at - Wirtschaftsnachrichten
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SERVICE<br />
Das war der Titel einer Image-<br />
kampagne der Holzindustrie in<br />
den Neunzigerjahren. In Zeiten<br />
der zunehmenden Verknappung<br />
fossiler Brennstoffe gleicht die<br />
Abhängigkeit der europäischen<br />
Union von Öl und Erdgas dem<br />
Damoklesschwert. Unabhängig-<br />
keitsbestrebungendiesbezüg- lich bringen wieder verstärkt das<br />
Thema Holz ins Spiel. Die EU ist<br />
redlich bemüht, Rahmenbedin-<br />
gungen zu schaffen, um den<br />
Energie-Importdruck zu verrin-<br />
gern und auch für eine Krise ge-<br />
wappnet zu sein.<br />
Die Energiepreise innerhalb der EU sind<br />
allein im letzten Jahr um 15 Prozent gestiegen.<br />
Mehr als die Hälfte der in der<br />
EU benötigten Energie kommt aus Dritteländern,<br />
mit steigender Tendenz. Im Energiemix<br />
der EU steht Gas auf der Liste der wichtigsten<br />
Brennstoffe gleich hinter Öl. Durch Bürgerkrieg,<br />
politische Instabilität, Atomk<strong>at</strong>astrophen<br />
und Erdbeben ist das Bedürfnis der<br />
Menschen nach erneuerbaren und ungefährlichen<br />
Formen der Energiegewinnung so<br />
groß wie noch nie. Die Schweiz, Deutsch-<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011<br />
land, Italien und auch Japan haben durch die<br />
K<strong>at</strong>astrophe einen Umdenkprozess eingeläutet<br />
und den politischen Druck des Themas<br />
erkannt oder sich ihm beugen müssen.<br />
Solarenergie, Wasserkraft, Windkraft und<br />
Biomasse sind die Schlagwörter der Energiewende<br />
und treten angesichts der K<strong>at</strong>astrophen<br />
die legitime Nachfolge der fossilen<br />
Ressourcen an. Österreich nimmt im europäischen<br />
Feld eine Spitzenposition ein, und<br />
die österreichische Holzindustrie freut sich<br />
über den umweltfreundlichen Jobmotor –<br />
Biomasse. Holz ist in Österreich mit einem<br />
jährlichen Zuwachs von 31 Millionen m 3 ,<br />
ausreichend vorhanden und vor allem in<br />
Österreich ein großer Wachstumsmarkt. Pro<br />
Sekunde wächst ein Kubikmeter nach und<br />
nur zwei Drittel des Zuwachses werden genutzt<br />
während ein Drittel verrottet. Der<br />
Großteil des österreichischen Waldes ist mit<br />
81 Prozent in Priv<strong>at</strong>besitz und wird kleinflächig<br />
bewirtschaftet.<br />
Anteil der Erneuerbaren am gesamten Energieverbrauch in %<br />
in den EU27 im Jahr 2006 und Ziel bis 2020 Quelle: EUROSTAT<br />
Stolz<br />
auf Holz!<br />
Jeder vierte Biomasseheizkessel in<br />
Europa kommt aus Oberösterreich<br />
Bereits 1,35 Millionen Tonnen Biomasse<br />
werden pro Jahr in Oberösterreich verarbeitet<br />
und dadurch 1,2 Millionen Tonnen CO 2<br />
eingespart. Die Biomasse ist damit gleichauf<br />
mit der Wasserkraft mit einem Anteil von 14<br />
Prozent und somit in der Gesamtenergieerzeugung<br />
die Nummer eins der erneuerbaren<br />
Energieträger in Oberösterreich.<br />
„Die WärmekonsumentInnen, die auf umweltfreundliche<br />
Holzheizungssysteme umgestellt<br />
haben, werden mit einem Preisvorteil<br />
gegenüber fossilen Brennstoffen belohnt.<br />
Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft,<br />
aber auch im Bioenergie-Sektor sind<br />
Motor für Oberösterreich als Wirtschaftsland“,<br />
betont Agrar-Landesr<strong>at</strong> Max Hiegelsberger,<br />
die Bedeutung der Wertschöpfung im<br />
eigenen Land.<br />
„Die Landwirtschaft braucht heute die Bioenergie<br />
als Einkommensquelle“, sagt Hiegelsberger<br />
weiter und sieht Oberösterreich<br />
auf einem guten Weg. „Die steigende Zahl an<br />
Bioenergieanlagen im Wärmebereich, aber<br />
auch zur Stromerzeugung spricht für sich.<br />
Regionale Lebensmittel haben bereits einen<br />
hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft,<br />
auch die regionale Energie ist auf dem besten<br />
Weg in eine Energiezukunft, die von fossilen<br />
Brennstoffen möglichst unabhängig ist.“<br />
2.500 Arbeitsplätze und 540 Millionen<br />
Euro Ums<strong>at</strong>z im Bereich Biomasse in<br />
Oberösterreich<br />
„Der boomende Heimmarkt h<strong>at</strong> Oberösterreichs<br />
Unternehmen zum weltweiten Technologieführer<br />
bei Biomasseheizkesseln gemacht<br />
– mittlerweile stammen 27 Prozent<br />
der in ganz Europa verkauften Heizkessel<br />
aus Oberösterreich.“ Umwelt-Landesr<strong>at</strong><br />
Rudi Anschober betont die Vorreiterrolle<br />
Oberösterreichs bei der Verwendung von<br />
Biomasse. „Diese Entwicklung zeigt, dass<br />
Foto: proHolz