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GZ 02Z033423 M | P.B.B. | Verlagsort 8010 Graz | € 2,50 | Foto: Jupiter Images (Montage)<br />

UNABHÄNGIGES WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR SALZBURG, TIROL UND VORARLBERG 07-08/2011<br />

Volkssport „Vorzeitiger<br />

Ruhestand“ trifft die<br />

Wirtschaft ins Mark<br />

Pensions-<br />

Paradies<br />

Österreich<br />

FRAUEN-POWER<br />

Management mit Herz und Verstand<br />

CHANCE FÜR EUROPA<br />

OeNB-Vizegouverneur Duch<strong>at</strong>czek<br />

im Interview<br />

DIE GESUNDHEITSVERSICHERUNG<br />

Seit 213 Jahren versichert die Merkur<br />

das Wunder Mensch


Wachstum, Aufschwung, Arbeitsplätze: Wirtschaftsminister<br />

Reinhold Mitterlehner setzt ein neues Mittelstandspaket um.<br />

„Innov<strong>at</strong>ions-Fitnesspaket<br />

schafft neue<br />

Arbeitsplätze”<br />

„Zuschüsse, günstige<br />

Kredite und Haftungen<br />

für innov<strong>at</strong>ive Firmen”<br />

„Erfolge im Ausland<br />

sichern den Wohlstand<br />

in Österreich”<br />

Neue Arbeit<br />

durch Innov<strong>at</strong>ion<br />

2011 wird das Jahr der Erneuerung<br />

Innov<strong>at</strong>ionspotenziale heben<br />

Die Entwicklung von Innov<strong>at</strong>ionen sichert Österreichs Wohlstand<br />

und schafft zukunftsträchtige Arbeitsplätze. Daher setzt<br />

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner jetzt ein Inno va -<br />

tions-Fitnesspaket für kleine und mittlere Unternehmen um.<br />

Neue Innov<strong>at</strong>ions-, Technologie- und Kre<strong>at</strong>ivschecks wer den<br />

die Markteinführung von intern<strong>at</strong>ional wettbewerbs fähigen<br />

Produkten und Dienstleistungen unter stützen. Davon profitieren<br />

vor allem innov<strong>at</strong>ive Jungunternehmer.<br />

Investitionen unterstützen<br />

Das Wirtschaftsministerium unterstützt innov<strong>at</strong>ive Firmen<br />

über die Austria Wirtschaftsservice (aws) mit Zuschüssen,<br />

günstigen Krediten und Haftungen. So werden heuer Investitionen<br />

von bis zu 2,5 Milliarden Euro möglich. Dazu kommt<br />

die Förderaktion für die thermische Sanierung: Wer sein Haus<br />

oder seine Wohnung umfassend saniert und auf eine umweltfreundliche<br />

Heizanlage wechselt, erhält einen Zuschuss von<br />

bis zu 6.500 Euro. Die thermische Sanierung schafft Green<br />

Jobs, spart Heizkosten und nützt dem Klima.<br />

Intern<strong>at</strong>ionalisierung fördern<br />

Exporterfolge schaffen mehr Wachstum und Arbeitsplätze in<br />

Österreich. Daher richtet das Wirtschaftsministerium die<br />

Intern<strong>at</strong>ionalisierungs-Offensive neu aus: Stark wachsen de<br />

Märkte außerhalb der EU sollen noch stärker als bisher mit<br />

neuen Produkten und Dienstleistungen erobert werden. So<br />

können unsere Exportbetriebe Krisen in traditionellen Märkten<br />

besser verkraften und gleichzeitig ihre Chancen in Ländern<br />

wie China und Indien optimal nützen.<br />

Holen sie sich jetzt das neue Fitnesspaket mit allen Förderchancen unter: www.bmwfj.gv.<strong>at</strong>


Journalisten sind ein eitles Völkchen.<br />

Deshalb loben sie eher sich als einen Kollegen.<br />

Mit dieser Tradition breche ich<br />

jetzt einfach. Ende Juni fand ich in „Die-<br />

Presse.com“ ein schlicht geniales Interview,<br />

das Jürgen Streihammer mit dem österreichischen<br />

Pensionsexperten Bernd Marin geführt<br />

h<strong>at</strong>. Schon der Titel provoziert: „Diese<br />

kollektive Dummheit ist verblüffend“. Im<br />

Gespräch sezieren die beiden unser Pensionssystem,<br />

sämtliche Versäumnisse der Politik<br />

und selbst die gesellschaftlich so vehement<br />

verteidigten Ansprüche auf „Gewohnheitsrecht“<br />

mit schärfster Klinge, feinem<br />

Verstand und unmissverständlichen Ansagen.<br />

Bei jeder Antwort auf die klugen Fragen<br />

war ich versucht, aufzuspringen und immer<br />

wieder „Ja! Ganz genau!“ zu rufen, passten<br />

die Aussagen doch ganz genau zu den Fakten,<br />

die ich für die Coverstory der vorliegenden<br />

Ausgabe recherchiert h<strong>at</strong>te.<br />

EDITORIAL<br />

Österreichs<br />

„Pensionsanalphabetismus“<br />

Lassen Sie mich nur ein paar Beispiele nennen:<br />

„Die Leute haben hierzulande das Gefühl,<br />

wenn sie ‚ein Leben lang‘ – also durchschnittlich<br />

31,8 Jahre – eingezahlt haben und<br />

dann Pensionsversprechen für durchschnittlich<br />

25,3 Jahre bekommen, die 50 Prozent<br />

über ihren geleisteten Beiträgen liegen, dann<br />

sei das normal und voll gerechtfertigt. Sie<br />

sind, wie die ‚Empörten‘ in Griechenland,<br />

empört über das Infragestellen von Gewohnheitsrechten,<br />

auch wenn diese unhaltbar sind<br />

und schnurstracks in den Abgrund führen.<br />

Daher ist eine kollektive Dummheit oder ein<br />

‚Pensionsanalphabetismus‘, wie die Schweden<br />

sagen, ein Versäumnis an Bringschuld<br />

von uns allen – Fachleuten, Politikern, Medienmenschen.“<br />

O.k., die Formulierungen<br />

sind ein wenig verklausuliert, es lohnt sich<br />

aber, die Aussagen gegebenenfalls auch ein<br />

zweites Mal zu lesen. Einprägsamer, aber genauso<br />

wahr: „In Wahrheit wurde die sogenannte<br />

Hacklerregelung nach und nach ausgehöhlt,<br />

auf 40 Jahre für Beamte, bei billigem<br />

Nachkauf von Schul- und Studienzeiten<br />

reichen mitunter 26 st<strong>at</strong>t 45 Arbeitsjahre für<br />

die Inanspruchnahme. Es gibt HacklerInnen<br />

in gemächlichen Bürojobs, die für jeden<br />

Euro, den sie beitragen, drei Euro fünfzig<br />

Pensionsleistung erhalten. Das sind – auf<br />

niedrigerem Niveau – Konditionen wie für<br />

Altpolitiker oder N<strong>at</strong>ionalbanker.“<br />

Und so geht es weiter. Jeder bekommt sein<br />

Fett weg.<br />

Wer bis jetzt dachte, wir hätten kein ernstes<br />

Strukturproblem, der wird nach der Lektüre<br />

des Interviews davon überzeugt sein. Die<br />

Folgen werden dram<strong>at</strong>isch sein. Vor zwanzig,<br />

dreißig Jahren, als wir eine echte Chance<br />

gehabt hätten, die Weichen rechtzeitig umzustellen<br />

– und vorausschauende Politiker<br />

wie Hannes Androsch das auch wieder und<br />

wieder forderten –, geschah genau das Gegenteil:<br />

Nicht nur wurden die Konditionen<br />

für Früh- und Invalidenpensionen quasi von<br />

Jahr zu Jahr günstiger, nein, es wurde auch<br />

ein Klima geschaffen, in dem jeder, der mit<br />

55 noch im Arbeitsleben stand, quasi als deppert<br />

galt. Jetzt können wir nur noch Schadensbegrenzung<br />

betreiben – am besten heute<br />

noch. Doch was geschieht in der Politik?<br />

Nichts! Hier eine kleine Korrektur, dort ein<br />

hübsch formuliertes Vorhaben, alles Unbequeme<br />

wird sowieso vertagt, so auf 2013<br />

oder lieber noch später. Androsch, heute Industrieller<br />

und mit 72 Jahren immer noch<br />

voll im (Berufs-) Leben h<strong>at</strong> nie aufgegeben,<br />

den Verantwortlichen ins Gewissen zu rufen.<br />

Für die K<strong>at</strong>z’. Der Schaden scheint noch<br />

nicht so groß zu sein, dass die Politik daraus<br />

klug würde. Sie spart an Forschungs- und<br />

Bildungsinvestitionen, also an der Zukunft<br />

des Landes, st<strong>at</strong>t die Pensionen ins Visier zu<br />

nehmen. Androschs bitteres Resümee:<br />

„Wenn ich jetzt für Frühpensionen die Ernte<br />

verfresse, geht das auf Kosten der nachfolgenden<br />

Gener<strong>at</strong>ionen!“ Und alle nicken –<br />

nur niemand tut etwas,<br />

ärgert sich Ihre<br />

Ute Dorau<br />

(Chefredakteurin)<br />

dorau@euromedien.<strong>at</strong><br />

BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET<br />

WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 3


4<br />

INHALT<br />

INHALT<br />

Coverstory<br />

Jetzt aktuell<br />

Energie, Industrie<br />

& Technik<br />

Der umfassende<br />

Branchenüberblick.<br />

Sollten Sie diese<br />

Beilage nicht in Ihrem<br />

Heft finden, wenden Sie<br />

sich bitte an unsere<br />

Telefon-Hotline:<br />

+43(0)316/834020<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Exportfinanzierung –<br />

Wenn fremde Märkte locken 14<br />

Exportgeschäfte sind lukr<strong>at</strong>iv. Das wissen<br />

nicht nur die großen Konzerne. Daher sind<br />

österreichische KMU schon seit geraumer<br />

Zeit hoch aktiv, wenn es um die Lieferung<br />

ihrer Waren oder Dienstleistungen ins<br />

Ausland geht. Allerdings wollen diese<br />

Deals auch finanziert sein – und das ist<br />

ungleich schwieriger, als die Finanzierung<br />

von Inlandsgeschäften.<br />

Bitteres Erwachen 20<br />

Kein Österreicher ist so verwachsen mit<br />

dem Um und Auf in der Geschichte der europäischen<br />

Währungsunion wie er: Wolfgang<br />

Duch<strong>at</strong>czek, Vizegouverneur der<br />

OeNB, war maßgeblich bei der Einführung<br />

des Euro in Österreich beteiligt und gilt als<br />

glühender Befürworter der Währungsund<br />

Wirtschaftsunion. Doch er ist weit davon<br />

entfernt, kritiklos zu sein. Politiker im<br />

In- und Ausland haben massive Fehler gemacht<br />

– und müssen die aktuelle Misere<br />

mitverantworten. Sein Fazit: Da müssen<br />

wir durch!<br />

Im Dienste der Gesundheit 23<br />

Der Partner für das „Wunder Mensch“ –<br />

als erfolgreiches steirisches Unternehmen<br />

h<strong>at</strong> die Merkur Versicherung seit<br />

213 Jahren das Wohl ihrer Kundinnen und<br />

Kunden im Fokus.<br />

Stolz auf Holz! 38<br />

Das der Titel einer Imagekampagne der<br />

Holzindustrie in den Neunziger Jahren. In<br />

Zeiten der zunehmenden Verknappung<br />

fossiler Brennstoffe gleicht die Abhängigkeit<br />

der europäischen Union von Öl und<br />

Erdgas dem Damoklesschwert. Unabhängigkeitsbestrebungen<br />

diesbezüglich bringen<br />

wieder verstärkt das Thema Holz ins<br />

Spiel. Die EU ist redlich bemüht, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, um den Energie-Importdruck<br />

zu verringern und auch<br />

für eine Krise gewappnet zu sein.<br />

„Jederzeit wieder“ 40<br />

Top-Karrieren sind kräfteraubend und fordern<br />

den Managern oft das Letzte ab.<br />

Egal, ob sie männlich oder weiblich sind.<br />

Eine Frau, die das bestätigen kann, ist<br />

Ulrike Baumgartner-Gabitzer. Als Vor-<br />

Volkssport Frühpension 8<br />

Was die Pensionen betrifft, ist Österreich europaoder<br />

weltweit fast immer Vize-Weltmeister: Wir gehen<br />

früher in Pension als (fast) alle anderen, haben<br />

die zweithöchsten Ausgaben für Pensionsleistungen<br />

in Europa und genießen diese Zahlungen länger als<br />

die Rentner in anderen europäischen Ländern. Was<br />

auf den ersten Blick so erfreulich und positiv erscheint,<br />

h<strong>at</strong> dram<strong>at</strong>ische Auswirkungen auf unsere<br />

Volkswirtschaft. Die Politik weiß das seit mehr als<br />

30 Jahren – und reagiert einfach nicht. Dabei ist es<br />

schon fünf nach zwölf.<br />

standsmitglied des Verbunds gehört sie<br />

nicht nur zur Spitzenriege eines österreichischen<br />

Leitbetriebs, sondern sie ist<br />

hierzulande die einzige Frau, die im Vorstand<br />

eines börsenotierten Konzerns sitzt.<br />

Wie ist die Luft dort oben?<br />

Festspiele 2011 – Bühne frei<br />

für die Stars im Westen 62<br />

Alle Jahre wieder – und immer wieder<br />

neu: Die Festspielsaison in Westösterreich<br />

wird nicht nur von uns, sondern auch von<br />

Kulturfans in aller Welt heiß erwartet.<br />

Heuer überbieten sich die Veranstalter in<br />

Salzburg, Bregenz und Erl wieder gegenseitig,<br />

wenn es darum geht, das anspruchsvollste<br />

Programm, das monumentalste<br />

Bühnenbild und die prominentesten<br />

Namen aufzufahren.<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger): <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong><br />

Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H.,<br />

8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020,<br />

Telefax 0316/834020-10, office@euromedien.<strong>at</strong>,<br />

www.wn-online.<strong>at</strong>, www.wirtschafts-nachrichten.com<br />

Herausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl<br />

Co-Herausgeber & Verlags leitung: Josef Lipp<br />

Für Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5020 Salzburg, Innsbrucker<br />

Bundesstraße 40, Telefon 0662/842841-0, Telefax<br />

DW 4, salzburg@euromedien.<strong>at</strong>, tirol@euromedien.<strong>at</strong>,<br />

vorarlberg@euromedien.<strong>at</strong><br />

Erscheinungsort: Graz<br />

Chef redakteurin: Ute Dorau<br />

Chefin vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg<br />

Redaktion: Brigitte Eberharter, Dr. Marie-Theres<br />

Ehrendorff, Frank Homeister, K<strong>at</strong>harina Mittelstaedt,<br />

Florian T. Mrazek, Mag. Sabrina Naseradsky, Maria<br />

Schoiswohl, Mag. Arthur Schwaiger, Peter Stelzhammer<br />

Fotos: Falls nicht anders angegeben:<br />

Symbol Pictures, Archiv<br />

Layout und Produktion: Hermann Knappitsch,<br />

Hans Obersteiner, Lisa R<strong>at</strong>h<br />

Druck: Leykam – Let’s Print<br />

Erscheinungsweise 2011: 10 x jährlich<br />

Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten<br />

die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen<br />

Zeitungsherausgeberverbandes.<br />

Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland<br />

€ 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist<br />

jederzeit schriftlich kündbar. Wird es bis zum Bestelltag<br />

nicht gekündigt, verlängert es sich autom<strong>at</strong>isch um<br />

ein weiteres Jahr.<br />

Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von<br />

Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz,<br />

sind vorbehalten.<br />

FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508<br />

Verlagskonto: BKS, BLZ 17000,<br />

Kontonummer 180-038949<br />

Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige<br />

Gericht.


Erfolgsfaktor Vielfalt<br />

„B2B Diversity“-<br />

Initi<strong>at</strong>orin Ursula<br />

Simacek freute<br />

sich, dass BM Rudolf<br />

Hundstorfer<br />

den Ehrenschutz<br />

für den B2B Diversity<br />

Day übernahm.<br />

Foto: Simacek<br />

Der erste „B2B Diversity Day“ – eine Dialoginiti<strong>at</strong>ive von Simacek Facility Management – setzte wertvolle<br />

Impulse für gelebte Integr<strong>at</strong>ion im österreichischen Unternehmensalltag. Beim hochkarätig besetzten Wirtschaftsforum<br />

in der Aula der Wissenschaften präsentierten 16 Betriebe und Interessenverbände ihre Best<br />

Practice für erfolgreiches Diversity Management und bewiesen, wie die Wertschätzung der Vielfalt die<br />

Unternehmensentwicklung nachhaltig stärkt. Sieben österreichische NGO-Organis<strong>at</strong>ionen nutzten den<br />

„B2B Diversity Day“ als Präsent<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für ihre Diversitäts-Projekte – ihr Engagement wurde<br />

durch einen Förderbetrag in Gesamthöhe von 30.000,- Euro unterstützt. Einstimmige Conclusio der<br />

Forumsteilnehmer: Diversity ist längst ein Wirtschafsfaktor! Ü<br />

Der Käfer ist zurück<br />

Mit 22,5 Millionen verkauften Exemplaren (Käfer plus New Beetle) gehört er zu den drei<br />

erfolgreichsten Autos aller Zeiten! Eine Ikone mit dem bekanntesten automobilen Design der<br />

Welt.<br />

Jetzt folgt die dritte Gener<strong>at</strong>ion: The Beetle. Er ist frecher, sportlicher und maskuliner als je<br />

zuvor. Fest steht: Wer ein Auto fahren will, das Emotionen zeigt, das Dynamik bietet, das –<br />

im Gegens<strong>at</strong>z zu den meisten anderen Lifestyle-Kompakten – viel Pl<strong>at</strong>z h<strong>at</strong> und die große<br />

Reise meistert, der wird künftig an einen Beetle denken. Ü<br />

Wachstumskurs<br />

Die Salzburger Kommunik<strong>at</strong>ionswirtschaft h<strong>at</strong> die<br />

jüngste Wirtschaftskrise gut bewältigt und befindet<br />

sich seit vergangenem Jahr wieder auf Wachstumskurs.<br />

Diese positive Bilanz zogen der Obmann der<br />

Fachgruppe Werbung und Marktkommunik<strong>at</strong>ion in<br />

der WK Salzburg, Michael Mrazek, und Fachgruppengeschäftsführer<br />

Dr. Gerd Raspotnig. Nach einem<br />

Null-Wachstum im Jahr 2009 stiegen die Umsätze<br />

der Werbewirtschaft im Vorjahr um 8,6 Prozent. Damit<br />

lag Salzburg deutlich über dem bundesweiten<br />

Ums<strong>at</strong>zzuwachs von 7,5 Prozent. In absoluten Zahlen<br />

erzielte die Salzburger Werbewirtschaft 2010 einen<br />

Ums<strong>at</strong>z von etwa 330 Millionen Euro. Mit 1.986<br />

Mitgliedern ist die Werbebranche die sechstgrößte<br />

Fachgruppe in der Wirtschaftskammer Salzburg. Von<br />

2005 bis 2010 ist die Mitgliederzahl um 15,6 Prozent<br />

gestiegen, im Vorjahr verzeichnete die Fachgruppe<br />

einen Mitgliederzuwachs von 4,8 Prozent. Ü<br />

Zinshoch<br />

Neue Kunden bekommen bei der österreichischen<br />

Vermögensanlagebank direktanlage.<strong>at</strong> ab sofort höhere<br />

Sparbuchzinsen. Neukunden, die bis 31. Juli<br />

2011 bei direktanlage.<strong>at</strong> ein Sparbuch eröffnen, erhalten<br />

neun Mon<strong>at</strong>e lang für täglich fällige Einlagen<br />

2,8 Prozent Sparbuchzinsen p.a.* Der Sonderzinss<strong>at</strong>z<br />

gilt für Sparbucheinlagen zwischen 5.000 und<br />

50.000 Euro. Bei einem zusätzlichen Wertpapier-<br />

Depotübertrag im Wert von mindestens 10.000 Euro<br />

erhöhen sich die Sparbuchzinsen für neun Mon<strong>at</strong>e<br />

sogar auf 3,2 Prozent p.a.* Mehr Inform<strong>at</strong>ionen unter<br />

www.direktanlage.<strong>at</strong>.<br />

(* Freibleibendes Angebot für Sparbücher von<br />

5.000 bis 50.000 Euro. Aktion gültig bis 31.07.2011<br />

für neue Priv<strong>at</strong>kunden (keine Kundenbeziehung in<br />

den letzten 24 Mon<strong>at</strong>en). Danach erfolgt eine Verzinsung<br />

mit dem jeweils gültigen Zinss<strong>at</strong>z.) Ü<br />

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6<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Für den guten Zweck<br />

Die MitarbeiterInnen von SALZBURGER –<br />

Ihr Landesversicherer sammelten für das<br />

Projekt Sonneninsel 2000,-- Euro für das<br />

Nachsorgeprojekt der Österreichischen Kinderkrebshilfe.<br />

Bei einem Lokalaugenschein an der Baustelle<br />

des Projektes Sonneninsel mit der Obfrau<br />

Heide Janik übergaben Betriebsr<strong>at</strong>svorsitzender<br />

Mag.Harald Kindermann und Marketingleiterin<br />

Dr. Andrea Eder-Gitschthaler<br />

einen Scheck von 2000,-- Euro für das Nachsorgeprojekt<br />

„Sonneninsel“ der Österreichischen<br />

Kinderkrebsshilfe. Der Grundstock<br />

(€ 800,--) für diese Spende kam von den MitarbeiterInnen<br />

von SALZBURGER – Ihr<br />

Landesversicherer, die Geschäftsleitung<br />

stockte die Summe auf, sodass nunmehr die<br />

Gesamtsumme von 2000,-- Euro überreicht<br />

werden konnte. Ü<br />

DI Herwig Gütler (Projektbetreuer), DI Herbert Wögler (Jury), Dir. Helmuth Kogler, Josef<br />

Horn, Peter Brugger, DI Erwin Treml (Projektbetreuer) (v.l.n.r.) Foto: HKT<br />

HTK Award 2011<br />

Anlässlich der Schlusspräsent<strong>at</strong>ion der Diplom- und Abschlussarbeiten am Holztechnikum<br />

Kuchl wurde das Projekt „Energierundholz“ von Peter Brugger und Josef Horn mit dem<br />

HTK Award 2011 ausgezeichnet. „Energieholz sorgte in den vergangenen Wochen für große<br />

Diskussionen, ich sehe darin ein riesiges Potenzial“, schwärmt Peter Brugger und freut sich<br />

über den ersten Pl<strong>at</strong>z. Auch sein Partner Josef Horn findet Energieholz ein spannendes Thema:<br />

„Der Werkstoff interessiert mich, unsere Partnerfirma überdachte die Umstellung des Verkaufs<br />

von Energieholz.“ Den zweiten Pl<strong>at</strong>z belegten die Schüler Steinberger Andreas, Karl<br />

Stefan, Strumegger Lukas und Jansch Florian mit ihrem aufsehenerregenden Projekt „Planung<br />

und Bau eines Autos aus Holz“ Den dritten Rang erreichten Pramreiter Maximilian und Gruber<br />

Gerald mit ihrem Projekt „Kostenrechnung Sägewerk“. Ü<br />

Unternehmenserfolg<br />

Der Erfolg eines Unternehmens wird in Zukunft immer mehr von der Qualität seiner Führung<br />

abhängen. Die Fähigkeit, Menschen zu führen, mitzureißen, zu motivieren und auch durch<br />

turbulenten Wandel zu führen – kurz Leadership –, wird dabei immer wichtiger werden. Die<br />

University of Salzburg Business School (SMBS) bietet ein Leadership-Competence-Programm<br />

für Führungskräfte an und setzt somit ein Zeichen gegen die verbreitete Auffassung,<br />

dass Führungskompetenz nicht erlernt werden kann. In dem Lehrgang „Leadership Competence“<br />

der SMBS lernen Führungskräfte, wie sie mit diesen Widerständen umgehen und wie<br />

sie Veränderungsprozesse am besten vorbereiten. Der Lehrgang ist ein gemeinsames Management-Programm<br />

mit dem Malik Management Zentrum St. Gallen. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, Heide Janik und Harald Kindermann bei der Scheckübergabe an<br />

der Baustelle „Sonneninsel“ in Seekirchen (v.l.n.r.) Foto: SALZBURGER<br />

Trendbarometer<br />

Die Trendbarometer-Umfrage bei über 200<br />

Unternehmen zeigt eindeutig: Es geht bergauf<br />

mit Österreichs Industrie. Zwei Drittel<br />

der Befragten geben an, eine bessere Auftragslage<br />

als 2009 zu verzeichnen. Das Ausmaß<br />

der Verbesserung liegt bei durchschnittlich<br />

34 Prozent gegenüber dem Krisenjahr<br />

2009. Doch beklagen die Unternehmen den<br />

zunehmenden Kostendruck durch steigende<br />

Rohstoffpreise und hohe Energiekosten –<br />

eine deutliche Bremse für übertriebenen Optimismus.<br />

Wolfgang Keiner, Geschäftsführer<br />

Festo Österreich: „Die Krise h<strong>at</strong> uns gelehrt,<br />

dass Planbarkeit nur begrenzt möglich ist –<br />

ein Umstand, der trotz guter Auftragslage<br />

verunsichert. Einsparpotenziale aufzudecken<br />

und zu realisieren ist daher das Gebot der<br />

Stunde.“ Ü<br />

Messe<br />

Bereits zum 63. Mal wird die Herbstmesse<br />

in Dornbirn ihre Türen für die Besucher öffnen.<br />

Von 7. bis 11. September 2011 erweist<br />

sich der größte Marktpl<strong>at</strong>z Vorarlbergs als<br />

Drehscheibe der Wirtschaft und gesellschaftlicher<br />

Treffpunkt der Region. Dabei zeigt<br />

sich die Herbstmesse erstmals mit neu zugeschnittenen<br />

Themenbereichen sowie vielseitigem<br />

Rahmenprogramm in den Hallen. Zur<br />

Neuausrichtung dieser Publikumsmesse gehört<br />

auch das neue Konzept zum „Wirtschaftszelt“.<br />

Gemeinsam mit dem Dornbirner<br />

Gastronomen Wolfgang Preuß, Betreiber<br />

des Restaurants „wirtschaft“, h<strong>at</strong> die Messe<br />

Dornbirn ein neues Barkonzept inklusive<br />

Konzertveranstaltung am Abend des jeweiligen<br />

Messetages ausgearbeitet. Ü


M-real Hallein verkauft<br />

Neuanfang mit österreichischer Gruppe<br />

Am letzten Junitag wurde es of-<br />

fiziell: Der österreichische In-<br />

dustrielle Gerald Schweighofer<br />

übernimmt die M-real Hallein<br />

GmbH. Er will den Standort wei-<br />

terentwickeln, neue Mitarbeiter<br />

einstellen, das Lehrlingspro-<br />

gramm wieder aufnehmen und<br />

die Forschungs- und Entwick-<br />

lungsarbeit mit neuem Leben<br />

füllen. Von Ute Dorau<br />

Rundum zufriedene Gesichter waren zu<br />

sehen, als M-real-Geschäftsführer Jörg<br />

Harbring und der neue Eigentümer Gerald<br />

Schweighofer die frohe Botschaft verkündeten:<br />

Die zwei Jahre dauernde Suche<br />

nach einem Investor für die M-real Hallein<br />

GmbH ist zu einem glücklichen Ende gekommen.<br />

Erleichtert zeigt sich auch LH-Stv. Wilfried<br />

Haslauer: „M-real Hallein ist einer der größten<br />

Industriebetriebe im Tennengau und<br />

wichtig für die gesamte Region. Wir wissen,<br />

dass die Zukunft des Unternehmens und der<br />

In der M-real Hallein sind derzeit rund 200 Menschen beschäftigt. Der<br />

neue Eigentümer will investieren und aufstocken. Foto: APA<br />

damit verbundenen Arbeitsplätze viele Menschen<br />

direkt und indirekt betrifft.“ Jetzt erlebe<br />

man einen Neuanfang, denn der neue<br />

Eigentümer kündigt schon an, dass er große<br />

Pläne mit dem Unternehmen h<strong>at</strong>. „Alle Beschäftigten<br />

am Standort (derzeit rund 200,<br />

Anm. d. Red.) werden übernommen, zusätzlich<br />

werden zunächst 15 neue Mitarbeiter<br />

eingestellt“, sagt Schweighofer. „Zudem<br />

wollen wir das Lehrlingsprogramm wieder<br />

aufnehmen und die Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

verstärken und weiter ausbauen.“<br />

Bis 2013 will er rund 60 Millionen Euro in<br />

den Ausbau bestehender Anlagen und die Erweiterung<br />

der Geschäftsfelder investieren.<br />

„Im Bereich Zellstoff wollen wir ein breitere<br />

Produktpalette schaffen und zusätzlich hochwertigen<br />

Spezialzellstoff für die Herstellung<br />

von Textilfasern und für die Lebensmittelindustrie<br />

produzieren“, kündigt Schweighofer<br />

an. „Bis zu einem erfolgreichen Markteintritt<br />

dieser Produkte muss man allerdings noch<br />

mit weiteren erheblichen Verlusten am<br />

Standort rechnen.“ Er sei allerdings zuversichtlich,<br />

dass es gemeinsam mit der Belegschaftsvertretung<br />

und dem Management<br />

vor Ort möglich<br />

sei, das Unternehmen<br />

wieder in<br />

die Gewinnzone zu<br />

führen.<br />

Salzburgs IV-Chef<br />

Rudolf Zrost begrüßt<br />

die „österrei-<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Der neue Eigentümer der M-real Hallein<br />

GmbH, die Schweighofer Gruppe, will den<br />

Halleiner Traditionsbetrieb in eine erfolgreiche<br />

Zukunft führen. Jörg Harbring, Geschäftsführer<br />

der M-real Hallein GmbH,<br />

Gerald Schweighofer, Geschäftsführer der<br />

Schweighofer Gruppe, sowie Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Wilfried Haslauer bei<br />

der Bekanntgabe der Übernahme (v.l.n.r.).<br />

Foto: APA<br />

chische Lösung“ und betont, wie wichtig es<br />

sei, dass der Produktionsstandort im Tennengau<br />

von einem heimischen Familienunternehmen<br />

gesichert und weitergeführt wird.<br />

Zrost weiter: „Das Unternehmen von Gerald<br />

Schweighofer, dessen Kernbereich die Holzindustrie<br />

ist, bringt gute Voraussetzungen für<br />

eine erfolgreiche Zukunft am Standort Hallein<br />

mit. Das schafft eine neue Dynamik am<br />

Industriestandort Salzburg.“ Ü<br />

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8<br />

COVERSTORY<br />

Volkssport<br />

Frühpension<br />

Wir sind Vize-Weltmeister im Bereich vorzeitige Pensionierung. 58 Jahre jung ist Herr Österreicher heute im Schnitt, wenn er sich zur Ruhe<br />

setzt. Das können wir uns künftig nicht mehr leisten. Foto: Jupiterimage<br />

Der Kollege geht mit 57 in Pension, quasi<br />

im besten Mannesalter. „Der h<strong>at</strong>’s richtig<br />

angestellt“, loben die anderen Mitarbeiter<br />

ihn. Warum auch nicht? Er ist gesund,<br />

bekommt volle Pensionsbezüge und<br />

kann die kommenden Jahrzehnte von Herzen<br />

genießen. Also nehmen sie sich vor, es ganz<br />

genauso zu machen wie er, wenn es mal so<br />

weit ist.<br />

Doch dazu wird es wohl nicht kommen – und<br />

das ist auch gut so. Denn nicht nur Österreich,<br />

die ganze Arbeitswelt sieht sich einem<br />

Phänomen gegenüber, das sich dram<strong>at</strong>isch<br />

auf alle Bereiche des Berufslebens auswirken<br />

wird: Wir leben immer länger und besser.<br />

Das ist großartig. Doch wir arbeiten nicht<br />

länger, zahlen also in Rel<strong>at</strong>ion nicht genug<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Was die Pensionen betrifft, ist Österreich europa- oder weltweit fast<br />

immer Vize-Weltmeister: Wir gehen früher in Pension als (fast) alle<br />

anderen, haben die zweithöchsten Ausgaben für Pensionsleistungen<br />

in Europa und genießen diese Zahlungen länger als die Rentner in an-<br />

deren europäischen Ländern. Was auf den ersten Blick so erfreulich<br />

und positiv erscheint, h<strong>at</strong> dram<strong>at</strong>ische Auswirkungen auf unsere<br />

Volkswirtschaft. Die Politik weiß das seit mehr als 30 Jahren – und<br />

reagiert einfach nicht. Dabei ist es schon fünf nach zwölf.<br />

Von Ute Dorau


ein, um für dieses längere Leben auch ausreichend<br />

finanziell durch sta<strong>at</strong>liche Pensionen<br />

versorgt zu sein. „Die weltweite Alterung<br />

ist ein struktureller Trend mit potenziell<br />

dram<strong>at</strong>ischen, gesellschaftlichen und ökonomischen<br />

Auswirkungen, sowohl für die<br />

Sta<strong>at</strong>shaushalte als auch für jeden einzelnen“,<br />

warnt Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender<br />

der Allianz Gruppe in Österreich.<br />

Diese Entwicklung zeichnet sich seit Jahren<br />

immer deutlicher ab. In einigen Ländern auf<br />

diesem Planeten haben die Regierenden die<br />

Zeichen der Zeit erkannt und rechtzeitig gegengesteuert.<br />

In Schweden beispielsweise.<br />

Die Nordländer stellten ihr Pensionssystem<br />

frühzeitig um: Wer dort mit 61 Jahren in Pension<br />

geht, bekommt um 28,5 Prozent weniger<br />

Rente (hierzulande verlieren Frührentner<br />

maximal 6,5 Prozent!). Dafür belohnt der<br />

Sta<strong>at</strong> im hohen Norden fleißige Angestellte:<br />

Wer bis zum 70. Lebensjahr arbeitet, erhält<br />

um 57 Prozent mehr Rente – in Österreich<br />

sind es gerade einmal zwölf Prozent.<br />

„In Österreich gilt es schon<br />

als Misserfolg, nicht in Frühpension<br />

gehen zu können!“<br />

Angelika Kofler, Österreich-<br />

Verantwortliche einer GfK-<br />

Arbeitnehmerstudie in einem<br />

Interview mit „Die Presse“<br />

im Mai.<br />

Rufer in der Wüste<br />

Schon an diesen Zahlen lässt sich ablesen:<br />

Österreich gehört leider zu den Ländern, die<br />

den Trend vollkommen verschlafen haben.<br />

Jetzt haben wir es in einer Allianz-Studie sogar<br />

schwarz auf weiß: In puncto „Nachhaltiges<br />

Pensionssystem“ rangieren wir unter<br />

den 27 von der Allianz untersuchten europäischen<br />

Ländern im hinteren Drittel auf<br />

Rang 18. Soll heißen: Unser Pensionssystem<br />

ist unendlich weit davon entfernt, zukunftsfähig<br />

zu sein.<br />

Kein Wunder, denn hier ist von Seiten der<br />

Politik jahrelang schlicht nichts oder genau<br />

das Falsche getan worden. Dabei gab es<br />

deutliche Warnungen aus berufenem Munde<br />

schon vor mehr als 30 Jahren. Der ehemalige<br />

Vizekanzler und Finanzminister Hannes Androsch<br />

ist so ein Beispiel. Bereits Anfang der<br />

1980er Jahre h<strong>at</strong>te er seine Kollegen in Wien<br />

mehr als nur einmal nachdrücklich gewarnt,<br />

dass dem Lande „Liquiditätsengpässe“ drohen<br />

würden, wenn die Politik nicht rechtzeitig<br />

– nämlich jetzt! – die entsprechenden<br />

Maßnahmen ergreife. Doch seine Forderungen<br />

fanden kein Gehör.<br />

Im Gegenteil: Bis Ende der 1990er Jahre<br />

wurde die Frühpension für Österreicher von<br />

Seiten der Politik immer weiter gefördert<br />

„Jeder Vierte über 40<br />

wünscht sich schon<br />

in die Pension.“<br />

Erich Laminger (ehem. Präsident<br />

des Hauptverbands der<br />

Sozialversicherungsträger) zitiert<br />

aus einer AK-Studie 2011.<br />

und ausgebaut. Selbst vor der letzten N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong>swahl<br />

erfuhr die Hacklerregelung noch<br />

eine Anhübschung, um für die Arbeitnehmer<br />

<strong>at</strong>traktiver zu sein.<br />

Heute rächt sich das bitter. Die Kosten ex-<br />

Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der<br />

Allianz Gruppe in Österreich: „Wenn die Weichen<br />

rechtzeitig und richtig gestellt werden,<br />

kann der Sta<strong>at</strong> seine gestaltende Rolle bewahren<br />

und die Aufmerksamkeit von den Herausforderungen<br />

auf die Chancen alternder<br />

Gesellschaften verlagern.“ Foto: Allianz<br />

plodieren. Rund 25 Prozent aller Bundesausgaben<br />

fließen schon jetzt in die Pensionen,<br />

Tendenz stark wachsend. Denn nun kommen<br />

die sogenannten Babyboomer ins pensionsfähige<br />

Alter. Das Institut für Höhere Studien<br />

warnt gar, unser Pensionssystem sei eine „tickende<br />

Zeitbombe“, vor allem die Frührentenformen<br />

würden sich als „Zukunftsfresser“<br />

entpuppen. Derzeit zeigt sich das Dilemma,<br />

das durch die anhaltende Fehlpolitik verursacht<br />

wurde, darin, dass wirklich niemand<br />

zufrieden sein kann: Die älteren Arbeitnehmer<br />

fühlen sich ausgegrenzt und geächtet,<br />

die Jungen um ihre Zukunft betrogen.<br />

Alarmierende Entwicklungen<br />

Das belegen auch zahlreiche Umfragen und<br />

Studien, die wirklich alarmierende Ergebnisse<br />

zeigen. „Jeder Vierte Österreicher über<br />

40 wünscht sich schon jetzt in die Pension<br />

und jeder Fünfte würde diese frühzeitige Erfüllung<br />

des ‚Frühpensions-Lebenstraums‘<br />

COVERSTORY<br />

durchaus mit entsprechenden Abschlägen<br />

akzeptieren“, zitiert beispielsweise Erich Laminger,<br />

vielen sicher noch aus seiner Zeit als<br />

Präsident des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger<br />

in Österreich bekannt, eine<br />

Studie der Arbeiterkammer. Heute ist er Geschäftsführer<br />

des „Gre<strong>at</strong> Place to Work“-Instituts<br />

und beobachtet die aktuellen Entwicklungen<br />

mit großer Sorge.<br />

Damit steht er keinesfalls alleine da. Sorge<br />

bereitet vielen Wirtschaftsverantwortlichen<br />

auch die mangelnde Zuversicht der ganz jungen<br />

Arbeitnehmer. So gehen drei Viertel der<br />

vom Meinungsforschungsinstitut meinungsraum.<strong>at</strong><br />

befragten Arbeitnehmer zwischen<br />

14 und 30 Jahren schon heute davon aus,<br />

dass sie nicht mit einer ausreichenden sta<strong>at</strong>lichen<br />

Pension rechnen dürfen. Mehr als die<br />

Der ehemalige Vize-Kanzler Österreichs,<br />

Hannes Androsch, warnte schon vor dreißig<br />

Jahren vor dem heutigen Pensionsdilemma.<br />

Umsonst. Foto: Wikipedia<br />

Hälfte von ihnen sorgt daher zwar priv<strong>at</strong> vor,<br />

doch 15 Prozent können sich das nicht leisten.<br />

So rennen sie mit offenen Augen in eine drohende<br />

Altersarmut – ohne wirklich etwas dagegen<br />

tun zu können – und fühlen sich vom<br />

Sta<strong>at</strong> allein gelassen. „Wenn wir nicht heute<br />

ergänzende Altersvorsorge fördern, dann<br />

steuert Österreich auf ein massives Problem<br />

„Wenn wir nicht heute ergänzende<br />

Altersvorsorge fördern,<br />

dann steuert Österreich auf<br />

ein massives Problem zu.“<br />

Andreas Zakostelsky, Obmann<br />

des Fachverbandes der<br />

Pensionskassen<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 9


10<br />

COVERSTORY<br />

ERSCHRECKENDES AUS ÖSTERREICH<br />

Wussten Sie schon …<br />

!<br />

… dass er im Schnitt gerade einmal 58 Jahre jung ist, der<br />

Herr Österreicher, wenn er in Pension geht? (Frau Österreicherin<br />

setzt sich mit rund 57 Jahren zur Ruhe.)<br />

!<br />

… dass er dann durchschnittlich eine Alterspension in Höhe<br />

von 1.460 Euro mon<strong>at</strong>lich bezieht? (Frau Österreicherin: 863<br />

Euro.)<br />

!<br />

… dass das im intern<strong>at</strong>ionalen Vergleich – fast – einzigartig<br />

ist? Nur Luxemburg h<strong>at</strong> noch jüngere Rentner (57 Jahre),<br />

als wir sie uns leisten. Zum Vergleich: Das durchschnittliche<br />

Pensionsantrittsalter weltweit liegt bei 63,6 Jahren (Männer)<br />

und 62,4 (Frauen). Am längsten arbeiten die mexikanischen<br />

Männer (bis 72). In Europa sind die Isländer (69,7<br />

Jahre) Spitzenreiter in puncto Lebensarbeitszeit.<br />

!<br />

… dass nur die Franzosen – europaweit gesehen – mehr<br />

Jahre im Ruhestand verbringen als wir Österreicher? Sie<br />

genießen im Schnitt etwa 24 Jahre in Pension, wir 23 Jahre.<br />

Das ist doppelt so lang wie noch 1970.<br />

!<br />

… weltweit weist nur ein Sta<strong>at</strong> (Italien) höhere öffentliche<br />

Ausgaben für Pensionsleistungen auf als Österreich.<br />

!<br />

… dass es vor allem die öffentlich Bediensteten sind, die die<br />

Hacklerregelung in Anspruch nehmen, nämlich 40% am Gesamtanteil?<br />

Der Rest setzt sich zusammen aus Angestellten<br />

(38%), Bauern (30%) und nur 19% der Arbeiter.<br />

!<br />

… dass der Anteil der über 60-Jährigen in Österreich (heute:<br />

23,1%) im Jahr 2050 rund 36% betragen wird? Mehr als ein<br />

Drittel der Gesamtbevölkerung, also.<br />

!<br />

… dass hierzulande die Ausgaben für Pflege von heute 1,3%<br />

des BIP auf 2,5% des BIP 2060 ansteigen werden?<br />

!<br />

… dass Österreich in puncto „Nachhaltigkeit der Pensionssysteme“<br />

europaweit auf Pl<strong>at</strong>z 18, also im unteren Drittel,<br />

liegt (27 Länder im Vergleich)?. Das beste System h<strong>at</strong><br />

Schweden, das schlechteste Griechenland.<br />

!<br />

… dass rund 90 Prozent der Pensionszahlungen vom Sta<strong>at</strong><br />

kommen? Der Rest stammt aus Direktzusagen von Unternehmen,<br />

Pensionskassen, betriebl. Kollektivversicherungen,<br />

Abfertigung neu sowie aus priv<strong>at</strong>er Vorsorge.<br />

!<br />

… dass nahezu jeder zweite Österreicher davon ausgeht,<br />

dass er nicht bis zum regulären Pensionsantrittsalter von<br />

65 (bzw. 60) Jahren arbeiten wird? Hauptgrund: Die meisten<br />

glauben, dass ihre Gesundheit und Psyche dem anstrengenden<br />

Arbeitsalltag nicht mehr gewachsen sein werden.<br />

!<br />

… dass die Pensionskommission davon ausgeht, im Jahr<br />

2060 rund 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Pensionen<br />

aufwenden zu müssen? Derzeit sind es 2,9% des BIP.<br />

!<br />

… dass es in Österreich derzeit fünf Spielarten gibt, die es<br />

ermöglichen, vorzeitig in Pension zu gehen? Nämlich die<br />

Hacklerregelung bzw. die Langzeitversichertenpension, die<br />

Schwerarbeiterregelung, die Nachtschichtschwerarbeiterpension,<br />

die Invaliditätspension sowie der Pensionskorridor.<br />

!<br />

… dass in Österreich derzeit 75% der jungen Arbeitnehmer<br />

zwischen 14 und 30 Jahren nicht glauben, dass sie eine ausreichende<br />

sta<strong>at</strong>liche Pension bekommen werden?<br />

Quellen: OECD-Studie 2011, AK-Studie Dez. 2010, Meinungsforschungsinstitut<br />

meinungsraum.<strong>at</strong>, Studie der Allianz-Versicherung (Allianz Demographic Pulse)<br />

2011, St<strong>at</strong>istik Austria, IHS.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

zu“, warnt denn auch der Obmann<br />

des Fachverbandes der Pensionskassen,<br />

Andreas Zakostelsky.<br />

Sein R<strong>at</strong>: Eine stärkere Verankerung<br />

von Firmenpensionen<br />

in den Kollektivverträgen bzw.<br />

den Betriebsvereinbarungen. Zudem<br />

plädiert er für mehr steuerliche<br />

Anreize für diejenigen, die<br />

priv<strong>at</strong>e Vorsorge treffen.<br />

Doch auch die älteren Arbeitnehmer<br />

sehen sich allein gelassen.<br />

Hauptursache für die Frühpensionierung<br />

sind hierzulande vor allem<br />

Krankheit und psychische<br />

Schäden: Immer mehr Arbeitnehmer<br />

glauben, dass Sie dem Leistungsdruck<br />

in den Unternehmen<br />

mit zunehmendem Alter nicht<br />

mehr gewachsen sind. Zudem ist<br />

die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

in Österreich gegenüber Frühpensionisten<br />

sehr hoch. Genau genommen<br />

gelten sie nahezu als<br />

Ein Sozialminister in Nöten: Um<br />

die Stabilität der Pensionsfinanzierung<br />

zu sichern, muss allerschnellstens<br />

etwas geschehen.<br />

Doch vor allem Gremien wie die<br />

Pensionskommission machen<br />

ihm das Leben schwer.<br />

Foto: APA<br />

„Helden der Arbeit“. Mit skurrilen Folgen: „In Österreich gilt es<br />

schon als Misserfolg, nicht in Frühpension gehen zu müssen“, fasste<br />

kürzlich GfK-Marktforscherin Angelika Kofler in einem Interview<br />

mit der Zeitung „Die Presse“ das Ergebnis einer aktuellen weltweiten<br />

Arbeitnehmerstudie zusammen.<br />

„Volk der Frühinvaliden“<br />

Das h<strong>at</strong> sich inzwischen auch bis in die Politik herumgesprochen.<br />

„Bis zum 50. Lebensjahr liegt bei uns alles im normalen Bereich,<br />

also wie in allen anderen Industrien<strong>at</strong>ionen auch“, beschreibt Sozialminister<br />

Rudolf Hundstorfer das Phänomen. „Doch ab dann geschieht<br />

irgendetwas, da zeigen wir Schwächen.“ Vor allem im Hinblick<br />

auf zu späte Umschulungen beispielsweise, rügt der BM. Zum<br />

anderen kämen 30 Prozent der Invaliditätspensionisten quasi übergangslos<br />

aus dem Erwerbsleben. „Die müssen wir streicheln“, sagt<br />

er gegenüber der Presse. Sorgen bereiten auch ihm vor allem die hohen<br />

Zahlen im Bereich der psychischen Erkrankungen. „Dagegen<br />

müssen wir etwas tun, sonst werden wir ein Volk der Frühinvaliden.“<br />

Als Lösungsans<strong>at</strong>z schlägt Marktforscherin Kofler beispielsweise<br />

vor, den über 55-Jährigen mehr Motiv<strong>at</strong>ion zu bieten, sei es in finanzieller<br />

Hinsicht oder mit „Freude an der Tätigkeit“. Denn: „Viele<br />

sind ja bereit, länger zu arbeiten, bekommen aber signalisiert, dass<br />

der Arbeitsmarkt sie gar nicht will. Darauf müssen Politik und Unternehmen<br />

reagieren.“<br />

In Salzburg h<strong>at</strong> das Landeshauptfrau Gabi Burgstaller auch prompt<br />

getan. Hier wird derzeit die psychosoziale Versorgung auf neue Beine<br />

gestellt. „Psychische Erkrankungen sind der zweithäufigste Grund<br />

für Krankenstand und Frühpension“, erklärt ihre Sozial- und Gesundheitsreferentin<br />

Erika Scharer. „Es ist wichtig, die Angebote der<br />

psychosozialen Versorgung laufend dem Bedarf anzupassen, um den<br />

Menschen Chancen auf den Wiedereinstieg in das Erwerbsleben und<br />

beste Betreuung zu gewährleisten.“<br />

Peinliche Pensionskommission<br />

Doch die Bundespolitik reagiert so kopflos, als sei das Problem ganz<br />

plötzlich vom Himmel gefallen. Um die derzeitige Misere zu beschreiben,<br />

reicht allein ein Blick zur Pensionskommission, die sich<br />

selber ad absurdum geführt h<strong>at</strong>. Das 34-köpfige Gremium, das sich<br />

aus den Sozialpartnern, Parteivertretern und Experten zusammensetzt,<br />

verzettelte sich in den letzten Sitzungen, die anlässlich der doch<br />

recht dram<strong>at</strong>ischen Entwicklungen – viel zu spät – einberufen wurden,<br />

wieder einmal in Haarspaltereien und Revierkämpfe. Das führte<br />

zwar dazu, dass Sozialminister Hundstorfer und selbst der Kommis-


sionsvorsitzende Bernhard Schwarz laut<br />

über eine Reform des Gremiums nachdachten<br />

– doch einer Lösung der Pensionsfinanzierung<br />

ist man damit keinen Schritt näher<br />

gekommen.<br />

Im Gegenteil, selbst die Prüfung der Ist-Situ<strong>at</strong>ion<br />

wurde in die Zukunft verlegt: Ab<br />

2013, so heißt es aus dem Gremium, solle<br />

jedes Jahr kontrolliert werden, ob das „faktische<br />

Antrittsalter in einem Maße ansteigt,<br />

dass das System finanzierbar“ bleibe. Wenn<br />

nicht, dann wolle man „schärfere Vorschläge“<br />

machen. Die wären dann also in<br />

frühestens zwei Jahren zu erwarten. Da die<br />

Kommission nur Empfehlungen an die Regierung<br />

aussprechen darf, bleibt abzuwarten,<br />

ob irgendeiner der Vorschläge überhaupt umgesetzt<br />

wird.<br />

NEUREGELUNGEN<br />

Umgesetztes und Geplantes<br />

Invaliditätspension 2011: Der Zugang<br />

zu dieser Form der vorzeitigen<br />

Pensionierung wurde heuer verschärft.<br />

So ist seit Jänner jeder,<br />

dessen Gesundheit es zulässt, verpflichtet,<br />

sich auf einen anderen Beruf<br />

umschulen zu lassen, wenn er<br />

seinem jetzigen aufgrund gesundheitlicher<br />

Schäden nicht mehr nachgehen<br />

kann. Stichwort „Rehabilit<strong>at</strong>ion<br />

vor Pension.“ Dadurch soll das<br />

durchschnittliche Pensionsantrittsalter<br />

in dieser Pensionsform (derzeit:<br />

53 Jahre) innerhalb von fünf<br />

Jahren um ein Jahr erhöht werden.<br />

Hacklerregelung neu ab 2014: Die<br />

von Sozialminister Hundstorfer angekündigte<br />

Verschärfung soll ab<br />

2014 dazu führen, dass sich die Anzahl<br />

der Antritte halbiert.<br />

Monitoring: Zu der „nachhaltigen<br />

Finanzierung des sta<strong>at</strong>lichen Umlagesystems<br />

zur Erhaltung der Lebensstandardsicherung<br />

im Alter“, zu<br />

der sich die Bundesregierung im<br />

Frühjahr 2011 noch einmal ausdrücklich<br />

bekannte, gehöre ein<br />

„langfristiges Monitoring“. Soll heißen:<br />

Das faktische Pensionsantrittsalter<br />

soll an das Regelpensionsalter<br />

herangeführt werden. Das soll auch<br />

für Beamte gelten, hieß es im Juni<br />

aus dem Sozialministerium. Das<br />

Monitoring soll auch die Entwicklung<br />

der Beamten-Pensionen sowie<br />

der zweiten und dritten Pensionssäulen<br />

umfassen. Erste Ergebnisse<br />

werden allerdings erst für<br />

Anfang/Mitte 2012 erwartet.<br />

Quellen: Bundesregierung, IV, IHS<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

WNW b<strong>at</strong> Rudolf Zrost, Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Salzburg, um seine Meinung zum<br />

Thema. Damit h<strong>at</strong> er nicht hinterm Berg gehalten.<br />

Seine eindringliche Warnung: Das Pensionsparadies<br />

Österreich geht auf Kosten der Zukunft!<br />

„Hacklerregelung, Invalidenpension und Frühpension:<br />

Der durchschnittliche Österreicher<br />

und die durchschnittliche Österreicherin können<br />

auf eine große Auswahl an Instrumenten<br />

zurückgreifen, wenn er oder sie das Erwerbsleben<br />

vorzeitig beenden und künftig das Einkommen<br />

aus dem leeren österreichischen Pensionstopf<br />

beziehen wollen. Die aktuellen St<strong>at</strong>istiken<br />

zeigen, dass die heimischen Frühpensionierungsinstrumente<br />

auch gerne genutzt werden:<br />

Trotz steigender Lebenserwartung ist das<br />

t<strong>at</strong>sächliche Pensionsantrittsalter konstant<br />

niedrig. Im Jahr 2009 lag es bei durchschnittlich<br />

58,2 Jahren, seit den 70er Jahren ist es sogar<br />

um 3,1 Jahre gesunken. Auch im intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Vergleich liegt Österreich beim faktischen<br />

Antrittsalter im Schlussfeld und ca. vier Jahre<br />

COVERSTORY<br />

Rudolf Zrost, Präsident der<br />

Industriellenvereinigung Salzburg<br />

Foto: IV Salzburg<br />

unter dem OECD-Schnitt. Zwischen den Arbeits- und Nichtarbeitsjahren der heimischen<br />

Erwerbstätigen ist ein wachsendes Ungleichgewicht zu beobachten. Während<br />

im Jahr 1970 über ein durchschnittliches Leben verteilt 43 Arbeitsjahren 34<br />

Nichtarbeitsjahre gegenüberstanden, waren es im Jahr 2010 35 Arbeitsjahre, die 48<br />

Nichtarbeitsjahren gegenüberstanden.<br />

Die „normale“ Alterspension ist mittlerweile ein Auslaufmodell geworden: Sie<br />

macht nur noch 20% der Neuzugänge in die Pension aus. Über die Hälfte der Pensionszuerkennungen<br />

erfolgten im Jahr 2010 auf Basis vorzeitiger Alterspensionen<br />

(v.a. Hacklerregelung) und geminderter Erwerbsfähigkeit.<br />

Es liegt auf der Hand, dass wir uns dieses System auf Dauer nicht leisten können.<br />

Die stetig steigende Lebenserwartung bei konstant niedrigem faktischen Pensionsantrittsalter<br />

führt zu stark ansteigenden Pensionsausgaben und damit auch höheren<br />

Bundesmitteln, die der Sta<strong>at</strong> zuschießen muss. Sie werden laut einem Gutachten<br />

der Pensionskommission von derzeit 2,8 Prozent des BIP ohne Gegenmaßnahmen<br />

auf sechs Prozent des BIP im Jahr 2050 steigen.<br />

Der Kostenfalle des derzeitigen Pensionssystems können wir nur entkommen,<br />

wenn das t<strong>at</strong>sächliche an das gesetzliche Pensionsalter herangeführt wird. Jedes<br />

Jahr, das die Menschen später in Pension gehen, bringt uns 1,2 Milliarden Euro<br />

fürs Budget. Solange aber Schlupflöcher existieren, werden die Menschen diese<br />

auch nutzen und in die Frühpension gehen. Diese Schlupflöcher, vor allem aber die<br />

„Hacklerregelung“, müssen wir sofort schließen.<br />

Darüber hinaus müssen Anreize für längeres Arbeiten gesetzt werden. Zu- und Abschläge<br />

für den längeren oder kürzeren Verbleib im Erwerbsleben müssen als<br />

wirksame Anreize gestaltet werden. Das Prinzip Rehabilit<strong>at</strong>ion vor Pension muss<br />

konsequent umgesetzt werden. Knapp ein Viertel der Pensionszuerkennungen im<br />

Jahr 2010 waren Invaliditätspensionen. Es muss sichergestellt werden, dass diese<br />

Pensionsform t<strong>at</strong>sächlich nur jenen offensteht, die t<strong>at</strong>sächlich aufgrund ihrer körperlichen<br />

Verfassung nicht mehr arbeiten können.<br />

Die stark steigende Lebenserwartung der Menschen in Österreich ist Realität und<br />

muss als solche auch beim Pensionsantrittsalter berücksichtigt werden. Großes<br />

Einsparungspotenzial liegt auch in der Harmonisierung der Pensionssysteme von<br />

Bund, Ländern und Gemeinden. Noch immer haben einige Bundesländer dies nicht<br />

realisiert, was erhebliche Mehrkosten verursacht.<br />

Österreich ist nach wie vor ein Pensionsparadies. Fakt ist allerdings, dass es nicht<br />

so bleiben kann. Wir haben eine große Verantwortung gegenüber unseren Kindern<br />

und den kommenden Gener<strong>at</strong>ionen. Sie müssen in Zukunft für die Fehler der Vergangenheit<br />

bezahlen. Deshalb gibt es nur einen Weg: Jetzt Reformen umsetzen<br />

und damit nachhaltig die Zukunft gestalten.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 11


12<br />

COVERSTORY<br />

INFO-POINT<br />

Forderungen der Wirtschaft<br />

Lösungsansätze: Um das Pensionssystem auf eine nachhaltig<br />

finanzierbare Basis zu stellen, fordert die Industrie<br />

vor allem:<br />

n Anreize setzen für längeres Arbeiten: Versicherungsm<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>isch<br />

berechnete Zu- und Abschläge sollen zu einem<br />

längeren Verbleib im Erwerbsleben veranlassen.<br />

Derzeit sind die Zu- und Abschläge (4,2% pro Jahr) zu gering<br />

bzw. wirken aufgrund von Verlustdeckelungen auch<br />

nur eingeschränkt.<br />

n Möglichst rasches Auslaufen der Frühpensionen, v.a. der<br />

Hacklerregelung, da diese systemwidrig ist (im Jahr 2009<br />

haben 13.300 Angestellte und nur 8.850 Arbeiter die<br />

Hacklerregelung in Anspruch genommen).<br />

n Konsequente Umsetzung des Prinzips Rehabilit<strong>at</strong>ion vor<br />

Pension: Knapp ein Viertel der Pensionszuerkennungen<br />

im Jahr 2010 waren Invaliditätspensionen.<br />

n Sockelmodell st<strong>at</strong>t Parallelrechnung: Erst in einigen<br />

Jahrzehnten werden Pensionen ausschließlich auf Basis<br />

des Pensionskontos berechnet werden. Als „Übergang“<br />

existieren bis dahin höchst komplexe Berechnungsmethoden,<br />

die die Höhe der Pension in einer Parallelrechnung<br />

aus dem alten und dem neuen System ermitteln<br />

und äußerst intransparent sind. Dieses Nebeneinander<br />

sollte möglichst rasch zugunsten der sofortigen Wirksamkeit<br />

des Pensionskontos beseitigt werden.<br />

Das Institut für Höhere Studien in Wien geht in einem ausführlichen<br />

Reformvorschlag (August 2010) noch weiter:<br />

n Das Reformkonzept sieht die sofortige Einführung eines<br />

strikt beitragsorientierten, individuellen Pensionskontos<br />

für alle Versicherten in Österreich vor.<br />

n Bisher erworbene Rechte werden mittels einer Sockelpension<br />

auf dem Konto verbucht.<br />

n Die Leistungsansprüche der Pensionsbezieher ergeben<br />

sich aus einfachen, transparenten, versicherungsm<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen<br />

Grundsätzen.<br />

n Das beitragsorientierte Pensionskonto nach dem Umlageverfahren<br />

wird durch eine verpflichtende kapitalgedeckte<br />

Säule ergänzt.<br />

n Das Thema Invalidität wird aus der Pensionsversicherung<br />

herausgelöst und an die Arbeitsmarktverwaltung übertragen.<br />

Politik muss steuern<br />

Von den Regierenden ist derzeit also nicht viel zu erwarten, sie agieren,<br />

als hätten sie noch unendlich viel Zeit zur Lösung der Probleme<br />

– oder als hätten sie keinerlei Einfluss auf die Entwicklungen. Das<br />

zu glauben, wäre allerdings grundfalsch. Denn dass eine umsichtige<br />

und nachhaltige Politik durchaus Abhilfe schaffen kann, beweist im<br />

Bereich der nachhaltigen Pensionssysteme –<br />

wie eingangs erwähnt – Schweden. Die Nordländer<br />

haben einer aktuellen europaweiten Al-<br />

lianz-Studie zufolge das beste Konzept und<br />

das stammt aus der Politik. „Nachhaltige Sozialsysteme<br />

und Wirtschaftswachstum sind<br />

die zwei hauptsächlichen Werkzeuge, um die<br />

Auswirkungen der Alterung auf die sta<strong>at</strong>lichen<br />

Finanzen zu kontrollieren“, erklärt Allianz-Chef<br />

Littich. „Wenn die Weichen rechtzeitig<br />

und richtig gestellt werden, kann der<br />

Sta<strong>at</strong> seine gestaltende Rolle bewahren und<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

„Der mangelnde Mut der Bundesregierung<br />

zum Handeln<br />

verbrennt Stück für Stück unsere<br />

Zukunftschancen!“<br />

Therese Mitterbauer, Bundesvorsitzende<br />

der Jungen Industrie<br />

die Aufmerksamkeit von den Herausforderungen auf die Chancen<br />

alternder Gesellschaften verlagern.“ So seien nachhaltige Systeme<br />

– und priv<strong>at</strong>e Vorsorge – die Grundvoraussetzungen für einen finanziell<br />

abgesicherten Ruhestand „für jetzige und zukünftige Gener<strong>at</strong>ionen.“<br />

Auch OeNB-Chef Ewald Nowotny, immer die Sta<strong>at</strong>sfinanzen<br />

im Blick, macht sich Sorgen und spricht sich für eine Anhebung<br />

des gesetzlichen Pensionsantrittsalters aus: „In erster Linie ist es<br />

wichtig, das effektive Pensionsalter zu erhöhen“, so der Finanzexperte.<br />

„Aber ich glaube, dass man auch um eine Anhebung des gesetzlichen<br />

nicht herumkommen wird.“<br />

Unternehmen als Sündenböcke<br />

St<strong>at</strong>tdessen gibt es immer wieder gibt es Vorstöße aus Wien, das von<br />

der Politik Versäumte den Unternehmen als zusätzliche Pflicht aufzupfropfen<br />

– in Form von Geldstrafen, wenn sie ältere Arbeitnehmer<br />

in Frühpension schicken beispielsweise, während BM Hundstorfer<br />

von Belohnungen für Betriebe, die ihre Arbeitnehmer länger im Unternehmen<br />

halten, aus Kostengründen nichts hören mag. Schützenhilfe<br />

bekommen die Regierenden dabei von der Arbeiterkammer, die<br />

die Mehrbelastungen auch lieber auf die Arbeitgeber abwälzen wollen.<br />

„Die Unternehmen sollen für Besserverdiener mehr zahlen“, fordert<br />

beispielsweise Helmut Ivansits, Leiter der Sozialversicherungsabteilung<br />

der AK gegenüber der Presse.<br />

Kein Wunder, dass die Wirtschaft solche Ansagen mit einigem Unmut<br />

zur Kenntnis nimmt und sauer reagiert. Am markantesten formulierte<br />

jüngst die Junge Industrie (JI): „Selbst das Seniorenduo Andreas<br />

Khol und Karl Blecha (Anm. d. Red.: die Vorsitzenden von VP- und<br />

SP-Seniorenbund) h<strong>at</strong> längst verstanden, dass wir weitaus mehr tun<br />

müssen, um den ungebrochenen Trend zur Frühpensionierung einzudämmen.<br />

Einzig die Bundesregierung kalmiert weiterhin im Pensionsbereich“,<br />

wettert die JI-Bundesvorsitzende Therese Mitterbauer.<br />

Sie bezeichnet die Mutlosigkeit der Regierung in diesem Bereich als<br />

„unverständlich“. Die bisherigen Maßnahmen seien schlicht unzureichend.<br />

„Von selbst wird nichts passieren!“<br />

Fazit: Alte Zöpfe abschneiden<br />

„Wir leben länger, arbeiten aber nicht länger“, fasst IHS-Forscher<br />

Ulrich Schuh die Ist-Situ<strong>at</strong>ion zusammen. „Die Pensionsreform<br />

2003/4 h<strong>at</strong> ihr Ziel, Menschen länger im Erwerb zu halten, verfehlt.“<br />

Der einzige Ausweg sei die Anhebung des Pensionsalters. Sein Chef,<br />

der renommierte IHS-Geschäftsführer und Wirtschaftsforscher Bernhard<br />

Felderer, h<strong>at</strong> einmal ausgerechnet: Um die Finanzierbarkeit des<br />

Pensionssystems auch in Zukunft gewährleisten zu können, müssten<br />

wir um fünf bis sechs Jahre länger arbeiten. Das ist eine Zahl, die<br />

kaum ein Politiker in den Mund nehmen mag. So verwundert es auch<br />

nicht, dass Bernhard Schwarz, der Vorsitzende der Pensionskommission,<br />

sie als „sehr überzogen“ abtut und sich bislang kein Bundesminister<br />

in der Öffentlichkeit getraut h<strong>at</strong>, diese Zahl zu übernehmen.<br />

Dafür tun das Experten aus der Wirtschaft und Marktentwicklung<br />

umso energischer. Beispielsweise die OECD-Rentenexpertin Monika<br />

Queisser: „An einem längeren Arbeitsleben führt kein Weg vorbei!<br />

Doch zahlreiche Rentensysteme geben immer noch erhebliche Anreize<br />

zu einem vorzeitigen Ruhestand – etwa eine Frührente ohne<br />

nennenswerte Abzüge, wie es sie auch in Österreich mit der Hacklerregelung<br />

gibt.“<br />

Hinzu käme, so die Rentenexpertin weiter,<br />

dass es in vielen Betrieben zu „Altersdiskriminierung“<br />

käme, weil die älteren Mitarbeiter<br />

höhere Löhne und Gehälter beziehen. Das<br />

wirkt sich auch auf die Beschäftigtenzahlen<br />

aus: Gerade einmal 59 Prozent der 55- bis 59-<br />

Jährigen sind noch berufstätig – zum Vergleich:<br />

in Deutschland liegt der Prozents<strong>at</strong>z<br />

bei über 70 Prozent, in der Schweiz gar bei<br />

80 Prozent. „Da stellt sich die Frage, ob Lohnsteigerungen,<br />

die ausschließlich auf dem Alter<br />

der Angestellten basieren, sinnvoll sind.“ Ü


WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

WKS-Challenge: Gestalter vor den Vorhang geholt<br />

Kürzlich prämierte die Wirtschaftskammer Salz-<br />

burg die Sieger ihrer „Gestalten st<strong>at</strong>t verwalten“-<br />

Challenge. Die Ergebnisse begei stern<br />

– und bieten nützliche Anregungen<br />

für eine große Verwaltungsreform.<br />

Verwaltungsbeamte müssen üblicherweise umsetzen, was die Politik<br />

an Aufgaben vorgibt. Dabei sind sie es, die in der täglichen<br />

Arbeit mit Bürgern und Betrieben wissen, wo Bürokr<strong>at</strong>ieabbau<br />

notwendig ist, damit sich die Wirtschaft besser entfalten kann. Aus<br />

diesem Grund – und um Vorzeigeverfahren vor den Vorhang zu holen<br />

– h<strong>at</strong>te die WKS die „Gestalten st<strong>at</strong>t verwalten“-Challenge ins<br />

Leben gerufen.<br />

Zur Prämierung der besten Ergebnisse kamen zahlreiche wichtige<br />

Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Die Jury h<strong>at</strong>te es aufgrund der<br />

hohen Qualität der Einreichungen nicht leicht, pro K<strong>at</strong>egorie den jeweiligen<br />

Sieger zur küren. In der K<strong>at</strong>egorie „Projekte“ wurden Verfahren<br />

eingereicht, die in den vergangenen drei Jahren verhandelt<br />

und trotz schwieriger Umstände effizient durchgeführt wurden. Dabei<br />

konnte sich die BH Tamsweg mit der Abwicklung der notwendigen<br />

Verfahren für die Ansiedlung der Beschlägefirma MACO in Mauterndorf<br />

durchsetzen. „Bereits 16 Tage nach der Einreichung konnten<br />

wir eine Baubewilligung und die Betriebsanlagenbewilligung erteilen.<br />

Da es in den Verhandlungen keine Einsprüche gab, war es möglich,<br />

unmittelbar danach eine mündliche Genehmigung zu erteilen“,<br />

erzählt Projektleiter Dr. Dieter Motzka. Bei der Firma MACO war<br />

man vom raschen Behördenverfahren begeistert.<br />

Die Sieger mit WKO-Präsident Christoph Leitl und WKS-Präsident<br />

KR Julius Schmalz Foto: WKS/Neumayr<br />

Besonders engagierte MitarbeiterInnen der Verwaltungsbehörden<br />

standen bei der zweiten K<strong>at</strong>egorie im Mittelpunkt. Sie mussten sich<br />

laut Einreichkriterien unter anderem durch eigenverantwortliches<br />

Handeln, besondere Kre<strong>at</strong>ivität und Geschick bei der Abwicklung<br />

von komplexen Verfahren auszeichnen. Dem am besten gerecht<br />

wurde nach Meinung der Jury Mag. Johann Vilsecker. Er h<strong>at</strong> die Finanzierung<br />

der Wohnbauförderung des Landes Salzburg auf neue<br />

Beine gestellt. Der Landeswohnbaufonds sichert als innov<strong>at</strong>ive Finanzierungsform<br />

den Wohnbau im Bundesland Salzburg ab.<br />

Verbesserungen von Verfahrensabläufen wurden in der dritten K<strong>at</strong>egorie<br />

gekürt. Der erste Pl<strong>at</strong>z ging an Dr. Berthold Rauchen-<br />

schwandtner vom Amt für D<strong>at</strong>enverarbeitung des Magistr<strong>at</strong>es Salzburg.<br />

Er h<strong>at</strong> mit effizientem Eins<strong>at</strong>z der modernen Inform<strong>at</strong>ionstechnologie<br />

in unterschiedlichsten Bereichen der Verwaltung der Landeshauptstadt<br />

zu deutlichen Verkürzungen der Verfahrensdauer beigetragen.<br />

In der K<strong>at</strong>egorie „Kre<strong>at</strong>ive Vorschläge für künftige Verbesserungen“<br />

standen Ideen und Vorschläge im Mittelpunkt, die<br />

durch den Abbau von Bürokr<strong>at</strong>ie zu einer Win-win-Situ<strong>at</strong>ion<br />

für alle Beteiligten führen. Sieger wurde die<br />

BH Zell am See, die in besonders komplexen Verfahren,<br />

in denen unterschiedlichste Interessen berücksichtigt<br />

werden müssen, auf Medi<strong>at</strong>ion setzt. Ü<br />

WKS-PRÄSIDENT KR JULIUS SCHMALZ<br />

Politik profitiert von den Erfahrungen<br />

Wenn Sie eine Zwischenbilanz des WKS-<br />

Schwerpunkt themas „Gestalten st<strong>at</strong>t verwalten“<br />

ziehen – sind Sie zufrieden?<br />

Schmalz: Ich bin durchaus zufrieden. Unser Ans<strong>at</strong>z, die<br />

Partnerschaft zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in<br />

der Verwaltung zu suchen und sie proaktiv einzuladen, ihr<br />

Expertenwissen einzubringen, wie man vieles in den bürokr<strong>at</strong>ischen<br />

Abläufen anders und besser machen könnte –<br />

dieser Ans<strong>at</strong>z ist voll aufgegangen. Das h<strong>at</strong> unsere Challenge<br />

mit über 45 Einreichungen bewiesen. Aus den wirklich<br />

tollen Ideen und konkreten Verbesserungsmaßnahmen<br />

h<strong>at</strong> eine Jury die besten vier Vorhaben und Projekte ausgewählt.<br />

So bringt man konkret etwas voran und klagt nicht<br />

nur über die fehlende Verwaltungsreform. Wir wollen auf<br />

diesem Weg viele kleine Reformen in Gang bringen und beweisen<br />

damit, dass Veränderung möglich ist. Auch Präsident<br />

Leitl, der die Preise überreicht h<strong>at</strong>, war von der Qualität<br />

der eingereichten Projekte begeistert.<br />

Was h<strong>at</strong> die WKS bei den Rahmenbedingungen für die<br />

Wirtschaft in Salzburg bewegt?<br />

Schmalz: Beim Reden kommen die Leut‘ zusammen – diesen<br />

Grunds<strong>at</strong>z verfolgen wir bei „Gestalten st<strong>at</strong>t verwalten“<br />

besonders. Konkret konnten wir bereits Verbesserungen<br />

und Vereinfachungen im Bereich der Umweltverfahren mit<br />

der Landesumweltanwaltschaft vereinbaren. Uns geht es<br />

ausdrücklich nicht um die Abschaffung des Umweltschutzes,<br />

sondern um seine Vereinfachung. Und auch mit der Finanzpolizei<br />

konnten wir eine Vorgangsweise festlegen, wie<br />

deren Prüfungen einfacher und weniger störend abgewickelt<br />

werden können. Im Bereich der Feuerbeschau stehen<br />

wir vor einer Lösung, ebenso auch bei KMU-freundlicheren<br />

Vergaben. Außerdem werden sich unsere Experten bei der<br />

wichtigen Vereinfachung im Salzburger Raumordnungsund<br />

Baurecht einbringen.<br />

Die Politik wird also nicht aus der Pflicht gelassen?<br />

Schmalz: Keinesfalls. Gegen Ende dieses Jahresschwerpunkts<br />

werden wir einen K<strong>at</strong>alog der absolut verzichtbaren<br />

bürokr<strong>at</strong>ischen Hindernisse vorlegen. Er wird beinhalten,<br />

worauf die Wirtschaft dankend verzichten kann, und er wird<br />

berücksichtigen, was auch die Verwaltungsmitarbeiter als<br />

überflüssig ansehen. Alle werden von Vereinfachungen profitieren,<br />

die Wirtschaft und die Verwaltung. Und n<strong>at</strong>ürlich<br />

auch die Bürgerinnen und Bürger.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 13<br />

Foto: WKS


14<br />

Exportfinanzierung<br />

Wenn fremde<br />

Märkte locken<br />

Exportgeschäfte sind lukr<strong>at</strong>iv. Das wissen nicht nur die großen Konzerne. Daher sind österrei-<br />

chische KMU schon seit geraumer Zeit hoch aktiv, wenn es um die Lieferung ihrer Waren oder<br />

Dienstleistungen ins Ausland geht. Allerdings wollen diese Deals auch finanziert sein – und das ist<br />

ungleich schwieriger als die Finanzierung von Inlandsgeschäften. Von Frank Homeister


Zu fernen Ufern: Unser Exportgeschäft boomt<br />

wieder und erweist sich als Konjunkturmotor.<br />

Doch wer in fremden Gestaden erfolgreich wirtschaften<br />

will, benötigt Kapital, Ber<strong>at</strong>ung und<br />

Absicherung. Foto: Jupiterimage<br />

Österreichische Unternehmen haben den<br />

Bogen raus, wenn es um das Exportgeschäft<br />

geht. Der OeNB zufolge zeigt<br />

sich das auch nun wieder, nach weitgehend<br />

überstandener Wirtschaftskrise, in den aktuellen<br />

Zahlen. „Der wichtigste Impuls für die<br />

Dynamik der österreichischen Wirtschaft<br />

geht von der Erholung der Weltwirtschaft,<br />

insbesondere jener Deutschlands, aus. Die<br />

österreichischen Exporte werden im Gesamtjahr<br />

2011 im Vergleich zu 2010 beinahe<br />

unverändert stark wachsen (10,4%)“, fasst<br />

OeNB-Chef Ewald Nowotny zusammen.<br />

Mit einem kleinen Wermutstropfen allerdings:<br />

„In den Jahren 2012 und 2013 wird<br />

die erwartete Verlangsamung der intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Konjunktur zu einer Abschwächung<br />

der Exportdynamik führen“, prognostiziert<br />

er, gibt aber gleichzeitig Entwarnung: „Mit<br />

einer Wachstumsr<strong>at</strong>e von rund sieben Prozent<br />

werden die Exporte immer noch überdurchschnittlich<br />

stark zulegen und eine<br />

Stütze des Wachstums bleiben.“<br />

Lange Wege<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass sich immer<br />

mehr Unternehmen an den immer zahlreicher<br />

werdenden Märkten beteiligen wollen.<br />

Insbesondere die Bauindustrie, die sich<br />

in Österreich noch nicht von den Spätfolgen<br />

der Krise erholt h<strong>at</strong>, wittert Morgenluft,<br />

wenn sie auf Märkte jenseits der heimischen<br />

Landesgrenzen blickt. Doch auch Anbieter<br />

von Umwelttechnologien und zahlreichen<br />

anderen Branchen werden immer mutiger,<br />

wenn es darum geht, auch im Ausland ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen anzubieten<br />

oder gleich neue Betätigungsfelder zu erschließen.<br />

So viel Pioniergeist ist lobenswert<br />

– allerdings müssen die einzelnen Schritte<br />

gut überlegt und vor allem finanziert werden.<br />

Das ist nicht so einfach wie im Bereich des<br />

Inlandshandels.<br />

Da ein Exporteur in der Regel nicht die Finanzkraft<br />

h<strong>at</strong>, seinen Kunden im Ausland<br />

beispielsweise mehrjährige Zahlungsziele<br />

einzuräumen – und das muss er z.B. bei der<br />

Lieferung langlebiger Investitionsgüter –,<br />

führt ihn sein Weg in der Regel zur AWO,<br />

zur OeNB, OeKB oder AWS, die ihnen die<br />

Wege zu KMU-spezialisierten Exportkrediten<br />

bei den verschiedenen Banken ebnen und<br />

sie individuell ber<strong>at</strong>en (siehe Kasten).<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

INFO-POINT<br />

Finanzierungsmöglichkeiten im Export<br />

AWO-Exportfinanzierung („nichtfinanziell“)<br />

Die Außenwirtschafts-Organis<strong>at</strong>ion (AWO) der Wirtschaftskammer Österreich<br />

ist u.a. erste Anlaufstelle für österreichische Unternehmen in allen Fragen der Absicherung<br />

und Finanzierung ihrer Auslandsgeschäfte. Es werden Kontakte zu folgenden<br />

österreichischen Exportfinanzierungsinstitutionen hergestellt und konkrete<br />

Lösungsmöglichkeiten erarbeitet:<br />

n Oesterreichische Kontrollbank AG<br />

n Österreichischer Exportfonds GmbH<br />

n Austria Wirtschaftsservice GesmbH (AWS)<br />

FREIE EXPORTFINANZIERUNG<br />

Im Bereich der freien Exportfinanzierung gibt es die unterschiedlichsten Instrumente.<br />

Ein geeigneter Ansprechpartner, um das effektivste Finanzierungsinstrument<br />

zu finden, ist in der freien Exportfinanzierung in der Regel die Hausbank.<br />

Möglichkeiten wären z.B. Kontokorrent- oder Betriebsmittelkredit, Fremdwährungskredit,<br />

Lieferantenkredit, Käuferkredit mit Refinanzierung, Export-Factoring<br />

oder Export-Forfaitierung.<br />

BÜRGES-Förderungsbank<br />

Sie ist eine vom Bund errichtete Sondergesellschaft zur Gewerbeförderung. Nach<br />

festgesetzten Schwerpunkten gewährt die BÜRGES Zinsen und Förderungszuschüsse<br />

für Kapitalmarktkredite und übernimmt Bürgschaften für Unternehmen<br />

der gewerblichen Wirtschaft. Insbesondere KMU werden im Bereich Exportfinanzierung<br />

unterstützt.<br />

GEFÖRDERTE EXPORTFINANZIERUNG<br />

In manchen Fällen werden die Exportgeschäfte auch gefördert. Ansprechpartner:<br />

1. Exportfondskredit<br />

Die Österreichische Exportfonds GmbH gehört zu 70 Prozent der Österreichischen<br />

Kontrollbank (OeKB), zu 15 Prozent der Bundeswirtschaftskammer und zu 15 Prozent<br />

der Republik Österreich)<br />

Zielgruppe: KMU mit Sitz in Österreich<br />

Geförderte Maßnahmen: Rahmenkredit für kontinuierliche Exporttätigkeit<br />

Zielmärkte: Unbeschränkt<br />

Ausmaß der Unterstützung: Finanzierung in Höhe von max. 30 Prozent des um den<br />

Auslandsanteil bereinigten Jahresexportums<strong>at</strong>zes, wobei nur der 50 Prozent übersteigende<br />

Auslandsanteil abzuziehen ist.<br />

Laufzeit: Revolvierend<br />

Einreichstelle: Im Wege eines Kreditinstitutes<br />

Inform<strong>at</strong>ionen: AWO Exportfinanzierung und Auslandsinvestition<br />

http://wko.<strong>at</strong>/awo/exportfinanzierung, http://www.exportfonds.<strong>at</strong><br />

2. OeKB: Kontrollbankrefinanzierungsrahmen von Exporten (KRR)<br />

Zielgruppe: Exportunternehmen, welche die KMU-Kriterien nicht erfüllen<br />

Geförderte Maßnahmen: Rahmenkredit (auf Basis einer Wechselbürgschaft) für<br />

kontinuierliche Exporttätigkeit<br />

Zielmärkte: Unbeschränkt<br />

Ausmaß der Unterstützung: max. zehn Prozent des um den Auslandsanteil bereinigten<br />

Jahresexportums<strong>at</strong>zes, wobei nur der 50 Prozent übersteigende Auslandsanteil<br />

abzuziehen sind.<br />

Laufzeit: max. zwei Jahre<br />

Einreichstelle/Inform<strong>at</strong>ionen: Im Wege eines Kreditinstitutes oder OeKB AG,<br />

http://www.oekb.<strong>at</strong><br />

3. OeKB: Exportfinanzierungsverfahren (EFV)<br />

Zielgruppe: Österreichische Exportunternehmen<br />

Geförderte Maßnahmen: Refinanzierung von Exportgeschäften<br />

Voraussetzungen: Vorliegen einer Exportgarantie (bzw. Wechselbürgschaft)<br />

Zielmärkte: Unbeschränkt<br />

Ausmaß der Unterstützung: Vergünstigung der Kreditkonditionen der Kreditinstitute<br />

Laufzeit: Offen<br />

Einreichstelle: Im Wege eines Kreditinstitutes<br />

Inform<strong>at</strong>ionen: AWO Exportfinanzierung und Auslandsinvestition<br />

http://www.oekb.<strong>at</strong><br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 15


16<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

KMU-Spezialisten<br />

Klar fokussiert auf kleine und mittelständische<br />

Unternehmen h<strong>at</strong> sich hierbei übrigens<br />

neben der Bürges Förderungsbank vor allem<br />

der Exportfonds. Die Kreditrahmenhöhe für<br />

KMU mit weniger als 250 Vollzeitbeschäftigten<br />

liegt hier derzeit bei rund 30 Prozent<br />

des Exportums<strong>at</strong>zes des letzten Geschäftsjahres<br />

bzw. der Exportums<strong>at</strong>zerwartung für<br />

das laufende Geschäftsjahr. Im Bundesländervergleich<br />

nehmen derzeit noch vor allem<br />

Unternehmen aus Oberösterreich diese Finanzierungshilfe<br />

aus dem Exportfonds in<br />

Anspruch (2010 waren es 392 KMU-Betriebe).<br />

Die anderen Regionen sind zurück-<br />

TOP TEN<br />

Österreichs Top-Ten<br />

Partner Export 2010 In Mio. Euro<br />

Deutschland: 34.431<br />

Italien: 8.547<br />

Schweiz: 5.200<br />

USA: 4.959<br />

Frankreich: 4.551<br />

Tschechische Republik: 4.106<br />

Ungarn: 3.332<br />

Vereinigtes Königreich: 3.304<br />

China: 2.817<br />

Polen: 2.738<br />

Quelle: Außenwirtschaft Österreich AWO<br />

Mit 1. Juli 2011 wurde das sogenannte<br />

„kriteriengeleitete Zuwanderungsmodell“<br />

im Ausländerbeschäftigungsgesetz<br />

(AuslBG) und im Niederlassungs- und<br />

Aufenthaltsgesetz (NAG) in der österreichischen<br />

Rechtsordnung verankert. Das Modell<br />

orientiert sich an kanadischen und australischen<br />

Einwanderungsbestimmungen, die<br />

darauf abzielen, junge und beruflich gut qualifizierte<br />

Arbeitskräfte ins Land zu holen. „Es<br />

werden verschiedene Kriterien wie berufliche<br />

Qualifik<strong>at</strong>ion, Sprachkenntnisse,<br />

Alter oder Berufserfahrung<br />

mittels eines<br />

Punktesystems bewertet“,<br />

erläutert der Rechtsexperte<br />

beim AMS Tirol, Dr. Michael<br />

Brenner. Wer die erforderlicheMindestpunktanzahl<br />

erreicht h<strong>at</strong>, darf mit<br />

einer Ausstellung der „Rot-<br />

Weiß-Rot-Karte“ – sofern bereits ein Arbeitspl<strong>at</strong>zangebot<br />

in Österreich vorliegt –<br />

oder mit einem „Jobseeker-Visum“ – wenn<br />

es noch keinen Arbeitspl<strong>at</strong>z in Österreich<br />

gibt – rechnen.<br />

Um eine „Rot-Weiß-Rot-Karte“ können sich<br />

vier Zielgruppen bewerben: besonders hoch<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

haltender, der Westen liegt im guten Mittelfeld<br />

(Tirol: 219 Betriebe, Salzburg 196 und<br />

Vorarlberg 164).<br />

Kurz: Kleine und mittelständische Betriebe,<br />

die ihre Exportgeschäfte finanzieren, absichern<br />

oder fördern wollen, sollten sich in allererster<br />

Linie zunächst an die Wirtschaftskammer<br />

wenden. Dort finden sie Ber<strong>at</strong>ung<br />

– ob nun über AWO oder Exportfonds – und<br />

ZINSSÄTZE<br />

Neue Zinssätze per 1. Mai 2011<br />

Mit 1. Mai 2011 wurden die Fixzinssätze<br />

bei Einzelgeschäften für Zusagen<br />

aus dem Exportfinanzierungsverfahren<br />

(EFV) – Rahmen I je nach<br />

Zahlungsziel folgendermaßen geändert:<br />

K<strong>at</strong>egorie I unter 2 Jahre<br />

Erhöhung um 5 Basispunkte auf<br />

2,95% p.a.<br />

K<strong>at</strong>egorie II 2 bis unter 5 Jahre<br />

Unverändert bei 3,70% p.a.<br />

K<strong>at</strong>egorie III 5 bis unter 8 Jahre<br />

Reduktion um 5 Basispunkte auf<br />

4,20% p.a.<br />

K<strong>at</strong>egorie IV 8 bis unter 12 Jahre<br />

Unverändert bei 4,65% p.a.<br />

K<strong>at</strong>egorie V 12 Jahre und darüber<br />

Reduktion um 5 Basispunkte auf<br />

4,90% p.a. Quelle: OeKB<br />

qualifizierte MigrantInnen (das sind etwa<br />

Führungskräfte, IT-Spezialisten oder Mediziner<br />

usw.), qualifizierte Zuwanderer mit<br />

Mangelberufen (darunter fallen z.B. Pfleger,<br />

Fräser, Schweißer, Mech<strong>at</strong>roniker usw.), wobei<br />

die Berufe je nach Bedarf mittels<br />

Verordnung flexibel festgelegt<br />

werden. Fachkräfte in<br />

Mangelberufen werden jedoch<br />

erst ab 1. Mai 2012 zugelassen.SchließlichSchlüsselkräfte,<br />

die<br />

auf dem heimischen<br />

Arbeitsmarkt<br />

nicht gefunden werden<br />

können. In diesem Fall<br />

muss jedoch ein Ers<strong>at</strong>zkraftverfahren<br />

durchlaufen werden.<br />

StudienabsolventInnen können ebenfalls<br />

eine „Rot-Weiß-Rot-Karte“ erhalten. Von<br />

den letzten zwei Zielgruppen ist ein gesetzliches<br />

Mindesteinkommen nachzuweisen.<br />

Drittsta<strong>at</strong>sangehörige, die ein Diplomstudium<br />

zumindest ab dem zweiten Studienabschnitt<br />

oder ein Masterstudium an einer<br />

vor allem Kontakte zu den richtigen Ansprechpartnern<br />

in den Bankinstituten. Das<br />

klingt ein wenig mühsam, doch gerade im<br />

Hinblick auf die immer <strong>at</strong>traktiver werdenden<br />

Märkte im Ausland lohnt sich die Mühe<br />

allemal. Ü<br />

TIPPS<br />

Besonderheiten<br />

bei der Exportfinanzierung<br />

Die Abwicklung von Exportaufträgen<br />

erfordert im Regelfall einen deutlich<br />

höheren Finanzierungsbedarf als<br />

vergleichbare Inlandsaufträge. Folgende<br />

Finanzierungsphasen müssen<br />

berücksichtigt werden:<br />

n Einkauf<br />

n Produktion<br />

n Lagerung<br />

n Transport<br />

n Zahlungsziele<br />

n Zahlungsverzögerungen<br />

Dabei darf nicht außer Acht gelassen<br />

werden, dass ein <strong>at</strong>traktives Finanzierungsangebot<br />

für den Kunden<br />

oft ein wichtiges Verkaufsargument<br />

ist. Finanzielle Mittel können aufgebracht<br />

werden im Wege der Selbstfinanzierung,<br />

freien Finanzierung<br />

oder der geförderten Exportfinanzierung.<br />

Gute Karten mit der „Rot-Weiß-Rot-Karte“<br />

österreichischen Uni oder Fachhochschule<br />

erfolgreich absolviert haben, dürfen sich<br />

nach Auslaufen ihrer Aufenthaltsbewilligung<br />

weitere sechs Mon<strong>at</strong>e zur<br />

Fotos: BM.I<br />

Arbeitsuche in Österreich<br />

aufhalten. Sie erhalten<br />

eine RWR-Karte<br />

ohne Arbeitsmarktprüfung,<br />

wenn sie innerhalb<br />

dieses Zeitraums<br />

ein ihrem<br />

Ausbildungsniveau<br />

entsprechendes Beschäftigungsangebot<br />

auf Basis eines Arbeitsvertrages<br />

nachweisen können. Eine Kriterienprüfung<br />

nach einem Punktesystem ist nicht vorge -<br />

sehen.<br />

„In besonderer Weise müssen wir darauf<br />

hinweisen“, betont Dr. Michael Brenner,<br />

„dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, den<br />

Beginn und das Ende aller Beschäftigungsverhältnisse<br />

von Ausländern zu melden, die<br />

dem Geltungsbereich des AuslBG unterliegen<br />

und nicht im Besitz eines Aufenthaltstitels<br />

– Daueraufenthalt EG – sind.“ Diese<br />

Meldung muss innerhalb von drei Tagen<br />

beim AMS erfolgen. Ü


Der Schweizer Ökonom und Autor Rudolf Strahm betont vor den Zuhörern<br />

im WIFI-Trainerforum Innsbruck, dass auch und besonders<br />

die duale Berufsausbildung zum Reichtum und Wohlstand eines Landes<br />

beiträgt: „Nur mit hochqualifizierten Fachkräften werden wir uns<br />

mit Präzision, Qualität und Innov<strong>at</strong>ionen gegen Billiglohnländer behaupten<br />

können.“ Foto: Wifi Tirol<br />

Kein Abschluss<br />

ohne Anschluss<br />

Es sind nicht die Banken oder die Schokolade, die die Schweiz zu<br />

dem machen, was sie ist: eines der wohlhabendsten Länder<br />

Europas. Im Rahmen des WIFI-Trainerforums in Innsbruck erklärte<br />

der Schweizer Ökonom und Autor Rudolf Strahm vor den zahlreichen<br />

Zuhörern den Zusammenhang zwischen Wohlstand und dualer<br />

Berufsausbildung: „Unseren Wohlstand haben wir unserer Industrie<br />

und der dualen Berufsausbildung zu verdanken“, sagt Strahm.<br />

In seinem aktuellen Buch „Warum wir so reich sind“ tritt er den Beweis<br />

an, dass Länder mit dualer Berufsausbildung ein größeres Wirtschaftswachstum<br />

und geringere Arbeitslosenzahlen – insbesondere<br />

bei Jugendlichen – erzielen als andere Länder. T<strong>at</strong>sächlich lag die<br />

Arbeitslosigkeit in den Ländern mit Lehrausbildung selbst zu Zeiten<br />

der Finanzmarktkrise bei durchschnittlich acht Prozent. Ganz anders<br />

die Situ<strong>at</strong>ion etwa in Spanien oder Frankreich: Dort kletterte die<br />

Jugendarbeitslosigkeit auf hierzulande unvorstellbare 44 bzw. 25<br />

Prozent.<br />

Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule ist für den ehemaligen<br />

Schweizer N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong> aber auch der entscheidende Faktor für die<br />

Zukunft, „denn nur mit hochqualifizierten Fachkräften werden wir<br />

uns mit Präzision, Qualität und Innov<strong>at</strong>ionen gegen Billiglohnländer<br />

behaupten können“. Ü<br />

Die Wirtschaft<br />

bewegen.<br />

Die Wirtschaftskammer Tirol ist der Zukunft Tirols<br />

und seinen Regionen verpflichtet. Sie informiert<br />

auf höchstem Niveau, fördert Netzwerke und<br />

fordert von der Politik sinnvolle, wachstums-<br />

stärkende Maßnahmen. Die Wirtschaftskammer<br />

Tirol leistet damit einen wertvollen Beitrag zum<br />

Wohlstand und zum Fortschritt unseres Landes.<br />

wko.<strong>at</strong>/tirol


18<br />

GELD & FINANZEN<br />

Marktstudie:<br />

Großer Optimismus<br />

bei Salzburgs Unternehmen<br />

Salzburger Unternehmen blicken mit großem Optimismus in die<br />

Zukunft. Das bestätigt eine aktuelle IMAS-Umfrage im Auftrag der<br />

Erste Bank und Sparkassen.<br />

Generaldirektorin Mag. Regina Ovesny-Straka und M<strong>at</strong>thäus Haas,<br />

Bereichsleiter Vertriebsdirektion Kommerz, Salzburger Sparkasse<br />

Bank AG Foto: Sparkasse<br />

Das Stimmungsbarometer der Salzburger<br />

Betriebe steht auf Sonnenschein, belegt<br />

die aktuelle Marktstudie. „Es ist erstaunlich<br />

und gleichzeitig erfreulich, dass<br />

österreichische Unternehmer so positiv in<br />

die Zukunft schauen“, freut sich Regina<br />

Ovesny-Straka, Generaldirektorin der Salzburger<br />

Sparkasse, über die Umfrageergebnisse.<br />

Es wird immer wieder das Wort „Kreditklemme“<br />

ins Spiel gebracht oder auch<br />

über wirtschaftliche Schwierigkeiten von<br />

Klein- und Mittelbetrieben gesprochen.<br />

„Viele Unternehmer zeichnen von sich selbst<br />

ein ganz anderes Bild.“<br />

So sehen 45 Prozent der Befragten ihren Betrieb<br />

in den nächsten drei bis fünf Jahren:<br />

deutlich gewachsen, gestärkt und vergrößert.<br />

Exakt die Hälfte erwartet zumindest eine<br />

gleich bleibende Entwicklung, nur sechs<br />

Prozent glauben an Reduktionen bzw. Verkleinerungen.<br />

Sieht man sich die Faktoren<br />

für den prognostizierten Erfolg in der Zukunft<br />

an, so wird von 72 Prozent eine deutliche<br />

Ums<strong>at</strong>zsteigerung angenommen, 57<br />

Prozent glauben, dass ihr Kundenstock sich<br />

vergrößert, und immerhin fünf von zehn Unternehmern<br />

erwarten steigende Gewinne.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Pessimismus macht<br />

sich hingegen bei<br />

den Personalkosten<br />

breit. 82 Prozent der<br />

Unternehmer glauben<br />

an kräftige Ko -<br />

stensteigerungen in<br />

diesem Bereich.<br />

Bei mehr als zwei<br />

von fünf Betrieben<br />

h<strong>at</strong> sich die Mitarbeiterzahl<br />

2010 erhöht –<br />

in der Regel um zwei<br />

und mehr Personen.<br />

Ein Drittel erwartet<br />

sich für 2011 eine<br />

ähnliche Entwicklung.<br />

Kreditbedarf<br />

weiter mäßig<br />

Für die erfolgreiche<br />

Entwicklung ihres<br />

Betriebes wollen<br />

rund fünf von zehn Unternehmern ihre Eigenkapitalbasis<br />

in den nächsten Jahren deutlich<br />

stärken. „Das ist eine sehr gute Nachricht,<br />

denn im europäischen Vergleich sind<br />

österreichische Unternehmen Schlusslicht,<br />

was die Eigenkapitalausst<strong>at</strong>tung angeht“, erklärt<br />

Ovesny-Straka. Eine höhere Eigenkapitalbasis<br />

würde auch deutlich zur Krisenresistenz<br />

österreichischer KMU beitragen.<br />

Konkret planen 73 Prozent der Salzburger<br />

Unternehmen die Modernisierung ihres Betriebes.<br />

Zusätzlich zu den laufenden Investitionen<br />

(z. B. bestehende Betriebsmittelkredite)<br />

kündigte ein Drittel der Unternehmer<br />

hierfür einen Finanzierungsbedarf an, der in<br />

Form eines Bankkredits gedeckt werden<br />

muss. Abseits eines Bankkredits, würden<br />

sich vier von zehn Unternehmen über eine<br />

Eigenkapitalerhöhung frisches Kapital holen,<br />

an zweiter Stelle steht Factoring (sieben<br />

Prozent).<br />

Salzburger Sparkasse –<br />

Financier der regionalen Wirtschaft<br />

Besonders erfreulich ist in Salzburg die überdurchschnittlich<br />

hohe Kundenzufriedenheit<br />

der KMU mit ihrer Hauptbank.<br />

Die unabdingbare Sicherheit der Anlagen<br />

etwa stellt zwei Drittel der KMU uneingeschränkt<br />

zufrieden. Die rasche, unbürokr<strong>at</strong>ische<br />

Abwicklung von Kundenwünschen<br />

würdigen drei von fünf Firmen vorbehaltlos,<br />

die Flexibilität der Bank und ihre Kulanz jeweils<br />

die Hälfte. Das sind Werte weit über<br />

dem österreichischen Durchschnitt.<br />

Größten Anklang finden die persönlichen<br />

Ber<strong>at</strong>ungsgespräche im Geldinstitut, gefolgt<br />

von der Ber<strong>at</strong>ung im eigenen Betrieb. Als<br />

<strong>at</strong>traktiver Inform<strong>at</strong>ionskanal wird von fast<br />

der Hälfte der Salzburger KMUs das Internet<br />

genutzt.<br />

Erste Bank und Sparkassen haben 2010 insgesamt<br />

7,8 Milliarden Euro an Neu-Krediten<br />

in Österreich vergeben. Die Sparkassengruppe<br />

möchte deutliche Akzente setzen und<br />

die Investitionen in die heimische Wirtschaft<br />

weiter stark ankurbeln. „Für uns war es nie<br />

ein Thema, die Kreditvergabe einzuschränken.<br />

Wir haben auch die Rahmenbedingungen<br />

für die Kreditvergabe an Unternehmen<br />

nicht verändert, sondern aktiv neue Finanzierungsmöglichkeiten<br />

wie das Mezzaninkapital<br />

aufgezeigt. Erfreulicherweise sind<br />

wir daher im vergangenen Jahr in diesem<br />

Geschäftssegment über dem Markt gewachsen“,<br />

unterstreicht M<strong>at</strong>thäus Haas, Bereichsleiter<br />

der Vertriebsdirektion Kommerz in der<br />

Salzburger Sparkasse, die positive Stimmung<br />

im Firmenkundengeschäft. Ü<br />

INFO-POINT<br />

Auf einen Blick<br />

Im Rahmen einer Studie befragte die<br />

Salzburger Sparkasse Salzburgs<br />

Unternehmer. Die wichtigsten Ergebnisse:<br />

n Erklärtes Ziel der Unternehmensführung<br />

ist es für knapp drei Viertel<br />

(72 %), den eigenen Betrieb zu<br />

modernisieren, Kooper<strong>at</strong>ionen mit<br />

anderen Firmen einzugehen (55<br />

%) und das Eigenkapital aufzustocken<br />

(37 %).<br />

n Extrem positiv sehen sich die Manager,<br />

was ihre Zukunft betrifft:<br />

72 % rechnen mit einer Ums<strong>at</strong>zsteigerung,<br />

mehr als die Hälfte<br />

(57 %) glauben, dass die Zahl ihrer<br />

Kunden steigen wird, und immerhin<br />

35 % erwarten eine verbesserte<br />

Eigenkapital-Ausst<strong>at</strong>tung.<br />

n Zu schaffen machen den meisten<br />

die Personalkosten, bei denen<br />

82% der Befragten mit einem<br />

starken Anstieg in den nächsten<br />

Jahren rechnen.<br />

n Abseits von Krediten können sich<br />

vier von zehn eine Eigenkapitalerhöhung<br />

vorstellen, 7 % wollen den<br />

zusätzlichen Kapitalbedarf mittels<br />

Factoring abdecken.


Für den Fall der Fälle:<br />

Vorsorgevollmacht,<br />

wenn der Chef ausfällt<br />

Was passiert mit einem Unter-<br />

nehmen, wenn dem Unterneh-<br />

mer etwas zustößt? Die wenigs-<br />

ten Klein- und mittelständi-<br />

schen Betriebe sind für diesen<br />

Ernstfall gerüstet. Immerhin<br />

ereignen sich mehr als 800.000<br />

Unfälle pro Jahr in Österreich,<br />

8.500 davon haben schwerwie-<br />

gende Verletzungen mit Dauer-<br />

schäden zur Folge.<br />

Von Marie-Theres Ehrendorff<br />

Wer führt das Unternehmen bei anhaltender<br />

Krankheit oder schwerem Unfall<br />

eines Unternehmers weiter, wer<br />

übernimmt die Kontovollmacht, wer kann<br />

rechtsverbindlich Rückgabeprotokolle oder<br />

neue Leasingverträge unterschreiben? Und<br />

wer ist für Kündigungen oder Neueinstellungen<br />

zuständig, wenn der Boss nicht eins<strong>at</strong>zfähig<br />

ist?<br />

Eine Vorsorgevollmacht macht es möglich,<br />

im Krankheitsfall oder im Fall, einzelne Aufgaben<br />

nicht mehr selbst regeln zu können,<br />

eine Vertrauensperson zu bestimmen, die in<br />

allen vermögensrechtlichen Belangen, bei<br />

Bankgeschäften und im Umgang mit Ämtern<br />

und Behörden sowie in medizinischen Fragen<br />

der Versorgung, Pflege und Behandlung<br />

den nicht mehr Geschäftsfähigen vertritt.<br />

„Das Besondere an der Vorsorgevollmacht<br />

ist, dass sie erst dann wirkt, wenn eine Person<br />

ihre Geschäftsfähigkeit verloren h<strong>at</strong>“, so<br />

der Wiener Notar Markus Kaspar.<br />

Beim Verfassen einer Vorsorgevollmacht<br />

sind trotz Vertragsfreiheit bestimmte Formvorschriften<br />

einzuhalten. Eine juristisch einwandfrei<br />

formulierte Vollmacht gibt dem Bevollmächtigten<br />

ohne bürokr<strong>at</strong>ische Hürden<br />

und ohne Gerichtsbeschluss die Möglichkeit,<br />

die gleichen Rechte wie der vom Vormundschaftsgericht<br />

bestellte rechtliche Betreuer<br />

auszuüben. „Schwere Unfälle oder Erkrankungen<br />

h<strong>at</strong>ten früher Entmündigung und Bestellung<br />

eines Sachwalters zur Folge, mit allen<br />

neg<strong>at</strong>iven Konsequenzen für Unternehmer<br />

und Priv<strong>at</strong>personen. Das muss heute<br />

nicht mehr sein“, erklärt Markus Kaspar.<br />

„Mit einer Vorsorgevollmacht wird im Vorhinein<br />

geregelt, wer rechtliche Entscheidungen<br />

für eine Person treffen darf, die selbst<br />

dazu nicht mehr in der Lage ist. Das ermöglicht,<br />

dass bei Verlust der eigenen Handlungs-<br />

und Geschäftsfähigkeit eine Vertrauensperson<br />

die Geschäfte übernimmt. Die<br />

Vorsorgevollmacht verhindert im Normalfall,<br />

dass vom Gericht ein Sachwalter für die<br />

geschäftsunfähige Person bestellt wird.“<br />

Eine Vollmacht kann übrigens jederzeit widerrufen<br />

werden. Allerdings: Die Erklärung<br />

wie auch der Widerruf einer Vorsorgevollmacht<br />

setzen die Geschäftsfähigkeit des<br />

Vollmachtgebers voraus.<br />

Bei der schriftlich erstellten Vorsorgevollmacht<br />

ist die notarielle Beurkundung für<br />

Grundstücksgeschäfte sowie Darlehensaufnahmen<br />

zwingend. Für Bankgeschäfte sollten<br />

die Kontonummern angeführt werden.<br />

Schriftliche Vorsorgevollmachen sollen wie<br />

alle anderen Vertretungsbefugnisse an einem<br />

leicht zugänglichen Ort aufbewahrt bzw. an<br />

eine Vertrauensperson übergeben werden,<br />

die sie im Bedarfsfall an den Bevollmächtigten<br />

aushändigt. „Seit 2007 können im<br />

Österreichischen Zentralen Vertretungsverzeichnis<br />

(ÖZVV) Vorsorgevollmachten registriert<br />

werden“, weist Markus Kaspar auf<br />

diese neue Möglichkeit hin. „In diesem elektronischen<br />

Register, das von der Österreichischen<br />

Notari<strong>at</strong>skammer geführt wird, ist<br />

zum Beispiel festgehalten, wann eine Vorsorgevollmacht<br />

wirksam wird. Auch Sachwalterverfügungen,<br />

die Vertretungsbefugnis<br />

nächster Angehöriger sowie Widersprüche<br />

gegen Vertretungsbefugnisse oder Vorsorgevollmachten<br />

sind hier gespeichert. Die Registrierung<br />

im ÖZVV sorgt dafür, dass das<br />

Gericht innerhalb von Sekunden feststellen<br />

kann, ob eine Vorsorgevollmacht besteht und<br />

ob zum Beispiel überhaupt ein Sachwalter<br />

bestellt werden muss. Der Eintritt der Geschäftsunfähigkeit<br />

kann von jedem in Österreich<br />

tätigen Arzt bestätigt werden.“ Ü<br />

„Eine Vorsorgevollmacht sichert die reibungslose<br />

Weiterführung eines Unternehmens<br />

im Fall der Fälle“, weiß Dr. Markus<br />

Kaspar, Sprecher der Notari<strong>at</strong>skammer, aus<br />

seinem juristischen Alltag. Foto: ÖNK<br />

Weiterführende Links:<br />

www.notar.<strong>at</strong><br />

www.help.gv.<strong>at</strong><br />

www.gruendungswissen.<strong>at</strong><br />

CHECKLISTE<br />

Eine Vorsorgevollmacht h<strong>at</strong> insbesondere<br />

folgende Punkte zu enthalten:<br />

n Vollmachtgeber und Bevollmächtigte(r)<br />

n Wirksamwerden der Vollmacht<br />

n Aufwandsers<strong>at</strong>z, Entgelt und<br />

Rechnungslegung<br />

n Untervollmacht erlaubt oder nicht<br />

n Hinweis auf eventuelle P<strong>at</strong>ientenverfügung<br />

n Sachwalterverfügung<br />

Umfang der Vorsorgevollmacht:<br />

n Vertretung vor Behörden,<br />

n Aufenthalts- und Wohnungsangelegenheiten,<br />

n Gesundheitsangelegenheiten,<br />

n Vermögensangelegenheiten samt<br />

Bankangelegenheiten,<br />

n abgabenrechtliche Angelegenheiten<br />

usw.<br />

n Besondere Anordnungen (was<br />

darf der Bevollmächtigte nicht)<br />

Foto: ÖNK


20<br />

GELD & FINANZEN<br />

Bitteres<br />

Erwachen<br />

n Sie haben ja die Einführung der neuen<br />

Währung in Österreich maßgeblich<br />

mitgestaltet. Trotz Spitznamen wie<br />

„Teuro“ h<strong>at</strong> dieser Schritt ja den Weg<br />

für eine echte Erfolgsstory geebnet.<br />

Doch heute sprechen zahlreiche Kritiker<br />

davon, dass das Modell gescheitert<br />

sei. Macht die Währungsunion noch<br />

Sinn?<br />

N<strong>at</strong>ürlich macht sie das! Auch wenn man<br />

einräumen muss, dass die Institution „EU“<br />

selber oft recht umständlich und schwerfällig<br />

wirkt. R<strong>at</strong> und Kommission treffen auch Entscheidungen,<br />

die mit der Wirtschaft der Länder<br />

nichts zu tun haben – und manchmal beschädigen<br />

sie damit den Europa-Gedanken.<br />

Auch bei der Integr<strong>at</strong>ion neuer Mitgliedssta<strong>at</strong>en<br />

ist nicht immer alles optimal vonst<strong>at</strong>tengegangen.<br />

Daher resultieren ja viele unserer<br />

heutigen Probleme. Doch die Währungsunion<br />

war, ist und bleibt immens wichtig<br />

für unsere Wirtschaft. Von Anfang an war<br />

sie vollkommen auf Stabilität ausgelegt. Und<br />

die Wirtschaft in den einzelnen Ländern h<strong>at</strong><br />

die Neuerungen ja auch hervorragend angenommen.<br />

Das zeigt mir meine Lebenserfahrung<br />

immer wieder: Die Wirtschaft reagiert<br />

viel schneller und flexibler auf neue, positive<br />

Entwicklungen, die politischen Institutionen<br />

hinken da sehr oft noch lange hinterdrein.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

n Die derzeitige Situ<strong>at</strong>ion – nicht nur im<br />

Hinblick auf Griechenland, sondern<br />

auch auf andere währungsschwache<br />

Sta<strong>at</strong>en wie Portugal und Irland –<br />

sieht aber alles andere als stabil aus.<br />

Können wir es uns auf Dauer leisten,<br />

ein währungsschwaches Land nach<br />

dem anderen zu stützen und unendlich<br />

Geldmittel hineinzupumpen?<br />

Zunächst einmal möchte ich mit einem –<br />

auch von den Medien immer wieder verbreiteten<br />

Missverständnis – aufräumen: Die Kredite,<br />

die Österreich und auch andere Sta<strong>at</strong>en<br />

an Griechenland vergeben, sind doch keine<br />

Geschenke oder milden Gaben. Sie sind an<br />

strenge Bedingungen geknüpft, die die Griechen<br />

erfüllen müssen. Die Umsetzung von<br />

Reformen geht nicht von heute auf morgen.<br />

Es wäre illusorisch zu glauben, in einem Jahr<br />

könnte wieder alles beim Alten sein. Die<br />

Wettbewerbsfähigkeit – beispielsweise zwischen<br />

Deutschland und Griechenland, um<br />

zwei extrem unterschiedliche Beispiele zu<br />

nennen – läuft schon seit Jahren immer weiter<br />

auseinander. Und nun heißt es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der einzelnen Länder aneinander<br />

anzugleichen oder zumindest ein<br />

weiteres Auseinanderklaffen der Schere aufzuhalten,<br />

ohne eine Abwertung vornehmen<br />

zu müssen. Dabei müssen wir Solidarität<br />

OeNB-Vizegouverneur Dr.<br />

Wolfgang Duch<strong>at</strong>czek:<br />

„Zahlreiche Politiker haben<br />

über Jahre hinweg<br />

einfach nicht verstanden,<br />

was es bedeutet, eine einheitliche<br />

Währung zu haben<br />

– und jetzt haben wir<br />

den Sal<strong>at</strong> …“<br />

Foto: Parlamentsdirektion/<br />

HBF/Roman Icha<br />

Kein Österreicher ist so verwachsen mit dem Um und Auf in der Geschichte der europäischen Währungs-<br />

union wie er: Wolfgang Duch<strong>at</strong>czek, Vizegouverneur der OeNB, war maßgeblich bei der Einführung des<br />

Euro in Österreich beteiligt und gilt als glühender Befürworter der Währungs- und Wirtschaftsunion.<br />

Doch er ist weit davon entfernt, kritiklos zu sein. Politiker im In- und Ausland haben massive Fehler ge-<br />

macht – und müssen die aktuelle Misere mitverantworten. Sein Fazit: Da müssen wir durch!<br />

Von Ute Dorau<br />

und vor allem Geduld zeigen. Die dringend<br />

notwendigen Reformen – auch in politischer<br />

Hinsicht – die in Griechenland, Irland und<br />

Portugal anstehen, brauchen Jahre, bis sie<br />

eingeführt und umgesetzt sind – und dann<br />

auch Wirkung zeigen.<br />

n Das klingt nach einer Sisyphus-Arbeit.<br />

Bei der derzeitigen Stimmung in<br />

Österreich und auch zahlreichen anderen<br />

Ländern lässt sich das politisch<br />

und wirtschaftlich nur schlecht verkaufen.<br />

Glauben Sie t<strong>at</strong>sächlich, dass<br />

Europa das schafft?<br />

Ja. Es h<strong>at</strong> doch keine Altern<strong>at</strong>ive. Außerdem<br />

darf hier keinesfalls kurzfristig gedacht werden.<br />

In einer Währungsunion entstehen Probleme,<br />

wenn die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

einzelnen Länder auseinanderläuft – was ja<br />

t<strong>at</strong>sächlich in Europa der Fall ist. Selbst die<br />

R<strong>at</strong>ingagenturen haben doch vor der Krise<br />

nicht zwischen den einzelnen Euroländern<br />

differenziert. Und jetzt fallen sie ins andere<br />

Extrem: Was vorher ein „undershooting“ war<br />

ist jetzt ein „overshooting“. Aber es existieren<br />

doch schon Programme, die darauf ausgelegt<br />

sind, die Wettbewerbsfähigkeit eines<br />

Landes zurückzugewinnen, damit sie sich<br />

nach einem gewissen Zeitraum wieder am<br />

Markt refinanzieren können. Allerdings geht


das nicht – wie schon gesagt – in einem Jahr, sondern das ein langfristiger<br />

Prozess. Die derzeitige Aufregung und die ununterbrochenen<br />

Schreckensmeldungen sind allerdings eher ungünstig für eine Beruhigung<br />

der Märkte. Nun heißt es schlicht, die anstehenden Korrekturen<br />

umzusetzen, damit die Integr<strong>at</strong>ion in Europa erhalten bleibt.<br />

Schauen Sie: Das ist nicht die erste Krise in der Währungsunion –<br />

und wir werden auch diese bewältigen wie schon zuvor. Beispiele,<br />

wie die intern<strong>at</strong>ionale Finanzhilfe für Polen in den 80er Jahren zeigen<br />

doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />

n Da h<strong>at</strong> das System t<strong>at</strong>sächlich schnell gegriffen. Wie konnte<br />

es also dazu kommen, dass die Situ<strong>at</strong>ion jetzt so dram<strong>at</strong>isch<br />

aussieht? Ist die Finanzkrise schuld?<br />

Sehen Sie sich die unterschiedlichen Wirtschafts- und Politiksysteme<br />

innerhalb Europas doch an: Wir sind kein Kontinent, in dem alle Länder<br />

den gleichen Standard und die gleiche Flexibilität in der Umsetzung<br />

von Reformen haben. Gar nicht zu reden von nur annähernd gleichen<br />

Wettbewerbssitu<strong>at</strong>ionen. Über kurz oder lang hätte Griechenland<br />

sicher auch dann vor den aktuellen Problemen gestanden, wenn es die<br />

Wirtschaftskrise nicht gegeben hätte. Die h<strong>at</strong> den Prozess nur beschleunigt.<br />

Es müssen, wie auch in Portugal und Irland, schon lange<br />

fällige politische Maßnahmen ergriffen werden, um die Wirtschaft<br />

dort wieder auf gesunde Füße zu stellen – und dabei kann die EU unschätzbare<br />

Hilfe leisten. Nicht nur durch Finanzen, sondern auch durch<br />

andere Maßnahmen und R<strong>at</strong>. Außerdem muss man sagen: Zahlreiche<br />

Politiker haben einfach nicht verstanden, was es bedeutet, eine einheitliche<br />

Währung zu haben – und jetzt haben wir den Sal<strong>at</strong> ... Für<br />

viele war es ein bitteres Erwachen. Da müssen wir jetzt durch.<br />

n Sie stimmen aber nicht überein mit den Forderungen einiger<br />

EU-Kritiker, „schwache“ N<strong>at</strong>ionen erst gar nicht aufzunehmen<br />

oder sich sogar von ihnen zu trennen?<br />

Das ist ganz sicher kein Weg zur Lösung der Probleme. Nicht eine<br />

Abschottung von Euro-Ländern mit Problemen, sondern ein Aufrechterhalten,<br />

eher sogar noch ein Mehr an Integr<strong>at</strong>ion ist gefragt!<br />

GELD & FINANZEN<br />

Wir müssen den betroffenen Ländern über intern<strong>at</strong>ionale Finanzmittel,<br />

nicht nur im Euro-Raum, sondern in der gesamten EU, helfen,<br />

ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Werfen Sie doch einen Blick<br />

auf die vergangenen Jahre, dann wird deutlich: Intern<strong>at</strong>ionale Finanzhilfen,<br />

die beispielsweise über den Intern<strong>at</strong>ionalen Währungsfonds<br />

koordiniert wurden, wurden bis heute auf Euro und Cent zurückgezahlt.<br />

Folglich ist es der richtige Weg, die betroffenen Länder<br />

mit Überbrückungskrediten zu unterstützen. Was wir jetzt brauchen,<br />

ist eine ruhige Hand.<br />

n Haben Sie nicht die Befürchtung, dass die EU-Feindlichkeit<br />

zunimmt?<br />

Keineswegs. Insbesondere der Euro findet in Europa doch mehrheitlich<br />

große Zustimmung – und in den Ländern, in denen es ihn noch<br />

nicht gibt, besteht immens hohes Interesse, ihn so bald wie möglich<br />

einzuführen. Außerdem haben die N<strong>at</strong>ionen so viele gemeinsame Interessen<br />

in wirtschaftlicher Hinsicht, dass ein Beitritt immer erstrebenswert<br />

bleibt. In der jüngsten Geschichte Europas h<strong>at</strong> es immer<br />

wieder riesige Integr<strong>at</strong>ionsschübe gegeben, und derzeit geht es hier<br />

ja nicht ausschließlich um den Euro. Ein weiteres wichtiges Thema<br />

ist ja beispielsweise auch die Reisefreiheit – also das Schengen-Abkommen.<br />

Es bleibt ein Auf und Ab: Auf Probleme, vor denen wir ja<br />

jetzt stehen, folgt dann wieder ein deutlicher Integr<strong>at</strong>ionsschub.<br />

n Sie sind jetzt schon so lange im Geschäft und kennen die Finanzmärkte<br />

in Europa genau: Schaffen wir die Integr<strong>at</strong>ion<br />

oder nicht?<br />

(Lacht) Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir es schaffen! Schon allein<br />

aus dem historischen Kontext heraus ... Auch Beispiele außerhalb<br />

Europas belegen das, denken Sie an L<strong>at</strong>einamerika, Russland oder<br />

die Asienkrise. Sie alle sind bewältigt worden, wenn auch oft erst innerhalb<br />

eines Jahrzehnts. Die Programme funktionieren. Leichter<br />

zwar mit einer einzelnen Währung als in einem Währungsverbund,<br />

aber sie greifen. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 21


22<br />

GELD & FINANZEN<br />

Studie Erste Bank:<br />

Österreichs Unternehmen in Zahlen<br />

Die Erste Bank h<strong>at</strong> es nun schwarz auf weiß: Optimismus und Selbst-<br />

sicherheit dominieren die Einschätzung der Unternehmer im Lande,<br />

wenn sie ihre aktuelle und künftigen Situ<strong>at</strong>ion einschätzen sollen.<br />

Eine detaillierte Umfrage, die IMAS im Auftrag der Erste Bank durch-<br />

führte, zeigt einige überraschende – und erfreuliche Ergebnisse.<br />

Welche Zukunft sehen Österreichs Unternehmer<br />

für ihren Betrieb und die<br />

künftige Marktentwicklung?“, so lautete<br />

die Hauptfragestellung der Studie, für<br />

die 900 Interviews geführt wurden – vorrangig<br />

mit den Geschäftsführern oder kaufmännischen<br />

Direktoren bzw. Finanzchefs in den<br />

Unternehmen.<br />

Die Ergebnisse zeigen, wie erleichtert und<br />

zuversichtlich die Manager nach überstandener<br />

Finanzkrise ihre Situ<strong>at</strong>ion beschreiben<br />

(siehe Kasten). Vor allem in Niederösterreich<br />

herrscht gute Stimmung, hier sehen rund 60<br />

Prozent der befragten Unternehmen eine<br />

durchwegs rosige Zukunft für sich voraus.<br />

Eigenkapital stärken<br />

Drei Viertel der Unternehmen in Österreich<br />

glauben fest an eine „deutliche Ums<strong>at</strong>zsteigerung“<br />

in naher Zukunft. Vier von zehn Unternehmern<br />

wollen ihre Eigenkapitalbasis in<br />

den kommenden Jahren deutlich stärken.<br />

Peter Bosek, Priv<strong>at</strong>- und Firmenkundenvorstand<br />

der Erste Bank, begrüßt diese Entwicklung:<br />

„Ich glaube, dass das einer der Schlüsselfaktoren<br />

für unternehmerischen Erfolg ist.<br />

Eigenkapitalerhöhung<br />

93 %<br />

46 %<br />

Factoring/Forfaitierung<br />

70 %<br />

11 %<br />

Mezzanine-Finanzierung<br />

35 %<br />

4 %<br />

Neuemsission an der Börse, IPO<br />

63 %<br />

1 %<br />

Ausgabe neuer Aktien oder Anleihen<br />

78 %<br />

2 %<br />

Die Möglichkeit ist mir bekannt<br />

Diese Möglichkeit ziehe ich für mein Unternehmen in Betracht<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Im europäischen Vergleich sind KMU hierzulande<br />

mit etwa 26 Prozent Eigenkapital rel<strong>at</strong>iv<br />

schlecht ausgest<strong>at</strong>tet. Zum Vergleich:<br />

In Deutschland sind es schon 30 Prozent, in<br />

den Niederlanden 40 Prozent und in Polen<br />

sogar 50 Prozent.“<br />

Factoring im Aufwind<br />

Den Marktforschern zufolge hält sich die<br />

Nachfrage nach Krediten derzeit noch in<br />

Grenzen, aber „man merkt, dass die Nachfrage<br />

wieder stärker wird“, sagt Bosek. „Laut<br />

Umfrage sehen etwa 30 Prozent der Unternehmen<br />

in den nächsten ein, zwei Jahren zusätzlichen<br />

Kreditbedarf – zu mehr als Drei<br />

Viertel für die Modernisierung ihres Betriebs.<br />

Auch Factoring, das wir seit Kurzem<br />

anbieten, und Mezzaninkapital sind für Unternehmer<br />

interessante Altern<strong>at</strong>iven zum<br />

Kredit.“ Denn sie werden – im Gegens<strong>at</strong>z<br />

zum Kredit – kreditwirtschaftlich dem Eigenkapital<br />

zugerechnet.<br />

So verbessern sich R<strong>at</strong>ings bzw. Kreditlinien<br />

werden geschont. Weiters h<strong>at</strong> es den Vorteil,<br />

dass man Forderungsmanagement und Bonitätseinforderungen<br />

ausgliedern kann. Bo-<br />

Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten abseits des Bankkredits<br />

Peter Bosek, Priv<strong>at</strong>- und Firmenkunden -<br />

vorstand der Erste Bank: „Wenn die Investitionsvorhaben<br />

auch alle wirklich umgesetzt<br />

werden, wäre das sehr gut für die öster -<br />

reichische Wirtschaft.“ Foto: Erste Bank<br />

sek abschließend: „Wenn die Investitionsvorhaben<br />

auch alle wirklich umgesetzt werden,<br />

wäre das sehr gut für die österreichische<br />

Wirtschaft.“ Ü<br />

INFO-POINT<br />

Zahlen und Fakten<br />

Österreichs Unternehmer blicken<br />

mit großem Optimismus in die Zukunft.<br />

Das bestätigt eine aktuelle<br />

IMAS Umfrage im Auftrag der Erste<br />

Bank. Der Studie zufolge glaubt die<br />

Hälfte der heimischen Unternehmer,<br />

dass ihr Betrieb in den nächsten drei<br />

bis fünf Jahren deutlich gestärkt und<br />

gewachsen sein wird. Erklärtes Ziel<br />

der Unternehmensführer ist es, den<br />

eigenen Betrieb zu modernisieren<br />

(62 %), Kooper<strong>at</strong>ionen mit anderen<br />

Firmen einzugehen (60 %) und das<br />

Eigenkapital aufzustocken (39 %).<br />

Extrem positiv sehen sich die Manager,<br />

was ihre Zukunft betrifft: Fast<br />

drei Viertel rechnen mit einer Ums<strong>at</strong>zsteigerung,<br />

zwei Drittel glauben<br />

dass die Zahl ihrer Kunden steigen<br />

wird, und fast die Hälfte sieht eine<br />

verbesserte Eigenkapitalsitu<strong>at</strong>ion.<br />

Zu schaffen machen den meisten die<br />

Personalkosten, die 80 Prozent als<br />

stark steigend sehen in den nächsten<br />

Jahren. Zusätzlichen Kreditbedarf<br />

ortet mehr als jeder dritte Unternehmer,<br />

wobei 40 Prozent davon<br />

dabei an eine Investitionssumme von<br />

über einer halben Million Euro denken.<br />

Die Präsent<strong>at</strong>ion zur Studie mit<br />

den Detailergebnissen: www.erstebank.<strong>at</strong>/presse


Seit mehr als zwei Jahrzehnten konzentriert<br />

sich die Merkur Versicherung mit<br />

ihrer Kernkompetenz auf das Wohl ihrer<br />

Kundinnen und Kunden und ist damit DIE<br />

Gesundheitsversicherung Österreichs. Generaldirektor<br />

Alois Sundl im Interview über das<br />

erfolgreiche steirische Unternehmen, das bereits<br />

213 Jahre lang mit Know-how und Innov<strong>at</strong>ionskraft<br />

überzeugt.<br />

n Herr Generaldirektor, schon vor der<br />

Jahrtausendwende stellte die Merkur<br />

das „Wunder Mensch“ in den Mittelpunkt<br />

ihrer Kampagne. In Zeiten,<br />

in denen sich auch in der Werbewirtschaft<br />

die Themen ständig erneuern,<br />

eine bemerkenswerte Stetigkeit.<br />

GD Alois Sundl: Seit Beginn der 2000er-<br />

Jahre sind die Merkur und das „Wunder<br />

Mensch“ untrennbar miteinander verbunden,<br />

und wir werden diesen erfolgreichen Weg<br />

weiter beschreiten. Wir haben unsere Werbelinie<br />

vor einigen Mon<strong>at</strong>en überarbeitet und<br />

freuen uns über die positiven Reaktionen. Im<br />

aktuellen Fernsehspot geht es um das größte<br />

aller Wunder, die Geburt, begleitend dazu<br />

wurden auch die Radiospots sowie die Sujets<br />

in den Printmedien aufgefrischt.<br />

n Wenn Sie persönlich an das „Wunder<br />

Mensch“ denken – was fällt Ihnen als<br />

Erstes ein?<br />

GD Alois Sundl: Das „Wunder Mensch“ ist<br />

ein sehr sensibler Organismus, welcher<br />

höchste Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme<br />

und Vorsorge benötigt. Daher wird das Thema<br />

Gesundheit immer wichtiger. Also suchen die<br />

Menschen verlässliche Partner, die sie mit entsprechenden<br />

Angeboten unterstützen. Die<br />

Merkur stellt seit 213 Jahren das Wohl des<br />

Einzelnen in den Mittelpunkt. Dank unserer<br />

Kompetenz, unseres langjährigen Knowhows<br />

und unserer Innov<strong>at</strong>ionskraft können<br />

wir optimal auf die individuellen Bedürfnisse<br />

unserer Kunden eingehen.<br />

n Sie sagen oft, dass eine Versicherung<br />

nicht erst dann da zu sein h<strong>at</strong>, wenn<br />

es gilt, Kranken zu helfen, sondern<br />

dass sie schon lange zuvor Leistungen<br />

erbringen muss. Wie ist das zu ver -<br />

stehen?<br />

GD Alois Sundl: N<strong>at</strong>ürlich ist es die vornehmliche<br />

Aufgabe eines Versicherungsunternehmens,<br />

im Krankheitsfall für den Kunden<br />

da zu sein. Aber zumindest genauso wichtig<br />

ist es, schon vorher alles zu tun, damit die<br />

Menschen gesund bleiben! Dafür gibt es<br />

die einzigartigen Vorsorgeprogramme unserer<br />

Merkur Priv<strong>at</strong>klasse. Das Angebot reicht<br />

von Traditioneller Chinesischer Medizin im<br />

ego4you Fernost über Stressmanagement im<br />

ego4you Balance bis hin zum individuellen<br />

Training im ego4you Dynamik.<br />

n Gesundheitsvorsorge sollte ja so früh<br />

wie möglich beginnen. Ab welchem<br />

Alter kann man die Leistungen der<br />

Merkur in Anspruch nehmen?<br />

GD Alois Sundl: Unser Bestreben ist, die<br />

Menschen ihr ganzes Leben lang zu begleiten.<br />

Daher haben wir im Rahmen unserer Priv<strong>at</strong>klasse<br />

Aktiv mit ego4you Kids und ego4you<br />

Teens auch eigene Kinder- und Jugendprogramme<br />

entwickelt. Vor allem aber legen wir<br />

Wert auf die Leistbarkeit unserer Produkte.<br />

Damit befinden wir uns auf dem richtigen<br />

Weg – im Jahr 2010 konnten wir in der Gesundheitsvorsorge<br />

erstmals die Schallmauer<br />

von 400.000 Risken durchbrechen.<br />

n Die Merkur ist nicht nur eine ausgezeichnete<br />

Versicherung, sie wird auch<br />

regelmäßig ausgezeichnet. In ihrer<br />

Kernkompetenz als Gesundheitsver -<br />

sicherung, aber auch quer durch alle<br />

anderen Sparten. Welchen Stellenwert<br />

haben solche Awards für ein Unter -<br />

nehmen mit einer Bilanzsumme von<br />

1,7 Milliarden Euro?<br />

GD Alois Sundl: Wir sehen sie als klaren<br />

Auftrag, unsere Linie beizubehalten, und als<br />

Bestätigung unserer Philosophie. Im Rahmen<br />

des österreichweiten Assekuranz Awards belegen<br />

wir den 1. Pl<strong>at</strong>z in der K<strong>at</strong>egorie Krankenversicherung,<br />

einer Umfrage der Makler-<br />

GELD & FINANZEN<br />

Im Dienste der Gesundheit<br />

Der Partner für das „Wunder Mensch“ – als erfolgreiches steirisches Unternehmen h<strong>at</strong> die Merkur<br />

Versicherung seit 213 Jahren das Wohl ihrer Kundinnen und Kunden im Fokus.<br />

Foto: Merkur Versicherung<br />

Merkur-Vorstand neu: Ing. Andreas Stettner,<br />

GD Alois Sundl, Mag. Gerald Kogler (v.l.n.r.)<br />

zeitschrift „risControl“ zufolge sind wir hervorragender<br />

Zweiter bei der österreichweiten<br />

Wahl zum „Servicefreundlichsten Versicherer<br />

2010“. Außerdem wurde der Merkur durch<br />

die Verleihung des Recommender Award<br />

2010 auch ein hohes Maß an Kundenorientierung<br />

bescheinigt. Mit dieser Auszeichnung<br />

wurden Institute prämiert, die von ihren eigenen<br />

Kunden am häufigsten weiterempfohlen<br />

worden sind. Und was mich besonders freut:<br />

Eine durch den Verein für Konsumentenschutz<br />

durchgeführte Umfrage unter Versicherungsmaklern<br />

ergab, dass die Merkur im<br />

Bereich der Schadensabwicklung in der<br />

Sparte Krankenversicherung eindeutig als<br />

Sieger hervorgeht.<br />

n Nicht nur in Österreich ist die Merkur<br />

eine fixe Größe, sie h<strong>at</strong> sich auch in<br />

Südosteuropa etabliert. Haben sich<br />

Ihre Erwartungen in diesen Ländern<br />

erfüllt?<br />

GD Alois Sundl: Wir sind in Slowenien,<br />

Kro<strong>at</strong>ien, Bosnien und Herzegowina, Serbien<br />

und Montenegro hervorragend unterwegs. In<br />

Slowenien als größter nicht-inländischer Lebensversicherer<br />

des Landes, in Bosnien und<br />

Herzegowina als Nummer eins im Bereich der<br />

Lebensversicherung, in Montenegro mit einer<br />

Verdoppelung des Gesamtprämien 2010 im<br />

Vergleich zum Jahr davor. Zahlen und Fakten,<br />

die beweisen, dass unsere Qualitäten auch außerhalb<br />

Österreichs geschätzt und anerkannt<br />

werden.<br />

n Die Merkur wird sich in ihrer<br />

Vorstandsetage neu aufstellen.<br />

Wer ist neu an Bord?<br />

GD Alois Sundl: Ing. Andreas Stettner wird<br />

per September 2011 neuer Vertriebsvorstand<br />

der Merkur Versicherung AG und löst Mag.<br />

Wolfgang Krug in dessen Funktion ab. Herr<br />

Stettner h<strong>at</strong> jahrzehntelange Erfahrung in den<br />

unterschiedlichsten Bereichen des Versicherungsgeschäftes.<br />

Er ist seit 1995 in leitender<br />

Funktion tätig, zuletzt als Landesdirektor der<br />

Allianz in der Steiermark mit rund 300 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

n Worauf wollen Sie im zweiten Halbjahr<br />

2011 das Hauptaugenmerk legen?<br />

GD Alois Sundl: Die Gesundheitsvorsorge<br />

ist und bleibt unsere Kernkompetenz. Hier<br />

werden wir unsere Rolle als Innov<strong>at</strong>ionsführer<br />

auf dem österreichischen Markt wahrnehmen<br />

und weiter ausbauen. Intern<strong>at</strong>ional legen wir<br />

Wert auf solides Wachstum und Konstanz. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 23


24<br />

GELD & FINANZEN<br />

Kerngebiete<br />

Kleine und mittlere Unternehmen sind die Kern-<br />

zielgruppe der österreichischen Volksbanken.<br />

Die Abteilung Mittelständische Unternehmen der<br />

Volksbank AG – Investkredit unterstützt sie in der<br />

Marktbearbeitung durch konsortiale Finanzie -<br />

rungen und in der Akquisition.<br />

n In der Konsortialfinanzierung erfüllt die Volksbank AG –<br />

Investkredit eine wesentliche Aufgabe der Spitzeninstitutsfunktion.<br />

Was darf man sich darunter vorstellen?<br />

Die Abteilung Mittelständische Unternehmen ist auf die Bedürfnisse<br />

von kleinen und mittleren Unternehmen ausgerichtet und h<strong>at</strong> das<br />

Ziel, gemeinsam mit den regionalen Volksbanken den Markt der<br />

KMU zu bearbeiten. Die Aktivitäten richten sich an kleine und mittlere<br />

Unternehmen mit einem Ums<strong>at</strong>z bis maximal 70 Millionen Euro<br />

und umfassen einerseits gemeinsame Finanzierungsprojekte und andererseits<br />

gemeinsame Neukundengewinnungsmaßnahmen.<br />

n Wie spielt sich das in der Praxis ab? Was machen die<br />

Volksbanken, was Sie?<br />

Die regionalen Volksbanken sind erster Ansprechpartner der Unternehmen.<br />

Sie sind der Partner für das Daily Business vom Zahlungsverkehr,<br />

über Veranlagungen, Finanzierungen mit Volumina zwischen<br />

einer Million Euro und zehn Millionen Euro – je nach Größe der<br />

Volksbank – bis hin zur Ber<strong>at</strong>ung und Betreuung in allen finanziellen<br />

Bereichen. Bei größeren oder komplexeren Themen, die für KMU<br />

von Relevanz sind, arbeiten wir mit den Volksbanken zusammen.<br />

Wir sind quasi die Verbundstelle zwischen den Volksbanken und der<br />

ÖVAG bei kundenbezogenen Themen.<br />

n Welche Gründe gibt es aus Sicht der Volksbanken für die<br />

Zusammenarbeit mit Ihnen?<br />

Im Finanzierungsbereich spielen Risikoüberlegungen der Volksbanken<br />

eine Rolle. Das ist bei größeren Volumina von Relevanz. Durch<br />

die Konsortialfinanzierung wird das Risiko geteilt, was auch oft aufgrund<br />

der gesetzlichen Auflagen erforderlich ist. Selbstverständlich<br />

können wir auch mit unserem Know-how punkten. Wir verfügen<br />

über jahrzehntelange Erfahrung in der Unternehmensfinanzierung,<br />

bei Förderungen und haben eine hohe Branchenkenntnis. Diese<br />

macht es uns möglich, österreichweite Benchmarks in der Beurteilung<br />

von Finanzierungsthemen heranzuziehen. Darüber hinaus gibt<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Prok. Mag. Gerfried Brunner ist Leiter der Abteilung Mittelständische<br />

Unternehmen in der Volksbank AG – Investkredit Foto: Volksbank<br />

es Spezialthemen, die die Volksbanken über bzw. durch uns anbieten<br />

können. Das sind zum einen strukturierte Export- und Handelsfinanzierungen,<br />

aber auch Projektfinanzierungen und Ber<strong>at</strong>ungen bei Unternehmenskäufen<br />

und -verkäufen, Nachfolgeregelungen und Kapitalmarktaktivitäten<br />

wie beispielsweise die Begebung von Anleihen.<br />

Bei diesen Themen greifen wir wiederum auf die vorhandene Expertise<br />

im Haus zurück.<br />

n Das sind viele unterschiedliche Themen. Wie lautet die<br />

Klammer darüber?<br />

Zusammengefasst kann man sagen, wir begleiten gemeinsam mit<br />

den Volksbanken deren Kunden in Wachstumsphasen.<br />

n Sie haben vorher auch das Thema Neukundengewinnung<br />

angesprochen?<br />

Konkret bedeutet das die Unterstützung der Volksbanken bei der Akquisition<br />

von mittelständischen Unternehmen. Wir bauen da ganz<br />

auf das Regionalitätsprinzip. Gemeinsam definieren wir Zielkunden<br />

und stimmen mit den Volksbanken ab, wer und wie wir diese ansprechen<br />

wollen. Unser Zugang ist hier sehr „hands on“ – nicht lange reden,<br />

sondern tun!<br />

n Das Konsortialgeschäft mit den Volksbanken war auch in der<br />

Krise ein stabiles. Es ist also eine bewährte Kooper<strong>at</strong>ion?<br />

Das erfahrene Team der Konsortialabteilung besteht aus 17 Mitarbeitern,<br />

die mit dem Geschäftsmodell der Volksbanken bestens vertraut<br />

sind. Wir stehen für partnerschaftliche Kooper<strong>at</strong>ion sowie nachhaltige<br />

Kundenbeziehungen in voller Übereinstimmung mit dem genossenschaftlichen<br />

Förderauftrag. Die gemeinsame Lösungsfindung<br />

im Sinne des Kunden unter Ausschöpfung der Vorteile der Dezentralität<br />

der Volksbanken mit dem erklärten Ziel der Mehrwertschöpfung<br />

für alle Beteiligten steht dabei im Vordergrund. Derzeit betreuen<br />

wir ein Finanzierungsvolumen von rund 1,2 Millarden Euro aufgeteilt<br />

auf rd. 500 Kundengruppen. Ü


Neuer Prokurist<br />

Mit 25. Mai 2011 h<strong>at</strong> Rudolf<br />

Amer für die REA Card<br />

Bargeldlose Zahlungssysteme<br />

GmbH Prokura erhalten. Dem<br />

engagierten Vertriebsleiter von<br />

REA Card Österreich ist es gelungen,<br />

das österreichische Vertriebsnetz<br />

auszubauen und die<br />

besten Mitarbeiter noch stärker<br />

an das Unternehmen zu binden,<br />

um die Qualität in den Bereichen<br />

Vertrieb und Service zu sichern.<br />

Mit seinem engagierten<br />

Team möchte Rudolf Amer die<br />

Zahlungssysteme von REA<br />

Card weiterhin erfolgreich auf<br />

dem österreichischen Markt<br />

vertreten. Ü<br />

Gestärkt<br />

TÜV Austria konnte gestärkt aus der Wirtschaftskrise<br />

herausgehen. Die TÜV AUS-<br />

TRIA Gruppe erwirtschaftete im vergangenen<br />

Jahr in ihren 25 Unternehmen insgesamt<br />

110 Millionen EUR Ums<strong>at</strong>z. In Summe wurden<br />

von mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern über 360.000 jährliche Messungen,<br />

Prüfungen und Überwachungen vorgenommen.<br />

Bei der Präsent<strong>at</strong>ion des Jahresberichtes<br />

2010 am Dienstag erklärte Vorstandsvorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Dr. Hugo Eberhardt:<br />

„Wie der Rückblick auf das Vorjahr zeigt,<br />

konnten wir gestärkt aus der Krise hervorgehen.<br />

Die ersten Mon<strong>at</strong>e des laufenden Jahres<br />

erweisen sich durch die gute Konjunktur,<br />

von der viele unserer Kunden profitieren, als<br />

sehr positiv. Gerade jetzt setzen viele von ihnen<br />

noch stärker auf Sicherheit und Qualität.“<br />

Daher möchte TÜV AUSTRIA die Intern<strong>at</strong>ionalisierung<br />

weiter forcieren – in den<br />

19 Ländern, in denen die Gruppe heute tätig<br />

ist, und darüber hinaus. Ü<br />

Travel-Management to go<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Unterwegs immer gut informiert sein – diesen Service bietet FCm Travel Solutions seinen<br />

Geschäftsreisekunden nun mit dem FCm Mobile Assistant, einer Geschäftsreise-App(lik<strong>at</strong>ion),<br />

die FCm-Kunden für iPhone und BlackBerry sowie als mobile Website zur Verfügung<br />

steht. Speziell auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden zugeschnitten, bündelt die App<br />

alle reiserelevanten Inform<strong>at</strong>ionen, egal über welche Kanäle die Buchung in das System gekommen<br />

ist. Sie stehen dem Reisenden so weltweit rund um die Uhr zur Verfügung. Zusätzlich<br />

ist ein Travel-Risk-Management-Tool integriert, das es dem Travel Manager ermöglicht, Reisende<br />

zu lokalisieren und mit ihnen zu kommunizieren. Ü<br />

BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET<br />

WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM<br />

Fit for Business<br />

Die KMU-Weiterbildungsoffensive<br />

Weiterbildung mit Erholungsfaktor – Lernen Sie<br />

fernab Ihres Arbeitsalltages, um besser als die<br />

Konkurrenz zu sein. Infos und Anmeldung unter<br />

www.volksbank.<strong>at</strong>/fitforbusiness Volksbank. Mit V wie Flügel.


26<br />

GELD & FINANZEN<br />

Umfassende Leistungen für Immobilienprojekte<br />

Full-Service bei Finanzierung,<br />

Neubau, Zubau, Umbau, Bewer-<br />

tung, Verwertung, Projektmana-<br />

gement und Verwaltung von Im-<br />

mobilien- und Infrastrukturpro-<br />

jekten: Die Erste Group Immo-<br />

rent ist erste Wahl in Sachen Ge-<br />

samtkompetenz rund um die Im-<br />

mobilie im In- und Ausland.<br />

Bau- und Finanzierungsprojekte sind in<br />

der Regel sehr komplex und bringen<br />

eine Vielzahl an schwerwiegenden Entscheidungen<br />

mit sich. Die Erste Group Immorent<br />

unterstützt ihre Auftraggeber durch<br />

ihr bewährtes Konzept „Alles aus einer<br />

Hand“. Gemäß diesem Leitspruch bietet der<br />

Spezialist für Immobilien- und Infrastrukturprojekte<br />

seinen Kunden hochwertige n<strong>at</strong>ionale<br />

und intern<strong>at</strong>ionale Finanzierungsmöglichkeiten<br />

von Immobilienleasing und<br />

Mobilienleasing über Immobilienkredite bis<br />

hin zu strukturierten Finanzierungslösungen.<br />

Dabei kommen keine Standardmodelle zum<br />

Eins<strong>at</strong>z, vielmehr werden für jedes Projekt<br />

individuelle Finanzierungsvarianten ausgearbeitet.<br />

Eine weitere Kernkompetenz der Erste<br />

Group Immorent liegt im Bereich Infrastrukturfinanzierungen.<br />

Dieser Fachbereich vereint<br />

sämtliche Fachkenntnisse im Bereich Infrastruktur,<br />

um eine bestmögliche Ber<strong>at</strong>ung,<br />

individuell zugeschnittene Finanzierungslösungen<br />

sowie ergänzende Dienstleistungen<br />

für die Realisierung zu gewährleisten. Für<br />

derartige Projekte verfügt die Erste Group<br />

Immorent über ein Team intern<strong>at</strong>ionaler Public-Priv<strong>at</strong>e-Partnership-Experten<br />

in all ihren<br />

Kernmärkten.<br />

Neben Finanzierungsfragen ist die Erste<br />

Group Immorent ein perfekter Ansprechpartner<br />

bei der Erschließung, Errichtung, Adaption<br />

und Verwertung von Immobilien. Die<br />

verschiedenen Baudienstleistungen der Erste<br />

Group Immorent lassen sich genau auf die<br />

Wünsche der Kunden abstimmen und bieten<br />

Unterstützung in unterschiedlichem Ausmaß.<br />

Von der begleitenden Kontrolle und<br />

Projektsteuerung über Generalplanung und<br />

Haustechnik bis hin zur Totalübernehmerleistung<br />

übernimmt die Erste Group Immorent<br />

je nach Bedarf des Auftraggebers die<br />

schlüsselfertige Realisierung von Immobi-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Koruni Dvur (Immobilienkredit, CZ)<br />

Galvaniho Business Center<br />

(Immobilienleasing, SK)<br />

faBricks (Immobilieninvestment, AT)<br />

Bina Istra (Infrastrukturfinanzierung, HR)<br />

Kultur- und Geschäftszentrum Weiz (Projektentwicklung,<br />

AT) Fotos: Erste Group Immorent<br />

lienprojekten im Gesamtpaket oder entlastet<br />

den Bauherren durch Übernahme ausgewählter<br />

Aufgaben. Durch das umfassende<br />

Know-how des Immobilienprofis kann jedes<br />

Bauvorhaben aus ganzheitlicher Sicht konzipiert<br />

und kompetent umgesetzt werden.<br />

Zusätzlich bietet die Erste Group Immorent<br />

im Bereich Immobilien-Investmentprodukte<br />

Immobilienfonds mit breiter Streuung und<br />

klarer Portfoliostruktur an. Für Priv<strong>at</strong>anleger<br />

wurde mit dem Modell der Vorsorgewohnung<br />

außerdem eine optimale Form des Vermögensaufbaus<br />

entwickelt. Die vielfältigen<br />

Leistungen aus eigenem Haus sichern die<br />

Qualität und Rentabilität der Projekte und<br />

der Erste Group Immorent dadurch eine Alleinstellung<br />

am Markt. Ü<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Das Portfolio<br />

der Erste Group Immorent<br />

n Immobilienkredit: Ermöglicht<br />

maßgeschneiderte Lösungen für<br />

die Finanzierung von Immobilien.<br />

n Immobilienleasing: Steht für die<br />

Verbindung der Vorteile von Miete<br />

und Eigentum ohne Belastung der<br />

Kreditlinie des Kunden oder<br />

langfristige Kapitalbindung.<br />

n Immobilieninvestment: Bedeutet<br />

eine Beteiligung an aller Art von<br />

Immobilien.<br />

n Infrastrukturfinanzierung: Mit<br />

der Ber<strong>at</strong>ung von Regierungen,<br />

lokalen Behörden und sta<strong>at</strong>lichen<br />

Einrichtungen sowie dem priv<strong>at</strong>en<br />

Sektor engagiert sich die Erste<br />

Group Immorent für das nachhaltige<br />

Wachstum und die Moder -<br />

nisierung von Gemeinden.<br />

n Projektentwicklung & Baudienst -<br />

leistungen: Die Entwicklung und<br />

Realisierung von anspruchsvollen<br />

Immobilienprojekten in Zentral-,<br />

Ost- und Südosteuropa ist eine<br />

weitere zentrale Leistung.<br />

KONTAKT<br />

Erste Group Immorent AG<br />

Windmühlgasse 22-24<br />

1060 Wien<br />

Tel.: +43 (0)5 0100 – 27000<br />

www.erstegroupimmorent.com


GELD & FINANZEN<br />

„Wir machen es uns nicht unbedingt leichter,<br />

aber unseren Kunden einfacher“<br />

Die Wirtschaftsd<strong>at</strong>en zeigen einen klaren Aufwärtstrend. Gleichzeitig stehen die Banken durch ver-<br />

schärfte regul<strong>at</strong>orische Rahmenbedingungen vor der Herausforderung, den Kreditfluss aufrecht zu hal-<br />

ten. Die BAWAG P.S.K. antwortet auf diese Herausforderungen mit einer Mittelstandsoffensive. Christoph<br />

Raninger, BAWAG P.S.K.-Vorstand für Corpor<strong>at</strong>e & Financial Marktes, erklärt im Interview, wie seine<br />

Bank als Generalunternehmer der Finanzbranche Bankgeschäfte „schlüsselfertig“ macht.<br />

n Wie sieht die aktuelle Situ<strong>at</strong>ion hier in<br />

Österreich aus?<br />

Die Nachfrage nach Betriebsmittelkrediten<br />

steigt, aber das Neukreditgeschäft mit Unternehmen<br />

h<strong>at</strong> sich am österreichischen<br />

Markt in den ersten vier Mon<strong>at</strong>en 2011 gegenüber<br />

der Vergleichsperiode des Vorjahres<br />

um sechs Prozent verringert. Die BAWAG<br />

P.S.K. ist dabei die erfreuliche Ausnahme:<br />

Wir konnten entgegen dem Trend um acht<br />

Prozent zulegen. Das ist ein klares Bekenntnis<br />

zur österreichischen Wirtschaft.<br />

n Basel III und andere regul<strong>at</strong>ive Maßnahmen<br />

könnten die Kreditvergabe<br />

erschweren und verteuern. Wie reagiert<br />

die BAWAG P.S.K. darauf?<br />

Selbstverständlich haben wir entsprechende<br />

Vorkehrungen getroffen. Wir vergeben auch<br />

nicht „blindlings“ Kredite, sondern setzen<br />

auf umfassende Betreuung durch unsere<br />

Business Solution Partner. So haben wir Einblick<br />

in die laufende wirtschaftliche Entwicklung<br />

eines Unternehmens und können<br />

gegebenenfalls ber<strong>at</strong>end eingreifen. Das ist<br />

ein Service, den unsere Kommerzkunden<br />

sehr schätzen!<br />

n Die Leitzinserhöhung der EZB wird<br />

wohl nicht mehr lange auf sich warten<br />

lassen. Wann werden die Finanzierungen<br />

teurer?<br />

Im Rahmen unserer Mittelstandsoffensive –<br />

gar nicht. Denn wir vergeben Finanzierungen<br />

zu Fixzinskonditionen. Somit können<br />

sich unsere neuen Kunden vor dem Hintergrund<br />

steigender Leitzinsen gegen steigende<br />

Finanzierungskosten absichern. Außerdem<br />

achten wir darauf, dass unsere Kunden nicht<br />

unnötig Zeit verlieren: Wir sichern eine Kreditentscheidung<br />

innerhalb von nur zehn Tagen<br />

zu, die Auszahlung erfolgt dann sogar<br />

nach nur fünf weiteren Tagen. Das ist in diesem<br />

Segment rekordverdächtig!<br />

n Sie bieten ja zahlreiche Leistungen an.<br />

Wie nehmen die mittelständischen<br />

Kunden diese Bandbreite an?<br />

Foto: Nikolaus Formanek<br />

Uns war klar: Je mehr Leistungen wir bieten<br />

– z.B. Zahlungsverkehrslösungen, Cash<br />

Management, Zins- und Währungsmanagement<br />

sowie Leasing, Versicherungen, Vorsorge<br />

und Veranlagungen –, desto einfacher<br />

müssen wir die Umsetzung für unsere Kunden<br />

machen. Dafür haben wir das Ber<strong>at</strong>ungskonzept<br />

der Business Solution Partner entwickelt.<br />

Sie sind „one face to the customer“.<br />

Sie bündeln und konzentrieren Anforderungen<br />

und entwickeln mit den Produktexperten<br />

eine umfassende Lösung. Wir übergeben unseren<br />

Kunden eine „schlüsselfertige“ Finanzlösung<br />

mit Mehrwert.<br />

n Worauf legen Sie in der Betreuung, die<br />

über die Betriebsmittelfinanzierung<br />

hinausgeht, den Schwerpunkt?<br />

Um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu<br />

sein, muss man die laufenden Zahlungsströme<br />

im Auge behalten. Mit einem neuen<br />

speziellen Cash-Management-Tool, das wir<br />

demnächst vorstellen werden, unterstützen<br />

wir unsere Kunden, den täglichen Zahlungsverkehr,<br />

die Bearbeitung ihrer Kontoauszüge,<br />

die zu erwartenden Zahlungsströme<br />

der nächsten 24 Mon<strong>at</strong>e sowie einen zeitlich<br />

unabhängigen und vollständigen Überblick<br />

über ihren Finanzst<strong>at</strong>us unter Kontrolle zu<br />

haben. Und zwar unabhängig davon, ob die<br />

Konten bei der BAWAG P.S.K. oder einem<br />

anderen Institut geführt werden. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 27


28<br />

GELD & FINANZEN<br />

AWD Österreich:<br />

Kundenorientierung ist Trumpf<br />

Eric Samuiloff, der neue Vorsit-<br />

zende der Geschäftsleitung von<br />

AWD Österreich, spricht im Inter-<br />

view über seine aktuellen Pläne<br />

und konkrete Maßnahmen im<br />

Unternehmen.<br />

n Vielen ist noch die Werbekampagne<br />

zu „AWD neu“ in Erinnerung – was<br />

ist eigentlich neu an „AWD neu“?<br />

Wir haben unser Geschäftsmodell in den unterschiedlichsten<br />

Teilbereichen weiter entwickelt<br />

und den aktuellen Rahmenbedingungen<br />

angepasst. All diese Maßnahmen haben<br />

zum Ziel, dass wir die Bedürfnisse unserer<br />

Kunden noch besser erfüllen können. Beispielsweise<br />

haben wir mit der „AWD Basisinvestmentstr<strong>at</strong>egie“<br />

aus Kern- und S<strong>at</strong>elliten-Investments<br />

ein einzigartiges und zukunftsweisendes<br />

Veranlagungskonzept entwickelt.<br />

Ziel dieser Veranlagungsstr<strong>at</strong>egie ist<br />

es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />

Ertrag und Risiko durch den Eins<strong>at</strong>z von Total-Return-Produkten<br />

zu erreichen. Diese<br />

Kerninvestments bilden die Basis des Portfolios<br />

und sollen für eine stabile Grundrendite<br />

und ausreichende Sicherheit sorgen. Zusätzlich<br />

bieten sogenannte „S<strong>at</strong>ellites“ mehr<br />

Ertragschancen durch Fokussierung auf interessante<br />

Märkte und Branchen.<br />

n Ein Teilgebiet der Neuausrichtung<br />

betrifft auch Ausbildung und Qualität<br />

in der Ber<strong>at</strong>ung. Wie sehen die<br />

Maßnahmen konkret aus?<br />

Die Neu-Organis<strong>at</strong>ion der Aus- und Weiterbildung<br />

ist ein ganz zentraler und wichtiger<br />

Punkt. Dazu haben wir die „AWD Akademie“<br />

in Wien gegründet. Durch diese Zentralisierung<br />

der Ausbildung gewährleisten<br />

wir einen einheitlichen Ausbildungsstandard<br />

für alle unsere Ber<strong>at</strong>erinnen und Ber<strong>at</strong>er. Zudem<br />

arbeiten wir auch intensiv mit externen<br />

Dienstleistern zusammen. So haben wir eine<br />

Kooper<strong>at</strong>ion mit dem WIFI Wien geschlossen,<br />

die mit Anfang 2010 startete. Ziel dieser<br />

Kooper<strong>at</strong>ion ist es, im Rahmen der neuen<br />

AWD-Akademie das große Know-how des<br />

WIFI Wien zu nutzen.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

n Wie stehen Ihre<br />

Kunden zu all<br />

diesen Maßnahmen?<br />

Wir haben die Zufriedenheit<br />

unserer<br />

Kunden im Rahmen<br />

einer extern durchgeführtenKundenbefragung<br />

überprüfen<br />

lassen – die Ergebnisse<br />

zeigten, dass<br />

unsere Kunden bezüglichBer<strong>at</strong>ungsqualität<br />

und Service-<br />

Leistungen äußerst<br />

zufrieden sind. Wir<br />

sind sehr stolz auf die<br />

Treue unserer<br />

Stammkunden.<br />

n AWD steht für<br />

„individuelle,<br />

ganzheitliche<br />

Finanzber<strong>at</strong>ung“.<br />

Wie sieht die im<br />

Detail aus?<br />

Ausgangspunkt aller<br />

unserer Ber<strong>at</strong>ungen<br />

ist die Erstellung einer<br />

sogenannten „Mehr-Netto-Str<strong>at</strong>egie“, die<br />

den finanziellen St<strong>at</strong>us quo abbildet und allen<br />

AWD-Kunden zur Verfügung gestellt<br />

ZUR PERSON<br />

Eric Samuiloff<br />

Eric Samuiloff (47) ist seit 1. Jänner<br />

2009 Mitglied der Geschäftsleitung<br />

von AWD Österreich und seit März<br />

2011 Vorsitzender der Geschäftsführung.<br />

Er ist ein profunder Kenner<br />

des österreichischen Finanz-Marktes.<br />

In seiner mehr als zwanzigjährigen<br />

Berufslaufbahn konnte Eric<br />

Samuiloff weitreichende Erfahrungen<br />

im Banken-Sektor sammeln.<br />

Bevor er in die Geschäftsführung<br />

von AWD Österreich einzog, war er<br />

in leitenden Positionen in Kapitalanlage-Gesellschaften<br />

und als zuständiger<br />

Vorstand für sechs Länder im<br />

Bereich des Vertriebspartnergeschäftes<br />

tätig. Eric Samuiloff ist verheir<strong>at</strong>et<br />

und V<strong>at</strong>er von zwei Söhnen.<br />

Foto: AWD<br />

wird. Auf dieser Basis erfolgt anschließend<br />

die Erarbeitung eines individuellen finanziellen<br />

Maßnahmenplans.<br />

Dabei werden alle wesentlichen Aspekte des<br />

Geldlebens unserer Kunden erfasst: Von der<br />

Einkommensabsicherung über Wohnraumfinanzierung<br />

bis hin zur priv<strong>at</strong>en Vorsorge,<br />

Vermögensaufbau und Kapitalanlagen sind<br />

unsere Ber<strong>at</strong>erinnen und Ber<strong>at</strong>er die richtigen<br />

Ansprechpartner.<br />

n AWD h<strong>at</strong> auch eine eigene Stiftung<br />

für Kinder, die sich in Notsitu<strong>at</strong>ionen<br />

befinden. Was ist die Motiv<strong>at</strong>ion<br />

dahinter?<br />

Die AWD Stiftung Kinderhilfe wurde vor 20<br />

Jahren gegründet und h<strong>at</strong> seitdem viele Projekte<br />

für Kinder in Not unterstützt. Gründungsgedanke<br />

der AWD-Stiftung Kinderhilfe<br />

war es, den schwächsten Mitgliedern<br />

unserer Gesellschaft – nämlich Kindern – zu<br />

helfen. Zahlreiche AWD-Finanzber<strong>at</strong>erInnen<br />

sind maßgeblich am Erfolg der Stiftung beteiligt,<br />

da sie regelmäßig einen Teil ihres Einkommens<br />

spenden und so die Stiftungsarbeit<br />

erheblich stützen. Ü


Helmut Bernkopf, Bank-Austria-Vorstand<br />

Corpor<strong>at</strong>e & Investment Banking, Erwin Roßmann,<br />

Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf<br />

Wien, Hans-Jörgen Manstein, Aufsichtsr<strong>at</strong>svorsitzender<br />

Manstein Verlag (v.l.n.r.)<br />

Foto: Bank Austria<br />

Jubiläum<br />

Bereits zum 26. Mal fand im April das<br />

CASH Handelsforum st<strong>at</strong>t. Die traditionsreiche<br />

Veranstaltung für Handel und Markenartikel<br />

wird bereits seit 1987 von der<br />

Bank Austria unterstützt und ist mit 25 Kooper<strong>at</strong>ionsjahren<br />

das längste Sponsoring von<br />

Österreichs führender Firmenkundenbank.<br />

„Das CASH Handelsforum ist zu einer echten<br />

Institution geworden. Umso mehr freut<br />

es mich, dass wir es als Partner bereits seit<br />

einem Vierteljahrhundert unterstützen und<br />

damit zu dieser Erfolgsgeschichte beitragen<br />

konnten“, so Helmut Bernkopf, Bank-Austria-Vorstand<br />

für Corpor<strong>at</strong>e & Investment<br />

Banking, „es steht für hohe Qualität und ist<br />

eine der wichtigsten Pl<strong>at</strong>tformen für den Erfahrungsaustausch<br />

im Handel und in der<br />

Markenartikelindustrie.“ Ü<br />

Spareffekt<br />

Reisedienstleistungen müssen genau an die<br />

Besonderheiten eines Unternehmens angepasst<br />

werden – nur ein maßgeschneiderter<br />

Ans<strong>at</strong>z ermöglicht eine signifikante Senkung<br />

der Reiseausgaben und ein besseres Verständnis<br />

für die konkreten Bedürfnisse der<br />

Reisenden. Das ist das Ergebnis der neuen<br />

Studie „Business Traveler Services: Finding<br />

the Right Fit“ des CWT Travel Management<br />

Institute, dem Marktforschungsbereich von<br />

Carlson Wagonlit Travel (CWT). „Travel<br />

Manager sehen sich einer Vielzahl von Möglichkeiten<br />

gegenüber, wenn sie ihre Reiseprogramme<br />

umsetzen, und die beste Lösung<br />

für ihr Unternehmen muss nicht die offensichtlichste<br />

sein“, sagt Christophe Renard,<br />

Vice President Corpor<strong>at</strong>e Marketing and<br />

Business Intelligence bei CWT. Ü<br />

Eröffnung<br />

In diesem Jahr feiert das Haus an der Linzer<br />

Wankmüllerhofstraße 37 seinen 20. Geburtstag<br />

– und erstrahlt zur Neueröffnung im<br />

komplett neuen Look. Innerhalb weniger<br />

Mon<strong>at</strong>e wurde das ehemalige Novotel zu ei-<br />

GELD & FINANZEN<br />

nem all seasons Hotel umgebaut. all seasons<br />

ist der jüngste und nichtstandardisierte<br />

Spross der Accor Markenfamilie. „Ich habe<br />

das Konzept in die Hände bekommen und<br />

wusste gleich, ein all seasons wird hier zünden.<br />

Es ist genau auf die Bedürfnisse der<br />

Linz-Besucher und somit meiner Gäste zugeschnitten.<br />

Mit dem All-inclusive-Angebot<br />

ergreifen wir die Chance, die Economy-Hotellücke<br />

in Linz zu schließen“, schwärmt Johann<br />

Kaiser, der seit zehn Jahren Hoteldirektor<br />

in diesem Haus ist. Ü<br />

Neuer Präsident<br />

abta-Präsidentin Christine Hafner tr<strong>at</strong> auf der<br />

Jahrestagung 26./27. Mai 2011 in Laa/ Thaya<br />

zurück und übergab die Verbandsführung an<br />

AirPlus-Geschäftsführer Hanno Kirsch. Inhaltlich<br />

will Kirsch den von Hafner eingeschlagenen<br />

Kurs der abta in Richtung zentrale<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für die gesamte<br />

Geschäftsreiseindustrie in Österreich<br />

weiterverfolgen. „Auf diesem Weg sind wir<br />

in den vergangenen zwölf Mon<strong>at</strong>en ein gutes<br />

Stück vorangekommen, jetzt wollen wir<br />

mit aktuellen Themen und innov<strong>at</strong>iven Veranstaltungsform<strong>at</strong>en<br />

noch weitere Zielgruppen<br />

ansprechen“, so Kirsch. Ü<br />

Hausbau, Nachwuchs, Jobwechsel<br />

– so vieles im Leben<br />

ändert sich. Da ist es wichtig,<br />

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30<br />

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Bio in der Bredouille<br />

Die Panik um den Krankheitserreger EHEC h<strong>at</strong> die boomende Bio-Branche in Verruf gebracht. Viele Kon-<br />

sumenten fragen sich, ob sie den Versprechungen der über 100 Gütesiegel für Lebensmittel trauen kön-<br />

nen. Wirklich glaubwürdig sind nur wenige. Von Markus Kirchsteiger<br />

Die Bio-Landwirtschaft verspricht den n<strong>at</strong>ürlichen Kreislauf<br />

zwischen Boden, Pflanzen und Tieren zu beachten<br />

und damit eine nachhaltigere Bodenbewirtschaftung.<br />

Viele Gütesiegel täuschen den Konsumenten jedoch mit<br />

idyllischen Bildern. Wirklich glaubwürdig sind nur Produkte<br />

mit der Kennzeichnung „Bio“ oder „Biologisch“.<br />

Foto: Jupiterimages<br />

Sie war ein einprägsames Feindbild: die<br />

spanische Gurke. Viel anschaulicher als<br />

der t<strong>at</strong>sächliche Krankheitserreger<br />

EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia<br />

coli), ein nur unter dem Mikroskop sichtbares<br />

Darmbakterium. Nach den ersten Erkrankungen<br />

h<strong>at</strong>ten die Medien mit der spanischen<br />

Bio-Gurke rasch den perfekten Schuldigen<br />

gefunden. Die Angst vor der Pandemie ging<br />

um – wieder einmal nach der Lungenkrankheit<br />

SARS und der Schweinegrippe. Erneut<br />

konnte es jeden treffen, insbesondere jedoch<br />

ernährungsbewusste Konsumenten, hieß es.<br />

Heftige Ums<strong>at</strong>zeinbrüche verzeichnete der<br />

Handel aber nicht nur bei Import-Gemüse,<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

sondern auch bei inländischen Gurken, Tom<strong>at</strong>en<br />

und Melanzani, die gerade zum Höhepunkt<br />

der EHEC-Krise in den Handel kamen.<br />

Und das, obwohl hierzulande kein einziger<br />

Fall nachgewiesen werden konnte.<br />

Bio am Pranger<br />

Besonders getroffen h<strong>at</strong> es Bio-Gemüse. In<br />

einer medial orchestrierten Rückholaktion<br />

wurden sämtliche Bio-Gurken aus Spanien<br />

von den zuständigen Behörden aus den heimischen<br />

Bioläden entfernt. Gegner der biologischen<br />

Landwirtschaft fühlten sich bestätigt<br />

in ihrer Meinung, es bestehe ohnehin nur<br />

ein Unterschied zwischen bio und konven-<br />

tionell: die Differenz beim Preis. Medien<br />

stellten Bio-Produkte, die von weit her importiert<br />

werden mussten, an den Pranger:<br />

Wie gesund kann ein Lebensmittel sein, das<br />

Tausende Kilometer über den Kontinent oder<br />

die Ozeane transportiert worden ist? Warum<br />

konnte im Mai noch kein Bio-Gemüse aus<br />

heimischer Produktion im Handel sein? Und<br />

betreibt die boomende Bio-Branche nicht<br />

ohnehin nur Etikettenschwindel?<br />

Unbestrittenes Faktum ist: Nirgendwo spielt<br />

die biologische Landwirtschaft eine so bedeutende<br />

Rolle wie hierzulande. Österreich<br />

ist das Bio-Land Nummer eins in Europa.<br />

Rund 21.000 Bio-Bauern bewirtschaften


knapp ein Fünftel der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche des Landes. Der EU-Durchschnitt<br />

liegt bei vier Prozent. Doch weil die<br />

Konsumenten jederzeit alles konsumieren<br />

wollen, müssen Bio-Händler auch Importware<br />

anbieten. Heimische Bio-Lebensmittel<br />

gibt es großteils nur für wenige Mon<strong>at</strong>e zu<br />

kaufen, wie ein Blick in den Bio-Saison-Kalender<br />

zeigt.<br />

Bio-Boom im Supermarkt<br />

Ein hoffnungsvoller Wachstumsmarkt ist die<br />

Bio-Branche dennoch. Die Unternehmensber<strong>at</strong>ung<br />

Roland Berger h<strong>at</strong> in einer Studie<br />

herausgefunden, dass der Markt für Bio-Lebensmittel,<br />

Functional Food und Nahrungsergänzungsmittel<br />

in den vergangenen Jahren<br />

um über 20 Prozent jährlich gewachsen ist.<br />

Die AMA h<strong>at</strong> errechnet, dass die Österreicher<br />

im Vorjahr um 19 Prozent mehr für Bio-<br />

Lebensmittel ausgegeben haben. Auch der<br />

Verband Bio Austria h<strong>at</strong> für 2010 ein Ums<strong>at</strong>zplus<br />

von 14 Prozent auf rund 1,1 Milliarden<br />

Euro verzeichnet.<br />

Der Bio-Boom ist selbst in den Supermärkten<br />

angekommen. Billa meldete einen<br />

Marktanteil von bis zu 30 Prozent vor allem<br />

bei Gemüse, Obst und Brot. Spar erzielte im<br />

Bio-Segment 13 Prozent mehr Ums<strong>at</strong>z.<br />

Mehr als zwei Drittel der Bio-Produkte werden<br />

im Lebensmitteleinzelhandel verkauft.<br />

Der Bio-Fachhandel (13 Prozent) sowie Direktvertrieb<br />

und Export (je knapp sieben Prozent)<br />

spielen eine Nebenrolle.<br />

Beim Bio-Obstbau ist die grüne Mark mit<br />

806 Hektar bei einer österreichweiten Gesamtanbaufläche<br />

von 1700 Hektar Spitzenreiter.<br />

Bei Äpfeln beträgt die Bio-Anbaufläche<br />

470 Hektar (770 österreichweit). Bei Bio-<br />

Birnen sind es immerhin noch 41 Hektar (143<br />

österreichweit). Gut aufgestellt ist die Steiermark<br />

auch im Bio-Gemüsesektor, vor allem<br />

bei Paradeisern, Paprika, dem Grazer Krauthäuptel,<br />

Chiliraritäten, Zucchini und Topf-<br />

kräutern. Außerdem wurden im Vorjahr mehr<br />

als 42 Millionen Bio-Eier produziert (österreichweit<br />

waren es rund 130 Millionen).<br />

Ein Dschungel an Gütesiegeln<br />

Doch was die Verpackung verspricht, hält sie<br />

nicht immer. Viele Konsumenten lassen sich<br />

von idyllischen Almlandschaften oder unverbindlichen<br />

Aufdrucken wie „aus kontrolliertem<br />

Anbau“ oder „Qualität aus Österreich“<br />

täuschen. Ein wahrer Dschungel an<br />

Gütesiegeln, Zertifik<strong>at</strong>en und Produktbezeichnungen<br />

macht die Auswahl schwierig<br />

und die Konsumenten misstrauisch. Mehr als<br />

100 Lebensmittel-Zeichen gibt es bereit.<br />

Zahlreiche davon unterliegen nur mangelhaften<br />

Bestimmungen oder halten nicht, was<br />

sie versprechen.<br />

Strenge Regeln<br />

nur bei wenigen Gütesiegeln<br />

Grundsätzlich trauen können Konsumenten<br />

nur dem Aufdruck „Bio“ oder „biologisch“.<br />

Produkte mit dieser Kennzeichnung müssen<br />

nach den Vorgaben der EU-Bio-Verordnungen<br />

hergestellt worden sein. Das heißt, sie<br />

müssen ohne chemisch-synthetische Hilfsmittel<br />

und Gentechnik auskommen. Außerdem<br />

gelten hohe Tierschutzstandards und das<br />

Gebot der schonenden Bodenbearbeitung.<br />

Teils noch strengere Richtlinien gelten beim<br />

AMA-Bio-Zeichen, beim Siegel Bio Austria<br />

und den Bio-Linien der Handelsketten.<br />

Einen Boom verzeichnete im Bio-Bereich<br />

vor allem das Billig- und Hochpreissegment.<br />

Fleisch aus biologischer Produktion h<strong>at</strong> hingegen<br />

noch mit Problemen zu kämpfen. Bio-<br />

Geflügel musste teilweise sogar als konventionell<br />

verkauft werden, da viele Konsumenten<br />

vor den höheren Preisen zurückschreckten.<br />

So konnten laut Bio-Ernte Steiermark<br />

voriges Jahr zwar 270.000 Masthühner abgesetzt<br />

werden. Schon wesentlich geringer<br />

war mit 28.000 der Anteil an abgesetzten<br />

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Mastputen. Immerhin knapp 1.500 Bio-<br />

Lämmer konnten unter anderem in Kooper<strong>at</strong>ion<br />

mit Spar verkauft werden. In Kärnten<br />

ist der Abs<strong>at</strong>z von Bio-Lämmern auf rund<br />

1.000 zurückgegangen. Bei Bio-Schweinen,<br />

deren Abs<strong>at</strong>z generell schwierig ist, verzeichnete<br />

Bio-Ernte Steiermark einen positiven<br />

Trend. Kärnten vermarktete den Großteil<br />

seiner Bio-Schweine ebenfalls in der<br />

Steiermark. Auch bei Kühen, Ochsen und<br />

Bio-Kälbern geht es in Kärnten und der Steiermark<br />

aufwärts.<br />

Die Entscheidung fällt der Konsument<br />

Schlussendlich ist es das rasante Wachstum,<br />

das bio in die Bredouille bringt. Am Bio-<br />

Boom dürfte sich in den nächsten Jahr nicht<br />

viel ändern, vor allem aufgrund regelmäßiger<br />

Lebensmittelskandale im konventionellen<br />

Segment. Hannes Gutmann, Inhaber und<br />

Gründer von Sonnentor, sieht ein gewaltiges<br />

Wachstumspotenzial bei Bio-Produkten:<br />

„Der derzeitige Marktanteil kann sich in den<br />

nächsten 20 bis 30 Jahren auf 30 Prozent<br />

steigern.“ Doch die nachgefragten Mengen<br />

können vor allem außerhalb der Saison nicht<br />

in Österreich produziert werden. So findet<br />

nicht nur das spanische Gemüse seinen Weg<br />

nach Österreich. Das Handelsunternehmen<br />

Symbio exportiert tonnenweise tiefgekühlte<br />

Erd- und Himbeeren aus Polen in den Westen,<br />

auch nach Österreich.<br />

Am Ende bleibt die Entscheidung beim mündigen<br />

Konsumenten. Der Handel liefert, was<br />

nachgefragt wird, und wenn die Konsumenten<br />

im Winter Bio-Erdbeeren und Bio-Tom<strong>at</strong>en<br />

kaufen, müssen diese aus dem (fernen)<br />

Ausland importiert werden. Verstärkt<br />

setzt sich angesichts der Horrorszenarien einer<br />

drohenden Klimak<strong>at</strong>astrophe daher ein<br />

anderer Trend durch: der zu regionalen Lebensmitteln.<br />

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in der Saison schlägt die im Winter importierte<br />

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Wirt schaf<br />

Kre<strong>at</strong>iv-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

32<br />

Kre<strong>at</strong>ivschaffende werden aufgrund ihrer<br />

kleinbetrieblichen Struktur mit zwei<br />

Drittel Ein-Personen-Unternehmen und<br />

durchschnittlich 3,5 Beschäftigten wirtschaftlich<br />

oft unterschätzt“, ist Gertraud Leimüller,<br />

Vorsitzende der „cre<strong>at</strong>iv wirtschaft<br />

austria“, überzeugt. Die Zahlen geben ihr<br />

recht: Zuletzt waren in rund 36.100 Kre<strong>at</strong>ivunternehmen<br />

mehr als 127.000 Beschäftigte<br />

tätig, was vier Prozent aller in Österreich Erwerbstätigen<br />

entspricht, belegt die Studie des<br />

„Vierten Österreichischen Kre<strong>at</strong>ivwirt-<br />

auf<br />

hol<br />

Bereits jedes zehnte österreichische Unternehmen ist im Bereich der<br />

Kre<strong>at</strong>ivwirtschaft tätig, d.h. es lässt sich den Branchen Architektur,<br />

Design, Musik, Buch, Radio und TV, Software und Games, Werbung,<br />

Verlage, Video und Film zuordnen. Innerhalb der vergangenen fünf<br />

Jahre ist die Zahl der „Cre<strong>at</strong>ive Industries“ um zehn Prozent gestie-<br />

gen gleichermaßen haben sich die Umsätze um 25 Prozent auf rund<br />

18,5 Milliarden Euro erhöht. Von Marie-Theres Ehrendorff<br />

schaftsberichts“. Dazu kommt, dass die<br />

Kre<strong>at</strong>iven mit 2,6 Prozent einen höheren Anteil<br />

an den gesamtwirtschaftlichen heimischen<br />

Ums<strong>at</strong>zerlösen verzeichnen als beispielsweise<br />

der Tourismus mit lediglich zwei<br />

Prozent.<br />

Die Autoren der von der „cre<strong>at</strong>ive wirtschaft<br />

austria“, der WKO sowie dem Wirtschaftsministerium<br />

in Auftrag gegebenen Studie<br />

kommen zu dem Ergebnis, dass „die Kre<strong>at</strong>ivwirtschaft<br />

betriebswirtschaftlich besser<br />

aufgestellt ist als die Gesamtwirtschaft“.


t<br />

Überspur<br />

Foto: oneye<br />

Diese Erhebung <strong>at</strong>testiert den Unternehmen<br />

obendrein eine erstaunlich hohe Exportquote<br />

von 26 Prozent, während der Durchschnitt<br />

der gewerblichen Dienstleister bei zwölf<br />

Prozent liegt. Wenn auch der Beschäftigungsstand<br />

von vier Prozent gegenüber dem<br />

Tourismus von 12,4 Prozent sehr gering anmutet,<br />

ist im europäischen Vergleich Österreich<br />

Spitzenreiter, was das Beschäftigungswachstum<br />

von 6,2 Prozent im Kre<strong>at</strong>ivbereich<br />

anlangt.<br />

Das Charakteristikum, das allen kre<strong>at</strong>iven<br />

Branchen eigen ist, findet man in den Vorleistungen<br />

für andere Geschäftszweige. So<br />

werden für Bekleidungsindustrie,<br />

EDV, für Banken<br />

und Versicherungen, aber<br />

auch für Hotels und Gaststätten<br />

neue Produkte entworfen,<br />

neue Inform<strong>at</strong>ionstechnologien<br />

nutzbar gemacht<br />

und Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

gestaltet. Ebenso für Automobilbau,<br />

Pharmaindustrie<br />

und Maschinenbau. 61 Prozent<br />

ihres Ums<strong>at</strong>zes lukrieren<br />

die Kre<strong>at</strong>iven daher auch<br />

aus dem Unternehmenssektor, 23 Prozent<br />

aus dem öffentlichen Sektor und 14 Prozent<br />

aus dem Priv<strong>at</strong>bereich. 21 Prozent des Ums<strong>at</strong>zes<br />

werden im Rahmen von Partnerschaften<br />

erzielt, denn Kooper<strong>at</strong>ionen mit Geschäftspartnern<br />

sind Teil von „Kre<strong>at</strong>ivnetzwerken“,<br />

die gerade in diesem Geschäftsfeld<br />

besonders ausgeprägt sind. Daher ist es nicht<br />

verwunderlich, dass die Studie angibt, dass<br />

Weiterempfehlung als wichtigste Form der<br />

Akquisition genannt wird.<br />

Als besonders stark in ihrer Region verankert<br />

gelten die Kre<strong>at</strong>iven, wenngleich sie in hohem<br />

Maße in großen, urbanen und wohlhabenden<br />

Regionen und Hauptstädten zu finden<br />

sind. Die höchste Konzentr<strong>at</strong>ion von<br />

Kultur- und Kre<strong>at</strong>ivwirtschaft findet sich derzeit<br />

vor allem in Berlin und Barcelona sowie<br />

in Paris, London, Mailand und Amsterdam.<br />

Graz ist „City of Design“<br />

In Österreich gelten die Landeshauptstädte<br />

traditionell als Hochburgen der heimischen<br />

Kre<strong>at</strong>iven. Graz konnte bereits intern<strong>at</strong>ional<br />

in Sachen Design punkten. So darf sich<br />

Österreichs zweitgrößte Stadt mit dem Titel<br />

„City of Design“ schmücken, einer<br />

UNESCO-Auszeichnung, die weltweit nur<br />

zehn Städten zuteil wurde. Die Murmetropole<br />

ist nun im weltweiten Netzwerk mit<br />

Berlin, Kobe, Buenos Aires, Shanghai, Seoul<br />

im „Cre<strong>at</strong>ive Cities Network“ vernetzt.<br />

Wien setzt Maßstäbe<br />

Die unumstrittene Kre<strong>at</strong>iv-Hauptstadt Österreichs<br />

ist und bleibt allerdings Wien, was<br />

eine brandaktuelle Studie der KMU-Forschung<br />

Austria und des Zentrums für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung belegt. „Mit<br />

einem Gesamtums<strong>at</strong>z von knapp elf Milliarden<br />

Euro pro Jahr und 57.400 Beschäftigten<br />

sind die Cre<strong>at</strong>ive Industries heute ein bedeutender<br />

Wirtschaftszweig der Wiener Wirtschaft“,<br />

stellt die Wiener Wirtschaftskammer-Präsidentin,<br />

Brigitte Jank, fest. „Auf<br />

diesen Stärken gilt es weiter aufzubauen,<br />

denn die Wachstumspotenziale sind bei Weitem<br />

noch nicht ausgeschöpft.“ 44 Prozent aller<br />

Erwerbstätigen in der Kre<strong>at</strong>ivwirtschaft<br />

haben ihren Arbeitspl<strong>at</strong>z in der Bundeshauptstadt,<br />

und 39 Prozent der heimischen<br />

Kre<strong>at</strong>ivunternehmen sind in Wien ansässig,<br />

was rund 14.000 Betrieben entspricht. Als<br />

D<strong>at</strong>engrundlage für diese aktuelle Studie<br />

SERVICE<br />

dienen Zahlen aus den Jahren 2008 und<br />

2009. Für die Gründungstätigkeit zog die<br />

Wirtschaftskammer Wien auch Zahlenm<strong>at</strong>erial<br />

aus dem Vorjahr heran. „In hoch entwickelten<br />

Wissensgesellschaften ist die Kre<strong>at</strong>ivität<br />

ein unabdingbarer Wettbewerbsfaktor“,<br />

macht Jank bewusst, „daher werden<br />

Cre<strong>at</strong>ive Industries auch von anderen Großstädten<br />

seit Jahren intensiv betrieben.“ Mit<br />

Erfolg wie sich zeigt: So h<strong>at</strong> sich Berlin zur<br />

Kre<strong>at</strong>ivmetropole schlechthin gemausert und<br />

erwirtschaftet in diesem Zweig heute doppelt<br />

so viel wie die Wiener Branchen-Kollegen.<br />

Mailand ist diesem Beispiel in den vergangenen<br />

20 Jahren gefolgt, ebenso Barcelona,<br />

das durch gezielte Programme und Investitionen<br />

im Bereich Design heute als Messl<strong>at</strong>te<br />

für alle europäischen Städte gilt.<br />

„Die aktuelle betriebswirtschaftliche Analyse<br />

der KMU-Forschung verdeutlicht, dass<br />

gerade Wiener Kre<strong>at</strong>ivbetriebe mit einer<br />

Ums<strong>at</strong>zrentabilität von 5,5 Prozent deutlich<br />

über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft<br />

von 2,8 Prozent liegen“, so die Wiener Kammerpräsidentin.<br />

„Software und Games“ sowie „Werbung“<br />

sind die beiden ums<strong>at</strong>zstärksten Branchen<br />

der Wiener Kre<strong>at</strong>ivwirtschaft. Im Bereich<br />

„Software und Games“ arbeiten mehr als<br />

3.000 Unternehmen und mehr als 16.000 Erwerbstätige.<br />

Diese erzielen einen jährlichen<br />

Ums<strong>at</strong>z von 2,8 Milliarden Euro. „Wiens<br />

Spieleentwickler sind auch intern<strong>at</strong>ional gefragt“,<br />

lobt Jank. Im Sektor „Werbung“ sind<br />

rund 2.700 Unternehmen registriert, die<br />

ebenfalls einen Ums<strong>at</strong>z von 2,8 Milliarden<br />

Euro pro Jahr generieren. In dieser Branche<br />

sind mehr als 9.000 Personen beschäftigt.<br />

Drei Viertel der Werktätigen sind männlich,<br />

der Anteil der Frauen beträgt nur 25 Prozent<br />

und liegt unter jenem der Gesamtwirtschaft<br />

mit 38 Prozent. Die meisten Unternehmerinnen<br />

findet man in den Branchen „Werbung“<br />

mit 33 Prozent und „Musik, Buch und künstlerische<br />

Tätigkeiten“ mit 29 Prozent. Der<br />

durchschnittliche Kre<strong>at</strong>ive ist zwischen 40<br />

und 49 Jahre alt, und jeder Zweite verfügt<br />

über einen Hochschulabschluss. Rund 70<br />

Prozent der in Wien erbrachten kre<strong>at</strong>ivwirtschaftlichen<br />

Leistungen werden laut Studie<br />

für Unternehmen, der Rest für öffentliche<br />

Einrichtungen erbracht. Nur 26 Prozent der<br />

Kre<strong>at</strong>ivbetriebe zählten auch Priv<strong>at</strong>haushalte<br />

zu ihren Kunden. 28 Prozent des Ums<strong>at</strong>zes<br />

werden in Wien durch Export<br />

lukriert, die höchste Quote<br />

erreicht hierbei die Softwareund<br />

Gamesbranche.<br />

„Generell ist die Kre<strong>at</strong>ivwirtschaft<br />

sehr personalintensiv,<br />

jedoch rentabel“, resümiert<br />

Brigitte Jank und betont,<br />

dass „neben den etablierten<br />

Branchen wie der Werbung<br />

auch junge Wirtschaftszweige<br />

höchst erfolgreich<br />

sind“. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 33


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100 Jahre IBM<br />

Ein Bilderbogen<br />

an<br />

Innov<strong>at</strong>ion<br />

1911: IBM wird am 16. Juni 1911 unter dem<br />

Namen Computing Tabul<strong>at</strong>ing and Recording<br />

Company (C-T-R) Incorpor<strong>at</strong>ed in New<br />

York gegründet. Das Unternehmen, das<br />

1.300 Mitarbeiter beschäftigt, spezialisiert<br />

sich auf Lochkarten, kommerzielle Waagen<br />

und Uhren. 1924 wird das Unternehmen in<br />

Intern<strong>at</strong>ional Business Machines (IBM) umbenannt.<br />

Heute ist IBM in 170 Ländern tätig<br />

und dient als Vorbild eines global integrierten<br />

Unternehmens.<br />

1956: IBM begründet mit dem RAMAC<br />

(Random Access Method of Accounting and<br />

Control), der das weltweit erste Magnetfestpl<strong>at</strong>tenlaufwerk<br />

enthält, die D<strong>at</strong>enspeicherbranche.<br />

Die Laufwerke, die so groß wie<br />

zwei nebeneinander aufgestellte Kühlschränke<br />

sind, fassen eine Kapazität von<br />

zehn Megabit und wiegen zehn Tonnen. Zum<br />

Vergleich: Ein durchschnittlicher Laptop von<br />

heute würde ca. 250.000 Tonnen wiegen,<br />

wenn er mit dieser Technologie ausgest<strong>at</strong>tet<br />

wäre.<br />

1961: Die Schreibmaschine IBM Selectric<br />

gilt mit ihrem Design als Sens<strong>at</strong>ion. Mit ihrem<br />

silberfarbenen Schreibkopf in Form eines<br />

Golfballs revolutioniert sie die Schreibgeschwindigkeit<br />

und beherrscht 25 Jahre<br />

lang den Markt der Büroschreibmaschinen.<br />

1964: W<strong>at</strong>son Jr. trifft die wichtigste Entscheidung<br />

seiner beruflichen Laufbahn, als er<br />

auf die Produktfamilie System/360 setzt, die<br />

das Zeitalter der Computerkomp<strong>at</strong>ibilität einläutet.<br />

Dieser auf Halbleiterchips basierende<br />

Computer bleibt 20 Jahre lang marktbeherrschend.<br />

Das System/360, das in zwei Jahren<br />

mit fünf Milliarden US-Dollar (heute wären<br />

dies mehr als 30 Milliarden US-Dollar) entwickelt<br />

wurde, ist bis heute das größte priv<strong>at</strong><br />

finanzierte kommerzielle Projekt aller Zeiten.<br />

1973: Supermärkte beginnen mit dem Einscannen<br />

von UPC-Barcodes, die in den<br />

1960er Jahren in IBM Forschungslabors erfunden<br />

wurden.<br />

Heute sind die schwarz-weiß gestreiften Barcodes<br />

allgegenwärtig – sie werden verwendet,<br />

um die unterschiedlichsten Dinge zu<br />

verfolgen, von Kleidung über Mietwagen bis<br />

zu Milchkühen.<br />

Sie sorgen für besseren Kundenservice, eine<br />

präzise Bestandskontrolle und eine Fülle von<br />

Marketingd<strong>at</strong>en.<br />

1997: IBM startet mit „e-business“ eine neue<br />

Initi<strong>at</strong>ive, die das Internet in ein Business-<br />

Tool ummünzt und einen Wendepunkt im Internetzeitalter<br />

darstellt. Im selben Jahr<br />

schlägt der IBM Supercomputer Deep Blue<br />

den Schachweltmeister in sechs Partien.<br />

2008: IBM startet die Initi<strong>at</strong>ive für einen<br />

smarteren Planeten. Das Ziel besteht darin,<br />

die Art und Weise zu verbessern, wie die<br />

Welt funktioniert.<br />

IBM gründet außerdem das Corpor<strong>at</strong>e<br />

Service Corps, das Hunderte von zukünftigen<br />

Führungskräften in Wachstumsmärkte<br />

schickt, um mit der dortigen Regierung, örtlichen<br />

Unternehmen und Nichtregierungsorganis<strong>at</strong>ionen<br />

zusammenzuarbeiten und dabei<br />

Führungsqualitäten und Know-how aufzubauen.<br />

Im gleichen Jahr nimmt der IBM Supercomputer<br />

Road Runner die Petaflop-Hürde und<br />

wird zum damals schnellsten Supercomputer<br />

der Welt.<br />

2010: Der Supercomputer W<strong>at</strong>son, benannt<br />

nach dem IBM Gründer, nutzt hoch entwickelte<br />

Frage-Antwort-Technologie, um n<strong>at</strong>ürliche<br />

Sprache zu verstehen und Nuancen von<br />

Wörtern, Ironie und Rätsel zu erkennen. W<strong>at</strong>son<br />

ist äußerst vielversprechend in den Bereichen<br />

Frage-und-Antwort-Programmierung,<br />

Suchabfragen und künstliche Intelligenz. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 35


Die Ergebnisse der Online-Bildungs-Umfrage bringen es an den Tag. Der Initi<strong>at</strong>or des „Volksbegehrens Bildungsiniti<strong>at</strong>ive“ Dr. Hannes Androsch<br />

präsentiert gemeinsam mit dem euroSEARCH Studienleiter Reinhard Henke die Meinung der Bevölkerung in Sachen Bildung: eine<br />

ernüchternde Bilanz. Foto: Volksbegehren Bildungsiniti<strong>at</strong>ive<br />

„Die Sirtaki-Klänge<br />

werden schon lauter“<br />

Online-Umfrage bringt es ans Licht:<br />

43 Prozent sorgen sich um die Zukunft unserer Kinder.<br />

„Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun endlich T<strong>at</strong>en sehen“, fordert Hannes Androsch die<br />

Bundesregierung in Sachen Bildungspolitik auf, schleunigst die Anker zu lichten und die Segel in Richtung<br />

Zukunft zu setzen. „Wir sitzen alle im selben Boot und leben von der Ernte, die wir vor 25 Jahren ausgesät<br />

haben. Daher ist es jetzt höchste Zeit, der ,Vollkasko-Mentalität‘ ade zu sagen, sonst werden wir es nicht<br />

unserem Vorbild Schweden gleichtun, sondern eher den maroden Griechen. Die Sirtaki-Klänge werden<br />

schon lauter.“ Von Marie-Theres Ehrendorff<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

36


Als „stilles Drama“ bezeichnet Reinhold<br />

Henke, euroSEARCH Managing Partner,<br />

das Ergebnis einer im Juni durchgeführten<br />

Online-Bildungsumfrage, die er gemeinsam<br />

mit dem „Volksbegehren Bildungsiniti<strong>at</strong>ive“<br />

durchgeführt h<strong>at</strong>. Beachtliche 43,4<br />

Prozent der rund 2.400 Teilnehmer gaben an,<br />

sich zu sorgen, wenn sie an die Bildungsqualität<br />

und die Zukunft ihrer Kinder denken.<br />

„Das ist wahrlich kein Ruhmesbl<strong>at</strong>t für die<br />

gesamte österreichische Bildungspolitik“,<br />

bemerkt Hannes Androsch, der Initi<strong>at</strong>or des<br />

„Bildungsvolksbegehrens“.<br />

Wenig berauschend ist auch das Zeugnis, das<br />

die Online-Umfrage-Teilnehmer dem österreichischen<br />

Bildungssystem ausstellen: Mit<br />

den besten Noten werden zwar Beschäftigungschancen<br />

und Lehrergehälter bedacht,<br />

die schlechtesten Zensuren werden hingegen<br />

für Bildungsausgaben sowie Leistung und<br />

Motiv<strong>at</strong>ion von Eltern und Lehrern verteilt.<br />

Insgesamt beurteilen nur 27 Prozent das<br />

österreichische Bildungssystem mit „Sehr<br />

gut“ und „Gut“, 41 Prozent dagegen mit<br />

„Genügend“ und „Nicht Genügend“.<br />

Ein flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen<br />

– und nicht bloß ganztägige Betreuung<br />

– erachten 51,3 Prozent der Befrag-<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Volksbegehren Bildungsiniti<strong>at</strong>ive<br />

Die Initi<strong>at</strong>oren fordern „ein faires, effizientes<br />

und weltoffenes Bildungssystem,<br />

das so früh wie möglich alle<br />

Begabungen eines Kindes fördert<br />

und seine Schwächen ausgleicht,<br />

autonome Schulen ohne Parteieneinfluss,<br />

eine leistungsdifferenzierte,<br />

hochwertige gemeinsame<br />

Schule bis zum Ende der Schulpflicht<br />

und ein Angebot von ganztägigen<br />

Bildungseinrichtungen. Eine<br />

Aufwertung des Lehrerinnen- und<br />

Lehrer-Berufs und die stetige Erhöhung<br />

der sta<strong>at</strong>lichen Finanzierung<br />

für Unis auf zwei Prozent des BIP bis<br />

2020.“ Quelle: APA<br />

ten als „absolut wichtig“, weitere 23,9 Prozent<br />

als „schon wichtig“, „was eine sehr<br />

deutliche Sprache spricht“, wie Studienleiter<br />

Henke findet. „In anderen Ländern ist diese<br />

Möglichkeit schon längst die Regel und<br />

sollte nun auch bei uns umgesetzt werden“,<br />

sieht sich Androsch durch die enorme Zustimmung<br />

der Umfrageteilnehmer bestätigt.<br />

Auch in Bezug auf die gemeinsame Schule<br />

der Zehn- bis 14-Jährigen zeichnet sich eine<br />

mehrheitliche Befürwortung ab, denn mit 53<br />

Prozent wünschen sich mehr als die Hälfte<br />

aller Befragten hier eine rasche Umsetzung.<br />

Beim Sitzenbleiben scheiden sich die Geister,<br />

wenngleich sich 40 Prozent für die Abschaffung<br />

des Wiederholens eines ganzen<br />

Schuljahres aussprechen. 34 Prozent sehen<br />

darin aber Vor- und Nachteile, und lediglich<br />

17 Prozent sind gegen das Aufsteigen in die<br />

nächste Klasse mit jeder Art von „Nicht genügend“.<br />

Und 53,6 Prozent sind für die Wiederholung<br />

einzelner Module st<strong>at</strong>t des herkömmlichen<br />

Sitzenbleibens.<br />

Offensichtlich wurde in dieser euro SE-<br />

ARCH‑Umfrage auch, „dass in Österreich<br />

ein äußerst starker Wunsch nach einem ,fairen<br />

Bildungssystem‘ existiert“, betont Reinhold<br />

Henke, „76,5 Prozent gaben es als<br />

wichtigstes Ziel überhaupt an.“ „Hier wird<br />

deutlich, dass nur ein Viertel der Österrei-<br />

SO GEHT ES WEITER<br />

Die Unterstützungserklärungen sind<br />

mit 11. Juli im Innenministerium abgegeben<br />

worden und die Eintragungswoche<br />

für das „Volksbegehren<br />

Bildungsiniti<strong>at</strong>ive“ wird vom Ministerium<br />

zwischen Ende September<br />

2011 und Ende Jänner 2012 st<strong>at</strong>tfinden.<br />

Wer bereits eine Unterstützungserklärung<br />

am Gemeindeamt<br />

oder Magistr<strong>at</strong>ischen Bezirksamt<br />

geleistet h<strong>at</strong>, braucht im Herbst<br />

nicht mehr zur Unterschrift. Unterstützungserklärungen<br />

zählen autom<strong>at</strong>isch<br />

zum Gesamtergebnis des<br />

„Volksbegehrens Bildungsiniti<strong>at</strong>ive“.<br />

SERVICE<br />

cherinnen und Österreicher der Meinung ist,<br />

dass unser heutiges Schulsystem t<strong>at</strong>sächlich<br />

sozial gerecht wäre, was bezeichnend und<br />

traurig ist“, erklärt Androsch. Weiters verlangen<br />

78,1 Prozent der Befragten, Schülerinnen<br />

und Schüler frühestmöglich in ihren<br />

Talenten zu fördern und sie bei ihren Schwächen<br />

zu unterstützen, was einen außerordentlich<br />

hohen Wert darstellt. Für diese Zwecke<br />

halten rund 68 Prozent ein flächendeckendes<br />

Angebot von Kindergärten und Ganztagseinrichtungen<br />

für notwendig.<br />

Beinahe ebenso deutlich ist der Wunsch der<br />

Befragten mit bemerkenswerten 63,1 Prozent<br />

nach fairen Chancen am Arbeitsmarkt.<br />

Sie zeigten sich äußerst skeptisch, denn fast<br />

40 Prozent meinen, dass die Chancen mit einer<br />

abgeschlossenen Lehre heute schlechter<br />

sind als früher. Dasselbe gilt auch für die<br />

M<strong>at</strong>ura, wobei hier sogar knapp 42 Prozent<br />

die Auffassung vertreten, dass M<strong>at</strong>uranten<br />

derzeit schlechtere Berufschancen haben als<br />

in der Vergangenheit.<br />

Mit 56 Prozent erzielt das lebenslange Lernen<br />

einen durchaus erfreulichen Umfragewert,<br />

der allerdings voraussetzt, dass man<br />

den Jugendlichen während ihrer Schulzeit<br />

nicht jegliche Lust am Lernen verdirbt.<br />

„Betroffen macht die Aussage“, so Studienleiter<br />

Reinhold Henke, „dass drei Viertel der<br />

Bevölkerung der Meinung sind, politischer<br />

Postenschacher seitens der Landes- und<br />

Stadtschulräte würde ein modernes und autonomes<br />

Schulsystem hemmen.“<br />

„Es geht nicht an, dass ein paar Dutzend<br />

Leute ihre Privilegien verteidigen und damit<br />

die Zukunft des Landes in Geiselhaft halten“,<br />

äußert Hannes Androsch empört seinen<br />

Unmut. „Hätten wir nicht schon das Volksbegehren<br />

angefangen, nach der Lektüre dieser<br />

Umfrageergebnisse hätte ich auf jeden<br />

Fall eines eingeleitet“, ist sich Androsch gewiss.<br />

Als „humanistisches Anliegen“ meint der<br />

Initi<strong>at</strong>or des „Volksbegehrens Bildungsinitit<strong>at</strong>ive“<br />

ein zeitgemäßes, modernes Bildungssystem<br />

mit Chancengleichheit für alle<br />

Bürger zu schaffen. Dass dafür ein n<strong>at</strong>ionaler<br />

Schulterschluss notwendig ist, ist völlig klar.<br />

„Wir brauchen eine Bildungsrepublik, wie<br />

sie andere vergleichbare Länder längst schon<br />

haben.“ Und von der Bundesregierung<br />

wünscht sich Androsch, dass diese die<br />

Punkte seines Bildungsvolksbegehrens zu<br />

ihrem Programm macht und dieses dann<br />

auch t<strong>at</strong>sächlich umsetzt. Ü<br />

INFORMATIONEN<br />

Hotline: 0800 204 400<br />

www.nichtsitzenbleiben.<strong>at</strong><br />

Die kompletten Ergebnisse der Umfrage<br />

sind unter<br />

www.nichtsitzenbleiben.<strong>at</strong><br />

zu finden.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 37


38<br />

SERVICE<br />

Das war der Titel einer Image-<br />

kampagne der Holzindustrie in<br />

den Neunzigerjahren. In Zeiten<br />

der zunehmenden Verknappung<br />

fossiler Brennstoffe gleicht die<br />

Abhängigkeit der europäischen<br />

Union von Öl und Erdgas dem<br />

Damoklesschwert. Unabhängig-<br />

keitsbestrebungendiesbezüg- lich bringen wieder verstärkt das<br />

Thema Holz ins Spiel. Die EU ist<br />

redlich bemüht, Rahmenbedin-<br />

gungen zu schaffen, um den<br />

Energie-Importdruck zu verrin-<br />

gern und auch für eine Krise ge-<br />

wappnet zu sein.<br />

Die Energiepreise innerhalb der EU sind<br />

allein im letzten Jahr um 15 Prozent gestiegen.<br />

Mehr als die Hälfte der in der<br />

EU benötigten Energie kommt aus Dritteländern,<br />

mit steigender Tendenz. Im Energiemix<br />

der EU steht Gas auf der Liste der wichtigsten<br />

Brennstoffe gleich hinter Öl. Durch Bürgerkrieg,<br />

politische Instabilität, Atomk<strong>at</strong>astrophen<br />

und Erdbeben ist das Bedürfnis der<br />

Menschen nach erneuerbaren und ungefährlichen<br />

Formen der Energiegewinnung so<br />

groß wie noch nie. Die Schweiz, Deutsch-<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

land, Italien und auch Japan haben durch die<br />

K<strong>at</strong>astrophe einen Umdenkprozess eingeläutet<br />

und den politischen Druck des Themas<br />

erkannt oder sich ihm beugen müssen.<br />

Solarenergie, Wasserkraft, Windkraft und<br />

Biomasse sind die Schlagwörter der Energiewende<br />

und treten angesichts der K<strong>at</strong>astrophen<br />

die legitime Nachfolge der fossilen<br />

Ressourcen an. Österreich nimmt im europäischen<br />

Feld eine Spitzenposition ein, und<br />

die österreichische Holzindustrie freut sich<br />

über den umweltfreundlichen Jobmotor –<br />

Biomasse. Holz ist in Österreich mit einem<br />

jährlichen Zuwachs von 31 Millionen m 3 ,<br />

ausreichend vorhanden und vor allem in<br />

Österreich ein großer Wachstumsmarkt. Pro<br />

Sekunde wächst ein Kubikmeter nach und<br />

nur zwei Drittel des Zuwachses werden genutzt<br />

während ein Drittel verrottet. Der<br />

Großteil des österreichischen Waldes ist mit<br />

81 Prozent in Priv<strong>at</strong>besitz und wird kleinflächig<br />

bewirtschaftet.<br />

Anteil der Erneuerbaren am gesamten Energieverbrauch in %<br />

in den EU27 im Jahr 2006 und Ziel bis 2020 Quelle: EUROSTAT<br />

Stolz<br />

auf Holz!<br />

Jeder vierte Biomasseheizkessel in<br />

Europa kommt aus Oberösterreich<br />

Bereits 1,35 Millionen Tonnen Biomasse<br />

werden pro Jahr in Oberösterreich verarbeitet<br />

und dadurch 1,2 Millionen Tonnen CO 2<br />

eingespart. Die Biomasse ist damit gleichauf<br />

mit der Wasserkraft mit einem Anteil von 14<br />

Prozent und somit in der Gesamtenergieerzeugung<br />

die Nummer eins der erneuerbaren<br />

Energieträger in Oberösterreich.<br />

„Die WärmekonsumentInnen, die auf umweltfreundliche<br />

Holzheizungssysteme umgestellt<br />

haben, werden mit einem Preisvorteil<br />

gegenüber fossilen Brennstoffen belohnt.<br />

Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft,<br />

aber auch im Bioenergie-Sektor sind<br />

Motor für Oberösterreich als Wirtschaftsland“,<br />

betont Agrar-Landesr<strong>at</strong> Max Hiegelsberger,<br />

die Bedeutung der Wertschöpfung im<br />

eigenen Land.<br />

„Die Landwirtschaft braucht heute die Bioenergie<br />

als Einkommensquelle“, sagt Hiegelsberger<br />

weiter und sieht Oberösterreich<br />

auf einem guten Weg. „Die steigende Zahl an<br />

Bioenergieanlagen im Wärmebereich, aber<br />

auch zur Stromerzeugung spricht für sich.<br />

Regionale Lebensmittel haben bereits einen<br />

hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft,<br />

auch die regionale Energie ist auf dem besten<br />

Weg in eine Energiezukunft, die von fossilen<br />

Brennstoffen möglichst unabhängig ist.“<br />

2.500 Arbeitsplätze und 540 Millionen<br />

Euro Ums<strong>at</strong>z im Bereich Biomasse in<br />

Oberösterreich<br />

„Der boomende Heimmarkt h<strong>at</strong> Oberösterreichs<br />

Unternehmen zum weltweiten Technologieführer<br />

bei Biomasseheizkesseln gemacht<br />

– mittlerweile stammen 27 Prozent<br />

der in ganz Europa verkauften Heizkessel<br />

aus Oberösterreich.“ Umwelt-Landesr<strong>at</strong><br />

Rudi Anschober betont die Vorreiterrolle<br />

Oberösterreichs bei der Verwendung von<br />

Biomasse. „Diese Entwicklung zeigt, dass<br />

Foto: proHolz


Oberösterreichischer Umwelt-Landesr<strong>at</strong> Rudi Anschober<br />

Foto: Rudi Anschober<br />

die Rolle des Vorreiters Technologieführerschaft<br />

bringt, die wiederum zu Tausenden<br />

Jobs führt. Diese Offensive bei der Energiewende<br />

müssen wir gerade jetzt verstärken,<br />

denn durch die weltweit startende Energiewende<br />

besitzt Oberösterreich enorme Wirtschafts-<br />

und Arbeitsmarktchancen“,<br />

fordert Anschober.<br />

Steirische Innov<strong>at</strong>ionen aus Holz<br />

„Holz ist nicht nur ein traditioneller<br />

Rohstoff in der Steiermark, sondern<br />

seit vielen Jahren auch ein<br />

wesentlicher Wertschöpfungsfaktor<br />

und Arbeitgeber für die steirische<br />

Wirtschaft. Mehr als 50.000<br />

Menschen arbeiten in den rund<br />

5.600 Betrieben der Forst- und<br />

Holzwirtschaft. Die heimischen<br />

Unternehmen bilden dabei die gesamte<br />

Wertschöpfungskette von<br />

der Holzernte über die Weiterverarbeitung<br />

bis hin zu den Endprodukten<br />

wie Böden, Fenstern, Möbeln,<br />

Häusern oder Papier ab“, erklärt<br />

der steirische Landesr<strong>at</strong> für<br />

Wirtschaft, Europa und Kultur,<br />

Christian Buchmann.<br />

„Die Mitgliedsbetriebe des steirischen<br />

Holzclusters sorgen dafür,<br />

dass die Steiermark ein Hightech-<br />

Land in der Holzwirtschaft ist.<br />

Durch Forschung und Entwicklung<br />

wird der Bau- und Werkstoff Holz<br />

laufend weiterentwickelt, und es<br />

entstehen innov<strong>at</strong>ive Produkte und<br />

Verfahren. Die effiziente und nachhaltige<br />

Nutzung n<strong>at</strong>ürlicher Ressourcen<br />

wird in Zukunft weltweit<br />

an Bedeutung gewinnen, das h<strong>at</strong><br />

nicht zuletzt die Atomk<strong>at</strong>astrophe<br />

in Japan deutlich gemacht. Dabei werden<br />

nachwachsende Rohstoffe wie Holz eine<br />

wichtige Rolle spielen. Für steirische Unternehmen<br />

mit ihrem hervorragenden technischen<br />

Know-how ergeben sich dadurch große<br />

Chancen auf intern<strong>at</strong>ionalen Märkten. So<br />

Steirischer Wirtschafts-Landesr<strong>at</strong> Dr. Christian Buchmann<br />

Foto: Land Steiermark<br />

Die Ressource Holz ist in Österreich ausreichend vorhanden.<br />

SERVICE<br />

sind etwa die Länder in Südosteuropa wichtige<br />

Zukunftsmärkte in der Holzbranche und<br />

stehen im Fokus. Der Export ist für den Wirtschaftsstandort<br />

Steiermark ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für die Zukunft“ ist Landesr<strong>at</strong><br />

Christian Buchmann überzeugt.<br />

Foto: proHolz<br />

Holzcluster Steiermark will<br />

Innov<strong>at</strong>ionen greifbar machen<br />

„Das Jahr 2010 war ein ereignisreiches<br />

für die steirische Forst- und<br />

Holzwirtschaft, denn auch die<br />

Holzbranche h<strong>at</strong> die Wirtschaftskrise<br />

deutlich gespürt. Aber nach<br />

Mon<strong>at</strong>en des Bangens ist die<br />

schwierige Zeit nun einigermaßen<br />

überwunden, die Auftragsbücher<br />

füllen sich und Holzprodukte liegen<br />

mehr denn je im Trend“ freut<br />

sich der Aufsichtsr<strong>at</strong>svorsitzende<br />

der Holzcluster Steiermark GmbH,<br />

Heinz Gach.<br />

„Aufgabe der Holzcluster Steiermark<br />

GmbH war und ist es, vor allem<br />

jetzt, da die wirtschaftliche<br />

Talsohle durchschritten ist, einen<br />

t<strong>at</strong>kräftigen Beitrag zum Innov<strong>at</strong>ions-,<br />

Technologie- und Wissenstransfer<br />

zu leisten und in diesem<br />

Rahmen innov<strong>at</strong>ionsorientierte<br />

Prozesse für unsere Partnerbetriebe<br />

zu ermöglichen. Dabei gilt es vor<br />

allem, den unternehmerischen Eifer<br />

der jungen Gener<strong>at</strong>ion zu fördern.<br />

Ziel der Holzcluster Steiermark<br />

GmbH ist es, für Zukunftsträger<br />

ein qualit<strong>at</strong>iv hochwertiges,<br />

innov<strong>at</strong>ionsförderndes Umfeld zu<br />

schaffen – es liegt an jedem von<br />

uns, das Seine dazu beizutragen“,<br />

ist Heinz Gach überzeugt. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 39


n Wenn man die Lebensläufe der Spitzenmanagerinnen<br />

in Österreich ansieht,<br />

gibt es einige Parallelen: Viele<br />

von ihnen haben schon sehr früh Auslandserfahrungen<br />

gesammelt, erstaunlich<br />

viele haben zunächst eine politische<br />

Karriere gestartet, und viele<br />

sagen, dass sie zu Beginn ihrer Karriere<br />

auch einen starken Mentor gehabt<br />

haben. Sehen Sie sich da auch beschrieben?<br />

Ja, ich kann mich hier durchaus wiederfinden.<br />

Auch wenn ich schon seit rund 20 Jahren<br />

in der E-Wirtschaft tätig bin, war die Politik<br />

sicherlich ein sehr prägender beruflicher<br />

Lebensabschnitt. In dieser Zeit habe ich sehr<br />

viel gelernt, und ich glaube, es war auch die<br />

Politik, die mich in meinem weiteren Weg<br />

bestärkt h<strong>at</strong>. Mit Sicherheit haben auch<br />

starke Mentoren meine berufliche Laufbahn<br />

geprägt. Sie haben mir geholfen, dass ich<br />

mich ständig weiterentwickeln und mit meinen<br />

Aufgaben wachsen konnte.<br />

n Was halten Sie von den offiziellen<br />

Mentoring-Programmen in zahlreichen<br />

Unternehmen? Lassen sich solche<br />

Beziehungen von außen regeln<br />

oder müssen sie sich n<strong>at</strong>ürlich ergeben?<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

40<br />

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten,<br />

Frauen auf dem Berufsweg zu unterstützen<br />

und zu fördern. Wie diese Programme<br />

und Maßnahmen heißen, ist letztlich egal.<br />

Im Berufsleben werden wir alle an Leistung<br />

und Erfolg gemessen. Auf dieser grundsätzlich<br />

geschlechtsneutralen Anforderung müssen<br />

wir aufbauen und Frauen verstärkt ihre<br />

Möglichkeiten aufzeigen. Beispiel Technik:<br />

Es spricht alles für mehr Frauen in dieser<br />

Männerdomäne. Wir ermutigen daher junge<br />

Frauen, sich um eine Lehrstelle in unserem<br />

Unternehmen zu bewerben, oder fördern<br />

Studierende mit dem VERBUND-Frauenstipendium.<br />

n Sind Ihnen – zumindest zu Beginn Ihrer<br />

Karriere – nie die auch in den<br />

1990ern noch weit verbreiteten klassischen<br />

Männer-Rituale in den Chefetagen<br />

in die Quere gekommen (z.B. recht<br />

rauer Umgangston, gemeinsames Umdie-Häuser-Ziehen<br />

mit Endst<strong>at</strong>ion<br />

Nachtbar u.ä.)? Wie haben Sie reagiert?<br />

Wenn eine Frau in eine Männerdomäne eindringt,<br />

und ich sage bewusst eindringt, dann<br />

ist das durchaus mit einer Extra-Portion<br />

Kraftaufwand verbunden. Dessen muss man<br />

sich im Vorhinein bewusst sein. Als ich in<br />

„Ohne langen Atem und den<br />

Willen, zu gewinnen, geht‘s<br />

nicht“: Ulrike Baumgartner-Gabitzer,Vorstandsmitglied<br />

im Verbund.<br />

Foto: Wikipedia<br />

„Jederzeit wieder“<br />

Top-Karrieren sind kräfteraubend und fordern den Managern oft das Letzte ab. Egal, ob sie männlich<br />

oder weiblich sind. Eine Frau, die das bestätigen kann, ist Ulrike Baumgartner-Gabitzer. Als Vorstands-<br />

mitglied des Verbunds gehört sie nicht nur zur Spitzenriege eines österreichischen Leitbetriebs, sondern<br />

sie ist hierzulande die einzige Frau, die im Vorstand eines börsenotierten Konzerns sitzt. Wie ist die Luft<br />

dort oben? Von Ute Dorau<br />

den 90er-Jahren in die E-Wirtschaft gekommen<br />

bin, musste ich mich erst einmal durchboxen.<br />

Die Messl<strong>at</strong>te wurde mir von meinen<br />

männlichen Kollegen sehr hoch gelegt. Aber<br />

mein Ehrgeiz war groß, und ich konnte durch<br />

Leistung und nicht aufgrund meines Geschlechts<br />

überzeugen. Eines muss ich aber<br />

festhalten: Ohne langen Atem und den Willen,<br />

zu gewinnen, geht's nicht.<br />

n Ein erfundener Fall: Eine Top-Position<br />

im Unternehmen ist frei. Zwei Kandid<strong>at</strong>en<br />

kommen infrage, ein Mann und<br />

eine Frau. Kämpfen sie unterschiedlich<br />

um diese Stelle? Wenn ja: Wer<br />

kämpft wie?<br />

Die Frage ist für mich eher, mit welcher Ausgangssitu<strong>at</strong>ion<br />

haben die Bewerberin und der<br />

Bewerber zu kämpfen. Wenn die Frau auf eigenen<br />

Beinen steht, einen Beruf erlernt h<strong>at</strong><br />

und hoch qualifiziert ist, so bleibt für sie<br />

noch immer die Frage der Familie, der sich<br />

im Allgemeinen leider eher die Frauen verpflichtet<br />

fühlen. Wir müssen daher die Gesellschaft<br />

dahingehend sensibilisieren, dass<br />

auch Männer die Familienbetreuung wahrnehmen<br />

wollen. Ganz entscheidend für die<br />

Waffengleichheit – um beim Bild des Kampfes<br />

zu bleiben – ist, dass Familien Möglichkeiten<br />

haben, ihre Kinder in der Zeit, in der


sie arbeiten sind, gut betreut zu wissen. Das<br />

reicht von Kindergartenplätzen bis zur Nachmittagsbetreuung<br />

von Schulkindern.<br />

n Was unterscheidet die Vorstandsarbeit<br />

in einem ATX-Unternehmen grundsätzlich<br />

von dem in einem nichtbörsenotierten<br />

Unternehmen? Sind hier<br />

eher „männliche“ Führungseigenschaften<br />

gefragt oder wieso gibt es hier<br />

so wenig Frauen?<br />

Das alles entscheidende Kriterium ist die<br />

Leistung. Bei einem börsenotierten Unternehmen<br />

gilt das sicherlich noch in verstärktem<br />

Maße, denn der ATX ist gänzlich geschlechtsneutral<br />

in seiner Beweglichkeit.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg von Frauen in<br />

Führungspositionen ist, dass sich die Durchdringung<br />

der Unternehmen von unten vollzieht.<br />

Wenn ich mir die Empfängerinnen unserer<br />

VERBUND-Frauenstipendien ansehe,<br />

dann bin ich sicher, dass es nicht mehr lange<br />

dauern wird, bis mehr Frauen in Vorstandspositionen<br />

ihren „Mann“ stehen werden.<br />

n Wären Sie noch einmal 20 und könnten<br />

auf Ihre Erfahrung heute zurückgreifen:<br />

Würden Sie sich wieder für<br />

eine berufliche Spitzenkarriere entscheiden?<br />

Man kann Karriere nur bedingt planen, und<br />

es gibt unzählige Faktoren, die das Leben formen<br />

und lenken. Nicht immer kann man seinen<br />

Weg dirigieren. Last, but not least ist auch<br />

das nötige Quäntchen Glück notwendig, um<br />

reüssieren zu können. Es liegt aber jedenfalls<br />

im persönlichen Einflussbereich, sich dafür<br />

eine solide Grundlage zu schaffen: Bildung<br />

ist eine wesentliche Voraussetzung dafür. Erlerne<br />

einen Beruf, stehe auf eigenen Beinen,<br />

zu deiner eigenen Meinung und fordere deine<br />

Rechte ein. Zu meiner persönlichen Biografie<br />

würde ich sagen: Ja, ich würde es jederzeit<br />

wieder tun, auch wenn sehr viel Anstrengung<br />

damit verbunden war. Ü<br />

KARRIEREPLANUNG<br />

Frauen mit Vorbildfunktion<br />

SERVICE<br />

So unterschiedlich sie sind, Österreichs Topmanagerinnen haben einige Gemeinsamkeiten.<br />

Wirft man einen Blick auf ihre Lebensläufe, zeigt sich, dass die Weichen<br />

für eine Karriere oft frühzeitig gestellt wurden. Das zeigt sich vor allem in den Bereichen<br />

Ausbildung und Auslandserfahrung. Außerdem haben erstaunlich viele von<br />

ihnen einen Ausflug in die Poltik unternommen. Einige Beispiele:<br />

Auslandserfahrung:<br />

T<strong>at</strong>jana Oppitz, die schöne Generaldirektorin von IBM Austria, wurde in Indien geboren.<br />

Als Diplom<strong>at</strong>entochter kam sie schon früh weit in der Welt herum. Schule<br />

und Wirtschaftsuniversität absolvierte sie allerding brav in Wien, dort fing sie auch<br />

bei IBM im Vertrieb an. Schon bald packte sie wieder die Reiselust: Sie arbeitete für<br />

„ihren“ Konzern u.a. in Paris. Zurück in Österreich betreute sie die IBM-Großkunden<br />

in Osteuropa, Russland und den CIS-Sta<strong>at</strong>en.<br />

Auch Petra Jenner, General Manager von Microsoft in Österreich, dürfte einige Bonusmeilen<br />

gesammelt haben: In Deutschland geboren, verfügt sie nach rund 22<br />

Jahren in der IT-Branche über reichlich Auslandserfahrung in Zentral- und Nordeuropa.<br />

Zudem leitete sie ein israelisch-amerikanisches Sicherheitsunternehmen.<br />

Politik:<br />

Ulrike Baumgartner-Gabitzer (Verbund-Vorstand) arbeitete direkt im Anschluss an<br />

ihre Promotion im Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie und stieg<br />

von der Rechtsabteilung dort schnell zur Ber<strong>at</strong>erin des Wirtschaftsministers auf.<br />

1995 wurde sie sogar Kabinettchefin des Vizekanzlers und war zwischen 1999 und<br />

2006 Abgeordnete zum N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong>.<br />

Auch Infineon-Chefin Monika Kircher-Kohl engagierte sich aktiv in der Politik. Die<br />

promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin – die übrigens nicht nur in Wien, sondern<br />

auch in Mexico-City studiert h<strong>at</strong> – wurde 1991 Vizebürgermeisterin der Stadt Villach<br />

und verantwortete u.a. das Ressort Finanzen und Wirtschaft, Personal.<br />

Ausbildung:<br />

Alle genannten Spitzenmanagerinnen haben eine überdurchschnittlich gute Ausbildung<br />

genossen, zumeist in Wirtschaftswissenschaften, Wirtschafts-Inform<strong>at</strong>ik o.ä.<br />

Viele von ihnen, wie Ulrike Baumgartner-Gabitzer oder Monika Kircher-Kohl, haben<br />

promoviert.<br />

T<strong>at</strong>jana Oppitz, General Manager von IBM<br />

Foto: IBM<br />

Petra Jenner, General Manager Microsoft<br />

Foto: Microsoft<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 41


Rauchende Schlote, riesige Fabrikshallen,<br />

globale Konzerne – wenn der oder die<br />

DurchschnittsösterreicherIn an das<br />

Thema Wirtschaft denkt, assoziiert er oder<br />

sie die typischen Klischees. Wirtschaft, das<br />

sind Industrieruinen aus dem 20. Jahrhundert.<br />

Vergessen werden allzu rasch der Bäcker<br />

ums Eck oder der Tischler im Ort. Diese<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

42<br />

Ein<br />

österreichisches<br />

Spezifikum<br />

Industrie und Gewerbe sind wichtige Stützen für Österreichs Wirtschaft. In vielen anderen Ländern wer-<br />

den diese beiden Sparten nach einem einfachen Prinzip abgegrenzt: Großunternehmen zählen vor allem<br />

als Industrie, KMU werden vorwiegend als Gewerbe bezeichnet. Hierzulande hält sich dagegen eine weit-<br />

aus kompliziertere Einteilung.<br />

Berufe gehören zu einem Wirtschaftszweig<br />

mit langer Tradition, dessen Leistungen wir<br />

jeden Tag in Anspruch nehmen: Gewerbe<br />

und Handwerk.<br />

Die Gewerbe- und Handwerksbetriebe<br />

zeichnen sich durch ihre kleinform<strong>at</strong>ige<br />

Struktur aus. Die überwiegende Mehrheit der<br />

österreichischen Unternehmen der gewerb-<br />

lichen Wirtschaft sind Klein- und Mittelunternehmen.<br />

Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten<br />

in der Sparte Gewerbe und Handwerk<br />

sind in Firmen mit weniger als 250<br />

Mitarbeitern beschäftigt. Auch bei der Lehrlingsausbildung<br />

sind sie nicht mehr wegzudenken.<br />

Insgesamt werden im Gewerbe und<br />

Handwerk knapp 50.000 Lehrlinge ausge-


Intuitiv scheint der Unterschied zwischen Industrie<br />

und Gewerbe klar. Industriebetriebe produzieren<br />

größere Stückzahlen mit erheblichem Anlagen-, Kapital-<br />

und Personalaufwand.<br />

bildet. Somit ist fast jeder zehnte Mitarbeiter<br />

dieses Wirtschaftszweiges ein Lehrling. Der<br />

größte Vorteil dieser großteils Klein- und<br />

Mittelbetriebe: Sie können ihre Leistungen<br />

rasch und unkompliziert an die Kunden vor<br />

Ort anpassen. Daher spielen sie eine wichtige<br />

Rolle bei der Nahversorgung. Zudem<br />

sind sie Arbeitgeber für über 572.000 Menschen.<br />

Industrie als Innov<strong>at</strong>ions-<br />

und Wachstumsmotor<br />

Auf der anderen Seite stehen Österreichs Industriebetriebe,<br />

die ebenfalls eine wichtige<br />

Stütze für die heimische Wirtschaft darstellen.<br />

Die Industrie produziert direkt und indirekt<br />

mehr als 59 Prozent der österreichischen<br />

Wertschöpfung und exportiert jährlich<br />

Waren im Wert von rund 10.000 Euro<br />

pro Einwohner, heißt es bei der Industriellenvereinigung.<br />

Laut WK zählt die Sparte Industrie<br />

rund 410.000 unselbstständig Beschäftigte,<br />

wovon fast zwei Drittel in Unternehmen<br />

mit mehr als 250 Mitarbeitern beschäftigt<br />

sind. Die Industrie ist also durch<br />

REGLEMENTIERTE UND FREIE GEWERBE<br />

größere Betriebe gekennzeichnet.<br />

16.000<br />

Lehrlinge bildet die<br />

Industrie aus. Zudem<br />

ist sie der Innov<strong>at</strong>ions-<br />

und Wachstumsmotor<br />

unseres Landes.<br />

Intuitiv mag die Unterscheidungzwischen<br />

diesen beiden<br />

Sparten leicht fallen.<br />

Die Grenzen zwischen<br />

Industrie auf<br />

der einen Seite sowie<br />

Gewerbe und Handwerk<br />

andererseits<br />

sind in Österreich allerdings<br />

keineswegs<br />

so leicht zu ziehen.<br />

Denn während man<br />

sich in anderen Ländern<br />

an der Beschäftigtenzahl<br />

orientiert,<br />

werden hierzulande<br />

ganz kompliziertere<br />

Kriterien herangezogen.<br />

So zählen auch<br />

rund 192 Unternehmen<br />

mit mehr als 250<br />

Mitarbeitern zur<br />

Eine wichtige Unterscheidung trifft die Gewerbeordnung<br />

zwischen reglementiertem Gewerbe und freiem Gewerbe.<br />

Reglementierte Gewerbe wie etwa Tischler, Metalltechnik<br />

und Ingenieurbüros erfordern einen Befähigungsnachweis.<br />

Bei der Gruppe der reglementierten Gewerbe gibt es Teilgewerbe,<br />

für die ein vereinfachter Befähigungsnachweis vorgeschrieben<br />

ist. Dazu zählen zum Beispiel die Gewerbe Änderungsschneiderei,<br />

Instandsetzen von Schuhen und Fahrradtechnik.<br />

Daneben gibt es verbundene Gewerbe, bei denen<br />

die Erbringung von Leistungen des jeweils anderen Gewerbes<br />

ohne zusätzlichen Befähigungsnachweis zulässig<br />

ist. Verbundene Gewerbe sind jene, die einen besonders engen<br />

fachlichen Zusammenhang aufweisen und die ausdrücklich<br />

in der Gewerbeordnung als solche bezeichnet<br />

werden. Dazu zählt zum Beispiel die Metalltechnik für Metall-<br />

und Maschinenbau, Schmiede, Fahrzeugbau, Landund<br />

Baumaschinen. Die Zugangsvoraussetzungen zum betreffenden<br />

Gewerbe legt der Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Arbeit im Einvernehmen mit dem Bundesminister für<br />

Soziales durch Verordnung fest.<br />

Für freie Gewerbe ist dagegen kein Befähigungsnachweis<br />

erforderlich. Künstlerische Tätigkeiten und Unterricht wie<br />

Nachhilfe oder Erwachsenenbildung sind aus der Gewerbeordnung<br />

ausgenommen. Auch Coaching beim Sport steht<br />

jedem frei. In der Gewerbeordnung wird auch festgelegt,<br />

wann ein Gewerbe „industriemäßig“ ausgeübt wird und somit<br />

kein Gewerbe- oder Handwerksbetrieb ist. Für Industriebetriebe<br />

muss kein Befähigungsnachweis erbracht<br />

werden.<br />

Gewerbe- und Handwerksbetriebe<br />

zeichnen sich<br />

durch ihre klein- und mittelbetriebliche<br />

Struktur aus.<br />

Gesetzlich regelt in Österreich<br />

die Gewerbeordnung<br />

die Zugehörigkeit zur jeweiligen<br />

Sparte.<br />

Fotos: Jupiterimages.<br />

Sparte Gewerbe und Handwerk. Am einfachsten<br />

ist die Zuordnung des jeweiligen<br />

Betriebes zur entsprechenden Sparte in der<br />

WK, also entweder<br />

Industrie oder Gewerbe<br />

und Handwerk.<br />

Daneben gibt<br />

es noch die Sparten<br />

Handel, Banken und<br />

Versicherungen,<br />

Transport und Verkehr,<br />

Tourismus und<br />

Freizeitwirtschaft sowie<br />

Inform<strong>at</strong>ion und<br />

Consulting.<br />

Historisch gewachseneUnterscheidung<br />

Die Unterscheidung<br />

zwischen Industrie<br />

sowie Gewerbe und<br />

Handwerk hierzulande<br />

ist historisch<br />

gewachsen und gesetzlich<br />

in der Gewerbeordnungfestgelegt.<br />

Gewerbe und<br />

Handwerk werden<br />

seit dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

als selbstständige<br />

wirtschaftliche Erwerbstätigkeitengesehen.<br />

Im Unterschied<br />

zu Industrie-<br />

betrieben zeichnen sie sich durch ihre individuellen<br />

Leistungen aus, die vor allem als<br />

Ergebnis der Persönlichkeit des Unternehmers,<br />

seiner umfassenden beruflichen Ausbildung<br />

und des üblichen Eins<strong>at</strong>zes seiner<br />

personellen Kräfte und Mittel sind. Die Industrie<br />

zielt dagegen eher auf die Befriedigung<br />

uniformer Bedürfnisse durch eher instrumental<br />

geprägtes Wirtschaften ab.<br />

Die Gewerbeordnung liefert eine engere Definition:<br />

Demnach ist unter gewerbsmäßig<br />

jede selbstständige (auf eigene Rechnung<br />

und Gefahr), regelmäßige und auf wirtschaftlichen<br />

Vorteil (Gewinnerzielungsabsicht)<br />

gerichtete Tätigkeit zu verstehen. Die<br />

Voraussetzungen zur Erlangung einer Gewerbeberechtigung<br />

sind genau geregelt. So<br />

kann sie nur für Tätigkeiten erlangt werden,<br />

die der Gewerbeordnung unterliegen, nicht<br />

gesetzlich verboten oder sittenwidrig sind.<br />

Hinzu kommt die Unterscheidung zwischen<br />

freien und reglementierten Gewerben, zu denen<br />

der Zugang gesetzlich geregelt ist (siehe<br />

Kasten).<br />

Betriebswirtschaftlich betrachtet, unterscheiden<br />

sich Gewerbe- und Handwerksbetriebe<br />

von Industriebetrieben durch niedrigeren<br />

Eins<strong>at</strong>z von Anlage- und Betriebskapital sowie<br />

Fertigung kleiner Stückzahlen und das<br />

Anbieten individueller Kundenlösungen. Die<br />

klein- und mittelbetriebliche Struktur bietet<br />

den Unternehmen zahlreiche Vorteile. Sie<br />

sind flexibler als Großbetriebe, benötigen<br />

wenig Grundkapital und können auch in<br />

strukturschwachen und ländlichen Gebieten<br />

als Nahversorger erfolgreich tätig sein. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 43


44<br />

SERVICE<br />

Wolkenbruch<br />

Cloud Computing ist der neueste Meg<strong>at</strong>rend auf dem IT-Sektor. Die Auslagerung von Firmend<strong>at</strong>en und<br />

Software zu externen Dienstleistern spart Unternehmen Geld und Personal. Doch bei Problemen sind<br />

die D<strong>at</strong>en tagelang nicht abrufbar oder schlimmstenfalls sogar unwiederbringlich verloren.<br />

Bei der Hightech-Messe CeBIT, dem<br />

weltgrößte Treffen der IT-Branche, Anfang<br />

März in Hannover war Cloud Computing<br />

das Leitthema. Was für priv<strong>at</strong>e Nutzer<br />

bereits Alltag ist, soll nun auch für Unternehmen<br />

zum Standard werden: Alles verlagert<br />

sich in die virtuelle Wolke.<br />

Cloud Computing ist Outsourcing par excellence.<br />

St<strong>at</strong>t selbst ein aufwendiges und wartungsintensives<br />

Netzwerk im eigenen Unternehmen<br />

aufzubauen, mieten Firmen je nach<br />

Bedarf Rechenkapazität, Software und Speicherpl<strong>at</strong>z<br />

bei einem Cloud-Computing-Anbieter.<br />

Auf die D<strong>at</strong>en und Dienstleistungen<br />

kann von jedem Standort und diversen Endgeräten<br />

wie Computer, Laptop oder Handy<br />

jederzeit übers Internet zugegriffen werden.<br />

Die Server mit den unternehmenseigenen<br />

D<strong>at</strong>eien stehen nicht mehr physisch in der<br />

eigenen Firma, sondern werden bei einem<br />

der zahlreichen Dienstleistungsunternehmen<br />

virtuell gemietet und über das Internet abgerufen.<br />

Alle D<strong>at</strong>en, die Software und sämtliche<br />

Rechenvorgänge befinden sich auf den<br />

bestens vernetzten, riesigen Rechenzentren<br />

(„Serverparks“) des jeweiligen Anbieters.<br />

Hunderte Anbieter, wenige Marktführer<br />

Davon gibt es mittlerweile schon Hunderte<br />

allein im deutschsprachigen Raum. Das<br />

große Geschäft dürften auf lange Sicht gesehen<br />

aber die bekannten globalen Giganten<br />

wie der Suchmaschinenbetreiber Google,<br />

das Software-Unternehmen Microsoft und<br />

der Internethändler Amazon machen. Denn<br />

das Potenzial für Cloud Computing ist riesig.<br />

Laut einer Studie des Marktforschers Gartner<br />

planen fast drei Viertel der befragten,<br />

stark IT-abhängigen US-Unternehmen, in<br />

den kommenden zwei Jahren ihre Server in<br />

eine virtuelle Wolke auszulagern. Für den<br />

Großraum Europa, Mittelost und Afrika<br />

prognostiziert das Marktforschungsunternehmen<br />

IDC einen Anstieg der Ausgaben für<br />

Cloud Computing von 3,4 Milliarden Euro<br />

im Jahr 2009 auf 18,8 Milliarden Euro im<br />

Jahr 2014. Das Wachstum in Westeuropa<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Im Vorjahr wurden gleich viele virtuelle Server installiert,<br />

wie physisch an Unternehmen ausgeliefert wurden.<br />

Allein im deutschsprachigen Raum werben Hunderte<br />

Anbieter für die Auslagerung von D<strong>at</strong>en und<br />

Software in die virtuelle Wolke.<br />

Foto: Jupiterimages<br />

werde in diesem Zeitraum durchschnittlich<br />

38 Prozent jährlich betragen. Bereits im Vorjahr<br />

wurden gleich viele virtuelle Server installiert,<br />

wie physisch an Unternehmen ausgeliefert<br />

wurden.<br />

Großes Potenzial, aber viel Skepsis<br />

Für die österreichische IT-Wirtschaft, die<br />

heuer mit einem Ums<strong>at</strong>z von mehr als sechs<br />

Von Markus Kirchsteiger<br />

Milliarden Euro rechnet, zählt die Virtualisierung<br />

zu den Gewinnern der Wirtschaftskrise.<br />

Vor allem Klein- und Mittelbetriebe<br />

konnten in den vergangenen Jahren von den<br />

Vorteilen des Cloud Computing überzeugt<br />

werden. Mehr als 70 Prozent der von IDC<br />

befragten heimischen Unternehmen sind mit<br />

dem Begriff Cloud Computing „ziemlich“<br />

bis „sehr vertraut“. Dennoch zeigte sich die


Mehrheit noch skeptisch gegenüber der Verlagerung<br />

in die D<strong>at</strong>enwolke.<br />

Das Potenzial hierzulande ist laut IT-Experten<br />

jedoch ebenfalls sehr groß. Der heimische<br />

Markt soll sich bis 2014 von heute rund<br />

67 Millionen Euro auf fast 227 Millionen<br />

Euro beinahe verdreifachen. Auch für den<br />

größten heimischen IT-Anbieter, Raiffeisen<br />

Inform<strong>at</strong>ik, ist die D<strong>at</strong>enwolke das große Zukunftsthema,<br />

betont Raiffeisen-Inform<strong>at</strong>ik-<br />

Chef Wilfried Pruschak.<br />

Einsparungen und Effizienzgewinne<br />

Die Vorteile liegen vor allem in einem nicht<br />

unbeträchtlichen Einsparungspotenzial.<br />

Durch die Auslagerung zentraler IT-Bereiche<br />

fallen je nach Größe des Unternehmens dementsprechend<br />

hohe Personal-, Wartungs- und<br />

Energiekosten weg. Spezialisierte IT-Dienstleister<br />

arbeiten effizienter und professioneller.<br />

Die durch Spezialisierung und Effizienz<br />

gewonnenen Einsparungen können an die<br />

Kunden weitergegeben werden. Unternehmen,<br />

die ihre IT auslagern, sparen sich unterm<br />

Strich also Kosten.<br />

Die größten Hemmschwellen sind die Sicherheitsbedenken,<br />

gefolgt von der erwarteten<br />

schwierigen Integr<strong>at</strong>ion in bestehende<br />

Technologien. Viele sprechen sogar von einem<br />

überzogenen Boom. „So etwas kennen<br />

wir nur aus der Dotcom-Ära“, erinnert Rainer<br />

Kaltenbrunner von IDC an die Internetblase<br />

aus dem Jahr 2000. Urs Fischer, Vor-<br />

standsvorsitzender des IT-Service-Providers<br />

ACP, weist darauf hin, dass „da momentan<br />

eine gigantische Marketingmaschinerie im<br />

Gange ist“. Rainer Knyrim von Preslmayr<br />

Rechtsanwälte rät zu Vorsicht bei der Nutzung<br />

und empfiehlt: „Die AGB durchschauen,<br />

nachfragen, wo die D<strong>at</strong>en wirklich<br />

liegen, und klären, ob sich der Anbieter möglicherweise<br />

auf Sub-Dienstleister verlässt.“<br />

48 Stunden ausgesperrt<br />

Wie ernst die Bedenken zu nehmen sind, berichtete<br />

kürzlich Bernhard Bahners, Gründer<br />

des Start-ups Radio.de, in der deutschen Wochenzeitung<br />

„Die Zeit“. 48 Stunden lang war<br />

die Firma ohne D<strong>at</strong>en und Büro-Software.<br />

Die Mitarbeiter konnten auf kein einziges internes<br />

Dokument zugreifen. E-Mails von<br />

Kunden blieben unbeantwortet. Dabei war<br />

an den beiden Unternehmensstandorten in<br />

Innsbruck und Hamburg technisch alles in<br />

Ordnung. Doch weil ein Rechnungsbetrag<br />

von wenigen Hundert Euro nicht abgebucht<br />

werden konnte, h<strong>at</strong>te Google der deutschen<br />

Firma den Zugang zu ihrer Büro-Software<br />

und den zugehörigen Unterlagen ohne Vorwarnung<br />

gesperrt. Die zuständige Niederlassung<br />

des Suchmaschinenbetreibers in Irland<br />

war telefonisch nicht erreichbar, die verzweifelten<br />

Hilferufe Bahners über das Kontaktformular<br />

auf der Homepage blieben zunächst<br />

ungehört. Erst nach mehr als zwei Tagen<br />

wurde der Zugang wieder freigeschaltet.<br />

innov<strong>at</strong>ion@industry – Technologien und Ideen von morgen<br />

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SERVICE<br />

Spionage und D<strong>at</strong>enverlust<br />

Große Bedenken haben Unternehmer vor allem<br />

wegen der D<strong>at</strong>ensicherheit. In Zeiten,<br />

wo D<strong>at</strong>enspionage eine immer größere Rolle<br />

spielt, ist es riskant, wichtige D<strong>at</strong>en einem<br />

externen Dienstleister anzuvertrauen. Ungeklärt<br />

sind außerdem zahlreiche juristische<br />

Fragen im Bereich der D<strong>at</strong>enschutz- und Urheberrechtsgesetzgebung.<br />

Problem<strong>at</strong>isch ist<br />

auch die Situ<strong>at</strong>ion bei D<strong>at</strong>enverlusten. Regelmäßige<br />

Sicherungen von D<strong>at</strong>en sollte für<br />

gute Cloud-Computing-Anbieter zur Selbstverständlichkeit<br />

gehören, doch im Fall einer<br />

Panne trifft der Verlust wichtiger D<strong>at</strong>en vor<br />

allem die Unternehmen. Beim Konkurs eines<br />

Anbieters können Firmend<strong>at</strong>en ebenfalls<br />

verloren gehen.<br />

Das Risiko, dass die D<strong>at</strong>en in der Wolke sich<br />

über Nacht im Nichts aufgelöst haben, besteht<br />

also durchaus. Daher wird Cloud Computing<br />

in den nächsten Jahren zwar eine größere<br />

Bedeutung erlangen. Sensible D<strong>at</strong>en<br />

werden aber weiterhin im eigenen Unternehmen<br />

gesichert. Denkbar ist auch eine Mischlösung,<br />

wobei ein Teil der IT ausgelagert<br />

wird und ein anderer am Unternehmensstandort<br />

verbleibt. Schließlich werden auch<br />

die Kunden eine Rolle spielen. Denn das Unbehagen,<br />

dass Firmen persönliche D<strong>at</strong>en ihrer<br />

Kunden vermehrt in der virtuellen Wolke<br />

speichern, wächst beständig. Ü<br />

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der VIENNA-TEC Fachbesucher<br />

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46<br />

SERVICE<br />

Umweltverträglichkeit, Energie-Effizienz<br />

und Langlebigkeit sind gewöhnlich Ansprüche,<br />

die wir an das Konzept von<br />

Nachhaltigkeit richten. Entsprechend dieser<br />

Denkweise erweist sich ein nachhaltiges<br />

Produkt allerdings nur weniger schädlich für<br />

die Umwelt – und dies oft lediglich so lange,<br />

als es nicht weggeworfen wird. Ein solches<br />

Konzept konzentriert sich hauptsächlich auf<br />

die Größe des ökologischen Fußabdruckes<br />

und ist weder vom ökologischen Aspekte besonders<br />

zielführend noch aus einer ökonomischen<br />

Sichtweise, weil wir dabei aus<br />

Rücksicht zur Umwelt an bestehenden Dingen<br />

und auch Designs festhalten müssen und<br />

immer weniger Spielraum für Neues besteht.<br />

Nachhaltigkeit, wie sie im klassischen Sinn<br />

verstanden wird, basiert daher also auf einer<br />

Vermeidungsstr<strong>at</strong>egie.<br />

Allerdings kann Nachhaltigkeit auch bedeuten,<br />

dass ein Produkt derart wertbeständig<br />

ist, dass es problemlos wieder in einen Zyklus<br />

eingebracht werden kann. Es gibt wahrscheinlich<br />

auch kaum ein System, das derart<br />

verschwenderisch mit Ressourcen umgeht<br />

wie die N<strong>at</strong>ur selbst. Im Gegens<strong>at</strong>z zum verschwenderischen<br />

Menschen gibt es in der<br />

N<strong>at</strong>ur allerdings keinen unnützen Abfall. Alles<br />

wird umgehend wieder innerhalb der<br />

Stoffkreisläufe verwertet. Aus dieser Perspektive<br />

heraus ist diese Form der Verschwendung<br />

auch als eine Grundlage von<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Evolution zu betrachten. Abfall kann daher<br />

als wertvoller Nährstoff für die Entwicklung<br />

von etwas Neuem gesehen werden.<br />

Waste = food<br />

Aus dieser Perspektive heraus haben der<br />

deutsche Chemiker und Verfahrenstechniker<br />

Prof. Michael Braungart und der US-Architekt<br />

William McDonough das Cradle-to-<br />

Cradle (C2C) Designkonzept entwickelt.<br />

Mittlerweile zeigen mehrere Hundert Produkte<br />

weltweit, dass es sich lohnt, nach derartigen<br />

Prinzipien zu produzieren. Der Designprozess<br />

bezieht dabei nicht bloß den Aspekt<br />

der Produktion, sondern den gesamten<br />

Zyklus der Stoffe mit ein und beinhaltet auch<br />

Angebote an den Konsumenten, der die Produkte<br />

beispielsweise in regelmäßigen Abständen<br />

gegen neue eintauschen kann.<br />

C2C unterscheidet dabei zwischen Verbrauchsgütern,<br />

Gebrauchsgütern sowie Gütern,<br />

die nicht mehr zu vermarkten sind. Verbrauchsgüter,<br />

wie etwa Reinigungsmittel,<br />

lassen sich aus biologischen Grundstoffen<br />

fertigen, so dass ihre Reste sicher in die Umwelt<br />

rückgeführt werden können. Theoretisch<br />

lassen sich solche Produkte beispielsweise<br />

kompostieren und nach dem Prinzip<br />

„Waste is food“ in den Nahrungskreislauf<br />

rückführen. Gebrauchsgüter wie Autos oder<br />

Computer hingegen enthalten nicht bio -<br />

logische, sondern technische „Nährstoffe“,<br />

Backhausen präsentierte zuletzt auf der<br />

greenEXPO11 im Juni seine neue<br />

Returnity-Kollektion. Fotos: Backhausen<br />

An der Wiege eines<br />

neuen Industriezeitalters<br />

„From Cradle to Cradle“ geht offensiv mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ um. Von Thomas Duschlbauer<br />

die nach Ablauf ihrer Betriebszeit wieder<br />

ein komplettes Recycling erfahren. Der<br />

Kunde entscheidet sich in diesem Fall genau<br />

genommen nicht unmittelbar für ein be -<br />

stimmtes Produkt, sondern z.B. für ein Abo<br />

von Mobilitäts- oder Kommunik<strong>at</strong>ionslösungen,<br />

weil er primär an Funktionen und<br />

Programmen und nicht an M<strong>at</strong>erialkombin<strong>at</strong>ionen<br />

mit all ihren Schadstoffen interessiert<br />

ist.<br />

C2C made in Austria<br />

„Returnity“ heißt eine der C2C-Lösungen,<br />

die bereits von österreichischen Unternehmen<br />

angeboten werden. Der Waldviertler<br />

Textilhersteller Backhausen h<strong>at</strong> jüngst in Kooper<strong>at</strong>ion<br />

mit dem jungen und progressiven<br />

Modelabel DutchSpirit ECO-Fashion umweltfreundliche<br />

und zu 100 Prozent recycelbare<br />

Stoffe entwickelt. Aus Returnity-Stoff<br />

wurden mittlerweile Sitzbezüge als Sonderausst<strong>at</strong>tung<br />

für den ersten Vollhybrid der<br />

Welt, den Lexus CT200h, gefertigt. Für die<br />

Stoffe wurde ein Rücknahmesystem konzipiert,<br />

sodass sie nach Gebrauch in einem<br />

technischen Wiederverwertungskreislauf zirkulieren<br />

können und somit Abfall vermeiden<br />

und Ressourcen schonen. Renommierte<br />

Künstler wie Kolo Moser, Peter Kogler und<br />

Gerwald Rockenschaub haben mittlerweile<br />

Designs für Returnity-Stoffe von Backhausen<br />

beigesteuert. Ü


Werbung<br />

RUTRONIK-Österreich-Geschäftsführer Oskar Hofmann, Herbert Kommer, Senior Account Management Infineon, Dieter Soukup, Regional Sales<br />

Manager Europe Osram, und Markus Rick, Account Management Distribution Infineon, luden ihre Kunden zum Erzbergabenteuer.<br />

Ein Erz und eine Seele<br />

Am Erzberg fand ein Kundenevent von RUTRONIK, Infineon und Osram st<strong>at</strong>t. Partnerschaftliches Mit -<br />

einander stand diesmal auch einmal priv<strong>at</strong> am Programm.<br />

RUTRONIK lässt Sie nicht im Regen stehen“,<br />

meinte RUTRONIK Österreich<br />

Geschäftsführer, Ing. Oskar Hofmann,<br />

scherzhaft in Anbetracht des Regens, der<br />

beim Kundenevent am Erzberg vom Himmel<br />

fiel. Der „eiserne Riese“, wie der Erzberg<br />

noch genannt wird, stand im Mittelpunkt einer<br />

von RUTRONIK, Infineon und Osram<br />

organisierten Kundenfahrt. Für Oskar Hofmann<br />

ein Event, bei dem es nicht nur um ein<br />

Dankeschön an die Kunden ging, sondern<br />

auch darum, die Partnerschaft im priv<strong>at</strong>en<br />

Rahmen zu vertiefen: „Wir sind stark in der<br />

Kundenbetreuung und wickeln gemeinsam<br />

mit den Kunden in partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

unsere Projekte ab.“<br />

Partnerschaftliche Problemlösung<br />

Partnerschaftlich ging es mit dem „Mannschafts-Zug“<br />

ins Innere des Erzberges, wo<br />

man einiges über die Geschichte des Erzabbaus<br />

in Eisenerz erfuhr.<br />

Bei den zahlreichen Gesprächen<br />

rund um den<br />

Event ging es hingegen um die Zukunft. Der<br />

weltweit agierende Elektronik-Komponentenhändler<br />

RUTRONIK legte in den letzten<br />

Jahren ein respektables Wachstum hin und<br />

stieg zu einem der Top-Häuser in Europa auf.<br />

Neben den Sparten Telekommunik<strong>at</strong>ion, Industrie,<br />

Automobilzulieferer und Medizintechnik<br />

bedient RUTRONIK mit der eigenen<br />

Tochterfirma „RUSOL“ seit einiger Zeit mit<br />

wachsendem Erfolg den Altern<strong>at</strong>ivenergiemarkt.<br />

Der starke Außendienst, der von Wels und<br />

Wien aus agiert, ist den Kunden bei ihren Problemen<br />

vor Ort behilflich. „Wir sind ein klassischer<br />

Problemlöser“, meint Hofmann, und<br />

zwar indem man die neuesten technischen<br />

Möglichkeiten aufzeigt, über die RUTRONIK<br />

verfügt. „Gewinnbringende Entwicklungsunterstützung“,<br />

nennt das Oskar Hofmann. Er<br />

setzt auf kontinuierliches Wachstum und Winwin-Situ<strong>at</strong>ionen.<br />

„Lucky Punches sind nichts<br />

für uns. Wir wollen stetig und seriös wachsen.“<br />

Aus diesem Grund steht erneut Wachstum<br />

ins Haus und damit verbundene Aufstockung<br />

des Personals. „Wir suchen derzeit Außendienstmitarbeiter<br />

mit gutem elektronischen<br />

Komponentenwissen.“<br />

Gut aufgehoben<br />

Auf dem neuesten Stand der Elektronik bei<br />

der Förderung von Eisenerz brachte man sich<br />

am „eisernen Riesen“, auch wenn man kurz<br />

das Gefühl h<strong>at</strong>te, diesen „Stand“ unter den<br />

Füssen zu verlieren. Eine angekündigte<br />

Sprengung entpuppte sich als purer Nervenkitzel,<br />

denn die Besucher wurden auf eine<br />

Rüttelpl<strong>at</strong>te gestellt und ordentlich durchgeschüttelt.<br />

Die Gruppe h<strong>at</strong>te das Gefühl, sie<br />

wären mitten in ein Sprenggebiet ger<strong>at</strong>en.<br />

Der anfänglichen Panik wich schnell ein befreiendes<br />

Lachen. Ganz nach dem Motto, das<br />

RUTRONIK-Österreich-Chef Oskar Hofmann<br />

ausgab: „Bei RU-<br />

TRONIK ist man halt gut<br />

aufgehoben.“ Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 47


48<br />

Neue Wege<br />

in den Osten<br />

Bahn und Lkw arbeiten eng zusammen:<br />

Unter dem Leits<strong>at</strong>z der Intermodalität<br />

schafft Augustin derzeit völlig neue<br />

Verkehrswege quer durch Europa.<br />

Fotos: Augustin Quehenberger Group<br />

Griechenland im Chaos. Spanien und Portugal<br />

zumindest angezählt. Während die<br />

Europäische Union von einer Krise in<br />

die andere schlittert, stürmen die hohen Herren<br />

in Brüssel bereits im Laufschritt der<br />

nächsten Erweiterung entgegen: Geht es<br />

nach dem Plan der Europäischen Kommission,<br />

so wird Kro<strong>at</strong>ien eher früher als später<br />

zum 28. Mitgliedssta<strong>at</strong>.<br />

Während die Ideale der EU am Balkan zumindest<br />

auf politischer Ebene nur äußerst<br />

schleppend Fuß fassen, so baut ein Vorzeigeunternehmen<br />

aus Österreich zeitgleich<br />

fleißig sein eigenes Netzwerk aus. Schon<br />

länger verteilt Quehenberger Logistics mit<br />

Sitz in Straßwalchen bei Salzburg über die<br />

slowenische Niederlassung in Log<strong>at</strong>ec bei<br />

Ljubljana tagtäglich Stückgut-Lieferungen<br />

aus Österreich nach Kro<strong>at</strong>ien, Serbien, Bosnien<br />

und Mazedonien. Anfang Juni eröffnete<br />

der Anbieter von Netzwerk- und Kontraktlogistik<br />

in der serbischen Hauptstadt Belgrad<br />

ein neues Speditionsterminal.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Schlägt man diese Tage die Politikseiten der Tageszeitungen auf,<br />

so scheint gewiss: Der europäische Gedanke h<strong>at</strong> schon bessere Zeiten<br />

erlebt. Die Beinahe-Pleite der Griechen und zumindest dunkle<br />

Wolken über den Finanzen zahlreicher weiterer Sta<strong>at</strong>en drücken<br />

allerorts auf die Stimmung. Wie gut, dass in der Praxis längst die Pri-<br />

v<strong>at</strong>wirtschaft den Rhythmus der europäischen Einigung vorgibt. Eine<br />

Vorreiterrolle übernimmt dabei ein Salzburger Logistikunternehmen.<br />

Weitere Expansion am Balkan<br />

Im ersten Schritt 1.000 Quadr<strong>at</strong>meter groß,<br />

kann es kurzfristig auf das Vierfache erweitert<br />

werden. „Der Standort liegt äußerst verkehrsgünstig<br />

im Nordosten des Landes am<br />

Kreuzungspunkt der Autobahn E75 und der<br />

Ringstraße um Belgrad nach Nis und verfügt<br />

damit über eine hervorragende Position für<br />

logistische Unternehmungen nach Mazedonien,<br />

Albanien und den Kososo“, so Hermann<br />

Költringer, Geschäftsführer Quehenberger<br />

für Business Development. „Ein<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf Logistikdienstleistungen<br />

mit Warehousing und Kommissionierung.“<br />

In der bestehenden Niederlassung in Novi<br />

Sad, der Hauptstadt der Provinz Vojvodina,<br />

stockt Quehenberger seine Mitarbeiterzahl<br />

auf, um die Nachfrage im näheren und weiteren<br />

Umfeld der Region abdecken zu können.<br />

An beiden serbischen Standorten bieten<br />

die Osteuropa-Spezialisten Transportmanagement<br />

im Im- und Export, Verzollung sowie


VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />

UND LAGERHALTUNG<br />

ERDÖL-LAGERGESELLSCHAFT M.B.H.<br />

ERDÖL-TANKLAGERBETRIEB GMBH<br />

AUF<br />

HÖCHSTEM<br />

NIVEAU<br />

Gemeinsam sichern ELG und<br />

deren Tochtergesellschaft ETLB,<br />

als oper<strong>at</strong>iv tätige Lagergesellschaft,<br />

die Versorgung des Inlandmarktes<br />

mit Mineralölprodukten<br />

im Falle von Versorgungsengpässen.<br />

klaus.messerklinger@elg.<strong>at</strong><br />

www.elg.<strong>at</strong>


50<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Stückgut-Importe aus westeuropäischen<br />

Ländern wie Österreich, Deutschland und<br />

Italien an.<br />

Mit seinem Serbien-Engagement baut Quehenberger<br />

das hauseigene Balkan-Netzwerk<br />

weiter aus – und trägt damit dem nachhaltig<br />

positiven Trend in der Region Rechnung:<br />

Laut Prognosen soll die serbische Wirtschaft<br />

bis 2012 um durchschnittlich 3,2 Prozent pro<br />

Jahr wachsen. Vor allem für Baum<strong>at</strong>erialien<br />

und Infrastruktur besteht großer wirtschaftlicher<br />

Nachholbedarf, vor allem das niedrige<br />

Lohnniveau belebt die Industrieproduktion<br />

des Landes.<br />

Geschäfte mit Mütterchen Russland<br />

Doch nicht nur am Balkan, auch im fernen<br />

Russland ist die Quehenberger Logistics als<br />

eine der Speerspitzen der heimischen Logistikbranche<br />

stets bei entscheidenden Entwicklungen<br />

an vorderster Reihe mit dabei: Bereits<br />

jetzt verfügt das Unternehmen über neun<br />

Standorte zwischen St. Petersburg und Novosibirsk.<br />

Aktuell setzt man große Hoffnungen auf den<br />

dortigen Automarkt. „Der russische Markt<br />

wird stark wachsen und Moskau will die<br />

Wirtschaft vor Ort fördern“, erklärt Hermann<br />

Költringer einen aktuellen Erlass der russischen<br />

Regierung. Diesem zufolge müssen<br />

Christian Fürstaller, CEO der Augustin<br />

Quehenberger Group: „Intermodalität<br />

kombiniert die Vorteile der jeweiligen<br />

Verkehrsträger.“<br />

Autohersteller, die in Russland produzieren,<br />

nach sechs Jahren mehr als die Hälfte ihrer<br />

Komponenten aus russischer Produktion beziehen<br />

– und erhalten im Gegenzug dazu<br />

sehr günstige Zollsätze. „Für uns eine erstklassige<br />

Chance, unser Geschäft auszubauen“,<br />

so Költringer. Schließlich zählt beispielsweise<br />

die innerrussische Beschaffungslogistik<br />

für das Ford-Werk bei St. Petersburg<br />

als einer der Schwerpunkte. Um den Bedürfnissen<br />

der Automobilbranche noch besser<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Expansion am Balkan: Mit zwei neuen Standorten in Belgrad nimmt Quehenberger<br />

die Europäisierung des Balkans auf wirtschaftlicher Ebene vorweg.<br />

gerecht zu werden, erweitert Quehenberger<br />

Logistics seinen Fuhrpark nun um zehn Meg<strong>at</strong>railer.<br />

„Diese sind ideal für sperrige, aber nicht<br />

allzu schwere Frachten – bei Autos sind dies<br />

beispielsweise Sitze oder Elemente der Innenraumverkleidung“,<br />

erklärt Költringer.<br />

Hermann Költringer, Geschäftsführer<br />

Quehenberger Business Development, sieht<br />

den Balkan und Russland als die größten<br />

Zukunftsmärkte.<br />

Wege durch den Zoll-Dschungel<br />

Ein zweiter Schwerpunkt des Salzburger Unternehmens<br />

in Russland sind Distributionslösungen<br />

für westliche Konsumgüterhersteller<br />

sowie Handelsketten im Fashion- und<br />

Lifestyle-Bereich. Der große Vorteil gegenüber<br />

der Konkurrenz: Quehenberger bringt<br />

entsprechendes Know-how und Kontakte<br />

mit, um die komplizierten russischen Zollverfahren<br />

zu meistern. Bereits jetzt gibt es<br />

wöchentliche Sammelgutverkehre aus<br />

Deutschland, Österreich und Polen in die<br />

russischen Destin<strong>at</strong>ionen, zudem bietet man<br />

verstärkt intermodalen Verkehr zwischen<br />

Deutschland und Moskau an. Költringer:<br />

„Besonders für Konsumgüterhersteller ist<br />

dieses Vorgehen ideal, weil es preisstabiler<br />

ist als Lkw-Transportpreise.“<br />

Neue Verkehrsachsen<br />

durch Europa<br />

Auch bei dem Schwesterunternehmen<br />

aus der Augustin<br />

Quehenberger Group, Augustin<br />

Network, wird Intermodalität<br />

derzeit groß geschrieben:<br />

Von Hamburg über Sopron bis<br />

nach Istanbul oder Thessaloniki<br />

erfolgt der Transport hierbei<br />

per Bahn, der Weitertransport<br />

wird mit dem Lkw abgewickelt.<br />

Seit Jahresbeginn ist<br />

man für das Transportmanagement<br />

mehrerer Großverlader<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

verantwortlich und h<strong>at</strong> dafür<br />

mit verschiedenen priv<strong>at</strong>en<br />

Bahnbetreibern maßgeschneiderte<br />

intermodale Lösungen<br />

entwickelt. Mittels Bahn und Lkw transportiert<br />

das Salzburger Unternehmen Kosmetikprodukte,<br />

Waschmittel sowie Reifen nach<br />

Rumänien, Griechenland und in die Türkei<br />

– und retour.<br />

„Durch die zunehmende Überlastung der<br />

Verkehrswege auch in Osteuropa gewinnt Intermodalität<br />

auf langen Strecken immer stärker<br />

an Bedeutung“, so CEO Christian Fürstaller.<br />

„Wir kombinieren schon jetzt die jeweiligen<br />

Vorteile der Verkehrsträger zu einer<br />

optimalen Lösung für unsere Kunden.“ Dabei<br />

treffen ökonomische Interessen auf ökologische:<br />

Wird durch optimale Frachtraum -<br />

ausnützung doch auch der CO 2-Ausstoß minimiert.<br />

Ü


Auszeichnung<br />

Im Rahmen der „e_procure&supply 2011“,<br />

der Fachmesse für Einkauf und Lieferantenmanagement<br />

in Nürnberg, wurde<br />

POOL4TOOL ein weiteres Mal mit dem<br />

„BestPractice-Award“ ausgezeichnet. „Innov<strong>at</strong>ive<br />

Praxislösungen in Einkauf und Supply<br />

Management“ waren dieses Jahr das Maß aller<br />

Dinge, welches gemeinsam mit der SMA<br />

Solar Technology AG erreicht wurde.<br />

„Nachhaltigkeit ist bei SMA ein Teil des Geschäftserfolgs“,<br />

wie Thomas Dieringer erklärt:<br />

„SMA h<strong>at</strong> die POOL4TOOL-Module<br />

SRM, eSourcing, Lieferantenbeurteilung, Infosystem,<br />

Purchase-Order-Management,<br />

Lieferabruf, Kanban, Forecast und eProcurement<br />

eingeführt. Dies beweist die Notwendigkeit<br />

einer toolgestützten Lieferantenentwicklung,<br />

um nachhaltige Lieferantenbeziehungen<br />

aufzubauen.“ Ü<br />

Moder<strong>at</strong>or Dorian Steidl, Franz Viehhauser,<br />

Karin Viehhauser, Extrem-Strong-Man Franz<br />

Müllner Foto: Tannenhof<br />

Jubiläum<br />

Am Wochenende lud die Familie Viehhauser<br />

zur großen Jubiläumsfeier: 40 Jahre Tannenhof<br />

– das war ein Grund zum Feiern! Zahlreiche<br />

Freunde, Nachbarn, Verwandte, Partner,<br />

Stammgäste und Promis waren mit dabei<br />

und feierten bei traumhaftem Sommerwetter<br />

bis in die frühen Morgenstunden. Moder<strong>at</strong>or<br />

Dorian Steidl, gerade auf Familienurlaub<br />

im Tannenhof, genoss ebenfalls das<br />

fantastische Jubiläumsmenü. „Wir freuen<br />

uns schon auf die nächsten 40 Jahre“, so Karin<br />

und Franz Viehhauser, die mit vier Kindern<br />

garantiert keine Nachwuchsprobleme<br />

haben. www.hotel-tannenhof.<strong>at</strong> Ü<br />

Gutes Ergebnis<br />

Die gesamte hogast-Gruppe h<strong>at</strong> mit 785,3<br />

Millionen Euro das Vorjahresergebnis von<br />

709,6 Millionen Euro um 10,7 Prozent übertroffen.<br />

hogast selbst kehrt mit 8,9 Prozent<br />

Ums<strong>at</strong>zplus auf 657,6 Millionen Euro<br />

(2009/10: 604,1 Millionen Euro) zu den gewohnten<br />

Wachstumsr<strong>at</strong>en vor Ausbruch der<br />

Wirtschaftskrise zurück. Das Tochterunternehmen<br />

in Deutschland verzeichnet ein<br />

Wachstum von 20,3 Prozent und steigerte<br />

den Ums<strong>at</strong>z auf 62,4 Millionen Euro. „Viele<br />

Mitgliedsbetriebe wollen bei solch großen<br />

und wichtigen Projekten nicht mehr auf die<br />

Kompetenz unserer Ber<strong>at</strong>er verzichten. Neben<br />

den günstigeren Preisen etwa durch den<br />

Kontingenteinkauf sind Zeitersparnis und Sicherheit<br />

die wesentlichen Faktoren“, erklärt<br />

Barbara Schenk, Vorstandsvorsitzende der<br />

hogast-Gruppe. Ü<br />

Beste Airline<br />

Freut sich über das gut<br />

Ergebnis: Barbara<br />

Schenk, Vorstandsvorsitzende<br />

der hogast-<br />

Gruppe<br />

Foto: hogast<br />

Swiss Intern<strong>at</strong>ional Air Lines steht dank ihrer<br />

hervorragenden Dienstleistungen an der<br />

Spitze der Skytrax 2011 World Airline Rangliste<br />

für Fluggesellschaften in Westeuropa.<br />

Das ist das Ergebnis einer von Skytrax, einem<br />

renommierten britischen Ber<strong>at</strong>ungsunternehmen,<br />

durchgeführten Befragung von<br />

mehreren Millionen Fluggästen. „Wir freuen<br />

uns sehr über diese Auszeichnung, die uns<br />

einmal mehr zeigt, dass unsere Produkt- und<br />

Servicestr<strong>at</strong>egie sehr gut bei den Kunden ankommt.<br />

Wir investieren kontinuierlich, um<br />

unseren Fluggästen eine möglichst angenehme<br />

und reibungslose Reise mit konsequent<br />

hochwertigem Service am Boden und<br />

in der Luft zu bieten“, sagt Frank Maier,<br />

Head of Product & Services. Ü<br />

Wertvollste<br />

Immobilienmarke<br />

Die seit 2009 in Deutschland verliehenen<br />

Immobilienmarken-Awards der Premise<br />

Group wurden letzte Woche erstmals auch<br />

in Österreich vergeben. Im Rahmen einer feierlichen<br />

Preisverleihung im Haas Haus ist<br />

Harald Steiner Premise Group, Gerhard<br />

Schenk HSGZ, Sabine Harrer HSGZ, Claudia<br />

Stradner Kurier (v.l.n.r.) Foto: HSG Zander<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

HSG Zander Österreich als wertvollste<br />

Marke im Facility Management 2010 präsentiert<br />

worden. Trotzdem HSG Zander<br />

beim Kriterium der Markenbekanntheit mit<br />

70 Prozent nur an 4. Stelle lag, ergab der Gesamtscore<br />

durch die Bewertungen in den<br />

Kriterien Wissen, Qualität und Identität einen<br />

mit klarem Abstand errungenen Sieg in<br />

der K<strong>at</strong>egorie Facility Management. Ü<br />

Mobiles<br />

Bankgeschäft<br />

Eine Integral-Umfrage belegt: Mobile Bankgeschäfte<br />

werden immer mehr von den Kunden<br />

erwartet. „Es geht nichts über den persönlichen<br />

Kontakt mit den Menschen“, stellt<br />

Vorstandsdirektor Mag. Harald Wanke klar.<br />

„Dennoch müssen wir eine Multi-Channel-<br />

Bank sein und den Zugang zu Ber<strong>at</strong>ung und<br />

Service über alle Kanäle ermöglichen.“ Damit<br />

sieht das Management der Schwaz AG<br />

seine klare str<strong>at</strong>egische Ausrichtung in Richtung<br />

Zukunft: Zusätzlich zum klassischen<br />

Filialgeschäft werden auch verstärkt neue<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionswege eingeschlagen. „Das<br />

ist eine absolut notwendige Ergänzung. Auch<br />

Banken müssen begreifen, dass Social Media<br />

und mobile Kommunik<strong>at</strong>ion langsam als<br />

selbstverständlich erachtet werden.“ Ü<br />

Schifffahrt<br />

Foto: Sparkasse Schwaz<br />

Die Vorarlberg Lines eröffneten die Saison<br />

2011 mit dem Tag der Schifffahrt, der bei<br />

perfektem Frühlingswetter fast zehntausend<br />

Menschen in den Bregenzer Hafen lockte.<br />

Das Programm mit Rundfahrten des MS<br />

Austria, Besichtigung der kompletten Flotte<br />

inklusive MS Sonnenkönigin, dem Glücksrad<br />

für Kinder sowie Musikprogramm der<br />

Vorarlberger Musikschulen führte zu einem<br />

vollen Erfolg, was die Vorarlberg Lines dazu<br />

veranlasst, diesen auch nächstes Jahr wieder<br />

durchzuführen. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 51


52<br />

SERVICE<br />

Salzburger gewinnt<br />

Constantinus Award<br />

Die Consulting Branche blickte gespannt nach Velden: Zum neunten Mal wurden die Constantinus Awards<br />

verliehen. Und wieder war ein Salzburger Unternehmen Sieger – die Unternehmensber<strong>at</strong>ung Prof.<br />

Gutwirth sicherte sich den ersten Pl<strong>at</strong>z in der K<strong>at</strong>egorie „Inform<strong>at</strong>ionstechnologie“.<br />

Drei weitere Unternehmen wurden zum Award<br />

nominiert und stellten Salzburger Ber<strong>at</strong>ungs -<br />

qualität unter Beweis.<br />

Bei der diesjährigen Verleihung des Constantinus Awards, des großen<br />

Preises des Fachverbandes Unternehmensber<strong>at</strong>ung und IT<br />

der WKO, waren Wachstum und Aufschwung die wegweisenden<br />

Themen. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass maßgeschneiderte<br />

Ber<strong>at</strong>ungsleistungen den Betriebserfolg österreichischer Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren maßgeblich mitgestaltet haben.<br />

Unternehmens- und IT-Ber<strong>at</strong>er haben sich als wichtiger Antrieb für<br />

Innov<strong>at</strong>ionskraft und Wachstum herauskristallisiert“, so Fachgruppenobmann<br />

der UBIT Salzburg, Mag. Herbert Ehart, CMC.<br />

Was macht Unternehmen<br />

erfolgreich?<br />

Wir unterstützen<br />

Ihren Erfolg!<br />

Fachgruppe UBIT Salzburg<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Konzentrieren Sie sich ganz aufs<br />

Wesentliche? In der Fachgruppe<br />

UBIT finden Sie genau jene<br />

Expertinnen und Experten, die Ihren<br />

Erfolg unterstützen. Mehr über die<br />

Leistungen der Unternehmensber<strong>at</strong>er,<br />

Inform<strong>at</strong>ionstechnologen und<br />

Buchhalter in Stadt und Land Salzburg<br />

erfahren Sie auf www.ubitsalzburg.<strong>at</strong><br />

oder unter 0662/8888–638.<br />

www.ubitsalzburg.<strong>at</strong> �������������������������<br />

Fachgruppenobmann Mag. Herbert Ehart freut sich mit<br />

Prof. Mag. Uwe Gutwirth und seinem Kunden Mag. Thomas Schöpf<br />

(Pädagogische Hochschule Tirol) über den 1. Pl<strong>at</strong>z beim<br />

Constantinus Award. Foto: Helge Bauer<br />

Der Constantinus-Preisträger 2011 aus Salzburg<br />

Unter den Besten der Besten findet sich auch wieder ein Salzburger<br />

Unternehmen: Der erste Pl<strong>at</strong>z in der K<strong>at</strong>egorie Inform<strong>at</strong>ionstechnologie<br />

ging an die Unternehmensber<strong>at</strong>ung Prof. Gutwirth mit dem<br />

Projekt „Die betriebswirtschaftlichen Onlinespiele ‚Fish-Market‘<br />

und ‚Der Kaufmann von Venedig‘“ im Auftrag der Pädagogischen<br />

Hochschule Tirol. Beide Online-Spiele sind didaktisch wertvolle<br />

Lernspiele für den Rechnungswesen-Unterricht. Die Schüler sollen<br />

durch sie lernen, wirtschaftlich zu denken und Zusammenhänge zu<br />

erkennen – sie sind eine Kombin<strong>at</strong>ion aus Unternehmensplanung,<br />

Str<strong>at</strong>egie, Rechnungswesen und Ökologie.<br />

Drei weitere Projekte aus Salzburg schafften es unter die Nominierten<br />

beim Constantinus Award und gehören somit zu den 39 besten Ber<strong>at</strong>ungsprojekten<br />

österreichweit: das Projekt „Algo StreetPano und<br />

Air Pano für Obertauern“ sowie das Projekt „Produkteinführung<br />

‚Photo Austria‘“ der Algo GmbH und „Mugle – Das einfache Computersystem“<br />

der Computer Business Solutions.<br />

Einen weiteren Salzburger Erfolg erzielten die HTL-Schüler Florian<br />

Pfeffer, Michael Schmidt, Lukas Kirchner. Sie wurden für ihr Projekt<br />

„Wind and Solar Power Measurement“ mit dem Junior Constantinus<br />

ausgezeichnet. Weiter Inform<strong>at</strong>ionen unter www.constantinus.net.Ü


SERVICE<br />

Mech<strong>at</strong>ronische Kompetenzen sind gefragt<br />

In Gesamtösterreich wie auch in Tirol kann<br />

ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen in mech<strong>at</strong>ronisch<br />

orientierten Unternehmungen<br />

beobachtet werden. Die Anzahl der Mech<strong>at</strong>ronik-Lehrbetriebe<br />

h<strong>at</strong> sich in den Jahren<br />

2009 und 2010 gegenüber 2008 in<br />

Tirol verdoppelt, die Anzahl der<br />

Mech<strong>at</strong>ronik Lehrlinge h<strong>at</strong><br />

sich im selben Vergleichszeitraum<br />

vervielfacht. Die Mech<strong>at</strong>ronik<br />

Studiengänge am<br />

MCI Innsbruck und an der<br />

UMIT in Hall entwickeln sich<br />

zufriedenstellend, wie auch die<br />

Lehrgänge an den Höheren Technischen<br />

Lehranstalten im Lande.<br />

Die Modularisierung des Lehrberufes<br />

Mech<strong>at</strong>ronik wird Bewegung in die Diskussion<br />

um das „Berufsbild Mech<strong>at</strong>ronik“ bringen,<br />

da ab 2012 der Lehrberuf Mech<strong>at</strong>ronik<br />

differenzierter definiert wird. Lehrlinge und<br />

Lehrbetriebe haben sich zukünftig für<br />

Hauptmodule wie Autom<strong>at</strong>isierungstechnik,<br />

Elektromaschinentechnik, Fertigungstechnik,<br />

EDV Systemtechnik, Altern<strong>at</strong>ive Antriebstechnik<br />

oder Medizintechnik in Ergänzung<br />

mit Spezialmodulen wie z.B. SPS<br />

Technik oder Robotik zu entscheiden.<br />

Der modulare Aufbau kommt den Forderungen<br />

nach Kompetenzorientierung entgegen.<br />

Kompetenzorientiertes Denken und Handeln<br />

kann wesentlich dazu beitragen, dass die<br />

Durchlässigkeit zwischen beruflicher und<br />

schulischer Bildung erhöht wird, dass bessere<br />

Personalentwicklungsplanungen und<br />

Ausbildungsprogramme sowie Unterneh-<br />

menskompetenzprofile entwickelt werden.<br />

Aus mech<strong>at</strong>ronischer Perspektive wurden für<br />

den Wirtschaftsstandort Tirol u.a. die Bereiche<br />

Landwirtschaft, Holzverarbeitung,<br />

erneuerbare Energien, Umwelttechnik, Elektromobilität<br />

und Medizintechnik als für die<br />

Zukunft wichtig erachtet. Es gilt, die<br />

vorhandenen Potenziale zu erkennen und die<br />

Kompetenzen der Unternehmen durch kontinuierliche<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter zu stärken um die<br />

Einzeldisziplinen fächerübergreifend<br />

innov<strong>at</strong>iv zu ver -<br />

netzen.<br />

Im Festo Lehrgang Mecha -<br />

tronics BASIC vom 23.9.2011<br />

bis 4.2.2012 im TECHNIKUM<br />

Kufstein wird grundlegendes<br />

mech<strong>at</strong>ronisches Wissen praxisorientiert<br />

vermittelt. Dieser Lehrgang ist für technisch<br />

orientierte Ein- und Verkäufer,<br />

Projektleiter oder Produktmanager sowie<br />

auch Konstrukteure oder Metallfachkräfte<br />

als Grundlagen- oder Ergänzungsausbildung<br />

in vielen Branchen empfehlenswert. N<strong>at</strong>ürlich<br />

ist der Lehrgang Mech<strong>at</strong>ronics BASIC<br />

auch als Baustein für eine Karriere als<br />

Mech<strong>at</strong>roniker im „zweiten Bildungsweg“<br />

bestens geeignet. Ü<br />

Mag. Heinrich Lechner,<br />

TECHNIKUM Kufstein GmbH<br />

Technische Aus- und Weiterbildung Lehrgang Mech<strong>at</strong>ronics BASIC<br />

„Flexible mech<strong>at</strong>ronische Lernfabrik“<br />

In modernen, klim<strong>at</strong>isierten Labors wird mech<strong>at</strong>ronisches<br />

Wissen wie Pneum<strong>at</strong>ik, Hydraulik,<br />

Elektrotechnik und Elektronik, Mess- und Regeltechnik<br />

und speicherprogrammierbare Steuerungstechnik<br />

(SPS) praxisorientiert vermittelt.<br />

In der einzigartigen „Lernfabrik“ können komplexe<br />

Fertigungsprozesse, Robotik, Handlings- und Logistiksysteme<br />

programmiert und gesteuert werden.<br />

TECHNIKUM Kufstein GmbH<br />

Untere Sparchen 50 • A-6330 Kufstein • Tel. +43 (0) 5372 20699<br />

office@technikum-kufstein.<strong>at</strong> • www.technikum-kufstein.<strong>at</strong><br />

Foto: TECHNIKUM Kufstein<br />

Zertifizierte mech<strong>at</strong>ronische Ausbildung<br />

Das Berufsbild umfasst die Bereiche Elektrik,<br />

Mechanik und Inform<strong>at</strong>ik. Vernetztes Denken<br />

und technisches Verständnis sind Voraussetzung<br />

für Ihre Karriere als Mech<strong>at</strong>ronikerIn.<br />

Termin: 23.09.2011 bis 04.02.2012<br />

Dauer: 32 Tage – Freitag/Samstag<br />

Ort: TECHNIKUM Kufstein, www.technikum-kufstein.<strong>at</strong><br />

Nähere Infos unter didactic@festo.<strong>at</strong> www.festo-didactic.<strong>at</strong><br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 53


SERVICE<br />

Vollwartung und Lastaufnahmemittel-Prüfservice<br />

Demag Cranes & Components bietet<br />

als Erster das Leistungspaket<br />

„Vollwartung“ an und beweist<br />

damit wieder seine Rolle als Marktführer.<br />

Ganz nach dem Motto „Do<br />

wh<strong>at</strong> you can do best – outsource the<br />

rest!“ kann sich der Anlagenbetreiber<br />

somit voll auf seine Kernkompetenz<br />

konzentrieren, das Serviceteam von<br />

Demag übernimmt eigenständig die<br />

Service- und Wartungsarbeiten. Es ist<br />

dabei auch egal, ob es Demag-Produkte<br />

oder Fremdanlagen sind: Krananlagen,<br />

Lastaufnahmemittel und andere<br />

Geräte wie Tore, Hubtische, Leitern<br />

oder Regalbediengeräte werden<br />

regelmäßig und zuverlässig gewartet.<br />

Zusätzlich werden autom<strong>at</strong>isch aufgrund<br />

der regelmäßigen präventiven<br />

Wartungen auch alle gesetzlichen Bestimmungen<br />

erfüllt, womit auch die<br />

Sicherheit erhöht wird.<br />

Die Qualität der Leistungen ist dabei<br />

garantiert, denn Demag ist nach ISO<br />

9001:2000 zertifiziert. Der Prüfservicewagen<br />

von Demag kommt in Ihre<br />

Nähe! Lassen Sie Hebezeuge, Lastaufnahme-<br />

und Anschlagmittel von<br />

Austropa Interconvention wurde als erster<br />

österreichischer Kongressanbieter von Umweltminister<br />

Niki Berlakovich mit dem<br />

neuen Umweltzeichen „Green Meetings“<br />

ausgezeichnet. Damit übernimmt die Tochtergesellschaft<br />

der Verkehrsbüro Group die<br />

Vorreiterrolle bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

innerhalb der Kongress- und<br />

Eventbranche. „Als erster lizenzierter An-<br />

Umwelt-Pionier<br />

bieter in Österreich wollen wir uns am Zukunftsmarkt<br />

Green Meetings stark positionieren.<br />

Wir haben in Wien bereits die erste<br />

grüne Konferenz durchgeführt. Das Kundeninteresse<br />

an nachhaltigen und ökologisch<br />

verantwortungsvollen Kongressen nimmt<br />

Mit dem mobilen Prüfservice von<br />

Demag Cranes & Components<br />

kommt ein Höchstmaß an Prüf -<br />

technologie und Know-how zum<br />

Eins<strong>at</strong>z.Foto: Demag Cranes & Components<br />

unserem qualifizierten Servicetechniker<br />

im mobilen Prüfbus kontrollieren<br />

und sparen Sie Kosten und Zeit. Eine<br />

regelmäßige Prüfung ist laut AMVO<br />

§8 vorgeschrieben. Mit dem mobilen<br />

Prüfservice kommt ein Höchstmaß an<br />

Prüftechnologie und Know-how bei<br />

Ihnen zum Eins<strong>at</strong>z: der Servicewagen,<br />

randvoll ausgest<strong>at</strong>tet mit modernsten<br />

Hightech-Geräten. Dazu das<br />

Fachwissen sachkundiger, erfahrener<br />

Prüftechniker mit zertifizierter Spezialausbildung.<br />

Da können Sie sicher<br />

sein, dass alle gesetzlichen Bestimmungen<br />

eingehalten und nur offiziell<br />

zugelassene Prüfverfahren angewendet<br />

werden. Demag Cranes & Components<br />

mit Sitz in Salzburg, erzielte<br />

mit 110 Mitarbeitern im Geschäftsjahr<br />

2009/2010 ein Geschäftsvolumen<br />

von ca. 20 Millionen Euro. Ü<br />

zu“, erklärt Maria Danklmaier, Leiterin von<br />

Austropa Interconvention. Kongresse sind<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Österreich,<br />

dabei werden große Mengen an Ressourcen<br />

beansprucht. Ein Kongressgast verbraucht<br />

pro Tag 151 Liter Wasser und neun<br />

Kilo Müll. „Mit dem neuen Umweltzeichen<br />

setzen wir einen klaren Schritt für den Umweltschutz“,<br />

so Danklmaier weiter. Ü


Erfolgreich<br />

als Unternehmerin<br />

Immer mehr Frauen wählen die berufliche Selbst-<br />

ständigkeit als Lebensmodell. Sie haben innov<strong>at</strong>ive<br />

Ideen, verfügen über ausgezeichnete Kenntnisse<br />

und Stärken. Studien belegen: Frauen sind zwar<br />

weniger risikofreudig, dafür aber besser vorberei-<br />

tet als Männer. Auf dem Weg zum eigenen Unter-<br />

nehmen können sich Frauen Unterstützung im Rah-<br />

men des EU-Projektes „Unternehmerinnen schaf-<br />

fen mehr Wert“ holen.<br />

Am Anfang sind viele Frauen von den zahlreichen Aufgaben, die<br />

auf sie zukommen, überfordert. Der Businessplan muss erstellt,<br />

ein Finanzkonzept ausgearbeitet, ein Bankgespräch geführt werden.<br />

Fragen zu Vereinbarkeit von Beruf und Priv<strong>at</strong>leben drängen sich<br />

auf“, weiß Andrea Kirchtag von der Frauenservicestelle Frau & Arbeit<br />

in Salzburg, die seit vielen Jahren Frauen in die Selbstständigkeit<br />

begleitet. In Kooper<strong>at</strong>ion mit Frau und Beruf plus e. V., München<br />

sowie ChiB aus Tittling/Passau führt Frau & Arbeit Salzburg das Interreg<br />

IVa-Projekt „Unternehmerinnen schaffen mehr Wert“ durch.<br />

Wissen schafft Mehrwert<br />

Aus einer Reihe von kostenlosen Workshops, Seminaren und Vorträgen<br />

können Frauen wählen: „Meine Kompetenzen als Unternehmerin“,<br />

um Kenntnisse und Stärken abzubilden, „Selbstbewusst als<br />

Unternehmerin“ soll Entwicklungsfelder, Zielklarheit und Kundenorientierung<br />

festigen. Vorträge zu Themen wie „Wie gewinne ich<br />

neue Kund/innen“ geben eine fundierte Übersicht. Erfolgsteams fördern<br />

Motiv<strong>at</strong>ion und Kooper<strong>at</strong>ion. Die Kommunik<strong>at</strong>ions- und Inform<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform<br />

www.die-unternehmerinnen.info zum Abrufen von<br />

Fachinform<strong>at</strong>ionen und Austausch mit anderen Frauen lädt zum virtuellen<br />

Vernetzen ein. Der Marktpl<strong>at</strong>z bietet Raum für die kostenlose<br />

Bewerbung der eigenen Produkte und Dienstleistungen.<br />

Die Angebote zielen darauf ab, das Selbstvertrauen von Frauen zu<br />

stärken, unternehmerisches Wissen zu vermitteln, um als Unternehmerin<br />

langfristig erfolgreich zu sein. Ü<br />

TERMINE<br />

Die Termine zu den Seminaren, Workshops und Vorträgen<br />

finden Sie auf www.die-unternehmerinnen.info<br />

Termine Erstber<strong>at</strong>ungen für Gründerinnen und Jungunternehmerinnen<br />

in Kleingruppen:<br />

Mittwoch, 10.8.201, 09.00-13.00 Uhr<br />

Dienstag, 13.9.2011, 09.00-13.00 Uhr<br />

Dienstag, 4.10.2011, 13.00-17.00 Uhr<br />

Donnerstag, 3.11.2011, 13.00-17.00 Uhr<br />

SERVICE<br />

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INTERREG INTERREG RREG – – gemeinsam gemeinsam g<br />

grenzenlo grenzenlos nzenlos gestalten ggestaltenn<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 55


56<br />

AUTO & MOTOR<br />

Die schönsten Geburtstagsgeschenke macht man sich am besten selbst: Rechtzeitig zum 60-jährigen Fir-<br />

menjubiläum bringt Se<strong>at</strong> seinen Van-Dauerbrenner Alhambra auf den neuesten Stand der Dinge. In der<br />

Allrad- und Dieselhochburg Österreich gibt es trotz sommerlicher Temper<strong>at</strong>uren nur ein logisches Test-<br />

modell: den neuen Alhambra 4WD mit 140 Diesel-PS.<br />

Auch wenn Duelle heutzutage nicht mehr<br />

Rücken an Rücken stehend im Morgengrauen<br />

ausgetragen werden, ist der Begriff<br />

„Sekundant“ auch heute ein Begriff.<br />

Selbiges war und ist der Se<strong>at</strong> Alhambra seit<br />

mittlerweile fast unvorstellbaren 14 Jahren<br />

Bauzeit für den fast baugleichen VW Sharan.<br />

Nachdem dieser kürzlich modernisiert<br />

wurde, ist nun auch der spanische Ableger<br />

dran. Rein optisch unterscheidet sich der<br />

Se<strong>at</strong> vor allem beim Kühlergrill und den<br />

Heckleuchten sowie bei Details im Innenraum<br />

vom Bruder aus Wolfsburg.<br />

Gebirgs-Mehrwert ohne Nachteile<br />

Die vor allem für Vielfahrer im Westen<br />

Österreichs interessante Allrad-Version ist<br />

derzeit ausschließlich mit dem 140 PS starken<br />

TDI-Motor zu haben. Eine optimale<br />

Kombin<strong>at</strong>ion, die sich Se<strong>at</strong> mit einem Zuschlag<br />

von 2.300 Euro im Vergleich zum<br />

frontangetriebenen Modell vergüten lässt –<br />

der Startpreis liegt damit bei 35.200 Euro in<br />

der Reference-Ausst<strong>at</strong>tung. Im Normalbetrieb<br />

wird die Kraft auch beim 4WD an die<br />

Vorderachse geleitet, bei drohendem Traktionsverlust<br />

werden bis zu 50 Prozent mittels<br />

Haldex-Kupplung an die Hinterachse weitergereicht.<br />

Unterm Strich ist der Allrad-Alhambra<br />

120 Kilogramm schwerer, der Mehrverbrauch<br />

von einem halben Liter und die<br />

um eine halbe Sekunde langsamere Beschleunigung<br />

fallen in dieser Fahrzeugklasse<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

nicht wirklich ins Gewicht. Entscheidend<br />

kann jedoch sein, dass es trotz des Allradantriebs<br />

zu keinen Pl<strong>at</strong>zeinbußen kommt: Das<br />

überzeugende Raumangebot mit bis zu 2.430<br />

Litern Kofferraumvolumen bzw. sieben Personen<br />

bleibt vollständig verhalten. Im harten<br />

Alltag bewähren sich auch die zahlreichen<br />

Ablagefächer. Optional ist der Alhambra mit<br />

hinteren Schiebetüren – gegen Aufpreis wie<br />

auch die Heckklappe elektrisch öffnend und<br />

schließend – sowie fünf Sitzen ausgest<strong>at</strong>tet,<br />

optional gibt es zwei weitere Sitze für die<br />

dritte Reihe. Diese lassen sich wie auch die<br />

Sitze in der zweiten Reihe mit einem einfachen<br />

Handgriff umlegen, dadurch entsteht<br />

eine völlig ebene Ladefläche. N<strong>at</strong>ürlich ist<br />

auch das Allradmodell – wie alle Alhambra<br />

– voll vorsteuerabzugsfähig.<br />

SEAT ALHAMBRA 4WD<br />

Sesam, öffne dich: Wahlweise 2.430 Liter<br />

oder sieben Personen lassen sich im<br />

Alhambra vorsteuerabzugsberechtigt<br />

transportieren. Fotos: Se<strong>at</strong><br />

Business-Partner fürs<br />

Grobe: Dem Alhambra wird<br />

so schnell kein Geschäftstermin<br />

zu steil.<br />

Cleverer Kraft-Kraxler<br />

Ausst<strong>at</strong>tung: Geklotzt st<strong>at</strong>t gekleckert<br />

Für die Tiefgarage nicht unproblem<strong>at</strong>isch:<br />

Der Neue ist 22 cm länger und neun Zentimeter<br />

breiter, aber immerhin einen Zentimeter<br />

niedriger – wie gut, dass das Park-Piepserl<br />

vorne und hinten im <strong>at</strong>traktiven Österreich-Paket<br />

um 800 Euro inkludiert ist, zusätzlich<br />

gibt es noch die Klimaautom<strong>at</strong>ik,<br />

das Technik-Paket mit Fernlichtassistent, die<br />

elektronische Feststellbremse mit Auto-Hold<br />

und die durchaus praktische 230V-Steckdose<br />

im Fonds. Grundsätzlich ist zu sagen, dass<br />

die Serienausst<strong>at</strong>tung keine großen Wünsche<br />

offenlässt: Sieben Airbags sind ebenso an<br />

Bord wie das elektronische Stabilitätsprogramm<br />

ESP oder ISOFIX-Kindersitzhalterungen.<br />

Ü<br />

Motor: Vierzylinder-Dieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung, 1.968 ccm Fahrleistungen:<br />

103 kW (140 PS), 320 Nm bei 1.750 U/min, Spitze: 191 km/h, 0-100<br />

km/h: 11,4 sec. Verbrauch: (Stadt/Land/gesamt): 7,4/5,2/6,0 l /100 km, 158 g/km,<br />

Schadstoffklasse Euro 5 Gewichte: Leergewicht 1.891 kg, zulässiges Gesamtgewicht:<br />

2.530 kg, maximale Anhängerlast: 2.200 kg Maße (L x B x H): 4.854 x 1.904 x<br />

1.753 mm, Kofferraumvolumen: bis 2.430 Liter Grundpreis Testfahrzeug: €<br />

35.200,- Serienausst<strong>at</strong>tung u. a.: ABS, Airbags für Fahrer und Beifahrer, Knieairbag<br />

für Fahrer, Außenspiegel elektr. verstell-, beheiz- und anklappbar, Bordcomputer<br />

und Tempom<strong>at</strong>, Dachreling und Zierleisten Alu, ESP, elektr. Fensterheber,<br />

Klima, Multifunktionslenkrad, SEAT Sound System 2.0, Start-Stopp-System Zus<strong>at</strong>zausst<strong>at</strong>tung<br />

u. a.: Österreich Paket € 800,-, Felgen Alu 17’’ € 450,-, Gepäckraum-<br />

Paket € 280,-, Winterpaket € 390,-, Bluetooth-Freisprecheinrichtung € 420,-


Manager als Täter<br />

Wer hätte das gedacht? Veruntreuung<br />

oder Diebstahl – die beiden häufigsten<br />

kriminellen Delikte in Unternehmen<br />

– werden in der Regel von einem männlichen<br />

leitenden Angestellten bzw. einer Führungskraft<br />

im Alter zwischen 36 und 55 Jahren aus<br />

dem Finanzbereich oder dem Vertrieb begangen.<br />

In der Regel ist er bereits seit fünf Jahren<br />

im Betrieb beschäftigt, häufig sogar bereits<br />

seit zehn Jahren.<br />

Zu diesem Ergebnis kamen nun die Marktforscher<br />

der KPMG Steuerber<strong>at</strong>ungsgesellschaft.<br />

Untersucht wurden zahlreiche Fälle<br />

in fast 70 Ländern. Das Ergebnis lässt aufhorchen.<br />

„Unter einem Betrüger stellt man<br />

sich landläufig einen habgierigen und hinterlistigen<br />

Menschen vor, der keine Möglichkeit<br />

ungenutzt lässt, sich zu bereichern“, be-<br />

schreibt KPMG-Geschäftsführer Gert Weidinger.<br />

„Unsere Studie zeigt jedoch, dass der<br />

typische Täter in einer führenden Funktion<br />

arbeitet, oft schon mehr als zehn Jahre im<br />

Unternehmen ist und hohes Vertrauen genießt.“<br />

Das gelte auch für die Untersuchungsergebnisse<br />

aus Österreich. Denn Personen,<br />

die länger im Unternehmen seien und<br />

in verantwortlicher Position sitzen, können<br />

auch bei uns viel einfacher die oft schwachen<br />

Kontrollmechanismen in den Unternehmen<br />

umgehen. „Sie kennen die Prozesse und wissen,<br />

worauf sie achtgeben müssen“, sagt<br />

Weidinger.<br />

Veruntreuung, Diebstahl, Korruption<br />

Vor allem Veruntreuung von Vermögenswerten<br />

und Beschaffungskriminalität (43 Prozent)<br />

stehen ganz oben auf der Delikte-Liste.<br />

Auch gefälschte oder „geschönte“ Zahlen im<br />

Finanzreporting oder falsche Rechnungen,<br />

um sich persönlich zu bereichern, gehören<br />

zu den typischen Straft<strong>at</strong>en. Die Liste geht<br />

noch weiter. KPMG-Geschäftsführer Michael<br />

Nayer: „Die Annahme von Bestechungsgeldern<br />

für die Unterzeichnung von<br />

überhöhten Projektkosten ist ebenfalls eine<br />

beliebte Praktik, genauso wie geheime Absprachen<br />

zwischen Lieferanten, die zu überhöhten<br />

Preisen führen.“<br />

Die Marktforscher gingen in ihrer Studie<br />

auch der Frage nach, wie es zu den Betrügereien<br />

kommen konnte und warum bewährte<br />

Manager plötzlich zu Kriminellen werden.<br />

„Die wenigsten Mitarbeiter kommen ja mit<br />

dem Vors<strong>at</strong>z in ein Unternehmen, einen Betrug<br />

zu begehen oder sich auf Kosten des Betriebs<br />

zu bereichern“, so Weidinger. „Oft<br />

führen aber Veränderungen der persönlichen<br />

Lebensumstände oder zu hoch gesteckte Arbeitsziele<br />

bzw. Leistungsdruck dazu, einen<br />

Betrug zu begehen.“ Auch Budgetkürzungen<br />

im Betrieb, vor allem aber lückenhafte Kontrollmechanismen<br />

tragen ihr Scherflein dazu<br />

bei, wenn aus einem braven Angestellten<br />

plötzlich ein Gauner wird. Nach dem Motto<br />

„Gelegenheit macht Diebe“.<br />

Komplizen von außen<br />

Häufig gelingt es den Betrügern zudem, Mittäter<br />

zu gewinnen: In Österreich war bei der<br />

Hälfte der aufgedeckten Fälle ein Kunde,<br />

Lieferant oder Ber<strong>at</strong>er am Betrug beteiligt.<br />

SERVICE<br />

Was bewegt langjährige, bewährte Manager – zumeist aus der mittleren Führungsebene – ihr Unterneh-<br />

men zu betrügen? Denn sie machen den größten Anteil an Tätern im Bereich Wirtschaftskriminalität aus.<br />

Es gibt sogar ein Täterprofil. Von Frank Homeister<br />

Täter im Nadelstreif: Die meisten Wirtschaftsdelikte<br />

in den Unternehmen gehen<br />

auf das Konto von Finanz- und Vertriebsmanagern.<br />

Foto: Jupiter<br />

KPMG-Geschäftsführer Michael Nayer:<br />

„Die Annahme von Bestechungsgeldern<br />

für die Unterzeichnung von überhöhten<br />

Projektkosten ist ebenfalls eine beliebte<br />

Praktik, genauso wie geheime Absprachen<br />

zwischen Lieferanten, die zu überhöhten<br />

Preisen führen.“ Foto: KPMG<br />

Das macht es für die Geschäftsleitung oft<br />

noch schwerer, die Fälle aufzudecken. Das<br />

gelingt zumeist erst dann, wenn anonyme<br />

Hinweise aus dem Unternehmen oder von<br />

Geschäftspartnern die Aufmerksamkeit der<br />

Verantwortlichen auf den entsprechenden<br />

Manager richten.<br />

Daher r<strong>at</strong>en die Verfasser der Studie eindringlich<br />

zur Einrichtung einer Hotline oder<br />

eines E-Mail-Postfachs zur Einreichung anonymer<br />

Hinweise – auch wenn diese Praxis<br />

in Österreich noch nicht weit verbreitet ist.<br />

„Hier steht man der Kultur des sogenannten<br />

Whistleblowing noch sehr skeptisch gegenüber“,<br />

weiß auch Weidinger. „Viele halten<br />

so etwas für eine Einrichtung zum Mobbing.<br />

Doch in der Praxis zeigt sich, dass das<br />

‚Vernaderungsrisiko‘ im Unternehmen bei<br />

gleichzeitiger Einführung von ethischen<br />

Richtlinien und Standards minimal ist.“<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt sei beispielsweise<br />

auch die Durchführung unangekündigter<br />

Stichprobenprüfungen, schlägt Michael<br />

Nayer vor. „Das h<strong>at</strong> sich als wirksames<br />

Mittel erwiesen, um kriminellen Handlungen<br />

im Unternehmen entgegenzusteuern – und<br />

das mit rel<strong>at</strong>iv geringen Kosten.“ Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 57


58<br />

SERVICE<br />

„IT-Soforthilfe-Paket“<br />

für KMU<br />

Vom Ausfall der Bankom<strong>at</strong>kassa über Softwareprobleme bis zum Betriebsstillstand<br />

– bei IT-Problemen ist eine rasche Fehlerbehebung für kleinere und mittelständische<br />

Unternehmen oft schwierig, und Ausfälle können hohe Kosten verursachen. Dabei<br />

liegt die Ursache oft nur an Kleinigkeiten. Produktunabhängige IT-Sachverständige<br />

reduzieren die Kosten von Fehlerbehebungen in der Regel um den Faktor 2 bis 5.<br />

Wer kennt das nicht: Besonders dann,<br />

wenn dringende Aufgaben zu erledigen<br />

sind, macht die Technik Schwierigkeiten.<br />

„Das Zusammenwirken von PC,<br />

Software, Drucker, Kopierer, VOIP-Telefon,<br />

Bankom<strong>at</strong>kassa und anderen IT-gestützten<br />

Komponenten ist heute so verzahnt, dass<br />

Fehlerquellen im Alleingang schwer zu identifizieren<br />

sind“, berichtet Wolfgang Prentner,<br />

sta<strong>at</strong>lich befugter IT-Ziviltechniker, aus der<br />

Praxis. Das h<strong>at</strong> nur zu oft f<strong>at</strong>ale Folgen, Aufträge<br />

ger<strong>at</strong>en in Verzug oder können gar<br />

nicht erledigt werden. Dann ist wirklich Not<br />

am Mann. „Häufig ger<strong>at</strong>en die Unternehmen<br />

dann auch noch in ‚Beweisnot‘, wenn es um<br />

die Fehlerzuweisung zwischen Hersteller,<br />

Provider und Dienstleister geht“, erklärt der<br />

auf IKT-Fälle spezialisierte Rechtsanwalt Johannes<br />

Juranek von der Kanzlei CMS in<br />

Wien.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

550 mal Betriebsstillstand<br />

Ein erhebliches Kostenrisiko durch IT-Probleme<br />

beziffert die aktuelle Symantec-Studie<br />

„SMB Disaster Preparedness“. Demnach<br />

h<strong>at</strong>ten 1.300 befragte KMU aus 23 Ländern<br />

innerhalb von zwölf Mon<strong>at</strong>en durchschnittlich<br />

drei System-Ausfälle, 42 Prozent davon<br />

mit einem Betriebsstillstand von acht Stunden<br />

oder mehr. Im Schnitt entstand dadurch<br />

ein Schaden von fast 9.000 Euro pro Firma<br />

und Tag.<br />

Vor diesem Hintergrund bietet das Ziviltechnikunternehmen<br />

ZT-Prentner-IT aus Wien<br />

seit Kurzem ein für KMU maßgeschneidertes<br />

„Soforthilfepaket bei IT-Problemen“, je<br />

nach Anforderung auch erweitert um eine<br />

externe Rechtsber<strong>at</strong>ung. Sta<strong>at</strong>lich befugte<br />

IT-Experten führen im Rahmen des Service-<br />

Pakets eine Störungsanalyse vor Ort durch,<br />

zeigen den kostengünstigsten und schnells-<br />

Wo liegt der Fehler?<br />

Fehler in IT-Systemen<br />

können auch<br />

KMU riesige Summen<br />

kosten. Bei Störungen<br />

zeigen sich die Verantwortlichen<br />

bei der<br />

Schuldfindung oft r<strong>at</strong>los<br />

zwischen Hersteller,<br />

Provider und<br />

Dienstleister.<br />

Foto: zt-prentner<br />

ten Weg zur Fehlerbehebung und sichern bei<br />

Bedarf auch gerichtstaugliche Beweise für<br />

Schadeners<strong>at</strong>zforderungen.<br />

Kleine Dinge – große Wirkung<br />

„Produktunabhängige IT-Sachverständige<br />

reduzieren die Kosten von Fehlerbehebungen<br />

in der Regel um den Faktor 2 bis 5“, berichtet<br />

Prentner aus Erfahrung. Er weiß:<br />

Kleine Dinge haben oft eine große Wirkung.<br />

So konnte sein Team etwa in einer Arztpraxis<br />

allein durch das Austauschen einer schadhaften<br />

Maus die wochenlang dadurch verursachten<br />

Systemblockaden beseitigen. Ein<br />

EDV-Ber<strong>at</strong>er h<strong>at</strong>te im Vorfeld dazu ger<strong>at</strong>en,<br />

eine komplette neue IT-Anlage für sage und<br />

schreibe 8.000 Euro anzuschaffen. Ähnliches<br />

erlebte eine Apothekerin, der aufgrund von<br />

Störungen an der Bankom<strong>at</strong>kassa von ihrem<br />

Internet-Provider die Anschaffung eines


Handling<br />

Technology<br />

Säulendreh- und<br />

Wandschwenkkrane<br />

Kranbaukasten KBK<br />

Ergonomische<br />

Lastenhandhabung<br />

Kettenzüge<br />

Manulift<br />

Lastaufnahmemittel<br />

Funkfernsteuerung<br />

HYMO-Hubtische<br />

Krane<br />

Lauf- und Deckenkrane<br />

Ein- und Zweiträgerkrane<br />

Stapelkrane<br />

Kranbahnen<br />

Autom<strong>at</strong>ische<br />

Krananlagen<br />

Hubwerk<br />

Seilzug<br />

Windwerk<br />

Windwerksk<strong>at</strong>zen<br />

Portal- und Hafenkrane<br />

Containerkrane<br />

Kranmodernisierung<br />

(Fremd- und Eigenkrane)<br />

Stromglätters um 2.000 Euro nahegelegt<br />

wurde. Das Gerät brachte aber keine Abhilfe,<br />

weil die Ursache ein versteckter Software-<br />

Fehler – verursacht durch ein Upd<strong>at</strong>e – war.<br />

Saubere Vertragsgestaltung<br />

„Der exakte Nachweis der Fehlerquelle bei<br />

IT-Problemen ist auch für Schadeners<strong>at</strong>zforderungen<br />

entscheidend“, betont Rechtsexperte<br />

Juranek. Rechtliche Probleme resultieren<br />

oft daraus, dass Voraussetzungen für den<br />

Systembetrieb nicht vertraglich festgelegt<br />

wurden – wie zum Beispiel, wenn neue Soft-<br />

Markus Pöllmann<br />

Serviceleitung Salzburg<br />

Standort: Salzburg<br />

Telefon: 0662/88 906-146<br />

Fax: 0662/88 906-6146<br />

Mobil: 0676/88 90 26-05<br />

markus.poellmann@demagcranes.<strong>at</strong><br />

ware für das Unternehmen überraschend zu<br />

geänderten Hardwareanforderungen führt<br />

oder Schnittstellen nicht ordnungsgemäß<br />

funktionieren. „Derartige Themen lassen<br />

sich durch eine saubere Vertragsgestaltung<br />

adressieren“, erklärt Juranek. So könne das<br />

Zusammenwirken zwischen IT-Ziviltechniker<br />

und Rechtsber<strong>at</strong>er für Unternehmen<br />

schon zu Beginn neuer Geschäftsbeziehungen<br />

zu Providern oder IT-Dienstleistern vorteilhaft<br />

sein und im Fall der Fälle auch klare<br />

Fronten in Richtung Schadeners<strong>at</strong>zforderungen<br />

schaffen. Ü<br />

Demag Service Salzburg/Kärnten West/Osttirol:<br />

Höchst persönlich.<br />

Kundennah – flexibel – kompetent.<br />

2<br />

9<br />

1 3<br />

48<br />

76<br />

bk<br />

Salzburg<br />

Alois Niedermayr<br />

Vertrieb Salzburg<br />

Standort: Moosdorf<br />

Fax: 0662/88 906-246<br />

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alois.niedermayr@demagcranes.<strong>at</strong><br />

5<br />

Villach<br />

SERVICE<br />

Eine aktuelle Studie besagt: 1.300 KMU aus 23<br />

Ländern verzeichneten innerhalb von zwölf<br />

Mon<strong>at</strong>en durchschnittlich drei System-Ausfälle,<br />

550 davon führten zu stundenlangen Betriebsstillständen.<br />

So entstanden im Schnitt ein<br />

Schaden von fast 9.000 Euro pro Firma und Tag.<br />

Foto: zt-prentner<br />

„Produktunabhängige IT-Sachverständige<br />

reduzieren die Kosten von Fehlerbehebungen<br />

in der Regel um den Faktor 2 bis 5“, berichtet<br />

Wolfgang Prentner, sta<strong>at</strong>lich befugter<br />

IT-Ziviltechniker, aus der Praxis.<br />

Foto: zt-prentner<br />

Geht nicht, gibt’s nicht!<br />

Ein Motto dem auch wir uns verpflichtet<br />

fühlen. Seit über 60 Jahren steht der<br />

Name „DEMAG“ für Kran- und Hebetechnik<br />

in Vollendung. Deshalb haben<br />

wir uns zum Ziel gesetzt, gemeinsam<br />

mit Ihnen, Gutes noch besser zu machen.<br />

Wir garantieren Ihnen auch für die<br />

Zukunft eine rasche und kompetente<br />

Umsetzung und Lösung Ihrer Kranund<br />

Fördertechnikprobleme. Dafür<br />

setzen wir uns ein, dafür stehen wir!<br />

Wir sind für Sie da, mit dem dichtesten<br />

Servicenetzwerk der Branche – über<br />

50 mal in ganz Österreich.<br />

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Tel: 0676/88 90 26-35<br />

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Tel: 0676/88 90 26-75<br />

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Standort: Seekirchen<br />

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Standort: Munderfing<br />

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Antriebstechnik<br />

Radblock-System<br />

Elektromotoren<br />

Bremsmotoren<br />

Getriebe<br />

Getriebemotoren<br />

Feinganggetriebe<br />

Frequenzumrichter<br />

Stromzuführung DCL<br />

Dienstleistung<br />

Service<br />

Montagen<br />

Repar<strong>at</strong>uren<br />

Wartung<br />

Überprüfung<br />

Vollwartung<br />

Lastgehängeprüfung<br />

Rufbereitschaft<br />

Ers<strong>at</strong>zteile


60<br />

Österreichs Golf-Ladies:<br />

Schwung und Charme<br />

Ein paar ewig Gestrige wird es wohl immer<br />

geben: Im US-amerikanischen Augusta<br />

(Georgia) veranstaltet der Augusta<br />

N<strong>at</strong>ional Golf Club seit 1934 das US Masters.<br />

Der skurrile Club ist dafür bekannt, dass<br />

er braune Flecken auf dem Pl<strong>at</strong>z grün übermalen<br />

lässt, auch schon mal die Blüte der<br />

Pflanzen mit Heizung beschleunigt – und bis<br />

heute keine Frauen als Mitglieder aufnimmt.<br />

Auch die Briten h<strong>at</strong>ten es lange Zeit nicht<br />

mit dem „Fair play“ gegenüber Golferinnen:<br />

Noch 1975 untersagte die PGA ihnen die<br />

Turnierteilnahme. Bei uns ging es so diskriminierend<br />

eigentlich von Anfang an nicht zu<br />

– allerdings betrachteten auch hierzulande<br />

viele Golfer Frauen auf dem Golfpl<strong>at</strong>z eher<br />

als schmückendes Beiwerk oder belächelten<br />

ihre Ambitionen. Doch das ist Schnee von<br />

gestern. Spätestens seit die schwedische Profigolferin<br />

Annika Sörenstamm im Jahr 2003<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Golf begeistert Frauen und Männer gleichermaßen. Trotzdem h<strong>at</strong> es<br />

lang gedauert, bis auch die weiblichen Spielerinnen mit „Fair play“<br />

rechnen durften. Doch inzwischen geht es (fast) überall partner-<br />

schaftlich und gleichberechtigt zu. Außerdem sorgen in Österreich<br />

einige Clubmanagerinnen für frischen Wind über dem Green.<br />

als erste Frau seit knapp 50 Jahren bei einem<br />

Herren-PGA TOUR-Turnier antr<strong>at</strong>, ist es<br />

vorbei mit alten Vorurteilen.<br />

Das bestätigen auch österreichische Golferinnen<br />

wie Bettina von Brauchitsch (GC<br />

Goldegg Salzburg), Verena Kuhlank (GC<br />

Gastein) oder C<strong>at</strong>arina Hofmann (GC Gut<br />

Altentann). Sie alle teilen nicht nur die Liebe<br />

Von Ute Dorau<br />

zum Golfsport, sondern auch den Beruf – sie<br />

sind die Clubmanagerinnen einiger der<br />

schönsten Courts in Österreich. Eine Vorreiterrolle<br />

h<strong>at</strong> hierbei sicher Theresia Kirchner<br />

geleistet. Sie war in Österreich die erste Frau,<br />

die in das bis dahin noch fest in Männerhand<br />

gehaltene Management eines Golfclubs vordrang:<br />

Seit nunmehr 16 Jahren ist sie Club-


Verena Kuhlank (GC Gastein) in Aktion.<br />

Sie hängte ihren Job in einer<br />

Bank an den Nagel und ist seither<br />

mit Begeisterung Clubmanagerin.<br />

Foto: GC Gastein<br />

managerin des GC Radstadt Tauerngolf.<br />

Sie lacht, wenn sie sagt, dass der Anfang<br />

vielleicht nicht ganz unkompliziert war – allerdings<br />

„h<strong>at</strong> es mir von Anfang an unglaublichen<br />

Spaß gemacht“. Zuerst spielte sie vor<br />

allem deshalb, weil ihr damaliger Ehemann<br />

passionierter Golfer war „und ich nicht mit<br />

den drei Kindern einfach nur zuhause sitzen<br />

wollte“, sagt Theresia Kirchner. Kurzerhand<br />

meldete sie sich und den Rest der Familie im<br />

Club an. Das blieb auch nicht ohne Einfluss<br />

auf den Nachwuchs: Ihr Sohn spielte später<br />

zehn Jahre lang in der österreichischen N<strong>at</strong>ionalmannschaft,<br />

ihre jüngste Tochter (inzwischen<br />

Handicap 5) war schon mehrfach<br />

Clubmeisterin. Die Managerin ist mit Recht<br />

stolz auf „ihren“ Club und auch auf die Leistung,<br />

die sie als Pionierin für andere Frauen<br />

im Golfsport geleistet h<strong>at</strong>.<br />

Wie beispielsweise für Verena Kuhlank. Sie<br />

übernahm die Leitung des GC Gastein 2006.<br />

Ihr Wechsel von einer sicheren Karrierepo -<br />

sition in einer Bank zur Golfclubmanagerin<br />

sorgte in der Region zunächst für einiges<br />

Aufsehen. Sie wollte etwas Neues machen –<br />

und da sie fasziniert von ihrem Balkon aus<br />

zwei Saisonen lang die Golfer beobachtet<br />

h<strong>at</strong>te, h<strong>at</strong>te sie selber mit dem Spiel begonnen.<br />

Mit so viel Begeisterung, dass sie das<br />

Leben auf dem Golfpl<strong>at</strong>z zu ihrem Beruf machen<br />

wollte. Ein Schritt, den Sie immer wieder<br />

machen würde, sagt sie. „Einen Golfpl<strong>at</strong>z<br />

zu leiten, das ist unheimlich vielseitig<br />

und täglich gibt es neue Herausforderungen.“<br />

Sie ist verantwortlich für das Marketing,<br />

die Kommunik<strong>at</strong>ion, Organis<strong>at</strong>ion und<br />

den Tagesbetrieb und selbstverständlich für<br />

die gesamte Betriebswirtschaft des Clubs.<br />

„Besonders mag ich den Kontakt und die<br />

Kommunik<strong>at</strong>ion mit meinen Gästen und<br />

Mitgliedern“, beschreibt sie. „Und n<strong>at</strong>ürlich<br />

den Blick über unsere s<strong>at</strong>ten Fairways und<br />

Grüns.“<br />

Auch Bettina von Brauchitsch, die Chefin<br />

des GC Goldegg, h<strong>at</strong>te zunächst nur ein wenig<br />

mit dem Sport selber geliebäugelt, bevor<br />

sie einen Beruf daraus machte. „Wie wahrscheinlich<br />

fast alle Menschen dachte auch<br />

ich, dass Golf etwas ist, das man im Alter<br />

spielt“, lächelt sie rückblickend. „Kein Sport,<br />

weil keine Action.“ Doch da ihr V<strong>at</strong>er Mitbegründer<br />

des GC Goldegg war, h<strong>at</strong> sie 2004<br />

eine Wette eingelöst und eine Trainerstunde<br />

genommen. „Als die ersten Bälle flogen, war<br />

ich infiziert.“ Zudem<br />

musste die bis<br />

dahin passionierte<br />

Reiterin eine Bandscheiben-Oper<strong>at</strong>ion<br />

über sich ergehen<br />

lassen. „So habe ich<br />

von einem Tag auf<br />

den anderen meine<br />

Pferde auf die<br />

Wiese gestellt und<br />

die Golfschläger ins<br />

Auto gepackt“, erinnert<br />

sich Bettina<br />

von Brauchitsch.<br />

Als man ihr vor<br />

zwei Jahren die Leitung<br />

des GC antrug,<br />

sagte sie sofort zu.<br />

Bereut h<strong>at</strong> sie diese<br />

Entscheidung noch<br />

nicht eine Sekunde<br />

lang. „Ich mache<br />

diese Arbeit mit<br />

Herzblut“, sagt die<br />

Clubmanagerin.<br />

„Ich habe viele<br />

Ideen, die es gilt,<br />

Stück für Stück umzusetzen,<br />

und das ist<br />

spannende Arbeit.“<br />

Dabei sollen Mitglieder<br />

und Besucher<br />

so wenig wie<br />

KULTUR & LIFESTYLE<br />

möglich von dem komplexen Räderwerk<br />

mitbekommen, das notwendig ist, um den<br />

Betrieb am Laufen zu halten. „Mein großes<br />

Bestreben liegt darin, dass alles rund läuft<br />

vom Pflegezustand des Pl<strong>at</strong>zes über die Betreuung<br />

der Golfspieler bis hin zum reibungslosen<br />

Tagesablauf.“ Ü<br />

Diplom-Zertifik<strong>at</strong>slehrgang<br />

Logistikmanagement<br />

3 Semester<br />

Kombin<strong>at</strong>ion aus Präsenzphasen und semivirtuellen<br />

Lernphasen<br />

Inhalte: Logistikgrundlagen und aktuelle Fragestellungen der<br />

Logistik - Betriebswirtschaft und Social Skills<br />

Zielgruppe: Personen mit einschlägiger Berufserfahrung im<br />

Logistikbereich<br />

Kooper<strong>at</strong>ionspartner: Priv<strong>at</strong>universität Schloss Seeburg<br />

Start: 4. November 2011<br />

Kostenloser Inform<strong>at</strong>ionsabend:<br />

20. September 2011, 18 Uhr, VA-Nr. 92100011<br />

Inform<strong>at</strong>ion und Anmeldung:<br />

Tel. 0043/662/8888 - 411<br />

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WIFI. Wissen Ist Für Immer.<br />

Sie ist die Wegbereiterin: Seit mehr als 16<br />

Jahren arbeitet Theresia Kirchner (GC Radstadt<br />

Tauerngolf) als Clubmanagerin.<br />

Foto: priv<strong>at</strong><br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 61


Festspiele 2011<br />

Bühne frei für<br />

die Stars im Westen<br />

Alle Jahre wieder – und immer wieder neu: Die Festspielsaison in<br />

Westösterreich wird nicht nur von uns, sondern auch von Kulturfans<br />

in aller Welt heiß erwartet. Heuer überbieten sich die Veranstalter<br />

in Salzburg, Bregenz und Erl wieder gegenseitig, wenn es darum geht,<br />

das anspruchsvollste Programm, das monumentalste Bühnenbild und<br />

die prominentesten Namen aufzufahren.<br />

Von Ute Dorau<br />

Salzburgs Festspiele ziehen Publikum aus der ganzen Welt in die Mozartstadt. Aufwendige Inszenierungen<br />

und hochklassige Künstler (hier: Bruno Ganz als „Prometheus“) gehören hier<br />

zum täglich‘ Brot. Foto: Salzburger Festspiele


Ein Gemälde, auf dem der ermordete Revolutionär<br />

Mar<strong>at</strong> im Augenblick des Todes dargestellt<br />

wird, ist das heurige Motiv des Bühnenbilds<br />

der Seebühne in Bregenz. St<strong>at</strong>t in<br />

der Badewanne sitzt Mar<strong>at</strong> im See.<br />

Foto: Bregenzer Festspiele<br />

Schon der Aufbau des Bühnenbildes auf<br />

der Bregenzer Seebühne lockt alljährlich<br />

Touristen und Einheimische in Scharen<br />

an den See. Riesige Kräne, winzig aussehende<br />

Bauarbeiter vor monumentaler Kulisse,<br />

halsbrecherische Konstruktionen:<br />

Die Seebühne ist ein Paradies für (Hobby-)<br />

Fotografen.<br />

Die Aufführungen selber sind nicht minder<br />

spektakulär, die Veranstalter wählen nicht<br />

umsonst vor allem die Themen, die sich als<br />

Augenschmaus in Szene setzen lassen. War<br />

es in den vergangenen beiden Jahren Verdis<br />

„Aida“, ist es heuer und 2012 das Revolutionsdrama<br />

„Andrea Chenier“ (manchmal<br />

auch: André Chenier) des italienischen Komponisten<br />

Umberto Giordano. „Es ist, als sei<br />

dieses Werk nur für diesen Ort komponiert<br />

worden“, schwärmt denn auch Intendant David<br />

Pountney im Vorfeld.<br />

Auch das Programm für 2013 und 2014 steht<br />

bereits fest: Dann nämlich dürfen sich Mozart-Fans<br />

auf eine „Zauberflöte“ der XXL-<br />

Sonderklasse freuen. Die ansässige Wirtschaft<br />

wird’s freuen. „Die Bregenzer Festspiele<br />

lukrieren Wertschöpfungseffekte von<br />

rund 100 Millionen Euro, wovon fast die<br />

Hälfte auf den Großraum Bregenz entfällt,<br />

das Land Vorarlberg h<strong>at</strong> einen Anteil von<br />

rund 25 Millionen“, rechnet Franz Salzmann,<br />

kaufmännischer Direktor der Bregenzer<br />

Festspiele, vor.<br />

Salzburg-Highlight:<br />

„Die Frau ohne Sch<strong>at</strong>ten“<br />

Wie lohnend die Festspiele für Stadt und Region<br />

sein können, braucht man den Salzbur-<br />

Auch 2011 werden sich wieder Tausende von<br />

dem schönen Schein auf der Bühne verzaubern<br />

lassen. Foto: Tiroler Festspiele Erl<br />

gern nicht zu erzählen. Selbst in den entferntesten<br />

Winkeln der Welt kennt man die Stadt<br />

– wegen Mozart und wegen der glanzvollen<br />

und zumeist top-besetzten Festspiele. Rund<br />

225 Millionen Euro Umwegrentabilität haben<br />

die Verantwortlichen ausgerechnet, auch<br />

wenn diese Zahlen noch aus Zeiten vor der<br />

Finanzkrise stammen. Doch Musik und Kultur<br />

werden immer Menschen aller N<strong>at</strong>ionen<br />

anziehen und sind daher rel<strong>at</strong>iv krisenresistent.<br />

Für die 37 Spieltage erwarten die Salzburger<br />

Festspiele in diesem Jahr rund 222.000 Besucher.<br />

Neben der überarbeiteten Inszenierung<br />

des „Jedermann“ – heuer in der nahezu<br />

gleichen Besetzung wie im Vorjahr (Martin<br />

Reinke, Ben Becker, Peter Jordan, Nicholas<br />

Ofczarek, Elisabeth R<strong>at</strong>h, Robin Sondermann,<br />

Britta Bayer, Robert Reinagl, Birgit<br />

Minichmayr, Felix Vörtler, Thomas Limpinsel,<br />

Sascha Oskar Weis und David Supper)<br />

– ist sicherlich die Strauss-Oper „Die Frau<br />

ohne Sch<strong>at</strong>ten“ das Highlight der Saison.<br />

Auch die drei Mozart-Opern „Le Nozze de<br />

Figaro“, „Don Giovanni“ und „Così fan<br />

tutte“ werden sich als Publikumsmagneten<br />

erweisen.<br />

Besonders stolz ist man in Salzburg, dass das<br />

vor zehn Jahren ins Leben gerufene „Young<br />

Director’s Projekt“ heuer sein glanzvolles<br />

Jubiläum feiern kann. St<strong>at</strong>t – wie bislang –<br />

vier werden heuer fünf Inszenierungen gegeben,<br />

die miteinander um den ersten Pl<strong>at</strong>z<br />

gegeneinander antreten. Das „YPD“, wie es<br />

abgekürzt genannt wird, darf weitaus mehr<br />

experimentieren als die traditionellen Festspielensembles<br />

und will die diesjährigen Besucher<br />

auch an ungewohnte, ungewöhnliche<br />

Orte locken.<br />

Erl bleibt Wagner treu<br />

Im Tiroler Erl regiert mit ungebrochener<br />

Energie und Einfallsreichtum noch immer<br />

Musik-Multitalent Gustav Kuhn das Festspielprogramm.<br />

Er bietet seiner eingeschworenen<br />

– aber stetig wachsenden – Fange-<br />

Gustav Kuhn, künstlerischer Leiter der Tiroler<br />

Festspiele Erl, mag kein offizielles Motto<br />

für die Veranstaltung ausgeben: „Ich habe<br />

eine starke Gedenkjahr- und Motto-Allergie.<br />

Bei uns soll jede Note schöner klingen als<br />

die vorhergehende und jede Bewegung auf<br />

der Bühne schlüssiger sein als die vorhergehende.“<br />

Foto: Tiroler Festspiele Erl<br />

meinde 2011 wieder ein vielschichtiges und<br />

buntes Programm aus Opern, Symphonieund<br />

Kammerkonzerten, Liederabenden und<br />

einer M<strong>at</strong>inée der Osttiroler Musicbanda<br />

Franui.<br />

Kuhn mag sich bei der Ankündigung auf<br />

kein Motto, keine Linie festlegen: „Ich habe<br />

eine starke Gedenkjahr- und Motto-Allergie“,<br />

gibt er augenzwinkernd zum Besten.<br />

„Bei uns soll jede Note schöner klingen als<br />

die vorhergehende und jede Bewegung auf<br />

der Bühne schlüssiger sein als die vorhergehende.“<br />

Treu bleibt er aber unbedingt seiner<br />

Liebe zu Wagner. So will er mit der Neuproduktion<br />

„Tannhäuser“ und den Wiederaufnahmen<br />

der „Meistersinger von Nürnberg“<br />

und von „Parsifal“ einen „Querschnitt durch<br />

den Wagner-Kosmos“ zeigen. Tausendsassa<br />

Kuhn lässt es sich dabei nicht nehmen,<br />

gleichzeitig als Dirigent, Regisseur – und sogar<br />

Lichtchef – seine Vorstellungen von<br />

Schönheit und Musik in Szene zu setzen. Ü<br />

TERMINE:<br />

Salzburger Festspiele:<br />

27.7. bis 30.8.2011<br />

Bregenzer Festspiele:<br />

21.7. bis 22.8. 2011<br />

Tiroler Festspiele Erl:<br />

7.7. bis 31.7. 2011<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 63


64<br />

KULTUR & LIFESTYLE<br />

Global Family<br />

Golf und Gala für den guten Zweck<br />

Feiern macht Freude. Das dach-<br />

ten sich auch die zahlreichen<br />

Gäste – darunter viel Prominenz<br />

aus Sport und TV –, die am Global<br />

Family Golf Charity Turnier in<br />

Goldegg teilnahmen. Denn sie<br />

ließen im Anschluss Sieger und<br />

Teilnehmer auf der glanzvollen<br />

Gala in bester Laune hochleben.<br />

Für einen guten Zweck: Die Er-<br />

löse fließen Familien – und hier<br />

insbesondere den Kindern – zu,<br />

die sonst kaum je eine Chance ha-<br />

ben, einmal einen schönen Ur-<br />

laub zu verbringen.<br />

Das Pfingstwochenende im Alpina Wellness-<br />

und Sporthotel im Alpendorf und<br />

auf dem Golfpl<strong>at</strong>z Goldegg stand ganz<br />

im Zeichen der Charity. Clubmanagerin<br />

Bettina von Brauchitsch und Hoteliersehepaar<br />

Sabine und Erwin Schwarz waren –<br />

nach dem Zipfelmützenturnier mit Otto<br />

Waalkes vor vier Jahren – auch heuer wieder<br />

Gast geber und Organis<strong>at</strong>oren einer Wohltätigkeits-Veranstaltung<br />

zugunsten der touristischen<br />

Hilfsorganis<strong>at</strong>ion Global Family<br />

Charity Resort.<br />

Der Verein, der von über 100 Hoteliers aus<br />

ganz Österreich getragen wird, organisiert<br />

Urlaube für Familien, für die Reisen und Erholen<br />

sonst eher Fremdwörter sind (siehe<br />

Kasten). Sie können gemeinsame Tage in<br />

den wunderschönen Hotels verbringen und<br />

viele der Einrichtungen nutzen. So mancher<br />

Gastgeber, das zeigten die vergangenen Mon<strong>at</strong>e,<br />

ist so begeistert von der Idee und h<strong>at</strong><br />

so gute Erfahrungen mit seinen Besuchern<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

(v.l.) Zauberer Hans Liedl, Schauspiel-Freundinnen Alexa Sommer und Nicole Boettcher,<br />

Moder<strong>at</strong>orin und Model Davorka Tovilo, Global-Family-Gründer Karl Auer, Gastgeberin<br />

Sabine Schwarz, Fußballlegende Toni Polster mit Dancing Stars K<strong>at</strong>hrin Menzinger und<br />

Vadim Garbuzov. Foto: Elfriede Steinberger<br />

gemacht, dass er sogar zur Hauptsaison Kontingente<br />

zur Verfügung stellte.<br />

Um weitere Mittel zu erhalten, die Idee noch<br />

mehr Menschen vorzustellen und um die bisherigen<br />

Erfolge gebührend zu feiern, luden<br />

die Verantwortlichen zu einem spannenden<br />

Golfturnier in Goldegg und anschließend zur<br />

großen Gala im Alpina Alpendorf. Das Golfturnier<br />

gewann Toni Höllwart, bei den Damen<br />

ging Marianne Klausner als Siegerin<br />

hervor.<br />

Für die Unterhaltung und Verköstigung der<br />

Gäste war anschließend bestens gesorgt. Höhepunkt<br />

des Galaabends waren die Gesangseinlagen<br />

von Toni Polster mit Band und die<br />

Tanzeinlagen von Alfons Haiders Dancing-<br />

Star Tanzpartner Vadim und seiner Partnerin<br />

K<strong>at</strong>hrin. Auch diesmal konnte wieder Geld<br />

für den guten Zweck mit Hilfe prominenter<br />

Beteiligung gesammelt werden. Ü<br />

Mitreißend: K<strong>at</strong>hrin Menzinger<br />

und Badim Garbuzov gaben so viel<br />

Gas, dass es auch die Gäste kaum<br />

noch auf den Stühlen hielt.<br />

Foto: Elfried Steinberger


KOMMENTAR<br />

Geht’s Ihnen auch so wie mir?<br />

Fernweh führt zu Heimweh<br />

Kommentar von Dieter Chmelar*<br />

Was ist Urlaub? Okay, okay – die<br />

alljährlich gesetzlich verankerte<br />

arbeitsfreie Zeit. Aber jetzt einmal<br />

rein von den Sprachwurzeln her: Urlaub?<br />

Klingt fast wie der pflanzliche Zeitgenosse<br />

zum mineralischen Ur-Gestein<br />

oder auch zum (affenartigen) Ur-Menschen.<br />

Grade so, als wär’s einst, vor Jahrmillionen,<br />

im Ur-Herbst in den Ur-Wäldern<br />

von den Ur-Bäumen herabgesegelt,<br />

das Ur-Laub.<br />

Stimmt n<strong>at</strong>ürlich nicht –<br />

mit Verlaub gesagt<br />

Urlaub kommt von „Erlaubnis“. Genauer:<br />

Von der offiziellen, mittelalterlichen (meist<br />

fürstlichen) Genehmigung für Ritter, sich<br />

für eine kurze Weile von der Burg entfernen<br />

zu dürfen, um daheim nach dem<br />

Rechten zu sehen. Eine kurze Weile wohl<br />

deshalb, damit es nicht zu einer Langeweile<br />

ausuferte.<br />

Womit wir mitten drin wären im Thema:<br />

Mein seit Kindertagen immer wiederkehrender<br />

Traum vom unbegrenzten mehrmon<strong>at</strong>igen<br />

Urlaub führt regelmäßig (und<br />

verlässlich nach zwei Wochen) zu grenzenlosem<br />

Überdruss vom Überfluss am<br />

Nixtun – egal, wo ich war, und egal, wie<br />

schön es dort war. Denn zuhause kommt<br />

jenes Wasser aus der Leitung, das anderswo<br />

um teures Geld (halb so klar) in<br />

Flaschen verkauft wird. Und: Zuhause<br />

warten Schwarzbrot, ungesalzene Butter,<br />

Schnittlauch, Rindsuppe mit Milzschnitten,<br />

Grammelknödeln mit Sauerkraut und<br />

hauchdünne Marillenpal<strong>at</strong>schinken – um<br />

nur MEIN liebstes Menü herunterzubeten.<br />

Wahrscheinlich geht’s mir wie dem auf so<br />

wundersame Weise Wien-verwurzelten<br />

Weltbürger Otto Schenk, der ja von sich<br />

glaubhaft berichtet: „Ab Pressbaum hab<br />

ich schon Heimweh.“<br />

Was die Westösterreicher so kernig „Dahoam<br />

is dahoam“ nennen, darauf machen<br />

sich die Engländer den einprägsamen<br />

Reim: „East or west – home is best“. Und<br />

die alten Perser meinten gar, leicht bedrohlich:<br />

„Das Beste, was man von Reisen<br />

nach Hause bringt, ist die heile Haut.“<br />

Diese Gefahren sind heutzutage eher auf<br />

zwei – durchaus hautnahe – Spätfolgen<br />

beschränkt: Braungebrannt und abgebrannt.<br />

Denn es geht uns (überwiegend) prächtig.<br />

Zweimal Urlaub pro Jahr ist bei einer<br />

Mehrheit der Bevölkerung gar nix B’sonderes<br />

mehr. Ein kabarettistischer Dialog<br />

illustriert das aufs Köstlichste: „Ich komm<br />

grad von einer Weltreise“, erzählt ein<br />

Freund dem anderen. – „Und wie war’s?“,<br />

fragt dieser. Darauf der Globetrotter (mit<br />

einem „r“ am Ende, nicht mit einem „l“!)<br />

mit verächtlicher Miene: „Geh! Durt fahr i<br />

nimmer hin ...“<br />

Und vom alten Grafen Bobby kennen wir<br />

Mit der Non-Profit-Initi<strong>at</strong>ive „Global Family“ h<strong>at</strong> Karl Auer in zwei Jahren fast 400 Familien –<br />

mehr als 1000 Personen – ihren allerersten Urlaub ermöglicht.<br />

die Begebenheit<br />

aus seinem Urlaub<br />

am Meer. Der Hotelportierinformiert<br />

ihn über die<br />

Essenszeiten:<br />

„Frühstück von 8<br />

bis 11 Uhr, Mittagessen<br />

von 11 bis 15<br />

Uhr, Kaffee von 15<br />

bis 18 Uhr, Abendessen<br />

von 18 Uhr<br />

bis Mitternacht.”<br />

Darauf Bobby: „Zu<br />

blöd! Ich wär’ so<br />

gern auch einmal<br />

zum Strand gegangen!”<br />

*Chmelar (53) ist<br />

Moder<strong>at</strong>or, Entertainer,<br />

Autor und KU-<br />

RIER-Kolumnist<br />

Dabei gibt es mehr Mitmenschen, als man<br />

wahrhaben möchte, die noch NIE auf Urlaub<br />

waren. Aus sozialer Schieflage heraus<br />

bleibt der Pl<strong>at</strong>z an der Sonne nur<br />

eine brennende, aber unerfüllbare Sehnsucht.<br />

Nicht einmal „Balkonien“ oder die<br />

„Solaren“ (also das Sonnenstudio) gehen<br />

sich aus. Seit zwei Jahren nimmt ein<br />

wohltuend entschlossener Salzburger namens<br />

Karl Auer dieses gesellschaftliche<br />

Übel beherzt in Angriff. Mit der Non-Profit-Initi<strong>at</strong>ive<br />

„Global Family“ h<strong>at</strong> er seitdem<br />

fast 400 Familien – mehr als 1000 Personen<br />

– ihren allerersten Urlaub ermöglicht.<br />

Aber beileibe nicht bloß in irgendwelchen<br />

heruntergekommenen Bruchbuden. Sein<br />

kluger „Trick“: Er schnorrt den schönsten<br />

und teuersten Hotels unseres Landes jene<br />

freien Pl<strong>at</strong>zerln ab, die (meist in der Nebensaison)<br />

leer mitlaufen. Die Betreiber<br />

müssen also sowieso ihr Personal beschäftigen<br />

und die Infrastruktur aufrechterhalten<br />

– warum nicht mit dem einen<br />

oder anderen „PAX“ (wie die Touristiker<br />

den Gast abkürzen). Pax heißt aber auch<br />

„Frieden“ auf L<strong>at</strong>einisch. Im Fall von „Global<br />

Family“, für die sich von Gerold Rudle<br />

bis W<strong>at</strong>erloo, von Ulla Weigerstorfer bis<br />

Tini Kainr<strong>at</strong>h, von Elisabeth Engstler bis<br />

Reinhard Nowak längst zahllose Prominente<br />

einsetzen, heißt es sogar „sozialer<br />

Frieden“, denn, so Auer: „Es muss das Ziel<br />

einer Gesellschaft sein, dass Unterprivilegierte<br />

nicht nur ÜBERleben, sondern dass<br />

sie auch etwa ERleben.“<br />

Darüber lohnt es sich nachzudenken, find’<br />

ich. Am besten gleich beim nächsten Urlaub.<br />

Denn: Ob Fernweh oder Heimweh –<br />

es gibt weiß Gott schlimmere Schicksale. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 65


66<br />

MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Lions Club für den<br />

Kinderschutz<br />

Mit Unterstützung der <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong><br />

West fand im Juni ein Golfturnier des Lions<br />

Club Millenium Damen Salzburg am<br />

Golfclub Goldegg zugunsten des Kinderschutzzentrums<br />

Salzburg st<strong>at</strong>t.<br />

Zahlreiche Teilnehmer aus der Wirtschaft –<br />

wie beispielsweise Franz Schellhorn, Christian<br />

Ehrensberger und Mag. Michael Schafflinger<br />

(siehe Foto) – haben einen namhaften<br />

Betrag – immerhin 5.000 Euro – für das Pongau<br />

Zentrum in Bischofshofen erspielt. Dr.<br />

Verena Schrems, Vorsitzende des Vorstands,<br />

h<strong>at</strong> sich besonders für die Unterstützung bei<br />

allen Beteiligten bedankt.<br />

Erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr<br />

Die Generali Salzburg kann<br />

auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

2010 zurückblicken,<br />

das insbesondere von<br />

einem starken Wachstum in<br />

der Lebensversicherung und<br />

in der priv<strong>at</strong>en Krankenversicherung<br />

geprägt war. Auch<br />

für 2011 zeichnet sich nach<br />

dem ersten Quartal ein deutlicher Aufwärtstrend ab.<br />

Zu dieser erfreulichen Geschäftsentwicklung, zu Produkt-Innov<strong>at</strong>ionen<br />

im Bereich der Kfz-Versicherung<br />

und der Gesundheitsvorsorge sowie zum weiteren Ausbau<br />

des Salzburger Vertriebsteams um 20 Mitarbeiter<br />

informierten Generaldirektor Dr. Luciano Cirinà und<br />

Regionaldirektor Mag. Erwin Mollnhuber bei einem<br />

Pressegespräch im Löwenhaus des Zoos Salzburg. Der<br />

außergewöhnliche Ort wurde gewählt, weil die Generali<br />

als langjähriger Partner des Zoos Salzburg kürzlich<br />

die P<strong>at</strong>ronanz für das vor einem Jahr eröffnete Löwenhaus<br />

übernommen h<strong>at</strong>. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />

Generaldirektor Dr.<br />

Luciano Cirinà<br />

(vorne) und Regionaldirektor<br />

Mag. Erwin<br />

Mollnhuber im Löwenhaus.<br />

Foto: Generali<br />

Organis<strong>at</strong>ionsänderung<br />

Mit 16. Mai 2011 ist Mag. Martin Khom zum Team von Peugeot<br />

Austria gestoßen und wird zeitversetzt Mag. Christof Blank als<br />

Direktor Verkauf nachfolgen. Seine berufliche Karriere führte ihn<br />

zur österreichischen Importorganis<strong>at</strong>ion der Fi<strong>at</strong> Group, wo er<br />

mehrere Jahre verschiedene Funktionen für die Marken Alfa Romeo<br />

bzw. Lancia bis hin zum Brand Country Manager wahrnahm.<br />

Zuerst h<strong>at</strong> Martin Khom ein individuelles Programm für seine Integr<strong>at</strong>ion<br />

im Konzern durchlaufen und ist seit der 3. Juniwoche<br />

laufend im Haus präsent. Christof Blank, der innerhalb der kommenden<br />

Sommermon<strong>at</strong>e seine berufliche Karriere innerhalb des<br />

Konzerns fortsetzen wird, nimmt bis zu seinem Wechsel weiterhin<br />

alleinverantwortlich die Funktion als Direktor Verkauf bei Peugeot<br />

Austria wahr. Ü<br />

Fuhrpark -<br />

optimierung<br />

Der Standort Lengau der PALFIN-<br />

GER Gruppe ist seit dem Jahr 2009<br />

erklärter Klimabündnis-Betrieb.<br />

Vor rund zwei Jahren wurden auch<br />

bereits zehn erdgasbetriebene Stapler<br />

angeschafft und eine eigene<br />

Erdgas-Tankstelle am Firmengelände<br />

errichtet. 2010 war die Optimierung<br />

des Fuhrparks ein wesentliches<br />

Vorhaben der Betriebsplanung,<br />

dabei lag das Augenmerk<br />

insbesondere auf den neun Schichtbussen.<br />

„Unser Ziel ist, einen möglichst<br />

effizienten Fuhrpark zu managen.<br />

Wir haben uns also die Auslastung,<br />

Betriebs- und Gesamtkosten<br />

und Umweltverträglichkeit angesehen.<br />

N<strong>at</strong>ürlich darf die Mobilität<br />

nicht darunter leiden“, erläutert<br />

Dietmar Schachner, Leiter der<br />

Betriebsplanung in Lengau. Ü<br />

Neu im Team von<br />

Peugeot Austria:<br />

Mag. Martin Khom<br />

Foto: Peugeot Austria<br />

Das Kinderschutzzentrum Salzburg wurde<br />

1987 gegründet. Der gemeinnützige, unabhängige<br />

Verein ist eine priv<strong>at</strong>e Initi<strong>at</strong>ive und<br />

eine Einrichtung der freien Jugendwohlfahrt.<br />

„Basis unserer Arbeit sind die UN-Konvention<br />

über die Rechte des Kindes und das Jugendwohlfahrtsgesetz“,<br />

erläutert Vorstandsvorsitzende<br />

Schrems. „Kernpunkt ist das in<br />

der UN-Konvention verankerte Recht des<br />

Kindes, vor allen Formen von Gewalt geschützt<br />

zu werden.“ Ü<br />

(v.l.) Franz Schellhorn (ÖSV Vizepräsident),<br />

Mag. Waltraud Wöhrer (Präsidentin Lions<br />

Club Millenium), Christian Ehrensberger<br />

(Ehrensberger Ges.mbH.), Mag. Michael<br />

Schafflinger (GF Bad Vigaun).<br />

Foto: priv<strong>at</strong><br />

Erwerb<br />

Nachdem die Kartellbehörde dem Kauf der<br />

österreichischen American Express Reisebüro<br />

GmbH durch die Verkehrsbüro Group<br />

von der American Express Intern<strong>at</strong>ional Inc.<br />

zugestimmt h<strong>at</strong>, erfolgte am 15. Juni 2011<br />

das Closing. Mit dem Erwerb ist die Verkehrsbüro<br />

Group künftig mit zwei Geschäftsreise-Marken<br />

„Verkehrsbüro Business<br />

Travel“ und „American Express Business<br />

Travel“ aktiv. Zudem ist die Verkehrsbüro<br />

Group durch eine Zus<strong>at</strong>zvereinbarung<br />

Franchisepartner von American Express und<br />

h<strong>at</strong> Zugriff auf das intern<strong>at</strong>ionale Netzwerk<br />

„American Express Global Travel Partner“.<br />

Mag. Harald Nograsek, Generaldirektor der<br />

Verkehrsbüro Group: „Mit diesem Expansionsschritt<br />

baut die Verkehrsbüro Group ihre<br />

Sparte Geschäftsreisen besonders im intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Geschäft aus. Intern<strong>at</strong>ionale Konzerne<br />

mit Niederlassungen in Österreich sowie<br />

Geschäftsreisekunden mit CEE-Geschäft<br />

können damit noch umfassender betreut<br />

werden.“ Ü<br />

Österreicher top<br />

Das größte Börsenspiel aller Zeiten – der<br />

XTB Trading Cup 2011 – ist am 27. Mai mit<br />

einem spektakulären Showdown zu Ende gegangen.<br />

Bis zuletzt wurde intensiv um die<br />

ersten Plätze gekämpft. Schlussendlich<br />

konnten sich die Gewinner des Wettbewerbs<br />

mit durchaus beeindruckenden Performances<br />

von ihren zahlreichen Mitbewerbern<br />

aus insgesamt zwölf Ländern absetzen. Über<br />

2.500 Österreicher haben am Trading Cup<br />

2011 teilgenommen, und einer von ihnen<br />

zählt auch zu den glücklichen Gewinnern.<br />

Er erhielt für seine ausgezeichnete Performance<br />

in der K<strong>at</strong>egorie Optionen ein brandneues<br />

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Imst 104.7 Mhz<br />

Pitztal 88.9 / 102.2 Mhz<br />

Landeck 107,1 Mhz<br />

Reutte 104.0 Mhz<br />

Ehrwald 98.6 Mhz<br />

Salzburg / Oberösterreich:<br />

Salzburg, Innviertel 106,2 Mhz<br />

St. Johann, Pongau 107,5 Mhz<br />

Zell am See, Pinzgau 107,1 Mhz<br />

Saalfelden 104,3 Mhz<br />

Linz, OÖ Zentralraum 91,8 Mhz<br />

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