23.12.2012 Aufrufe

at - Wirtschaftsnachrichten

at - Wirtschaftsnachrichten

at - Wirtschaftsnachrichten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein Gemälde, auf dem der ermordete Revolutionär<br />

Mar<strong>at</strong> im Augenblick des Todes dargestellt<br />

wird, ist das heurige Motiv des Bühnenbilds<br />

der Seebühne in Bregenz. St<strong>at</strong>t in<br />

der Badewanne sitzt Mar<strong>at</strong> im See.<br />

Foto: Bregenzer Festspiele<br />

Schon der Aufbau des Bühnenbildes auf<br />

der Bregenzer Seebühne lockt alljährlich<br />

Touristen und Einheimische in Scharen<br />

an den See. Riesige Kräne, winzig aussehende<br />

Bauarbeiter vor monumentaler Kulisse,<br />

halsbrecherische Konstruktionen:<br />

Die Seebühne ist ein Paradies für (Hobby-)<br />

Fotografen.<br />

Die Aufführungen selber sind nicht minder<br />

spektakulär, die Veranstalter wählen nicht<br />

umsonst vor allem die Themen, die sich als<br />

Augenschmaus in Szene setzen lassen. War<br />

es in den vergangenen beiden Jahren Verdis<br />

„Aida“, ist es heuer und 2012 das Revolutionsdrama<br />

„Andrea Chenier“ (manchmal<br />

auch: André Chenier) des italienischen Komponisten<br />

Umberto Giordano. „Es ist, als sei<br />

dieses Werk nur für diesen Ort komponiert<br />

worden“, schwärmt denn auch Intendant David<br />

Pountney im Vorfeld.<br />

Auch das Programm für 2013 und 2014 steht<br />

bereits fest: Dann nämlich dürfen sich Mozart-Fans<br />

auf eine „Zauberflöte“ der XXL-<br />

Sonderklasse freuen. Die ansässige Wirtschaft<br />

wird’s freuen. „Die Bregenzer Festspiele<br />

lukrieren Wertschöpfungseffekte von<br />

rund 100 Millionen Euro, wovon fast die<br />

Hälfte auf den Großraum Bregenz entfällt,<br />

das Land Vorarlberg h<strong>at</strong> einen Anteil von<br />

rund 25 Millionen“, rechnet Franz Salzmann,<br />

kaufmännischer Direktor der Bregenzer<br />

Festspiele, vor.<br />

Salzburg-Highlight:<br />

„Die Frau ohne Sch<strong>at</strong>ten“<br />

Wie lohnend die Festspiele für Stadt und Region<br />

sein können, braucht man den Salzbur-<br />

Auch 2011 werden sich wieder Tausende von<br />

dem schönen Schein auf der Bühne verzaubern<br />

lassen. Foto: Tiroler Festspiele Erl<br />

gern nicht zu erzählen. Selbst in den entferntesten<br />

Winkeln der Welt kennt man die Stadt<br />

– wegen Mozart und wegen der glanzvollen<br />

und zumeist top-besetzten Festspiele. Rund<br />

225 Millionen Euro Umwegrentabilität haben<br />

die Verantwortlichen ausgerechnet, auch<br />

wenn diese Zahlen noch aus Zeiten vor der<br />

Finanzkrise stammen. Doch Musik und Kultur<br />

werden immer Menschen aller N<strong>at</strong>ionen<br />

anziehen und sind daher rel<strong>at</strong>iv krisenresistent.<br />

Für die 37 Spieltage erwarten die Salzburger<br />

Festspiele in diesem Jahr rund 222.000 Besucher.<br />

Neben der überarbeiteten Inszenierung<br />

des „Jedermann“ – heuer in der nahezu<br />

gleichen Besetzung wie im Vorjahr (Martin<br />

Reinke, Ben Becker, Peter Jordan, Nicholas<br />

Ofczarek, Elisabeth R<strong>at</strong>h, Robin Sondermann,<br />

Britta Bayer, Robert Reinagl, Birgit<br />

Minichmayr, Felix Vörtler, Thomas Limpinsel,<br />

Sascha Oskar Weis und David Supper)<br />

– ist sicherlich die Strauss-Oper „Die Frau<br />

ohne Sch<strong>at</strong>ten“ das Highlight der Saison.<br />

Auch die drei Mozart-Opern „Le Nozze de<br />

Figaro“, „Don Giovanni“ und „Così fan<br />

tutte“ werden sich als Publikumsmagneten<br />

erweisen.<br />

Besonders stolz ist man in Salzburg, dass das<br />

vor zehn Jahren ins Leben gerufene „Young<br />

Director’s Projekt“ heuer sein glanzvolles<br />

Jubiläum feiern kann. St<strong>at</strong>t – wie bislang –<br />

vier werden heuer fünf Inszenierungen gegeben,<br />

die miteinander um den ersten Pl<strong>at</strong>z<br />

gegeneinander antreten. Das „YPD“, wie es<br />

abgekürzt genannt wird, darf weitaus mehr<br />

experimentieren als die traditionellen Festspielensembles<br />

und will die diesjährigen Besucher<br />

auch an ungewohnte, ungewöhnliche<br />

Orte locken.<br />

Erl bleibt Wagner treu<br />

Im Tiroler Erl regiert mit ungebrochener<br />

Energie und Einfallsreichtum noch immer<br />

Musik-Multitalent Gustav Kuhn das Festspielprogramm.<br />

Er bietet seiner eingeschworenen<br />

– aber stetig wachsenden – Fange-<br />

Gustav Kuhn, künstlerischer Leiter der Tiroler<br />

Festspiele Erl, mag kein offizielles Motto<br />

für die Veranstaltung ausgeben: „Ich habe<br />

eine starke Gedenkjahr- und Motto-Allergie.<br />

Bei uns soll jede Note schöner klingen als<br />

die vorhergehende und jede Bewegung auf<br />

der Bühne schlüssiger sein als die vorhergehende.“<br />

Foto: Tiroler Festspiele Erl<br />

meinde 2011 wieder ein vielschichtiges und<br />

buntes Programm aus Opern, Symphonieund<br />

Kammerkonzerten, Liederabenden und<br />

einer M<strong>at</strong>inée der Osttiroler Musicbanda<br />

Franui.<br />

Kuhn mag sich bei der Ankündigung auf<br />

kein Motto, keine Linie festlegen: „Ich habe<br />

eine starke Gedenkjahr- und Motto-Allergie“,<br />

gibt er augenzwinkernd zum Besten.<br />

„Bei uns soll jede Note schöner klingen als<br />

die vorhergehende und jede Bewegung auf<br />

der Bühne schlüssiger sein als die vorhergehende.“<br />

Treu bleibt er aber unbedingt seiner<br />

Liebe zu Wagner. So will er mit der Neuproduktion<br />

„Tannhäuser“ und den Wiederaufnahmen<br />

der „Meistersinger von Nürnberg“<br />

und von „Parsifal“ einen „Querschnitt durch<br />

den Wagner-Kosmos“ zeigen. Tausendsassa<br />

Kuhn lässt es sich dabei nicht nehmen,<br />

gleichzeitig als Dirigent, Regisseur – und sogar<br />

Lichtchef – seine Vorstellungen von<br />

Schönheit und Musik in Szene zu setzen. Ü<br />

TERMINE:<br />

Salzburger Festspiele:<br />

27.7. bis 30.8.2011<br />

Bregenzer Festspiele:<br />

21.7. bis 22.8. 2011<br />

Tiroler Festspiele Erl:<br />

7.7. bis 31.7. 2011<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2011 63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!