geologiederschweiz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Geologie der Schweiz
Abb. 1.20
Glaziale Talübertiefungen auf der Alpennordseite
Die Karte zeigt das Felsrelief der nördlichen Hälfte der Schweiz, so, wie es aussehen würde, wenn man alle
Lockergesteine wegräumen würde. Die Terrainoberfläche des Mittellands liegt heute höher als 300 m ü. M.
Die hellgrünen bis hellblauen Bereiche zeigen somit, wo der Fels wesentlich tiefer liegt als die Oberfläche.
Die Gletschertäler wurden bis auf über 600 m unter den Meeresspiegel eingetieft (das Maximum liegt bei
Martigny). Dies entspricht im Unterwallis fast 1000 m unter Terrain.
© Mirjam Dürst Stucki, Bern
dem Gletscherrückzug mündeten die Seitentäler
mit einer Höhenstufe ins Haupttal,
die früher durch einen Wasserfall überbrückt
wurde – später hat sich dort oft eine
Schlucht gebildet.
Warum verlaufen Täler da, wo sie sind?
Täler werden bevorzugt dort eingetieft, wo
der Untergrund der Erosion weniger Widerstand
leistet. Dies hängt neben der
Gesteinshärte von Schwächezonen des Gebirges
wie Decken- und Gesteins-/Schichtgrenzen
( Abb. 1.21, S. 34), Klüftung, Verschiebungs-
und Überschiebungszonen ab.
Schichtgrenzen sind Übergänge zwischen
zwei aufeinanderliegenden Gesteinsarten.
Die Schubkraft, die zur Gebirgsbildung
führt, faltet weiche Gesteinsschichten und
zerbricht harte. Die daraus resultierenden
parallelen Spalten nennt man Klüftung (siehe
nächster Abschnitt). Verschiebungszonen
sind Nahtstellen, an denen Gesteinspakete
aneinander vorbeigeschoben wurden.
Sie werden auch Brüche oder Störungen
genannt. Der «Knick» im Längsverlauf des
Thunersees ist ein Beispiel für eine Verschiebungszone.
Westlich des unteren Thunersees
stehen die penninischen Préalpes
32