GBP_04_20_FINALE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I t a l i e n i s c h e u n d R e g i o n a l e S p i t z e n q u a l i t ä t
d i r e k t a m S t a r n b e r g e r S e e !
Lassen Sie sich von uns
kulinarisch verwöhnen!
Di - So ab 11:30 Uhr durchgehend warme Küche
Es gelten bis auf Weiteres die momentan geltenden Corona Beschränkungen.
Am See 1 • 82343 Pöcking-Possenhofen
T +49 8157 999 93 39 • info@forsthaus-amsee.de
www.forsthaus-amsee.de
Follow us
Restaurant & Catering
Alle Gerichte auch zum Mitnehmen!
Dienstag - Sonntag 11:30 - 14:30 und ab 17:30
Silvestermenü
Hauptstr. 5 • 82343 Pöcking
T +49 8157 999 33 22
Lieferservice bis
auf Weiteres
Corona-Blues – Corona-Einsamkeit
Bald ein Jahr leben wir nun alle mit dem Virus. Wir versuchen
unseren Frieden damit zu machen, das Leben trotz Widrigkeiten und
Einschränkungen bestmöglich weiter laufen zu lassen. Manche ignorieren
das Virus schlicht, hoffen, „dass der Tiger weg ist, wenn man sich
nur die Augen zuhält und sagt, er existiere gar nicht“.
Viele ahnen einen (Impf-) Silberstreifen am Horizont, hoffen, dass
all dies wie ein Albtraum irgendwann vorbei ist. Wir haben uns an
Ausdrücke wie R-Wert und 7-Tage-Inzidenz gewöhnt. Inzwischen wissen
wohl auch wirklich fast alle, was eine exponentielle Kurve von einer
Geraden unterscheidet. Und dass hinter all diesen abstrakten Begriffen
und Kurven ganz konkret viel Leid, gesundheitlich, wirtschaftlich und
sozial, sowie natürlich immer auch irgendwo der Tod steht.
Das Gros der Menschen hierzulande ist weitgehend vernünftig, trägt
(weitgehend) Masken und hält (weitgehend) Abstand, so wie eben
das Gros auch (weitgehend) brav Steuern bezahlt, (weitgehend) die
Geschwindigkeit im Ort einhält, und (weitgehend) höflich und empathisch
mit seinen Mitmenschen umgeht.
Was aber macht dieses kleine Stückchen Stoff im Gesicht wirklich
mit uns Menschen? Was bedeutet das tatsächlich: „Sozialkontakte
reduzieren“?
Die Eule ist ein Freund des Beobachtens, des Zuhörens. Aus vielen
kleinen Gesprächsfetzen und Aussagen setzt sich ihr ein Bild zusammen,
das eine weitere, andere Dimension erzählt, was all dies für ihre
Mit-Menschen wirklich bedeutet.
Eine junge Frau um die zwanzig, aus der es plötzlich herausbricht:
„Scheiss Corona! Ich möchte endlich einmal wieder feiern, tanzen
gehen! Einfach Leute treffen. Das geht mir so etwas von ab! Und dieser
Start an der Uni! Keine Semesterpartys, keine neue Gemeinschaft, keinen
lernt man wirklich kennen. Die Vorlesungen ganz alleine online am
PC – so hab ich mir das nicht vorgestellt“!
Ein älterer Herr, verwitwet: „Das schlimmste an diesen Masken ist, dass
alle Bekannten gleich aussehen. Ich bin sowieso ziemlich vereinsamt
zuletzt. Keine Konzerte in München, keine Ausstellungen mehr. Und mit
Maske, unterwegs im Ort: wenn die eigenen Augen schlechter werden,
erkennt man die Bekannten überhaupt nicht mehr. Man sieht auf mittlere
Entfernung nur noch fremde Augen mit Maske, und meist weiße
Haare darüber. Wenn man keinen erkennt, kann man auch keinen mehr
ansprechen. Und dann wird es noch einsamer!“
wieder zurück: es ist einfach sooo schön, wieder alle zu sehen, normal
arbeiten zu dürfen, direkt miteinander sich austauschen zu dürfen!
Ahhh!!“
Je mehr die Eule hört, desto mehr ahnt sie, wie sehr doch ihre Mit-
Menschen SOZIALE Wesen sind, in der Gemeinschaft leben, und
ohne dieselbe verdursten, eingehen wie eine Primel ohne Wasser.
Wahrscheinlich haben die meisten es vor Corona selbst gar nicht so
bewusst wahrgenommen, wie sehr menschliche Kontakte das tägliche
Brot zum Wohlfühlen sind. Bussi-Gesellschaft wurde es oft abschätzig
benannt. Aber ohne die Bussis, das Lächeln der anderen, ohne die
kleinen Berührungen, selbst ohne Handschlag ist das Leben merklich
grauer. Was löst es wirklich in einem aus, Freunde nicht mehr umarmen
zu dürfen, jedem als potentiellen Virus-Träger zu misstrauen, statt sich
über die Nähe zu freuen.
Und last but not least: die Masken! Klar: vernünftig und absolut notwendig.
Aber: „Wieviel emotionale Feinheiten des Gesprächspartners
gehen einem doch damit verloren, wie viel Humor bleibt unsichtbar
hinter dieser Maske…
Wie ein fast unsichtbarer Nebel - erscheint es der Eule - hat sich das
Virus und seine Auswirkungen über ihre Mit-Menschen gelegt. Leben
mit Dämpfer. Kaum einer, kaum eine Familie, ist wirklich gänzlich unbeeinträchtigt.
Und wo immer zuvor Probleme, Spannungen, Schieflagen
und Ängste vorhanden waren, scheinen der Eule diese wie unter einem
Brennglas mit noch schärferen Konturen hervor zu treten.
Eine Dame um die Fünfzig: „Zwei Tage hatten wir Lockdown im Büro
wegen eines Verdachtsfalls. Homeoffice, Zoom usw. Und seit gestern
Wie so oft: Man muss die Dinge erst einmal missen, um deren wahren
Wert zu erkennen.
28
29