ST_A_R_19
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Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Das Portrait des Dichters Julian Schutting (1 x 1,35 cm), ist noch bis<br />
<strong>19</strong> Oktober im rahmen der Gemeinschaftsausstellung “<strong>ST</strong>.A.LL im SCHLOSS”<br />
im Schloss Ulmerfeld bei Amstetten zu sehen<br />
Hannah Feigl<br />
Wer ein Portrait, der Portraitmalerin<br />
Hannah Feigl, von sich oder einem<br />
seiner Lieben braucht…<br />
…meldet sich bei <strong>ST</strong>/A/R unter<br />
0664 521 33 07<br />
Foto: Nurith Wagner-Strauss<br />
Buch X - GOTTLOB <strong>ST</strong>/A/R 57<br />
Die Stadtgemeinde Amstetten und der Ver<br />
ein Schau-<strong>ST</strong>.A.LL<br />
laden zur Eröffnung und zum Besuch der Ausstellung ein.<br />
<strong>ST</strong>.A.LL im SCHLOSS 2<br />
DESIGN - GRAFIK - FOTOGRAFIE -<br />
MALEREI - OBJEKTE - VIDEO<br />
Samstag, 23. August 2008 - 14 Uhr<br />
Schloss Ulmerfeld<br />
Begrüßung :<br />
OV Egon Brandl<br />
Zur Ausstellung spricht :<br />
Univ. Pr<br />
of. Manfred Wagner<br />
Eröffnung :<br />
NR Uli Königsberger-Ludwig<br />
15 Uhr : „DU NIX ÄRGAN” im Schlosshof<br />
16:30 : Livemusik mit<br />
VORM VI : Golser, Küblböck...<br />
SCRAP LAP : Fuks, Kunzmann, Sinowatz<br />
SHINEFORM : Edlinger, Kagerer, er, Bruckmayer<br />
Öffnungszeiten:<br />
Fr. 15 - <strong>19</strong> Uhr<br />
Sa., So. und Feiertage: 10 - 12 Uhr & 14 - 17 Uhr<br />
Werner Maria Klein<br />
die Portraitmalerei von<br />
HannaH Feigl<br />
Paul Cézanne: ... ich habe die „Natur“ kopieren<br />
wollen, das jedoch nicht<br />
gelingen wollte – war aber sehr froh bemerkt<br />
zu haben, dass sich die Sonne nicht darstellen<br />
ließ, sondern nur durch Farbe als Äquivalent<br />
repräsentieren.<br />
Die Idee des Portraits wird durch die virtuos<br />
vorgetragene Malerei der Künstlerin, die nach<br />
den eigenen Gesetzmäßigkeiten des von Ihr<br />
gewählten Bildaugbaues, den überkommenen<br />
Vergleich zwischen Darstellung und Vorbild<br />
beziehungsweise Modell vergessen macht, ohne<br />
jedoch dabei eine altmeisterliche naturalistische<br />
Virtualität zu bedienen, wenngleich zuweilen<br />
die Sterilität der Photografie als ergänzendes<br />
Darstellungsmedium für den eigentlichen<br />
kreativen Gestaltungsprozess der Kunstgenese,<br />
wie schon seit Ende des <strong>19</strong>. Jh. bei allen<br />
wesentlichen Portraitmalern der europäischen<br />
Kunstgeschichte sehr rasch üblich, dienstbar<br />
gemacht.<br />
Die abgebildete Realität wird durch die<br />
künstlerisch verdichtete selbstrepräsentative<br />
Bildrealität erweitert, die bei Hannah Feigl<br />
der bloßen Abbildfunktion enthoben, obwohl<br />
die komplexe unverfremdete Wesenhaftigkeit<br />
der Dargestellten weiterhin im Mittelpunkt<br />
bleibt, in der Lage ist, die unqualifizierte<br />
Unterscheidung in „abstrakte“ oder<br />
„gegenständliche“ Kunst als nur irreführend<br />
und gleichsam lästig simplifizierende leere<br />
Rhetorik zu überwinden, um den immanenten<br />
Eigenwert der Malerei (Farben, Nichtfarben,<br />
Formen, Licht und Schatten - Linien und<br />
Flächen werden vom Darstellungsmittel<br />
zum Gestaltungsmittel ... ) wirklich<br />
begehbare philosophische Räume für beseelt<br />
gemalte Psychogramme der portraitierten<br />
Persönlichkeiten, ergo „Der ans Licht<br />
gebrachten“ (lat. pro-trahere „hervorziehen;<br />
ans Licht bringen“), zu eröffnen.<br />
Bedingt durch die in Mode gekommene<br />
„Auftragsmalerei“ im 17. Jh. haben sich<br />
beinahe alle Maler von Bedeutung der<br />
europäischen Kulturgeschichte mit den<br />
mannigfaltigsten Formen der überaus<br />
Hochdotierten Porträtmalerei befasst, wobei<br />
diese Tatsache dem Genre eine enorm<br />
innovative Darstellungsvielfalt eröffnete..<br />
Diese Darstellungsvielfalt fremdrepräsentativer<br />
Bildprogramme offenbarten jedoch der<br />
Künstlerin Hannah Feigl bereits in frühen<br />
Jugendtagen, einen gangbaren Weg zu<br />
Ihrer eigenen assoziativen und gleichsam<br />
lebensnahen Portraitinterpretation, die private<br />
und intime Wesenszüge der Porträtierten aus<br />
der trivialen Unbewusstheit des Alltages in den<br />
geschützten Raum der Kunst zu transponieren<br />
vermag (...).<br />
Hannah Feigl - immerzu „das wirkliche Leben“<br />
im Auge behaltend, gebiert die Künstlerin mit<br />
Ihrer feinmaschig vertexteten Formensprache,<br />
die jedoch nicht moralisierend eingreift, da<br />
Ihrer eigenen aparten Wirklichkeit verpflichtet,<br />
einen Lichterfüllten Farbenklangraum, in<br />
dem die „Freiheit der Kunst“ als Gastgeber<br />
versucht ist, der Würde des Menschen, also<br />
der Sinnerfüllung jeglichen künstlerischen<br />
Strebens, ein platonisches Gastmahl der Ideen<br />
auszurichten.<br />
Maurice Denis 1890: „Man erinnere sich<br />
daran, dass ein Bild, bevor es ein Schlachtross,<br />
eine nackte Frau oder irgendeine Anekdote<br />
ist, seinem Wesen nach eine ebene Fläche<br />
ist, bedeckt mit Farben in einer bestimmte<br />
Ordnung.