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Die Malteser Zeitung 3/2023

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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PERSÖNLICHKEITEN<br />

Das Ehrengrab Vincenz von Vincenz Graf Graf Morzins Morzin am am Wiener Wiener Zentralfriedhof.<br />

VINCENZ GRAF MORZIN<br />

OFFIZIER, EHRENRITTER UND MITFÜHLENDER CHRIST<br />

<strong>Die</strong> Adresse Morzinplatz löst auch Jahrzehnte nach der Nazi-Herrschaft in Österreich unangenehme und gemischte<br />

Gefühle aus. Das dort gelegene, im letzten Kriegsjahr zerstörte Hotel Metropol, war ab 1938 Sitz der Gestapo-Zentrale<br />

Wien und wurde zum Synonym für Verfolgung, Tod, Folter und Einschüchterung.<br />

Von Wolfgang Bandion<br />

Nicht weit entfernt vom ehemaligen Hotel Metropol<br />

befindet sich am alten Donauufer die Ruprechtskirche.<br />

Der Straßenverlauf des Salzgries entspricht einem ehemaligen<br />

Seitenarm der sogenannten „Kleinen Donau“ –<br />

dem heutigen Donaukanal. Bis zum Jahr 1561 befand<br />

sich hier eine Schiffsanlegestelle. Nach 1945 wurde eine<br />

ganze ausgebombte Häuserzeile, die bis zum Schwedenplatz<br />

reichte, nicht mehr wiederaufgebaut.<br />

Der heutige Wohnbau, der an der Stelle des Hotels<br />

Metropol steht, führt die Bezeichnung „Leopold-Figl-<br />

Hof“. An der Rückseite dieses Hauses befindet sich ein<br />

Gedenkraum, der an die vielen Opfer des Nationalsozialismus<br />

erinnert, die von hier aus nach Verhören und Folter<br />

den Weg in ein Konzentrationslager oder Gefängnis<br />

antraten. Viele verloren hier ihr Leben.<br />

Wer aber war der Namensgeber für diesen Platz?<br />

Vincenz Graf Morzin, Ehrenritter des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />

k. u. k. Kämmerer und Oberst, war der letzte Namensträger<br />

der Familie und hinterließ ein beträchtliches Vermögen.<br />

Seinem letzten Willen zufolge sollte es kranken<br />

und unbetreuten Kindern zugutekommen. Wien durchlebte<br />

in dieser Zeit eine unglaubliche wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Das Soziale jedoch blieb weitgehend auf<br />

den kirchlichen und privaten Bereich fokussiert. <strong>Die</strong>se<br />

14<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2023</strong>

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