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Die Malteser Zeitung 3/2023

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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<strong>Die</strong><br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

Ausgabe 3/<strong>2023</strong><br />

WEIL MENSCHENWÜRDE ZÄHLT!<br />

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte<br />

AUSSERDEM IN DIESER AUSGABE<br />

Frieden auf Erden – Ein ferner Traum?<br />

Kardinal Schönborn im Interview<br />

Wirkungsberichte der Hilfswerke<br />

70 Jahre MALTESER Hilfsdienst Deutschland


INHALT<br />

IMFOKUS<br />

04 Menschenwürde und Menschenrechte<br />

06 Frieden auf Erden: Ein ferner Traum?<br />

06<br />

14<br />

RUNDSCHAU<br />

09 750 Jahre Haus Habsburg<br />

PERSÖNLICHKEITEN<br />

12 Der neue Kardinalpatron<br />

12 Botschafter Giampaolo Cantini<br />

14 Vincenz Graf Morzin<br />

RELIGIONAKTUELL<br />

17 Interview mit Kardinal Schönborn<br />

20 Meldestelle für Christenfeindlichkeit<br />

17<br />

22<br />

LEBENSWERT<br />

21 Weil Nähe zählt und persönliche Grenzen<br />

gewahrt werden müssen!<br />

22 MALTESER HOSPITALDIENST<br />

AUSTRIA<br />

Berichte aus den Bundesländern<br />

39 MALTESERCARE<br />

ÖQZ Qualitätszertifikat, Rot-Weiß-Rot-Karte<br />

44 56<br />

44 MALTESERKINDERHILFE<br />

Kinderhilfelauf, Spendenverwendung<br />

50 MALTESERORDENSHAUS<br />

Veranstaltungen, Benefizgartencocktail, ORF Bericht<br />

69 73<br />

56 MALTESERORDEN<br />

Botschaft zum Welttag der Armen<br />

Aktivitäten und Berichte<br />

70 Jahre <strong>Malteser</strong> Hilfsdienst Deutschland<br />

69 MALTESERINTERNATIONAL<br />

Ukraine, Afganistan, Südsudan<br />

72 GELESENEMPFOHLEN<br />

Sie können die <strong>Zeitung</strong> auch online<br />

lesen www.malteserorden.at/<br />

presse/malteserzeitung/<br />

73 TAGEBUCH<br />

Auszeichnungen<br />

79 WIR TRAUERN UM<br />

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EDITORIAL<br />

PLÖTZLICH WIRD AUS<br />

DEM LEITARTIKEL EIN<br />

LEIDARTIKEL …<br />

Fassungslos sitze ich an meinem PC und ringe nach Worten,<br />

angesichts der neuerlichen Spirale der Gewalt im Heiligen Land.<br />

Wie vor 50 Jahren begannen die Feindseligkeiten an einem hohen<br />

jüdischen Feiertag, dem Schlusstag des Laubhüttenfestes. Wie soll<br />

jemals Friede einkehren, wenn auf beiden Seiten Unbarmherzigkeit<br />

und Vergeltung den Ton beherrschen und die Stimmen des<br />

Gebetes um Versöhnung im Waffenlärm untergehen?<br />

<strong>Die</strong> Monate Oktober bis Dezember bieten eine reiche Auswahl<br />

an Gedenk- und Aktionstagen. Der 13. Oktober, das Fest unseres<br />

Ordensgründers, des Seligen Gerhard, der Welttag des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

am 14. Oktober, der Welttag für die Beseitigung der<br />

Armut am 17. Oktober, der Welttag der Armen am 19. November<br />

und der Welttag der Menschenrechte am 10. Dezember.<br />

Unser Gründer hat das Charisma unseres Ordens vorgegeben:<br />

Tuitio fidei et obsequium pauperum – Pflege, Verteidigung des<br />

Glaubens und Obsorge für die Armen. Daher sollte jeder Tag des<br />

Jahres für uns MALTESER einer sein, an dem wir unser Leben<br />

und Handeln von der Treue zu unserem Orden durchdrungen<br />

leben, frei nach dem Text unseres Ordensgebetes.<br />

Ebenso sollten wir jeden Tag der Armen gedenken und etwas zur<br />

Beseitigung der Armut tun, nicht nur an den jeweiligen „Welttagen“<br />

– durch das Setzen konkreter Maßnahmen, die ein Leben<br />

oberhalb der Armutsgrenze ermöglichen. Als Leitwort zum<br />

Welttag der Armen hat uns Papst Franziskus ein Zitat aus dem<br />

Buche Tobit (4, 7) gegeben: Wende Dein Angesicht von keinem<br />

Armen ab. Einen Artikel darüber finden Sie in dieser Ausgabe.<br />

Am 10. Dezember gedenken wir der Annahme der „Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte“ vor 75 Jahren durch die Vereinten<br />

Nationen. <strong>Die</strong> Völkergemeinschaft hoffte, dass dadurch<br />

nach dem Krieg die Würde aller Menschen respektiert wird. Was<br />

ist aus diesen hehren Intentionen geworden? Der Schutz dieser<br />

Grundrechte aller Menschen wird da und dort ausgehöhlt, weil<br />

offensichtlich das Bewusstsein schwindet, dass jeder Mensch<br />

ein Abbild unseres Schöpfers ist. Haben wir die Goldene Regel<br />

aus dem Bewusstsein verdrängt: Was Dir selbst verhasst ist, das<br />

mute auch einem anderen nicht zu?<br />

Das Hochfest der Geburt unseres Herren Jesus Christus, an dem<br />

Engel uns verkündet haben „Ehre sei Gott in der Höhe – und FRIEDE<br />

den Menschen auf Erden“ steht bevor. <strong>Die</strong> Zeit der Vorbereitung<br />

wird nicht einfach, wir sollten uns aber alle Mühe geben.<br />

Herzlichst, Ihr Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber: Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden (<strong>Malteser</strong>orden),<br />

Großpriorat von Österreich, Johannesgasse 2, 1010 Wien,<br />

T: +43 1 512 72 44, E: presse@malteser.at<br />

Chefredaktion: Jochen Ressel<br />

Autoren (in alphabetischer Reihenfolge): Bernhard Bachner, Bachna, Wolfgang<br />

Bandion, Matthias Beck, Beck, Elena Elena Becker, Becker, Mathis Mathis Biermann, Biermann, Benno Czernin- Benno<br />

Czernin-Kinsky, Clemens Clemens Danzl, Ulrich Danzl, Glaunach, Ulrich Glaunach, Florian Hartig, Florian Petra Hartig, Hellmich, Petra<br />

Hellmich, Georg Holzhausen, Georg Holzhausen, Stefan Jordis-Lohhausen, Stefan Jordis-Lohhausen, Verena Jurkovic, Verena Katharina Jurkovic,<br />

Katharina Kiecol, Thomas Kiecol, Kissich, Thomas Johannes Kissich, Kübeck, Johannes Fra´ Gottfried Kübeck, Kühnelt-Leddihn,<br />

Fra´ Gottfried<br />

Kühnelt-Leddihn, Jan Ledóchowski, Amelie Jan Ledóchowski, Muhri, Georg Amelie Reichlin-Meldegg, Muhri, Georg Jochen Reichlin- Ressel,<br />

Meldegg, Anna Rieckh, Jochen Richard Ressel, Steeb, Anna Peter Rieckh, Stellnberger, Verena Udo Scharka, Thianich-Schwamberger,<br />

Kurt Stellnberger, Georg Unzeitig, Udo Thianich-Schwamberger, Robert Uzel, Susanne Wick, Kurt Tobias Georg Zöhrer Unzeitig,<br />

Richard Steeb,<br />

Peter<br />

Robert Bildrechte: Uzel, S.9f: Susanne Renate Wick, Deckers-Matzko, Tobias Zöhrer Klaus Landry – S.19: Erzdiözese<br />

Wien, Stephan S.9f: Renate Schönlaub Deckers-Matzko, – S.20: Open Klaus Doors Landry – S.21: – S.19: pixabay.com Erzdiözese<br />

Bildrechte: –<br />

Wien, S.44: Andreas Stephan Haider Schönlaub – S.47: – S.20: Jan Smok/Turba Open Doors Arts – S.21: Management pixabay.com – – S.60ff: S.44:<br />

Andreas Dirk Jochmann/<strong>Malteser</strong> Haider – S.47: Jan – S.69: Smok/Turba <strong>Malteser</strong> Arts Ukraine Management – S.70: Union – S.60ff: Aid/Mal-<br />

Dirk<br />

Jochmann/<strong>Malteser</strong> International – – S.71: S.69: BDX <strong>Malteser</strong> Ukraine – S.70: Union Aid/<strong>Malteser</strong><br />

International Gestaltung: Karin – S.71: Mayer-Fischer BDX Lektorat: Christian Taufer<br />

Gestaltung: Druck: Druckerei Karin Robitschek, Mayer-Fischer Schloßgasse Lektorat: 10–12, Christian 1050 Wien, Taufer robitschek.at<br />

Druck: Druckerei Robitschek, Schloßgasse 10–12, 1050 Wien, robitschek.at<br />

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />

Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für jegliche Geschlechter.<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Berichterstattung über nationale<br />

und internationale Tätigkeiten des SMRO und seiner Werke sowie religiöse,<br />

karitative und soziale Fragen aller Art. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />

Redaktionsschluss: November <strong>2023</strong><br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 3


IMFOKUS<br />

MENSCHENWÜRDE<br />

UND MENSCHENRECHTE<br />

Vor 75 Jahren wurde die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ veröffentlicht.<br />

Von Matthias Beck<br />

Der Begriff „Menschenrecht“ ist ein juristischer<br />

Begriff, während der Begriff der Menschenwürde<br />

ein ethischer Begriff ist. In demokratischen Staaten<br />

sollte bei wichtigen Entscheidungen vor Gesetzgebungsverfahren<br />

eine ethische Diskussion<br />

geführt werden. <strong>Die</strong> Ethik fragt, was legitim ist zu<br />

tun, und das Recht, was legal ist. Das ist nicht dasselbe.<br />

In manchen Ländern ist die Todesstrafe noch<br />

legal, die Ethik fragt, ob es auch legitim ist.<br />

Der Begriff der Menschenwürde kommt in der griechischen<br />

Philosophie nicht vor. In der Nikomachischen<br />

Ethik bei Aristoteles geht es um die vier wichtigen<br />

Tugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß. Vor<br />

allem die Gerechtigkeit, bei der es unter anderem darum<br />

geht, dem anderen Menschen gerecht zu werden, kommt<br />

nahe heran an das, was später im Christentum mit<br />

Nächstenliebe gemeint ist und bei Immanuel Kant mit<br />

der Menschenwürde beschrieben wird: Jeder Mensch<br />

soll um seiner selbst willen geachtet werden. Bei Cicero<br />

(106–43 v. Chr.) taucht der Begriff der Menschenwürde<br />

in seiner Schrift „De officiis“ auf, die von den Pflichten<br />

des Politikers handelt. Hier wird Würde als eine Bezeichnung<br />

für jemanden verstanden, der ein hohes Amt innehat<br />

oder sich um den Staat verdient gemacht hat. Es<br />

handelt sich dabei um eine Vorstellung von Würde, die<br />

dem Menschen aufgrund seiner Leistungen oder seines<br />

hohen Amtes angetragen wird.<br />

Im Judentum kommt die Hochschätzung des Menschen<br />

dadurch zum Ausdruck, dass vom Menschen als dem Ebenbild<br />

Gottes gesprochen wird. Paulus, der Jude und zugleich<br />

römischer Bürger war und griechisch sprach, konnte die<br />

verschiedenen Kulturen ein Stück weit zusammenführen.<br />

Er sprach davon, dass vor Gott alle Menschen gleich sind.<br />

Da kommt etwas von der Tugendlehre des Aristoteles mit<br />

der Gerechtigkeit ins Spiel, aus dem römischen Reich ein<br />

erster Zugang zur Menschenwürde, die Gottebenbildlichkeit<br />

des Menschen aus dem Judentum sowie die Menschwerdung<br />

des göttlichen Logos in der Person Jesu Christi.<br />

<strong>Die</strong>ser hebt die Unterschiede zwischen den Menschen auf:<br />

„Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven<br />

und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid<br />

einer in Christus Jesus“ (Gal 3,28).<br />

Im Mittelalter ist es vor allem Pico della Mirandola (1463–<br />

1494), der sich mit Fragen der Menschenwürde im Zusammenhang<br />

mit dem freien Willen des Menschen gegenüber<br />

den „festgestellten“ Tieren auseinandersetzt. Schließlich<br />

führt der Weg zu Immanuel Kant (1724–1804), der die<br />

Begriffe „Würde“ und „Wert“ unterscheidet. Der Begriff<br />

„Wert“ stammt ursprünglich aus der Ökonomie. Etwas<br />

hat einen bestimmten Wert, einen Preis, es kostet etwas.<br />

So hat Kant den Unterschied zwischen Würde und Wert<br />

herausgearbeitet. „Im Reiche der Zwecke hat alles entweder<br />

einen Preis oder eine Würde. Was einen Preis hat, an<br />

dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt<br />

werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist,<br />

mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.“ 1<br />

Um es zu verdeutlichen: Ein Glas hat einen Preis und kostet<br />

z.B. zwei Euro. Wenn es herunterfällt und zerspringt,<br />

kauft man sich ein neues Glas. Es hat einen Preis und<br />

kann durch ein Äquivalent ersetzt werden. Wenn – um<br />

es drastisch zu sagen – ein neugeborenes Kind vom Wickeltisch<br />

fällt und stirbt, wäre es zynisch, den Eltern zu<br />

sagen: Ihr könnte ja ein neues Kind zeugen. Jeder Mensch<br />

ist einmalig und einzigartig. Ein solch einmaliger Mensch<br />

kann durch nichts Anderes ersetzt werden. Das besagt der<br />

moderne Begriff der Menschenwürde, dass jedem einzelnen<br />

Menschen diese Würde von innen her zukommt und<br />

nicht von außen zugeschrieben wird.<br />

Ein zweites Zitat Kants ist für diesen Zusammenhang<br />

von Bedeutung: Dinge haben einen „relativen Wert, …<br />

4<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


IMFOKUS<br />

Mit seinem über 900 Jahre langen Wirken trug<br />

der <strong>Malteser</strong>orden wesentlich zum Verständnis bei,<br />

was Menschenrechte sind.<br />

und heißen daher Sachen, dagegen werden vernünftige<br />

Wesen Personen genannt, weil ihre Natur sie schon als<br />

Zwecke an sich selbst“ 2 achtet. Damit ist Folgendes gemeint:<br />

Jeder Mensch soll – unabhängig von Alter, Rasse,<br />

Geschlecht, Hautfarbe, genetischer Ausstattung – um<br />

seiner selbst willen geachtet und nicht für andere Dinge<br />

verzweckt werden. Der Würdebegriff ging in das deutsche<br />

Grundgesetz und in die Grundrechtecharta des Lissabonvertrages<br />

der EU ein. „<strong>Die</strong> Würde des Menschen ist unantastbar“.<br />

Das bedeutet, dass der Staat sich eine Grenze<br />

zieht, nie wieder so tief in die Intimsphäre des Menschen<br />

einzugreifen, wie dies die Naziherrschaft getan hat. Es<br />

heißt auch andersherum, dass der Staat den Schutz dieser<br />

Menschenwürde garantiert. Auch im Artikel 1 der<br />

„Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ taucht der<br />

Würdebegriff auf: „Alle Menschen sind frei und gleich an<br />

Würde und Rechten geboren“.<br />

Aus der Menschenwürde folgen also die Menschenrechte:<br />

Es gibt ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit,<br />

es folgen daraus das Verbot der Folter, es geht um<br />

Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit<br />

sowie die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz.<br />

Es geht um Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Verbot<br />

der Diskriminierung, Verbot der Sklaverei und vieles<br />

mehr. Insgesamt sind die Menschenrechte in den 30 Artikeln<br />

der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der<br />

Vereinten Nationen von 1948 zusammengefasst.<br />

1 Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 434.<br />

2 Ebd. 428.<br />

Hw. Univ.-Prof. Dr. med. Dr. theol. Mag.<br />

pharm. Matthias Beck wurde in Hannover<br />

geboren, studierte Pharmazie (Approbation 1982),<br />

Humanmedizin (Approbation 1987), Philosophie<br />

(Abschluss Bakk. 1998) und Theologie (Diplom<br />

1993). Nach einem Forschungsaufenthalt in den<br />

USA an der Georgetown University in Washington<br />

habilitierte er 2007 im Fach Moraltheologie<br />

mit Schwerpunkt Medizinethik an der Universität<br />

Wien. 2022 – nach der Beendigung seiner universitären<br />

Forschungs- und Lehrtätigkeit – wurde er<br />

zum Priester geweiht und ist seither Pfarrer der<br />

Pfarre St. Josef zu Margareten. Er ist u.a. Mitglied<br />

der Päpstlichen Akademie für das Leben – Pontificia<br />

Academia Pro Vita, der österreichischen Bioethikkommission<br />

beim Bundeskanzleramt und der Europäischen<br />

Akademie der Wissenschaften und Künste.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 5


IMFOKUS<br />

FRIEDEN AUF ERDEN:<br />

EIN FERNER TRAUM?<br />

Aufflammende Krisenherde machen klar: Das Menschenrecht auf Frieden 1 ist ein fragiles Gut!<br />

Von Jochen Ressel<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union (EU) ist das bedeutendste<br />

Friedensprojekt seit dem Ende des 2. Weltkriegs.“<br />

<strong>Die</strong>ser Satz wurde vielfach lächerlich gemacht.<br />

Dennoch wird uns heute schmerzlich bewusst,<br />

dass Frieden keineswegs selbstverständlich ist. Im<br />

Gegenteil, er ist ein fragiles Gut, ständig bedroht,<br />

und scheinbar stabile Situationen können sich von<br />

einem Tag auf den nächsten ändern. Jeder bewaffnete<br />

Konflikt, egal wo auf der Welt, betrifft uns in<br />

einer globalisierten Gesellschaft unmittelbar. In<br />

dieser komplexen Lage sieht sich der <strong>Malteser</strong>orden<br />

besonders gefordert.<br />

Vor über 3.500 Jahren, wie in der Genesis beschrieben,<br />

forderte Gott Abraham auf, seine Heimatstadt Ur im heutigen<br />

Irak zu verlassen und in das „Gelobte Land“ aufzubrechen,<br />

einem „Land, in dem Milch und Honig fließt“.<br />

Er lässt sich auf der Levante nieder und erhält das Bundesversprechen,<br />

dass seine Nachkommen „so zahlreich<br />

wie die Sterne des Himmels und der Sand des Meeres“<br />

sein würden. Sein Enkel Jakob, der später den Namen<br />

„Israel“ annimmt, sieht sich gezwungen, vor einer Hungersnot<br />

nach Ägypten zu fliehen – mit den zahlreichen<br />

1<br />

Lt. Art.3 und 28, sowie Res. 38/11, Erklärung über das Recht der Völker auf Frieden<br />

6<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


IMFOKUS<br />

Familienmitgliedern seiner 12 Söhne. Einer dieser Söhne<br />

ist Juda. Erst 400 Jahre später kehren die Israeliten zurück.<br />

Moses führt das Volk aus Ägypten, durch die Wüste<br />

Sinai, zurück ins „Gelobte Land“, das mittlerweile<br />

von anderen Völkern bewohnt wurde. <strong>Die</strong> Eroberung<br />

Jerichos durch die Israeliten unter der Führung Joshuas<br />

markiert den Beginn des Nahost-Konflikts.<br />

<strong>Die</strong> Babylonier erobern 607 v. Chr. Jerusalem, die Assyrer<br />

455 v. Chr. den nördlichen Teil des Landes. 70 Jahre später<br />

kehren die Israeliten zurück, was einen weiteren Eroberungskrieg<br />

zur Folge hat. Im Jahr 70 n. Chr. zerstört<br />

der römische Feldherr Titus Jerusalem, samt seinem<br />

prächtigen Tempel. <strong>Die</strong> „Diaspora“ beginnt – die weltweite<br />

Zerstreuung des<br />

israelitischen<br />

Volkes,<br />

das nun als „die Juden“<br />

bekannt ist. Der Begriff<br />

„Juda“ steht für das<br />

Königtum aller Israeliten,<br />

da die Könige dieses<br />

Volkes aus diesem<br />

Stamm kamen. Nach<br />

vielen nicht eingehaltenen<br />

Versprechen der<br />

Osmanen,<br />

Franzosen<br />

und Briten sowie dem<br />

zionistischen Manifest ,Der Judenstaat‘ von Theodor<br />

Herzl aus dem Jahr 1895 und der Balfour-Erklärung des<br />

gleichnamigen Britischen Außenministers von 1917,<br />

wird der Nahe Osten mehr und mehr zu einem Pulverfass,<br />

und nach dem 2. Weltkrieg der UNO unterstellt.<br />

<strong>Die</strong>s führt 1948 zur Gründung des Staates Israel und<br />

setzt eine Kette von Kriegen und unzähligen Toten in<br />

Gang.<br />

<strong>Die</strong>s alles bildet den Hintergrund für die komplexe und<br />

scheinbar unlösbare Situation in der Region. Weder die<br />

Hamas repräsentiert ganz Palästina, da sie die palästinensische<br />

Regierung in Ramallah nicht anerkennt und weitgehend<br />

unabhängig handelt. Auch in Israel gibt es keine<br />

Einigkeit. Ultraorthodoxe Juden lehnen ihren eigenen<br />

Staat Israel ab, da sie ihn als politisches und nicht von<br />

Gott gegebenes Konstrukt ansehen. <strong>Die</strong> Situation wurde<br />

kürzlich vom Botschafter des Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />

Ritter-Ordens bei der Republik Österreich, S.E. DI.(FH)<br />

Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath, wie folgt zusammengefasst:<br />

„Ich kenne namhafte Verhandler, die<br />

schon vor vielen Jahren berichtet haben: Man trifft<br />

Arafat, spricht drei Stunden mit ihm und ist überzeugt,<br />

er habe Recht. Am nächsten Tag trifft man Rabin,<br />

spricht ebenfalls drei Stunden und verlässt das Treffen<br />

mit der Erkenntnis: Er hat auch Recht.“<br />

<strong>Die</strong> Lage vor Ort für den <strong>Malteser</strong>orden<br />

Das „Holy Family Hospital“ wurde 1990 von den<br />

<strong>Malteser</strong>n in Bethlehem gegründet und ist das<br />

modernste Geburtskrankenhaus im gesamten Westjordanland.<br />

Aktuell können die Bewohner und das<br />

Krankenhaus aufgrund von rund 500 Checkpoints, die<br />

in den letzten Wochen errichtet wurden, nicht mehr<br />

ausreichend mit grundlegenden <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

und Gütern versorgt werden. <strong>Die</strong> Botschafterin des<br />

<strong>Malteser</strong>ordens in Palästina, Michéle Burke Bowe, betonte<br />

in einem Interview mit Radio Vaticano, dass es an<br />

Medikamenten mangelt. Bereits in Friedenszeiten benötigen<br />

schwangere Frauen, Mütter und Neugeborene<br />

umfassende Pflege, doch in einer Kriegssituation mit<br />

unsicherer Stromversorgung werden viele dieser Kinder<br />

keine Chance im Leben haben. Trotzdem besteht<br />

eine starke Sehnsucht nach Frieden und einer Rückkehr<br />

zur Normalität im Gazastreifen. Daher setzt sich<br />

der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden mit seinem Dip-<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 7


IMFOKUS<br />

lomatischen <strong>Die</strong>nst mit voller Kraft für effektive Hilfsleistungen<br />

in den Krisengebieten ein.<br />

Warum der Konflikt uns alle betrifft<br />

Der Nahost-Konflikt hat Auswirkungen, die weit über<br />

die Region hinausgehen und sogar den geografisch viel<br />

näheren Ukraine-Krieg überschatten. Aufgrund der tief<br />

verwurzelten Geschichte des Antisemitismus in Mitteleuropa<br />

findet der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern<br />

auch in unserer Gesellschaft statt. Hassdemonstrationen,<br />

Hassbeiträge in sozialen Medien und<br />

einseitige Berichterstattung in den traditionellen Medien<br />

tragen dazu bei. Politische Parteien am rechten<br />

Rand und Verfechter der sogenannten „illiberalen Demokratie“<br />

gewinnen an Zustimmung, indem sie einfache<br />

Schein-Antworten auf komplexe Fragen bieten. Für alle<br />

<strong>Malteser</strong> ist es daher ein aufrichtiges Herzensanliegen<br />

ganz im Sinne des Ordensgebetes in<br />

unserer Gesellschaft zu wirken, wo es wörtlich<br />

heißt „für den Frieden der ganzen Welt“ – ohne<br />

Partei für die eine oder andere Seite zu ergreifen.<br />

<strong>Die</strong> einzige Seite, auf der wir stehen, ist die<br />

der Armen sowie der Hilfs- und Schutzbedürftigen.<br />

Das Ukraine-Drama<br />

Dramatische Kriegsschauplätze, wie der in der<br />

Ukraine, werden von der Öffentlichkeit kaum<br />

mehr beachtet. Doch dort steht der Winter mit<br />

unvorstellbaren Tiefsttemperaturen vor der<br />

Tür. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> weisen als Partner der aktuellen<br />

Licht-ins-Dunkel-Kampagne auf diese<br />

humanitäre Katastrophe hin und arbeiten mit<br />

aller Kraft daran, dieses Leid zu lindern. In Österreich<br />

selbst engagieren sich die <strong>Malteser</strong> weiterhin<br />

aktiv in der Betreuung von Flüchtlingen<br />

aus der Ukraine. Unzählige ehrenamtliche Stunden<br />

werden für die Verteilung von Hilfsgütern,<br />

die Unterstützung der psychischen Gesundheit<br />

und die Sprachförderung der Geflüchteten aufgewendet.<br />

<strong>Malteser</strong> International, das internationale<br />

Katastrophen- und Flüchtlingshilfswerk, setzt sich mit<br />

aller Kraft dafür ein, vor Ort Hilfe zu leisten, soweit es<br />

angesichts der Kriegsumstände möglich ist.<br />

<strong>Die</strong> Aufforderung des Rektors des Österreichischen Pilgerhospizes<br />

in Jerusalem, Hon.Prof. MMag. Markus<br />

Stephan Bugnyar, sollten wir uns alle zu Herzen nehmen:<br />

„Zählen wir nicht zu jenen, die diese Zeit nützen,<br />

um ihre festgefahrenen Vorurteile zu wiederholen und<br />

mit noch so abstrusen Argumenten bestätigt zu finden.<br />

Zählen wir viel lieber zu denen, die sich zurückhalten,<br />

die nachdenklich sind, ... und vor allen Dingen zu denen,<br />

die beten“ – für den Frieden der ganzen Welt und aktiv<br />

Hilfe leisten!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> sind Partner von:<br />

8<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


RUNDSCHAU<br />

750 JAHRE HAUS HABSBURG:<br />

RUDOLF VON HABSBURG UND DIE MALTESER<br />

Vor 750 Jahren wurde der Graf aus dem Oberrheingebiet zum deutschen König gekrönt. <strong>Die</strong> Dynastie hat damals ihren<br />

ersten Höhepunkt, während die Johanniter/MALTESER schwere Zeiten erleben.<br />

Von Johannes Kübeck<br />

Ende des 13. Jahrhunderts geht es dem Ritterorden<br />

des Heiligen Johannes zu Jerusalem ähnlich schlecht<br />

wie dem deutschen Königreich. <strong>Die</strong> Muslime gewinnen<br />

in Palästina die Oberhand, sie erobern Jerusalem<br />

und 1291 fällt Akkon. <strong>Die</strong> Johanniter müssen ihren<br />

Stammsitz räumen, den sie rund zwei Jahrhunderte<br />

inne hatten. Ihre Zuflucht wird zuerst Zypern und<br />

dann Rhodos, die Insel, wo die Ritter zur Madonna<br />

von Philermos beten.<br />

Zur gleichen Zeit reiben Deutschlands Fürsten, Bischöfe<br />

und Adelige einander in den kriegerischen Gemetzeln<br />

des Interregnums auf, nachdem der Papst<br />

1245 den letzten handlungsfähigen König und Kaiser<br />

Friedrich II. für abgesetzt erklärt hatte. Friedrich<br />

von Schiller spricht später von der „kaiserlosen, der<br />

schrecklichen Zeit“ Deutschlands im Hochmittelalter.<br />

Männer mit dubiosen Motiven lassen sich zu Königen<br />

wählen, aber mangels letztgültiger Legitimation hat<br />

keiner die Autorität und das Format für den Thron im<br />

Dom von Aachen.<br />

Der Beginn<br />

Als die Kurfürsten am 1. Oktober 1273 in Frankfurt<br />

– also vor 750 Jahren – einen alternden „Nobody“<br />

zum König wählen, den 55-jährigen Grafen Rudolf<br />

von Habsburg, fragt sich halb Europa, ob das gut<br />

gehen kann. <strong>Die</strong> Papierform spricht eigentlich für<br />

den strahlendsten Fürsten des Reiches, Böhmens<br />

König Ottokar II. So deuten Historiker wie Bernd<br />

Schneidmüller die öffentliche Meinung der Zeit.<br />

Der Přemyslide hatte die labilen Verhältnisse des<br />

Interregnums genutzt, um seine Macht zu mehren.<br />

Er übernahm neben Mähren auch die Herzogtümer<br />

Österreich, Steiermark und Kärnten nebst Krain und<br />

Epithaph für Rudolf von Habsburg, aufgestellt im Zugang<br />

zur Herrschergrablege im Dom zu Speyer.<br />

© Domkapitel Speyer, Foto: Renate Deckers-Matzko<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 9


RUNDSCHAU<br />

der Windischen Mark. Jetzt will er auch deutscher König<br />

werden und sich zum Kaiser salben lassen. <strong>Die</strong>sen schönen<br />

Plan durchkreuzt die Wahl Rudolfs. Ottokar sieht<br />

sich betrogen und beleidigt. Hätte Donald Trump damals<br />

gelebt, hätte er von einer gestohlenen Wahl gefaselt.<br />

Der Böhme verweigert dem gewählten König den Handschlag,<br />

die Huldigung und den Treueschwur, so Martin<br />

Kaufhold, Experte für die Geschichte des Mittelalters.<br />

Damit düpierte er nicht nur diesen, sondern fordert die<br />

Autorität des Reiches heraus, er missachtet die Kurfürsten<br />

und die Mahnungen des Papstes. Jetzt geht es ums<br />

Ganze und Rudolf fordert für das Reich die Herausgabe<br />

der österreichischen Herzogtümer, die Ottokar ohne<br />

ausreichende Legitimation, und damit illegal, an sich gebracht<br />

hatte. Sie sind nach wie vor deutsche Lehen. Der<br />

bewaffnete Kampf ist unvermeidlich und der Böhme<br />

führt 1275 einen regelrechten Krieg gegen die königstreue<br />

Erzdiözese Salzburg. Unter Anderem zerstört er die<br />

Stadt Friesach, deren wichtigsten Stützpunkt in Kärnten.<br />

Das Grab von Rudolf von Habsburg des Speyerer Doms.<br />

<strong>Die</strong> Festigung der Herrschaft<br />

Rudolf gewinnt starke Verbündete wie Meinhard, den<br />

Grafen von Tirol und Görz, aber er rüstet auch an anderer<br />

Stelle auf. Wie sein Widersacher kämpft der König<br />

auch an einem völlig neuen Schauplatz, der Propagandafront.<br />

Ottokar verbreitet die Mär vom „armen“ Grafen,<br />

der eigentlich nicht würdig für die Krone des Reiches ist.<br />

Scheidmüller beschreibt, wie der so Verunglimpfte auf<br />

dem Königsthron dagegen die Franziskaner und Dominikaner<br />

aufbietet, die das Vertrauen und das Ohr der<br />

Menschen haben. Sie erzählen landauf landab von diesem<br />

guten <strong>Die</strong>ner des Reichs, geben seinem Königtum<br />

ein Gesicht und lösen eine Legendenbildung aus, die<br />

Jahrhunderte überdauert. Erstmals entdecken Zeitgenossen,<br />

Historiker und Literaten bei einem Monarchen<br />

bürgerliche Eigenschaften wie Sparsamkeit, Bescheidenheit<br />

und Geschäftssinn. Mit dem Sinn fürs Praktische<br />

beginnt Rudolf auch mit der Heiratspolitik, die seine<br />

Erben so erfolgreich macht. Noch am Tag seiner Wahl<br />

verspricht er zwei Kurfürsten die Hand seiner Töchter.<br />

Vier weitere Töchter verheiratet er an andere Fürstenfamilien,<br />

eine davon an den Nachfolger Ottokars, eine<br />

andere an Meinhard von Tirol.<br />

Auf dem eigentlichen Schlachtfeld zeigt der unterschätzte<br />

Graf als König, dass er in den regionalen Klein-<br />

Foto: Klaus Landry<br />

10<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


RUNDSCHAU<br />

kriegen des Interregnums das Kriegshandwerk gelernt<br />

hat. Er besiegt 1276 in Dürnkrut nahe Wien den großen<br />

Ottokar, der auch noch den Tod findet. Rudolf stellt die<br />

Autorität des Reiches wieder her. Johann Wolfgang von<br />

Goethe bezeichnet das in „Dichtung und Wahrheit“ als<br />

seine historisch größte Leistung.<br />

Nachdem er die Ehre Deutschlands wiederhergestellt<br />

hat, wendet sich König Rudolf der Aufgabe zu, die Ehre<br />

seiner eigenen Familie zu mehren. Längst hat er ein<br />

Auge auf Ottokars einstige Herzogtümer mit Österreich<br />

an der Spitze geworfen und widmet sich persönlich diesen<br />

Gebieten und ihren Menschen. Fast fünf Jahre hält<br />

er sich hier auf und überzeugt etwa die Wiener Bürger<br />

geduldig, dass sie es bei ihm besser haben würden als<br />

unter Ottokar von Böhmen. Schließlich gibt er Österreich<br />

und die Steiermark seinen Söhnen zum Lehen,<br />

Kärnten und Tirol folgen später. Rudolf stirbt 1291 in<br />

der Königsstadt Speyer, in dessen Dom bis heute sein<br />

Grab ist. Seine Nachkommen steigen zu den führenden<br />

Familien des Deutschen Reichs auf und die Länder<br />

in den Ostalpen zum „Haus Österreich“. So leitet seine<br />

Wahl zum deutschen König für fast 650 Jahre die prägende<br />

Rolle der Habsburger in Europa ein.<br />

Der Orden in dieser Zeit<br />

<strong>Die</strong> Johanniter führen zu dieser Zeit Rückzugsgefechte in<br />

Nahost. Immerhin haben Fürsten und Adelige im Deutschen<br />

Reich einschließlich Österreich den Rittern große<br />

Gebiete überschrieben, die sie zu Stützpunkten ausbauen.<br />

Aber der Nachschub an Rittern, Soldaten und besonders<br />

Geldmitteln für die bedrängte Ordensspitze in Rhodos<br />

reicht nicht aus. Unabhängig davon beginnen sich die<br />

Johanniter in Zungen zu organisieren. Österreich wird<br />

gemeinsam mit „Alemannia, Bohemia, Moravia et Polonia“<br />

Teil der deutschen Zunge. Mailberg – damals Teil des<br />

böhmischen Großpriorats – wird schon 1146 Kommende,<br />

Wien folgt um 1200, Fürstenfeld ist 1232 bezeugt.<br />

<strong>Die</strong> Quellen über direkte Berührungspunkte zwischen<br />

Rudolf von Habsburg und den Johannitern sind spärlich.<br />

Der Historiker Georg B. Hafkemeyer weiß, dass<br />

Rudolf noch als Graf von Habsburg die Gastfreundschaft<br />

der Kommende von Colmar nahe der oberrheinischen<br />

Stammgebiete der Habsburger in Anspruch nimmt. Er<br />

hat auch Anteil am Ausbau der Johanniter-Kommende<br />

Heitersheim im Schwarzwald, die ebenfalls in Nachbarschaft<br />

zu seinen Besitzungen liegen. Von Rudolfs<br />

Widersacher Ottokar wiederum sind durchaus enge Beziehungen<br />

zum Orden bekannt, nämlich Schenkungen<br />

an böhmische Kommenden. Das Großpriorat von Österreich<br />

muss sich gegenüber dem älteren von Böhmen erst<br />

behaupten.<br />

Fast drei Jahrhunderte später, als der Orden bereits in<br />

Malta Fuß gefasst hat, macht ein spanischer Habsburger<br />

als Ordensritter Geschichte. Don Juan d’Austria ist<br />

ein außerehelicher Sohn Kaiser Karls V. und führt 1571<br />

in der Seeschlacht von Lepanto die „Heilige Liga“ gegen<br />

die Türken zum Sieg. Unter seinem Kommando kämpfen<br />

auch die Galeeren der Ritter, für die sich die Bezeichnung<br />

<strong>Malteser</strong> durchsetzt.<br />

Zahlreiche Mitglieder des Hauses Habsburg werden im<br />

Lauf der Geschichte Mitglieder des <strong>Malteser</strong>-Ordens,<br />

wenn auch für die meisten wohl der Hausorden vom Goldenen<br />

Vlies größere Bedeutung hatte. Karl, der letzte<br />

Kaiser Österreichs, folgte seinem Großonkel Franz Joseph<br />

in der Tradition der <strong>Malteser</strong> auf dem österreichischen<br />

Thron. Er ist als Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli<br />

in den Annalen vermerkt. Das aktuelle Verzeichnis<br />

streicht den immer noch hervorragenden Rang der Habsburger<br />

unter den Mitgliedern des Großpriorates heraus.<br />

Vier Erzherzöge stehen als „K. u. K Hoheiten und Kaiserliche<br />

Prinzen“ vor allen anderen. Weitere fünf Damen<br />

und Herren des Hauses sind Mitglieder anderer Assoziationen<br />

und Großpriorate.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 11


PERSÖNLICHKEITEN<br />

DER NEUE<br />

KARDINALPATRON<br />

DES ORDENS<br />

Papst Franziskus hat Seine Eminenz Kardinal Gianfranco<br />

Ghirlanda zum Kardinalspatron des MALTESERORDENS<br />

ernannt.<br />

„Kardinal Ghirlanda hat eine grundlegende Rolle<br />

bei der Ausarbeitung der neuen Verfassung und des<br />

Kodex des Ordens gespielt und viel Zeit darauf verwendet,<br />

das zukünftige Wohlergehen unseres geliebten<br />

Ordens sicherzustellen. Zusammen mit Kardinal<br />

Silvano Tomasi, dem Sonderdelegierten des Papstes,<br />

hat Kardinal Ghirlanda dem Orden während seines<br />

Erneuerungsprozesses unschätzbare Hilfe geleistet“,<br />

so der Großmeister, Seine Hoheit und Eminenz, Fra’<br />

John Dunlap.<br />

Der Kardinalpatron hat die Aufgabe, die geistlichen Interessen<br />

des Ordens und seiner Mitglieder zu fördern<br />

sowie die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl<br />

und dem Orden zu verbessern.<br />

Kardinal Ghirlanda erwarb 1966 seinen Abschluss in<br />

Rechtswissenschaften an der Universität Rom. Im selben<br />

S.E. BOTSCHAFTER<br />

GIAMPAOLO CANTINI<br />

Neuer Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten.<br />

Dem Großkanzler des <strong>Malteser</strong>ordens, Riccardo<br />

Paternò di Montecupo, direkt unterstellt, hat<br />

der neue Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten<br />

seine Tätigkeit am Sitz des Großmagisteriums<br />

– der Regierung des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

– in Rom aufgenommen.<br />

Als neuer Generalsekretär tritt Botschafter Giampaolo<br />

Cantini die Nachfolge von Botschafter Stefano Ronca<br />

an, der dem <strong>Malteser</strong>orden seit 2014 in dieser Funktion<br />

diente und seine Aufgaben als Botschafter des<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens bei der Republik<br />

Italien weiterhin wahrnehmen wird. Gemeinsam mit<br />

Botschafter Ronca dankte Riccardo Paternò di Montecupo<br />

persönlich Botschafter Daniele Verga und Botschafter<br />

Giuseppe Morabito, die ihre Ämter als diplomatische Be-<br />

12 DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


TAGEBUCH<br />

Jahr trat er in die Gesellschaft Jesu ein<br />

und schloss sein Theologiestudium an der<br />

Päpstlichen Universität Gregoriana ab. Im<br />

Jahr 1973 wurde er zum Priester geweiht.<br />

Später erwarb er an derselben Universität ein<br />

Diplom und einen Doktortitel in Kirchenrecht.<br />

Ab 1975 lehrte er Kirchenrecht am Institut für<br />

Religionswissenschaften, an der Theologischen<br />

Fakultät und an der Fakultät für<br />

Kirchenrecht der Päpstlichen Universität<br />

Gregoriana, wo er später zum ordentlichen<br />

Professor ernannt wurde. Von 1995 bis 2004<br />

war er Dekan der Fakultät für Kirchenrecht<br />

und von 2004 bis 2010 Rektor der Päpstlichen<br />

Universität Gregoriana. Kardinal Ghirlanda<br />

hat dem Heiligen Stuhl als Berater verschiedener<br />

Kongregationen und Räte gedient, darunter<br />

auch als Berater während des Erneuerungsprozesses<br />

des <strong>Malteser</strong>ordens. Er wurde von<br />

Papst Franziskus im Konsistorium vom<br />

27. August 2022 zum Kardinal ernannt.<br />

www.malteser.at<br />

rater des Großkanzlers aufgeben, für ihr Engagement<br />

und ihren wichtigen Beitrag zur Konsolidierung<br />

der humanitären Diplomatie des<br />

<strong>Malteser</strong>ordens.<br />

Botschafter Cantini trat 1983 in den diplomatischen<br />

<strong>Die</strong>nst Italiens ein und arbeitete in<br />

Äthiopien, bei der italienischen Vertretung bei<br />

den Vereinten Nationen in New York und in<br />

der italienischen Botschaft in Washington. Als<br />

profunder Kenner der Welt des Nahen Ostens<br />

war Cantini Botschafter in Algerien, Generalkonsul<br />

in Jerusalem und Botschafter in Ägypten.<br />

Von 2013 bis 2016 war er außerdem Direktor<br />

der italienischen Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Er verließ das italienische Außenministerium<br />

Ende 2021.<br />

Einmal diesen<br />

Kraftort erleben<br />

Lourdes-Wallfahrt<br />

vom 2. bis 6. Mai 2024<br />

Der MALTESER Hospitaldienst Austria<br />

ermöglicht Kranken und Benachteiligten<br />

die Teilnahme.<br />

Helfen Sie helfen:<br />

AT65 2011 1800 8087 0800<br />

Danke


PERSÖNLICHKEITEN<br />

Das Ehrengrab Vincenz von Vincenz Graf Graf Morzins Morzin am am Wiener Wiener Zentralfriedhof.<br />

VINCENZ GRAF MORZIN<br />

OFFIZIER, EHRENRITTER UND MITFÜHLENDER CHRIST<br />

<strong>Die</strong> Adresse Morzinplatz löst auch Jahrzehnte nach der Nazi-Herrschaft in Österreich unangenehme und gemischte<br />

Gefühle aus. Das dort gelegene, im letzten Kriegsjahr zerstörte Hotel Metropol, war ab 1938 Sitz der Gestapo-Zentrale<br />

Wien und wurde zum Synonym für Verfolgung, Tod, Folter und Einschüchterung.<br />

Von Wolfgang Bandion<br />

Nicht weit entfernt vom ehemaligen Hotel Metropol<br />

befindet sich am alten Donauufer die Ruprechtskirche.<br />

Der Straßenverlauf des Salzgries entspricht einem ehemaligen<br />

Seitenarm der sogenannten „Kleinen Donau“ –<br />

dem heutigen Donaukanal. Bis zum Jahr 1561 befand<br />

sich hier eine Schiffsanlegestelle. Nach 1945 wurde eine<br />

ganze ausgebombte Häuserzeile, die bis zum Schwedenplatz<br />

reichte, nicht mehr wiederaufgebaut.<br />

Der heutige Wohnbau, der an der Stelle des Hotels<br />

Metropol steht, führt die Bezeichnung „Leopold-Figl-<br />

Hof“. An der Rückseite dieses Hauses befindet sich ein<br />

Gedenkraum, der an die vielen Opfer des Nationalsozialismus<br />

erinnert, die von hier aus nach Verhören und Folter<br />

den Weg in ein Konzentrationslager oder Gefängnis<br />

antraten. Viele verloren hier ihr Leben.<br />

Wer aber war der Namensgeber für diesen Platz?<br />

Vincenz Graf Morzin, Ehrenritter des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />

k. u. k. Kämmerer und Oberst, war der letzte Namensträger<br />

der Familie und hinterließ ein beträchtliches Vermögen.<br />

Seinem letzten Willen zufolge sollte es kranken<br />

und unbetreuten Kindern zugutekommen. Wien durchlebte<br />

in dieser Zeit eine unglaubliche wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Das Soziale jedoch blieb weitgehend auf<br />

den kirchlichen und privaten Bereich fokussiert. <strong>Die</strong>se<br />

14<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


PERSÖNLICHKEITEN<br />

Schieflage zu korrigieren, war das Ziel von engagierten<br />

Persönlichkeiten, die aus dem Gebot der Selbstverantwortung<br />

heraus auch Taten setzten.<br />

Der Werdegang des Grafen<br />

Der Werdegang des jungen Grafen Morzin liest sich wie<br />

der vieler anderer seiner Herkunft und seines Standes.<br />

<strong>Die</strong> Familie hat ihren Ursprung in Italien, dem Vernehmen<br />

nach wurde der ursprüngliche Name Mauro im Jahr<br />

1532 in Morzin geändert. Eine lückenlose Genealogie<br />

gibt es erst ab dem 17. Jahrhundert, dann jedoch verbunden<br />

mit einer spielerischen Heldenmythologie. Der<br />

Held Mauro, der als Figur im Wappen erscheint, wurde<br />

zum Krieger des 10. Jahrhunderts gedeutet und der Ursprung<br />

der Familie in Etrurien und in der Antike verortet.<br />

Solche Abstammungslegenden waren damals weit<br />

verbreitet.<br />

Der Aufstieg der Familie entschied sich klassisch während<br />

des Dreißigjährigen Krieges: Zuzug nach Böhmen,<br />

Erwerbung des böhmischen Inkolats, 1532 Freiherrenstand,<br />

1536 Graf des Heiligen Römischen Reiches. In<br />

den folgenden zwei Jahrhunderten Verschwägerungen<br />

und Verwandtschaften mit fast allen böhmisch-österreichischen<br />

Familien. <strong>Die</strong> bedingungslose Treue der Familie<br />

zum Haus Österreich drückte sich in der Berufswahl<br />

ihrer männlichen Mitglieder aus. Es waren durchwegs<br />

Offiziere, einige Maria-Theresien-Ritter und sogar ein<br />

Feldzeugmeister. Auch am Kaiserlichen Hof war die<br />

Familie vertreten: Allein im Zeitraum von 1741 bis 1790<br />

sind in der Kämmerermatrikel sechs Angehörige der<br />

Familie Morzin eingetragen.<br />

Vincenz Morzins eigentliche Heimat war die Armee. <strong>Die</strong><br />

„Individualbeschreibung“ über seine militärische Verwendung<br />

aus dem Jahre 1851 liest sich äußerst positiv.<br />

Ab 1821 diente er ohne Unterbrechung. Er wird als umgänglich<br />

beschrieben, und als „streng, wo es notwendig<br />

ist“. Im Jahr 1848 wehrte er als Militärkommandant von<br />

Pola die Blockade von Triest und Istrien durch die sardinische<br />

Flotte erfolgreich ab. Letztlich wurden ihm gute<br />

Kommandoeigenschaften attestiert, die nachfolgenden<br />

militärischen Ereignisse brachten ihm auch eine Anerkennung<br />

von Seiten des kaiserlichen Russlands in Form<br />

des russischen St.-Anna-Ordens II. Klasse. <strong>Die</strong> Ordensdevise<br />

„Amantibus iustitiam, pietatem, fidem“ – „Den<br />

Freunden der Gerechtigkeit, Gottesfurcht und Treue“ –<br />

passt sehr gut zu seinem Charakter.<br />

Der Grabstein des Grafen bezeugt noch heute öffentlich sein<br />

Wirken als <strong>Malteser</strong>.<br />

Im Schatten seines Bruders und Großpriors Karl<br />

Im <strong>Malteser</strong>orden stand Vincenz Morzin stets im Schatten<br />

seines älteren Bruders Karl, der Professritter war und<br />

von 1835 bis 1847 auch das Amt eines Großpriors von<br />

Böhmen und Österreich bekleidete. Es war dies die Zeit,<br />

da der Orden kirchenrechtlich wie auch auf juristischdiplomatischer<br />

Ebene um Anerkennung kämpfte. Da Kaiser<br />

Franz und Staatskanzler Fürst Metternich die Ordensgesandtschaften<br />

am Wiener Hof nie in Frage gestellt hatten,<br />

blieb der Orden als souveräne Institution unangetastet.<br />

<strong>Die</strong> neue Uniformierungsvorschrift, die Fra’ Karl Morzin<br />

als Großprior erließ, erscheint vom heutigen Standpunkt<br />

aus marginal, stellte aber für die meisten Ritter<br />

des Ordens einen Kulturbruch dar. Schwarze Beinkleider,<br />

Kniehose, Strümpfe und flache Schnallenschuhe<br />

waren vertraute Bilder aus der Tradition eines alten Ordens.<br />

Ab dem Regierungsantritt von Kaiser Ferdinand<br />

war dieses Bild passé und lange Hosen, sogenannte Pan-<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 15


PERSÖNLICHKEITEN<br />

Umgerechnet ca. Euro 17 Mio. stellte er für hilfsbedürftige<br />

Kinder in seinem Nachlass für Hilfeleistungen zur Verfügung.<br />

Eine Aquarell-Darstellung Vincenz von Vincenz Graf Graf Morzins. Morzin.<br />

talons, wurden Teil des Erscheinungsbildes von Verwaltung,<br />

Militär und dem Ritterorden. Ähnlich der sogenannten<br />

„Generalsborte“ wurden die Aufschläge mit<br />

einer mehrfach gewundenen Borte versehen, die bis in<br />

unsere Tage erhalten blieb.<br />

Der 1803 in Pilsen (Böhmen) geborene Vincenz Morzin<br />

verbrachte seine letzten Lebensjahre in Wien, am<br />

Kärntner Ring 15. Dort starb er am 19. Mai 1882, im<br />

Alter von 79 Jahren. Sein Requiem in der Augustinerkirche<br />

versammelte noch einmal die Hofgesellschaft<br />

und hohe Militärs wie auch den Wiener Bürgermeister<br />

Eduard Uhl. Von der Augustinerkirche aus wurde er zum<br />

Zentralfriedhof zu seinem Familiengrab überführt.<br />

Überraschung im Nachlass<br />

<strong>Die</strong> Überraschung war bei vielen sehr groß, als bekannt<br />

wurde, dass er sein gesamtes Vermögen der Stadt Wien<br />

vermacht hatte, zur Betreuung von kranken, unversorgten<br />

Kindern. <strong>Die</strong> Beweggründe dafür lassen sich heute<br />

nicht mehr rekonstruieren, aber sie deuten auf eine<br />

selbstbewusste Sprache hin, die sich der Not der Gesellschaft<br />

der Gründerzeit bewusst war. Aus diesem Geist<br />

handelte auch der <strong>Malteser</strong>ritter Jaromir Baron Mundy,<br />

der das österreichische Sanitätswesen von Grund auf erneuerte.<br />

Leider ist das Testament von Morzin nicht mehr<br />

vorhanden. Nachlassakte des Adels, besonders jene, die<br />

einen Fideikommiss kannten, wurden gesondert archiviert<br />

und lagerten im Justizpalast. Dort verbrannten sie<br />

im Zuge der Ausschreitungen im Jahre 1927.<br />

Nachdem der Nachlass geregelt war, setzte Bürgermeister<br />

Uhl im Dezember 1887 ein Komitee ein und<br />

begann verschiedene Initiativen. Statt der zunächst<br />

kolportierten Summe von 800.000 Gulden stand letztlich<br />

ein Betrag von 1 Million Gulden zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong>s würde heute, konservativ geschätzt, einer Summe<br />

von Euro 17 Millionen entsprechen. <strong>Die</strong> Stadt Wien<br />

zeigte ihre Dankbarkeit nicht nur in einer guten Verwendung<br />

des Vermögens, das kranken und hilfsbedürftigen<br />

Kindern zugutekam – so gründete sie etwa<br />

ein Institut für 100 Kinder im heutigen 10. Bezirk. Sie<br />

benannte auch einen Platz in der Nähe von Salzgries<br />

und Franz-Josefs-Kai, direkt vor dem sehr angesehenen<br />

Hotel Metropol, nach Vincenz Morzin. (Der Vorschlag,<br />

eine Straße im 5. Bezirk nach ihm zu benennen,<br />

war im Gemeinderatsausschuss nach kurzer Diskussion<br />

vom Tisch.) Das Familiengrab am Wiener Zentralfriedhof<br />

wurde zum Ehrengrab umgewidmet.<br />

In der Person von Vincenz Graf Morzin steht uns ein<br />

eigenständiger Charakter gegenüber, der offen war für<br />

soziale Veränderungen. Vielleicht war er auch ein<br />

Mann zwischen verschiedenen Epochen, die von der<br />

Zeit von Kaiser Franz über den Vormärz zur Gründerzeit<br />

reichten. Er war Offizier, <strong>Malteser</strong>ritter, dem kaiserlichen<br />

Hof ein Leben lang verbunden und letztlich<br />

ein mitfühlender Christ, der die Mahnung des Seligen<br />

Gerhard umsetzte, den Menschen in der oft existenziellen<br />

und alltäglichen Not beizustehen.<br />

16<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


RELIGIONAKTUELL<br />

Kardinal Schönborn bei seinem Besuch im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus im September.<br />

„DAS NEUE ORDENSHAUS IST EINE<br />

WUNDERBARE UND BESONDERS<br />

MENSCHLICHE EINRICHTUNG“<br />

Seine Eminenz Erzbischof Dr. Christoph Kardinal Schönborn im Interview.<br />

Von Georg Reichlin-Meldegg<br />

Kardinal Schönborn kündigt im Interview seinen<br />

Rückzug aus dem Bischofsamt zu Jahresbeginn<br />

2025 an. Es geht ihm nicht darum, dass die<br />

MALTESER dem Erzbischof als Hilfskräfte nützlich<br />

sind, sondern dass sie glaubwürdig das Evangelium<br />

leben.<br />

Eminenz, Du bist „Ehrenmitglied“ aller kirchlich anerkannter<br />

Ritter-Orden, die in Österreich wirken. Hervorheben<br />

möchte ich bei heutiger Gelegenheit Deine Mitgliedschaft<br />

im <strong>Malteser</strong>orden seit 2006. Was bedeutet Dir diese Mitgliedschaft?<br />

Deine höfliche Formulierung muss ich korrigieren: Ich<br />

bin nicht Ehrenmitglied der <strong>Malteser</strong> sondern „Mitglied“.<br />

Noch dazu ein spät Berufenes. <strong>Die</strong> Aufnahme<br />

in den Orden ist für mich natürlich ein Auftrag. <strong>Die</strong><br />

„acht Elende“, Krankheit, Hunger, Schuld, Unglaube,<br />

Heimatlosigkeit, Verlassenheit, Gleichgültigkeit und<br />

Lieblosigkeit, sind mir durch zahlreiche Kontakte mit<br />

den „Herren Kranken“, wie die <strong>Malteser</strong> sie nennen,<br />

bestens vertraut. Mein Segen hat sie und ihre Pfleger<br />

auf vielen Pilgerreisen begleitet. Das verbindet mich<br />

mit dem <strong>Malteser</strong>orden, abgesehen davon, dass ich von<br />

den Hilfswerken des Ordens, allen voran dem <strong>Malteser</strong><br />

Hospitaldienst Austria sehr beeindruckt bin. Auch, weil<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 17


RELIGIONAKTUELL<br />

die jungen Menschen in ihrem engagierten Einsatz oft<br />

eine Vertiefung ihres Glaubens erfahren.<br />

Du hast den <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria bei vielen<br />

Aktionen, Pilgerreisen, Ausflügen etc. erlebt. Demnach erscheint<br />

es aber auch legitim, dass der Orden aus den Besten<br />

und Engagiertesten der Jungen, ein sehr wichtiges Nachwuchspotential,<br />

etwa für die internationalen Aufgaben des<br />

Ordens, erhält. Wie siehst Du den freiwilligen <strong>Die</strong>nst der<br />

jungen Menschen, die täglich unentgeltlich Behinderte und<br />

betagte Menschen betreuen und begleiten, weil sie in ihnen<br />

Christus den Herren sehen?<br />

Mich beeindruckt ihr Gespür für die Not der Schutzbefohlenen.<br />

Das ist auch eine wertvolle Lebensschule und<br />

auch Basis für eine Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig<br />

motiviert – und die die jungen Menschen miteinander<br />

verbindet. Ja, und manchmal<br />

mündet das alles, wenn man aus diesen<br />

Erkenntnissen schöpft, in Partnerschaften<br />

fürs Leben. Warum nicht?<br />

Es ist aber auch eine Gelegenheit, einen<br />

Weg zum Priesterdienst zu finden,<br />

wie für unseren Weihbischof Stephan<br />

Turnovszky, der in seiner Jugend auch<br />

ein sehr eifriger Sanitäter des <strong>Malteser</strong><br />

Hospitaldienstes Austria war.<br />

Wien-Linz beziehen. In teils barocken Räumen und durch<br />

einen modernen Zubau wurden mit Wohn- und Pflegeräumlichkeiten<br />

Platz für 72 Bewohner geschaffen. Das Haus ist<br />

gleichzeitig der Standort von <strong>Malteser</strong> Care und ein gemeinsamer,<br />

aktiver und spiritueller Standort. Du hast diese<br />

Kooperation mit dem Konvent kürzlich besucht. Dein Eindruck?<br />

Bei diesem Thema denke ich auch an das ehemalige<br />

<strong>Malteser</strong>-Hospiz in der Wiener Bürgerspitalgasse 1, das<br />

eine ganz wunderbare und besonders menschliche Einrichtung<br />

in jeder Hinsicht war. Ich habe es oft besucht.<br />

Natürlich mussten in der Finanzierung der Pflege neue<br />

Wege beschritten werden. Das Gesamtkonzept, das<br />

Franziskusspital, die „Lieserln“ mit ihren geriatrischen<br />

Einrichtungen zur Zusammenarbeit mit den <strong>Malteser</strong>n<br />

zusammenzufügen, war ein wirklich sehr glücklicher<br />

Ja genau! Durch diese gemeinsame Tätigkeit<br />

mit den gleichaltrigen Jungen<br />

hat er eine große Erfahrung gewonnen,<br />

die ihm besonders heute großen Nutzen<br />

bringt …<br />

Was sich dadurch zeigt, dass er auch<br />

ein sehr begnadeter Jugendbischof in der Bischofskonferenz<br />

geworden ist. Selbst nach seinem 59. Geburtstag<br />

hat er sich diese Frische bewahrt – und dieser Schwung<br />

reißt auch die ihm anvertraute Jugend mit.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> konnten 2022 in ihr neues <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshaus, das im baulichen Zusammenschluss mit dem<br />

Franziskusspital Landstraße im Konvent der Elisabethinen<br />

Georg Reichlin-Meldegg beim Interview mit Kardinal Schönborn für „<strong>Die</strong> MALTESER“.<br />

Griff. Man könnte sagen, dass eine Oase zum erfüllten<br />

Leben mitten in Wien entstanden ist. Das neue<br />

<strong>Malteser</strong> Ordenshaus ist eine wunderbare und besonders<br />

menschliche Einrichtung, und ich habe auch<br />

meine Hoffnung ausgesprochen, dass der <strong>Malteser</strong>orden<br />

auch einigen betagten Priestern in seinem<br />

Pflegewohnheim Platz gewähren könnte.<br />

18<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


RELIGIONAKTUELL<br />

Fotos: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub<br />

Kardinal Schönborn wird bis zu seinem 80. Geburtstag,<br />

Anfang 2025, Erzbischof von Wien bleiben.<br />

Welches sind die größten Herausforderungen, denen sich<br />

die Kirche und die Orden, deiner Meinung nach, in Zukunft<br />

stellen werden müssen? Das Christentum ist heute z.B. die<br />

weltweit am stärksten verfolgte Religion …<br />

<strong>Die</strong> Verfolgung der Christen weltweit ist ein sehr komplexes<br />

Thema. Wie Du es angesprochen hast, steht die<br />

Christenverfolgung weltweit wohl an erster Stelle. Aber<br />

es gibt eine zunehmende Verfolgung vieler Religionen:<br />

In Myanmar werden etwa Muslime durch Buddhisten<br />

verfolgt, in Indien verfolgen radikale Hindus alle anderen<br />

Religionen. Auch Muslime untereinander verfolgen<br />

sich auf das Grausamste: Sunniten gegen Schiiten<br />

usw. Der Vielvölkerstaat der Monarchie hat gezeigt, wie<br />

13 Nationen unterschiedlicher Sprache, Geschichte,<br />

Kultur und Religion zusammenleben konnten. Sicher<br />

war es im Detail oft schwierig, doch einige Jahrhunderte<br />

haben sie es geschafft.<br />

Wir sehen in der neuesten Zeit wieder die Entwicklung,<br />

in der das nationale Denken mit einer Kultur, einer Religion,<br />

einer Sprache, zum Ziel des Daseins und der Existenz<br />

gemacht wird. Eine Entwicklung, die zur Intoleranz<br />

gegenüber den Mitmenschen führt. Das Gegenbild dazu<br />

ist das, was Papst Franziskus mit der „universalen Brüderlichkeit“<br />

bezeichnet hat. Das Christentum hat letzt-<br />

lich die schönste Antwort auf die Verfolgung: Jesus ist<br />

nicht auf die Welt gekommen um dem Leid auszuweichen,<br />

sondern um durch Liebe und Hingabe die Versöhnung<br />

unter den Menschen zu ermöglichen. Das ist auch<br />

ein Ferment unter den verfolgten Christen im Sinne<br />

Jesu, nicht mit Hass zu reagieren, weil sie lieber Unrecht<br />

ertragen als Unrecht tun.<br />

Ein Hoffnungszeichen für die Welt sind die 21 christlich-koptischen<br />

Märtyrer, die eindeutig wegen ihres<br />

Glaubens sterben mussten, dem sie nicht abschwören<br />

wollten. Papst Franziskus hat auch kürzlich in einer Begegnung<br />

mit dem Koptischen Papst die Heiligkeit dieser<br />

Märtyrer für die katholische Kirche anerkannt. Ich habe<br />

die Hinterbliebenen dieser Glaubenszeugen in ihrem<br />

Zuhause besucht, eine der herausragenden Begegnungen<br />

in meinem Leben. Niemand hat dort über Rache<br />

gesprochen, es gab eine echte Freude über die Heiligkeit<br />

ihrer Söhne, Enkel oder Brüder. Der Kirchenvater<br />

Tertullian hat schon gesagt: „Das Blut der Märtyrer wird<br />

zum Samen der Christenheit.“<br />

Angesichts Deines 75. Geburtstages am 22. Jänner 2020, hast<br />

Du, gemäß Kirchenrecht, bei Papst Franziskus, Deinen Rücktritt<br />

eingereicht. Der Heilige Vater hat dies damals abgelehnt.<br />

Wie könnten wir <strong>Malteser</strong> Dich, Eminenz – auch nach Deiner<br />

schweren Erkrankung – im Amt vermehrt unterstützen?<br />

Papst Franziskus hat mir offiziell mitgeteilt, dass ich<br />

meinen 80. Geburtstag – das ist Anfang 2025 – noch<br />

im Amt feiern solle. Das heißt: Ein wenig Geduld müssen<br />

wir alle noch miteinander haben (schmunzelt).<br />

Mein Nachfolger wird wohl – genauso wie ich all die<br />

Jahre – das Gleiche von den <strong>Malteser</strong>n erwarten, nämlich<br />

als Laienorden ein christliches Zeugnis zu leben.<br />

Papst Benedikt hat es oft gesagt und Papst Franziskus<br />

hat es zitierend wiederholt: „Unsere Kirche wächst<br />

nicht durch Proselytismus, sondern durch Anziehung.“<br />

Wenn man es vom <strong>Malteser</strong>orden und seinen Werken<br />

so fordern kann: Dass sie Christus nachfolgen! Denn es<br />

geht nicht darum, dass sie dem Erzbischof als Hilfskräfte<br />

nützlich sind, sondern dass sie glaubwürdig das<br />

Evangelium leben.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 19


RELIGIONAKTUELL<br />

Foto: Open Doors<br />

PLATTFORM CHRISTDEMOKRATIE<br />

EINE MELDESTELLE FÜR<br />

CHRISTENFEINDLICHKEIT<br />

„In einer Zeit der fortschreitenden Marginalisierung des Christentums müssen immer mehr Christen die Erfahrung von<br />

Ausgrenzung, Verächtlichmachung und sogar Gewalt machen.“<br />

Von Jan Ledóchowski<br />

Der „Hate Crime“-Bericht veranschauliche einmal mehr,<br />

dass Angriffe gegen Christen keine Einzelfälle sind. Zudem<br />

ist die Dunkelziffer hoch, wie die Plattform feststellt. Es<br />

sei auch nicht jeder Diskriminierungsfall strafrechtlich<br />

relevant. Auch Mobbing und herabwürdigende Kommentare<br />

auf Social Media und anderen Medien führten zu einem<br />

Klima der Angst und Scham unter vielen Christen.<br />

Jan Ledóchowski, Präsident der Plattform Christdemokratie,<br />

betonte wörtlich: „In einer Zeit der fortschreitenden<br />

Marginalisierung des Christentums müssen<br />

immer mehr Christen die Erfahrung von Ausgrenzung,<br />

Verächtlichmachung und sogar Gewalt machen.<br />

Angesichts einer scheinbar teilnahmslosen Öffentlichkeit<br />

verstummen viele in ihrer Scham.“ Mit einer nun<br />

veröffentlichten Petition und der geforderten Meldestelle<br />

wolle man diesen Menschen eine Stimme geben.<br />

Marina Soliman, Vorstandsmitglied der Plattform<br />

und Initiatorin der Petition hielt fest, dass viele<br />

Christen ihr gesamtes Hab und Gut sowie ihre Liebsten<br />

zurücklassen mussten, mit der Hoffnung in Österreich<br />

ihre Religion frei von Unterdrückung, Diskriminierung<br />

und Verächtlichmachung ausleben zu können. Um<br />

genau das sicherstellen zu können, brauche es jedenfalls<br />

eine Meldestelle für Christenfeindlichkeit. Damit, so<br />

Soliman, „wird nicht nur eine Anlaufstelle für Betroffene<br />

geschaffen, sondern es wird für Sensibilisierung gesorgt<br />

und der Thematik wird endlich die notwendige und<br />

längst fällige Aufmerksamkeit geschenkt“.<br />

Auch Herbert Rechberger, Nationaldirektor von Kirche<br />

in Not Österreich, unterstützt die Initiative: „Jedes<br />

Jahr nehmen die Diskriminierungen von Christen zu,<br />

auch in Europa, und ja, auch in Österreich.“ Um eine<br />

bessere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erhalten,<br />

den Christen mehr Schutz zu geben, wäre eine Meldestelle<br />

für Christenfeindlichkeit sehr dringend notwendig.<br />

Mehr Infos unter<br />

www.christdemokratie.at/petition/<br />

20<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


Foto: pixabay<br />

LEBENSWERT<br />

WEIL NÄHE ZÄHLT UND<br />

PERSÖNLICHE GRENZEN<br />

GEWAHRT WERDEN MÜSSEN!<br />

Der MALTESERORDEN nimmt seine Verantwortung für das seelische Wohl ernst.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Bei den vielfältigen <strong>Die</strong>nsten der Werke des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

begegnen einander Menschen verschiedener<br />

Generationen, Nationen und Kulturen in unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen. <strong>Die</strong>ses Miteinander<br />

lebt von Kontakt und Vertrauen, positiv gestalteten<br />

Beziehungen und Nähe untereinander.<br />

Der <strong>Malteser</strong>orden weiß um seine Verpflichtung, persönliche<br />

Grenzen jedes Einzelnen, egal ob ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter, Betreuter oder uns Anvertrauter, zu wahren.<br />

<strong>Die</strong> Einrichtung einer Ombudsstelle ist daher für uns<br />

selbstverständlich.<br />

Aber noch wichtiger ist uns die Prävention, das heißt<br />

einen Rahmen zu schaffen, wo dies möglich ist. Jeder<br />

<strong>Malteser</strong> hat die Möglichkeit der Aussprache durch<br />

Supervision oder durch freundschaftlich geführte Teams.<br />

Bei den Pilgerreisen sind auch unsere Seelsorger immer<br />

mit einem offenen Ohr für das seelische Wohl all unserer<br />

Mitreisenden da. Verhaltensregeln und Leitfäden unterstützen<br />

unser Tun.<br />

Nicht zuletzt ist es die Nächstenliebe und der damit verbundene<br />

gegenseitige Respekt der Grenzen jedes Einzelnen,<br />

der uns so den <strong>Die</strong>nst am Herren Kranken mit viel<br />

Freude ermöglicht.<br />

Präventions- und Ombudsstellen als Anlaufpunkte<br />

Im <strong>Malteser</strong>orden und seinen Hilfswerken wurden daher<br />

Einrichtungen installiert, die genau zu dieser Thematik<br />

zur Verfügung stehen. <strong>Die</strong> Menschen, die sich dieser Themen<br />

dankenswerterweise annehmen, möchten wir heute<br />

vorstellen:<br />

RA Dr. Oktavian Eiselsberg<br />

ist Rechtsanwalt in Wien. Er<br />

ist seit 2008 Mitglied des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

und ist auch in der<br />

Johannesgemeinschaft des<br />

<strong>Malteser</strong>ordens tätig, einem<br />

Hilfswerk des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />

das sich insbesondere der Spiritualität<br />

des Ordens widmet.<br />

Er repräsentiert die Ombudsstelle des Großpriorats des<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens von Österreich und<br />

wirkt hilfswerkübergreifend.<br />

Gini Czernin-Dirkenau fungiert<br />

als Präventionsbeauftragte<br />

und repräsentiert die Ombudsstelle<br />

speziell für das größte<br />

Hilfswerk des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />

dem <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />

Austria, bei dem sie selbst seit<br />

2015 Mitglied ist. Sie ist auch<br />

hauptberuflich im Bereich der<br />

psychologischen Beratung, Supervision,<br />

Burnout-Prävention und Stressbewältigung<br />

tätig und steht den Mitgliedern des MHDA zur Aussprache<br />

und Supervision zur Verfügung.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 21


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

WER RASTET, DER ROSTET.<br />

Bei der Bundesübung wurde der Ernstfall umfassend geprobt.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Notfallkompetenzen müssen laufend aufgefrischt werden.<br />

Der <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria organisierte daher vom<br />

29. September bis 1. Oktober <strong>2023</strong> in Eisenerz die jährliche<br />

Bundesübung, bei der die Einsatzbereitschaft und Kompetenz<br />

der <strong>Malteser</strong> im Umgang mit Katastrophenszenarien<br />

eindrucksvoll demonstriert wurden. Eine Tunnel-Massenkarambolage<br />

wurde realitätsnah simuliert.<br />

Der Erzberg bietet mit seinen Tunnelsimulationsmöglichkeiten<br />

das ideale Umfeld für solche Szenarien. <strong>Die</strong> Projektleitung<br />

der Bundesübung, bestehend aus den erfahrenen Notfall-Rettungssanitätern<br />

Clara Laetitia Mensdorff-Pouilly und Andreas<br />

Christian Dascau, betonte die entscheidende Rolle von Koordination<br />

und Kommunikation bei der Bewältigung von Katastrophenszenarien:<br />

„Kommunikationsfehler an verschiedenen<br />

Schnittstellen müssen vermieden werden, um Leben zu retten<br />

– angefangen bei der Sicherung des Einsatzorts und der Sichtung<br />

durch die Feuerwehr, über die erste Lagemeldung an die<br />

Leitstelle, lebensrettende Sofortmaßnahmen, Triage und den<br />

Transport, bis hin zur Übergabe der Verletzten in der Notfallaufnahme<br />

eines Krankenhauses.“<br />

Der im Erzberg zur Verfügung stehende Straßentunnel<br />

bietet optimale Notfall-Simulationsmöglichkeiten. <strong>Die</strong><br />

Kommunikation zwischen den Einsatzkräften ist einer<br />

der Erfolgsfaktoren im Ernstfall.<br />

Vor der Simulation wurde das Wissen der 164 teilnehmenden<br />

<strong>Malteser</strong> aus Österreich und Deutschland sowie den sieben<br />

Johannitern, die an der Übung teilnahmen, in Spezialseminaren<br />

aufgefrischt. <strong>Die</strong> Themen Triage (der notwendigen<br />

Erstkategorisierung von Verletzten am Unfallort), Kommunikation<br />

(zwischen den Einsatzkräften, bei der Übergabe<br />

von Verletzten an medizinisches Fachpersonal im Krankenhaus<br />

sowie Rettungsfunk-Schulung), Pflege und Umgang mit<br />

Sterbenden und ihren Angehörigen wurden professionell vermittelt.<br />

Bundesseelsorger Pater<br />

Georg Herberstein gab<br />

den Teilnehmern Einblicke<br />

in seine Erfahrungen<br />

im Umgang mit<br />

Sterbenden und deren<br />

Angehörigen.<br />

<strong>Die</strong> Kommunikation zwischen<br />

den Einsatzkräften, bei der<br />

Verletzten-Übergabe im Krankenhaus<br />

und professionellen<br />

Verhalten am Rettungs-Funk<br />

stand im Mittelpunkt eines Seminars.<br />

Niklas Salm-Reifferscheidt, Kommandant des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes<br />

Austria, wie auch Manuel Weinberger, Generalsekretär<br />

des größten Hilfswerks des <strong>Malteser</strong>ordens in Österreich,<br />

zeigten sich von den Ergebnissen der Bundesübung<br />

begeistert. Salm-Reifferscheidt dankte allen Teilnehmenden<br />

und allen, die diese Großveranstaltung möglich gemacht haben:<br />

„Auch wenn unsere ehrenamtlichen <strong>Malteser</strong> täglich im<br />

22 DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Rettungseinsatz stehen und mit vielen Notfallsituationen<br />

vertraut sind, müssen besondere Krisenszenarien<br />

dennoch regelmäßig gezielt trainiert werden. Der Erzberg<br />

bietet mit seinen Tunnel-simulationsmöglichkeiten<br />

das ideale Umfeld für solche Szenarien. Wir sind glücklich<br />

und dankbar, dass wir das Zentrum am Berg und den<br />

SIM-Campus zur Verfügung gestellt bekommen haben.“<br />

Weinberger ergänzt: „<strong>Die</strong>se Übung hat erneut gezeigt,<br />

wie engagiert und kompetent unsere ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krisensituationen<br />

agieren und wie ernst sie ihre Verantwortung für das<br />

Leben von Notfallopfern nehmen.“<br />

FRISCHE-FEELING IN BAD ISCHL<br />

Betreute der Bereiche Wien und Tirol/Vorarlberg auf gemeinsamer Kulturreise.<br />

Von Clemens Danzl<br />

Ende August begaben sich die Bereiche Tirol/Vorarlberg<br />

und Wien gemeinsam mit Betreuten auf eine Kulturreise<br />

nach Bad Ischl. Den Auftakt bildete ein Grillabend bei<br />

Familie Arnbom in St. Gilgen am Wolfgangsee, der unsere<br />

Sommerfrische auf herrliche Weise einläutete. Am<br />

Samstag erhielten wir eine exklusive Führung durch die<br />

Kaiservilla, für die wir uns bei Familie Habsburg-Lothringen<br />

herzlichst bedanken. Nach einem stärkenden<br />

Mittagessen auf der Rettenbachalm gönnten wir uns in<br />

Ischl eine erfrischende Abkühlung mit Eis. Da uns kulturelle<br />

Erlebnisse sehr am Herzen liegen, stand auch die<br />

Aufführung von „Madame Pompadour“ im Rahmen des<br />

Lehár-Festivals auf unserem Programm. Den Abschluss<br />

unserer Reise bildete der Sonntag, beginnend mit dem<br />

Besuch der Heiligen Messe in der Stadtpfarrkirche Bad<br />

Ischl, gefolgt von einem genussvollen Mittagessen im<br />

Zauner. Ein besonders herzlicher Dank gebührt dem<br />

großzügigen Gast, der anonym bleiben wollte und die<br />

gesamte Gruppe zu diesem Mahl einlud. Wir blicken mit<br />

Vorfreude auf das kommende Jahr, wenn wir die Bregenzer<br />

Festspiele besuchen und „Der Freischütz“ erleben<br />

werden.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong><br />

23


HERRSCHAFTSZEITEN …<br />

Als MALTESER Hospitaldienst Austria- und Ordensmitglied sorgt der Berufspilot Johann Philipp Spiegelfeld mit dem<br />

ORF-Publikumsmagnet „Herrschaftszeiten“ für starke Medienpräsenz der MALTESER. Wir haben ihn dazu befragt.<br />

Von Peter Stellnberger<br />

Lieber Johann, Herrschaftszeiten hat die Herzen<br />

der TV-Zuseher im Sturm erobert und ist ein fixer<br />

Bestandteil des ORF-Programmes geworden. Wie<br />

ist es eigentlich entstanden und wie bist Du dazu gekommen?<br />

Es war ein purer Zufall, wie ich zur Moderation gekommen<br />

bin. Das Projekt ist in der schwierigen Zeit der<br />

Lockdowns entstanden. Alle Flugzeuge waren am Boden<br />

geparkt. <strong>Die</strong> Zukunft der Fliegerei war mehr als ungewiss.<br />

Ein gemeinsamer Freund hat mich dem Regisseur,<br />

Martin Pusch, vorgestellt. Ich wurde gefragt, ob ich bei<br />

einem Casting für ein neues ORF-Format vorsprechen<br />

will. <strong>Die</strong>se Chance habe ich genützt und dachte mir „Courage<br />

zur Blamage“. Man muss neue Herausforderungen<br />

als Chance sehen. Es sind ganz neue Erfahrungen für<br />

mich. Das ganze Herrschaftszeiten-Filmteam hat mich<br />

von Anfang an unterstützt und mir alles erklärt!<br />

Du erwähnst auch medial immer wie wichtig Dir das<br />

ehrenamtliche Engagement bei den <strong>Malteser</strong>n ist<br />

und so wurden schon manche Szenen in Rettungsuniform<br />

am Börseplatz aufgenommen. Wie ist das Feedback<br />

dazu von den Produzenten bzw. den Zusehern<br />

gewesen?<br />

Ich habe mich neben meinen Ausbildungen für den <strong>Malteser</strong><br />

Hospitaldienst entschieden. Es ist schön, helfen zu<br />

können und helfen zu dürfen. <strong>Malteser</strong> helfen dort, wo<br />

Not ist. Wir gehen mit offenen Augen durchs Leben und<br />

packen an! Durch meine „neu gewonnene Popularität“<br />

habe ich es geschafft, dass der ORF die <strong>Malteser</strong> Wallfahrt<br />

nach Rom begleitet hat. <strong>Die</strong> Beiträge haben einer<br />

großen Öffentlichkeit gezeigt, was die <strong>Malteser</strong> leisten.<br />

<strong>Die</strong> Zuschauer waren vor allem von dem Engagement unserer<br />

jungen Mitglieder beeindruckt und begeistert. Ich<br />

bin auf unsere <strong>Malteser</strong> Gemeinschaft sehr stolz!<br />

24<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Du wurdest über Nacht zum TV-Liebling? Wie geht es<br />

Dir mit dem öffentlichen Interesse? Wirst Du oft auf<br />

der Straße angesprochen?<br />

Das Lustige ist, ich moderiere zwar die Sendung, bin aber<br />

überhaupt kein Experte in diesem Fach. Ich rede gerne<br />

mit Menschen und ich interessiere mich für Geschichte.<br />

In der Sendung geht es nicht um mich, sondern um<br />

den Einsatz der besuchten Familien zum Erhalt dieser<br />

Kulturgüter. Ich bin ein klein wenig stolz, dass ich einen<br />

ernst zu nehmenden Beruf habe und mich im Fernsehen<br />

trotzdem auch ein bisschen zum Kasperl machen kann.<br />

Ich freue mich sehr darüber, dass die Zuschauer die<br />

Sendungen so gut annehmen. Das Feedback ist tatsächlich<br />

fast durchwegs positiv. Das Format funktioniert<br />

wahrscheinlich, weil die Bilder großartig sind und die<br />

Musikauswahl cool ist. Ich bin immer authentisch und<br />

es macht mir alles genau so Spaß, wie wir es machen.<br />

Ich werde auf der Straße oft erkannt. Im Rettungsdienst<br />

lächeln mich unsere Patienten trotz starker Schmerzen<br />

noch an. Als Pilot begrüße ich meine Passagiere immer<br />

gerne an der Eingangstür. Eine Anekdote stammt von<br />

einem Freund, der mir erklärt hat, in der Start-up-Szene<br />

spricht man von „Founder Market Fit“. Er nennt mich<br />

jetzt: Mr. Medical Flying TV-Star.<br />

Du bist ja eigentlich im Hauptberuf Pilot, bist engagierter<br />

<strong>Malteser</strong> und Familienvater. Wie ist es Dir<br />

möglich, die Drehtage in Deinen Alltag zu integrieren?<br />

Wie aufwendig sind diese Aufnahmen?<br />

Alle Familien habe ich ausschließlich in meiner Freizeit,<br />

an meinen freien Tagen, besucht. <strong>Die</strong> Dreharbeiten vor<br />

Ort werden mit einem kleinen Team von nur sieben Personen<br />

und drei Drehtagen durchgeführt. Viele der einzelnen<br />

Einstellungen werden erst vor Ort entschieden und<br />

auch die Konversation dementsprechend spontan angepasst.<br />

<strong>Die</strong> gemeinsamen Gespräche mit den Familien werden<br />

parallel von drei Kameras aufgezeichnet. <strong>Die</strong> Drohne,<br />

das Lieblings-Accessoire unseres Regisseurs, ist ständig<br />

im Einsatz. Da ich mich oft verspreche oder einen Blödsinn<br />

gesagt habe, kommt – nach den Dreharbeiten – vor<br />

allem auf den „Cutter“ viel Arbeit zu. Er muss alle Gespräche,<br />

alle Bilder und die ausgewählte Musik zusammenschneiden.<br />

An einer Sendung arbeiten viele Menschen.<br />

Es ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. <strong>Die</strong> Arbeit ist anstrengend<br />

und aufwendig, aber macht viel Spaß. Hoffentlich<br />

sieht man das auch!<br />

Wie siehst Du die Zukunft der Sendung „Herrschaftszeiten“<br />

– was ist hier geplant?<br />

<strong>Die</strong> Zuschauer fliegen anscheinend auf die Sendung<br />

„Herrschaftszeiten“. Vor dem Start des Formats habe ich<br />

noch Überzeugungsarbeit leisten müssen. Am Anfang<br />

haben manche gezögert, ob man so eine Art der Homestory<br />

macht. Aber ich glaube, das positive Feedback und<br />

die guten Quoten der ersten drei Staffeln haben gezeigt,<br />

dass es um etwas anderes geht, dass die Geschichte der<br />

Familien und der Gebäude im Vordergrund stehen. Allerdings<br />

mit einem gewissen Augenzwinkern. In der letzten<br />

Staffel sind alle Besitzer auf uns zugekommen und haben<br />

gefragt, ob sie bei der Sendung mitmachen dürfen.<br />

In den nächsten Wochen wird es sich entscheiden, ob<br />

es eine weitere Staffel geben wird. Nicht jeder bekommt<br />

die Möglichkeit 17 Sendungen á 45 Minuten im ORF zu<br />

moderieren. Ich fühle mich geehrt, dass ich das machen<br />

darf. Trotzdem, mein Brotberuf ist und bleibt Pilot. Obwohl<br />

mein Flugplan wieder sehr dicht ist, haben wir noch<br />

einige Ideen. Ich hätte schon Lust mein Repertoire zu erweitern.<br />

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

<strong>Die</strong> Pinwand in der Einsatzzentrale des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes<br />

Austria Bereich Wien ziert ein „Danke“ von<br />

Johann Philipp Spiegelfeld.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 25


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

MIT BETREUTEN IM WILDEN WASSER<br />

Das 23. Wildwassercamp <strong>2023</strong> in Wildalpen auf der Salza<br />

bei Mariazell.<br />

Von Anna Rieckh und Robert Uzel<br />

Ein großartiges Event der besonderen Art für unser<br />

sport- und naturbegeistertes Team aus Wien,<br />

Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark!<br />

Das 23. Wildwassercamp im schönen Wildalpen<br />

bei Mariazell wurde wieder einmal zu einem eindrucksvollen<br />

Erlebnis für alle Beteiligten und fand<br />

Anfang August, in Gedenken an Gabriel Maria<br />

Hofstätter, den Gründer dieses <strong>Die</strong>nstes, statt.<br />

Wir erkundeten dieses Jahr gemeinsam mit unseren<br />

Wildwasser-Guides in zehn Booten die Salza und verbrachten<br />

zwei nasse, aber wunderschöne Tage mit Paddeln,<br />

Schwimmen und Grillen am Wasser. Am Donnerstagabend<br />

mit der Anfahrt und einem gemeinsamen<br />

Abendessen in unserem Hotel Bergkristall in Wildalpen,<br />

begannen erfüllte Wildwassertage. Freitag Früh, gestärkt<br />

vom Frühstück, bekamen wir von Adam, dem erfahrensten<br />

unserer Guides, erste Anweisungen, gefolgt von einer<br />

Reihe lustiger Aufwärmübungen. <strong>Die</strong> letzten Vorkehrungen<br />

für Boote und Sitze unserer Betreuten wurden getroffen<br />

und unmittelbar darauf durften wir die Boote zu<br />

Wasser lassen und aufsitzen. <strong>Die</strong> ersten Unsicherheiten<br />

wichen bald einer großen Begeisterung und unsere Teams<br />

konnten paddelnd die großartige Natur in Wildalpen vom<br />

Wasser aus genießen. Mit unseren „Schlauchkanadiern“<br />

ging es einmal rasant über Stromschnellen und rauschenden<br />

Abschnitten, dann wiederum gemütlich über etwas<br />

ruhigere Etappen. Wir ließen uns auch nicht davon beirren,<br />

dass das Wetter dieses Jahr nicht perfekt mitspielte<br />

und wir nicht nur von unten, sondern auch von oben nass<br />

wurden und die Stimmung blieb immer großartig!<br />

Da fleißige Paddler auch gestärkt und aufgewärmt werden<br />

wollen, stoppten wir am Weg an einer idyllischen Schotterbank<br />

und grillten Würstel über dem Lagerfeuer. Danach<br />

paddelten wir noch den ganzen Nachmittag, um uns<br />

für den Parcours am Samstag bestmöglich vorzubereiten.<br />

26<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Den Abend ließen wir gemütlich bei einem gemeinsamen<br />

Abendessen in Wildalpen mit unseren Guides ausklingen.<br />

Frische Bergluft, aufregende Stromschnellen und<br />

erschöpfte Muskeln ließen uns herrlich schlafen.<br />

Auch den Samstag verbrachten wir wieder am Wasser und<br />

ließen uns nicht vom erneut kühlen und regnerischen<br />

Wetter abschrecken. Als Belohnung bekamen wir zu Mittag<br />

selbstgekochtes, heißes Chili von Wolfgang, dem Leiter<br />

der Wildwasserschule. Da der Regen immer weiter zunahm<br />

und die Temperaturen zu wünschen übrig ließen,<br />

verlagerten wir den Nachmittag ins Hotel und wärmten<br />

uns auf. Nach einer kurzen Erholungspause wurde dann<br />

auch schon das große Rennen eingeläutet, das wir dieses<br />

Jahr im Hotel durchführten. Unsere Paddler mussten in<br />

den gewohnten Teams schwierige Hindernisse bewältigen<br />

und Zeichnungen ihres Guides anfertigen – und das auch<br />

noch auf Zeit! Es wurde angefeuert und mitgefiebert – die<br />

Stimmung war vergleichbar mit einer Hahnenkammabfahrt<br />

in Kitzbühel!<br />

<strong>Die</strong> großartigen Erfolge unserer Teams konnten wir bereits<br />

am Abend feiern, denn es erwartete uns das berühmte<br />

Musikfest in Wildalpen. Also hieß es: Schnell rein in die<br />

Tracht und ab auf die Tanzfläche! Dass die Vorfreude auf<br />

das Fest groß war, konnte man auch daran sehen, dass wir<br />

die ersten auf der Tanzfläche waren und wir ließen auch<br />

bis zum Schluss nicht nach! Auch unsere Guides gesellten<br />

sich bald zu uns auf den Tanzboden und führten kreative<br />

Tänze mit uns auf.<br />

Den Abschlusstag begannen wir nach dem Frühstück mit<br />

einer Heiligen Messe in Landl, zu der herzlich willkommen<br />

geheißen wurde. Im Anschluss daran hielten wir die<br />

Siegerehrung im Hotel ab. Zur großen Überraschung aller,<br />

erzielten alle Betreuten ex aequo den ersten Platz und<br />

durften stolz ihre Goldmedaille präsentieren! <strong>Die</strong> Verabschiedung<br />

der Guides und der Betreuten aus den anderen<br />

Bundesländern rief dann doch bei so manchem Tränen<br />

der Rührung hervor. <strong>Die</strong> Vorfreude auf die nächsten Aktivitäten<br />

half jedoch über den Trennungsschmerz hinweg.<br />

Mit Energie aufgetankt, unversehrt und mit vielen neuen<br />

Impressionen und Freunden im Koffer, ging es wieder zurück<br />

nach Hause.<br />

Vielen Dank an unser Team Jakob Colloredo-Mannsfeld,<br />

Kurt Gruber, Jeffrey Hübel, Quirinius Pachta-Reyhofen,<br />

Alex Zauner, Corin Konradsheim, Babsi Rauscher,<br />

Matthias Trammer und Peter Kappel sowie an Sophie<br />

Hetzmannseder, Paul Rieckh, Sophie Rieckh, Hemma<br />

Elsner, Elena Heinrich, Georg Schaffgotsch, Hemma<br />

Fraydenegg, Philipp Grave und Constantin Spies! Besonderer<br />

Dank gilt hierbei auch unserer finanziellen Unterstützerin<br />

und der Wildwasserschule Liquid-Lifestyle, im<br />

Speziellen Wolfang Winkler. Ohne Euch alle wären diese<br />

wunderschönen vier Tage nicht möglich gewesen! Danke,<br />

dass auf Euch immer Verlass war und Ihr trotz Regen so<br />

eine tolle Stimmung auf dieses Camp gezaubert habt! <strong>Die</strong><br />

Vorfreude auf das Gabriel Maria Hofstätter-Wildwassercamp<br />

2024 ist schon jetzt groß!<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 27


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

School of Rock Kurz vor Schulbeginn besuchten wir<br />

gemeinsam die School of Rock und durften einen lustigen<br />

Abend bei der Preview des neuen Musicals im<br />

Musiktheater Linz verbringen.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

OBER-<br />

ÖSTERREICH<br />

Von Verena Jurkovic<br />

ERFOLGREICHES SOMMERLAGER IN ROSENHOF<br />

Von Benno Czernin-Kinsky<br />

Vom 6. bis 9. Juli <strong>2023</strong> fand das diesjährige Sommerlager<br />

mit insgesamt 50 Teilnehmern, darunter 18 Betreute,<br />

in Rosenhof statt. Es hinterließ bleibende Eindrücke bei<br />

allen Beteiligten. <strong>Die</strong> Lebenshilfe Freistadt besuchte uns<br />

wie auch in den vergangenen Jahren an einem Tag, womit<br />

auch die durch die Jahre entstandenen Freundschaften<br />

gestärkt wurden.<br />

Lagerfeuerromantik mit Luki Mandl als Sagenerzähler,<br />

Schwimmen im erfrischenden See, Bootsfahrten auf dem<br />

glitzernden Wasser und kreative Bastelstunden sorgten<br />

für unbeschwerte Stunden und strahlende Gesichter<br />

bei allen Teilnehmern. Eine herausragende Rolle spielte<br />

DGKP Victoria Mensdorff-Pouilly, die für das Wohlergehen<br />

der Teilnehmer stets zur Stelle war und eine<br />

28<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

erstklassige Betreuung gewährleistete. Ihre fachkundige<br />

Unterstützung und Fürsorge trugen dazu bei, dass das<br />

Sommerlager reibungslos verlief und sich alle in sicheren<br />

Händen wussten.<br />

Auch die spirituellen Erfahrungen kamen beim Sommerlager<br />

nicht zu kurz. Eine 24-stündige Anbetung in der<br />

Kapelle ermöglichte es den Teilnehmern, in Stille und<br />

Einkehr zu verweilen und ihre spirituelle Verbundenheit<br />

zu vertiefen. Gemeinsam begaben sie sich bei einer wunderschönen<br />

Lichterprozession auf einen besinnlichen<br />

Weg, der von selbst gebastelten Kerzen beleuchtet wurde.<br />

Das tägliche Beten des Rosenkranzes schaffte Raum für<br />

innere Sammlung und Reflexion. In Gebet und Einheit<br />

mit anderen wurden die Sorgen und Freuden geteilt, wodurch<br />

sich eine starke spirituelle Gemeinschaft formte.<br />

Den Höhepunkt der religiösen Aktivitäten bildete die feierliche<br />

Abschlussmesse am Sonntag, welche von Pfarrer<br />

Willi Kern zelebriert wurde.<br />

<strong>Die</strong> spirituellen Aktivitäten im Sommerlager ergänzten<br />

die Freizeitgestaltung harmonisch und gaben den Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, sich nicht nur körperlich, sondern<br />

auch geistig zu entfalten. Sie boten Raum für Besinnung,<br />

Austausch und eine Vertiefung des Glaubens.<br />

<strong>Die</strong>se gemeinsamen Momente stärkten den Zusammen-<br />

halt und bereicherten das Lagererlebnis auf eine ganz besondere<br />

Weise. Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck<br />

und in Vorfreude auf kommende Abenteuer kehrten<br />

die Teilnehmer nach Hause zurück.<br />

Dankbar sind wir dem großartigen Küchenteam unter<br />

der Leitung von Christoph Mayer, das für das leibliche<br />

Wohl aller Anwesenden sorgte. Mit viel Liebe und Hingabe<br />

zauberten sie aus dem alten mit Holz beheizten<br />

Schlossküchenofen schmackhafte Mahlzeiten, die von<br />

allen Teilnehmern sehr geschätzt wurden. Auch für so<br />

manche Spontanität waren sie zu begeistern, so wurde<br />

kurzerhand ein von Fredi Himmelfreundpointner persönlich<br />

frisch gefangener Hecht mit Begeisterung zu<br />

köstlichen grätenfreien Fischlaibchen verarbeitet und<br />

zum Essen serviert.<br />

Ein besonderer Dank von Bereichsleiter Udo Krainhöfner:<br />

<strong>Die</strong> oberösterreichischen <strong>Malteser</strong> möchten sich an dieser<br />

Stelle bei der Familie Czernin-Kinsky herzlich für<br />

ihre großzügige Gastfreundschaft und die Möglichkeit,<br />

das Sommerlager in Rosenhof ausrichten zu dürfen, bedanken.<br />

Ihr Engagement und ihre Unterstützung trägt<br />

maßgeblich zum Gelingen des Lagers bei und ermöglicht<br />

den Teilnehmern unvergessliche Tage. Ein herzliches<br />

„Vergelt’s Gott“!<br />

Spätsommer-Ausflug nach Wolfsegg Einen wunderschönen Spätsommertag verbrachten wir in der OÖ. Gartenzeit<br />

in Wolfsegg am Hausruck mit vielseitigem Programm – im Bewegungspark, die herrliche Aussicht genießen und mit<br />

Kaffeeausklang im Schloss Wolfsegg.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 29


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Wenn Valletta zur Kreativwerkstatt wird<br />

Immer wieder verwandelt sich unser „Valletta“ in eine Kreativwerkstatt. So geschehen auch<br />

Anfang Oktober, als wir gemeinsam mit unseren Betreuten Taschen bemalten, die uns freundlicherweise<br />

von Kathrin Mayer zur Verfügung gestellt wurden. Nun steht einem stilsicheren<br />

Auftritt nichts mehr im Wege!<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

WIEN<br />

Von Tobias Zöhrer<br />

Mit dem MALTESER Herzenswunsch in den Tiergarten Schönbrunn „Herzenswunsch“ ermöglicht Menschen mit<br />

einer final lebensverkürzenden Diagnose die Erfüllung eines ganz besonderen Wunsches, den sie in sich tragen. Ein<br />

solcher Herzenswunsch-<strong>Die</strong>nst führte uns in den Tiergarten Schönbrunn. Auch die meisten Tiere haben sich das<br />

sonnige Wetter nicht entgehen lassen und so konnten wir gemeinsam Elefanten, Tiger, Löwen und einige andere Tiere<br />

beim Sonnenbaden beobachten. Als Ausklang ging es noch zu einem Mittagessen mit Freunden.<br />

Revival nach 30 Jahren: Malta Klassentreffen<br />

Lori Ogrinz, Christoph und Marianne Patsch und<br />

Marie-Theres Arnbom luden die Generation 1985 bis<br />

1995 zum <strong>Malteser</strong> Klassentreffen ins Valletta der Bereichszentrale<br />

– ein gelungener, fröhlicher und inspirierender<br />

Abend.<br />

30<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

BESUCH DER LOURDES GROTTE<br />

IN WIEN-RODAUN<br />

Von Georg Reichlin-Meldegg<br />

Aus den Bereichen Wien und Burgenland pilgerten meist<br />

junge <strong>Malteser</strong> zum sechsten Mal seit 2013 mit Betreuten<br />

zur Grotte der Mutter Gottes von Lourdes in Wien-<br />

Rodaun, um die Heilige Messe mit P. Rudolf Schaffgotsch<br />

und dem em. Pfarrer und Seelsorger aus dem Burgenland,<br />

Helmuth Hausner sowie dem Diakon Francisco Rumpf-<br />

Gass zu feiern.<br />

Als P. Rudolf mit der Messe begann, konnte er auf über<br />

150 Teilnehmer blicken. „Ein erhebender Anblick“,<br />

wie er später sagte. P. Schaffgotsch hatte im Vorjahr in<br />

Nevers den Sarg der Heiligen Bernadette besucht und<br />

eine wichtige Erkenntnis in seine Betrachtung eingebaut:<br />

„Am Sockel des Sarges kann man folgenden eingravierten<br />

Satz lesen: ‚Ich verspreche Dir nicht, in dieser Welt glücklich<br />

zu sein, aber in der anderen‘“.<br />

Mit dem berührenden Marienlied „Segne Du Maria, segne<br />

mich, Dein Kind (…)“, wurde die Messe abgeschlossen<br />

und die große Menschengruppe begab sich zum Grillplatz,<br />

wo schon vier Griller an diesem warmen und sonnigen<br />

Tag, auch noch mit dunkelrot glühenden Kohlen<br />

noch zusätzlich Hitze in Richtung Stuhl- und Tischreihen<br />

abgaben. Nachdem alle einen Essplatz gefunden hatten,<br />

begrüßte Großprior Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn alle<br />

Teilnehmer und ebenso die Sankta Christiana Schwestern.<br />

Nun galt den Grillsteaks und Bratwürsteln samt<br />

Beilagen und Salaten zweifelsohne das Hauptaugenmerk.<br />

<strong>Malteser</strong> Jungfamilien verwendeten die benachbarte<br />

Sandkiste und den Fußballplatz als Stätte der sportlichen<br />

Abreaktion der nun überschüssigen Kräfte.<br />

<strong>Die</strong> Veranstaltung erhielt durch den Aufmarsch der<br />

Gardemusik des ÖBH unter Leitung von Obstlt Kapellmeister<br />

Johann Krausz den abschließenden Höhepunkt.<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn dankte der Garde herzlich<br />

für ihr Kommen, welches durch die Bemühungen<br />

des Bereichs Burgenland zustande gekommen war.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 31


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Sommerfest Bei unserem Sommerfest<br />

durften wir in großer Runde die Heilige<br />

Messe in der Leonharder Pfarrkirche<br />

feiern und uns dann auf liebevoll gedeckten<br />

Tischen kulinarisch verwöhnen<br />

lassen.<br />

Barrierefreies Wandern Wir durften<br />

bei herrlichem Herbstwetter viele<br />

Höhenmeter rund um die Tauplitzalm<br />

mit einem Spezialrollstuhl wandern.<br />

Barrierefreies Wandern ist anstrengend,<br />

fordert viel Flexibilität und ist<br />

vor allem ein unglaubliches Erlebnis.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

STEIERMARK<br />

KÄRNTEN<br />

Von Amelie Muhri<br />

Dachstein Wanderung <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> konnten mit der Unterstützung von<br />

Rotary und Raiffeisen vier Betreuten ein unvergessliches Dachstein-Wanderwochenende<br />

in der Obersteiermark ermöglichen.<br />

32<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


NEUES AUS DEM BEREICH<br />

BURGENLAND<br />

Von Verena Von Scharka Bernhard und Bachner<br />

Bernd Bachna<br />

MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Ausflugsziel Gartentage im Schloss Kohfidisch Eine tolle Abwechslung mit Tanz und Freude auf der Riesenschaukel.<br />

7. KINDERLAGER IN PODERSDORF Von Georg Holzhausen<br />

Nach der coronabedingten Pause konnten wir nach<br />

drei Jahren endlich unser Kinderlager in Podersdorf<br />

am Neusiedlersee wieder durchführen. Der Krieg in der<br />

Ukraine veranlasste uns, das Hauptaugenmerk auf ukrainische<br />

Kinder zu richten. Insgesamt nahmen 28 Personen<br />

teil, davon 16 Kinder und 12 Erwachsene. Von den sieben<br />

ukrainischen, heute in Österreich lebenden Kindern,<br />

kommen fünf aus einem Waisenhaus, die uns vom Verein<br />

„Kleine Herzen“ anvertraut wurden.<br />

Wie in den vergangenen Jahren waren wir im Haus<br />

ATTILA von Barbara Karner untergebracht. Das Programm<br />

begann mit einem Besuch des Tiersteppenparks<br />

Pamhagen. Ein Vergnügen für uns und im Besonderen<br />

für unsere kleinsten Gäste, die verschiedenste Tiere streicheln,<br />

füttern und sehen konnten. Nach dem Mittagessen<br />

war eine Bootsfahrt über den Neusiedlersee angesagt.<br />

Viele dieser Kinder hatten noch nie einen so großen See<br />

gesehen, geschweige denn eine Rundfahrt unternommen.<br />

Im Anschluss ging es zum Schwimmen, Stand-Up-<br />

Paddeln, Rudern, Spielen und Relaxen. Alle beteiligten<br />

sich an den Aktivitäten. Müde, aber strahlende Gesichter<br />

begleiteten uns zum Abendessen.<br />

Sonntag, nach dem Frühstück, ging es für alle in die<br />

Heilige Messe. Wir wurden vom dortigen Pfarrer Pater<br />

Gabriel Chumacera OCist, begrüßt und auch in der Messe<br />

vorgestellt.<br />

Leider mussten wir danach packen und unsere Zimmer<br />

freigeben. Im Anschluss gab es noch ein großzügiges Mittagessen.<br />

Bis zur Abfahrt blieben wir am Strand und genossen<br />

das warme Wasser und die Sonne, die uns bis zum<br />

Ende des Tages begleitete.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 33


XXXXX<br />

REISE MIT BETREUTEN UND PILGERN<br />

ZU DEN MOLDAUKLÖSTERN<br />

Von Georg Holzhausen<br />

Zum zweiten Mal organisierte der Bereich Burgenland eine siebentägige<br />

Reise nach Rumänien. <strong>Die</strong> „Moldau Klöster“ sind berühmt für ihre Aussenwandmalereien<br />

und sind aktive orthodoxe Nonnenklöster. Von insgesamt<br />

fünf Kirchen konnten wir drei dieser prachtvollen Anlagen besichtigen – in<br />

der Bukowina sowie im Westen Siebenbürgens. Mit Rollstühlen im Gepäck<br />

flog unsere 32-köpfige Gruppe nach Iasi im Nordosten Rumäniens, von dort<br />

ging es per Bus weiter nach Gura Humorului.<br />

Auf den Spuren von Bram Stoker ging unsere Fahrt weiter über die Ostkarpaten,<br />

mit wunderschönen Landschaften und ausgedehnten Wäldern nach<br />

Targu Mures in Siebenbürgen. Eine Stadtbesichtigung von Targu Mures stand<br />

genauso auf dem Programm wie ein Rundgang durch die schöne Stadt Cluj-<br />

Napoca. Weiter ging es nach Sighisoara (Schäßburg), einer wunderschönen<br />

Altstadt, mit dem berühmten überdachten Treppenaufgang zur Schule und<br />

zur Bergkirche. Von dort fuhren wir nach Birtan (Birthälm), einer alten Wehrkirche,<br />

wo wir zu Mittag Gäste des evang. Pfarrers im Garten sein durften.<br />

Am Abend trafen wir in Sibiu/Hermannstadt ein, die 2007 Europäische Kulturhauptstadt<br />

war. Und das nicht ohne Grund, wie wir bei der Stadtbesichtigung<br />

feststellen konnten. Häuser, Plätze, Kirchen – man kam kaum aus dem<br />

Staunen raus. Vor unserer Abreise statteten wir einem Freilichtmuseum mit<br />

historischen Häusern einen Besuch ab. Beim Rückflug von Sibiu wurden wir<br />

<strong>Malteser</strong> von der Stewardess auf das Herzlichste begrüßt. In Summe war es<br />

für alle eine wunderschöne Reise mit vielen Höhepunkten. Danke an alle Mitwirkenden<br />

für diese unbeschwerten Tage!<br />

Ausflug mit Betreuten auf die Hohe<br />

Veitsch Auf der Veitsch haben wir die<br />

Tagesbetreuung von an Epilepsie erkrankten<br />

Kindern mit Spaß und Elan<br />

übernommen, während ihre Eltern sich<br />

zu diesem Thema in Ruhe fortbilden<br />

konnten.<br />

34<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Ausflug zum Neuberger Münster Im<br />

ehemaligen Zisterzienser Stift feierten<br />

wir mit Betreuten eine Heilige Messe mit<br />

Bundesseelsorger P. Georg Herberstein und<br />

plauderten anschließend noch angeregt<br />

mit unseren Betreuten.<br />

... MEHR AUS DEM BEREICH BURGENLAND<br />

Von Verena Von Bernhard Scharka und Bachner Bernd Bachna<br />

BENEFIZKONZERT AUF SCHLOSS KOBERSDORF<br />

Der liebe Gott hatte wieder einmal seine Hände mit im Spiel!<br />

Alles, wirklich alles, entwickelte sich wunderbar. Nicht nur,<br />

dass ein winziges Team von Oldies zwei Tage treppauf,<br />

treppab das Putzen, Teppiche wegrollen, Stühle schleppen,<br />

aufstellen, abstauben, Gläser waschen usw. meistern konnte,<br />

dass die berufstätigen <strong>Malteser</strong> des Bereiches Burgenland<br />

noch nach ihrer Arbeit bzw. ab der Früh am Konzerttag<br />

unglaublich rasch den wunderschönen Schlosspark mit<br />

Tischen, Stühlen, Bänken, Sonnenschirmen, Blumenvasen<br />

und Labestellen bestückten und dass der ganz junge <strong>Malteser</strong>nachwuchs<br />

all die gespendeten Pogatscherln und Salzstangerln<br />

zum Anbieten hübsch in Körbchen verteilte.<br />

Vor allem, dass sich die gefürchtete Terminkollision mit<br />

einer Veranstaltung der Gemeinde – trotz gegenteiliger<br />

Versicherung – zum Besten für uns entwickelte! Wegen<br />

der Sperrung der Zufahrtstrasse musste nämlich<br />

ein Großteil unserer Gäste bereits über eine Stunde vor<br />

Konzertbeginn angereist sein. Doch so konnten sie sich<br />

bei einem Gläschen im Park ergehen, plaudern, chillen,<br />

Kontakte knüpfen und dann das fulminant virtuose<br />

Benefizkonzert des Paganini-Ensembles im Kaisersaal des<br />

Schlosses Kobersdorf genießen. Nicht nur Paganini, auch<br />

ein Stück des angereisten Komponisten Rainer Bischof<br />

kam zur Aufführung.<br />

Währenddessen hatten Schüler der Mittelschule Kobersdorf<br />

ihre köstlichen selbstgemachten Häppchen und<br />

Canapés aufgebaut, die dann mit Genuss verspeist wurden.<br />

Zur Krönung gab es auch noch feinste burgenländische<br />

Hochzeitsbäckereien! Auch die gespendeten Wildspezialitäten<br />

und Kunstwerke aus der „Lebenshilfe Eisenstadt“<br />

fanden freudige Käufer. Viele fleißige Hände machten es<br />

möglich, dass bereits am späten Abend die über 400 Gläser<br />

wieder sauber verstaut, die Tische korrekt gelagert<br />

und die Räume insgesamt im ursprünglichen Zustand unserer<br />

großzügigen Gastgeberin Dr. Anni Schlanitz zurückgegeben<br />

werden konnten. Es war wunderschön!<br />

Herzlicher Dank gilt den großartigen Musikern des Paganini<br />

Ensembles, den fleißigen Mittelschülern und ihren<br />

Lehrpersonen und allen anderen Wohltätern, die unseren<br />

Betreuten durch ihre Spenden viele weitere bereichernde<br />

Erlebnisse mit den <strong>Malteser</strong>n ermöglichten.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 35


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

SALZBURG<br />

Von Udo Thianich-Schwamberger<br />

LAPTOP-SPENDE<br />

FÜR FLÜCHTLINGE<br />

Im Juli <strong>2023</strong> konnten die Salzburger <strong>Malteser</strong> in Kooperation<br />

mit der Initiative Mondseeland zehn Laptops an<br />

geflüchtete Menschen aus Syrien und der Ukraine im Beisein<br />

des Botschafters des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />

Ordens bei der Republik Österreich, S.E. Sebastian Prinz<br />

von Schoenaich-Carolath und seines Enkelkindes, übergeben.<br />

<strong>Die</strong> in Zell am Moos lebenden Geflüchteten lernen<br />

eifrig die deutsche Sprache und sind sozial gut eingelebt<br />

und integriert und festigen derzeit ihren beruflichen<br />

Werdegang. Gerade am Zugang digitaler Arbeitsgeräte<br />

zeigt sich die Kluft zwischen Arm und Reich signifikant.<br />

<strong>Die</strong>se Barriere verstärkt die soziale Ungleichheit und<br />

schafft große Hürden bei Bildungschancen von Jugendlichen<br />

aus sozial schwachen Strukturen.<br />

In Online-Schooling-Zeiten konnten leider nicht alle<br />

Schülerinnen und Schüler am Unterricht teilnehmen, da<br />

ihnen dafür die technische Infrastruktur fehlte. Daher<br />

ist diese Initiative von großer Bedeutung für die Betroffenen,<br />

weil sich ihre Bildungschancen damit wesentlich<br />

erhöhen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie konnten<br />

bisher über 900 Geräte gespendet werden. Durch die Betreuung<br />

von Flüchtlingen aus der Ukraine und den erfolg-<br />

reichen, bis heute intensiv<br />

aufgesuchten Deutschkursen,<br />

die die <strong>Malteser</strong> in<br />

Salzburg anbieten, ist das<br />

Projekt „Go digital!“ gewachsen.<br />

„Nicht nur die<br />

Freude darüber, dass man<br />

mit 10 Laptops einigen<br />

Menschen und Familien ein Stück festen Boden am Weg<br />

des Vorankommens in Österreich ermöglichen kann,<br />

auch der Austausch mit dem bemerkenswerten Team von<br />

‚Mondseeland hilft‘ über die Gestaltungen der ehrenamtlichen<br />

Arbeit ist eine große Bereicherung für uns, die wir<br />

vertiefen möchten,“ so der Bereichsleiter der <strong>Malteser</strong><br />

Salzburg, Udo Thianich-Schwamberger.<br />

Sprach-Café für Flüchtlinge Im Rahmen<br />

der Flüchtlingshilfe der <strong>Malteser</strong> bietet der<br />

Bereich Salzburg laufend Sprach-Cafés an, bei<br />

denen vor allem ukrainische Flüchtlinge Unterstützung<br />

beim Erlernen der deutschen Sprache<br />

erhalten. Es ist berührend zu erleben, welche<br />

Fortschritte gemacht werden und mit welcher<br />

Freude Lernende und Unterstützende zusammenarbeiten.<br />

36<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

Fortbildung im Fokus <strong>Die</strong> Salzburger <strong>Malteser</strong> absolvierten<br />

kürzlich ein Fahrsicherheitstraining, um auf<br />

alle eventuellen Verkehrssituationen perfekt vorbereitet<br />

zu sein und stellten die Rezertifizierung der Mitglieder<br />

durch Fortbildungsmaßnahmen sicher – inklusive<br />

„Häubchen-Kurs“ für die <strong>Malteser</strong>innen.<br />

Sommerfest mit Betreuten Beim Sommerfest des Bereichs<br />

Salzburg verbrachte man nach der Heiligen Messe, die gemeinsam<br />

mit Betreuten gefeiert wurde, einen wunderschönen gemeinsamen<br />

Tag, bei dem Spaß und Kulinarik nicht zu kurz kamen – denn<br />

wahre Hilfeleistung bedingt tiefempfundene Freude an der Gemeinschaft,<br />

die uns die Kraft verleiht, um unseren Aufgaben als<br />

<strong>Malteser</strong> gerecht zu werden!<br />

Der „Virgilbus“ versorgt Obdachlose medizinisch<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> ermöglichen im Rahmen<br />

der Initiative „Virgilbus“ Obdachlosen eine<br />

kostenlose, wöchentliche, basismedizinische<br />

Versorgung. Ein großartiger Ausdruck gelebter<br />

Nächstenliebe!<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 37


MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />

<strong>Malteser</strong>wallfahrt nach Altötting Mitte Juli nahmen wir mit Betreuten an der großen <strong>Malteser</strong>wallfahrt nach<br />

Altötting teil. In der Gnadenkapelle hatten wir die Möglichkeit, unsere Sorgen, Nöte und unseren Dank vor das Gnadenbild<br />

zu bringen.<br />

Bergmesse auf der Granatalm Anfang August fand mit Betreuten ein Ausflug<br />

auf die Granatalm im Zillertal statt. Probst Clemens Grill feierte mit uns<br />

einen sehr ergreifenden Gottesdienst in der Granatkapelle und anschließend<br />

konnten wir uns auf der Alm stärken.<br />

NEUES AUS DEM BEREICH<br />

TIROL<br />

VORARLBERG<br />

Von Amelie Muhri<br />

Flüchtlingshilfe - Ukrainekrieg<br />

16 Monate lang waren Hemma Zingerle,<br />

Dorothea Paumgartten und<br />

Margot Schwetz aktiv, um gespendete<br />

Kleidung zu sortieren und zu prüfen,<br />

um sie Geflüchteten bereitzustellen.<br />

Unzählige Betroffene machten davon<br />

dankbar Gebrauch.<br />

Wanderung auf den Patscherkofel<br />

Anfang September machten wir zum<br />

ersten Mal einen Ausflug auf den Innsbrucker<br />

Hausberg, den Patscherkofel.<br />

38<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERCARE<br />

SICHERHEIT DURCH<br />

ZERTIFIZIERUNG<br />

Das ÖQZ 24-Zertifikat stellt die Qualität der 24-Stunden-<br />

Betreuung sicher.<br />

Von Susanne Wick<br />

Eine sichere und qualitätsvolle 24-Stunden-Betreuung<br />

muss von der öffentlichen Hand ausreichend<br />

finanziert werden. Denn diese Pflegeleistung<br />

ist fixer Bestandteil der österreichischen<br />

Pflegelandschaft.<br />

<strong>Die</strong> Förderung der 24-Stunden-Betreuung wurde im Rahmen<br />

der Pflegereform Teil 2 auf insgesamt Euro 800,–<br />

nach etlichen Jahren zumindest wertangepasst, sodass<br />

die Teuerung der letzten 15 Jahre abgedeckt ist. Man hat<br />

es aber leider verabsäumt, die Förderung, wie z.B. das<br />

Pflegegeld, automatisch an die Inflation anzupassen und<br />

somit den Werterhalt langfristig sicherzustellen.<br />

<strong>Die</strong> 24-Stunden-Betreuung ist bei weitem noch nicht für<br />

alle, die sie gerne in Anspruch nehmen würden, leistbar.<br />

Daher besteht die Gefahr, dass bei einem Pflegebedarf im<br />

häuslichen Umfeld auf Grund fehlender finanzieller Mittel<br />

auf unseriöse Angebote aus dem Schwarzmarkt zurückgegriffen<br />

wird, was wiederum extrem negative Auswirkungen<br />

auf die Qualität der Betreuung mit sich bringt.<br />

<strong>Die</strong> unzureichende Förderung der 24-Stunden-Betreuung<br />

in Österreich verstärkt die Wanderbewegung der Personenbetreuer<br />

in für sie lukrativere andere europäische Länder.<br />

Laut aktuellen Zahlen der WKÖ haben österreichweit<br />

inzwischen über 7.000 Personenbetreuer das Gewerbe zurückgelegt,<br />

1.200 von ihnen allein in Wien.<br />

Förderung erhöhen, Einkommensgrenze anheben,<br />

Qualität sicherstellen<br />

Im Rahmen der laufenden Pflegereform braucht es ei-<br />

nen ganzheitlich monetären Reformansatz von der<br />

Förderung über die Bewertung der Eintrittsbarriere<br />

(Einkommensgrenze), die seit 15 Jahren bei monatlich<br />

Euro 2.500,– liegt und daher dringend auf zumindest<br />

Euro 3.500,– anzuheben ist. Außerdem sind faire Honorare<br />

für die Personenbetreuer ein Muss.<br />

Um die Notwendigkeit einer Anhebung der Förderung<br />

und der Einkommensgrenze zu erkennen, ist folgendes<br />

Hintergrundwissen hilfreich:<br />

Mehr als 85 Prozent aller geförderten 24-Stunden-Betreuungssettings<br />

haben eine Pflegegeldeinstufung 4 oder<br />

höher. Das bedeutet, dass die Person mehr als 160 Stunden<br />

pro Monat Pflegebedarf hat. 160 Stunden pro Monat<br />

entsprechen nahezu einer Vollzeitbeschäftigung. Somit<br />

müssen entweder Angehörige den Beruf vernachlässigen,<br />

im Extremfall aufgeben, oder verlässliche, gut organisierte<br />

und durch Qualitätssicherung begleitete Pflege- und<br />

Betreuungspersonen decken diesen Bedarf im Rahmen<br />

einer professionellen 24-Stunden-Betreuung ab.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 39


MALTESERCARE<br />

ÖQZ 24 – Nutzen und Vorteile<br />

Ein unverzichtbares Instrument zur Sicherstellung einer<br />

hochwertigen 24-Stunden-Betreuung ist das Qualitätszertifikat<br />

ÖQZ 24, zu dessen Weiterentwicklung<br />

sich die Bundesregierung auch im aktuellen Regierungsprogramm<br />

bekannt hat.<br />

Das ÖQZ 24 wurde vom Sozialministerium gemeinsam<br />

mit der Wirtschaftskammer Österreich und den Wohlfahrtsträgern<br />

entwickelt und 2019 ins Leben gerufen.<br />

<strong>Malteser</strong> Care gehört von Beginn an zu den zertifizierten<br />

Vermittlungsagenturen in Österreich. Laut aktuellem<br />

Stand Herbst <strong>2023</strong> sind aber leider erst 40 von 900 registrierten<br />

Vermittlungsagenturen zertifiziert.<br />

Im Regierungsprogramm „Aus Verantwortung für Österreich<br />

– 2020 bis 2024“ wird im Kapitel zum Thema Pflege<br />

(S. 172 – 176) im Bereich Finanzierung auf die Förderung<br />

der 24-Stunden-Betreuung Bezug genommen und<br />

im Bereich Personal und Ausbildung auf die Weiterentwicklung<br />

des Qualitätszertifikats ÖQZ 24 unter Berücksichtigung<br />

der Bedingungen von Betroffenen sowie Betreuern<br />

hingewiesen. Im Bereich Qualitätssicherung der<br />

24-Stunden-Betreuung lautet das Ziel, verpflichtende<br />

Qualitätszertifikate für Agenturen einzuführen und das<br />

Zertifikat weiterzuentwickeln. Leider ist dazu im aktuellen<br />

Pflegereformpaket KEINE einzige Maßnahme geplant.<br />

• die Qualitätssicherung muss durch diplomierte Pflegefachkräfte<br />

erfolgen, die mit dem jeweiligen Einzelfall<br />

vertraut sind,<br />

• die Finanzierung von mindestens drei Qualitätsvisiten<br />

je Quartal pro Klient,<br />

• die Weiterentwicklung des ÖQZ 24,<br />

• ÖQZ-24-zertifizierten Vermittlungsagenturen müssen<br />

die qualitätssichernden Aktivitäten und Maßnahmen<br />

sowie die damit verbundenen Kosten durch zweckgewidmete<br />

Förderungen abgegolten werden.<br />

„Qualität, und somit die Zertifizierung nach ÖQZ 24, ist<br />

das zentrale Element in der 24-Stunden-Betreuung. <strong>Die</strong><br />

Qualität muss daher ausreichend gefördert werden, damit<br />

genügend Mittel für eine bedarfsgerechte Betreuung<br />

im eigenen Zuhause zur Verfügung stehen“, so<br />

Helmut Lutz, Geschäftsführer von <strong>Malteser</strong> Care.<br />

QUALITÄTSZERTIFIKAT ÖQZ 24<br />

Infos zum ÖQZ 24 unter www.malteser.care/ueberuns/qualitaetszertifikat-oeqz-24<br />

Weiterentwicklung des ÖQZ 24 ist ein Muss<br />

Auf Basis der im Regierungsprogramm genannten Ziele<br />

fordert <strong>Malteser</strong> Care von der Bundesregierung und von<br />

den verantwortlichen Entscheidungsträgern in den Bundesländern:<br />

• die volle Valorisierung der Förderung von Euro 800,–<br />

auf Euro 1.100,–,<br />

• die Anhebung der Einkommensgrenze für die Förderwürdigkeit<br />

auf Euro 3.500,–,<br />

• die Schaffung eines finanziellen Spielraums für die<br />

Klienten um den Personenbetreuern faire Honorare<br />

bezahlen zu können,<br />

40<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERCARE<br />

MALTESER CARE INFORMIERT BEI<br />

FACHVERANSTALTUNGEN<br />

Von Susanne Wick<br />

„SELBSTBESTIMMT IM<br />

ALTER“<br />

Informationstag „Selbstbestimmt im Alter“ im Amtshaus<br />

Währing und bei den „Döblinger Seniorentagen“ im Q19.<br />

Jochen Ressel, Leiter Kommunikation des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens, besuchte Susanne Wick und<br />

Herta Schmid am Infostand im Q19.<br />

Im Seniorinnen- und Senioren-Monat Oktober informierte<br />

<strong>Malteser</strong> Care auch dieses Jahr mit Informationsständen<br />

im Amtshaus Währing und im Q19 in<br />

Döbling. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher erfuhren<br />

Details über unsere Unterstützungsangebote<br />

und Leistungen und wurden spezifisch beraten. Unser<br />

großer Dank richtet sich an die Organisatorinnen der<br />

Veranstaltungen, Frau Mag. Anna Reicht, Bezirksvorstehung<br />

Währing, und an Frau Bezirksrätin Brigitte<br />

Panzer, SeniorInnenbeauftragte für Döbling, die mit<br />

großem Einsatz und viel Energie diese Veranstaltungen<br />

möglich gemacht haben.<br />

Zahlreiche Interessierte besuchten den Infostand.<br />

KONTINENZTAG<br />

Informationsweitergabe am Wiener Kontinenztag –<br />

21. Juni <strong>2023</strong>, Festsaal des Wiener Rathauses.<br />

Unter dem Motto „Dichte Blase, g’sunder Darm“ fand<br />

am 21. Juni <strong>2023</strong> im Wiener Rathaus, der von der Medizinischen<br />

Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) in<br />

Kooperation mit der Wiener Gesundheitsförderung<br />

(WiG), initiierte Gesundheitstag statt. Es fanden sehr<br />

interessante Fachvorträge rund um die Blasen-, Darm-<br />

und Beckengesundheit statt, und es bestand die Möglichkeit<br />

der Beratung durch erfahrene Fachkräfte.<br />

<strong>Malteser</strong> Care war mit einem Informationsstand vertreten<br />

und es konnten viele interessierte Besucherinnen<br />

und Besucher über das umfangreiche Leistungsangebot<br />

von <strong>Malteser</strong> Care informiert werden.<br />

Susanne Wick mit Heiko Nötstaller im Beratungseinsatz.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 41


MALTESERCARE<br />

BARRIEREN,<br />

SCHIKANEN UND<br />

MONATELANGE<br />

BEHÖRDEN-<br />

MARATHONS …<br />

Personalmangel in der Pflege und der schwere Weg zur Rot-Weiß-Rot-Karte.<br />

Unsere Mitarbeiterin Marija Nikolic, eine qualifizierte<br />

Pflegefachassistentin aus Serbien, erhält 2020 von <strong>Malteser</strong><br />

Care eine Einstellungszusage, vorerst als Pflegeassistentin,<br />

und, nach Abschluss des Nostrifikationsprozesses,<br />

als Pflegefachassistentin. Am 30. Dezember 2020<br />

wurde von <strong>Malteser</strong> Care eine Arbeitgebererklärung für<br />

die Rot-Weiß-Rot-Karte (RWRK) ausgestellt und am<br />

15. Jänner 2021 wurde bei der MA35 der Antrag für die<br />

RWRK eingebracht. <strong>Die</strong> Corona-Bedingungen hatten zugelassen,<br />

dass Personen bis zur Nostrifikation, eine Qualifikationsstufe<br />

unter der zu nostrifizierenden Qualifikation,<br />

tätig sein durften.<br />

Mit 17. Februar 2021 erhielt <strong>Malteser</strong> Care vom AMS<br />

Wien die Information, dass aufgrund einer in Aussicht<br />

gestellten Teilzeitbeschäftigung von 30 Wochenstunden,<br />

eine Zustimmung zum Erhalt der RWRK nicht erteilt<br />

werden kann. Unverzüglich wurde von <strong>Malteser</strong><br />

Care auf eine Vollzeitbeschäftigung nachgebessert, mit<br />

dem Ergebnis, dass dann das AMS Wien mit 11. März<br />

2021 eine Zustimmung verweigert hat, weil eine „Mindestpunkteanzahl“<br />

nicht erreicht wurde, wobei ein Kriterium<br />

war, dass keine bisherige berufliche Tätigkeit in<br />

Österreich nachgewiesen wurde.<br />

DGKP, PFA und PA sind in Österreich Mangelberufe<br />

Es stellt sich die Frage, welche Rolle das AMS bei der<br />

Erteilung von RWRK hat, zumal es sich bei den Beru-<br />

Marija Nikolic mit Esmir Kavazovic, Pflegedienstleiter von<br />

<strong>Malteser</strong> Care.<br />

Von Susanne Wick<br />

fen Pflegeassistenz (PA), Pflegefachassistenz (PFA) und<br />

insbesondere auch bei Diplomierten Gesundheits- und<br />

Krankenpflegern (DGKP), durchwegs um Mangelberufe<br />

handelt und das AMS nachweislich keine qualifizierten<br />

Fachkräfte vermitteln kann.<br />

Am 3. Mai 2021 wurde Frau Nikolic dann von der MA35<br />

verständigt, dass sie aufgrund einer zweitägigen Überschreitung<br />

eines 90-Tage-Visums keine Aufenthaltsbewilligung<br />

für den Nostrifikationslehrgang erhalten<br />

wird, den sie mit dem Ausbildungszentrum Wien abgeschlossen<br />

hat und für den sie aus eigenen Mitteln fast<br />

Euro 3.000,– aufbringen musste. Doch an der zweitägigen<br />

Überschreitung trifft sie gar keine Schuld – sie<br />

waren eine Folge der coronapandemiebedingten Ausfälle<br />

bei den internationalen Flug- und Busverbindungen.<br />

Daher ersuchte sie bei der MA35 um Nachsicht und<br />

Genehmigung des Aufenthaltes, zumindest bis zum<br />

Ende des Nostrifikationslehrganges und brachte einen<br />

Zusatzantrag ein, in welchem sie die zweitägige Überschreitung<br />

ihres Aufenthaltes erläuterte. Von der MA35<br />

erhielt sie dann die Rückmeldung, dass die Antragstellung<br />

für den Aufenthalt aufgrund der zweitägigen Überschreitung<br />

eine unzulässige Inlandsantragsstellung war<br />

und daher schon allein aus diesem Grund einem Aufenthalt<br />

nicht stattgegeben werden kann.<br />

42<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERCARE<br />

Zurück nach Serbien und …<br />

Marija Nikolic musste dann zurück nach Serbien und<br />

bei der österreichischen Botschaft in Serbien einen neuerlichen<br />

Antrag auf Ausstellung einer RWRK stellen.<br />

<strong>Die</strong>s ist am 5. Oktober 2021 erfolgt, wobei der Antrag<br />

nicht von der Botschaft – aufgrund von Nichtparteienverkehr<br />

wegen COVID-19 – entgegengenommen wurde,<br />

sondern postalisch an die MA35 in Wien übermittelt<br />

werden musste ... Schlussendlich wurde Marija Nikolic,<br />

dann nach weit mehr als einem Jahr Verfahrensdauer,<br />

mit 9. Februar 2022 der Aufenthaltstitel RWRK zuerkannt<br />

– wobei es bis zur Ausfolgung dann noch weitere<br />

zwei Wochen dauerte. <strong>Die</strong> Gültigkeit der Karte ist übrigens<br />

auf zwei Jahre begrenzt, danach muss sie wieder<br />

beantragt werden …<br />

Ein ganz großes und herzliches Dankeschön an dieser<br />

Stelle an Frau Marija Nikolic, dass sie all diese Mühen<br />

auf sich genommen hat, um die Menschen in Wien im<br />

Rahmen der Hauskrankenpflege zu versorgen.<br />

Ressourcen und Kapazitäten, mindestens 15 Fachkräfte<br />

aus dem Ausland, aber sehr gerne auch aus dem Inland,<br />

anzustellen. Ein Punktesystem – wie vom AMS angewandt<br />

– ist nicht notwendig, denn diese Menschen haben<br />

Deutschkenntnisse, die sie nachweisen können und<br />

eine sehr gute Ausbildung – das ist, was wirklich zählen<br />

sollte! Wir fordern daher endlich eine echte Liberalisierung<br />

der Rot-Weiß-Rot-Karte und eine Vereinfachung<br />

und schnellere Bearbeitung von Bescheiden für ALLE<br />

professionell ausgebildetete Pflegekräfte, die ein Anerkennungsverfahren<br />

in Österreich anstreben.“<br />

<strong>Die</strong> Geschichte von Marija Nikolic war auch für<br />

ORF Wien so interessant, dass diese in einem<br />

Beitrag am 29. September <strong>2023</strong> in „aktuell nach<br />

fünf“ und in „Wien Heute“ auf Sendung gegangen<br />

ist.<br />

Leider gibt es viele Aspirantinnen, die diese Strapazen<br />

nicht auf sich nehmen wollen und der Einladung in andere<br />

europäische Länder folgen, wo es erheblich einfacher<br />

ist, als Fachpflegeperson in den Arbeitsmarkt einzusteigen.<br />

Österreich ist für Fachkräfte aus Drittländern<br />

nicht attraktiv<br />

Esmir Kavazovic, Pflegedienstleiter von <strong>Malteser</strong> Care,<br />

zur Situation: „Ich möchte anmerken, dass wir und alle<br />

anderen anerkannten Pflege-Organisationen in Wien<br />

täglich Listen vom Fonds Soziales Wien mit Namen von<br />

unversorgten Kundinnen und Kunden bekommen. Wir<br />

haben eine wirklich gefährliche Situation, was die Pflege<br />

und Versorgung unserer Mitbürger in Wien betrifft. Darum<br />

ist es wichtig, dass die Entscheidungsträger endlich<br />

beherzigen, dass wir auf niemanden, der ausgebildet<br />

und bereit ist, in die Pflege einzusteigen, verzichten<br />

können! Wir haben extrem gute Erfahrungen mit den<br />

Pflegekräften aus den Balkanländern und hätten derzeit<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 43


44<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERKINDERHILFE<br />

DER 7. KINDERHILFELAUF ALS<br />

GROSSARTIGER ERFOLG<br />

Der 7. Kinderhilfelauf in Amstetten war ein voller Erfolg.<br />

Ergänzend zu unglaublichen 294 „Virtual Runners“, die<br />

in ganz Österreich teilnahmen, versammelten sich weitere<br />

1.099 Läufer jeden Alters, bei strahlendem Sonnenschein<br />

im Umdasch Stadion, um Spenden für das Hilde<br />

Umdasch Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe zu sammeln.<br />

Der Lauf wurde vom Verein Heilsport-Team unter der<br />

Leitung von Reinhard Gruber veranstaltet und fand am<br />

1. Oktober <strong>2023</strong> statt.<br />

<strong>Die</strong> jüngsten Teilnehmer begeisterten in den Altersgruppen<br />

U6, U8 und U10 beim Absolvieren einer 400 m-<br />

Runde im Umdasch Stadion, gefolgt von den Jugendlichen<br />

in den Kategorien U12, U14 und U16, die jeweils<br />

800 m liefen. Vor dem Hauptlauf über 5 und 10 km gingen<br />

129 Nordic-Walker auf ihre 5 km lange Strecke. Ein<br />

bemerkenswerter Moment war der neue 5 km-Hauptlauf-Streckenrekord<br />

von Klaus Vogl vom LCA Umdasch<br />

Amstetten, der die bisherige Bestzeit um 56 Sekunden<br />

unterbot und eine beeindruckende Zeit von 3,05 Minuten<br />

pro Kilometer erreichte. Auch der älteste Teilnehmer<br />

begeisterte das Publikum, der 78-jährige Albert<br />

Banhegyi, der einen Schnitt von erstaunlichen 5,06 Minuten<br />

pro Kilometer über 10 km erzielte.<br />

ständlich sorgsame Verwendung der Mittel. <strong>Die</strong> Leiterin<br />

des Hilde Umdasch Hauses, Petra Hellmich, ergänzt,<br />

dass die Spenden zu 100% für verschiedene Therapien<br />

und Hilfsmittel zum Nutzen der betreuten Kinder verwendet<br />

werden, einschließlich Aromatherapie-Ölen,<br />

pädagogischem Spielzeug, Absauggeräten zur Atem-<br />

Erleichterung, für augengesteuerte Laptops, aber auch<br />

für Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke für Kinder,<br />

die kein Elternhaus mehr haben, oder deren Eltern<br />

sich aufgrund der schweren Erkrankung des Kindes keine<br />

Geschenke leisten können. Petra Hellmich fasst zusammen:<br />

„Wir freuen uns im Namen unserer Kinder<br />

und Jugendlichen sehr über diese mehr als nötige Unterstützung<br />

– weil wir für unsere betreuten Kinder auch<br />

weiterhin mehr als nötig tun wollen.“<br />

Der Kinderhilfelauf <strong>2023</strong>, mit einem Gesamtspenden-Ergebnis<br />

von über Euro 28.800,–, war ein großer Erfolg und<br />

zeigte die bemerkenswerte Solidarität der Menschen im<br />

Raum Amstetten, wenn es um die Unterstützung benachteiligter<br />

Kinder geht. Alle freuen sich auf den 8. Kinderhilfelauf,<br />

der am 29. September 2024 stattfinden wird.<br />

JETZT GLEICH VORMERKEN:<br />

Von Petra Hellmich<br />

<strong>Die</strong> großartigen Leistungen aller Läuferinnen und Läufer<br />

trugen dazu bei, Spenden für das Hilde Umdasch<br />

Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe zu generieren. Dazu Organisator<br />

Dipl. Sportlehrer Reinhard Gruber vom Verein<br />

Heilsport-Team: „Es ist uns eine Freude, dass so<br />

viele Menschen dazu beigetragen haben, die im Hilde<br />

Umdasch Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe betreuten, lebensverkürzend<br />

erkrankten Kinder und Jugendlichen,<br />

zu unterstützen.“ Olivier Loudon, Geschäftsführer der<br />

<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe, drückte seine tiefe Dankbarkeit<br />

aus und versprach eine – wie auch bisher – selbstver-<br />

29. September 2024<br />

8. KINDERHILFELAUF<br />

IN AMSTETTEN<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 45


MALTESERKINDERHILFE<br />

DANKE FÜR DIE<br />

GROSSARTIGE SPENDE<br />

LEGENDARIO MEN’S CLUB<br />

Am Sonntag, 2. Juli <strong>2023</strong>, fand das mittlerweile traditionelle<br />

Early Morning Charity Golf-Turnier im Golfclub<br />

Swarco Amstetten-Ferschnitz statt. Der Erlös in der<br />

Höhe von Euro 4.000,– wurde das vierte Jahr in Folge an<br />

das Hilde Umdasch Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe gespendet.<br />

Bereits um 6:00 Uhr morgens fanden sich die<br />

zahlreichen, hochmotivierten Golfspieler des Legendario<br />

Men’s Club zum Early Morning Golf-Turnier ein. Mit den<br />

Startgeldern, zusätzlichen Spenden der Besucher und<br />

einer großzügigen Aufstockung des Legendario Men’s<br />

Club, wird jährlich eine soziale Einrichtung unterstützt.<br />

Seit vier Jahren darf sich die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe, die<br />

das Hilde Umdasch Haus für lebensverkürzend erkrankte<br />

Kinder und Jugendliche in Amstetten betreibt, über<br />

diese wertvolle Spende freuen. Ein herzliches „Vergelt’s<br />

Gott!“<br />

BEGEISTERNDES BENEFIZKONZERT<br />

„KINDER SPIELEN FÜR KINDER“<br />

Am 14. Oktober <strong>2023</strong> begeisterten Schülerinnen der<br />

Musikschule in der Badener Pfarrkirche St. Stephan mit<br />

einem Benefizkonzert zugunsten des Hilde Umdasch<br />

Hauses der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe. <strong>Die</strong> Kinder „erspielten“<br />

einen Gesamterlös von knapp Euro 800,–, die den<br />

lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen<br />

in dieser besonderen Pflegeeinrichtung zugutekommen.<br />

<strong>Die</strong> Initiative, dieses Benfizkonzert zu organisieren,<br />

ging von Amelie Sigros, selbst Schülerin der<br />

Musikschule, aus. Ihr ist es ein Anliegen, sich persönlich<br />

für eine guten Zweck zu engagieren. Gemeinsam mit<br />

ihrer Lehrerin, Frau Mag. Marie Elisabeth Müller, konnte<br />

sie weitere Kolleginnen dafür begeistern, den Veranstaltungsort<br />

selbst zu organisieren, das Programm zusammenzustellen,<br />

die Einladungen zu entwerfen und<br />

großartige Werke von Händel, Mozart, Vivaldi, Debussy<br />

u.v.m. darzubieten. Das begeisterte Publikum spendete<br />

den kleinen und größeren Musikerinnen tosenden Applaus.<br />

Petra Hellmich, Leiterin des Hilde Umdasch Hauses,<br />

bedankte sich herzlich bei allen Mitwirkenden für<br />

die großartige Veranstaltung und die tolle Unterstützung!<br />

46<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERKINDERHILFE<br />

SACHSPENDEN VON<br />

UNSCHÄTZBAREM WERT<br />

Ob ein neuer Stablaser (gesponsert von Firma Heltschl), mit dem<br />

Hautdefekte unserer jungen Bewohner schneller und besser behandelt<br />

werden können, ob ein neuer, von Mag. Christian Ecker (GF der Firma<br />

Schiller) finanzierter Defibrillator, oder ob die von der Firma Dlouhy<br />

GmbH bereitgestellten speziellen Geräte zur Unterstützung unserer<br />

Kinder, die Sekrete nur schwer abhusten können und daher abgesaugt<br />

werden müssen, bzw. zur Atemerleichterung unserer Kinder, die<br />

an Tracheotomie leiden: Im Namen unserer Kinder und Jugendlichen<br />

sind wir extrem dankbar für diese Unterstützungen, denn das Wohlbefinden<br />

ist von unschätzbarem Wert. Ein herzliches „Danke“ sagen<br />

wir außerdem an Franz Günther, der an den „Tagen der offenen Tür“<br />

seiner Unternehmen „Günther – Ihr Installateur<br />

im Mostviertel“ und „Badshop-Austria.<br />

at – Ihr Online Installateur“, durch den Tombola-Losverkauf<br />

einen großartigen Spendenbetrag<br />

sammelte!<br />

BENEFIZKONZERT MIT<br />

RAFAEL FINGERLOS UND<br />

SASCHA EL MOUISSI<br />

Am 24. August <strong>2023</strong> veranstaltete Dr. Alfred Berger in<br />

seinem privaten Konzertsaal in Ferschnitz bei Amstetten<br />

ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der <strong>Malteser</strong><br />

Kinderhilfe. Der bekannte Bariton Rafael Fingerlos, am<br />

Klavier begleitet von Sascha El Mouissi, stellten sich dafür<br />

unentgeltlich in den <strong>Die</strong>nst der guten Sache. Gemeinsam<br />

gaben sie Werke von Vaughan Williams, Schubert,<br />

Mozart, Mahler, Brahms und italienische Canzonen zum<br />

Besten. Das Konzert begeisterte die rund 50 Gäste in einem<br />

sehr privaten Rahmen. Im Namen unserer kleinen<br />

und größeren Gäste im Hilde Umdasch Haus bedankt<br />

sich die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe daher herzlich für die großartige<br />

Veranstaltung von Dr. Alfred Berger sowie bei den<br />

Künstlern!<br />

Foto: Jan Smok/Turba Arts Management<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 47


Spenden sind mehr als nötig, um mehr als nötig für schwerkranke Kinder und Jugendliche tun zu können.<br />

MEHR, ALS NÖTIG:<br />

WAS DURCH SPENDEN AN DIE MALTESER<br />

KINDERHILFE MÖGLICH WIRD<br />

Alle Spendenerlöse, die dem Hilde Umdasch Haus der MALTESER Kinderhilfe zugutekommen, werden verwendet, um<br />

lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen eine besondere, über das Nötige hinausgehende Pflegequalität<br />

bieten zu können – und das zu 100%.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Petra Hellmich, die das Hilde Umdasch Haus der <strong>Malteser</strong><br />

Kinderhilfe leitet, macht klar, was der Anspruch<br />

dieser besonderen Pflegeeinrichtung ist: „<strong>Die</strong> Finanzierung<br />

durch offizielle Stellen deckt ca. zwei Drittel der<br />

tatsächlichen Aufwände. Wir sind jedoch entschlossen,<br />

weit mehr als nötig zu leisten, um unsere jungen,<br />

schwerkranken Bewohnerinnen und Bewohner bestmöglich<br />

zu fördern. Daher sind wir auf dringend notwendige,<br />

finanzielle Unterstützung, wie sie z.B. durch<br />

den Kinderhilfelauf generiert wird, angewiesen und dafür<br />

sehr dankbar.“<br />

Spenden, die zu 100% ankommen<br />

„Alle Spenden kommen unseren lebensverkürzend erkrankten<br />

Kindern zu 100% zugute – und das in vielfältiger<br />

Form, denn wir investieren in zusätzliche und wirkungsvolle<br />

Fördermaßnahmen“, ergänzt Petra Hellmich.<br />

Beispielhaft nennt sie pflegeunterstützende Therapien<br />

und Maßnahmen, wie Aromatherapien und besonderes<br />

pädagogisches Spielzeug zur Stimulierung der Sensorik,<br />

Absauggeräte, die das Atmen wesentlich erleichtern,<br />

wenn Sekrete nicht ausgehustet werden können, sowie<br />

augengesteuerte Laptops, die bewegungs- und sprach-<br />

48<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERKINDERHILFE<br />

eingeschränkten<br />

Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern das Lernen erleichtern.<br />

Besonderes Augenmerk<br />

wird auch auf soziale Faktoren gelegt.<br />

„Mitunter haben Kinder kein<br />

Elternhaus mehr, oder ihre Eltern<br />

können sich aufgrund der schweren<br />

Erkrankung des Kindes keine<br />

Geschenke leisten. Hier springen<br />

wir mit Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken<br />

ein, um allen von<br />

uns betreuten Kindern diese Freude<br />

zu bereiten“, führt Hellmich aus.<br />

Mitarbeiterorientierte<br />

Maßnahmen<br />

im Bereich der Weiterbildung,<br />

Schulung und Supervision zur Sicherstellung<br />

der mentalen Gesundheit<br />

des Pflegeteams, runden das<br />

Spektrum dessen ab, wofür Spenden<br />

an das Hilde Umdasch Haus<br />

der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe verwendet<br />

werden.<br />

Petra Hellmich abschließend: „Jeder,<br />

der das Hilde Umdasch Haus<br />

besucht, kann sehen, wieviel Liebe<br />

und besondere Aufmerksamkeit wir<br />

unseren Kindern schenken. Daher<br />

freuen wir uns über möglichst viele<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

am Kinderhilfelauf, und über jede<br />

Einzelspende, denn dadurch können<br />

wir unsere Bewohnerinnen und<br />

Bewohner auch weiterhin umfassend<br />

unterstützen.“<br />

www.malteser.at<br />

Weil Mitgefühl<br />

Leben bedeutet<br />

Unterstützen Sie die Arbeit der MALTESER bei<br />

der Straßensammlung, mit einem Besuch am<br />

Punschstand (Wien I, Freyung), per Onlinespende<br />

auf www.malteser.at, oder per Überweisung an<br />

AT65 2011 1800 8087 0800 ERSTE Bank.<br />

Ihre großzügige Spende ermöglicht Besuchs- und<br />

Betreuungsdienste, Krankentransporte, soziale Aktivitäten<br />

und vieles mehr für Bedürftige, Kranke und Benachteiligte.<br />

<strong>Die</strong> MALTESER sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.<br />

Danke<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 49


MALTESERORDENSHAUS<br />

GLÜCKSGEFÜHLE FÜR DEN MOMENT<br />

Veranstaltungen sorgen laufend für Abwechslung im MALTESER Ordenshaus.<br />

Von Thomas Kissich<br />

Das Monat hindurch finden im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus verschiedenste<br />

Veranstaltungen statt, um den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern abwechslungsreiche Tagesprogramme<br />

zu bieten. Zwei Beispiele wollen wir herausgreifen:<br />

„72 STUNDEN OHNE KOMPROMISS“ IM MALTESER ORDENSHAUS<br />

Jugendliche betreuen unsere Bewohner.<br />

Am Freitag, dem 20. Oktober <strong>2023</strong>, endete ein dreitägiges<br />

Spezial-Projekt, bei dem wir junge Menschen unterschiedlicher<br />

Kulturkreise im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />

begrüßen durften. Das Team der HLA Wien 19. setzte<br />

sich im Rahmen des Projekts „72 Stunden ohne Kompromiss“<br />

mit den Herausforderungen des Alterns ganz<br />

intensiv auseinander. Bei diesem besonderen Projekt<br />

handelt es sich um Österreichs größte Jugendsozialak-<br />

tion, die seit 2002 alle zwei Jahre von der Katholischen<br />

Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas<br />

und Hitradio Ö3 organisiert wird. Pro Durchgang stellen<br />

sich insgesamt 5.000 Jugendliche 72 Stunden lang in<br />

den <strong>Die</strong>nst der guten Sache. In über 400 Einzelprojekten<br />

– darunter das <strong>Malteser</strong> Ordenshaus – wird das ganze<br />

Land zum Schauplatz gelebter Solidarität.<br />

50<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDENSHAUS<br />

Im Rahmen der dreitägigen Unterstützung im <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshaus wurde von den Jugendlichen gemeinsam<br />

mit unseren Bewohnern Kuchen gebacken, der am Samstag<br />

beim Karaoke-Nachmittag genossen wurde. Nach der<br />

Abholung der Bewohner aus ihren Wohnungen durch<br />

das junge Projektteam, wurden sie liebevoll umsorgt,<br />

u.a. durch das Servieren von Kuchen und Café, wie auch<br />

beim anschließenden gemeinsamen Singen der Hits aus<br />

der Jugendzeit unserer Bewohner. Am Ende des Nachmittags<br />

wurde gemeinsam der bei einer Umfrage erho-<br />

bene Lieblingssong unserer Bewohner aus unserer Zeit<br />

gesungen – wie könnte es anders sein, handelte es sich<br />

um „Atemlos“ von Helene Fischer.<br />

Danke an das HLA19-Team und unser großartiges <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshaus-Team für dieses gemeinsame Zeugnis,<br />

dass Nächstenliebe kultur- und konfessionsübergreifend<br />

funktionieren kann, wenn sich Menschen guten<br />

Willens zusammenfinden, um zum Wohle Anderer zu<br />

wirken!<br />

EIN KLEINES OKTOBERFEST<br />

<strong>Die</strong> MALTESER – Bereich Burgenland – verwöhnen unsere Bewohner.<br />

Tags darauf, am Samstag, 21. Oktober <strong>2023</strong>, erfreuten<br />

sich die Bewohner bei einem vom <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />

Austria, Bereich Burgenland, organisierten Oktoberfest.<br />

Daher erschienen die <strong>Malteser</strong> ausnahmsweise nicht in<br />

ihrer bekannten Einsatzkleidung, sondern in Tracht. Bei<br />

zünftiger Musik, zu der mit den Bewohnern sogar ge-<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 51


MALTESERORDENSHAUS<br />

tanzt wurde, gabs Würsteln und Getränke<br />

sowie – ganz besonders wichtig – viele anregende<br />

Gespräche!<br />

„Weil es um jeden einzelnen Tag geht“<br />

Jochen Ressel, Leiter Kommunikation des<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens und<br />

Mitglied der <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst-<br />

Ausbildungsgruppe Bereich Burgenland,<br />

brachte es kürzlich wie folgt auf den<br />

Punkt: „Am Freitag war ich mit dabei, wie<br />

eine Bewohnerin beim Karaoke-Nachmittag<br />

begeistert mitsang und mit großer<br />

Freude diese Veranstaltung erlebte. Tags<br />

darauf, beim Oktoberfest, fragte ich sie:<br />

‚Und wie war Ihre Woche? War etwas Besonderes?‘<br />

Sie antwortete: ‚Nein, es war<br />

eine ganz ruhige Woche.‘ Auf meine Nachfrage,<br />

ob denn gestern nicht auch eine<br />

Veranstaltung im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />

war, sagte sie: ‚Ich hab nix gehört.‘ Das<br />

zeigt so deutlich, warum die Anstrengungen<br />

des Teams im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />

so wichtig sind, um den Kalender mit vielen<br />

Aktivitäten zu füllen: Menschen mit<br />

Demenz können nicht von den kurzfristigen<br />

Erinnerungen zehren – ihnen werden<br />

in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamts-<br />

Team und mit anderen Hilfswerken laufend<br />

neue freudvolle Momente bereitet,<br />

weil es für diese Menschen um den Moment<br />

geht, um das Hier und Heute lebenswert<br />

zu machen.“<br />

VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />

Auf der Website des <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshauses kann das umfassende<br />

Programm eingesehen werden: www.<br />

malteser-ordenshaus.at/termine/<br />

Das Team des <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshauses (oben) und<br />

Andreas Kranebitter (rechts),<br />

Leiter des DÖW, gratuliert<br />

zum Hunderter.<br />

100. GEBURTSTAG,<br />

DIE ZWEITE<br />

Unsere geschätzte Bewohnerin, Frau Lotte Rybarski, beging ihr bemerkenswertes<br />

Jubiläum am 6. Juli <strong>2023</strong>.<br />

Von Thomas Kissich<br />

<strong>Die</strong> gut gelaunte Jubilarin genoss die Feier zu ihren Ehren in vollen<br />

Zügen. <strong>Die</strong> Hausgemeinschaft des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses stimmte ein<br />

Geburtstagsständchen an, Geschäftsführer Thomas Kissich überreichte<br />

dem Geburtstagskind Blumen und es gab natürlich eine Torte. Unter<br />

den zahlreichen Gratulanten befanden sich unter anderen auch der<br />

Pflegedienstleiter des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses, Gerhard Ernst und eine<br />

Abgesandte des Bezirksvorstehers.<br />

Unsere gesellige Frau Rybarski hatte stets viele Freunde und Bekannte<br />

und war 27 Jahre lang im Dokumentationsarchiv des österreichischen<br />

Widerstands (DÖW) als Ehrenamtliche tätig. Verständlich, dass der Leiter<br />

des DÖW, Andreas Kranebitter, es sich nicht nehmen ließ, der ältesten<br />

Ehrenamtlichen des Archivs persönlich zu gratulieren. Wir wünschen unserer<br />

Jubilarin, dass sie noch lange so rüstig und geistig aktiv bleibt!<br />

52<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDENSHAUS<br />

DIE VERGESSENE VERGESSLICHKEIT<br />

ORF Thema setzt das MALTESER Ordenshaus in Szene.<br />

Von Thomas Kissich<br />

Thomas Kissich im ORF-Interview und Pflegeassistent<br />

Christoph Peischl im ORF-Thema-Beitrag. Das<br />

ORF-Team agierte mit viel Einfühlungsvermögen<br />

beim Dreh im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus.<br />

Um das Tabuthema Demenz – welches mir persönlich<br />

sehr am Herzen liegt – ins Zentrum des Bewusstseins<br />

zu rücken, gestaltete die renommierte ORF-Redakteurin<br />

Sylvia Unterdorfer einen Beitrag für das TV-Magazin<br />

„Thema“ mit dem Titel „Leichte Demenz: <strong>Die</strong> vergessene<br />

Vergesslichkeit“. Es freut uns sehr, dass das <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshaus für diesen Beitrag ausgewählt und unser<br />

großartiges Team gefilmt wurde. Auch unsere geschätzten<br />

Bewohnerinnen Frau Frieda Neruda und Frau Katharina<br />

Werdenits kamen im TV-Beitrag zu Wort.<br />

Drei von vier unserer Bewohner leiden unter Altersvergesslichkeit<br />

oder Demenz in den verschiedensten Stadien.<br />

Deshalb ist es nur folgerichtig, dass unser Pflegekon-<br />

zept diesem Umstand Rechnung trägt. <strong>Die</strong> grundsätzliche<br />

Werthaltung des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses – das <strong>Die</strong>nen<br />

am Herrn Kranken – und die wunderbare Architektur<br />

des Hauses tragen wesentlich dazu bei, dass sich unsere<br />

Bewohner hier wohlfühlen. Der Mensch ist ein soziales<br />

Wesen – wir lernen und wachsen besser gemeinsam mit<br />

anderen und fühlen uns in Gesellschaft glücklicher als<br />

allein. Es ist bewiesen, dass Gemeinschaft, Gesellschaft<br />

und psychosoziale Begleitung, sowie regelmäßiges Essen<br />

und Bewegung zusätzlich zur Medikation, den Verlauf einer<br />

Demenzerkrankung verlangsamen.<br />

Um dem Fortschreiten der Demenz unserer Bewohner<br />

bestmöglich entgegenzuwirken, gibt es im <strong>Malteser</strong><br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 53


MALTESERORDENSHAUS<br />

Ordenshaus ein vielseitiges Aktivitätenprogramm<br />

mit Gedächtnisübungen, Malen und Basteln, Spielerunden,<br />

Kulturnachmittagen, Gesangsrunden,<br />

Bewegungsrunden, Konzerten und Ausflügen. Wie<br />

Studien zeigen, hält Bewegung auch den Geist fit.<br />

Deshalb ist es uns besonders wichtig, neben den Bewegungsrunden<br />

ständig einen Physiotherapeuten<br />

im Haus zu haben und dass das Pflegepersonal sowie<br />

ehrenamtliche Besucher regelmäßig mit unseren Bewohnern<br />

spazieren gehen. Auch das gemeinsame Essen<br />

in unseren liebevoll gestalteten Gemeinschaftsbereichen<br />

fördert den Appetit, der im Alter oft<br />

nachlässt, und ermöglicht täglich soziale Kontakte.<br />

„Wir nehmen uns geduldig die Zeit, einen demenzkranken<br />

Bewohner aus einer für ihn frustrierenden<br />

Situation herauszuholen und es endet sehr oft mit<br />

Glücksgefühlen für alle, wenn dies gelungen ist“, erzählt<br />

unser junger Pflegeassistent Christoph Peischl<br />

im Beitrag.<br />

Es ist also nicht verwunderlich, dass ältere Menschen<br />

mit Demenz, die sich zu Hause oft aus Scham<br />

isoliert hatten, zu uns kommen und hier in Gesellschaft<br />

und durch die fürsorgliche und professionelle<br />

Pflege im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus wieder aufblühen.<br />

Hier können Sie die ORF-Thema-Sendung<br />

mit dem <strong>Malteser</strong> Ordenshaus sehen:<br />

www.malteser-ordenshaus.at<br />

BESTE STIMMUNG UND<br />

Benefiz-Gartencocktail war ein voller Erfolg.<br />

Bei seinem kürzlichen Besuch bezeichnete Kardinal<br />

Schönborn das <strong>Malteser</strong> Ordenshaus als einen Ort der liebevollen<br />

Pflege und der Menschenwürde. Ohne die engagierte<br />

Tätigkeit von haupt- und ehrenamtlichen Personen<br />

und ohne die dringend benötigte finanzielle Unterstützung<br />

unzähliger Spender wäre es unmöglich, diese umfassende<br />

und einzigartige Betreuungsqualität zu bieten.<br />

Deshalb war es uns eine Ehre, am 12. September <strong>2023</strong><br />

erstmals eine exklusive Gruppe von Unterstützerinnen<br />

und Unterstützern im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus zu einem<br />

Benefiz-Gartencocktail zu empfangen.<br />

Auch der österreichische Schauspieler und TV-Filmstar,<br />

Cornelius Obonya, stellte sich in den <strong>Die</strong>nst der guten Sache<br />

und begeisterte unsere Gäste mit seinen persönlichen<br />

Familien-Erfahrungen zum Älterwerden und der Darbietung<br />

literarischer Ausführungen, beispielsweise von Erich<br />

Fried, über die Bedeutung der Obsorge und Pflege. „Es ist<br />

mir eine große Freude, im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

darauf aufmerksam zu machen, was an großartiger Fürsorge<br />

in Einrichtungen wie dem <strong>Malteser</strong> Ordenshaus<br />

tagtäglich geleistet wird“, so Cornelius Obonya.<br />

54<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


EIN GROSSARTIGES SPENDENERGEBNIS<br />

Musikalisch wurde der erstmals initiierte Benefiz-Gartencocktail<br />

umrahmt von einem Streicherensemble der<br />

Wiener Dommusik mit Konzertmeister Ko Wang-Yu und<br />

Cristian Nenescu, sowie dem bekannten britischen Sänger<br />

Carl Avory.<br />

Neben den durch die Eintrittsspenden generierten<br />

Mitteln spendeten die Gäste durch ihre Teilnahme an<br />

einer mit hochkarätigen Preisen ausgestatteten Tombola.<br />

So freuen sich die Gewinner über eine exklusive<br />

Altstadt-Führung mit dem Kunsthistoriker Prof. Wolfgang<br />

Bandion, über ein exklusives Privat-Orgelkonzert<br />

mit Domorganist Konstantin Reymaier in der <strong>Malteser</strong>kirche,<br />

über eine Stephansdom-Spezialführung mit<br />

Begrüßung durch Dompfarrer Toni Faber, über die ansonsten<br />

nicht mögliche Beobachtung der Probenarbeit<br />

der Wiener Dommusik mit Domkapellmeister Markus<br />

Landerer, über eine professionell begleitete, exklusive<br />

Ruderstunde mit dem Profiboot von und mit Dr. Florian<br />

Kremslehner, über eine Einführung in die Welt des<br />

Karate mit Ordens-Rezeptor Mag. Dr. Ulrich Glaunach<br />

und über viele weitere Sachpreise.<br />

Von Thomas Kissich<br />

Der Präsident des Vereins <strong>Malteser</strong> Ordenshaus, Mag.<br />

Erasmus Pachta-Reyhofen, zeigte sich begeistert von<br />

der spontanen Unterstützung aller Mitwirkenden und<br />

Gäste: „Wenn man erstmals nach der Neuerrichtung eines<br />

so großen Hauses ins Auge fasst, eine Benefiz-Veranstaltung<br />

umzusetzen, fragt man sich, ob der Einladung<br />

wohl jemand folgen wird und ob sich Menschen<br />

in den <strong>Die</strong>nst der guten Sache stellen werden. Es ist für<br />

mich ein berührender Moment, dass sich so großartige<br />

Künstler bereiterklärt haben, uns zu helfen. Dafür von<br />

ganzem Herzen ein großes Danke!“ Der ebenfalls anwesende<br />

Großprior des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />

Ordens, Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, schließt sich<br />

dem Dank an. Er erwähnte in seinen Begrüßungsworten,<br />

dass „alle heute Anwesenden ein Beweis für Verantwortungsbewusstsein<br />

sind. Der Ordensgründer,<br />

der Selige Gerhard, hat bereits im Jahr 1099 n. Chr.<br />

geschrieben: ‚Mit Gottes Hilfe wird es immer Menschen<br />

geben, die bereit sind, das Leid geringer und das<br />

Elend erträglicher zu machen.‘ Sie alle, werte Gäste und<br />

Mitwirkende, sind ein Beweis dafür und ihnen gebührt<br />

unser Dank.“<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 55


MALTESERORDEN<br />

„WENDE DEIN ANGESICHT<br />

VON KEINEM ARMEN AB“<br />

Papst Franziskus besucht Flüchtlinge.<br />

<strong>Die</strong> Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der Armen am 19. November <strong>2023</strong> umreißt die Verpflichtung, der wir als<br />

MALTESER bestmöglich nachkommen wollen.<br />

1. Der Welttag der Armen, ein fruchtbares Zeichen der<br />

Barmherzigkeit des Vaters, findet zum siebten Mal statt,<br />

um den Weg unserer Gemeinschaften zu begleiten. ... Jeden<br />

Tag bemühen wir uns darum, uns der Armen anzunehmen,<br />

und doch reicht das nicht aus. Ein Strom von<br />

Armut durchzieht unsere Städte und wird immer größer,<br />

bis er über die Ufer tritt; dieser Strom scheint uns<br />

zu überfluten – der Schrei unserer Brüder und Schwestern,<br />

die um Hilfe, Unterstützung und Solidarität bitten,<br />

wird immer lauter. Deshalb versammeln wir uns, ... um<br />

von ihm erneut das Geschenk und die Verpflichtung entgegenzunehmen,<br />

die Armut zu leben und den Armen zu<br />

dienen.<br />

„Wende dein Angesicht von keinem Armen ab“ (Tob 4,7).<br />

<strong>Die</strong>ses Wort hilft uns, das Wesen unseres Zeugnisses zu<br />

begreifen. <strong>Die</strong> Betrachtung des Buches Tobit, eines wenig<br />

bekannten alttestamentlichen Textes, der fesselnd<br />

und reich an Weisheit ist, mag uns helfen, den Inhalt, den<br />

der biblische Autor vermitteln will, besser zu verstehen.<br />

Wir sehen vor uns eine Szene aus dem Familienleben: Ein<br />

Vater, Tobit, nimmt von seinem Sohn Tobias Abschied,<br />

der sich auf eine lange Reise begeben wird. Der alte<br />

Tobit fürchtet, dass er seinen Sohn nie wiedersehen wird,<br />

und hinterlässt ihm deshalb sein „geistiges Testament“.<br />

Er war nach Ninive deportiert worden und ist nun blind,<br />

also doppelt arm, aber er hatte immer eine Gewissheit,<br />

56<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDEN<br />

die in seinem Namen zum Ausdruck kommt: „Der Herr<br />

ist gut“. <strong>Die</strong>ser Mann, der immer auf den Herrn vertraut<br />

hat, möchte als guter Vater seinem Sohn nicht so sehr<br />

etwas Materielles hinterlassen, sondern das Zeugnis des<br />

Weges, den er im Leben gehen soll. ...<br />

2. Wie man sofort sieht, beschränkt sich das Gedenken,<br />

das der alte Tobit von seinem Sohn fordert, nicht auf<br />

einen einfachen Akt des Erinnerns oder ein an Gott zu<br />

richtendes Gebet. Er verweist auf konkrete Gesten, die<br />

darin bestehen, gute Werke zu tun und gerecht zu leben.<br />

<strong>Die</strong> Ermahnung wird sogar noch konkreter: „Tu für alle,<br />

die die Gerechtigkeit tun, Almosen aus dem, was Du hast!<br />

Wende dein Angesicht<br />

von keinem Armen ab,<br />

dann wird sich Gottes<br />

Angesicht nicht von<br />

Dir abwenden!“ (4,6-7).<br />

... Wie bedeutsam wäre<br />

es, wenn wir uns dieses<br />

Anliegen Tobits am<br />

Welttag der Armen zu<br />

eigen machen würden!<br />

... Wenn wir uns, um<br />

den Altar des Herrn versammelt,<br />

bewusst sind,<br />

dass wir alle Brüder und<br />

Schwestern sind, wie<br />

viel sichtbarer würde<br />

diese Geschwisterlichkeit werden, wenn wir das festliche<br />

Mahl mit denen teilten, denen es am Nötigsten fehlt! ...<br />

3. ... Wenn wir also vor einem Armen stehen, dürfen wir<br />

unsere Augen nicht abwenden, denn wir würden uns<br />

selbst daran hindern, dem Antlitz des Herrn Jesus zu begegnen.<br />

Und achten wir gut auf die Formulierung „von<br />

keinem Armen“. Jeder ist unser Nächster, unabhängig<br />

von der Hautfarbe, dem sozialen Status, der Herkunft. ...<br />

Wenn ich arm bin, kann ich erkennen, wer wirklich der<br />

Bruder ist, der mich braucht. Wir sind aufgerufen, jedem<br />

Armen und jeder Art von Armut zu begegnen und die<br />

Gleichgültigkeit und Selbstverständlichkeit abzuschütteln,<br />

mit denen wir unser illusorisches Wohlergehen abschirmen.<br />

4. Wir leben in einem geschichtlichen Moment, in dem<br />

die Aufmerksamkeit für die Ärmsten nicht gefördert<br />

wird. Der Ruf nach Wohlstand wird immer lauter, während<br />

die Stimmen derer, die in Armut leben, mit einem<br />

Schalldämpfer versehen werden. Man tendiert dazu, alles<br />

zu übergehen, was nicht in die Lebensmodelle passt,<br />

die insbesondere für die jüngeren Generationen gedacht<br />

sind, die dem gegenwärtig stattfindenden kulturellen<br />

Wandel am schutzlosesten gegenüberstehen. Was unangenehm<br />

ist und Leid verursacht, wird ausgeklammert,<br />

während körperliche Qualitäten so hochgehalten werden,<br />

als wären sie das wichtigste Ziel, das es zu erreichen gilt.<br />

<strong>Die</strong> virtuelle Realität löst das reale Leben ab, und immer<br />

Papst Franziskus bei seiner Audienz mit dem Großmeister des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens,<br />

Fra’ John T. Dunlap.<br />

leichter passiert es, dass man die beiden Welten verwechselt.<br />

<strong>Die</strong> Armen werden zu Bildern, die einen für einige<br />

Augenblicke berühren, aber wenn man ihnen in Fleisch<br />

und Blut auf der Straße begegnet, stört man sich an ihnen<br />

und grenzt sie aus. <strong>Die</strong> Hektik, die tägliche Begleiterin<br />

des Lebens, verhindert, dass man innehält, dem anderen<br />

hilft und sich um ihn kümmert. ... Es ist leicht, an andere<br />

zu delegieren; es ist eine großzügige Geste, anderen Geld<br />

für ihr karitatives Handeln zu geben; es ist die Berufung<br />

eines jeden Christen, sich persönlich einzubringen.<br />

5. Danken wir dem Herrn, dass es so viele Männer und<br />

Frauen gibt, die sich den Armen und Ausgegrenzten widmen<br />

und mit ihnen teilen: Menschen jeden Alters und<br />

jeder sozialen Schicht, die sich derer annehmen und sich<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 57


MALTESERORDEN<br />

für diejenigen einsetzen, die am Rande stehen und leiden.<br />

Das sind keine Übermenschen, sondern „Nachbarn“,<br />

denen wir jeden Tag begegnen und die sich im Stillen mit<br />

den Armen selbst zu Armen machen. Sie beschränken<br />

sich nicht darauf etwas zu geben: Sie hören zu, treten<br />

in Dialog, versuchen, die Situation und ihre Ursachen<br />

zu verstehen, um angemessene Ratschläge und richtige<br />

Empfehlungen zu geben. Sie achten auf die materiellen,<br />

aber auch auf die geistigen Bedürfnisse, auf die ganzheitliche<br />

Förderung des Menschen. ...<br />

6. ... Wie viel Arbeit liegt noch vor uns, damit diese Worte<br />

Wirklichkeit werden, auch durch ein ernsthaftes und<br />

wirksames Bemühen in der Politik und in der Gesetzgebung!<br />

Möge sich trotz der Grenzen und manchmal des<br />

Versagens der Politik – wenn es darum geht, das Gemeinwohl<br />

zu sehen und ihm zu dienen – die Solidarität und<br />

Subsidiarität vieler Bürger entwickeln, die an den Wert<br />

des ehrenamtlichen Engagements für die Armen glauben.<br />

...<br />

7. Leider müssen wir wieder einmal feststellen, dass zu<br />

den bereits beschriebenen Formen der Armut neue hinzukommen.<br />

Ich denke dabei insbesondere an die Bevölkerung<br />

in Kriegsgebieten, vor allem an die Kinder, die einer<br />

unbeschwerten Gegenwart und einer würdigen Zukunft<br />

beraubt sind. Niemand wird sich jemals an diese Situation<br />

gewöhnen können; versuchen wir weiterhin alles,<br />

damit sich der Friede als Geschenk des auferstandenen<br />

Herrn und als Frucht des Einsatzes für Gerechtigkeit und<br />

Dialog behaupten kann. ...<br />

8. ... Wenn man von den Armen spricht, verfällt man leicht<br />

in Phrasendrescherei. Eine tückische Versuchung ist es<br />

auch, bei Statistiken und Zahlen stehen zu bleiben. <strong>Die</strong><br />

Armen sind Menschen, sie haben Gesichter, Geschichten,<br />

Herzen und Seelen. Sie sind Brüder und Schwestern mit<br />

ihren Vorzügen und Fehlern, wie alle anderen auch, und<br />

es ist wichtig, mit einem jedem von ihnen in eine persönliche<br />

Beziehung einzutreten. Das Buch Tobit lehrt uns die<br />

Konkretheit unseres Handelns mit und für die Armen.<br />

Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, die uns alle dazu verpflichtet,<br />

einander zu suchen und zu begegnen, um die<br />

Harmonie zu fördern, die notwendig ist, damit eine Gemeinschaft<br />

zu einer Gemeinschaft wird. Das Interesse an<br />

den Armen erschöpft sich also nicht im eiligen Almosengeben,<br />

sondern erfordert die Wiederherstellung der rechten<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen, die durch die Armut<br />

beschädigt wurden. Das „Sich von keinem Armen abwenden“<br />

führt auf diese Weise dazu, dass einem der Segen der<br />

Barmherzigkeit, der Nächstenliebe, zuteil wird, die dem<br />

ganzen christlichen Leben Sinn und Wert verleiht.<br />

9. Unsere Aufmerksamkeit für die Armen soll immer von<br />

einem evangeliumsgemäßen Realismus geprägt sein. Das<br />

Teilen muss den konkreten Bedürfnissen des Anderen<br />

entsprechen. ... Was sie sicherlich dringend brauchen, ist<br />

unsere Mitmenschlichkeit, unser für die Liebe offenes<br />

Herz. Vergessen wir nicht: „Wir sind aufgerufen, Christus<br />

in ihnen zu entdecken, ...“ (Evangelii gaudium, 198). Der<br />

Glaube lehrt uns, dass jeder Arme ein Kind Gottes ist und<br />

dass Christus in ihm oder ihr gegenwärtig ist: „Was ihr<br />

für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt<br />

ihr mir getan“ (Mt 25,40).<br />

10. ... „Niemand, sagte Jesus, zündet ein Licht an, um es<br />

unter einen Scheffel zu stellen, sondern stellt es auf den<br />

Leuchter, damit es alle im Haus erleuchtet. Mir scheint,<br />

dass dieses Licht für die Nächstenliebe steht, die nicht<br />

nur diejenigen erleuchten und aufmuntern soll, die mir<br />

am Herzen liegen, sondern alle, die im Haus sind, ohne<br />

jemanden auszuschließen“ (Ms C, 12r). In diesem Haus,<br />

das die Welt ist, hat jeder das Recht, von der Nächstenliebe<br />

erleuchtet zu werden, niemand kann davon ausgeschlossen<br />

werden. Möge die unermüdliche Liebe ... unsere<br />

Herzen an diesem Welttag inspirieren und uns helfen,<br />

„das Angesicht nicht vom Armen abzuwenden“ und es<br />

immer dem menschlichen und göttlichen Antlitz unseres<br />

Herrn Jesus Christus zuzuwenden.<br />

Rom, Sankt Johannes im Lateran, 13. Juni <strong>2023</strong>,<br />

FRANZISKUS<br />

Den gesamten Text der Botschaft<br />

von Papst Franziskus zum<br />

Welttag der Armen am 19. November<br />

<strong>2023</strong> finden Sie hier:<br />

www.vatican.ca<br />

58<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDEN<br />

S.E. ERZBISCHOF LACKNER WURDE IN<br />

DEN MALTESERORDEN AUFGENOMMEN<br />

Der Festakt fand am 8. September <strong>2023</strong> in der MALTESERKIRCHE statt.<br />

Von Richard Steeb<br />

Am Freitag, 8. September <strong>2023</strong>, freute sich der Souveräne<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden über einen besonderen Festakt.<br />

Im Rahmen einer Heiligen Messe mit S.E. Erzabt P. Dr.<br />

Korbinian Birnbacher OSB in der <strong>Malteser</strong>kirche wurde<br />

S.G. Erzbischof Dr. Franz Lackner OFM in den <strong>Malteser</strong>orden<br />

aufgenommen.<br />

Erzbischof Lackner trat 1984 in den Franziskaner-<br />

orden ein und nahm den Ordensnamen seines Ordensgründers<br />

(Franz von Assisi) an. 1989 legte er die Ewige<br />

Profess ab. 1991 wurde er zum Priester geweiht. Nach dem<br />

Doktorat an der päpstlichen Universität Antonianium<br />

des Franziskanerordens in Rom unterrichtete der Steirer<br />

dort Metaphysik, bis er 1999 zum Provinzial der<br />

Franziskanerprovinz von Wien berufen wurde. Im selben<br />

Jahr erfolgte der Lehrauftrag in Philosophie an der<br />

Philosophisch-Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz.<br />

Im Oktober 2002 wurde Franz Lackner zum<br />

Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt und am<br />

8. Dezember 2002 zum Bischof geweiht. Sein Wahlspruch<br />

lautet: „Illum oportet crescere – Er [Christus]<br />

muss wachsen“ (Joh 3, 30). Am 10. November 2013<br />

wählte das Dom- und Metropolitankapitel zu Salzburg<br />

Franz Lackner zum Erzbischof von Salzburg. Papst<br />

Franziskus bestätigte die Wahl am 18. November 2013.<br />

Am 12. Jänner 2014 übergab der emeritierte Erzbischof<br />

Alois Kothgasser bei der Amtseinführung im Salzburger<br />

Dom den Hirtenstab an seinen Nachfolger.<br />

<strong>Die</strong> feierliche Ordensaufnahme von Erzbischof Lackner<br />

ist für den <strong>Malteser</strong>orden ein Anlass großer Freude.<br />

Großprior Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn hob in einer<br />

kurzen Ansprache die spirituelle und segensreiche Begleitung<br />

des Ordens und ihre essenzielle Bedeutung<br />

hervor. Um das seit 1099 n. Chr. dokumentierte, und<br />

vom Seligen Gerhard initiierte Werk, im <strong>Die</strong>nst der<br />

Herren Kranken wirkungsvoll durchzuführen, muss der<br />

Orden auch künftig ein unabdingbarer Bestandteil des<br />

karitativen und spirituellen Lebens unseres Landes sein.<br />

Der <strong>Malteser</strong>orden freut sich, S.E. Erzbischof Lackner in<br />

seinen Reihen zu wissen und wünscht ihm für all sein<br />

Wirken Gottes reichsten Segen!<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 59


MALTESERORDEN<br />

70 JAHRE<br />

MALTESER HILFSDIENST DEUTSCHLAND<br />

Das Jubiläum wurde am 30. September und 1. Oktober <strong>2023</strong> in Köln feierlich begangen.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Aus der ehrenamtlichen Gruppe von Helferinnen und<br />

Helfern, die nach Wunsch des damaligen Bundeskanzlers,<br />

Konrad Adenauer, Erste Hilfe vermitteln sollte, ist eine<br />

große Sozialorganisation geworden. Beim Jubiläumsfestakt<br />

war Österreich durch seinen Großprior, Fra’ Gottfried<br />

Kühnelt-Leddihn, und Ordenskanzler Dipl.-Ing. Richard<br />

Steeb vertreten.<br />

Rund 1.400 <strong>Malteser</strong> aus ganz Deutschland kamen am<br />

30. September <strong>2023</strong> in der Kölner Festhalle „Gürzenich“<br />

sowie zu einem Festgottesdienst im Kölner Dom mit Weihbischof<br />

Ansgar Puff zusammen. Dabei wurden soziale<br />

<strong>Die</strong>nste, Hausnotruf, Hospiz- und Trauerarbeit, attraktives<br />

Ehrenamt, Freiwilligendienst, ambulante und stationäre<br />

Pflege, internationale Not- und Katastrophenhilfe und<br />

andere Aufgaben der <strong>Malteser</strong> hervorgehoben.<br />

Der Präsident der Deutschen Assoziation des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

und Aufsichtsratsvorsitzende der <strong>Malteser</strong> in<br />

Deutschland, Erich Prinz von Lobkowicz, wies dabei auf<br />

die vielfältige Hilfe hin, die die <strong>Malteser</strong> leisten: „Ich bin<br />

sehr stolz auf die Entwicklung des <strong>Malteser</strong> Hilfsdienstes<br />

seit seiner Gründung vor 70 Jahren. Mich beeindruckt,<br />

dass die vielen tollen Menschen im Hilfsdienst sich von<br />

der Geschichte, vom Auftrag des Ordens – ‚Glauben und<br />

Helfen‘ – begeistern und bewegen lassen.“ Heute engagieren<br />

sich 55.000 Ehrenamtliche und 40.000 Hauptamtliche<br />

in den <strong>Die</strong>nsten der <strong>Malteser</strong> in Deutschland.<br />

Der Vorstandsvorsitzende Elmar Pankau unterstrich die<br />

christlichen Grundüberzeugungen der Hilfsorganisation:<br />

„Wir helfen allen Menschen in Not – unabhängig von<br />

ihrer Herkunft, Religion, sexueller Identität, ihrem Alter<br />

oder ihrer Weltanschauung. Für uns ist es unerheblich,<br />

welche Hautfarbe ein Mensch hat, welche Sprache er<br />

spricht und auch, warum er in Not geraten ist. Das klingt<br />

selbstverständlich, ist es aber in vielen Teilen der Welt<br />

nicht. Für uns ist jeder Mensch einzigartig, unersetzbar,<br />

60<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDEN<br />

Fotos: weisslicht.fotografie/<strong>Malteser</strong> und Joachim Gies/<strong>Malteser</strong><br />

wertvoll und von Gott geliebt. Jeder Mensch besitzt die<br />

gleiche unantastbare Würde.“<br />

An dieser Hilfe können alle Menschen mitwirken, betonte<br />

der Präsident des <strong>Malteser</strong> Hilfsdienstes, Georg Graf<br />

von Khevenhüller: „Jede Person, die unsere christlichen<br />

Grundlagen respektiert, ist eingeladen mitzuarbeiten; die<br />

Hilfe ist bei uns willkommen und wertgeschätzt. Weil es<br />

uns so wichtig ist, eine attraktive Ehrenamtsorganisation<br />

zu sein und zu bleiben, investieren wir viel in unser Ehrenamtsmanagement<br />

und die Führungskräfteentwicklung im<br />

Ehrenamt. Wir legen großen Wert auf eine positive, diskriminierungsfreie,<br />

wertschätzende Verbandskultur.“<br />

Caritas und <strong>Malteser</strong> arbeiten eng zusammen<br />

Auf Anregung von Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

gründete 1953 der <strong>Malteser</strong>orden in Deutschland –<br />

unterstützt vom Deutschen Caritasverband – den <strong>Malteser</strong><br />

Hilfsdienst. Aus den Anfängen der Erste-Hilfe-<br />

Ausbildung durch Ehrenamtliche entwickelte sich eine<br />

große Hilfsorganisation und ein Sozialunternehmen:<br />

Seit Bestehen setzen sich Ehren- und Hauptamtliche<br />

neben der Ausbildung in Erster Hilfe zum Beispiel im<br />

Katastrophenschutz, im Sanitätsdienst und im Rettungsdienst<br />

ein. Sie geben Menschen zu Hause mit<br />

dem Hausnotruf Sicherheit und kümmern sich um diejenigen,<br />

die einsam sind. Krankenhäuser, Altenheime,<br />

Fotos: Dirk Jochmann/<strong>Malteser</strong><br />

(v.l.n.r.:) Dr. Erich Prinz von Lobkowicz, Präsident der Deutschen<br />

Assoziation des <strong>Malteser</strong>ordens; Dr. Elmar Pankau,<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>Malteser</strong> in Deutschland; Eva Maria<br />

Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes;<br />

Dr. Heinrich-<strong>Die</strong>trich <strong>Die</strong>ckmann, Vertreter der Familie Adenauer;<br />

Georg Graf von Khevenhüller, Präsident des <strong>Malteser</strong> Hilfsdienstes.<br />

Jugendhilfe sowie die Betreuung von Asylbewerbern<br />

und die internationale Katastrophenhilfe sind weitere<br />

bekannte Tätigkeitsfelder. Teil der <strong>Malteser</strong> Familie in<br />

Deutschland sind auch die Kinder und Jugendlichen der<br />

<strong>Malteser</strong> Jugend.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 61


MALTESERORDEN<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> sind Mitglied<br />

des Deutschen Caritasverbands.<br />

Caritas-Präsidentin<br />

Eva Maria Welskop-Deffaa<br />

würdigte bei ihrem Besuch<br />

der Bundesversammlung in<br />

Münster das Ineinandergreifen<br />

von Caritas und<br />

<strong>Malteser</strong>n: „<strong>Malteser</strong> stehen<br />

nicht an der Seite und<br />

geben kluge Ratschläge, sondern sie krempeln die Ärmel<br />

hoch und fassen mit an. Ganz gleich, ob es um die Not<br />

von Geflüchteten, von Menschen in Armut oder von Betroffenen<br />

einer Naturkatastrophe geht. Jede und jeder<br />

<strong>Malteser</strong> hilft auf seine eigene Art und entsprechend der<br />

Not, die es zu lindern gilt. <strong>Malteser</strong> sind Teil der großen<br />

Caritasfamilie. Das Flammenkreuz des Caritasverbandes<br />

und das achtspitzige <strong>Malteser</strong>kreuz haben die gleiche<br />

Botschaft: Wir sind da, wo Menschen in Not sind – vor<br />

Ort und global vernetzt, analog und digital, freiwillig und<br />

beruflich engagiert. Wir setzen uns gemeinsam für gesellschaftliche<br />

und politische Rahmenbedingungen ein, die<br />

Armen, Alten, Kranken und Menschen mit Handicap ein<br />

gutes Leben ermöglichen, für eine solidarische Welt, in<br />

der die Würde des und der Einzelnen geachtet wird. Ich<br />

bin dankbar, dass viele Menschen als <strong>Malteser</strong> für die<br />

Umsetzung dieser Werte eintreten ohne zu fragen: Was<br />

bekomme ich dafür?“<br />

GROSSPRIOR VISITIERT<br />

DIE WIRTSCHAFTSBETRIEBE<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn zeigt sich über die geleistete Arbeit beeindruckt.<br />

Im Austausch mit Mitarbeitern des Waldbetrieb Ligist, erklärt Oberforstmeister Dipl.-Ing. Spörk der Visitationsdelegation, wie<br />

aktuellen Herausforderungen begegnet wird.<br />

Am 14. Juli <strong>2023</strong> wurde der Waldbetrieb Ligist und<br />

am 9. Oktober <strong>2023</strong> die Kommende Mailberg von<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, Großprior von Österreich,<br />

visitiert. Im Zuge der Besuche konnte er sich vom<br />

verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der<br />

Natur überzeugen und drückte seine Wertschätzung für<br />

die geleistete Arbeit aus.<br />

Seit den frühen 70er-Jahren zählt der Waldbetrieb Ligist<br />

zu den Wirtschaftsbetrieben des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

in Österreich. Mit der Ausdehnung von Fürstenfeld, über<br />

Ligist, bis auf die Hebalm, gilt es, ein Waldgut zu bewirtschaften,<br />

dass verschiedenste Höhenlagen und daher<br />

auch verschiedenste Baumsorten umfasst. Oberforstmeister<br />

Dipl.-Ing. Clemens Spörk trägt mit den beiden<br />

Oberförstern Ing. Günter Petrovitz und Ing. Hannes<br />

Zmugg die Verantwortung für die zukunftsorientierte<br />

Entwicklung des Waldgebiets. Bei der Visitation, bei<br />

der neben Großprior Fra’ Kühnelt-Leddihn auch der<br />

Rezeptor des Ordens, Ulrich Glaunach-Kazenstain,<br />

62<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDEN<br />

<strong>Die</strong> Kommende Mailberg zählt mit ihren Wirtschaftsbetrieben seit 1146 zum <strong>Malteser</strong>orden.<br />

Neben Sonnenblumen (hier kurz vor der Ernte), werden die landwirtschaftlichen Flächen mit Weizen, Dinkel und Erbsen<br />

bewirtschaftet. Gutsverwalter Leonhard Graf von Deym mit dem Großprior im Steinbruch der Kommende Mailberg.<br />

Ordenskanzler Richard Steeb, der Delegat der Ordensdelegation<br />

Steiermark, Richard Wittek-Saltzberg, und<br />

Jochen Ressel, Leiter Kommunikation des Ordens, anwesend<br />

waren, konnte eindrucksvoll gezeigt werden,<br />

wie man den aktuellen Herausforderungen begegnet.<br />

<strong>Die</strong>se reichen von veränderten klimatischen Bedingungen<br />

mit erhöhtem Schädlingsaufkommen, bis hin zu<br />

Holzmärkten, die von unterschiedlichen internationalen<br />

Entwicklungen beeinflusst werden. <strong>Die</strong> erzielten Ergebnisse<br />

sind die Folge eines höchst verantwortungsvollen<br />

Umgangs mit der Ressource Wald, was sich u.a. durch<br />

die konsequent verfolgte Einzelbaumbewirtschaftung<br />

zeigt. Dadurch wird die Menge an Schadholz durch<br />

z.B. Windwurf oder Schädlingsbefall minimiert und die<br />

waldbodenschonende Bewirtschaftung optimiert.<br />

Nicht unähnlich stellt sich die Situation der Gutsverwaltung<br />

Mailberg dar. <strong>Die</strong> seit 1146 zum Großpriorat<br />

von Österreich gehörende Kommende stellt den Beginn<br />

der Ordenstätigkeit in Österreich dar. Der dortige Waldbetrieb<br />

besteht ausschließlich aus Laubhölzern, die vor<br />

neuen, klimabedingt nun aufkeimenden Schadpflanzen,<br />

geschützt werden müssen. Bei der Visitation am 9. Oktober<br />

<strong>2023</strong> zeigte Gutsverwalter Leonhard Graf von Deym<br />

auf beeindruckende Weise, wie er die Grundlage dafür<br />

legt, dass über die nächsten Jahrzehnte eine ständige Verbesserung<br />

der Waldqualität erreicht werden kann. „Ich<br />

kann nur die Grundlage legen“, sagte Leonhard Deym,<br />

„denn erst in 80 bis 100 Jahren werden meine Nachfolger<br />

die Ergebnisse ernten können.“ <strong>Die</strong>se Aussage zeigt, mit<br />

welch verantwortungsvoller Gesinnung auch in Mailberg<br />

an die aktuellen Aufgaben herangegangen wird. Bei der<br />

Visitation wurden die selbstbewirtschafteten landwirtschaftlichen<br />

Flächen, auf denen Weizen, Dinkel, Sonnenblumen<br />

und Erbsen angebaut werden, in Augenschein<br />

genommen, wie auch die Rieden des von Lenz Moser<br />

bewirtschafteten <strong>Malteser</strong> Schlossweinguts. <strong>Die</strong> aktuelle<br />

Marktlage angesichts der preisbestimmenden Ukraine-<br />

Krise, wie auch in Kürze anstehende Fruchtfolgeveränderungen<br />

aufgrund der veränderten Bodenchemie,<br />

wurden mit der Delegation des Großpriors diskutiert.<br />

Der Steinbruch, der nicht kommerziell, sondern für den<br />

Eigenbedarf z.B. im Rahmen der Schlosskirche Mailberg,<br />

genutzt wird, wurde ebenfalls besucht. Den Abschluss<br />

bildeten Gespräche mit der neuen Pächterin des Schlosskellers<br />

in Mailberg, Frau Barbara Gschnitzer, die das von<br />

ihr geplante Herbst-Winter-Programm vorstellte und aus<br />

denen sich nun auch für das Schlosshotel interessante<br />

Möglichkeiten für Kombi-Angebote ergeben.<br />

Seine Visitationen fasst der Großprior wie folgt zusammen:<br />

„Es ist schon etwas sehr Besonderes für mich, die<br />

Verantwortung nicht nur für die Hilfswerke des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

zu tragen, sondern auch für die Wirtschaftsbetriebe.<br />

Es ist schön zu erleben, mit welcher verantwortungsvollen<br />

Herangehensweise das beste Ergebnis erzielt wird<br />

– und das unter dem Aspekt der langfristigen Ausrichtung<br />

über Generationen hinweg. Nicht unerwähnt darf<br />

an dieser Stelle die Unterstützung durch Frau Eva Reinisch<br />

in Ligist, sowie von Frau Britta Bischoff in Mailberg<br />

bleiben. Sie alle arbeiten mit ganzem Herzen für den<br />

<strong>Malteser</strong>orden und ich danke den Verantwortlichen, sowie<br />

auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr<br />

Wirken! Es ist beruhigend für mich, die Wirtschaftsbetriebe<br />

in guten Händen zu wissen und ich freue mich auf<br />

die nächsten Besuche.“<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 63


MALTESERORDEN<br />

MALTESERORDEN<br />

Richard Wittek-Saltzberg,<br />

Delegat der Steiermark,<br />

bei der Eröffnung des<br />

Benefizabends.<br />

BENEFIZABEND IN GRAZ ALS<br />

GROSSES ZEICHEN DER SOLIDARITÄT<br />

<strong>Die</strong> Delegation Steiermark organisierte einen beeindruckenden Abend am 18. November <strong>2023</strong>.<br />

Von Peter Stellnberger<br />

Der von der der Delegation Steiermark des des <strong>Malteser</strong>ordens or-<br />

organisierte Benefizabend fand fand am am 18. November 18. November <strong>2023</strong> <strong>2023</strong> statt<br />

zum und zeigte 20. Mal auf statt beeindruckende und zeigte auf Weise, beeindruckende was ehrenamtliches Weise,<br />

was Engagement ehrenamtliches bewirken Engagement kann. <strong>Die</strong> bewirken zahlreich kann. erschienenen <strong>Die</strong> zahlreich<br />

Gäste erschienenen genossen einen Gäste großartigen, genossen stilvollen einen großartigen, und vor allem stilvollen<br />

wohltätigen und vor Abend allem in wohltätigen der Aula der Alten Abend Universität in der Aula Graz. der<br />

Alten Das Spendenergebnis Universität Graz. kommt Das Spendenergebnis dem <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />

kommt dem<br />

<strong>Malteser</strong> Austria, Bereich Hospitaldienst Steiermark/Kärnten, Austria, Bereich zugute, Steiermark/ um einen<br />

Kärnten, geländetauglichen zugute, um Rollstuhl einen geländetauglichen zu finanzieren. Damit Rollstuhl wird<br />

zu Menschen finanzieren. mit Behinderung Damit wird Menschen ermöglicht, mit ein Behinderung<br />

Stück Natur<br />

ermöglicht, abseits asphaltierter ein Stück Wege Natur zu abseits erleben. asphaltierter Wege zu<br />

erleben.<br />

Das Organisationskomitee stellte unter großem persönlichen<br />

Organisationskomitee Einsatz ein beeindruckendes stellte unter Ehren- großem und Patrones-<br />

persönli-<br />

Das<br />

chen sen-Komitee Einsatz ein zusammen, beeindruckendes wobei sich Ehren- jede und Persönlichkeit Patronessen-Komitee<br />

in den <strong>Die</strong>nst zusammen, der guten Sache wobei stellte sich jede und Persönlichkeit einen finanziel-<br />

den len Beitrag <strong>Die</strong>nst leistete, der guten um Sache den Abend stellte zu und einem einen Erfolg finanziellen zu machen.<br />

Das leistete, Damen-Komitee um den Abend bestehend zu einem aus Erfolg Katharina zu ma-<br />

Beitrag<br />

chen. Burger-Scheidlin, Der elegante Gini Benefizabend, Czernin-Dirkenau, der neben Gerda dîner dansant Goess,<br />

Marion Harnoncourt-Unverzagt, Marie-Therese Herberstein,<br />

Sarah Keil, Barbara Mohrenschildt, Isabel Steeb<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong><br />

64<br />

64<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong><br />

auch und Sigrid eine attraktive Wittek-Saltzberg, Tombola, unterstützte eine Cocktailbar, das Organisationskomitee<br />

und eine unterhaltsame mit vollem Einsatz. und von Der einer elegante Vielzahl Benefiz-<br />

von<br />

eine Disco<br />

Gästen abend, der begeistert neben einem unterstützte gesetzten Mitternachtsquadrille<br />

Diner mit musikalischer<br />

fand Begleitung auch nach auch dem Schlusswalzer eine attraktive noch Tombola, längere eine Zeit<br />

bot,<br />

kein Cocktailbar, Ende – eine zu sehr Disco genossen und eine die unterhaltsame zahlreichen Gäste und von das<br />

wohltätige einer Vielzahl Miteinander. von Gästen begeistert unterstützte Mitternachtsquadrille<br />

bot, fand auch nach dem Schlusswalzer<br />

Der noch Delegat längere der Zeit Steiermark kein Ende – des zu sehr Souveränen genossen <strong>Malteser</strong>- die zahlreichen<br />

Gäste das Richard wohltätige Wittek-Saltzberg Miteinander. fasst Der den Delegat Abend<br />

Ritter-Ordens,<br />

wie der Steiermark folgt zusammen: des Souveränen „Einmal mehr <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens,<br />

zeigte sich, wie sehr<br />

unser Richard Benefizabend Wittek-Saltzberg nach fasst dreijähriger den Abend Pause wie geschätzt folgt zusammen:<br />

Ich „Einmal danke auch mehr im zeigte Namen es sich, des wie Kommandanten<br />

großartig un-<br />

wird.<br />

des sere <strong>Malteser</strong> gesellschaftlichen Hospitaldienstes Veranstaltungen Austria, geschätzt Niklas Salm- werden<br />

und ich danke, auch dem im Land Namen Steiermark des Kommandanten<br />

sowie allen<br />

Reifferscheidt-Raitz,<br />

Unternehmen des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes und Gästen, zum Austria, großartigen Niklas Salm-Reifferscheidt-Raitz,<br />

beigetragen allen haben. Besucherinnen Und nicht und zuletzt Besuchern gilt unser so-<br />

Spendenergebnis<br />

Dank wie allen dem Unternehmen, Organisationskomitee, die zum großartigen das großartige Spendenergebnis<br />

geleistet beigetragen hat. haben. Danke Und Elisabeth nicht zuletzt Eder, Christoph gilt unser<br />

Arbeit<br />

Dornbusch Dank dem Organisationskomitee, und Peter Stellnberger!“ die großartige Arbeit<br />

geleistet haben. Danke Elisabeth Eder, Christoph Dornbusch<br />

und Peter Stellnberger!“


MALTESERORDEN<br />

DIE FREUDE,<br />

HELFEN DIE FREUDE, ZU KÖNNEN<br />

Großspende HELFEN an die MALTESER ZU ermöglichen KÖNNEN<br />

nachhaltige<br />

Hilfe.<br />

Großspende an die MALTESER ermöglichen Von nachhaltige<br />

Florian Hartig<br />

Hilfe.<br />

Durch die großzügige Unterstützung der Von Dörflinger Florian Hartig Privatstiftung<br />

wurde es möglich, ein großes Hilfsprojekt<br />

umzusetzen. Durch die großzügige Für die Familie Unterstützung Steiner konnte der Dörflinger ein MiniVan/ Privatstiftung<br />

inklusive wurde behindertengerechtem es möglich, ein großes Umbau Hilfsprojekt<br />

der Ladeflä-<br />

Bus<br />

che umzusetzen. mit Rampe Für finanziert die Familie werden. Steiner Im konnte Juli konnte ein MiniVan/ die Familie<br />

Bus inklusive erstmals behindertengerechtem den Urlaub fahren Umbau und ließ der uns Ladefläche<br />

mit zukommen: Rampe finanziert „Wir waren werden. jetzt Im ein Juli paar konnte Tage in die Kro-<br />

Fa-<br />

diese<br />

Zeilen<br />

atien milie erstmals und der Bus in den ist Urlaub eine so fahren große und Erleichterung. ließ uns diese Wir<br />

müssen Zeilen zukommen: so oft an Euch „Wir und waren die jetzt großzügige ein paar Spende Tage in denkenatien<br />

Vielen, und der vielen Bus Dank!“ ist eine Es so ist große uns eine Erleichterung. Ehre, durch Wir die<br />

Kro-<br />

dankenswerte müssen so oft Zusammenarbeit an Euch und die großzügige mit der Dörflinger Spende denken.<br />

Vielen, dem vielen „obsequum Dank!“ Es pauperum“ ist uns eine unseres Ehre, durch Ordens-<br />

die<br />

Privatstiftungmottos<br />

dankenswerte so großartig Zusammenarbeit Ausdruck verleihen mit der zu Dörflinger können! Privatstiftung,<br />

dem „obsequum pauperum“ unseres Ordensmottos<br />

so großartig Ausdruck verleihen zu können!<br />

istockphoto.com istockphoto.com<br />

KEKSERLMARKT<br />

KEKSERLMARKT<br />

15. Dezember <strong>2023</strong><br />

15. Dezember <strong>2023</strong><br />

von 13:00 bis 19:00 Uhr im Jugendzentrum Atoll<br />

Mit von Ihrem 13:00 Kommen bis 19:00 und Uhr Ihrer im Spende Jugendzentrum unterstützen Atoll Sie die<br />

lebensverkürzend erkrankten Kinder und Jugendlichen,<br />

Mit Ihrem Kommen und Ihrer Spende unterstützen Sie die<br />

die im Hilde Umdasch Haus liebevoll gepflegt werden.<br />

lebensverkürzend erkrankten Kinder und Jugendlichen,<br />

die im Hilde Stefan-Fadinger-Straße Umdasch Haus liebevoll 25, 3300 Amstetten gepflegt werden.<br />

office@malteser-kinderhilfe.at I www.malteser-kinderhilfe.at<br />

Stefan-Fadinger-Straße 25, 3300 Amstetten<br />

office@malteser-kinderhilfe.at I www.malteser-kinderhilfe.at<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 65


MALTESERORDEN<br />

51. MALTESER<br />

STERNWALLFAHRT<br />

NACH ALTÖTTING<br />

Im Juli trafen einander rund 900 Pilger der MALTESER-<br />

Wallfahrt im Gnadenort.<br />

Von Stefan Jordis-Lohhausen<br />

In der voll besetzten Basilika St. Anna konnte Wallfahrtsleiter<br />

Franz-Josef Baron von der Heydte nicht nur Pilger<br />

aus allen sieben bayerischen Bistümern begrüßen, sondern<br />

auch Gläubige aus der Schweiz, Liechtenstein, Tirol,<br />

Oberösterreich und Salzburg. Dem Gottesdienst vorausgegangen<br />

war eine Prozession vom Dultplatz zur Basilika<br />

mit zahlreichen <strong>Malteser</strong>-Rittern und Ordensdamen. Als<br />

Hauptzelebrant leitete Abt Johannes Eckert OSB aus der<br />

Benediktinerabtei St. Bonifaz in München und Andechs<br />

eine beeindruckende Heilige Messe, in der er darauf hinwies,<br />

dass es kein Gold und Silber brauche, um Liebe zu<br />

zeigen. „Aber, was ich habe, gebe ich dir.“ Dazu gehöre,<br />

den anderen anzusehen, Nähe zu suchen, sich berühren<br />

zu lassen und auch den anderen zu berühren. Am Ende<br />

des Gottesdienstes wünschte der Abt den Pilgern, „dass<br />

ihr alle das Motto der heutigen Wallfahrt auch immer<br />

wieder im Alltag erfahren dürft: Der Herr ist da“.<br />

Delegat Paul Lovrek mit Weihbischof Andreas Laun.<br />

BENEDIKTION<br />

IM STIFT<br />

KLOSTERNEUBURG<br />

Bei der Amtseinführung von Anton Höslinger Can.Reg als<br />

neuer Probst des Stifts Klosterneuburg war eine Abordnung<br />

des <strong>Malteser</strong>ordens anwesend.<br />

Probst Anton Höslinger Can.Reg im Kreise der<br />

Ordensmitglieder Udo Thianich-Schwamberger, Paul<br />

Friedrich Friedrich Mensdorff-Pouilly und Prof. und Wolfgang Bandion<br />

(v.l.n.r.).<br />

66<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERORDEN<br />

S.E. CHRISTOPH CALICE IST NEUER<br />

BOTSCHAFTER DES ORDENS IN LITAUEN<br />

Am 4. Oktober <strong>2023</strong> überreichte Dr.<br />

Christoph Calice, Ordensmitglied<br />

und Vizekommandant des <strong>Malteser</strong><br />

Hospitaldienst Austria, dem litauischen<br />

Staatspräsidenten Gitanas Nausėda sein<br />

Beglaubigungsschreiben und ist nun als<br />

Botschafter des Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />

Ritter-Ordens bei der Republik Litauen<br />

tätig. Wir wünschen ihm für seine diplomatische<br />

Tätigkeit viel Erfolg und<br />

danken ihm für seinen Einsatz zur Förderung<br />

des Friedens und des Völker-<br />

dialogs in dieser sensiblen geografischen<br />

Region.<br />

GEISTIGE STÄRKUNG IN HOCH ST. PAUL<br />

Eine kleine Wallfahrt mit großer Wirkung.<br />

Von Kurt Georg Unzeitig<br />

Am 16. September <strong>2023</strong> traf sich die Delegation<br />

Kärnten zu einer kleinen Wallfahrt in Hoch St. Paul.<br />

Nach einem Rosenkranz im Wald während der Wanderung<br />

hielt unser Delegationsseelsorger Msgr. Emmanuel<br />

Longin eine Heilige Messe. Im Anschluss an das Mittagessen<br />

wurden wir nach Schloss Bach zu einer Führung<br />

mit Kaffee und Kuchen bei Familie Chlotwig und<br />

Johanna von Franz eingeladen. Es war eine gelungene<br />

Wallfahrt, die einmal mehr zeigte, dass die spirituelle<br />

Stärkung in der Gemeinschaft von großer Bedeutung<br />

für den <strong>Malteser</strong>orden ist. <strong>Die</strong> Ordensmitglieder dankten<br />

dem Kärntner Delegat Florian Hartig sowie Msgr.<br />

Emmanuel Longin für die Organisation dieser Wallfahrt!<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 67


MALTESERORDEN<br />

WELTTAG<br />

DES ORDENS<br />

<strong>Die</strong>ser besondere Tag wurde am 14. Oktober <strong>2023</strong><br />

weltweit begangen.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Ursprünglich vor allem als Tag gedacht, an dem Assoziationen<br />

mit geringerer öffentlicher Sichtbarkeit gemeinsam<br />

ihr Wirken darstellen, wurde der 14. Oktober – der<br />

Tag nach dem Gedenktag des Ordensgründers, des Seligen<br />

Gerhards – dieses Jahr als weltweite Kommunikations-Aktivität<br />

in Szene gesetzt. Unterstützt vom Magistral<br />

Communication Office der Ordensregierung in Rom,<br />

nahmen 11 Länder daran teil. Allein in Italien waren die<br />

<strong>Malteser</strong> an den wichtigsten Plätzen in 34 Städten des<br />

Landes im Einsatz, um das Wirken des Ordens darzustellen.<br />

Viele Großpriorate und Assoziationen – von den USA<br />

bis Australien – nahmen am Welttag des Ordens teil, darunter<br />

auch das Großpriorat von Österreich.<br />

In Innsbruck waren die <strong>Malteser</strong> im Rahmen des Sicherheits-<br />

und Familienfestes „HERZsicher Innsbruck“ in der<br />

Öffentlichkeit aktiv und informierten viele Bürgerinnen<br />

und Bürger über lebensrettende Sofortmaßnahmen.<br />

Außerdem veranstalteten die <strong>Malteser</strong> den „Flohmarkt<br />

für den guten Zweck“ in der Innsbrucker <strong>Malteser</strong>-Zentrale.<br />

Da im Vorfeld des Welttags des Ordens verschiedene<br />

Schwerpunkt-Aktivitäten der Hilfswerke stattfanden,<br />

darunter der Benefiz-Gartencocktail im <strong>Malteser</strong><br />

Ordenshaus, die Bundesübung des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes<br />

Austria und der Kinderhilfelauf zugunsten der<br />

<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe, und da die <strong>Malteser</strong> in Wien durch<br />

das Wiener Sicherheitsfest am Nationalfeiertag, und in<br />

der Adventzeit durch die Straßensammlung bzw. den<br />

Punschstand umfassende öffentliche Sichtbarkeit erzeugen,<br />

wurde der Welttag des Ordens in Abstimmung mit<br />

Rom, abgesehen von der Aktivität der <strong>Malteser</strong> Tirol/<br />

Vorarlberg in Innsbruck, hauptsächlich auf den Social-<br />

Media-Kanälen begangen. Mit dem von Rom bereitgestellten<br />

Logo und einem Welttag-Video wurde die Online-Kampagne<br />

tags davor entsprechend angekündigt.<br />

In einer umfassenden Kampagne auf Facebook und<br />

Instagram wurden alle Hilfswerke und die Aktivitäten des<br />

Ordens im Laufe des gesamten Welttags des Ordens dargestellt.<br />

Damit wurden auf jedem Kanal ca. 17.000 User<br />

erreicht. Das Großpriorat von Österreich plant für den<br />

nächsten Welttag des Ordens wieder eine Kampagne, die<br />

in enger Absprache mit allen Hilfswerken organisiert<br />

werden wird. Der nächste Welttag des Ordens findet am<br />

12. Oktober 2024 statt.<br />

68<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


Foto: <strong>Malteser</strong> Ukraine<br />

MALTESERINTERNATIONAL<br />

1.400 Winterhilfe-Pakete mit Schlafsäcken, Decken, Isoliermatten, Lampen und Thermosflaschen unterstützen auch im kommenden ukrainischen<br />

Winter Bedürftige. Auch im Schutzraum gibt es keinen Strom und keine Heizung.<br />

UKRAINE<br />

SCHWERER WINTER<br />

Der kommende Winter wird noch schwieriger als der Vergangene.<br />

<strong>Die</strong> Hilfe für die Menschen, die im Osten und Süden der<br />

Ukraine unter den andauernden Kampfhandlungen leiden,<br />

läuft weiter: Im Oktober haben die <strong>Malteser</strong> Ukraine<br />

in Ivano-Frankivsk mehr als 2.000 Nahrungsmittelpakete<br />

gepackt, die im Rahmen der Winterhilfe an Bedürftige verteilt<br />

werden. In den kommenden Monaten sind auch Verteilungen<br />

von 1.400 Winterhilfe-Paketen geplant.<br />

<strong>Die</strong>se Pakete enthalten u.a. Schlafsäcke, Decken, Isoliermatten,<br />

Lampen, und Thermosflaschen, damit sich die<br />

Familien in Kellern oder Bunkern warmhalten können.<br />

„Wir stellen uns darauf ein, dass dieser Winter noch<br />

Von Elena Becker<br />

schwieriger werden könnte als der Vergangene. <strong>Die</strong><br />

Schäden an der Infrastruktur sowie die kontinuierlichen<br />

Bombardierungen der Frontgebiete – aber auch weiter<br />

entfernter Städte – erschweren die Versorgung der Menschen.<br />

Zudem wurde die Energieinfrastruktur im letzten<br />

Winter durch die Angriffe stark beschädigt und es<br />

besteht die Gefahr, dass es diesen Winter zu längerfristigen<br />

Ausfällen von Strom und Heizung kommen wird.<br />

Vor allem wenn es wie im letzten Winter wieder Angriffe<br />

auf die Energieinfrastruktur geben sollte“, berichtet<br />

Melanie Plöger, die die Hilfe für <strong>Malteser</strong> International<br />

in der Ukraine koordiniert.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 69


MALTESERINTERNATIONAL<br />

AFGHANISTAN<br />

100.000 EURO SOFORTHILFE<br />

MALTESER International hilft nach Erdbeben.<br />

Von Katharina Kiecol<br />

Foto: Union Aid/<strong>Malteser</strong> International<br />

Nach den schweren Erdbeben im Juni und erneut<br />

Mitte Oktober, stellt <strong>Malteser</strong> International weitere<br />

Euro 100.000,– für Soforthilfen für die Menschen in<br />

Afghanistan bereit. Innerhalb weniger Tage gab es in der<br />

Provinz Herat mehrere schwere Erdbeben, allein drei davon<br />

der Stärke 6,3. Nach Angaben der lokalen Behörden<br />

sind allein durch die Beben am Wochenende mehr als<br />

2.000 Menschen ums Leben gekommen. Angaben zu den<br />

Zahlen der Betroffenen des jüngsten Bebens sind noch<br />

nicht bekannt.<br />

„<strong>Die</strong> Situation ist katastrophal. Unsere Partnerorganisation<br />

Union Aid berichtet uns nach einer ersten Erkundung<br />

der betroffenen Gebiete, dass ganze Dörfer vollständig<br />

zerstört wurden. Tausende Menschen haben alles verloren.<br />

Wir werden unsere Hilfe nun breit aufstellen,<br />

denn die Menschen benötigen buchstäblich alles: Medizinische<br />

Versorgung, Lebensmittel, aber auch Zelte,<br />

Decken und Hygieneartikel. Der Winter steht kurz bevor<br />

und in dieser Region wird es bitterkalt. Wir müssen<br />

dafür sorgen, dass diese Menschen nun den bestmöglichen<br />

Schutz erhalten, bis ihre Häuser wieder aufgebaut<br />

sind“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung<br />

bei <strong>Malteser</strong> International.<br />

Bereits vor den Erdbeben waren fast 70 Prozent der Bevölkerung<br />

auf humanitäre Hilfe angewiesen. „<strong>Die</strong> Menschen<br />

hatten auch schon vor den Beben kaum genug zum<br />

Leben. Nun haben sie auch das Wenige, das sie besaßen,<br />

noch verloren“, sagt Wasser.<br />

<strong>Malteser</strong> International arbeitet seit 2002 in Afghanistan.<br />

Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Union<br />

Aid stellen wir derzeit Basisgesundheitsdienste bereit<br />

und versorgen mangelernährte Kinder und Schwangere<br />

medizinisch.<br />

70<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


MALTESERINTERNATIONAL<br />

SÜDSUDAN<br />

HUMANITÄRE HILFE<br />

Von Mathis Biermann<br />

Als jüngstes Land der Welt feierte der Südsudan 2011 voller<br />

Hoffnung seine lang erkämpfte Unabhängigkeit. Doch<br />

der Frieden war von kurzer Dauer. Bereits im Dezember<br />

2013 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen<br />

Opposition und Regierung, unter denen die Bevölkerung<br />

bis heute leidet. Im August 2018 wurde ein Friedensvertrag<br />

unterschrieben. Ob dieser das Land dauerhaft<br />

stabilisiert, muss sich jedoch noch herausstellen.<br />

auf die Bereiche Ernährung, Wasser, Sanitär & Hygiene<br />

(WASH) sowie Gesundheit. So wird den Menschen ein sicherer<br />

Zugang zu Wasserquellen, sanitären Einrichtungen<br />

und ausreichender Ernährung ermöglicht. Das Ziel ist es,<br />

die Lebensgrundlagen für bedürftige Haushalte langfristig<br />

zu verbessern.<br />

Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs befinden sich über vier<br />

Millionen Südsudanesen auf der Flucht. Das Risiko, dass<br />

sich ansteckende Krankheiten wie Cholera und Masern<br />

verbreiten, ist hoch. In einigen Regionen ist die ohnehin<br />

völlig unzureichende Wasserversorgung und Infrastruktur<br />

komplett zusammengebrochen. Mehr als die Hälfte der<br />

Bevölkerung gilt als akut ernährungsunsicher (Stand: November<br />

2022). Verstärkend kommt hinzu, dass auch Nachbarländer<br />

des Südsudans – unter anderem die DR Kongo,<br />

der Sudan, Äthiopien und Uganda – mit schwierigen Situationen<br />

zu kämpfen haben und südsudanesische Flüchtlinge<br />

diese Länder zusätzlich belasten.<br />

Der Bürgerkrieg in den vergangenen Jahren im Südsudan<br />

zwang die ländliche Bevölkerung zur Flucht vor der anhaltenden<br />

Gewalt. Viele flohen in städtische Gebiete und Vororte.<br />

<strong>Die</strong> Bevölkerungszunahme in diesen bereits selbst<br />

vom Bürgerkrieg betroffenen Gebieten verschlechterte die<br />

ohnehin problematische Versorgung mit Lebensmitteln<br />

und den Zugang zu sauberem Wasser. Es herrscht Hunger,<br />

Mangel- und Unterernährung. Mittlerweile kehren einige<br />

Familien in ihre Dörfer zurück und finden dort eine<br />

schlechte Wasserversorgung vor. Zudem fehlt es an Saatgut<br />

und landwirtschaftlichen Geräten, um die verlassenen<br />

Felder wieder zu bestellen.<br />

<strong>Malteser</strong> International ist bereits seit 1996 in der Region,<br />

die nun zum Südsudan gehört, tätig und setzt sich für eine<br />

Verbesserung der Lebenssituation der Südsudanesen ein.<br />

In den Projekten konzentriert sich <strong>Malteser</strong> International<br />

Schauspielerin Liz Baffoe im Gespräch mit Schülerinnen und<br />

Schülern einer Schule im Juba Distrikt, die <strong>Malteser</strong> International<br />

mit täglichen Schulmahlzeiten unterstützt.<br />

<strong>Die</strong> Hungerkrise in Zahlen<br />

Ende 2022 waren 6,6 Millionen Menschen ernährungsunsicher.<br />

Von April bis Juli <strong>2023</strong> wurde prognostiziert,<br />

dass 7,76 Millionen Menschen ernährungsunsicher sind<br />

– das sind 63% der Bevölkerung.<br />

Foto: BDX<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 71


GELESENEMPFOHLEN<br />

IM PARADIES<br />

DER STILLE<br />

Ein Buch das unter der Mitwirkung des Bereichseelsorgers<br />

des MALTESER Hospitaldienstes Austria – Bereich<br />

Oberösterreich, Hw. Herrn GR MMag. Klaus Sonnleitner,<br />

PhD, CanReg, entstanden ist.<br />

Von Ulrich Glaunach<br />

Ob ich ein paar Sätze schreiben kann über dieses Büchlein?<br />

Ja, sehr gerne mache ich das! Erst recht in einem<br />

Jahr, in dem ich es – aus verschiedenen Gründen – nicht<br />

geschafft habe, diesem Paradies im Rahmen meiner Exerzitien<br />

vielleicht ein bisschen näher zu kommen. Als klitzekleine<br />

Kompensation sozusagen.<br />

Bald kam dann das Büchlein mit der Post und lag doch<br />

eine Weile wartend auf dem Schreibtisch. Immer wieder<br />

aufgeschlagen, hineingeschnuppert, aber nicht gelesen.<br />

Aber eben immer wieder gerne aufgeschlagen, für einen<br />

erbauenden Moment. Schließlich kommt mir vor, das<br />

sei gerade das Anliegen dieses Buches: Bereit zu liegen,<br />

aufgeschlagen zu werden und den Leser mit einem kleinen<br />

Impuls zu erfreuen.<br />

Und diese Impulse sind vielfältig: Vom Wert der Stille<br />

und des Innehaltens über drei Rezepte – die Lust machen,<br />

ausprobiert zu werden – über Garten und Natur<br />

und die erbauliche Nähe Gottes in alldem. Zu Wort kommen<br />

neben Hildegard von Bingen, der heiligen Theresa<br />

von Avila und mehrfach der Heilige Benedikt, die Vertreter<br />

von 13 Klöstern mit ihren sehr persönlichen Betrachtungen<br />

über das Leben im Kloster. Erwähnenswert<br />

finde ich auch die schönen Bilder aus den Klöstern und<br />

von der sie umgebenden Natur. Was ich mir noch gewünscht<br />

hätte, ist eine Art Vorwort, welches beschreibt,<br />

wie die Idee zu dem Buch entstanden ist, wie die Auswahl<br />

der Texte zustande gekommen ist und was die Intention<br />

des Herausgebers war.<br />

Bei der Lektüre empfinde ich dann jeden einzelnen kurzen<br />

Bericht berührend und stimulierend. Wie kann man<br />

das zusammenfassen, ohne einzelne Berichte hervorzuheben<br />

und so eine ungerechtfertigte Wertung vorzunehmen?<br />

Da komme ich auf die Idee, ich mache es mir<br />

einfach und nehme eine Anleihe bei der künstlichen<br />

Intelligenz, die jetzt so in aller Munde ist: Flugs getan,<br />

beauftrage ich „Chat GPT“ mit einer Zusammenfassung<br />

unseres Buches. Siehe da, mir wird tatsächlich in Sekundenschnelle<br />

ein Textvorschlag gemacht: „<strong>Die</strong> Autoren<br />

nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die Welt der<br />

Meditation, Reflexion und der spirituellen Erkenntnisse.“<br />

Na bitte! Und es geht weiter: „Das Buch bietet eine<br />

inspirierende Perspektive darauf, wie wir inmitten des<br />

Lärms und der Geschäftigkeit des modernen Lebens die<br />

Stille finden können, die wir so dringend benötigen. <strong>Die</strong><br />

Autoren teilen ihre Erfahrungen und Weisheiten auf<br />

dem Weg zu innerer Ruhe und Erleuchtung.“ Den Rest<br />

erspare ich Ihnen.<br />

72<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


TAGEBUCH<br />

DIPLOMATIE<br />

IM DIENST DER<br />

SCHUTZBEDÜRFTIGEN<br />

Im Rahmen des Botschaftsempfangs am 26. Juni <strong>2023</strong> wurde der Gesandte<br />

und bev. Minister des MALTESERORDENS, Mag. Constantin Hoheneck, zum<br />

Gratial- und Devotions-Großkreuz-Ritter im Rang erhöht.<br />

In Anbetracht der nahenden Mittagszeit<br />

entschließe ich mich doch für die<br />

Erwähnung eines einzelnen Beitrages<br />

– auch wenn er gar nicht typisch für<br />

die Texte des Buches ist. Als Dankbarkeit<br />

für die gute Verpflegung, die ich<br />

zu Hause genieße, werde ich meiner<br />

Frau das „Pulled Pork mit Cole Slaw<br />

und Country Potatoes“ kochen, welches<br />

der Küchenchef Cartsen Bengel von<br />

der Abtei Maria Laach in dem Büchlein<br />

preisgibt. Mit überraschenden Ingredienzien<br />

inklusive Bier, Whisky und Coca<br />

Cola! Bei Gelegenheit werde ich berichten,<br />

was daraus geworden ist.<br />

Ich komme zum Schluss: „Im Paradies<br />

der Stille“ ist ein nettes Büchlein, dass<br />

sich sehr gut als Mitbringsel eignet.<br />

Dass ich gerade bei der Lektüre von<br />

Texten, die einen zurückführen sollen<br />

an Stille, Betrachtung und Gebet,<br />

schließlich bei der künstlichen Intelligenz<br />

gelandet bin, ist schon eine Ironie<br />

– oder einfach ein Augenzwinkern des<br />

Humors, mit dem der liebe Gott uns<br />

durch die Welt schickt.<br />

„Im Paradies der Stille“, Herder,<br />

1. Auflage <strong>2023</strong>, gebunden<br />

128 Seiten, Euro 22,–<br />

ISBN: 978-3-451-39042-5<br />

Der Status des Ordens als souveränes Völkerrechtssubjekt, mit diplomatischen<br />

Beziehungen zu 113 Ländern, und die sich daraus ergebende<br />

Neutralität sowie politische Unabhängigkeit, bildet die Grundlage für äußerst<br />

effektive und schnelle Hilfe in betroffenen Gebieten. Als besonderes<br />

Aufgabengebiet zählt der Kampf gegen den Menschenhandel, der für<br />

unfassbares Leid der Verschleppten verantwortlich ist und bereits ein Volumen<br />

von über USD 150 Mio. weltweit erreicht hat. Der Diplomatische<br />

<strong>Die</strong>nst des <strong>Malteser</strong>ordens ist außerdem unterstützend bei der Organisation<br />

von Hilfstransporten und beim Transfer medizinischer Ausstattung<br />

in Krisengebiete tätig.<br />

Grund genug für den Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden, seinem Gesandten<br />

und bevollmächtigten Minister Mag. Constantin Hoheneck, in<br />

Anerkennung seiner besonderen Verdienste im diplomatischen <strong>Die</strong>nst,<br />

das Gratial- und Devotions-Großkreuz zu verleihen. <strong>Die</strong> Überreichung<br />

wurde im Zuge des Botschaftsempfangs am 26. Juni <strong>2023</strong> im Curhaus<br />

der Dom- und Metropolitanpfarre St. Stephan im Beisein zahlreicher<br />

Würdenträger und Diplomaten durch den Großprior des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens in Österreich, Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />

vorgenommen.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 73


TAGEBUCH<br />

(li.) Großprior Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn und S.E. Botschafter Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath mit dem Dank an<br />

KR Hilde Umdasch. (re.) KR Hilde Umdasch im Gespräch mit Olivier Loudon (GF, <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe) und Ordenskanzler Richard Steeb.<br />

EINE AUSSERGEWÖHNLICHE WOHLTÄTERIN<br />

KR Hilde Umdasch erhält das Großkreuz „Pro Merito Melitensi“ des MALTESERORDENS.<br />

Wer mit der höchsten zivilen Auszeichnung, die der<br />

<strong>Malteser</strong>orden zu vergeben hat, geehrt wird, hat Außergewöhnliches<br />

geleistet – und das trifft auf KR Hilde<br />

Umdasch in besonderem Maße zu. Am 18. Oktober konnte<br />

sie das Großkreuz „Pro Merito Melitensi“ in Empfang<br />

nehmen. Schon im Jahr 2013 erhielt sie das Verdienstkreuz<br />

mit Wappen und 2016 das Großoffizierskreuz der<br />

Verdienstauszeichnung „Pro Merito Melitensi“, doch all<br />

das nahm sie lediglich zum Anlass, ihr wohltätiges Wirken<br />

für die Betreuten der <strong>Malteser</strong> noch zu verstärken.<br />

Ihr Engagement ist vielfältig, umfassend und schlichtweg<br />

beeindruckend:<br />

• Das jährliche <strong>Malteser</strong> Wildwasser-Camp mit Behinderten<br />

(einen Bericht über das diesjährige Camp finden<br />

Sie in diesem Magazin) wird seit 2008 von Frau<br />

Umdasch mitfinanziert und bereitete seither unzähligen<br />

benachteiligten Menschen unvergessliche Erlebnisse.<br />

• Der <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria verdankt ihr zwei<br />

komplett ausgestattete Multifunktionsfahrzeuge.<br />

Von Richard Steeb<br />

<strong>Die</strong> Fahrzeuge sind auch für unsere Aktion „Herzenswunsch“<br />

im Einsatz. Im Rahmen dieser Aktion erfüllen<br />

wir Menschen mit einer finalen Diagnose einen – eventuell<br />

sogar letzten – großen Wunsch, wie z.B. kürzlich,<br />

als wir jemanden zur 1.000 km entfernten Taufe ihres<br />

Enkelkindes begleiten konnten, das diese Frau mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit nie wieder sehen wird.<br />

• Weiters ist die seit Jahrzehnten andauernde, liebevolle<br />

Hilfe und Unterstützung pflegebedürftiger und<br />

lebensverkürzend erkrankter Kinder in Niederösterreich<br />

zu erwähnen, die schließlich zur Errichtung<br />

des Hilde Umdasch Hauses in Amstetten geführt hat.<br />

KR Umdasch stellte dafür nicht nur das Grundstück<br />

zur Verfügung, sondern sie finanzierte auch den gesamten<br />

Bau. Seit der Fertigstellung überlässt sie der<br />

<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe das Haus zum operativen Betrieb<br />

– und das vollkommen unentgeltlich. Zusätzlich<br />

unterstützt sie diese besondere Pflegeeinrichtung für<br />

Kinder darüber hinaus mit großzügigen Zuwendun-<br />

74<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


TAGEBUCH<br />

Das Großkreuz „Pro Merito Melitensi“ ist die höchste Auszeichnung<br />

des <strong>Malteser</strong>ordens<br />

S.E. Botschafter Prinz von Schoenaich-Carolath überreicht die<br />

Urkunde.<br />

WIRD GEEHRT<br />

gen, um bestmögliche Betreuung sicherzustellen.<br />

• Frau KR Umdasch unterstützt außerdem seit Jahrzehnten<br />

die Krisen- und Katastrophenhilfe der <strong>Malteser</strong>,<br />

wie z.B. aktuell in der Ukraine, oder nach dem<br />

verheerenden Erdbeben in der Türkei.<br />

Wohl kaum eine andere erfolgreiche Unternehmerin, die<br />

sich neben ihren verantwortungsvollen Aufgaben in der<br />

eigenen Unternehmensgruppe sowie als Gründerin und<br />

Mäzenin von Start-Ups und von Projekten im Bereich<br />

von alternativen Energien engagiert, setzt sich gleichzeitig<br />

so umfassend für ihre Mitmenschen und für jene ein,<br />

die es am notwendigsten brauchen, um ein Leben in Würde<br />

führen zu können.<br />

In seiner Laudatio wies Großprior Fra’ Gottfried<br />

Kühnelt-Leddihn auch auf die spirituelle Dimension hin.<br />

Am 21. November 2014, dem Gedenktag „Maria – Unsere<br />

Liebe Frau in Jerusalem“, erfolgte die Grundsteinlegung<br />

ihres Hilde Umdasch Hauses. Er ergänzte: „So stehen Sie<br />

und Ihre immerwährende Hilfe sichtlich im engen Zusammenhang<br />

mit unserer Gottesmutter und mit dem<br />

Heiligen Lukas, dem Schutzpatron der Ärzte und der<br />

Kranken, der heute, an dem Tag, an dem Sie diese Auszeichnung<br />

erhalten, seinen Gedenktag feiert. Und diesen<br />

Schutz spüren auch täglich die uns Anvertrauten, dank<br />

Ihnen, sehr geschätzte Frau KR Umdasch! Daher wollen<br />

wir Sie heute mit unserer höchsten Auszeichnung, dem<br />

Großkreuz, ehren und Ihnen von Herzen danken, dass<br />

Sie uns über Jahrzehnte so viel Gutes ermöglichen. Ein<br />

aufrichtiges ‚Vergelt’s Gott‘ dafür!“<br />

Der Botschafter des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

bei der Republik Österreich, S.E. Sebastian Prinz von<br />

Schoenaich-Carolath nahm die anschließende Verleihung<br />

vor, bei der auch der Geschäftsführer der <strong>Malteser</strong><br />

Kinderhilfe, Olivier Loudon und weitere Ehrengäste anwesend<br />

waren.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 75


TAGEBUCH<br />

ÜBER SIEBEN JAHRE<br />

IM DIENST DER<br />

KOMMUNIKATION<br />

Katharina Stögner wurde für ihre langjährige Tätigkeit<br />

und ihr Bemühen um die Ordens-Kommunikation eine<br />

besondere Auszeichnung überreicht.<br />

Von Richard Steeb<br />

Als Katharina Stögner im Oktober 2015 die Kommunikationsverantwortung<br />

für den <strong>Malteser</strong>orden übernahm,<br />

war vieles im gesamten PR- und Kommunikationsbereich<br />

noch sehr unstrukturiert und Professionalität<br />

nicht überall gegeben, bzw. war einiges nur in Ansätzen<br />

vorhanden. Der Aufbau klarer Strukturen zählt zu den<br />

Verdiensten der Tätigkeit von Frau Stögner. 15 einzelne<br />

Facebook-Seiten wurden zu einer Seite verschmolzen,<br />

um entsprechende Relevanz und Reichweite zu generieren,<br />

in Zusammenarbeit mit Rom und dem internen IT-<br />

Verantwortlichen Gerald Gugerel wurde ein Multi-Site-<br />

<strong>Die</strong> ehemalige Kommunikationsverantwortliche des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />

Katharina Stögner, wurde mit dem Verdienstorden „Pro<br />

Merito Melitensi“ ausgezeichnet.<br />

System für alle Webseiten des <strong>Malteser</strong>ordens und seiner<br />

Hilfswerke aufgebaut, laufend Content erstellt, sowie der<br />

<strong>Malteser</strong> International-Newsletter entwickelt.<br />

<strong>Die</strong> kommunikative Unterstützung des Kinderhilfelaufs<br />

und zahlreicher Benefizprojekte, -kampagnen und<br />

-veranstaltungen waren zweifellos erfolgsunterstützend.<br />

Ihrer Initiative verdanken die <strong>Malteser</strong> auch neue<br />

Hilfsangebote, wie den „Friedhofsbegleitdienst“, oder<br />

den „Herzenswunsch“. Synergien und bis heute aktuelle<br />

Kooperationen mit anderen Orden und Vereinen,<br />

Es ist nie zu spät,<br />

um Gutes zu tun!<br />

Immer mehr Hinterbliebene verzichten auf Blumen und ersuchen Trauergäste<br />

um eine Spende für einen guten Zweck, z.B. um die Tätigkeit der MALTESER<br />

zu unterstützen. Andere sorgen bereits frühzeitig durch eine testamentarische<br />

Spende dafür, Gutes zu tun. Wir beraten Sie gerne! E: smom@malteser.at<br />

76<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


TAGEBUCH<br />

wie z.B. der Flüchtlingshilfe, wurden von Katharina<br />

Stögner initiiert.<br />

All das fasste Ordenskanzler Richard Steeb in seiner persönlich<br />

gehaltenen Laudatio zusammen und endete mit<br />

den Worten: „Vergelt’s Gott, für den unermüdlichen Einsatz,<br />

die große Loyalität, die vielfältigen Ideen und das<br />

ständige Bemühen um Verbesserungen.“ <strong>Die</strong> Auszeichnung<br />

mit dem Verdienstorden „Pro Merito Melitensi“ im<br />

Beisein persönlicher Freunde, ihrer ehemaligen Arbeitskollegen<br />

und ihrer Familienmitglieder, nahm der Großprior<br />

des <strong>Malteser</strong>ordens in Österreich, Fra’ Gottfried<br />

Kühnelt-Leddihn, am 24. Oktober <strong>2023</strong> vor und wünschte<br />

ihr für ihre neuen Aufgaben viel Erfolg.<br />

EVA ANGYAN:<br />

DIE MALTESER EHREN IHR ENGAGEMENT<br />

Für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde Eva Angyan mit dem Verdienstorden „Pro Merito Melitensi“ ausgezeichnet.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Prof. Anton Gatnar hielt die Laudatio und<br />

hob das großartige wohltätige Engagement<br />

Eva Angyan’s hervor.<br />

Der Großprior des <strong>Malteser</strong>ordens in Österreich,<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />

nahm die Auszeichnung Eva Angyan’s vor.<br />

Sie ist weithin als langjährige Organisatorin eines Highlights<br />

der Wiener Ballsaison, des eleganten Philharmoniker-Balls,<br />

bekannt. <strong>Die</strong> Erlöse dieses Balls fließen in karitative<br />

Werke, doch ihr Engagement geht weit über diese<br />

allgemein bekannte Tätigkeit hinaus. Für die <strong>Malteser</strong><br />

organisiert sie bereits seit vielen Jahren gesellschaftliche<br />

Großveranstaltungen, bei denen beträchtliche Mittel für<br />

die umfassende Hilfstätigkeit generiert wurden. Ihr karitatives<br />

Wirken macht sie zu einem großartigen Vorbild<br />

der Wohltätigkeit, was sie zu einer hochverdienten Trägerin<br />

des Verdienstordens „Pro Merito Melitensi“ macht,<br />

den sie am 17. Oktober <strong>2023</strong> verliehen bekam.<br />

Im Beisein des Botschafters des Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />

Ritter-Ordens bei der Republik Österreich, S.E. Prinz<br />

von Schoenaich-Carolath, und weiterer Ehrengäste,<br />

hob der Gesandte und bev. Minister a.D. Prof. Anton<br />

Gatnar, langjähriges Kuratoriums-Mitglied des <strong>Malteser</strong><br />

Hospitaldienstes Austria und Vorstandsmitglied des unter<br />

der Patronanz des <strong>Malteser</strong>ordens stehenden St. Johanns<br />

Clubs, in seiner Laudatio das besondere Engagement Eva<br />

Angyan’s für die <strong>Malteser</strong> hervor. <strong>Die</strong> vom St. Johanns<br />

Club organisierten Bälle wären ohne ihre Unterstützung<br />

in dieser professionellen Form nicht möglich gewesen und<br />

die erzielten Ergebnisse zugunsten wohltätiger Projekte<br />

wohl auch nicht. Prof. Gatnar beleuchtete aber auch ihr<br />

darüber hinausgehendes wohltätiges Wirken. Durch ihre<br />

Unterstützung als Präsidentin der St. Anna Kinderkrebsforschung<br />

konnte die Forschung große Erfolge verzeichnen<br />

und die Sterblichkeit von Kinder-Krebspatienten wesentlich<br />

gesenkt werden.<br />

Der Großprior des <strong>Malteser</strong>ordens in Österreich, Fra’<br />

Gottfried Kühnelt-Leddihn, der die Auszeichnung vornahm,<br />

drückte seine tief empfundene Dankbarkeit für all<br />

das aus, was ehrenamtlich von Eva Angyan geleistet wurde,<br />

damit die <strong>Malteser</strong> möglichst vielen Kranken und Bedürftigen<br />

helfend zur Seite stehen können.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 77


TAGEBUCH<br />

PRAKTISCHE<br />

HILFELEISTUNG,<br />

DIE BEACHTUNG<br />

VERDIENT!<br />

Robert Körbler erhielt für seine Verdienste vom MALTESER-<br />

ORDEN die Auszeichnung „Pro Merito Melitensi“.<br />

Von Jochen Ressel<br />

Robert Körbler mit S.E. Botschafter Prinz von Schoenaich-<br />

Carolath und Großprior Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn. Mit<br />

der Auszeichnung „Pro Merito Melitensi“ ehrt der <strong>Malteser</strong>orden<br />

Persönlichkeiten für ihr wohltätiges Engagement.<br />

Robert Körbler hatte 2003 die Verantwortung für die<br />

Sparte Healthcare der Philips Austria GmbH übernommen<br />

und war von 2010 bis zu seinem kürzlichen Ausscheiden<br />

aus dem Unternehmen Mitglied der Geschäftsführung.<br />

Er ist ein ausgewiesener Experte für Lösungen<br />

im Gesundheitswesen und in Fragen der internationalen<br />

Zusammenarbeit. Für seine beachtenswerte Unterstützung<br />

der <strong>Malteser</strong> und ihres Zieles, für die Kranken<br />

und Benachteiligten zu wirken, wurde Robert Körbler<br />

am 24. Oktober <strong>2023</strong> mit dem Verdienstorden „Pro Merito<br />

Melitensi“ ausgezeichnet.<br />

In seiner Laudatio fasste Großprior Fra’ Gottfried<br />

Kühnelt-Leddihn seine Verdienste zusammen:<br />

• Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass ein Ultraschallgerät<br />

für die mit den <strong>Malteser</strong>n eng verbundene, in<br />

Südafrika tätige Organisation „Brotherhood of Blessed<br />

Gerard“ von P. Gerhard Lagleder zur Verfügung gestellt<br />

werden konnte. In ihren Hospitaleinrichtungen kümmert<br />

sich diese Bruderschaft in aufopferungsvoller<br />

Weise um HIV-positive Menschen in Südafrika. Durch<br />

seine hilfreiche Zusammenarbeit mit dem Botschafter<br />

des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens bei der Republik<br />

Österreich, S.E. Prinz von Schoenaich-Carolath,<br />

konnte auch der Transport schnellstmöglich organisiert<br />

werden.<br />

• <strong>Die</strong> Monitoring-Ausstattung für das Hilde Umdasch<br />

Haus in Amstetten, mit dem die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />

lebensverkürzend erkrankte Kinder in ihrer letzten<br />

Lebensphase begleitet, wurde durch Robert Körbler<br />

möglich gemacht.<br />

• Seiner großzügigen Unterstützung verdanken über<br />

500 benachteiligte Jugendliche mit Handicap unvergessliche<br />

Erlebnisse im Rahmen des Internationalen<br />

<strong>Malteser</strong> Sommerlagers, das 2017 in Salzburg stattfand.<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn bei seiner Laudatio:<br />

„Dank Ihrer Unterstützung konnten wir helfen und dort,<br />

wo wirklich Not ist, Hilfe bringen! Dafür möchte Ihnen<br />

unser Orden – und ich ganz persönlich – heute aufrichtig<br />

danken!“<br />

78<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>


WIR TRAUERN UM<br />

+ 15. Juli <strong>2023</strong><br />

Hofrat Dr. Peter Broucek<br />

Magistralritter des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

+ 16. Juli <strong>2023</strong><br />

Dipl.-Ing. Gerd Albin Schraffl<br />

<strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria,<br />

Bereich Steiermark/Kärnten<br />

+ 29. August <strong>2023</strong><br />

S.D. Egmont Prinz von Thurn und Taxis<br />

<strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria,<br />

Bereich Tirol/Vorarlberg<br />

+ 18. September <strong>2023</strong><br />

I.D. Marie-Wilhelmine Fürstin von<br />

Khevenhüller-Metsch und Aichelberg<br />

Ehren- und Devotionsdame des<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

+ 2. Oktober <strong>2023</strong><br />

Dr. h.c. mult. Dr. Herbert Schambeck<br />

Magistral-Großkreuz-Ritter mit Schulterband<br />

des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

+ 10. November <strong>2023</strong><br />

Dr. Victor Freiherr von Baillou<br />

Bailli, Ehren- und Devotions-Großkreuzritter<br />

des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

+ 11. November <strong>2023</strong><br />

S.D. Karl Fürst von Schwarzenberg<br />

Ehren- und Devotions-Großkreuzritter<br />

R.I.P.<br />

des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

+ 14. November <strong>2023</strong><br />

Roland von Sölder<br />

zu Prackenstein<br />

Ehren- und Devotionsritter des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

KONTAKT<br />

Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

Großpriorat von Österreich<br />

Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: smom@malteser.at<br />

www.malteserorden.at<br />

MALTESER Hospitaldienst Austria<br />

Bundeszentrale<br />

Mag. Manuel Weinberger<br />

T: +43 1 512 53 95<br />

E: zentrale@malteser.at<br />

www.malteser.at<br />

MALTESER International<br />

Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: smom@malteser.at<br />

www.malteser-international.org<br />

MALTESER Care<br />

Dir. Helmut Lutz<br />

T: +43 1 361 97 88<br />

Kostenlose Pflegehotline: 0800 201 800<br />

(Mo–So 8:00–20:00 Uhr)<br />

E: office@malteser.care<br />

www.malteser.care<br />

MALTESER Kinderhilfe<br />

GF Olivier Loudon,<br />

DGKP Mag. Petra Hellmich, MA<br />

T: +43 7472 982 01<br />

E: office@malteser-kinderhilfe.at<br />

www.malteser-kinderhilfe.at<br />

MALTESER Ordenshaus<br />

Dir. Mag. Thomas Kissich<br />

T: +43 1 597 59 91<br />

E: office@malteser-ordenshaus.at<br />

www.malteser-ordenshaus.at<br />

MALTESER Johannesgemeinschaft<br />

Priv.-Doz. Dr. Johannes Holfeld<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: mjg@malteser.at<br />

www.malteser-johannesgemeinschaft.at<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong> 79


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Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />

Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

Grosspriorat von Österreich<br />

Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />

Jochen Ressel<br />

T: +43 1 512 72 44, F: +43 1 513 92 90<br />

E: presse@malteser.at<br />

www.malteserorden.at<br />

MALTESER Hospitaldienst Austria<br />

Bundeszentrale<br />

Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />

Manuel Weinberger<br />

T: +43 1 512 53 95, F: +43 1 512 84 78<br />

E: zentrale@malteser.at<br />

www.malteser.at

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