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„Gerade in Zeiten des Abstands erhält Nähe eine neue Bedeutung.“
Lisa Hieronymus berichtet über ihre Erfahrungen als Pflegerin in der Sozialstation
2020. Ein Jahr wie kein anderes. Doch zwischen vielen Sorgen und
Schicksalsschlägen, bot sich auch vermehrt die Gelegenheit, innezuhalten
- persönlich sowie kollektiv. Viele vereinen sich in dem Gedanken,
dass dies eine Chance für Transformation und für einen Wertewandel
ist. Für mich ist es wahrscheinlich das Jahr, in dem ich am meisten an
meinen Aufgaben gewachsen bin, und in dem ich am meisten gespürt
habe, was Dankbarkeit ist.
Sozialdienst
Pöcking e.V.
“Jeder für Jeden“
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Sozialdienst Pöcking e.V.
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Ahornweg 7 • 82343 Pöcking • Tel. 08157 4737 • info@sozialdienst-poecking.de • www.sozialdienst-poecking.de
Starnberg
Aus unserer jahrelangen Erfahrung schaffen wir die perfekte Lösung nach Maß.
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wie individuelle Glas-Raumlösungen. Ausreichend Parkplätze vorhanden.
Letzte Weihnachten wollte ich alleinstehende Senioren zum Essen
einladen, und lernte so die Sozialstation in Pöcking kennen, die hier
ganzjährig hilfsbedürftige Menschen versorgt. Hierdurch fand ich zu
meiner Tätigkeit bei der Tafel. Ich spürte sofort, mit wie viel Herzblut
die Leiterin Frau Klostermeier dort alles betreibt, und habe mich jede
Woche auf die Menschen dort gefreut. Senioren, die gemeinsam mit
Jugendlichen in Ihren Semesterferien Bananenkisten schleppten,
um Bedürftigen zu helfen und dabei auch noch Spaß hatten, das
gefiel mir. Ich lernte das Team besser kennen und als ich zunächst
nach abgeschlossenem Studium nicht wusste, wie es weitergehen
sollte, bot mir Frau Klostermeier an, mich doch einfach mal bei Ihnen
auszuprobieren. Ich hatte mich dort immer schon wohl gefühlt und
mochte diesen Ort der offenen Tür, an dem jeder willkommen war.
Hier arbeiten Ehrenamtliche, Fachkräfte, und Auszubildende, darunter
auch Flüchtlinge, alle zusammen, um einen Ort zu schaffen, an dem
jedem geholfen wird und sich jeder wohl fühlen kann. Senioren turnen
gemeinsam im Saal während in der Küche gekocht wird, und die
Ehrenamtlichen von der Kleiderkammer bemühen sich, für den Jungen
einer zugezogenen Familie ein Paar passende Schuhe zu finden, damit
er in die Schule gehen kann. Damen aus dem Betreuten Wohnen danken
unserem Koch Mohamed für sein fantastisches Thai Curry am liebsten
persönlich und junge Auszubildende teilen sich mit der Pflegeleitung
das Mittagessen. Dies ist wahrlich ein Ort des Zusammenkommens und
des Miteinanders, der seinen Namen verdient.
In meiner Arbeit als Pflegerin habe ich Momente erlebt, an die ich
mich mein Leben lang erinnern werde. Ich habe mit Patienten gelacht,
geweint, mich gemeinsam geplagt, und in jeder Sekunde habe ich
etwas dazu gelernt. Indem man anderen hilft, hilft man sich selbst
oft am meisten; diesen Satz kann ich zu ein hundert Prozent unterschreiben.
Kein Wunder, dass meine Kolleginnen, die diese Arbeit
schon viele Jahre machen, meinten, sie könnten ein Buch verfassen,
über das, was sie alles schon erlebt haben. Plötzlich lernt man
Lebensgeschichten, Zeitgeschichte sowie ganze Familien kennen.
Zunächst fremde Menschen erlauben einem Zugang in ihr Heim, und in
ihr Leben. Man erfährt dabei viel über jene, mit denen man den Ort, an
dem man lebt, teilt und die diesen mitprägten. Ich fühle mich meinem
Heimatort viel verbundener und denke nun oft, wenn ich an einem mir
zuvor unbekannten Haus vorbeifahre, an die Menschen, die ich darin
kenne und die Gespräche, die ich darin führen durfte. Wenn ich mit dem
Fahrrad über die Straße fahre und einen meiner Patienten oder deren
Angehörige treffe, freut sich mein Herz.
Ein Herr sagte mir neulich unter Tränen, dass es sein Lichtblick sei,
wenn ich ihn besuchen komme. Solche Momente sind die schönste
Bestätigung für meine Arbeit. Die Frau eines Patienten gab mir neulich
etwas von Ihrem Frühstück als Pausenbrot mit und meinte: „Wenn
man genug hat, dann kann man auch teilen“. Ich hoffe, dass unsere
Generation solche Weisheiten und Werte weiterleben wird. Ich habe bis
jetzt so gut wie jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht beendet und
mit einer tiefen Zufriedenheit, die nur aus dem Miteinander mit anderen
entsteht, was nicht zuletzt an meinen lieben Kollegen und dem Spaß
liegt, den wir haben.
Gerade jetzt, in dieser Zeit der Kontakt-Beschränkung brauchen wir
uns gegenseitig mehr denn je. Gerade in Zeiten des Abstands erhält
Nähe eine neue Bedeutung. Wir können so viel von den Generationen
vor uns lernen. Ihnen etwas zurück zu geben, ist auch für uns ein
unschätzbares Geschenk. Dies kann ich jungen Menschen, die sich
gerade orientieren und jedem, der eine sinnvolle Tätigkeit sucht oder
sich gerade neu orientiert nur ans Herz legen.
Mit der eigenen Menschlichkeit konfrontiert zu sein, erlaubt einem
stets zu wachsen. Deshalb bin ich so dankbar für jeden schönen, herzerwärmenden
Moment, doch auch für jeden schweren, der einen erneut
auf die Probe stellt und einen in seiner Empathie, Geduld und in seinem
Verantwortungsbewusstsein wachsen lässt. Vor einiger Zeit noch hätte
ich mir solch eine Tätigkeit nicht zugetraut; heute bin ich dankbar für
jeden Patienten, den ich kennenlernen durfte und für jedes Gespräch.
Jemandem helfen zu können, ist unbezahlbar. Gerade jetzt brauchen
Menschen Verbindung und Mitgefühl. Ohne dies sind wir nämlich alle
nichts, egal ob jung oder alt, gesund oder pflegebedürftig. Wir sind alle
miteinander verbunden und können voneinander lernen, um auch post-
Corona eine gute Welt zu gestalten.
Lisa Hieronymus
Glas Heinze . Normanstr. 1 . 82319 Starnberg . Tel.: 0 81 51 - 1 53 91 . info@glas-heinze.de . www.glas-heinze.de
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