4. März 2018
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viva<br />
32<br />
redaktion@grazer.at & 0 316 / 23 21 10<br />
Ich bin nicht Designerin geworden,<br />
um Leute in eine Uniform zu<br />
stecken. Wichtig ist, dass man in<br />
Sachen Kleidung man selbst bleibt.“<br />
Stardesignerin Lena Hoschek ATELIER KARASINSKI<br />
www.grazer.at <strong>4.</strong> MÄRZ <strong>2018</strong><br />
„Wie ein Trüffelschwein“ – Hoschek<br />
hat den richtigen Riecher für Vintage<br />
Lena Hoschek ist begeisterte Flohmarkt-Geherin und sucht auch online coole Vintage-Teile. So hat sie auch ihren neu eröffneten Store eingerichtet.<br />
COOL. Stardesignerin und Vintage-Königin Lena Hoschek verrät ihre Geheimnisse<br />
und gibt Tipps zu Secondhand-Kleidung, -Einrichtung und -Accessoires.<br />
LUEF<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Ich bin wie ein Trüffelschwein,<br />
ich finde überall tolle Stücke“,<br />
lacht die Grazer Stardesignerin<br />
Lena Hoschek über ihre Gabe,<br />
am Flohmarkt und in Secondhand-Läden<br />
immer wieder den<br />
richtigen Riecher zu haben. „Die<br />
Zeit vor dem Vintage-Trend war<br />
ein Paradies. Da haben nur die<br />
Gebrauchtes eingekauft, die wirklich<br />
darauf angewiesen waren,<br />
und man hat wirklich tolle Stücke<br />
finden können. Heute sind viele<br />
Läden und Flohmärkte von vorne<br />
herein schon abgegrast und die<br />
Preise sind enorm gestiegen.“<br />
Dass man mit dem richtigen<br />
Händchen und ein bisschen Fingerspitzengefühl<br />
aber immer<br />
noch Schätze finden kann, hat die<br />
Designerin mit ihrem frisch erweiterten<br />
und neu eröffneten Store<br />
am Joanneumring in Graz bewiesen:<br />
Alle Einrichtungsgegenstände<br />
wurden auf Flohmärkten oder<br />
Willhaben zusammengetragen.<br />
„Ich hole mir gerne Inspiration<br />
in alten Filmen und bin viel auf<br />
Pinterest unterwegs“, verrät sie,<br />
wie man ein Gefühl für authentisches<br />
Vintage bekommen kann.<br />
„Tolle Läden zum Einkaufen gibt<br />
es noch immer in Amsterdam<br />
oder Budapest! Die Geschäfte in<br />
Berlin, London oder Paris sind<br />
nicht mehr so gut. Erstens sind<br />
sie extrem teuer und zweitens<br />
findet man fast nur mehr Dinge<br />
aus den 80er Jahren.“ Aber wie<br />
erkennt man denn einen guten<br />
Vintage-Laden? „Es darf ruhig<br />
ein bisserl modern, daran erkennt<br />
man, dass das Zeug wirklich<br />
alt ist. Zu sehr stinken soll’s<br />
aber auch nicht.“<br />
Alte Sachen erkennen<br />
Ob die Stücke wirklich echtes Vintage<br />
sind, kann man mit ein bisschen<br />
Übung und ein paar Tricks<br />
auch leicht erkennen. „Geschirr<br />
hat zum Beispiel immer einen<br />
Stempel auf der Rückseite. Wenn<br />
der Stempel sehr klar ist, ist er<br />
neu. Bei wirklich alten Teilen ist<br />
er verschwommen und manchmal<br />
kaum noch lesbar“, verrät die<br />
Flohmarktliebhaberin. Bei Kleidung<br />
sollte man sich das Etikett<br />
und das Material genau ansehen.<br />
Echte Vintage-Möbel sind wiederum<br />
meistens aus Vollholz und<br />
damit viel schwerer als neue Stücke,<br />
die den Stil nur imitieren.<br />
Store mit Babykleidung<br />
„Besonders schwierig zu finden<br />
ist Babykleidung. Die ist entweder<br />
kaputt oder hat Flecken“, erzählt<br />
die Mutter des jetzt sieben<br />
Monate alten Johann. „Deshalb<br />
eröffne ich im September in Wien<br />
ein eigenes Geschäft für nachhaltige<br />
Babykleidung im Vintage-Stil.<br />
Es wird dort etwa meine Bänderröcke<br />
für Kinder geben, aber auch<br />
Babysachen von anderen coolen<br />
Labels. Außerdem Bettwäsche<br />
– für Kinder gibt es momentan<br />
wirklich nur hässliche!“ Apropos<br />
Kinder – auch da hat die Grazerin<br />
noch einiges vor: „Johann braucht<br />
Geschwister. Wir möchten unbedingt<br />
noch mehr Kinder!“