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Die MALTESER - Festschrift 50 Jahre Bereich Tirol/Vorarlberg

50 Jahre MALTESER Hospitaldienst Austria - Bereich Tirol/Vorarlberg, 10 Jahre als verlässlicher Partner im Rettungs- und Katastrophendienst des Landes Tirol. Eine Zeitreise!

50 Jahre MALTESER Hospitaldienst Austria - Bereich Tirol/Vorarlberg, 10 Jahre als verlässlicher Partner im Rettungs- und Katastrophendienst des Landes Tirol. Eine Zeitreise!

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<strong>Die</strong><br />

<strong>MALTESER</strong><br />

TIROL UND VORARLBERG<br />

FESTSCHRIFT <strong>50</strong> JAHRE<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

1


KAPITEL<br />

Aufnahme 1970<br />

<strong>50</strong> JAHRE<br />

BEREICH TIROL UND VORARLBERG<br />

Aufnahme 2019<br />

22


4<br />

Grußworte<br />

11<br />

Ein halbes Jahrhundert<br />

12<br />

Menschenspuren<br />

Vier Schwalben an der Tränke<br />

16<br />

24<br />

Gemeinschaft<br />

Zeit, Zuwendung, Zuhören<br />

Ihr seids wirklich der Hammer<br />

Gemeinsam Leben Retten<br />

Professionelle Partnerschaft<br />

26<br />

Rückblick<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> in 5 Stationen<br />

Bilderreise durch die Jahrzehnte<br />

34<br />

Gelesen Empfohlen<br />

Literatur für Malteser-Interessierte<br />

35<br />

Danksagung<br />

Ein herzliches und inniges Danke<br />

Herausgeber<br />

<strong>MALTESER</strong> Hospitaldienst Austria, <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong>, 1970-2020<br />

6020 Innsbruck, Leopoldstraße 41, T: +43 512 58 04 58, E: tirol@malteser.at, www.malteser.at<br />

Medieninhaber: Souveräner Malteser-Ritter-Orden (Malteserorden), 1010 Wien<br />

Redaktion und Fotos<br />

Chefredaktion: Fra´Gottfried Kuehnelt-Leddihn, Lukas Krupitza, Katharina Stögner<br />

Fotos: ©<strong>MALTESER</strong> Austria, Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at,<br />

Lektorat und Texte: MMag. Edith Holzer, 1030 Wien, Druck: Aristos – Druckzentrum GmbH, Josef-Dinkhauser<br />

Straße 2, 6060 Hall​. Produktion: 01/2021<br />

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

3


GRUSSWORTE<br />

STATTHALTER<br />

DES GROSSMEISTERS<br />

Liebe Malteser!<br />

Mit großer Freude habe ich von Eurem Jubiläum gehört.<br />

Leider wird es mir nicht möglich sein, mit Euch zu<br />

feiern und meine Glück- und Segenswünsche persönlich<br />

zu überbringen.<br />

Das starke Engagement im Sinne des Mottos des Malteserordens<br />

„Tuitio fidei et obsequium pauperum“ – Stärkung,<br />

Pflege des Glaubens und <strong>Die</strong>nst an den Armen, wie es im<br />

<strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong> des Malteser Hospitaldienst Austria gelebt<br />

wird, ist ein Vorbild für alle ehrenamtlichen Werke des<br />

Ordens weltweit.<br />

So wie auch dem zu früh verstorbenen Großmeister<br />

Fra‘ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto ist<br />

es mir ein großes Anliegen, dass alle, die in den Orden<br />

eintreten wollen, in einem Werk wie dem Euren in die<br />

Schule des <strong>Die</strong>nens an den Armen des Herrn eingeführt<br />

werden.<br />

Möge die Feier Eure Gemeinschaft stärken für die<br />

Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte und Eure<br />

Freude am Glauben und am <strong>Die</strong>nst. Der Segen unseres<br />

Herrn begleite Euch weiterhin.<br />

Fra‘ Marco Luzzago<br />

4 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


GRUSSWORTE<br />

GROSSHOSPITALIER<br />

Liebe <strong>Tirol</strong>er Malteser!<br />

Es ist mir ein wichtiges Anliegen, den Maltesern in <strong>Tirol</strong><br />

zum <strong>50</strong>-jährigen Bestand ihres <strong>Bereich</strong>es zu gratulieren.<br />

Immer wieder habe ich gehört, wie stark sich seine Mitglieder<br />

– teilweise seit der Gründung durchgehend – für<br />

den <strong>Die</strong>nst am Nächsten einsetzen und ihre Begeisterung<br />

für unseren Orden auch an die nächste Generation<br />

weitergegeben haben und weitergeben.<br />

Wenn auch das meteorologische Klima immer wärmer<br />

wird, sind wir mit einer Abkühlung des sozialen Klimas<br />

konfrontiert. Hier braucht es Menschen wie Euch, die<br />

sich dem Kampf gegen das achtfache Elend – Krankheit<br />

und Verlassenheit, Heimatlosigkeit und Hunger, Lieblosigkeit<br />

und Schuld, Gleichgültigkeit und Unglaube,<br />

symbolisiert in den acht Spitzen unseres Kreuzes – verschrieben<br />

haben und ihre Liebe zum <strong>Die</strong>nst an ihren<br />

Mitmenschen weitergeben.<br />

Ad multos annos!<br />

Dominique de La Rochefoucauld-Montbel<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

5


GRUSSWORTE<br />

ZUM GELEIT<br />

Kein Orden war und ist von so großer Beständigkeit<br />

und Bedeutung auf humanitärem und völkerrechtlichem<br />

Gebiet wie der Souveräne Malteser-Ritter-Orden.<br />

Es ist erstaunlich, mit welcher Ausdauer und Standhaftigkeit<br />

die Ordensmitglieder den jeweiligen Herausforderungen<br />

der Zeit entgegentraten und dabei<br />

nie die Grundsätze von sozialem Engagement und<br />

Fürsorge ihres Gründers Fra’ Gérard aus den Augen<br />

verloren.<br />

Der Malteser Hospitaldienst Austria ist eine Hilfsorganisation<br />

des weltweit tätigen katholischen Ritterordens<br />

mit den meisten, rein ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern im Behinderten- und<br />

Rettungswesen in Österreich. Im Laufe eines <strong>Jahre</strong>s<br />

werden von den insgesamt rund 100 ehrenamtlichen<br />

<strong>Tirol</strong>er Malteserinnen und Maltesern etwa 20.000<br />

freiwillige Stunden geleistet.<br />

Das gilt auch für die Katastrophenhilfe in <strong>Tirol</strong> und<br />

dem umliegenden Ausland. In Not geratenen Menschen<br />

zu helfen, Leid zu lindern und den Trost christ-<br />

licher Nächstenliebe zu bieten, das ist ihre Mission.<br />

Der Malteser Hospitaldienst Austria sieht sich einer<br />

zeitlos gültigen Tradition verpflichtet, die in der persönlichen,<br />

menschlichen und von Achtung geprägten<br />

Zuwendung zum Nächsten Ausdruck findet.<br />

Jede und jeder Mitwirkende des Malteser Hospitaldienst<br />

Austria in <strong>Tirol</strong> leistet im Geiste des Ordens<br />

einen wertvollen Beitrag gegen Krankheit, Verlassenheit,<br />

Heimatlosigkeit, Lieblosigkeit oder Hunger.<br />

Ein herzliches Dankeschön dafür.<br />

Ihr<br />

Günther Platter<br />

Landeshauptmann von <strong>Tirol</strong><br />

6 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


GRUSSWORTE<br />

ZEUGNIS GELEBTER<br />

BARMHERZIGKEIT<br />

Seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n lebt der Malteser Hospitaldienst Austria<br />

nun schon in <strong>Tirol</strong> den jahrhundertealten Ordensauftrag<br />

„Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“.<br />

Es ist ein beeindruckendes Wirken, das sich nicht<br />

nur in zahlreichen Sozial- und Rettungsdiensten und einem<br />

enormen ehrenamtlichen Engagement widerspiegelt,<br />

sondern auch in der hohen Anpassungsfähigkeit<br />

an stets neue Formen von Bedürftigkeit – eine Professionalität,<br />

die gerade im Jubiläumsjahr durch die Corona-Krise<br />

an Brisanz gewinnt.<br />

Jeder Wandel gesellschaftlicher Rahmenbedingungen erzeugt<br />

neue Gesichter von Armut, eröffnet aber gleichzeitig<br />

auch neue Wege der Solidarität, der Geschwisterlichkeit,<br />

des Miteinanders und der missionarischen Aktivität. Möglichkeiten,<br />

sich selbst und seinen Mitmenschen Gutes zu<br />

tun, gibt es aber nicht nur in Zeiten der Bedrängnis, in welchen<br />

Pandemien oder humanitäre Katastrophen und Krisen<br />

das Leben der Menschen erschweren. Aufmerksames<br />

Hinschauen, wo Menschen unter Krankheit und schweren<br />

Lebensbedingungen leiden oder in anderer Weise ungetröstet<br />

sind, ist uns allen ein immerwährender Auftrag.<br />

Viele Gläubige versuchen täglich in unterschiedlichster<br />

Weise ihrer christlichen Berufung nachzukommen. <strong>Die</strong>se<br />

Vielfalt macht unsere Kirche aus. <strong>Die</strong> Malteser-Familie,<br />

wenn ich Sie gemeinsam so nennen darf, tut dies im<br />

Vertrauen auf Gott, in der Treue zum Glauben und mit<br />

einer höchst eifrigen Nächstenliebe. Sie unterstützen<br />

jährlich tausende Kranke, an den Rand Gedrängte, Notleidende<br />

und Schutzsuchende, reagieren schnell und<br />

flexibel auf neue Herausforderungen und helfen dort,<br />

wo sonst oft keiner mehr hilft.<br />

Der bedingungslose Kampf gegen Krankheit, Hunger,<br />

Heimatlosigkeit, Verlassenheit, Gleichgültigkeit, Schuld,<br />

Unglaube und Lieblosigkeit, dem sich der Souveräne<br />

Malteser-Ritter-Orden und seine Hilfswerke verschrieben<br />

haben, ist ein unabkömmlicher <strong>Die</strong>nst am Gemeinwohl.<br />

Es ist ein Engagement, das für Nähe und Barmherzigkeit<br />

steht und ein Menschenbild zeichnet, das alle <strong>Bereich</strong>e<br />

des Menschseins berührt. Hierbei sind neben den persönlichen<br />

Betreuungs-, Alten- und Krankendiensten<br />

auch die jährlichen Wallfahrten nach Lourdes ein ganz<br />

besonders heilsamer und stärkender Liebesdienst.<br />

Liebe Malteserinnen und Malteser, Ihr unverwechselbares<br />

Wirken hält die Botschaft Jesu an jedem Tag lebendig.<br />

Ich danke Ihnen für Ihr tiefes Glaubenszeugnis, mit<br />

dem Sie Hoffnung stiften, Menschen für Ihre Gemeinschaft<br />

begeistern und zum karitativen Engagement bewegen.<br />

<strong>Die</strong> Treue in Ihrem <strong>Die</strong>nst – über die <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

des Wirkens in unserem Land hinaus – erfüllt mich und<br />

viele andere mit einer tiefen Dankbarkeit und Freude.<br />

Herzliche Gratulation zum Jubiläum! Gottes Segen weiterhin<br />

für Ihren <strong>Die</strong>nst und Ihre Gemeinschaft!<br />

Bischof Hermann Glettler<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

7


GRUSSWORTE<br />

<strong>50</strong> JAHRE<br />

Liebe Malteser!<br />

Vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n, im Jahr 1970, haben die ersten beherzten<br />

Malteser in <strong>Tirol</strong> mit <strong>Die</strong>nsten in Innsbruck, Seefeld, Hall<br />

und Mils begonnen und damit die Erfolgsgeschichte des<br />

Malteser Hospitaldienst Austria - <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong><br />

eingeleitet.<br />

Neben Eurem Beruf und Euren Aufgaben in der Familie<br />

habt Ihr Euch, Eurer Berufung als Christen und Malteser<br />

gerecht werdend, ehrenamtlich und freiwillig engagiert,<br />

um das Leid, die Not Anderer zu lindern. Dafür<br />

eine aufrichtiges Vergelt‘s Gott!<br />

Aus der spontanen Hilfsbereitschaft hat sich, durch viele<br />

gute Hände und wohl auch den Segen von Oben, ein <strong>Bereich</strong><br />

mit über 100 aktiven Mitgliedern entwickelt, dessen<br />

engagierte Helfer rund 20.000 <strong>Die</strong>nststunden Hilfe<br />

jährlich leisten. <strong>Die</strong>s macht mich dankbar und stolz!<br />

Mit viel Einsatzfreude und großer Begeisterung, verbunden<br />

mit Fachwissen und Kompetenz sowie dem nötigen<br />

Ernst, wird hier die christliche Nächstenliebe in<br />

die Tat umgesetzt, sei es im Rettungsdienst, der Katastrophen-<br />

und Flüchtlingshilfe oder im liebevollen <strong>Die</strong>nst<br />

an unseren „Herrn Kranken“.<br />

Ihr <strong>Tirol</strong>er, von Unwissenden noch immer manchmal<br />

für ein wildes Bergvolk gehalten oder gar – nicht<br />

nur wegen der kernigen Sprache – missverstanden,<br />

habt in diesen fünf Jahrzehnten gezeigt, dass Ihr das<br />

Herz am rechten Fleck habt und dass Ihr Euch bewusst<br />

seid, dass die Treue zu Gott, die Freiheit und Würde<br />

des Menschen und die Familie als Grundzelle von Volk<br />

und Staat zu wahren und zu schützen sind, wie es auch<br />

in Eurer Landesordnung Erwähnung findet.<br />

Mögen die Heilige Muttergottes, sowie Eure Landespatrone,<br />

der Heilige Josef und der Heilige Georg,<br />

weiter auf Euch und den <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong> achten und<br />

zusammen mit dem Heiligen Johannes dem Täufer,<br />

dem Schutzpatron unseres Ordens, und dem Seligen<br />

Gerhard, unserem Gründer, Euch zu vielen weiteren<br />

segensreichen Jahrzehnten unter dem achtspitzigen<br />

Kreuz anspornen.<br />

Euer<br />

Bailli Norbert Salburg-Falkenstein<br />

Prokurator<br />

8 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


GRUSSWORTE<br />

HELFEN,<br />

WO GERADE NOT IST<br />

Dafür steht der Malteserorden. Dafür steht auch seit nun<br />

genau fünf Jahrzehnten der Malteser Hospitaldienst<br />

Austria – <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> mit Sitz in Innsbruck.<br />

Wir sind froh, dass wir Euch in unserer Stadt haben.<br />

Eure haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen leisten<br />

im <strong>Bereich</strong> Rettungs- und Sozialdienste einen wichtigen<br />

Beitrag. Nie hat man das mehr verspürt als heute.<br />

Ihr setzt damit nicht nur ein Zeichen für aktive Hilfe,<br />

sondern auch ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit und<br />

Lieblosigkeit in unserer Gesellschaft.<br />

Es ist mir eine Freude, dem Malteser Hospitaldienst<br />

Austria in <strong>Tirol</strong> und <strong>Vorarlberg</strong> zum <strong>50</strong>-jährigen<br />

Bestehen zu gratulieren. Vor allem ist es mir aber ein<br />

Bedürfnis Danke zu sagen. Danke, dass Ihr Eure Zeit für<br />

unsere Kranken, Alten, Menschen mit besonderen Bedürfnissen<br />

und Menschen, die in Not geraten sind, in<br />

vorbildlicher Weise einsetzt: gut ausgebildet und dort,<br />

wo man sie wirklich braucht.<br />

Danke, dass Ihr für uns da seid.<br />

Danke, dass Ihr auf uns schaut.<br />

Georg Willi<br />

Bürgermeister von Innsbruck<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

9


GRUSSWORTE<br />

DANKE FÜR DIE<br />

GEMEINSCHAFT IN<br />

CHRISTUS,<br />

UNSEREM HERRN!<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Malteser Hospitaldienst Austria ...<br />

... in enger Gemeinschaft mit der Delegation <strong>Tirol</strong> im<br />

Großpriorat Österreich des Souveränen Malteser-Ritter-<br />

Ordens und seinem immerwährenden Auftrag.<br />

... in echter Gemeinschaft mit vielen Menschen, insbesondere<br />

jenen, die in vielfältiger Weise gerne eine helfende<br />

Hand, ein mitfühlendes Herz und eine professionelle<br />

Hilfestellung annehmen.<br />

10 <strong>Jahre</strong> als verlässlicher Partner im Rettungsund<br />

Katastrophendienst des Landes <strong>Tirol</strong> ...<br />

... in guter Gemeinschaft mit dem Roten Kreuz, dem<br />

Österreichischen Rettungsdienst, den Samaritern und<br />

den Johannitern.<br />

<strong>Die</strong> Malteser in <strong>Tirol</strong> und <strong>Vorarlberg</strong> folgen dem obersten<br />

Gebot unseres Herrn Jesus Christus:<br />

„Liebe Gott, im Zeugnis für den gelebten Glauben und<br />

Deinen Nächsten, in der herzlichen Zuwendung zu allen,<br />

denen wir begegnen, besonders jenen, die oft vergessen<br />

werden oder am Rand stehen, in einer auch untereinander<br />

sehr innigen Gemeinschaft, die spüren lässt, dass<br />

ER mitten unter uns ist, wo zwei oder drei in SEINEM<br />

Namen beieinander sind.“<br />

Mit den Worten unseres Ordensgründers, des seligen<br />

Frá Gerhard, schließe ich mit großer Zuversicht für die<br />

Malteser in <strong>Tirol</strong> und <strong>Vorarlberg</strong>:<br />

„Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der<br />

Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das Elend der<br />

Welt ist und weil – so Gott will – es immer Menschen<br />

geben wird, die daran arbeiten, dieses Leid geringer, dieses<br />

Elend erträglicher zu machen.“<br />

Richard Wittek-Saltzberg<br />

Kommandant<br />

Malteser Hospitaldienst Austria<br />

10 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


KAPITEL<br />

V.l.n.r.: Gregor Holfeld, Bernhard Enzenberg, Nikola Schmidinger, Lukas Krupitza und Florian Schwetz<br />

EIN HALBES JAHRHUNDERT<br />

Mit großer Dankbarkeit dürfen wir unser <strong>50</strong>-jähriges<br />

Bestehen feiern – aufgrund der derzeit durch die<br />

COVID-19-Pandemie geltenden Beschränkungen leider<br />

ohne den ursprünglich geplanten Festakt. Umso mehr<br />

freuen wir uns über diese gemeinsame <strong>Festschrift</strong>, die<br />

unseren Weg von einem Grüppchen „Freiwilliger“ hin zu<br />

einem fixen Bestandteil der Lobby für Alte, Kranke und<br />

Menschen mit Behinderung nachzeichnet.<br />

Darüber hinaus sind wir ein zuverlässiger Partner im<br />

Rettungs- und Katastrophendienst des Landes <strong>Tirol</strong>.<br />

Der Weg dorthin hat unsere Gemeinschaft gestärkt, sie<br />

wächst kontinuierlich weiter. Unsere Gründungsmitglieder,<br />

die teilweise noch aktiv im <strong>Die</strong>nst am Nächsten<br />

sind, haben 1970 einen wichtigen Grundstein gelegt,<br />

um die Lebenssituation von unzähligen Betreuten zu<br />

erleichtern.<br />

In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n haben wir mit unseren<br />

fast 20.000 ehrenamtlichen Stunden pro Jahr vieles<br />

geleistet. Wir haben uns aktiv an der Bewältigung der<br />

Flüchtlingskrise 2015 beteiligt, stellten bei diversen<br />

Großveranstaltungen den Sanitätsdienst, halfen beim<br />

Jahrhunderthochwasser und sind seit einigen <strong>Jahre</strong>n<br />

Partnerorganisation in der Rettungsdienst GmbH. Im<br />

Jahr 2018 begannen wir erfolgreich unser Engagement<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> auszuweiten.<br />

Durch das kontinuierliche Angebot für Menschen mit<br />

Behinderung engagieren wir uns vor allem dort, wo die<br />

staatliche Versorgung endet. Im ständigen Kampf gegen<br />

das achtfache Elend sehen wir es als unsere Verpflichtung,<br />

diese Menschen in die Mitte unserer Gemeinschaft<br />

zu holen.<br />

Systemerhaltend in Krisenzeiten<br />

Das Jahr 2020 hat sich als Katastrophenjahr entpuppt.<br />

<strong>Die</strong> Isolation und Lage von Menschen am Rande der<br />

Gesellschaft hat sich massiv verschlechtert und unsere<br />

Aufgabe, einsamen Menschen zu helfen, ist größer<br />

denn je. <strong>Die</strong> aktuelle Krisensituation durch Corona hat<br />

uns vor Augen geführt, was unsere Arbeit bewirken<br />

kann, wie wertvoll die Gesellschaft eines Menschen<br />

oder auch nur seine Stimme am Telefon sein kann.<br />

Wir sind stolz auf unsere vielen aktiven Mitglieder und<br />

hoffen, dass wir durch unser Tun und Wirken Menschen<br />

in <strong>Tirol</strong> und <strong>Vorarlberg</strong> weiterhin unterstützen können.<br />

Ebenso hoffen wir, dass wir beispielgebend für junge<br />

Menschen sein können, die sich ehrenamtlich in den<br />

<strong>Die</strong>nst des Nächsten stellen möchten. Gerade die Themen<br />

Pflege und Betreuung älterer Menschen, aber auch<br />

die Jugendarbeit werden in Zukunft immer wichtiger<br />

werden. Als „Systemerhalter“ können wir Malteser einen<br />

wichtigen Beitrag leisten.<br />

A propos Beitrag: An dieser Stelle sei unseren vielen Partnerorganisationen,<br />

Subventionsgebern, Spendern sowie<br />

den zahlreichen Unterstützern gedankt. Ohne sie wäre<br />

vieles nicht möglich! Ein aufrichtiges Vergelt‘s Gott!<br />

Gregor Holfeld, Bernhard Enzenberg, Nikola Schmidinger<br />

<strong>Bereich</strong>sleitung <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong><br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

11


MENSCHENSPUREN<br />

Valentina Walderdorff<br />

VIER SCHWALBEN AN DER TRÄNKE<br />

„<strong>Die</strong> Gemeinschaft darf keine Maske sein, unter der der eine lächelt und der andere weint.“<br />

Von Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />

<strong>Die</strong>ses Zitat des ehemaligen französischen Präsidenten<br />

Georges Pompidou beschreibt unsere Gemeinschaft<br />

ziemlich gut, haben sich doch bei uns unter<br />

dem Malteserkreuz Menschen gefunden, die einander<br />

wunderbar ergänzen. Viele haben in der Vergangenheit<br />

Spuren hinterlassen, aber auch der aktiven Generation<br />

den Weg gewiesen.<br />

„Spät erst habe ich Dich kennengelernt, und schnell<br />

bist Du mir wieder entrissen worden.“ <strong>Die</strong>ser Satz des<br />

heiligen Bernhard von Clairvaux fällt mir immer ein,<br />

wenn ich an die vielen besonderen Menschen denke,<br />

die uns im Laufe der letzten fünfzig <strong>Jahre</strong> ein Stück<br />

des Weges begleitet, uns geformt haben.<br />

Doch lesen wir noch den Rest des Absatzes aus dem<br />

Brief 334 an Abt Robert von Dunes: „Aber wie könnte<br />

ich auch das mit Gleichmut ertragen, wenn nicht Gott<br />

allein die Ursache wäre? Der Tag wird jedoch kommen,<br />

er wird kommen, an dem wir einander wiedergegeben<br />

werden. Das Band einer so innigen Verbindung wird<br />

der sein, der jetzt die Ursache unserer kurzen Trennung<br />

ist: Er wird uns für immer nahe sein und dafür<br />

Sorge tragen, dass auch wir einander für immer nahe<br />

sind.“<br />

Wichtiger als Bauwerke und Orte<br />

So geht es nicht nur mir mit den Menschen, denen wir<br />

in liebender Freundschaft verbunden waren und trotz<br />

Trennung durch den Tod verbunden bleiben. Über<br />

einige dieser Menschen, mit denen wir nicht nur die<br />

Höhen und Tiefen der Erdoberfläche erlebt haben oder<br />

bis ans Ende der Welt gegangen sind, will ich erzählen,<br />

weil diese Menschen wichtiger sind als Bauwerke oder<br />

Orte, mögen sie auch noch so heilig sein. Denn in den<br />

Menschen sehen wir das Abbild des Herrn, dem zu dienen<br />

wir versprochen haben.<br />

In meinen Gedanken bin ich bei denen, die über ihre<br />

Krankheit, ihre Behinderung, ihre Verlassenheit nie<br />

geklagt haben, die alles mit unglaublichem Mut getragen<br />

haben, mit einem Mut, der den Heldenmut übertrifft:<br />

mit Gleichmut; die mit Demut das Wenige, das<br />

wir ihnen bieten konnten, dankbar angenommen haben:<br />

unsere Zeit, unsere Zuwendung, unser Zuhören.<br />

Marianne, Herta und Volker<br />

Marianne und Herta haben uns in den frühen <strong>Jahre</strong>n<br />

jegliche Schwellenangst vor der nahen, engen Berührung<br />

von Kranken genommen. Fast vier Jahrzehnte<br />

sind wir miteinander gegangen, haben den zunehmen-<br />

12 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


MENSCHENSPUREN<br />

den Verlust ihrer körperlichen Fähigkeiten gesehen,<br />

gespürt – und doch waren da zwei Konstante: der Humor<br />

und die Liebe in ihrem Gesichtsausdruck.<br />

Den Humor hat auch Volker nie verloren. Das hat uns<br />

motiviert, ihn jahrzehntelang am Samstag um sieben<br />

Uhr früh – jeder, der einmal studiert hat, kennt die unheimliche<br />

Größe dieser Herausforderung – zu pflegen.<br />

Zum Abschluss haben wir uns Witze erzählt, nie ließ<br />

er es sich nehmen, Malteser-Neulinge zu fragen, was<br />

das Malteserkreuz darstellt. Immer kam brav die Antwort:<br />

„die acht Elende, die wir bekämpfen: Krankheit<br />

und Verlassenheit, Heimatlosigkeit und Hunger, Lieblosigkeit<br />

und Schuld, Gleichgültigkeit und Unglaube“.<br />

„Nein, nein“, entgegnete er, „das sind vier Schwalben<br />

an der Tränke“.<br />

Vera, Eva und Robert<br />

Von Vera durfte ich lernen, welch große Gnade gesunde<br />

Kinder sind (auch an Tagen, an denen ihre schulischen<br />

Leistungen keineswegs Anlass zu Jubel und<br />

Frohlocken gegeben haben). Wie manche andere hat<br />

auch Eva den schwierigen Weg vom Zorn über die<br />

Krankheit und die damit verbundenen Schmerzen und<br />

Einschränkungen zur gläubigen Annahme des Leides,<br />

zur Zuversicht geschafft.<br />

Lange waren wir mit Robert beisammen, dessen vielversprechende<br />

Sport-Karriere eine scharfe Wendung<br />

in den Rollstuhl bekam. Seine Stegreif-Meditationen<br />

haben selbst erschöpfte Malteser aufgeweckt und zutiefst<br />

bewegt, diese Momente sind unvergessen.<br />

Grete und Gretl<br />

Grete hat sich nie über ihr Leben als Querschnittgelähmte,<br />

verlassen von ihrem Mann, beklagt. Mit Liebe<br />

hat sie nicht nur ihre eigenen Kinder aufgezogen, sondern<br />

auch noch die, die ihr Mann ihr aus einer zweiten<br />

Verbindung „überlassen“ hat. „Mir geht’s gut, danke!“<br />

Nie habe ich eine Klage von ihr gehört, auch nicht über<br />

den Dekubitus, auf dem sie saß. Und die andere Gretl,<br />

die wir nur zu viert auf die Trage legen konnten, die<br />

aber im Bett sitzend ihren Oberkörper so geschickt bewegte,<br />

dass sie malen, zeichnen, nähen konnte.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

13


MENSCHENSPUREN<br />

Fridolin, Franz und Maresi<br />

Eigentlich hätte Fridolin auf Grund seines Schicksals<br />

das Lachen längst vergangen sein müssen, trotzdem<br />

erklärte er (selbst auf den Rollstuhl angewiesen) angesichts<br />

der Geier, die über uns zwischen Hontanas und<br />

Castrojeriz am Camino kreisten: „<strong>Die</strong> suchen Essen auf<br />

Rädern“.<br />

von Lieselotte und Kuno war von der Treue zu unserem<br />

Orden durchdrungen. Bis ins hohe Alter haben sie<br />

Zeit, Zuhören und Zuwendung allen gespendet, die unserer<br />

Zuneigung bedurften.<br />

Da war auch noch Franz, der trotz schwerster, progredienter<br />

Krankheit Theologie studiert und sogar den<br />

Doktorgrad erworben hat. Bis ans Ende der Welt, ans<br />

Cabo Finisterre, ist er mit uns gegangen. Er gehörte,<br />

wie auch Maresi, wohl zu den Menschen, die das Wort<br />

„aufgeben“ nur in Verbindung mit Postsendungen verwendet<br />

haben.<br />

Vorbilder und Freunde, unvergessen!<br />

Ein Rollstuhl hat zwei Seiten – auf der einen sitzt jemand,<br />

der Einschränkungen der Mobilität hinnehmen<br />

muss, auf der anderen Seite hat es jemand in der Hand,<br />

diese Einschränkungen zu minimieren. Wir Malteser<br />

haben in diesen fünf Jahrzehnten auf beiden Seiten<br />

(manche haben auch die Seiten gewechselt) viele Vorbilder<br />

gefunden, Freunde, denen wir tief verbunden<br />

waren, die nicht vergessen sind.<br />

Ich kann nicht alle unsere Freunde hier würdigen, darum<br />

habe ich nur einige wenige Beispiele erwähnt, um<br />

uns allen in Erinnerung zu rufen, wem wir so viel zu<br />

verdanken haben. Wir sind deswegen keine besseren<br />

Menschen, wir wurden lediglich mit einer ganz großen<br />

Gnadengabe beschenkt.<br />

Lieselotte und Kuno<br />

Sie alle – und noch einige mehr – lebten nach dem Motto:<br />

„Wenn Du bis zum Hals im Schlamm steckst, sollst<br />

Du den Kopf nicht hängen lassen!“ Das lange Leben<br />

Unvergessen sind auch jene Menschen, die nicht die<br />

Kraft hatten, ihr Schicksal zu meistern, die an ihrem<br />

Leiden zerbrochen sind. Wir haben keine Antwort auf<br />

die Frage, warum sie die Barmherzigkeit Gottes nicht<br />

im Leben auf der Erde erfahren haben, sondern erst<br />

von Angesicht zu Angesicht.<br />

Wesentlich mehr als „Humankapital“<br />

Zu diesem Jubiläum möchte ich Ihnen, geschätzte Leser,<br />

keine nüchternen Zahlen liefern, die nicht darü-<br />

14 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


MENSCHENSPUREN<br />

ber hinwegtäuschen können, dass es nicht in unserer<br />

Macht steht, das Leid und das Elend der Welt zu beseitigen.<br />

Wir können nur daran arbeiten, diese Plagen<br />

geringer, erträglicher zu machen.<br />

Ich wollte zumindest andeutungsweise beschreiben,<br />

was unser wertvollstes Gut ist: Mitmenschen, denen<br />

wir begegnet sind und immer noch begegnen, mit denen<br />

wir eine kürzere oder längere Strecke unterwegs<br />

waren und sind, die uns durch ihre Liebe geprägt haben<br />

und immer noch prägen. Ich bin sicher nicht der<br />

Einzige, der darüber mit Dankbarkeit erfüllt ist, der<br />

einen besonderen Sinn in seinem Leben gefunden hat.<br />

Das Abbild Gottes ist eben wesentlich mehr als Humankapital.<br />

Trotz schwerer Krankheit stets um das Seelenwohl der Malteser<br />

und Betreuten in <strong>Tirol</strong> und <strong>Vorarlberg</strong> bemüht: <strong>Bereich</strong>sseelsorger<br />

Pater Gratian<br />

Und dann braucht es auch die ...<br />

... die wesentliche Funktionen übernommen haben<br />

und übernehmen: In der Leitung, Ausbildung und der<br />

spirituellen Führung haben sie sich oft weit über die<br />

Pflichten der Mitglieder hinaus engagiert:<br />

• <strong>Die</strong> <strong>Bereich</strong>sleiter haben sich in in den verschiedenen<br />

Phasen dieses halben Jahrhunderts alle Mühe<br />

gegeben, den <strong>Bereich</strong> in unterschiedlichen Erfordernissen<br />

der jeweiligen Zeit zukunftsorientiert zu<br />

leiten: Andreas Trentini, Ludwig Hoffmann-Rumerstein,<br />

Ulrich Paumgartten, Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />

Georg Zepharovich, Lorenz Leitinger, Hannes<br />

Flir, Peter Penn, Ulrich Thun-Hohenstein, Paul<br />

Kühnelt-Leddihn, Constantin Call, Lukas Krupitza,<br />

Florian Schwetz, Gregor Holfeld.<br />

• <strong>Die</strong> Aus- und Fortbildung der Mitglieder lag in den<br />

Händen der <strong>Bereich</strong>särzte: Dr. Peter Psenner, Dr.<br />

Heinz Wykypiel, Dr. Norbert Woertz, Dr. Franz<br />

<strong>Die</strong>nstl, Dr. Michael Wildner, Dr. Christoph Hörmann,<br />

Dr. Benedikt Klein, Dr. Theresa Lutterotti, Dr.<br />

Klaus Kapelari.<br />

• Und schließlich haben die <strong>Bereich</strong>sseelsorger unsere<br />

Gemeinschaft ganz wesentlich mitgestaltet:<br />

P. Gratian Müller OFMCap, P. Johannes Wrba SJ,<br />

D. Gottfried Scheiber OPraem, D. Martin Riederer<br />

OPraem, D. Patrick Bußkamp OPraem.<br />

Ihnen, Euch allen, ein herzliches Danke und<br />

Vergelt’s Gott!<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

15


GEMEINSCHAFT<br />

ZEIT, ZUWENDUNG, ZUHÖREN<br />

Menschen mit verschiedenen Behinderungen, einsame Menschen, ältere Menschen und solche, die mit chronischen<br />

Krankheiten leben: Sie alle sind auf dem einen oder anderen Weg zu uns Maltesern gekommen. Wir betreuen sie im<br />

Rahmen unserer vielfältigen Sozialdienste.<br />

Von Barbara Knapp und Christoph Leopold<br />

Aktuell sind es rund 70 an der Zahl. Viele von ihnen begleiten<br />

uns schon über viele <strong>Jahre</strong>, manche sind erst seit<br />

kurzem dabei. Wir sehen uns alle, sowohl Betreute als<br />

auch Betreuer, als Teil der Malteser, als eine Art große<br />

Familie. Gerade das ist das Schöne für uns.<br />

Wir leisten keine professionelle Pflege im Sinne einer<br />

Berufsausübung, sondern wir leisten Laienpflege. Das<br />

bedeutet nicht, dass wir nicht mit viel Wissen, Können<br />

und einer guten Ausbildung ans Werk gehen. Wir haben<br />

eine andere Beziehung zu den Menschen, die sich uns<br />

anvertrauen, und vielleicht auch mehr Schwung und<br />

Freude an der Arbeit, da wir diese ja nicht täglich als Beruf<br />

machen, sondern in unserer Freizeit – aber trotzdem<br />

es als unsere Berufung ansehen.<br />

Das Ungewöhnliche teilen<br />

Wer als Malteser schon auf einer Wallfahrt dabei war<br />

oder auf einer „Urlaubsreise mit Gott“ an Orte, die mit<br />

unserer Geschichte eng verknüpft sind, weiß, welches<br />

Engagement und welches Teamwork den <strong>Die</strong>nst von<br />

Maltesern ausmacht. Aber Leben ist eben mehr als nur<br />

satt, sauber und trocken zu sein. Zum Leben gehört Lebensfreude<br />

in einer Gemeinschaft, mit der man auch<br />

das Ungewöhnliche teilen kann.<br />

Das ist die Spezialität der Malteser: „Malta tours unlimited<br />

– besondere Reisen für besondere Menschen“. Hier<br />

sind Menschen mit Behinderung gemeinsam mit tatendurstigen<br />

Maltesern unterwegs, um besondere Reiseerfahrungen<br />

zu machen. Oder kennen Sie ein Reisebüro,<br />

das ein Mittagessen in den Vatikanischen Gärten<br />

oder im Park von Castel Gandolfo anbieten kann, das<br />

seine Gäste auf Händen durch die enge Türe in die Geburtsgrotte<br />

in Bethlehem trägt? „Geht nicht“ gibt’s bei<br />

den Maltesern nicht!<br />

Internationales Malteser Sommerlager<br />

Eine Besonderheit für junge, weltoffene Betreute ist<br />

das Internationale Malteser Sommerlager, an dem<br />

16 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


KAPITEL<br />

Menschen mit und ohne Behinderung von allen Enden<br />

der Erde teilnehmen und eine Woche voller Freude,<br />

Freundschaft, Abenteuer und Spaß erleben. <strong>Die</strong>se Reisen<br />

werden österreichweit (im Falle des Internationalen<br />

Sommerlagers jedes Jahr von einem anderen Land) organisiert.<br />

<strong>Tirol</strong> freut sich immer, mit vielen motivierten<br />

Maltesern und begeisterten Betreuten dabei zu sein.<br />

Mit den Reisen ist es freilich nicht getan. Das Alltagsleben<br />

der Malteser in <strong>Tirol</strong> besteht aus sich wöchentlich,<br />

monatlich und im <strong>Jahre</strong>skreis wiederholenden <strong>Die</strong>nsten.<br />

Dazu gehört etwa das Therapieschwimmen. Es erfreut<br />

sich großer Beliebtheit, denn im warmen Wasser<br />

können sich verkrampfte Muskeln entspannen und<br />

Menschen, die ohne Hilfe nicht stehen können, gehen<br />

dank der Auftriebskraft und Hilfestellung durch Malteser<br />

im Becken ihre Runden.<br />

„Malta“ in <strong>Tirol</strong><br />

Unsere barrierefreie Zentrale mit dem Namen „Malta“<br />

ist die Drehscheibe unserer Gemeinschaft. Hier feiern<br />

wir einmal monatlich gemeinsam eine Heilige Messe.<br />

Von der „Anreise“ im eigenen Spezialfahrzeug, über die<br />

feierlich gemeinschaftliche Atmosphäre der Messe bis<br />

hin zum fröhlichen Essen danach – der Herr ließ seine<br />

Jünger ja auch nicht hungrig nach Hause gehen –, ist<br />

die Monatsmesse der Sozialdienst mit der längsten Tradition<br />

und dem größten Einzugsgebiet.<br />

Wir versuchen auch regelmäßig<br />

abwechslungsreiche<br />

Aktivitäten anzubieten, die<br />

besonders junge Betreute<br />

ansprechen. Der „Tafie Ball-<br />

4all“ bietet barrierefreies Ballvergnügen für wirklich alle<br />

– egal, ob mit Tanzschuhen oder Gummireifen.<br />

Auch einige saisonale Sozialdienste sind bereits liebgewonnene<br />

Tradition geworden. Dazu zählen etwa<br />

das Törggelen im Herbst, das Adventkranzbinden, die<br />

Weihnachtsfeier und Besuche am Christkindlmarkt –<br />

auch gerne mal im benachbarten Südtirol. Den Frühling<br />

markiert der Muttertagsausflug, bei dem wir immer mit<br />

einer großen Gruppe eine Wallfahrtskirche besuchen –<br />

meist mit anschließendem Picknick. Wir nehmen auch<br />

gerne am Freiwilligentag der Caritas teil. Als Abschluss<br />

des Malteser-Arbeitsjahres winkt dann das Sommerfest,<br />

bei dem gerne gegrillt wird, wenn uns nicht Corona<br />

einen Strich durch die Rechnung macht.<br />

Sonderdienste mit viel Kreativität<br />

Und dann streuen wir natürlich noch viele kleine, aber<br />

feine <strong>Die</strong>nste über das Jahr. Bei diesen Sonderdiensten<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

17


KAPITEL<br />

sind der Kreativität der Malteser (fast) keine Grenzen gesetzt.<br />

Hier kann jeder seine individuellen Ideen, Fähigkeiten<br />

und Interessen einbringen. So macht sich praktisch<br />

jedes Jahr eine kleine <strong>Tirol</strong>er Gruppe auf den Weg nach<br />

<strong>Vorarlberg</strong>, nach Kärnten oder sonst wohin, um eine kurze<br />

Urlaubs- oder Kulturwoche zu verbringen.<br />

Manchmal sind es auch ausgefallene Aktivitäten, wie<br />

Eishockeyspielen (mit Rollstühlen ein Erlebnis!), Wandern<br />

auf Almwegen (sehr sportlich mit Rollator oder<br />

auch für Malteser beim Rollischieben), Kochen und Backen<br />

oder Basteln. Oft nutzen wir öffentliche Angebote<br />

in Innsbruck oder auch weiter weg. Wir besuchen ein<br />

Musical, ein Theater oder ein Museum, genießen Kaffee<br />

und Kuchen im gemütlichen Rahmen, eine Speckjause<br />

mit toller Aussicht oder Konzerte.<br />

Der große Wert kleiner Dinge<br />

Was bei allen am längsten im Gedächtnis bleibt, sind<br />

zumeist die ganz kleinen Dinge – zum Beispiel ein gemeinsames<br />

Eisessen, die Polsterschlacht in der Jugendherberge,<br />

die Geburtstagsfeier zweier Freundinnen im<br />

Rollstuhl oder der Besuch bei einem Menschen, der aus<br />

gesundheitlichen Gründen schon lange nicht mehr zu<br />

uns nach „Malta“ kommen kann.<br />

Neben all diesen Aktivitäten mit unseren Betreuten widmen<br />

wir uns auch dem <strong>Die</strong>nst an Menschen, an denen<br />

wohl viele achtlos vorübergehen – oder auch Ärgernis<br />

nehmen. So fahren wir an bestimmten Tagen mit dem<br />

Vinzibus, um Essen an Obdachlose und Heimatlose zu<br />

verteilen. Immer wieder unterstützen wir Seniorenheime,<br />

indem wir mit Hilfe unseres Spezialfahrzeuges mit<br />

deren Bewohnern Ausflüge machen.<br />

Besonders in der Flüchtlingskrise 2015 erweiterten wir<br />

unser Tätigkeitsfeld und halfen nicht nur bei der medizinischen<br />

Versorgung in einem Flüchtlingslager, sondern<br />

organisierten auch Deutschkurse, halfen bei der<br />

Wohnungssuche und Einrichtung und haben die<br />

Wenn auch Du Deine Zeit als Malteser<br />

anderen Menschen widmen willst, dann<br />

melde Dich bei uns!<br />

tirol@malteser at; +43 512 58 04 58;<br />

6020 Innsbruck, Leopoldstraße 41.<br />

<strong>Die</strong> Ausbildung beginnt immer Anfang Oktober.<br />

18 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


GEMEINSCHAFT<br />

<strong>Die</strong>nst ist der „Herzenswunsch“. Menschen wollen noch<br />

einmal eine bestimmte Landschaft sehen oder bei der<br />

Hochzeit der Enkelkinder dabei sein. Hier stellen wir unser<br />

bestens ausgestattetes Fahrzeug und qualifiziertes<br />

Personal zur Verfügung. So kann mit unserer Hilfe ein<br />

schwerkranker Mensch ein letztes Mal nach Hause und<br />

mit seiner Familie gemeinsam essen oder noch einmal<br />

seine Heimat besuchen.<br />

Ich glaube, dass unsere Gemeinschaft gerade von diesen<br />

berührenden – den traurig berührenden und den fröhlich<br />

berührenden – Begegnungen lebt. Warum ist das Erste,<br />

das ein komplett übernächtigter und erschöpfter Malteser,<br />

gerade von einer Lourdes-Wallfahrt heimgekehrt,<br />

ausruft: „Nächstes Jahr wieder!“, bevor er in Tiefschlaf<br />

fällt und erst 16 Stunden später wieder aufwacht?<br />

Schutzsuchenden in unsere Gemeinschaft einbezogen.<br />

Mit einigen sind wir nach wie vor in Freundschaft verbunden.<br />

„Nächstes Jahr wieder!“<br />

Immer wieder lernen wir neue Menschen und ihre Geschichten<br />

durch Zufall – zum Beispiel auf einer bestellten<br />

Transportfahrt – kennen. Auch daraus entwickeln<br />

sich dauerhafte Verbindungen. Ein ganz besonderer<br />

Ich habe es noch nicht herausgefunden! Es muss wohl<br />

eine Mischung sein aus jedem Lächeln, jeder geteilten<br />

Sorge, der Freude, dem Vertrauen, das uns von den<br />

Betreuten entgegengebracht wird, dem Gefühl etwas<br />

„Richtiges“ zu machen und der Kraft dieser Gemeinschaft<br />

– der Malteserfamilie. Gut fasst es eines unserer<br />

<strong>Jahre</strong>smottos zusammen: „Das Leuchten in den Augen<br />

des Anderen ist jede Anstrengung wert. Bringen wir die<br />

Augen zum Leuchten!“<br />

Schwetz Lagersystemtechnik - Jahrzehntelange Erfahrung und Know-how in den <strong>Bereich</strong>en Planung,<br />

Projektierung und Montage. Höchste Qualität und Sicherheit durch zertifizierte Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

19


Romzug 1971 mit allen <strong>Tirol</strong>er Maltesern<br />

„IHR SEIDS WIRKLICH DER HAMMER!“<br />

Wie sich das Engagement der Malteser anfühlt, schildern zwei Betreute, die echte Malteser-Fans geworden sind, wie<br />

sie sagen. Danke für das schöne Kompliment und danke, dass wir als Malteser für Euch da sein dürfen!<br />

„DIE NACHT DER OFFENEN TÜR“<br />

Danke, liebe Reinelda, dass du beim Interview<br />

mitmachst!<br />

Danke, es freut mich, dass i da mitmachen darf, dass ihr<br />

mi no haben könnts!<br />

Ja, absolut! Wie hast du uns Malteser denn kennengelernt?<br />

Wann war dein erster Kontakt?<br />

Das war 1971 bei der ersten Romreise. Nein, i hab nix<br />

gwusst von euch! Mir hat damals unser Pfarrer gsagt,<br />

dass es eine Romfahrt gibt und ob i da mitmachen<br />

möcht. I hab mir gedacht: „Na, i und Romfahren, das<br />

gibt’s ja nit!“ Der Pfarrer hat gemeint, das geht schon, da<br />

sei i gut betreut und er würde mir ein Formular mitbringen.<br />

Dann is ein Monat vergangen, und wie der Pfarrer<br />

gekommen is, hab ich gfragt: Ja was issn los? Fahren<br />

di nimmer? „Doch, doch“, hat er gemeint: „Gib mir glei<br />

an Zettl, i schreibs auf.“ I hab ihm alles angsagt, was i<br />

halt so brauch. Dann hab i gwartet, aber es kimmt nix<br />

und kimmt nix. Dann hab i in der Zeitung zufällig von<br />

einer Romfahrt gelesen und an die Adresse nach Innsbruck<br />

geschrieben. Und dann is eine Woche vor der Abfahrt<br />

ein Expressbrief kemmen, von Wien auffa, es sei<br />

jemand ausgfallen und sie nehmen mich mit. Dann hab<br />

i mir schnell alles vom Arzt bestätigen lassen und bin<br />

auffikemmen, meine Cousine hat mich geführt. Dann<br />

Von Barbara Knapp und Christoph Leopold<br />

sind die da gestanden und haben mi gleich in Empfang<br />

gnommen, siehst, das war schon so nett, und haben mi<br />

reingebracht in den Zug – i hab nit amal mehr „Pfiat di“<br />

dasagt zu meiner Cousine.<br />

Und dann is losgangen?<br />

Und dann is losgangen! Wir sind in der Früh gestartet<br />

und haben im Zug gefrühstückt und mittaggegessen<br />

und es war einfach ein Traumwetter. Ja, und mia sin<br />

umma zehn auf‘d Nacht, mein i, in Rom ankommen und<br />

in Zimmer einteilt worden. Ja, und so is der Tag verlaffen,<br />

einer nach dem anderen – marsch, marsch und Busfahren<br />

– und es ist so nett gewesen, und die Malteser<br />

auch alle – sowas gibt’s gar nimmer!<br />

Und dann hast du beschlossen, dass du da öfter<br />

mitmachst, bei den Maltesern?<br />

Ja, ja, i hab so viele schöne Erlebnisse ghabt mit die<br />

Malteser, so viele schöne Ausflüge, und in Lourdes war<br />

i auch. Oan Tag und a Nacht sein mir mitn Zug gfahren.<br />

In der Früh simma am Bahnhof umgstiegn in Busse und<br />

wie wir in die Stadt reinkommen sin, da hab i mir dacht:<br />

„Da kann i aussischaun!“ – Aber, kannst dir vorstellen<br />

– Rosenkranz beten ham wir müssen! Mit Schauen war<br />

da nit viel los! Damals is noch das alte Haus gstanden<br />

– „Sieben Schmerzen“ hat‘s gheißen. Das Zimmer – da<br />

waren so 20 Betten drinnen. Es hat a keinen Duschraum<br />

20 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


GEMEINSCHAFT<br />

gegeben, nur so Waschbecken und ein Klo. Dann haben<br />

wir ja den Rollstuhl gar nicht mitnehmen dürfen, damals.<br />

Da bin i no gangen mit dem Stock.<br />

Was war denn dein schönstes Erlebnis, kannst<br />

dich da noch erinnern?<br />

Das war Jerusalem, Israel, 1989! Dann bin ich alle fünf<br />

<strong>Jahre</strong> mit nach Rom gfahren. Später wollt ich auch noch<br />

fahren, aber da bin i so schlecht beinander gwesen. Ja<br />

meine Güte, jetzt is nix mehr mit Jerusalem, so a Fahrt<br />

mach i nimmer, das is scho anstrengend! Dann waren<br />

wir in Malta, in Ungarn, in der Schweiz, in Polen, mit<br />

der Brigitte Eischil in der Toskana – die hat da immer<br />

ganz schöne Platzln ausgsucht. Und wir waren halt auch<br />

immer die Richtigen beieinander, wir haben‘s schon<br />

recht lustig ghabt. „<strong>Die</strong> Unterlandler Mafia“ haben‘s uns<br />

genannt!<br />

Was macht die Malteser aus?<br />

<strong>Die</strong> Malteser, die haben ein gutes Einfühlungsvermögen<br />

für den anderen, sie geben sich sehr viel Mühe und opfern<br />

auch sehr viel Freizeit. I find das wahnsinnig schön<br />

und so liebevoll, es ist nie a schlechtes Wort kemmen.<br />

Also, ich weiß nicht, vielleicht haben sie mit andere<br />

gschimpft, aber mit mir nie!<br />

Gibt‘s was, was die Malteser verbessern könnten<br />

oder was du dir wünschen würdest?<br />

Dass es immer so gut weitergeht wie bisher. Ja, vielleicht,<br />

dass sie die Leute bsuchen oder a bissl spazieren<br />

gehen oder amal an Kaffee trinken, also mehr das Persönliche,<br />

vor allem außerhalb von Innsbruck.<br />

Danke für‘s Interview, Reinelda!<br />

Ja gern. Was i no sagn wollt: I war auch auf vielen Ausflügen<br />

dabei. I hab alweil gesagt, i hab einen Sprachfehler,<br />

i kann nit nein sagen, bei die Malteser! Es war einfach<br />

schön, es war immer ein Erlebnis!<br />

„DA IS NIX GSTELLT!“<br />

So, lieber Mario! Danke dass’d Zeit hast für unser<br />

Interview heute – mei erste Frage is: Was war<br />

denn dein erster Kontakt zu den Maltesern?<br />

A Telefonkontakt! Dass i euch kennenlerne, und dass i<br />

andere Leute auch kennenlerne.<br />

Weißt du noch, wann der erste <strong>Die</strong>nst war, bei<br />

dem du dabei warst?<br />

I denk beim Schwimmen war i dabei.<br />

Was war das lustigste Erlebnis?<br />

Lustig is alweil gwesen. In Mariazell unten, die Midi<br />

und i haben beieinander gschlafen und der Volker hat<br />

gesagt: „I kimm euch dann bsuchen“. Er is kommen und<br />

mir haben tratscht und dann kommen halt die Malteser<br />

rein und sagen: „Ja Volker, was is jetzt, jetzt gemma<br />

schlafen, ja bleibst du heut da?“ Ja und dann is halt weitergangen<br />

und die Tür is offen blieben und es sind immer<br />

wieder Malteser vorbeigegangen und haben gsagt:<br />

„Ja, was ist denn bei euch heut los?“ Wir haben gsagt:<br />

„Wir haben die Nacht der offenen Tür!“<br />

Wie bist du zu den Maltesern gekommen? Woher<br />

hast du erfahren, dass es uns gibt?<br />

Andere Leute haben mir das gsagt.<br />

Was würdest denn sagen, was war dein schönstes<br />

Erlebnis dass’d mit den Maltesern ghabt hast?<br />

Schwimmen gehen!<br />

Erinnerst du dich an eine Panne, die amal mit den<br />

Maltesern passiert ist?<br />

Aja, mit der Frau da!<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

21


GEMEINSCHAFT<br />

Was war da?<br />

Da is amal wer umgflogen. Da warst du eh dabei.<br />

Ist dir auch mal was passiert? Vielleicht was Lustiges,<br />

was du erlebt hast bei den Maltesern?<br />

In Paris! Da bin i eingschlafen, am Flughafen! Am Boden.<br />

Du bist am Boden eingschlafen! Was hast denn in<br />

Paris gmacht?<br />

Des war a Reise. In die Bretagne. Mit den Maltesern<br />

(Anm: zum Internationalen Malteser Sommercamp).<br />

Mario, was würdest denn sagen, was macht denn<br />

die Malteser aus? Was macht uns besonders?<br />

Ja, i mein lei, dass uns gut geht bei euch. Bei di Maltesern.<br />

Mit uns Behinderten. Des hab i beim Zirkus a<br />

mitkriegt. Des war super. Dort hab i mitkriegt, dass ihr<br />

euch um uns kümmerts.<br />

Beim Zirkus?<br />

Beim „Krapoldi“, der war vor drei Wochen oder sowas.<br />

Du bist ja bei anderen Organisationen auch dabei.<br />

Gibt’s da irgendwas, was uns ausmacht, wo wir<br />

anders sein?<br />

Ihr seids so freundlich zu uns.<br />

Hast du Ideen, was wir verbessern können?<br />

Wir könnten zur Zeit wieder woanders hinfahren, amal<br />

wieder. Irgendwohin.<br />

Du würdest lieber wieder Ausflüge machen?<br />

Ja, weil das is für mi schwer. Ja hoffentlich lasst uns Corona<br />

das wieder zu.<br />

Ja, das ist zur Zeit leider echt schwer.<br />

Sowas wie mit dem Kamel, wo wir da waren, in Garmisch!<br />

Auf welchen Reisen warst denn du mit? Kannst di<br />

no erinnern, Mario?<br />

Da wo der Andi mit war, des war eh am IMS, in Bayern.<br />

Ja, des war der Besuch dort, wo du am Kamel<br />

gritten bist.<br />

Mutter von Mario: Ja, und die große Reise da in die Bretagne!<br />

Des hättest fast net „überlebt“, vor lauter Schlafentzug!<br />

Mario: Des war des wo i am Flughafen eingschlafen bin!<br />

Du Mario, I hätt no a ganz besondere Frage an<br />

dich, und zwar: Was würdest du für an Tipp am<br />

neuen Malteser geben? Worauf muss der schauen?<br />

Ja, er soll si des amal anschauen, und dann soll er sich<br />

amal, an Monat, sich einarbeiten.<br />

Vielen Dank Mario, danke für das Interview!<br />

Mutter von Mario: I sag ja jedem: Wenn’s was spendets,<br />

bittet spendet’s den Maltesern. I find, bei den Maltesern<br />

kriegen’s die Leut wieder zurück.<br />

Das freut uns. Magst du no was sagen, zu den<br />

Maltesern?<br />

Mutter von Mario: I sag jo, i mach lei Reklame für euch! I<br />

sags jedem, und dann schaun mi alle so an und sagen, ja,<br />

eigentlich, ja, des is a Organisation, die geben’s wieder<br />

zrück. Und das is nicht bei alle Organisationen so. I find,<br />

ihr seids wirklich der Hammer. Ihr machts des einfach<br />

mit Herz, da is nix gstellt.<br />

Danke sehr!<br />

22 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


Ausbildung<br />

Camino<br />

de Santiago<br />

Flüchtlingshilfe<br />

KAPITEL<br />

Sanitätsdienst<br />

im Karwendel<br />

Lourdes<br />

Straßensammlung<br />

Internationales<br />

Malteser<br />

Sommerlager<br />

Jerusalem<br />

Malta<br />

Moskau<br />

Mariazell<br />

Rom<br />

Rhodos<br />

Ambulanzen<br />

Wintersport<br />

Fahrzeugweihe Rettungsdienst<br />

Küchendienst<br />

Herzenswunsch<br />

Aufnahme<br />

Nächste Generation<br />

23


PROFESSIONELLE PARTNERSCHAFT<br />

Gleichzeitig mit seinem fünfzigjährigen Bestehen feiert der Malteser Hospitaldienst Austria (MHDA) in <strong>Tirol</strong> seine<br />

zehnjährige Geschichte als <strong>Die</strong>nstleister in der Notfallrettung. Mit gutem Grund, denn es ist eine echte Erfolgsstory!<br />

Von Ulrich Thun-Hohenstein<br />

Sehr früh schon konnte der MHDA in <strong>Tirol</strong> neben seiner<br />

Kerntätigkeit – also der Behindertenbetreuung – auch<br />

im <strong>Bereich</strong> des Rettungswesens Fuß fassen. Es begann<br />

mit <strong>Die</strong>nsten im Krankentransport- und Ambulanzwesen.<br />

Gesetzliche Grundlage dafür ist das neue Rettungsdienstgesetz,<br />

das der <strong>Tirol</strong>er Landtag im Sommer<br />

2009 beschlossen hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt war<br />

es jeweils Aufgabe der einzelnen Gemeinden gewesen,<br />

das Rettungswesen im Gemeindegebiet sicherzustellen.<br />

Im Sinn eines modernen Rettungswesens erkannte der<br />

Landesgesetzgeber jedoch, dass diese Kompetenz an<br />

das Land <strong>Tirol</strong> übergehen musste, um ein effizienteres<br />

Rettungswesen zu etablieren.<br />

Zuschlag für einen gemeinsamen<br />

Rettungsverbund<br />

Während sich die Gemeinden bei der Vergabe des<br />

Rettungsdienstes der regional gewachsenen und etablierten<br />

Anbieter bedienten, musste das Land <strong>Tirol</strong> –<br />

entsprechend der neuen gesetzlichen Regelung – ein<br />

europaweites Ausschreibungsverfahren durchführen.<br />

Neben diversen ausländischen Anbietern bewarb sich<br />

ein Verbund aus Rotem Kreuz, Arbeiter Samariterbund,<br />

Johanniter Unfallhilfe, Österreichischer Rettungsdienst<br />

und Malteser Hospitaldienst Austria, der<br />

auch den Zuschlag erhielt.<br />

24 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


GEMEINSAMLEBENRETTEN<br />

In diesem gemeinsamen Verbund leistet der MHDA<br />

nun bereits seit zehn <strong>Jahre</strong>n seinen <strong>Die</strong>nst. Im Rahmen<br />

der eigenen Sanitätsschule werden die Mitglieder des<br />

MHDA professionell ausgebildet. Das Bewusstsein um<br />

die Verantwortung, die wir in der Notfallrettung gegenüber<br />

den <strong>Tirol</strong>erinnen und <strong>Tirol</strong>ern haben, spornt uns<br />

an, uns durch regelmäßige Fortbildung auf dem neuesten<br />

Stand zu bringen und unsere Kompetenzen laufend<br />

zu verbessern.<br />

Ein herzliches Danke an das Land <strong>Tirol</strong> und<br />

unsere Partner<br />

Obwohl der MHDA der mit Abstand kleinste Partner<br />

im Rettungsverbund ist, blicken wir dennoch mit Stolz<br />

auf die vergangenen zehn <strong>Jahre</strong> zurück. Schließlich hat<br />

sich das Land <strong>Tirol</strong> neuerlich dazu entschieden, den<br />

öffentlichen Rettungsdienst wieder an die bestehende<br />

Kooperation zu vergeben – im Übrigen ohne neuerliche<br />

Ausschreibung, welche aufgrund der neuesten Rechtsprechung<br />

nicht mehr erforderlich ist.<br />

Wir bedanken uns im Namen aller Malteser beim Land<br />

<strong>Tirol</strong> und seiner Bevölkerung für das Vertrauen, das sie<br />

uns zukommen lassen. Ein weiteres großes „Danke“ geht<br />

<strong>Die</strong> sorgfältige Ausbildung im <strong>Bereich</strong> Notfallmedizin<br />

ist ein Garant für Qualität und Sicherheit in sämtlichen<br />

sozialen Tätigkeitsbereichen des MHDA. Nur schwer<br />

vorstellbar ist die Durchführung von Pilgerreisen, Exkursionen,<br />

kleinen Ausflügen bis hin zu heiligen Messen,<br />

ohne dass die gesundheitliche Versorgung und<br />

Betreuung der Teilnehmenden entsprechend gewährleistet<br />

werden kann.<br />

an unsere Partner im Rettungsverbund. Nichts ist so<br />

wichtig wie eine gute und kollegiale Zusammenarbeit.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

25


RÜCKBLICK<br />

<strong>50</strong> JAHRE IN 5 STATIONEN<br />

<strong>Die</strong> Geschichte des Malteser Hospitaldienstes Austria in <strong>Tirol</strong> beginnt in einer kleinen Dachkammer mit Beinahe-Blick<br />

auf den Inn und ist heute in „MALTA“, der professionell ausgestatteten Malteser-Zentrale in Innsbruck, angekommen.<br />

Ein persönlicher Rückblick, verbunden mit fast schon „historischen“ Bildern.<br />

Von Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />

Trogerstraße 2 – <strong>Die</strong> Anfänge<br />

Vor nunmehr 51 <strong>Jahre</strong>n erteilte der damalige Delegat<br />

für <strong>Tirol</strong>, Anton Graf Ceschi a Santa Croce, Ulrich Paumgartten<br />

einen „folgenschweren“ Auftrag: „Sammle junge<br />

Leute, um eine Gruppe der Malteser in <strong>Tirol</strong> zu bilden.“<br />

Wir trafen uns das erste Mal im Innsbrucker Wirtshaus<br />

„Goldene Rose“, danach im „Weißen Kreuz“.<br />

30 waren wir, zwischen 20 und 40 <strong>Jahre</strong> alt, die diesem<br />

Ruf folgten. Für die Ausbildung (16 Stunden Erste Hilfe)<br />

fanden wir uns in einem Hörsaal der medizinischen<br />

Fakultät zusammen. Danach gab es da und dort gesellige<br />

Überstunden. <strong>Die</strong> Entstehung unserer Gemeinschaft<br />

blieb nicht allen verborgen, die restlichen Bewohner des<br />

Hauses Trogerstraße 2, in dem wir unser erstes Büro<br />

einrichteten, nahmen lebhaften Anteil an unseren Geburtswehen.<br />

<strong>Die</strong> Struktur des damaligen Malteser Hilfsdienstes entsprach<br />

nicht unseren Vorstellungen, das Problem wurde<br />

kurz vor unserer Aufnahme am 27.6.1970 behoben,<br />

aus dem Malteser Hilfsdienst wurde der Malteser Hospitaldienst<br />

Austria (MHDA). Ab Herbst desselben <strong>Jahre</strong>s<br />

konnten wir unsere Bereitschaft zum <strong>Die</strong>nst an den<br />

„Herren Kranken“ in der sonntäglichen Betreuung von<br />

Kindern im Heim St. Joseph in Mils und im Rettungsdienst<br />

in der Ortsstelle Seefeld des Roten Kreuzes beweisen.<br />

<strong>Die</strong>ser <strong>Die</strong>nst brachte uns auch zum Karwendelmarsch,<br />

an dessen Sanitätsbetreuung wir 20 <strong>Jahre</strong><br />

beteiligt waren.<br />

Dass sich zur Zeit des Imperium Romanum der Nabel<br />

der Welt in Rom befand, haben wir im Lateinunterricht<br />

gelernt, im Religionsunterricht hörten wir, dass<br />

die Ewige Stadt der Mittelpunkt der katholischen Welt<br />

ist. Am großen Pilgerzug des Großpriorats Österreich<br />

im Frühherbst 1971 haben wir erstmals Bekanntschaft<br />

gemacht mit dem Zentrum des Malteserordens in der<br />

Via dei Condotti 67 und der Villa am Aventin mit dem<br />

berühmtesten Schlüsselloch der Welt.<br />

Waren bis dahin Malteser in <strong>Tirol</strong> weitgehend unbekannt,<br />

ist es uns gelungen, 100 Teilnehmer und damit<br />

ein Viertel der gesamten Wallfahrt zu stellen. Mit diesem<br />

Ereignis konnten wir eine Gemeinschaft von Betreuten<br />

und Betreuern aufbauen, die noch heute funktioniert,<br />

selbst wenn nicht mehr alle von damals noch<br />

auf dieser Welt weilen. Auch die Rundreise in und um<br />

Österreich mit dem Sonnenzug bescherte uns ab 1971<br />

viele Freundschaften. Wir lernten aber auch wunderbare<br />

Eisenbahnstrecken, Landschaften und Orte kennen.<br />

Eine besondere Erfahrung war das mehrfache Passieren<br />

des Eisernen Vorhangs.<br />

1972 pilgerten wir erstmals im Rahmen der großen<br />

Malteser-Wallfahrt nach Lourdes, wo wir den Orden<br />

in geballter Formation erlebten. <strong>Die</strong>se Erfahrung hat<br />

das Leben in unserer Gemeinschaft einschneidend geprägt.<br />

Für fast alle war es die erste intensive Begegnung<br />

mit pflegebedürftigen Menschen. Wir mussten lernen,<br />

unter erschwerten Bedingungen – wir fuhren mit Lazarettwaggons<br />

aus dem zweiten Weltkrieg, die Heime für<br />

Wallfahrer erinnerten an Kriegslazarette – unsere Betreuten<br />

zu versorgen.<br />

Noch im Herbst desselben <strong>Jahre</strong>s wurde ein zusätzliches<br />

Ausbildungsfach „Krankenpflegehilfe“ (heute<br />

Laienpflege) eingeführt. <strong>Die</strong> erworbenen Fertigkeiten<br />

setzten wir in der Folge bei Sonntagsdiensten, zuerst<br />

im Bezirkskrankenhaus Hall, dann an der Medizinischen<br />

Klinik Innsbruck ein.<br />

Müllerstraße 29 – Das erste Kursangebot<br />

<strong>Die</strong> 6. KDV-Novelle BGBl 356/1972 gab uns die Möglichkeit,<br />

Kurse für „Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />

am Ort des Verkehrsunfalles“ abzuhalten. Zu diesem<br />

Zweck übersiedelten wir vom Dachkammerl der Trogerstraße<br />

2 in ein Geschäftslokal in der Müllerstraße 29.<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr bescherte uns auch den ersten großen Sanitätsdienst:<br />

<strong>Die</strong> Mädchen-Jungschar verantaltete 1972<br />

26 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


RÜCKBLICK<br />

die Jungschar-Olympiade „Palette“ in Innsbruck. Mit<br />

80 Maltesern organisierten und leiteten wir die Betreuung<br />

von gut 3.<strong>50</strong>0 Teilnehmerinnen, die in Innsbrucker<br />

Schulen untergebracht waren.<br />

<strong>Die</strong> vielen Kontakte mit Maltesern aus allen Bundesländern<br />

förderten das Interesse an der <strong>Tirol</strong>er Lebensweise.<br />

Im Sinne der „Völkerverständigung“ waren wir selten<br />

um eine Ausrede verlegen, die anderen <strong>Bereich</strong>e zu<br />

<strong>Die</strong>nsten und Veranstaltungen in <strong>Tirol</strong> einzuladen. <strong>Die</strong><br />

lose Veranstaltungsreihe „<strong>Tirol</strong>er Wochenende“ feiert<br />

als „Hüttengaudi“ seit 2009 fröhliche Urständ.<br />

Sternwartestraße 2 – Hilfe im Katastrophenfall<br />

Da wir die Kurse für Führerscheinanwärter fast ausschließlich<br />

in Fahrschulen, dem Landwirtschaftlichen<br />

Schulungsheim Reichenau und beim ÖAMTC abhielten,<br />

zogen wir 1974 wieder um, diesmal nach Hötting, in ein<br />

Kellerlokal in der Sternwartestraße 2.<br />

<strong>Die</strong> Unterstützung von Opfern von Naturkatastrophen<br />

hat im Malteserorden Tradition (so etwa 1693 beim<br />

Erdbeben von Catania). Erstmals war der <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong><br />

1976 beim Erdbeben von Friaul in die Hilfeleistungen<br />

involviert. Es folgten 1989 Campanien, 2016 L‘ Aquila.<br />

Karmelitergasse 21 – Das letzte Provisorium<br />

1980 fanden wir ein neues Lokal im Stadtzentrum in<br />

einem Hinterhof in der Maria Theresien Straße 20 in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus. Für unser<br />

Auto und das damals noch recht bescheidene Katastrophenmaterial<br />

mieteten wir eine Garage in der Karmelitergasse<br />

21 an.<br />

Leopoldstraße 41 – <strong>Die</strong> professionelle Zentrale<br />

<strong>Die</strong> kontinuierlich steigende Zahl an Mitgliedern, Autos<br />

und Material trieb uns wieder auf die Suche nach einer neuen<br />

Zentrale, die alles unter einem Dach vereinen und Platz<br />

für fast alle Zusammenkünfte bieten sollte. So fanden wir<br />

1984 eine ehemalige Weinkellerei in der Leopoldstraße<br />

41, die wir in zwei Ausbaustufen adaptieren konnten. <strong>Die</strong>se<br />

Zentrale – unser „MALTA“ – hat es uns auch ermöglicht,<br />

2011 in den Rettungsdienst in <strong>Tirol</strong> einzusteigen.<br />

Seit 1984 ist uns MALTA <strong>Die</strong>nstort, Ausbildungsstätte,<br />

Lager, Garage – aber auch Treffpunkt, wo wir unsere<br />

Gemeinschaft pflegen: Hier feiern wir Heilige Messen,<br />

essen, veranstalten Kinonachmittage oder organisieren<br />

ein Café – was auch immer: Alles beginnt in MALTA<br />

und endet dort. MALTA ist der Ort der Begegnung mit<br />

den Menschen, die uns geprägt haben und immer noch<br />

prägen. Mit 30 Mitgliedern haben wir begonnen, heute<br />

haben wir 93 aktive Mitglieder, die im Schnitt pro Jahr<br />

mehr als 190 Stunden <strong>Die</strong>nst leisten. 126 ruhende Mitglieder<br />

unterstützen uns ideell und finanziell. An dieser<br />

Stelle auch ein Dank an unsere hauptamtliche Sekretärin,<br />

Monika Reitmeir, die uns seit <strong>Jahre</strong>n tatkräftig unterstützt.<br />

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Menschen, Institutionen und Gebietskörperschaften, die es uns ermöglicht<br />

haben, ganz im Sinne von Ordensgründer Fra‘ Gerhard „das Leid geringer, das Elend erträglicher zu machen“<br />

und vielen Mitgliedern eine sinnstiftende, erfüllende Tätigkeit zu schenken!<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

27


KAPITEL<br />

DIE SIEBZIGER JAHRE<br />

KARWENDELMARSCH, ERSTMALIG ROM UND LOURDES,<br />

STRASSENSAMMLUNG, ERDBEBEN FRIAUL<br />

31 motivierte junge Malteser suchen eine sinnvolle<br />

Beschäftigung. Einige Male hieß es:<br />

„Es ist schön, dass sie ehrenamtlich arbeiten<br />

wollen, aber….“, bis die <strong>Tirol</strong>er/<strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Malteser schließlich mit offenen Armen im Heim<br />

St. Joseph in Mils und in der <strong>Die</strong>nststelle Seefeld des<br />

Roten Kreuzes aufgenommen wurden. Auf Sonnenzügen<br />

lernen sie die Vorzüge des Gemeinschafts(er)<br />

lebens auf engstem Raum kennen, es folgen die ersten<br />

Wallfahrten nach Rom (1971) und Lourdes (1972).<br />

1976 können nach dem schweren Erdbeben Hilfsgüter<br />

nach Friaul geliefert werden.<br />

28 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


KAPITEL<br />

DIE ACHTZIGER JAHRE<br />

INTERNATIONALES <strong>MALTESER</strong> SOMMERLAGER (IMS), LOURDES,<br />

ROM UND HEILIGES LAND, PAPSTBESUCHE, ERDBEBEN KAMPANIEN<br />

1983: Das erste Internationale Malteser Sommerlager<br />

für junge Betreute. Wallfahrten sind Fixpunkte im<br />

Leben der <strong>Tirol</strong>er und <strong>Vorarlberg</strong>er Malteser, Lourdes<br />

jährlich, Rom alle fünf <strong>Jahre</strong> und 1989 erstmals ein<br />

Traumziel: das Heilige Land. Neben dem Gebet an den<br />

Heiligen Stätten Jerusalem, Bethlehem, Nazareth gibt<br />

es Ordensgeschichte in Akkon, Erholung am See Genesareth<br />

und ein Bad im Toten Meer.<br />

Nach Kampanien konnten <strong>50</strong> Wohncontainer im<br />

Dezember 1980 geliefert und aufgebaut werden. Höhepunkte<br />

spirituell und als Sanitätsdienst waren die<br />

Besuche vom Papst Johannes Paul II 1983 und 1988.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

29


KAPITEL<br />

DIE NEUNZIGER JAHRE<br />

DIE GEMEINSCHAFT WÄCHST, AIR & STYLE<br />

„Malta tours unlimited – besondere Reisen für besondere<br />

Menschen“, dieses Motto führt die Malteser in <strong>Tirol</strong>/<br />

<strong>Vorarlberg</strong> nicht nur wiederholt nach Lourdes und Rom,<br />

sondern auch an viele andere Orte in Österreich und den<br />

Nachbarländern. 1992 und 1999 pilgerte die <strong>Tirol</strong>er Delegation<br />

erneut ins Heilige Land.<br />

Der Großunfall bei Air & Style am Bergisel 1999 prägte<br />

viele der jungen Malteser.<br />

30 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


KAPITEL<br />

DIE ZWEITAUSENDER JAHRE<br />

CAMINO DE SANTIAGO, MITTELEUROPÄISCHER KATHOLIKEN-<br />

TAG (MEKT), PAPSTBESUCH, ERDBEBEN IN L’AQUILA<br />

2004 kamen über 100.000 Besucher zum MEKT,<br />

Malteser aus <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> waren als Sanitäter und<br />

mit Betreuten dabei. 2004 und 2009 folgten Pilgerreisen<br />

nach Santiago de Compostela. Benedikt XVI besuchte<br />

2007 Mariazell (8<strong>50</strong>. Jahrtag der Gründung). Ein Erdbeben<br />

zerstörte 2009 in der Provinz L’Aquila zahlreiche<br />

Häuser – über Malteser International war der <strong>Bereich</strong><br />

<strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> am Hilfseinsatz beteiligt.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

31


KAPITEL<br />

DIE ZWEITAUSENDZEHNER JAHRE<br />

RETTUNGSDIENST, RHODOS, MALTA<br />

<strong>Die</strong> Malteser schließen sich der Bietergemeinschaft für<br />

den Rettungsdienst in <strong>Tirol</strong> an, ab 2011 fahren sie regelmäßig<br />

<strong>Die</strong>nste an den Wochenenden. 2012 und 2019<br />

gab es „Urlaub mit Gott“ in Rhodos, 2013 einen solchen<br />

in Malta – zwei Inseln, die den Orden für jeweils zwei<br />

Jahrhunderte beherbergten.<br />

32 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


KAPITEL<br />

... UND CORONA<br />

SOZIALE NÄHE TROTZ PHYSISCHER DISTANZ<br />

<strong>Die</strong> persönliche Nähe zu unseren Betreuten muss stark<br />

eingeschränkt werden, aber die Malteser in <strong>Tirol</strong>/<br />

<strong>Vorarlberg</strong> können den Kontakt aufrechterhalten<br />

durch kleine Aufmerksamkeiten, Besuch an der<br />

Wohnungstüre und Telefonate. Sehnsüchtig wird nun auf<br />

die Impfung und das Abflauen der Pandemie gewartet.<br />

Für Malteser gibt es nie „business as usual“, weil sie immer<br />

außergewöhnlichen Menschen dienen.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

33


GELESENEMPFOHLEN<br />

DIE <strong>MALTESER</strong> ZUM NACHLESEN<br />

Für besonders „Malteser-Interessierte“ empfehlen wir zwei Schriften, die von Autoren aus den eigenen Reihen verfasst<br />

wurden. <strong>Die</strong> nachstehenden Werkporträts geben einen kleinen Vorgeschmack.<br />

DIE GRUNDLAGEN<br />

DES <strong>MALTESER</strong>ORDENS<br />

<strong>Die</strong> als Buch erschienene<br />

und mittlerweile ausgezeichnete<br />

Masterarbeit<br />

von Dr. Florian Schwetz,<br />

LLM, beleuchtet die rechtlichen<br />

Charakteristika des<br />

Souveränen Malteser-Ritter-Ordens<br />

als eine außergewöhnliche<br />

Entität. Einerseits<br />

ist der Orden ein<br />

katholischer Laienorden,<br />

andererseits souveränes<br />

Völkerrechtssubjekt mit<br />

zahlreichen speziellen Merkmalen. Das Werk<br />

wurde mit dem „Bischof DDr. Stefan László-Preis 2020“<br />

ausgezeichnet, der an exzellente Arbeiten, die sich u.a.<br />

mit dem Wirken laienapostolischer Gruppen beschäftigen,<br />

vergeben.<br />

Das Buch unternimmt eine umfassende Betrachtung<br />

der staats- und kirchenrechtlichen Aspekte des Eigenrechts<br />

des Ordens sowie seines jüngsten Reformprozesses.<br />

Dazu Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein in<br />

seinem Geleitwort: „Ohne Wesentliches zu vergessen<br />

und ohne sich im Detail zu verlieren, hat es der Autor<br />

geschafft, einen guten Überblick über die Souveränität<br />

des Ordens zu geben. Er zeigt seine staats- und kirchenrechtlichen<br />

Besonderheiten sowie seine Eigenrechte auf<br />

und legt auch die karitativen Werke des nach wie vor<br />

stetig wachsenden, weltweit agierenden Ordens dar.<br />

Dank guter Recherche wurden auch die rezenten Ereignisse,<br />

die dem Souveränen Malteser-Ritter-Orden eine<br />

große Publizität eingebracht und zur Einleitung eines<br />

Verfassungs-Reformprozesses geführt haben, ebenso<br />

objektiv dargestellt. Ich empfehle diese gut geschriebene<br />

und klar strukturierte Arbeit sehr zur Lektüre.“<br />

Das Buch kann direkt über den Malteserorden zum Vorzugspreis<br />

von 30 Euro bezogen werden. Bestellungen<br />

sind per E-Mail an smom@malteser.at oder telefonisch<br />

unter +43 1 512 72 44 möglich.<br />

WEISSES KREUZ AUF<br />

ROTEM GRUND<br />

<strong>Die</strong>sen Titel trägt ein neues, von der Verlagsanstalt<br />

Tyrolia verlegtes Buch zur Geschichte des Johanniterordens<br />

(ab 1530 „Malteserorden“). Von Dr. Gregor Gatscher-Riedl<br />

und Frà Dr. Ludwig Call verfasst, sollte es<br />

rechtzeitig zur Feier des <strong>50</strong>-jährigen Bestehens des <strong>Bereich</strong>s<br />

<strong>Tirol</strong> und <strong>Vorarlberg</strong> des Malteser Hospitaldienstes<br />

Austria vorliegen.<br />

Das Buch behandelt die überaus wechselvolle Geschichte<br />

des Ordens und illustriert sie mit zahlreichen, großteils<br />

farbigen Abbildungen. Aufgelockert durch wenig<br />

bekannte Anekdoten bietet es dem Interessierten einen<br />

kompakten Überblick über den weltweit karitativ tätigen<br />

Laienorden.<br />

<strong>Die</strong> ursprünglich für 2020 geplante Buchpräsentation<br />

musste coronabedingt verschoben werden. Ein neuer<br />

Termin ist für Ende Juni 2021 geplant. <strong>Die</strong>s gibt den<br />

Autoren die Möglichkeit,<br />

das Buch zwischenzeitlich<br />

zu erweitern und über die<br />

jüngsten, durch den Tod des<br />

80. Großmeisters Frà Giacomo<br />

Dalla Torre del Tempio<br />

di Sanguinetto im April<br />

2020 ausgelösten Entwicklungen<br />

zu informieren.<br />

Wir sind schon sehr gespannt!<br />

34 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020


DANKSAGUNG<br />

EIN HERZLICHES UND INNIGES DANKE<br />

allen Unternehmen und Geschäftspartnern, die uns in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n freundlicherweise unterstützt haben:<br />

Air Liquide<br />

Andrä Hörtnagl Produktion und Handel GmbH<br />

Autobedarf Karl Kastner GmbH<br />

Autopark GmbH<br />

Blasy GmbH<br />

Brozek<br />

D. Swarovski & Co<br />

ERSTE Bank<br />

Fair Rescue<br />

Franz Achleitner Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH<br />

Gutmann Gesellschaft GmbH<br />

Holzbaur GmbH & Co KG<br />

Ihr Büro GmbH<br />

Mercedes Benz Arja J. Sailer<br />

Metro Cash & Carry<br />

ÖAMTC Fahrsicherheitstraining<br />

Pappas <strong>Tirol</strong> GmbH<br />

Porsche Innsbruck<br />

Raiffeisen-Landesbank <strong>Tirol</strong><br />

Rainerwein<br />

Textilhaus Egger<br />

TIGAS-Erdgas <strong>Tirol</strong> GmbH<br />

Total Fire Stop Brandschutztechnik GmbH<br />

TÜV Austria Innsbruck<br />

Unterweger Früchteküche GmbH<br />

Würth-Hochenburger GmbH<br />

Aristos Druchzentrum GmbH, mit einem besonderen<br />

Dank für die Unterstützung bei der Realisierung dieser<br />

<strong>Festschrift</strong>.<br />

Ein herzliches Danke ebenso den Stellen des öffentlichen <strong>Die</strong>nstes, den kirchlichen Einrichtungen und unseren<br />

Partnerorganisationen:<br />

Amt der <strong>Tirol</strong>er Landesregierung<br />

Arbeitersamariterbund <strong>Tirol</strong><br />

Diözese Feldkirch<br />

Diözese Innsbruck<br />

Freiwilligenkoordination der Caritas Innsbruck<br />

Johanniter Unfallhilfe <strong>Tirol</strong><br />

Leitstelle <strong>Tirol</strong><br />

Rotes Kreuz Landesverband <strong>Tirol</strong> und allen<br />

Bezirksstellen des Roten Kreuzes<br />

Rotes Kreuz <strong>Tirol</strong> Rettungsdienst GmbH<br />

Stadt Innsbruck<br />

Stift Wilten<br />

<strong>Tirol</strong>er Hospizgemeinschaft<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

35


KAPITEL<br />

FESTSCHRIFT <strong>50</strong> JAHRE<br />

<strong>MALTESER</strong> AUSTRIA<br />

BEREICH TIROL/VORARLBERG<br />

U4 MIT HASHTAG ODER CLAIM UND ADRESSE<br />

<strong>MALTESER</strong> Austria<br />

<strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong><br />

6020 Innsbruck, Leopoldstraße 41<br />

T: +43 512 58 04 58 | E: tirol@malteser.at<br />

www.malteser.at<br />

36 <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong> | 1970 - 2020<br />

„Spenden helfen. Dort, wo Not ist.“<br />

Ihre Spende an die <strong>MALTESER</strong> in <strong>Tirol</strong>/<strong>Vorarlberg</strong><br />

ist steuerlich absetzbar. Vielen Dank!<br />

Spendenkonto: AT80 2011 1837 2721 7900<br />

STW | 10/2017

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