geologiederschweiz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Geologie der Schweiz
Abb. 1.18
Maggiadelta
Das Maggiadelta wächst immer weiter in den See hinaus, am Seeboden hat es bereits den Gegenhang
erreicht.
© VBS – Schweizer Luftwaffe
wortlich ist. So wurde z. B. das Aaretal bei
Thun in der letzten Million Jahre um ca.
1 km eingetieft oder das Unterwallis bei
Martigny um 1,5 km, während die Bergketten
viel weniger stark erniedrigt wurden.
Einige der alpinen Schluchten, wie die
Aareschlucht zwischen Innertkirchen und
Meiringen oder die Via Mala in Graubünden,
sind massgeblich durch subglaziales
Schmelzwasser (Wasser, das durch die Gletscherspalten
an den Grund des Gletschers
fliesst und von dort bis zum Gletschertor)
eingesägt worden. Der scheinbar U-förmige
Talquerschnitt einiger Gletschertäler entstand
oft durch spätere Lockergesteinsschüttungen
sowie weitere Faktoren wie
Gesteinshärte und parallelen Verlauf der
Klüftung (Spalten) in den Talflanken.
Es gibt aber einen Unterschied zwischen
Gletscher- und Flusstälern. Flüsse fliessen
nur abwärts, Eis und subglaziales Schmelzwasser
auch aufwärts. Flusstäler weisen
deshalb überall ein Gefälle auf. Dagegen
können Gletscher auch Übertiefungen aushobeln.
Dies sind Talabschnitte mit einer
Gegensteigung, z. B. Becken. Dies kann
schon ganz oben am Gletscher mit der Karmulde
ansetzen, dann vor und nach Talstufen,
beim Zusammenfluss von Gletscherarmen
oder beim klassischen Zungenbecken
( Abb. 1.17, S. 29). Ein eindrückliches Beispiel
ist der Konkordiaplatz im Jungfraugebiet,
wo mehrere Gletscher zusammenfliessen.
Das Felsbett unter dem
Aletsch-Gletscher ist dort um mindestens
500 m übertieft. Übertiefungen wurden
30