karstlandschaften
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auswahl der Jahreszeit
Jede Landschaft präsentiert sich durch die verschiedenen Jahreszeiten anders.
Je nachdem, was einem wichtig ist, empfiehlt es sich, die Jahreszeit
für einen Besuch bewusst zu wählen.
– Frühling: Je nach Höhenlage und Exposition beginnt der Frühling zu unterschiedlichen
Zeiten. Die Flora ist durch Frühblüher und den Bergfrühling
geprägt (z. B. Soldanelle, Krokus, Flühblümchen, Erika).
– Sommer: Der Frühsommer ist die Hauptblütezeit mit der grössten Blumenvielfalt
(z. B. Männertreu, blaue Enziane, Alpen-Aster, Edelweiss, gelbe
und violette Veilchen, Sonnenröschen, Fingerkraut, Alpenrose). Auf der
Alpensüdseite ist dies Mai bis Juni, auf der Alpennordseite Juni bis Mitte
Juli, je nach Höhenlage. In dieser Zeit lassen sich oft Tiere mit Jungen beobachten.
Nur wenige Pflanzen haben ihren Blütezeitpunkt erst im Spätsommer
(August: z. B. Blauer und Gelber Eisenhut, Purpur-Enzian, Gel ber
Enzian, Getupfter Enzian, Feld-Enzian, Schnittlauch, Alpendost, Alpen-
Lein). Wer schöne Blumen sehen möchte, plant in Gebieten mit Alpwirtschaft
eher einen früheren Besuch. Sobald die Tiere in den Weiden sind,
ist die Blumenpracht abgefressen ...
– Herbst: Die Blütenpracht ist vorbei. Das Besondere dieser Jahreszeit liegt
in den schönen Farben der Landschaft, dem charakteristischen Herbstlicht
und der gegenüber dem dunstigen Sommer oft klareren Fernsicht.
Da in den Kalkgebieten der schweizerischen Alpennordseite die Flora zum
grössten Teil identisch ist, wird in jedem Gebiet nur auf eine Auswahl von
Pflanzen hingewiesen. Mehr Informationen über die Zusammensetzung der
Flora und die Pflanzengesellschaften finden sich in Teil II.
Das Entdecken von Höhlen auf eigene Faust
Philipp Häuselmann
Abb. 2 Karstlandschaft
am Graustock
(Kt. Obwalden)
Karstlandschaften üben
einen starken Reiz aus –
sie sind abweisend und
anziehend zugleich.
«Hei, chumm mir gö o eis ine Höhli, das fägt.» – Wer möchte nicht gerne
auch einmal etwas entdecken, was noch niemand gesehen hat? Etwas Abenteuer
verspüren? Etwas Gruseln auch? – Allein, es ist nicht ungefährlich!
Das grösste Risiko beim Höhlenforschen geht nicht von der Höhle selbst aus:
Sauerstoff ist in Schweizer Höhlen fast immer genügend vorhanden, die Gefahr
eines Einsturzes ist meistens sehr klein – einzig ein Wassereinbruch bei
Regenwetter kann schnell verhängnisvoll sein. Die grösste Gefahr ist eindeutig
die mangelnde Erfahrung. Sie hat Fehleinschätzungen zur Folge: bezüglich
der benötigten Ausrüstung, der Zeit, die es für den Hin- und Rückweg
braucht, sowie der eigenen Kräfte. Abseilen geht einfacher als Hinaufklettern,
nach ein paar Stunden Forschung wieder ans Tageslicht zu steigen,
ist streng. Die fehlende Übung bewirkt ein erstaunlich rasches Ermü-
10 Karstlandschaften und Schauhöhlen der Schweiz