Sonnabend 08.10.2011 15:00 Uhr Wo? - Landsberg
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<strong>Landsberg</strong> - 8 -<br />
Nr. 18/2011<br />
Jochen Beckern und Dennie Reinisch begutachten ihre Modelle<br />
der <strong>Landsberg</strong>er Doppelkapelle, die in der aktuellen Sonderausstellung<br />
„<strong>Landsberg</strong> kreativ“ im <strong>Landsberg</strong>er Museum zu sehen sind.<br />
„Es ist ein Ziel der aktuellen Sonderausstellung, dass die Bürger<br />
der inzwischen 29 <strong>Landsberg</strong>er Ortsteile sich besser kennenlernen<br />
und gemeinsam ins Gespräch kommen“, erklärt Museumsleiterin<br />
Inge Fricke zur Eröffnung. Zuvor haben Schüler der<br />
Bergschule <strong>Landsberg</strong> die zahlreich erschienenen Besucher mit<br />
einem musikalischen Programm eingestimmt. Und tatsächlich<br />
scheint die Integration gelungen: Bereits aus 7 Ortsteilen hat man<br />
kreative Beiträge zur Verfügung gestellt bekommen. Da sind u. a.<br />
die Plößnitzer Mühle, der Bergfried von Hohenthurm, die Klepziger<br />
Kirche oder die Landschaftsidylle der Felder rund um Queis.<br />
„Ob Haustier, Zauberbaum oder Nachbars Garten, die Beiträge<br />
waren wieder sehr vielfältig“, verrät Inge Fricke. Besonders<br />
freuen sie die spontanen Beiträge der Kinder der Gützer Kindertagesstätte<br />
„Wirbelwind“, die aus Eindrücken eines Stadtrundgangs<br />
anlässlich der vorangegangenen Ausstellung „<strong>Landsberg</strong><br />
gestern und heute“ entstanden sind und damit ein echtes Bindeglied<br />
herstellen. Auch die <strong>Landsberg</strong>er Buchkinder um Bibliotheksleiterin<br />
Carola Henke haben wieder einen farbenfrohen,<br />
ideenreichen Beitrag geleistet. Und dann sind da die verschiedenen<br />
Techniken, mit denen die <strong>Landsberg</strong>er ihre kreative Ader<br />
ausdrücken - ein Bild des Kreativ-Treffs <strong>Landsberg</strong> in der Handarbeitstechnik<br />
„Occhi“ zeigt die Doppelkapelle ebenso wie die<br />
Laubsägearbeit eines unbekannten Künstlers, dessen Werk in<br />
einem Lager des <strong>Landsberg</strong>er Bauhofs gut geschützt die Jahre<br />
überdauert hat und vor kurzem dort wiederentdeckt wurde, oder<br />
das vierteilige Wandbild des Künstlers Norbert Hübner, das den<br />
Kapellenberg im Zentrum eine ganze Stadtansicht zeigt.<br />
Dennie Reinisch und Jochen Becker stehen derweil fachsimpelnd<br />
vor ihren beiden Modellen der Doppelkapelle, die den<br />
Ausstellungsraum prägen. Herstellungsweise, verwendete Materialien<br />
und die größten Herausforderungen beim Bau sind ihre<br />
bevorzugten Themen - sie haben sich jeder mehr als ein halbes<br />
Jahr mit ihrem Werk beschäftigt. Die Ergebnisse könnten ähnlicher<br />
und gleichzeitig verschiedener nicht sein. Während Dennie Reinisch<br />
sich künstlerische Freiheiten gestattet und charakteristische<br />
Züge betont hat, ist die Doppelkapelle von Jochen Becker,<br />
die später einmal Blickfang einer Garteneisenbahn werden soll,<br />
im genauen Maßstab 1 : 32 entstanden. Dabei achtete er auf<br />
Authentizität bis hin zum Kupferblechboden des Altans und die<br />
sich drehende Wetterfahne. Dennie Reinisch arbeitete mit typischen<br />
Baumaterialien wie Styropor für den Korpus und Fliesenkleber<br />
als Modelliermasse für Putz und Mauerwerk. Selbst die<br />
Ornamente über den Eingangstüren sind detailreich gearbeitet.<br />
Die Sonderausstellung „<strong>Landsberg</strong> kreativ“ ist noch bis<br />
zum 29. Januar 2012 im <strong>Landsberg</strong>er Museum (Hillerstr. 8)<br />
zu besichtigen. Dieses ist dienstags und donnerstags sowie<br />
samstags und sonntags von 13:<strong>00</strong> bis 17:<strong>00</strong> <strong>Uhr</strong> geöffnet.<br />
Andere Besuchszeiten, speziell für Gruppen können unter<br />
(03 46 02) 2 06 90 vereinbart werden.<br />
Offene Raumgestaltung fördert Lernprozess<br />
<strong>Landsberg</strong>/Merseburg. Am Samstag, 3. September 2011 wurde<br />
die Wiedereröffnung der <strong>Landsberg</strong>er Sekundarschule mit<br />
Namensverleihung und einem Tag der Offenen Tür gefeiert. Die<br />
Investitionskosten für die umfangreichen Modernisierungs- und<br />
Umbauarbeiten, bei denen nur die Hülle des in DDR-Standardbauweise<br />
entstandenen Gebäudekomplexes erhalten blieb, betrugen<br />
rund 3,44 Mio Euro. Und selbst die Hülle stellt sich nun<br />
in freundlichen Farben und mit metallenen Außentreppen für<br />
die Rettungswege dar. Der frisch von der Kommission gekürte<br />
Name prangt auf der Stirnseite: „An der Doppelkapelle“.<br />
Landrat Frank Bannert, Schülersprecher Florian Bobbe und<br />
Schulleiterin Dany Hambach präsentieren den neuen Namen der<br />
<strong>Landsberg</strong>er Sekundarschule.<br />
Zur feierlichen Übergabe des Gebäudes durch Landrat Frank<br />
Bannert waren Hunderte aktuelle und ehemaliger Schüler, Lehrer<br />
und Eltern sowie Vertreter aus Politik und Gemeinde erschienen.<br />
Schulleiterin Dany Hambach, erst seit einigen Monaten im<br />
Amt, zeigte sich in ihrer Ansprache begeistert über das Ergebnis<br />
der Bauarbeiten und die Perspektiven, die sich durch ein neues<br />
Raumkonzept für die Unterrichtsgestaltung ergeben. So gibt es<br />
eine eigene Kunstwerkstatt mit Lichthof, die als „offenes Klassenzimmer“<br />
angelegt wurde. Auch Multimediaraum und Cafeteria<br />
wurden in das offene Raumkonzept einbezogen. „Räume<br />
sind unser Programm“, erklärte Dany Hambach und fügte hinzu:<br />
„Wir wollen unsere Schüler mit einem alternativen Lernangebot,<br />
in dem sich viele Lebensbereiche wiederfinden, auf das Erwachsenenleben<br />
vorbereiten.“<br />
„Lasst Lehrer Schule machen“, bekräftigte Frank Bannert dieses<br />
Bestreben. Als Landrat des Landkreises Saalekreis Bauherr der<br />
Schule freute ihn auch, dass der Bau innerhalb des veranschlagten<br />
Kostenrahmens geblieben war. Ein Fakt, der nur allzu selten<br />
bei derart großen Projekten zu erreichen ist. Die Mittel stammten<br />
zu 1,63 Mio Euro aus dem Konjunkturpaket II und ca. 1,8 Mio.<br />
Euro aus Eigenmitteln des Kreises. Vor allem die energetische<br />
Sanierung hatte den Anstoß für die umfassenden Baumaßnahmen<br />
gegeben. Auch der neue Name der Schule fand die Zustimmung<br />
des Landrates: „Es gilt, Wurzeln zu stärken und die<br />
Identifikation mit der eigenen Heimat zu fördern.“<br />
Der verantwortliche Architekt, Andreas Tantzscher, betonte die<br />
konstruktive Zusammenarbeit mit der Schulleitung, in der auch<br />
die im Januar in Pension verabschiedete, langjährige Direktorin<br />
Marlies Niemeyer ihre Handschrift hinterlassen hatte.<br />
Nachdem während der Umbauzeit zwischen 2<strong>00</strong>9 und 2011 die<br />
Schüler zahlreiche Strapazen in ihren Interimsräumlichkeiten in<br />
der Hohenthurmer Schule und dem <strong>Landsberg</strong>er Gymnasium<br />
bewältigen mussten, genießen die ca. 3<strong>00</strong> Jungen und Mädchen<br />
seit Beginn des neuen Schuljahres nun beste Lernbedingungen.<br />
Auch die Außenanlagen sollen bis 2012 noch einmal für<br />
1 Mio. Euro umgestaltet werden.