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Corona-Blues – Corona-Einsamkeit

Bald ein Jahr leben wir nun alle mit dem Virus. Wir versuchen

unseren Frieden damit zu machen, das Leben trotz Widrigkeiten und

Einschränkungen bestmöglich weiter laufen zu lassen. Manche ignorieren

das Virus schlicht, hoffen, „dass der Tiger weg ist, wenn man sich

nur die Augen zuhält und sagt, er existiere gar nicht“.

Viele ahnen einen (Impf-) Silberstreifen am Horizont, hoffen, dass

all dies wie ein Albtraum irgendwann vorbei ist. Wir haben uns an

Ausdrücke wie R-Wert und 7-Tage-Inzidenz gewöhnt. Inzwischen wissen

wohl auch wirklich fast alle, was eine exponentielle Kurve von einer

Geraden unterscheidet. Und dass hinter all diesen abstrakten Begriffen

und Kurven ganz konkret viel Leid, gesundheitlich, wirtschaftlich und

sozial, sowie natürlich immer auch irgendwo der Tod steht.

Das Gros der Menschen hierzulande ist weitgehend vernünftig, trägt

(weitgehend) Masken und hält (weitgehend) Abstand, so wie eben

das Gros auch (weitgehend) brav Steuern bezahlt, (weitgehend) die

Geschwindigkeit im Ort einhält, und (weitgehend) höflich und empathisch

mit seinen Mitmenschen umgeht.

Was aber macht dieses kleine Stückchen Stoff im Gesicht wirklich

mit uns Menschen? Was bedeutet das tatsächlich: „Sozialkontakte

reduzieren“?

Die Eule ist ein Freund des Beobachtens, des Zuhörens. Aus vielen

kleinen Gesprächsfetzen und Aussagen setzt sich ihr ein Bild zusammen,

das eine weitere, andere Dimension erzählt, was all dies für ihre

Mit-Menschen wirklich bedeutet.

Eine junge Frau um die zwanzig, aus der es plötzlich herausbricht:

„Scheiss Corona! Ich möchte endlich einmal wieder feiern, tanzen

gehen! Einfach Leute treffen. Das geht mir so etwas von ab! Und dieser

Start an der Uni! Keine Semesterpartys, keine neue Gemeinschaft, keinen

lernt man wirklich kennen. Die Vorlesungen ganz alleine online am

PC – so hab ich mir das nicht vorgestellt“!

Ein älterer Herr, verwitwet: „Das schlimmste an diesen Masken ist, dass

alle Bekannten gleich aussehen. Ich bin sowieso ziemlich vereinsamt

zuletzt. Keine Konzerte in München, keine Ausstellungen mehr. Und mit

Maske, unterwegs im Ort: wenn die eigenen Augen schlechter werden,

erkennt man die Bekannten überhaupt nicht mehr. Man sieht auf mittlere

Entfernung nur noch fremde Augen mit Maske, und meist weiße

Haare darüber. Wenn man keinen erkennt, kann man auch keinen mehr

ansprechen. Und dann wird es noch einsamer!“

wieder zurück: es ist einfach sooo schön, wieder alle zu sehen, normal

arbeiten zu dürfen, direkt miteinander sich austauschen zu dürfen!

Ahhh!!“

Je mehr die Eule hört, desto mehr ahnt sie, wie sehr doch ihre Mit-

Menschen SOZIALE Wesen sind, in der Gemeinschaft leben, und

ohne dieselbe verdursten, eingehen wie eine Primel ohne Wasser.

Wahrscheinlich haben die meisten es vor Corona selbst gar nicht so

bewusst wahrgenommen, wie sehr menschliche Kontakte das tägliche

Brot zum Wohlfühlen sind. Bussi-Gesellschaft wurde es oft abschätzig

benannt. Aber ohne die Bussis, das Lächeln der anderen, ohne die

kleinen Berührungen, selbst ohne Handschlag ist das Leben merklich

grauer. Was löst es wirklich in einem aus, Freunde nicht mehr umarmen

zu dürfen, jedem als potentiellen Virus-Träger zu misstrauen, statt sich

über die Nähe zu freuen.

Und last but not least: die Masken! Klar: vernünftig und absolut notwendig.

Aber: „Wieviel emotionale Feinheiten des Gesprächspartners

gehen einem doch damit verloren, wie viel Humor bleibt unsichtbar

hinter dieser Maske…

Wie ein fast unsichtbarer Nebel - erscheint es der Eule - hat sich das

Virus und seine Auswirkungen über ihre Mit-Menschen gelegt. Leben

mit Dämpfer. Kaum einer, kaum eine Familie, ist wirklich gänzlich unbeeinträchtigt.

Und wo immer zuvor Probleme, Spannungen, Schieflagen

und Ängste vorhanden waren, scheinen der Eule diese wie unter einem

Brennglas mit noch schärferen Konturen hervor zu treten.

Eine Dame um die Fünfzig: „Zwei Tage hatten wir Lockdown im Büro

wegen eines Verdachtsfalls. Homeoffice, Zoom usw. Und seit gestern

Wie so oft: Man muss die Dinge erst einmal missen, um deren wahren

Wert zu erkennen.

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