Die Malteser Zeitung 1/2024
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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DIE<br />
April <strong>2024</strong><br />
01<br />
Das Magazin des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
für Karitatives, Soziales, Pflege & Betreuung und Spiritualität<br />
MALTESER<br />
MALTESER CARE<br />
DIE ZUKUNFT<br />
DER PFLEGE<br />
Jetzt zum Wohl Pflegebedürftiger<br />
handeln!<br />
MALTESER<br />
Ordenshaus<br />
Attraktivität der<br />
Pflegeberufe<br />
MALTESER<br />
Kinderhilfe<br />
Stationäre Pflege:<br />
Kinder ohne Eltern<br />
MALTESER<br />
Hospitaldienst<br />
Pflegeausbildung<br />
Ehrenamtlicher
2<br />
IM FOKUS:<br />
MALTESER CARE<br />
04 Versorgungssicherheit<br />
für Pflegebedürftige<br />
06 Geborgenheit für Kinder,<br />
Jugendliche und deren Familien<br />
08 „Pflege ist ein toller Job!“<br />
_________________________<br />
10 <strong>Die</strong> unbekannte Attraktivität<br />
der Pflegeberufe<br />
12 Stationäre Langzeitpflege:<br />
Kinder ohne Eltern<br />
14 „<strong>Die</strong> Pflegeausbildung Ehrenamtlicher<br />
ist uns besonders<br />
wichtig“<br />
MALTESER ORDENSHAUS<br />
16 Jeden Tag Programm<br />
17 Ein neuer Hausarzt im<br />
MALTESER Ordenshaus<br />
MALTESER KINDERHILFE<br />
18 Weil wir dadurch mehr<br />
als nötig tun können<br />
MALTESER HOSPITALDIENST<br />
20 Berichte aus den Bereichen:<br />
Vielfältige Initiativen und <strong>Die</strong>nste<br />
MALTESER INTERNATIONAL<br />
26 Medizinische Versorgung für<br />
Mütter in Not in Kolumbien<br />
27 Auf der Flucht vor Terror und<br />
Gewalt<br />
RUNDSCHAU<br />
28 Veranstaltungen und<br />
Auszeichnungen<br />
RELIGION AKTUELL<br />
32 Christen in Europa unter<br />
Druck<br />
KULTURGUT<br />
34 Das Kreuz mit dem Kreuz<br />
GELESEN EMPFOHLEN<br />
37 Buch: Der <strong>Malteser</strong>orden<br />
NEKROLOG<br />
38 Nachruf: Fürst von<br />
Schwarzenberg<br />
39 Wir trauern um<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber:<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
(<strong>Malteser</strong>orden), Großpriorat von<br />
Österreich, Johannesg. 2, 1010 Wien,<br />
T: +43 1 512 72 44, E: presse@malteser.at<br />
Chefredaktion: Jochen Ressel<br />
Autoren (in alphabetischer Reihenfolge):<br />
Bernhard Bachner, Wolfgang J.<br />
Bandion, Clemens Danzl, Gerhard Ernst,<br />
Anton Gatnar, Petra Hellmich, Verena<br />
Jurković, Bartolomäus Khevenhüller-<br />
Metsch, Thomas Kissich, Fra’ Gottfried<br />
Kühnelt-Leddihn, Eleonore Lobmeyr,<br />
Olivier Loudon, Amelie Muhri, Georg<br />
Reichlin-Meldegg, Jochen Ressel, Richard<br />
Steeb, Sebastian Schoenaich-Carolath,<br />
Udo Thianich-Schwamberger, Susanne<br />
Wick, Tobias Zöhrer<br />
Bildrechte: S. 4-9: MALTESER Care –<br />
Veronika Steinberger, S. 12-13: MALTESER<br />
Kinderhilfe – Christian Holzinger, S. 26-27:<br />
MALTESER International, S. 32: OIDAC,<br />
S. 38: Jeannette Handler<br />
Gestaltung: Karin Mayer-Fischer<br />
Design: Dr. Puschnegg Brands Design<br />
Lektorat: Christian Taufer<br />
Druck: Druckerei Robitschek, robitschek.at<br />
Hinweis: Aus Gründen der besseren<br />
Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />
Verwendung männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen<br />
gelten gleichermaßen<br />
für jegliche Geschlechter.<br />
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:<br />
Berichterstattung über nationale und<br />
internationale Tätigkeiten des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
und seiner Werke sowie über<br />
religiöse, karitative und soziale Fragen<br />
aller Art. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge müssen nicht der Meinung der<br />
Redaktion entsprechen.<br />
Redaktionsschluss: April <strong>2024</strong>
EDITORIAL<br />
Ein jeder solle so aufgenommen werden, als sei es<br />
der Herr selbst.<br />
(Fra’ Gerhard, 1113; © Heiliger Benedikt von Nursia)<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Wenn Sie sich fragen, warum „<strong>Die</strong> MALTESER“ einen<br />
wesentlichen Teil dieser Ausgabe der Pflege widmen,<br />
dann bitte ich zu bedenken, dass unser Orden vor 975<br />
Jahren in Jerusalem gegründet wurde, um die Pflege<br />
von Kranken auszuüben. <strong>Die</strong>ses Krankenhaus wuchs<br />
im Laufe der Jahre zu einer beachtlichen Größe heran<br />
und konnte in seiner Blüte 2.000 Kranke beherbergen<br />
(das AKH Wien hat heute 1.706 Betten; der Vergleich<br />
hinkt zwar, zeigt aber doch die Bedeutung des „Hospitals<br />
zum Heiligen Johannes in Jerusalem“ auf).<br />
Das Kernanliegen, dass alle Kranken so zu behandeln<br />
sind, als wäre es der HERR selbst, haben unsere Gründer<br />
aus der Regel des Heiligen Benedikt aus dem Jahr 529<br />
übernommen. Neu war lediglich die anfänglich ausschließliche<br />
Widmung dem „Obsequium pauperum“,<br />
der Obsorge für die Armen und Kranken – der erste<br />
Pflegeorden entstand in einer Zeit, in der es so gut wie<br />
keine staatliche Obsorge für Kranke gab.<br />
Seitdem hat sich in der Pflege vieles geändert – geblieben<br />
aber ist die Herausforderung, Menschen in ihrer<br />
Krankheit Zeit zu spenden, Zuwendung zu geben und<br />
zuzuhören, und so die bestmögliche Pflege zukommen<br />
zu lassen, um eine rasche und möglichst volle Wiederherstellung<br />
der Gesundheit zu erreichen. Heute ist die<br />
Pflege meist in den Händen bestens ausgebildeten und<br />
fast ausschließlich angestellten Personals, das sich zu<br />
Recht gute Arbeitsbedingungen erwarten darf, wie<br />
auch eine entsprechende finanzielle Wertschätzung.<br />
In den Hilfswerken des <strong>Malteser</strong>ordens auf der ganzen<br />
Welt – und auch in Österreich – ergänzen hauptamtliche<br />
und ehrenamtliche Mitarbeiter einander im <strong>Die</strong>nst<br />
an den „Herren Kranken“.<br />
In der neuen Verfassung werden Bestimmungen aus<br />
frühen Regeln unseres Ordens wieder aufgegriffen:<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
Kommt ein Kranker in das Haus, dem der Spitalmeister<br />
das Recht verleiht, ein Spital zu unterhalten,<br />
so soll dieser aufgenommen werden. Zuerst<br />
soll er dem Priester seine Sünden beichten und soll<br />
die Krankenkommunion empfangen. Dann soll er<br />
zum Bett getragen werden und wie ein Herr nach<br />
des Hauses Möglichkeit alle Tage liebevoll gespeist<br />
werden, noch ehe die Brüder essen (Fra’ Raymond<br />
du Puy, 1153) ... und so sollen sie es Tag und Nacht<br />
machen, jedesmal wenn es nötig ist, und nicht nur<br />
die Sergenten, sondern auch die Brüder selbst sollen<br />
dies gerne machen. (Fra’ Nicolas de Lorgue, ca 1278<br />
– 1283, Vat.Lat 4852)<br />
... Eingedenk ihrer Berufung und ihrer gegenüber<br />
Kirche und Orden freiwillig eingegangenen Verpflichtungen<br />
müssen die Professen ihr Leben …<br />
nach dem Geist des Evangeliums und dem Lehramt<br />
der Kirche ausrichten, nach religiöser Vollkommenheit<br />
streben und sich zum Zeugnis für den Glauben<br />
und die Nächstenliebe den Werken des Apostolates<br />
des Ordens widmen. ... In Übereinstimmung mit<br />
den Pflichten ihres Standes und dem Charisma des<br />
Ordens müssen die Mitglieder des Zweiten und des<br />
Dritten Standes ihr Leben in vorbildlicher Weise<br />
nach dem Evangelium, den Lehren und Vorschriften<br />
der Kirche ausrichten und sich zum Zeugnis für<br />
Glauben und Nächstenliebe den Werken des<br />
Apostolates des Ordens widmen.<br />
(Art 10 Verfassung 2022)<br />
So geh und handle danach! (Lk 10, 28)<br />
MALTESER CARE<br />
DIE<br />
Das Magazin des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
für Karitatives, Soziales, Pflege & Betreuung und Spiritualität<br />
MALTESER<br />
April <strong>2024</strong><br />
01<br />
EDITORIAL<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
DIE ZUKUNFT<br />
DER PFLEGE<br />
Sie können das Magazin auch online lesen<br />
www.malteserorden.at/presse/malteserzeitung/<br />
Jetzt zum Wohl Pflegebedürftiger<br />
handeln!<br />
MALTESER<br />
Ordenshaus<br />
Attraktivität der<br />
Pflegeberufe<br />
MALTESER<br />
Kinderhilfe<br />
Stationäre Pflege:<br />
Kinder ohne Eltern<br />
MALTESER<br />
Hospitaldienst<br />
Pflegeausbildung<br />
Ehrenamtlicher<br />
3
VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />
für Pflegebedürftige<br />
<strong>Die</strong> Versorgungssicherheit aller Pflege- und<br />
Betreuungsbedürftigen in Österreich muss<br />
dauerhaft gewährleistet werden<br />
von Susanne Wick<br />
Pflege schließt die Förderung<br />
der Gesundheit, die Verhütung<br />
von Krankheit und die Versorgung<br />
und Betreuung kranker,<br />
behinderter und sterbender<br />
Menschen ein.<br />
Dringend benötigt wird<br />
qualifiziertes Pflege- und<br />
Betreuungspersonal, das<br />
ein breites Spektrum an<br />
Leistungen abdeckt: Von<br />
mobilen <strong>Die</strong>nsten über<br />
Hauskrankenpflege bis zur<br />
Unterbringung von Kindern<br />
und Jugendlichen in Kriseneinrichtungen.<br />
<strong>Die</strong> demografische<br />
Entwicklung und<br />
der Anstieg chronischer und<br />
demenzieller Erkrankungen<br />
erhöhen den Bedarf an<br />
Fachkräften.<br />
4
<strong>Die</strong> Pandemie hat die bestehenden Engpässe verschärft,<br />
es führte zu geschlossenen Stationen in<br />
Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie zu unversorgten<br />
Personen und Familien mit dringendem<br />
Pflegebedarf. Der bereits vorhandene Personalmangel<br />
belastet das derzeitige Pflegepersonal<br />
enorm und gefährdet die angemessene Betreuung.<br />
Seit vielen Jahren ist bekannt, dass aufgrund der<br />
Pensionierungen der geburtenstarken Jahrgänge der<br />
Babyboomer-Generation und den darauffolgenden<br />
geburtenschwachen Jahrgängen, es zu einem Personalmangel<br />
in der Pflege kommen wird. Warnrufe<br />
sind allerdings ungehört verhallt – selbst als die<br />
Pandemie die Mängel im System deutlich aufzeigte<br />
und aufgrund der enormen Belastung in dieser Krise<br />
viele Personen den Pflegeberuf verlassen haben.<br />
Laut einer Studie der Gesundheit Österreich<br />
GmbH (GÖG) aus dem Jahr 2019 wird bis 2050 ein<br />
zusätzlicher Bedarf von etwa 70.000 Pflege- und Betreuungspersonen<br />
prognostiziert. Um dieser<br />
Herausforderung zu begegnen, müssen bis 2030<br />
rund 51.000 Personen neu eingestellt werden, bis<br />
2040 weitere 70.000 und bis 2050 weitere 75.000.<br />
<strong>Malteser</strong> Care zeigt Notwendigkeiten der täglich<br />
erlebten Praxis auf<br />
Aus der täglichen Praxiserfahrung weiß man bei<br />
<strong>Malteser</strong> Care genau, welche Lösungen es braucht.<br />
Das Leistungsspektrum dieses Hilfswerks des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens umfasst alle Pflege und Betreuungssettings,<br />
von den mobilen <strong>Die</strong>nsten mit Angeboten<br />
zur Heimhilfe, Begleit- und Besuchsdiensten,<br />
Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und der Hauskrankenpflege,<br />
über die 24-Stunden Betreuung, bis<br />
zu Entlastungsangeboten für Familien im eigenen<br />
Zuhause, wie auch die Versorgung und Unterbringung<br />
von Kindern und Jugendlichen in Kriseneinrichtungen.<br />
<strong>Malteser</strong> Care erlebt außerdem täglich, wie auch<br />
die Angehörigen der Pflegebedürftigen massiv<br />
betroffen sind, da aufgrund des Personalmangels<br />
Entlastungsangebote nicht ausreichend vorhanden<br />
sind oder ganz fehlen. Angehörige übernehmen die<br />
Pflege daher vielfach selbst – ohne Möglichkeit<br />
einer Auszeit, über lange Zeit hinweg, was langfristig<br />
zur Überforderung führt.<br />
Was jetzt getan werden muss<br />
Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />
müssen daher mehr Menschen für den Pflegeberuf<br />
gewonnen werden, vor allem auch Männer. Dafür<br />
ist die Förderung eines positiven Jobbildes in der<br />
Öffentlichkeit unerlässlich, denn Pflege ist ein wunderschöner,<br />
erfüllender Beruf und ermöglicht viele<br />
Karrieremöglichkeiten!<br />
Zusätzlich ist eine Zuwanderung qualifizierter<br />
Fachkräfte unerlässlich. Dafür sind eine Willkommenskultur<br />
und ein unbürokratischer Zugang zum<br />
Arbeitsmarkt erforderlich. Das derzeitige bürokratische<br />
Verfahren, um ausländische Fachkräfte<br />
in Österreich arbeiten zu lassen, muss vereinfacht<br />
werden, einschließlich schnellerer Anerkennungsverfahren<br />
für ausländische Diplome. Es kann nicht<br />
sein, dass es mehr als ein Jahr dauert, bis eine<br />
qualifizierte Pflegefachassistentin aus Serbien, nach<br />
monatelangen Behördenmarathons, endlich ihre<br />
Rot-Weiß-Rot-Karte in den Händen hält und erst<br />
nach dieser langen Zeit im täglichen Einsatz für<br />
Klientinnen und Klienten von <strong>Malteser</strong> Care tätig<br />
sein kann.<br />
Es ist wichtig, dass Menschen in Österreich selbstbestimmt<br />
über ihre Pflege entscheiden können. Dafür<br />
muss ausreichend Personal zur Verfügung stehen;<br />
und um das zu erreichen sind dringende Schritte<br />
seitens der Politik nötig! Denn Pflegeinstitutionen<br />
wie <strong>Malteser</strong> Care, müssen zwar mit den Folgen<br />
leben und weisen auf bereits erarbeitete Lösungsvorschläge<br />
laufend hin – aber bei der Herstellung<br />
der für die Umsetzung nötigen Rahmenbedingungen<br />
sind ihnen die Hände gebunden! •<br />
IM FOKUS - MALTESER CARE<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
5
GEBORGENHEIT<br />
für Kinder, Jugendliche und deren<br />
Seit vielen Jahren arbeitet<br />
MALTESER Care eng mit<br />
der Wiener Kinder- und<br />
Jugendhilfe sowie dem<br />
Land Niederösterreich<br />
zusammen, um Familien<br />
mit schwerstbehinderten<br />
Kindern durch hochqualifizierte<br />
Betreuungskräfte im<br />
Rahmen der 24-Stunden-<br />
Betreuung im Eigenheim zu<br />
unterstützen.<br />
6
Familien<br />
Unterstützung für Familien<br />
in Krisensituationen ist unerlässlich<br />
von Susanne Wick<br />
<strong>Die</strong>s geschieht unter kontinuierlicher Begleitung<br />
durch diplomierte Fachkräfte im Bereich Kinderund<br />
Jugendgesundheitspflege. Dadurch wird<br />
sichergestellt, dass die Familien optimal unterstützt<br />
und dadurch gestärkt werden. So bleiben<br />
die familieneigenen Ressourcen erhalten. Einige<br />
Familien werden bereits seit fast einem Jahrzehnt<br />
von <strong>Malteser</strong> Care begleitet, und für das Team ist<br />
es eine große Freude täglich zu erleben, wie froh<br />
und dankbar alle Familienmitglieder für die Entlastung<br />
sind.<br />
Was der Familienentlastungsdienst leistet<br />
Seit fünf Jahren bietet <strong>Malteser</strong> Care in Wien<br />
den Familienentlastungsdienst an, der von der<br />
Wiener Kinder- und Jugendhilfe gefördert wird.<br />
Bei den ersten Kontakten erleben wir oft sehr<br />
erschöpfte Familien, die zögern, ihre Kinder mit<br />
Beeinträchtigungen für einige Stunden in fremde<br />
Hände zu geben. Doch schon nach kurzer Zeit<br />
werden Erleichterungen spürbar und das entgegengebrachte<br />
Vertrauen wächst, sowohl das der<br />
Eltern, als auch das der Kinder. Alle freuen sich<br />
über diese Auszeiten: <strong>Die</strong> Kinder, die Spaß haben<br />
und eine gute Zeit mit ihren Betreuern erleben,<br />
wie auch die Eltern, die ihre eigenen Ressourcen<br />
wieder stärken können.<br />
<strong>Die</strong> Krisengruppe – ein besonders wichtiges<br />
Service<br />
In der Krisengruppe betreut <strong>Malteser</strong> Care<br />
Kinder im Alter von null bis drei Jahren, die aus<br />
verschiedenen Gründen – immer jedoch wegen<br />
Gefährdung des Kindeswohls – kurzfristig<br />
außerhalb ihrer eigenen Familie untergebracht<br />
werden müssen. <strong>Die</strong> Krisengruppe bietet den<br />
Kindern einen beschützten Raum, in dem ihre<br />
körperlichen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse<br />
erkannt und erfüllt werden. Während der<br />
familiären Krisenabklärung ist es dem Team<br />
von <strong>Malteser</strong> Care besonders wichtig, diese<br />
Kinder aufzufangen und ihnen einen möglichst<br />
normalen Alltag zu bieten, einschließlich Spielangeboten,<br />
Ausflügen, Festen und Besuchskontakten<br />
mit ihren Herkunftsfamilien. Sobald die<br />
Krisensituation geklärt ist, begleitet <strong>Malteser</strong><br />
Care diese Kinder beim Übergang in ihre Pflege-,<br />
Adoptiv- oder Ursprungsfamilie.<br />
<strong>Die</strong> Familie ist der Kern einer stabilen Gesamtgesellschaft<br />
und sie hat heute vielfach enormen<br />
Belastungen standzuhalten. <strong>Die</strong> professionelle<br />
Unterstützung für Familien in Krisensituationen<br />
durch Pflegeinstitutionen wie <strong>Malteser</strong> Care, ist<br />
daher unerlässlich. •<br />
Partner von MALTESER Care<br />
zum Wohl von Familien:<br />
IM FOKUS - MALTESER CARE<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
7
„PFLEGE<br />
ist ein toller Job!“<br />
Interview mit Elwira Sebera, der neuen<br />
Pflegedienstleiterin von MALTESER Care<br />
von Susanne Wick<br />
Helmut Lutz, Geschäftsführer von <strong>Malteser</strong><br />
Care, begrüßt mit großer Freude einen Neuzugang<br />
im Team: „Elwira Sebera, eine erfahrene<br />
Kennerin des Pflegebereichs, verstärkt unser<br />
Team. In der Pflege sind das gute Zusammenwirken<br />
und ein loyales Miteinander von besonderer<br />
Bedeutung, und ich freue mich sehr, eine<br />
so erfahrene und kompetente Persönlichkeit für<br />
die Leitung der Pflege und Betreuung sowie für<br />
den Ausbau unserer mobilen <strong>Die</strong>nste gewonnen<br />
zu haben, nachdem ihr Vorgänger aus familiären<br />
Gründen in seine Heimat zurückkehren<br />
wollte.“<br />
Elwira begann ihre Karriere im Pflegebereich im<br />
Jahr 2000 als Pflegehelferin bei der Caritas der<br />
Erzdiözese Wien. Als diplomierte Gesundheitsund<br />
Krankenpflegerin hatte sie verschiedene<br />
Positionen inne, darunter die Leitung der<br />
Mobilen <strong>Die</strong>nste bei der Caritas der Erzdiözese<br />
Wien, die Stationsleitung bei den Heimen der<br />
FranziskanerInnen, die Bereichsleitung bei Care<br />
Systems Wien, die Leitung des Palliativ- und<br />
Hospizteams des Fonds Soziales Wien und auch<br />
die Leitung der Ambulanten Pflege beim Kuratorium<br />
der Wiener Pensionistenwohnhäuser.<br />
Wir haben die engagierte neue Kollegin gefragt, was<br />
den Pflegeberuf für Sie so besonders macht.<br />
Mit 24 Jahren Berufserfahrung scheint Ihre Leidenschaft<br />
für den Beruf klar. Wie können wir junge<br />
Elwira Sebera ist<br />
gebürtige Polin,<br />
spricht vier Sprachen,<br />
ist verheiratet und<br />
Mutter einer<br />
erwachsenen Tochter.<br />
8
Menschen motivieren, diesen Beruf zu ergreifen,<br />
insbesondere Männer?<br />
Junge Menschen benötigen positive Informationen,<br />
um Stereotypen zu überwinden. Sie sollten<br />
verstehen, dass der Pflegeberuf individuell,<br />
verantwortungsvoll und vielfältig ist. Es gibt<br />
flexible Arbeitsmodelle und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
– sowohl persönlich als auch beruflich.<br />
Ein Beruf in der Pflege ist sinnstiftend und<br />
bietet eine erfüllende Karriere. Mit einem Wort:<br />
Pflege ist ein toller Job!<br />
Elwira, was sind aktuell die größten Herausforderungen<br />
für Sie als Pflegedienstleiterin von <strong>Malteser</strong> Care?<br />
Aktuell ist die langfristige Mitarbeiterbindung<br />
die größte Herausforderung, bedingt durch den<br />
Personalmangel in der Pflege. Bei <strong>Malteser</strong> Care<br />
sind die besten Voraussetzungen gegeben, denn<br />
die Entfaltungsmöglichkeiten sind großartig.<br />
Daher bin ich stolz, Teil des <strong>Malteser</strong> Care-<br />
Teams zu sein. In diesem hochprofessionellen<br />
Setting kann ich meiner Verantwortung in der<br />
Koordination der Pflegeprozesse und der Sicherstellung<br />
hochwertiger Pflege, die den individuellen<br />
Bedürfnissen unserer Kunden gerecht wird,<br />
optimal nachkommen.<br />
Ist der Personalnotstand in der Pflege bereits spürbar?<br />
Auf alle Fälle! <strong>Die</strong> aktuellen Prognosen zeigen<br />
einen massiven Bedarf an Pflege- und Betreuungspersonal<br />
bis 2050. Wir stecken bereits in<br />
einer Pflegekrise und benötigen dringend qualifizierte<br />
Fachkräfte aus dem Ausland, um das<br />
System aufrechtzuerhalten.<br />
Wir haben derzeit zwei Pflegekräfte mit einer<br />
Rot-Weiß-Rot-Karte. Der Prozess ist komplex<br />
und ohne Unterstützung von Unternehmen wie<br />
<strong>Malteser</strong> Care für Einzelpersonen aus Drittstaaten<br />
kaum zu bewältigen. Viele ziehen es daher<br />
vor, nach Deutschland zu gehen, wo der Prozess<br />
deutlich einfacher und schneller ist.<br />
Welche Maßnahmen sollten Entscheidungsträger<br />
ergreifen, um die Pflegeversorgung auch in Zukunft<br />
sicherzustellen?<br />
Wir benötigen mehr junge Menschen, die den<br />
Pflegeberuf ergreifen, sowie Erleichterungen<br />
bei der Zuwanderung aus Drittstaaten. Zudem<br />
müssen mobile Pflegedienste auch finanziell<br />
attraktiver gemacht werden, um das gesamte<br />
System aufrechtzuerhalten. Wir als Pflegeprofis<br />
können unseren Beitrag dazu leisten, indem wir<br />
klarmachen, dass die Pflege der schönste Beruf<br />
der Welt ist. Wir gehen jeden Tag nach Hause<br />
im Wissen, dass es jemandem durch unseren Job<br />
besser geht – das gibt eine unbezahlbare, innere<br />
Befriedigung und ich wünsche vielen Menschen,<br />
dass sie das in sich spüren können, indem sie<br />
einen Pflegeberuf ergreifen.<br />
Danke für das Gespräch. Herzlich willkommen bei<br />
<strong>Malteser</strong> Care und viel Erfolg und Freude in dieser<br />
verantwortungsvollen Position zum Wohl pflegebedürftiger<br />
Menschen! •<br />
IM FOKUS - MALTESER CARE<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Rot-Weiß-Rot-<br />
Karte für qualifizierte Zuwanderungskräfte im<br />
Pflegebereich?<br />
9
<strong>Die</strong> unbekannte Attraktivität<br />
DER PFLEGEBERUFE<br />
<strong>Die</strong> großartigen Seiten dieses Berufes<br />
von Gerhard Ernst<br />
Lubica wurde in Kroatien geboren und wollte<br />
eigentlich einen Beruf in der Tourismusbranche<br />
ergreifen. Mittlerweile ist sie jedoch seit über<br />
30 Jahren in der Pflege tätig – seit 2022 ist sie als<br />
Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
(DGKP) Teammitglied im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus.<br />
Auf die Frage, warum sie diesen Beruf ergriffen<br />
hat, sind ihre ersten Worte mit einem Leuchten<br />
in den Augen: „Ich liebe meinen Beruf!“ Doch aus<br />
welchen Gründen kann man einen solchen Beruf<br />
lieben, der durchaus seine allgemein bekannten<br />
Herausforderungen mit sich bringt?<br />
Liebe als Triebfeder und Energiequelle<br />
Lubicas Antwort beinhaltet Faktoren, die in der<br />
Öffentlichkeit kaum bekannt sind und über die<br />
mehr gesprochen werden muss – denn wenn die<br />
Attraktivität der Pflegeberufe steigt, werden<br />
mehr Menschen in Erwägung ziehen, diesen Weg<br />
zu wählen.<br />
Zurück zu Lubica und ihrer Antwort: „Ich liebe<br />
Menschen und wenn die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner das spüren, wird man auch geliebt und<br />
bekommt soviel zurück!“ Große Emotionen sind<br />
nicht jedermanns Sache, aber ohne Gefühl und<br />
Empathie kann man Pflege zwar als Job, für den<br />
man fachlich ausgebildet wurde, verrichten, aber<br />
man wird nie tiefe Befriedigung verspüren, ist<br />
Lubica überzeugt. „Als ich zehn Jahre alt war,<br />
ist mein Vater tödlich verunglückt – vor meinen<br />
Augen. Meine ältere Schwester hat sich um mich<br />
gekümmert, die Liebe zu den Menschen in mir<br />
gefördert und mich dazu ermutigt, den Tourismus<br />
sein zu lassen und die Pflege als meinen<br />
Lebensweg zu wählen – und dafür bin ich dankbar.“<br />
Sie ergänzt: „Emotionen sind das, was ich an<br />
meinem Beruf so liebe: Das Lachen mit Bewohnern,<br />
aber auch mit Kollegen, zu sehen, wenn sich<br />
die Menschen hier wohlfühlen und ein schönes<br />
10
Zuhause haben und dafür große Wertschätzung<br />
und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen – das<br />
sind unglaublich schöne Dinge, die unseren Beruf<br />
ausmachen.“ Abschließend erwähnt sie einen<br />
weiteren wichtigen Aspekt: „Bei unserer Tätigkeit<br />
geht es nicht nur um Pflege – es geht auch sehr<br />
viel um Betreuung, um das seelische Wohlbefinden<br />
der pflegebedürftigen Personen und wenn wir<br />
beides im Blick haben – Pflege und Betreuung –<br />
gibt einem dieser Beruf unglaublich viel.“<br />
Elena, seit 35 Jahren in Österreich und seit 1989<br />
als DGKP tätig, hat ähnliches erlebt. Auch sie<br />
hat sehr früh ihren Vater verloren und – damals<br />
noch in Rumänien ansässig – die Entscheidung<br />
getroffen, anderen Menschen helfen zu wollen.<br />
Sie ist glücklich über viele junge Menschen, die<br />
im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus tätig sind – manche der<br />
Zivildiener überlegen, diesen Beruf zu ergreifen<br />
– andere haben ihn bereits begonnen und sind in<br />
der Ausbildung.<br />
Wer wird uns einmal pflegen und wie?<br />
DGKP Anna stammt ebenfalls aus Kroatien.<br />
Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen,<br />
entspringt einer Sensibilität für die gesamtgesellschaftliche<br />
Verantwortung: „Ich habe mir immer<br />
gedacht: Wie wird es uns ergehen, wenn wir alt<br />
werden? Wie möchte ich, dass meine Mutter oder<br />
mein Vater behandelt werden, wenn sie pflegebedürftig<br />
werden? Wer wird diese Arbeit machen?<br />
Da habe ich gespürt, dass ich diesen Beruf so<br />
ausüben will, wie ich selbst gepflegt und betreut<br />
werden will, wenn ich in diese Situation komme.“<br />
<strong>Die</strong>ses Verantwortungsbewusstsein spiegelt ein<br />
wichtiges Pflegeprinzip der <strong>Malteser</strong> wider: Wir<br />
behandeln alle, die auf Hilfe angewiesen sind,<br />
mit dem gleich großen Respekt und derselben<br />
Fürsorge, als ob wir eine besonders verehrte oder<br />
prominente Persönlichkeit pflegen würden. Daher<br />
sprechen wir intern von den „Herrn Kranken“, als<br />
ob wir den Herrn Jesus selbst vor uns hätten.<br />
Erkennen, was glücklich macht<br />
Menschen, die mit ihrer Arbeit nur den Lebensunterhalt<br />
verdienen wollen, finden darin kaum<br />
echte Erfüllung. Da wir viel Lebenszeit im Beruf<br />
verbringen, ist er von zentraler Bedeutung für<br />
unser Lebensglück. Der Pflegeberuf ermöglicht<br />
tiefgehende, emotional erfüllende Begegnungen<br />
und macht im eigenen, aber auch im Leben<br />
Anderer, einen spürbaren Unterschied. Wer das<br />
Potenzial der Pflegeberufe als Quelle der Freude<br />
und des Wachstums erkennt, kann dadurch eine<br />
Bereicherung erfahren, die weit über das Finanzielle<br />
hinausgeht. Pflegefachkraft Mustafa, aus<br />
dem Königreich Jordanien stammend und jetzt<br />
ebenfalls im <strong>Malteser</strong> Ordenhaus tätig, ist dafür<br />
ein gutes Beispiel. Sein bester Freund erlitt einen<br />
schweren Schlaganfall. Da wurde ihm klar: „Ich<br />
möchte den Pflegeberuf ergreifen!“ Er brach sein<br />
Universitätsstudium ab und lebt seine Liebe zu<br />
den Menschen seither täglich aus – und verspürt<br />
tiefe Freude und Glück dabei.<br />
In der Pflege gibt es großartige Möglichkeiten der<br />
beruflichen Entwicklung und durchaus Karrierechancen,<br />
die Tätigkeit ist abwechslungsreich und<br />
keinesfalls monoton, Arbeitszeiten können mit<br />
der Pflegedienstleitung und den Kollegen flexibel<br />
abgesprochen werden und erlauben mitunter<br />
auch ein gewisses Maß an Flexibilität. Pflege ist<br />
in einer älter werdenden Gesellschaft gewissermaßen<br />
zukunftssicher – aber all das sind Begleitfaktoren:<br />
Menschen zu helfen macht empathische<br />
Personen mit Liebe zu den Menschen zutiefst<br />
glücklich und auch diejenigen, die von dieser<br />
Person gepflegt und betreut werden – und dieses<br />
Glücksempfinden ist das stärkste Argument,<br />
diesen großartigen Beruf zu ergreifen! •<br />
IM FOKUS - MALTESER ORDENSHAUS<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
11
BEZIEHUNGSARBEIT<br />
in der stationären Langzeitpflege<br />
... für Kinder ohne Eltern<br />
von Petra Hellmich<br />
Kinder mit Behinderungen, die ohne ihre leiblichen<br />
Eltern aufwachsen müssen, stehen vor einzigartigen<br />
Herausforderungen, deren Bewältigung eine<br />
entscheidende Rolle für Pflege- und Betreuungspersonen<br />
spielt. <strong>Die</strong>se Betreuer übernehmen eine<br />
Vielzahl von Aufgaben, die das Wohlergehen, die<br />
Entwicklung und das Glück dieser Kinder maßgeblich<br />
beeinflussen. Ihre unersetzliche Rolle verdient<br />
Anerkennung und Unterstützung auf allen gesellschaftlichen<br />
Ebenen.<br />
Betreuungspersonen fungieren oft als primäre<br />
Bezugspersonen und bieten Trost, Liebe und<br />
Sicherheit in einer vertrauensvollen Umgebung.<br />
Sie spielen eine wesentliche Rolle bei<br />
der Förderung und der Potenzialausschöpfung<br />
dieser Kinder. Sie arbeiten beispielsweise eng<br />
mit Therapeuten, Fachleuten und Pädagogen<br />
zusammen, um individuelle Entwicklungsziele<br />
festzulegen und geeignete Maßnahmen zu<br />
ergreifen.<br />
12
Pflegepersonen treten oft als Anwälte für die<br />
Bedürfnisse und Rechte von Kindern mit Behinderungen<br />
ein, indem sie deren Interessen bei<br />
Bildungseinrichtungen, Gesundheitsdienstleistern<br />
und anderen Institutionen vertreten. Sie kämpfen<br />
dafür, dass jedes Kind Zugang zu angemessenen<br />
Ressourcen, <strong>Die</strong>nstleistungen und Chancen erhält,<br />
um ein erfülltes Leben zu führen.<br />
Zusätzlich übernehmen sie die tägliche Pflege<br />
dieser Kinder, darunter Ernährung, Hygiene,<br />
Medikamentengabe und Mobilitätshilfe. Sie<br />
gewährleisten auch die Sicherheit und helfen den<br />
Kindern dabei, alltägliche Aufgaben eigenständig<br />
zu bewältigen, soweit dies möglich ist.<br />
Pflegepersonal als Familie<br />
Im Hilde Umdasch Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
in Amstetten werden all diese Aspekte bestmöglich<br />
abgedeckt, um lebensverkürzend erkrankten<br />
Kindern und Jugendlichen eine familiäre und<br />
geborgene Atmosphäre zu bieten, damit sie sich<br />
auch ohne elterliche Bezugspersonen sicher und<br />
verstanden fühlen. „Wir verstehen uns als eine<br />
große Familie – wir als Pflegepersonal untereinander,<br />
aber auch mit den von uns betreuten<br />
Kindern“, bestätigen die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe-<br />
Teammitglieder Sabrina, Ramona und Armin<br />
übereinstimmend.<br />
<strong>Die</strong> unscheinbaren Helden<br />
In der Gesellschaft ist kaum bekannt, was Pflegepersonen<br />
in der stationären Langzeitpflege<br />
von Kindern, die ohne Eltern aufwachsen, leisten.<br />
Ihre oft schwer zu bewältigende Rolle als Betreuer<br />
und emotionale Stütze für diese Kinder<br />
wird häufig nicht ausreichend anerkannt. Es darf<br />
nicht vergessen werden, dass Kinder, die ohne<br />
Eltern aufwachsen müssen – sei es aufgrund von<br />
Vernachlässigung, Missbrauch oder anderen tragischen<br />
Umständen – nicht nur Grundbedürfnisse<br />
wie Nahrung und Unterkunft benötigen, sondern<br />
vor allem auch Liebe, Zuneigung und emotionale<br />
Unterstützung.<br />
Pflegepersonen müssen daher nicht nur die<br />
traumatischen Erfahrungen der Kinder berücksichtigen,<br />
sondern auch mit deren Verhaltensproblemen<br />
umgehen, die oft das Ergebnis dieser<br />
Traumata sind, wie Bindungsstörungen, Angstzuständen,<br />
Depressionen und anderen psychischen<br />
Problemen. Geduld, Einfühlungsvermögen und<br />
eine hohe emotionale Belastbarkeit sowie die<br />
Fähigkeit, sich in die Lage der Kinder zu versetzen,<br />
um ihre Bedürfnisse zu erkennen und<br />
angemessen darauf zu reagieren, sind besondere<br />
Anforderungen an diese Pflegepersonen. Sie<br />
verdienen daher auch die optimale Unterstützung,<br />
um mit dieser Belastung umgehen zu<br />
können. Dazu gehören regelmäßige Supervision,<br />
Weiterbildungen zur Traumabewältigung und<br />
psychologische Unterstützung.<br />
<strong>Die</strong> Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit<br />
seitens der Gesellschaft ist ebenso wichtig, da<br />
sie eine bedeutende Rolle im Leben dieser Kinder<br />
spielen. Sie sind die unsichtbaren Helden, die Tag<br />
für Tag ihr Bestes geben, um diesen Kindern ein<br />
glückliches und erfülltes Leben zu ermöglichen. •<br />
IM FOKUS - MALTESER KINDERHILFE<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
13
„DIE PFLEGEAUSBILDUNG<br />
EHRENAMTLICHER<br />
ist uns besonders wichtig“<br />
Interview<br />
mit Eleonore Lobmeyr<br />
geführt von Jochen Ressel<br />
Der MALTESER Hospitaldienst Austria zählt zu den<br />
großen, ehrenamtlichen Hilfsdiensten des Landes.<br />
Tausende von Stunden wenden die MALTESER<br />
in ihrer Freizeit auf, um Kranken und Bedürftigen<br />
außergewöhnliche Erlebnisse zu ermöglichen – von<br />
kurzen Ausflügen, bis hin zu langen Reisen. <strong>Die</strong> Pflegekompetenz<br />
der betreuenden MALTESER ist daher von<br />
essenzieller Bedeutung. Wir haben DGKP Eleonore<br />
Lobmeyr, die in der Pflegeaus- und -weiterbildung der<br />
MALTESER tätig ist, dazu befragt.<br />
Vorab eine Frage zu Ihrem Hintergrund: Sie sind<br />
<strong>Malteser</strong>in, aber darüber hinaus auch beruflich in<br />
der Pflege tätig, nicht wahr?<br />
So ist es. Ich bin familiär seit meiner Kindheit<br />
und Jugend mit den <strong>Malteser</strong>n verbunden und<br />
wurde bereits 1992 in den <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />
aufgenommen. Da mich die dort erlebte<br />
Fürsorge für betreuungsbedürftige Personen<br />
zutiefst berührt hat, habe ich 1994 beschlossen,<br />
die Pflege als Beruf zu ergreifen und bin jetzt als<br />
Haus- und Pflegedienstleiterin des Caritas-<br />
Pflegeheims St. Martin tätig.<br />
Sie sind ehrenamtlich in der Pflegeausbildung angehender<br />
<strong>Malteser</strong> tätig. Worauf kommt es dabei an?<br />
Nicht nur ich, sondern auch diejenigen, die eine<br />
<strong>Malteser</strong>-Ausbildung absolvieren sind allesamt<br />
ehrenamtlich tätig. Wir alle sind getrieben von<br />
dem Wunsch, den uns anvertrauten Menschen<br />
die bestmögliche Betreuung angedeihen zu lassen.<br />
14
Damit neue <strong>Malteser</strong> diesen Eigen-Anspruch<br />
auch erfüllen können, legen wir großen Wert auf<br />
eine professionelle Pflegeausbildung für unsere<br />
Ehrenamtlichen.<br />
Was ist das Ziel der Pflegeausbildung im Rahmen des<br />
<strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes Austria?<br />
Wir wollen während der Ausbildung die vorhandene<br />
Grundmotivation fördern, unsere Betreuten<br />
bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten.<br />
Statt Angst vor den zu bewältigenden Aufgaben<br />
zu haben, fördern wir das Vertrauen: Einerseits<br />
in sich selbst durch erlerntes Wissen und praxisorientiertes<br />
Können, andererseits auch durch<br />
das Vertrauen in die Kenntnisse der erfahrenen<br />
<strong>Malteser</strong>, mit denen die Auszubildenden immer<br />
im Team zusammenarbeiten. So bekommen sie<br />
Sicherheit und stärken die eigenen Kompetenzen<br />
durch das Tun in der Praxis.<br />
Was sind die Ausbildungsinhalte?<br />
Voraussetzung ist eine bestandene, umfassende<br />
Erste-Hilfe-Ausbildung. In der Pflegeausbildung<br />
wird dieses Wissen ergänzt mit Informationen<br />
über Mobilisation von bewegungseingeschränkten<br />
Personen, wie man bei der Körperpflege<br />
und beim Ankleiden unterstützt, Kenntnisse<br />
über Ernährung inkl. Sonden-Ernährungsmöglichkeiten<br />
werden vermittelt und Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei den mit der Ernährung im<br />
Zusammenhang stehenden Verdauungsproblemen.<br />
Alle Ausscheidungsarten inkl. verschiedenster<br />
Kathederarten werden erklärt und es gibt eine<br />
detaillierte Schulung bezüglich Inkontinenzversorgung<br />
und über alle in der Pflege zur Verfügung<br />
stehenden Hilfsmittel. Hautschädigungs-Präventionsmaßnahmen,<br />
die wichtigsten pflegerelevanten<br />
Krankheitsbilder (wie z.B. Diabetes, Demenz<br />
etc.), eine umfassende Hygieneschulung, die<br />
Schulung des Umgangs mit Arzneimitteln sowie<br />
eine Pflegedokumentations-Schulung runden<br />
die Pflegeausbildung ab. Damit haben unsere<br />
Ehrenamtlichen alles an der Hand, was sie brauchen,<br />
um gute und kompetente Pflege bieten zu<br />
können.<br />
Wie würden Sie das Konzept der Pflegeausbildung der<br />
<strong>Malteser</strong> zusammenfassen?<br />
So detailliert und umfassend wie nötig – so praxisorientiert<br />
wie möglich – ganz orientiert an den<br />
tatsächlichen Bedürfnissen der zu pflegenden Personen.<br />
Da Pflege und Betreuung auch Hinhören<br />
und Fühlen – und damit Beziehungsarbeit bedeutet<br />
– stärken wir die Auszubildenden auch in der<br />
Kommunikation und im Arbeiten miteinander.<br />
Was passiert nach der Pflege-Grundausbildung bei den<br />
<strong>Malteser</strong>n?<br />
Das erlangte Wissen wird in der Praxis angewandt,<br />
erfahrene <strong>Malteser</strong> geben hilfreiches<br />
Feedback. Alle bei den <strong>Malteser</strong>n Tätigen sind<br />
verpflichet, alle zwei Jahre eine Rezertifizierung<br />
in Pflege und Erste Hilfe zu besuchen.<br />
IM FOKUS - MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
Herzlichen Dank für das Gespräch und für Ihren<br />
ehrenamtlichen Einsatz im Rahmen der <strong>Malteser</strong>! •<br />
15
JEDEN TAG<br />
Programm!<br />
<strong>Die</strong> Förderung der geistigen, mentalen<br />
und körperlichen Fitness im Fokus<br />
von Thomas Kissich<br />
Geistige und körperliche Aktivitäten<br />
im Alter sind von großer<br />
Bedeutung, da sie dazu beitragen,<br />
die kognitiven und physischen<br />
Fähigkeiten aufrechtzuerhalten<br />
und zu fördern. Das hat Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit auf<br />
mehreren Ebenen:<br />
1. Kognitive Gesundheit fördert<br />
man durch regelmäßige geistige<br />
Aktivitäten und soziale Interaktionen.<br />
<strong>Die</strong>s kann das Risiko<br />
von Demenz und anderen<br />
altersbedingten, kognitiven<br />
Beeinträchtigungen verringern.<br />
2. Emotionales Wohlbefinden wird<br />
u.a. auch durch kreative Hobbys<br />
oder geistige Herausforderungen<br />
gefördert. Dem Gefühl der<br />
Einsamkeit und den daraus<br />
folgenden Depressionen wird<br />
entgegengewirkt.<br />
3. Physische Gesundheit durch<br />
regelmäßige Bewegung hilft<br />
dabei, die Muskelmasse und<br />
Knochenstärke zu erhalten, das<br />
Gleichgewicht zu verbessern<br />
und das Risiko von Stürzen und<br />
damit verbundenen Verletzungen<br />
zu verringern.<br />
4. Unabhängigkeit, d.h. die Fähigkeit,<br />
alltägliche Aufgaben selbstständig<br />
zu erledigen, verbessert<br />
die Lebensqualität älterer Menschen<br />
enorm. Das Glücksgefühl,<br />
das dabei entsteht, ermöglicht,<br />
dass sie länger unabhängig und<br />
autonom bleiben können.<br />
Im 72 Pflegeplätze umfassenden,<br />
modernen Pflegewohnheim des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens für Personen<br />
im Spätherbst ihres Lebens, im<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshaus, spielt die<br />
gesamtheitliche Förderung der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
eine zentrale Rolle. Hier einige Beispiele,<br />
was unser Programm, das<br />
im Haus geboten wird, umfasst.<br />
• Zweimal pro Woche findet<br />
die Bewegungsrunde statt.<br />
Dabei werden Koordination,<br />
Muskelkraft und Beweglichkeit<br />
gefördert, der Kreislauf und das<br />
Immunsystem sowie der Muskeltonus<br />
und das Gleichgewicht<br />
gestärkt. Dadurch erhöht sich<br />
auch die Bewegungssicherheit.<br />
• <strong>Die</strong> regelmäßige Malrunde<br />
fördert die Vernetzung der Gehirnhälften<br />
und die Feinmotorik.<br />
Gerade im Alter geht diese<br />
leicht verloren und muss daher<br />
gezielt stimuliert werden. <strong>Die</strong><br />
entstandenen kreativen Werke<br />
schmücken außerdem jahreszeitlich<br />
bezogen die Gänge und<br />
Räume des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses<br />
und tragen so zu einem<br />
optimalen Wohngefühl bei.<br />
• Wenn Therapiehündin Luna zu<br />
Gast ist, wird mit ihr gespielt<br />
und wenn sie die von den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern<br />
gestellten Aufgaben gut erfüllt<br />
hat, wird sie auch belohnt.<br />
<strong>Die</strong> Interaktion mit Tieren ist<br />
eine therapeutisch anerkannte<br />
Methode, um die Sensorik anzuregen<br />
und zu verbessern.<br />
• Monatliche Konzerte, die<br />
aufgrund des großzügigen und<br />
dankenswerten Sponsorings<br />
der Vita-Activa-Privatstiftung<br />
geboten werden können, bringen<br />
Musik von hochkarätigen<br />
Künstlerinnen und Künstlern<br />
ins <strong>Malteser</strong> Ordenshaus. Ob<br />
Klassik, Hits aus der Jugendzeit<br />
unserer Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
oder modernere Stücke:<br />
Sie alle tragen zur Abwechslung<br />
und zu einem erfüllten Leben in<br />
unserem Pflegewohnheim bei.<br />
• Besuche sind ein weiteres<br />
Element des Gesamtkonzepts.<br />
Im Frühjahr konnten wir<br />
16
Schülerinnen und Schüler der<br />
Stella International School<br />
begrüßen. Sie verbrachten einige<br />
Stunden bei uns, um mit den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
Zeit zu verbringen, mit ihnen<br />
zu plaudern und zu spielen. Unsere<br />
jungen Besucherinnen und<br />
Besucher konnten erleben, was<br />
Altern bedeutet, und welche<br />
Herausforderungen das mit sich<br />
bringt. Im Herbst 2023 konnten<br />
wir Erzbischof Kardinal<br />
Schönborn begrüßen, der sich<br />
interessiert mit vielen Personen<br />
austauschte und sich von der<br />
gebotenen Betreuungsqualität<br />
beeindruckt zeigte.<br />
• Diverse Feiern und Feste, wie<br />
Geburtstage, Faschingsfeste,<br />
Advent- und Weihnachtsfeiern<br />
und natürlich die für Menschen<br />
christlichen Glaubens größte<br />
aller Feiern, die Heilige Messe,<br />
finden regelmäßig im <strong>Malteser</strong><br />
Ordenshaus statt.<br />
Für das Team des <strong>Malteser</strong><br />
Ordenshauses ist es eine auf der<br />
christlichen Nächstenliebe beruhende<br />
Verantwortung, das bei uns<br />
verbrachte Leben älterer Menschen<br />
bestmöglich zu bereichern. Es ist<br />
ein Gebot der Menschenwürde,<br />
alles zu unternehmen, um das<br />
seelische und körperliche Wohlbefinden<br />
unserer Bewohnerinnen und<br />
Bewohner optimal zu fördern. •<br />
MALTESER ORDENSHAUS<br />
EIN NEUER HAUSARZT<br />
im MALTESER Ordenshaus<br />
Höchste ärztliche Kompetenz im <strong>Die</strong>nst<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner<br />
von Gerhard Ernst<br />
Dr. Ikenna Kingsley Mba hat mit<br />
dem Beginn des Jahres <strong>2024</strong> die<br />
Funktion als Hausarzt des<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshauses übernommen<br />
und ist somit – als Ergänzung<br />
zum Ärztlichen Leiter<br />
Dr. Spannbauer – der medizinische<br />
Hauptansprechpartner für<br />
22 der insgesamt 72 Bewohnerinnen<br />
und Bewohner des Pflegewohnheims<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
wie auch für das Pflegepersonal.<br />
Dazu Dir. Mag. Thomas Kissich:<br />
„Mit Dr. Mba begrüßen wir einen<br />
höchst erfahrenen Kliniker mit<br />
ausgezeichneter Ausbildung in<br />
unserem Team. Wir freuen uns<br />
und sind stolz darauf, ihn an Bord<br />
zu haben!“ Dr. Mba ist seit 1998 als<br />
Arzt tätig und begann seine Laufbahn<br />
in England, wo er 17 Jahre<br />
lang ohne Unterbrechung in der<br />
Praxis tätig war, ehe er 2019 nach<br />
Wien übersiedelte. In England<br />
absolvierte er eine Doppelausbildung,<br />
mit einer chirurgischen<br />
Grundausbildung, aufgrund der<br />
er in weiterer Folge die Mit-<br />
gliedschaft im Royal College of<br />
Surgeons in Edinburgh erlangte,<br />
sowie eine allgemeinmedizinische<br />
Fachausbildung. Dadurch ist er<br />
auch Mitglied des Royal College<br />
of General Practitioners UK.<br />
Er hat sich auf die Bereiche<br />
Notfall- und Allgemeinmedizin,<br />
Urologie, Schmerztherapie,<br />
Orthopädie, HNO und Suchtmedizin<br />
spezialisiert. Dir. Mag.<br />
Kissich abschließend: „Wir wünschen<br />
ihm für seine Tätigkeit im<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshaus viel Erfolg<br />
und freuen uns für unsere Bewohnerinnen<br />
und Bewohner, dass<br />
Dr. Mba unser höchst kompetentes<br />
ärztliches Team ergänzt!“ •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
17
Weil wir dadurch<br />
MEHR ALS NÖTIG<br />
TUN KÖNNEN!<br />
Was durch finanzielle Unterstützung bei der<br />
MALTESER Kinderhilfe möglich ist<br />
von Olivier Loudon<br />
In einer Welt, die oft von Stress und<br />
Hektik geprägt ist, gibt es Momente,<br />
die uns innehalten lassen und unsere<br />
Herzen mit Dankbarkeit erfüllen. Das<br />
ist solch ein Moment. <strong>Die</strong> MALTESER<br />
Kinderhilfe möchte heute die tiefe<br />
Dankbarkeit und Wertschätzung für<br />
die erhaltenen großzügigen Spenden<br />
zum Ausdruck bringen.<br />
Wenn wir auf das vergangene Jahr<br />
zurückblicken und die aktuelle<br />
Situation im Pflegebereich bedenken,<br />
sehen wir eine Reise voller<br />
Herausforderungen, aber auch<br />
voller Hoffnung und gemeinsamer<br />
Anstrengungen. In dieser Zeit haben<br />
uns unsere Unterstützer nicht<br />
im Stich gelassen, denn mit ihren<br />
großzügigen Spenden haben sie<br />
nicht nur materielle Ressourcen<br />
bereitgestellt, sondern auch Mitgefühl<br />
und Wertschätzung gezeigt,<br />
für das, was im Hilde Umdasch<br />
Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
in der Pflege lebensverkürzend<br />
erkrankter Kinder geleistet wird.<br />
Was durch Spenden erreicht wird<br />
individuelle Zimmergestaltungen,<br />
besondere therapeutische Maßnahmen,<br />
spezielle, die Sensorik<br />
fördernde Lernhilfen und Spiele,<br />
oder ob es sich um Geburtstagsund<br />
Weihnachtsgeschenke für<br />
Kinder handelt, die keine Eltern<br />
mehr haben: All das verändert<br />
das Leben unserer jungen Bewohnerinnen<br />
und Bewohner ganz<br />
wesentlich zum Besseren.<br />
Unglaublicher Ideenreichtum<br />
<strong>Die</strong> Vielfältigkeit der Spendenherkunft<br />
ist für uns beeindruckend.<br />
Ob durch Sachspenden, wie z.B.<br />
mit Backmaterial zur Herstellung<br />
der Weihnachtsbäckereien für<br />
den <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe-Kekserlmarkt,<br />
ob durch Grab- und<br />
Kranzspenden, wo Menschen –<br />
obwohl sie in tiefer Trauer sind –<br />
an das Schicksal unserer kranken<br />
Kinder und Jugendlichen denken,<br />
oder durch ein gemeinnütziges<br />
Testament, mit dem viel Gutes<br />
über das eigene Leben hinaus<br />
getan werden kann, oder mit<br />
Spenden, die durch Konzerte und<br />
Veranstaltungen generiert werden:<br />
Es ist schlichtweg unglaublich, wie<br />
engagiert unsere Spender sind,<br />
um das Hilde Umdasch Haus zu<br />
unterstützen.<br />
Dankbar für ein großartiges Team<br />
Zu den wichtigen Spendern<br />
unseres Hauses zählen auch<br />
unsere Team-Mitglieder im Hilde<br />
Umdasch Haus. Sie alle investieren<br />
immer wieder ihre Freizeit,<br />
um die Aktivitäten der <strong>Malteser</strong><br />
Kinderhilfe zu unterstützen. Sie<br />
backen für den Kekserlmarkt, sind<br />
beim Kinderhilfelauf vom Aufbau<br />
bis zum Abbau aktiv, stehen in<br />
Verkaufsständen usw. – viele<br />
ehrenamtliche Stunden werden<br />
erbracht, für die wir ebenfalls<br />
unendlich dankbar sind.<br />
„Vergelt’s Gott“<br />
liebe Frau KR Umdasch!<br />
Nicht zuletzt liegt es uns am<br />
Herzen, der Namensgeberin<br />
<strong>Die</strong> Auswirkungen dieser Spenden<br />
sind weitreichend. Wir können die<br />
von uns umsorgten Kinder und Jugendlichen<br />
damit noch optimaler<br />
betreuen, ihnen Freudenmomente<br />
schenken, die sonst nicht möglich<br />
wären, und können ihnen damit<br />
ein möglichst lebenswertes Leben<br />
bieten. Ob Aromatherapie-Öle,<br />
JETZT VORMERKEN:<br />
8. KINDERHILFELAUF<br />
IN AMSTETTEN<br />
29. September <strong>2024</strong><br />
18
Teammitglieder der<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
helfen ehrenamtlich<br />
in ihrer Freizeit<br />
mit – hier beim<br />
Kinderhilfelauf in<br />
Amstetten.<br />
Rekord-Spendenergebnis des<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe-<br />
Kekserlmarktes, der auch von<br />
KR Hilde Umdasch<br />
besucht wurde.<br />
Benefiz-Konzerte, wie kürzlich<br />
in der Amstettner Herz-<br />
Jesu-Kirche, unterstützen die<br />
<strong>Malteser</strong> Kinderhilfe.<br />
MALTESER KINDERHILFE<br />
Spende der Nikolausaktion 2023.<br />
unserer Pflegeeinrichtung zu danken.<br />
Frau KR Hilde Umdasch hat<br />
eine Einrichtung geschaffen, die<br />
ihresgleichen sucht und einzigartig<br />
ist. Worte allein können nicht ausdrücken,<br />
wie dankbar wir für ihre<br />
Unterstützung und ihr umfangreiches<br />
Engagement sind.<br />
Allen Spenderinnen und Spendern<br />
können wir versichern, dass wir<br />
auch weiterhin jeden einzelnen<br />
Euro sorgfältig zum Wohle der von<br />
uns betreuten, lebensverkürzend<br />
erkrankten Kinder und Jugendlichen<br />
einsetzen. Das Hilde Umdasch<br />
Haus der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
steht allen offen, die sich informieren<br />
wollen, wie die finanziellen<br />
Mittel eingesetzt werden. <strong>Die</strong> Erfahrung<br />
hat gezeigt, dass Personen,<br />
die in Erwägung gezogen haben,<br />
uns zu unterstützen, von einem<br />
Besuch tief beeindruckt waren.<br />
Wir freuen uns über viele dringend<br />
benötigte Unterstützungen auch in<br />
diesem Jahr, für die wir aufrichtig<br />
dankbar sind! •<br />
Großunternehmen, wie die Erste Bank, aber<br />
auch viele KMU’s, helfen mit ihren Spenden.<br />
Dankbar für eine<br />
Kranzspende,<br />
trotz des Verlustes<br />
von Ehefrau und<br />
Vater innerhalb<br />
weniger Tage.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
19
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Salzburg<br />
von Udo Thianich-Schwamberger<br />
HÖCHST ERFOLGREICHE<br />
STRASSENSAMMLUNG<br />
Wenn am Palmsonntag-Wochenende die Salzburger<br />
Staatsbrücke mit <strong>Malteser</strong>-Fahnen beflaggt ist, dann<br />
läuft die Straßensammlung! Das große Engagement<br />
aller sammelnden <strong>Malteser</strong> brachte ein großartiges<br />
Ergebnis. Wir danken allen Spendern von ganzem<br />
Herzen!<br />
GROSSPRIOR BESUCHT<br />
UNSERE AUSBILDUNGSGRUPPE<br />
Wie in ganz Österreich wurden auch in Salzburg<br />
die angehenden <strong>Malteser</strong> von Großprior<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn besucht, der<br />
selbst seit 54 Jahren im <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />
Austria tätig ist. Seinen Ausführungen folgten<br />
alle mit großem Interesse.<br />
LAPTOP-SPENDE FÜR<br />
UKRAINE-FLÜCHTLING LISA<br />
Lisa musste durch den Krieg ihre Heimat Ukraine verlassen und<br />
besucht seit ihrer Ankunft in Salzburg das <strong>Malteser</strong> Sprachcafe.<br />
Mit unglaublichem Eifer hat sie Deutsch gelernt und kann jetzt<br />
ihr Grafikdesign-Studium in Österreich fortsetzen. Damit sie<br />
die dafür nötige technische Ausstattung hat, unterstützen sie die<br />
<strong>Malteser</strong> mit einer Laptop-Spende und wüschen ihr viel Erfolg<br />
beim Studium!<br />
HEILIGE MESSE MIT BETREUTEN<br />
AM WELTTAG DER KRANKEN<br />
Am 11. Februar <strong>2024</strong> feierten die<br />
<strong>Malteser</strong> mit den von ihnen betreuten<br />
Kranken und Bedürftigen eine Heilige<br />
Messe in der Salzburger Kajetanerkirche.<br />
Das gemeinsame Gebet ist eines<br />
der Instrumente, die Betroffenen<br />
unglaublich hilft, mit ihrem Schicksal<br />
in Frieden zu leben.<br />
20
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Oberösterreich<br />
von Verena Jurković<br />
BESUCH DER OPERETTE<br />
„DIE FLEDERMAUS“<br />
Passend zum Fasching besuchten wir die umjubelte<br />
Inszenierung der Operette „<strong>Die</strong> Fledermaus“<br />
im Musiktheater Linz. <strong>Die</strong> anwesenden Betreuten<br />
und die <strong>Malteser</strong> amüsierten sich köstlich und<br />
konnten einen lustigen Faschingssonntag miteinander<br />
verbringen.<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
BESTE AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Wie in ganz Österreich startete auch im Bereich Oberösterreich im<br />
Oktober eine neue Ausbildungsgruppe. <strong>Die</strong> Ausbildungseinheiten<br />
wurden engagiert mitverfolgt und die Heilige Messe, die gemeinsam mit<br />
Betreuten jedes Monat gefeiert wird, ist bereits zum Fixpunkt des neuen<br />
<strong>Die</strong>nstlebens geworden. Wir heißen die Mitglieder unserer neuen<br />
Ausbildungsgruppe herzlich willkommen, die sich gemeinsam mit<br />
erfahrenen <strong>Malteser</strong>n in den <strong>Die</strong>nst des „Herrn Kranken“ stellen!<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
21
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Burgenland<br />
von Bernhard Bachna<br />
FÜHRUNG DURCH DAS RONACHER<br />
Wann hat man schon die Chance, als Rollstuhlfahrer<br />
auf eine Theaterbühne zu kommen? Mit den <strong>Malteser</strong>n!<br />
Nach der Führung durch das Theater feierten wir mit<br />
unserem Bundesseelsorger P. Georg Herberstein eine<br />
Heilige Messe und ließen den Ausflug kulinarisch in<br />
den Räumen der Missio ausklingen.<br />
TURMBLASEN IN DEN ARKADEN<br />
DES SCHLOSSES EBERGASSING<br />
Mit unseren Betreuten kämpften wir uns<br />
durch einen heftigen Schneesturm und<br />
Eiseskälte. <strong>Die</strong> weihnachtlichen Klänge<br />
sowie Brötchen & Punsch zauberten<br />
romantische Wärme und ein Lächeln in<br />
die Gesichter unserer Gäste.<br />
FÜHRUNG DURCH DIE ALTÄGYPTISCHE<br />
SAMMLUNG DES KUNSTHISTORISCHEN<br />
MUSEUMS WIEN<br />
Ausgrabungsleiter Prof. Jarosi führte unsere betreuten<br />
Gäste durch den Alltag der alten Ägypter.<br />
FASCHINGSFEST IM<br />
MALTESER ORDENSHAUS<br />
Motto: Der wilde Westen!<br />
Gemeinsames Singen, Tanzen<br />
und tolle Einlagen des Teams<br />
des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses,<br />
sowie der Einsatz der <strong>Malteser</strong>,<br />
ließen den Fasching fulminant<br />
ausklingen.<br />
22
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Tirol / Vorarlberg<br />
von Clemens Danzl<br />
ADVENTFEIER IM STIFT WILTEN<br />
Am Vorabend zum 1. Advent fand im Stift Wilten<br />
unsere Adventfeier statt. Nach einer Heiligen Messe<br />
mit unserem Bereichsseelsorger Abt Leopold feierten<br />
wir gemeinsam mit unseren Betreuten im Leuthaus<br />
des Stiftes.<br />
MALTESER-STAND<br />
AM WILTENER CHRISTKINDLMARKT<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Stift Wilten<br />
wurden am dortigen Christkindlmarkt vielfältige<br />
Produkte aus dem Klosterladen verkauft.<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
IMSTER SCHEMENLAUFEN<br />
<strong>Die</strong>ser Lauf ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und<br />
findet alle vier Jahre statt. Der Auftritt der zentralen<br />
Figuren des Rollers und Schellers war für unsere<br />
Betreuten ein besonderes Erlebnis.<br />
FUNKEN IM SILBERTAL<br />
Gemeinsam mit vier Betreuten konnten wir heuer am spektakulären<br />
Abbrennen des Funkens im Silbertal durch die Funkenzunft Brunnenfeld<br />
teilnehmen. Der Funkenbrauch ist UNESCO Weltkulturerbe. Zur<br />
Stärkung gab es Funkenwurst und Funkaküachli.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
23
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Wien<br />
von Tobias Zöhrer<br />
BESUCH BEI DER MAGNA MATER<br />
AUSTRIAE IN MARIAZELL<br />
Nach einem Spaziergang am Hubertussee<br />
feierten wir Heilige Messe in der Mariazeller<br />
Basilika, wanderten mit den Alpakas und zu<br />
guter Letzt durfte auch ein Besuch bei Pirkers<br />
Lebkuchenmanufaktur nicht fehlen!<br />
SKI-WOCHENENDE IN SCHLADMING<br />
Auch wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist, muss man aufs<br />
Skifahren nicht verzichten! Beim <strong>Malteser</strong>-Ski-Wochenende in<br />
Schladming flitzten alle gemeinsam den Berg hinunter und genossen<br />
die Freiheit auf zwei Brettern.<br />
BESUCH DER SPARK ART FAIR WIEN<br />
Von den <strong>Malteser</strong>n, die im Organisationsteam der Spark<br />
Art Fair aktiv sind, wurden wir mit unseren Betreuten auf<br />
Eintritt und Führung eingeladen. Viele Kunstwerke hinterließen<br />
einen tiefen Eindruck und regten zum Nachdenken<br />
an. Herzlichen Dank für diesen inspirierenden Nachmittag!<br />
24
NEUES AUS DEM BEREICH<br />
Steiermark / Kärnten<br />
von Amelie Muhri<br />
STEIRISCHER<br />
NEUJAHRSEMPFANG<br />
Gemeinsam durften wir im Rahmen<br />
unseres Neujahrsempfangs auf ein<br />
gutes und friedliches Jahr <strong>2024</strong><br />
anstoßen. Dabei durften das Gießen<br />
von Wachsfiguren und musikalische<br />
Neujahrsklassiker nicht fehlen.<br />
MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
LOURDES-MESSE<br />
Auch dieses Jahr durften wir wieder die<br />
Lourdes-Messe mit großer Vorfreude an<br />
die Lourdes-Wallfahrt halten.<br />
CAFÉ MALTA-<br />
FASCHINGSAUSGABE<br />
Zur Café Malta-Faschingsausgabe in<br />
unserer Bereichszentrale durften wir<br />
nicht nur Betreute und <strong>Malteser</strong>, sondern<br />
auch jede Menge gute Laune begrüßen.<br />
Nach der klassischen Würstel-Krapfen-<br />
Kombination standen Singen, Tanzen<br />
und Lachen am Programm.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
25
MEDIZINISCHE<br />
VERSORGUNG<br />
für Mütter in Not<br />
in Kolumbien<br />
„Von Anfang an<br />
wurde ich hervorragend<br />
betreut“:<br />
Cristal Suárez<br />
brachte dank der<br />
Unterstützung des<br />
Teams unserer<br />
Gesundheitseinrichtung<br />
in Santa Marta<br />
ein gesundes Kind<br />
zur Welt.<br />
Fotos: <strong>Malteser</strong> International<br />
Cristal Suárez bleibt stark<br />
und hoffnungsvoll<br />
Der anhaltende Exodus von Menschen aus<br />
Venezuela ist die größte Flüchtlingskrise<br />
in Nord- und Südamerika. Mittlerweile<br />
haben mehr als 6 Millionen Menschen ihr<br />
Land verlassen, knapp die Hälfte davon<br />
Richtung Kolumbien. Sie fliehen vor<br />
Armut und Hunger und hoffen auf ein<br />
besseres Leben für sich und ihre Familien.<br />
MALTESER International erreicht in<br />
Kolumbien mit verschiedenen Projekten<br />
regelmäßig über 300.000 Menschen,<br />
davon gut 50.000 Geflüchtete.<br />
Da das kolumbianische Gesundheitssystem<br />
durch die vielen Geflüchteten<br />
überlastet ist, ist ein Schwerpunkt der<br />
Arbeit von <strong>Malteser</strong> International die<br />
Gesundheitsversorgung von Kindern,<br />
Schwangeren und Müttern, denn sie<br />
sind häufig besonders gefährdet. Eine<br />
dieser Mütter ist die junge Cristal<br />
Suárez, die die schwere Entscheidung<br />
traf, Venezuela zu verlassen, und zu<br />
ihrem Freund in die kolumbianische<br />
Großstadt Santa Marta zu fliehen. Dort<br />
wollte sie so schnell wie möglich Fuß<br />
fassen und Geld verdienen, um ihre Familie<br />
zu unterstützen und ihren kleinen<br />
Sohn nachzuholen, den sie zunächst bei<br />
ihrer Familie zurücklassen musste.<br />
Doch die Realität sah anders aus:<br />
Ohne gültige Papiere fand sie keine<br />
Arbeit. Hatte sie die falsche Entscheidung<br />
getroffen? Dann, endlich,<br />
bekam sie einen Job als Haushaltshilfe.<br />
Kurz darauf stellte sie fest, dass<br />
sie schwanger war. Ihre anfängliche<br />
Freude schlug schnell in Sorge um:<br />
Konnte sie ein weiteres Kind ernähren?<br />
Zudem hatte sie ohne gültige<br />
Papiere in Kolumbien keinen Zugang<br />
zum Gesundheitssystem. Als es zu<br />
Komplikationen kam, riet eine Freundin<br />
ihr, die <strong>Malteser</strong> aufzusuchen, die<br />
in Santa Marta umfassende und kostenfreie<br />
Geburtsvorsorge für Mütter<br />
in Not anbieten. Leider konnte eine<br />
Fehlgeburt trotz aller Bemühungen<br />
nicht verhindert werden. Auch in der<br />
nachfolgenden schweren Zeit stand<br />
ihr <strong>Malteser</strong> International zur Seite.<br />
Im Jahr 2023 wurde Cristal erneut<br />
schwanger. <strong>Die</strong>smal wandte sie sich<br />
direkt an die <strong>Malteser</strong> und nahm am<br />
Gesundheitsprogramm für Schwangere<br />
teil. „Ich wurde sogar angerufen<br />
und an meine Termine erinnert. Und<br />
wenn ich nicht kommen konnte,<br />
kamen die Mitarbeitenden für die<br />
Untersuchung zu mir nach Hause. Ich<br />
bin <strong>Malteser</strong> International unendlich<br />
dankbar, denn diesmal habe ich ein<br />
gesundes Kind zur Welt gebracht“,<br />
sagt die heute 23-jährige Cristal. •<br />
FAKTEN<br />
2023 wurden im Geburtsvorsorgeprogramm<br />
von <strong>Malteser</strong> International<br />
578 Schwangere in den Gebieten<br />
La Guajira und Magdalena betreut,<br />
die keinen Zugang zum kolumbianischen<br />
Gesundheitssystem hatten.<br />
99 Prozent von ihnen waren Geflüchtete<br />
und 11 Prozent gehörten<br />
zur indigenen Bevölkerung.<br />
26
Matratzen, Decken,<br />
Wasserkanister,<br />
Waschmittel, Bargeld:<br />
<strong>Malteser</strong> International<br />
verteilt immer wieder<br />
das Lebensnotwendigste<br />
an neu angekommene<br />
Geflüchtete in der<br />
Provinz Ituri.<br />
Fotos: <strong>Malteser</strong> International<br />
AUF DER FLUCHT<br />
vor Terror und Gewalt<br />
MALTESER INTERNATIONAL<br />
Unterstützung für konfliktbetroffene<br />
Menschen im Osten der DR Kongo<br />
Seit Jahrzehnten wird das Leben der<br />
Menschen im Osten der DR Kongo<br />
durch bewaffnete Auseinandersetzungen<br />
zwischen verfeindeten Volksgruppen und<br />
Milizen bedroht, die auch äußerst brutal<br />
gegen Unbeteiligte vorgehen. Allein in der<br />
Provinz Ituri, wo MALTESER International<br />
aktiv ist, leben infolgedessen etwa<br />
1,6 Millionen Menschen auf der Flucht.<br />
<strong>Die</strong> humanitäre Arbeit wird durch regelmäßige<br />
Gewalt-Eskalationen erschwert.<br />
Das internationale Katastrophen- und<br />
Flüchtlingshilfswerk des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
unterstützt seit 1996 Vertriebene<br />
und aufnehmende Gemeinden vor<br />
allem in den Bereichen Gesundheit,<br />
Wasser-/Sanitärversorgung und<br />
Hygiene (WASH) sowie Ernährungssicherung.<br />
<strong>Die</strong> Lebensumstände der<br />
vertriebenen Menschen sind äußerst<br />
schwierig. Nur wenige finden einen<br />
Platz in den überfüllten Camps und<br />
kommen stattdessen in Gastfamilien<br />
unter oder müssen unter freiem Himmel<br />
schlafen. Viele kommen zudem<br />
krank, verletzt oder geschwächt an,<br />
Frauen und Mädchen sind auf der<br />
Flucht häufig sexualisierter Gewalt<br />
ausgesetzt. Sie alle benötigen rasche<br />
medizinische Versorgung.<br />
<strong>Malteser</strong> International unterstützt<br />
die überlasteten örtlichen Gesundheitseinrichtungen<br />
unter anderem<br />
finanziell sowie mit Trainings und<br />
Medikamenten, um die medizinische<br />
Versorgung der Vertriebenen und<br />
der Menschen in den aufnehmenden<br />
Gemeinden zu gewährleisten.<br />
Weil die Menschen fast immer plötzlich<br />
fliehen müssen, haben sie oft<br />
nichts dabei außer den Kleidern auf<br />
dem Leib. Neben lebensnotwendigen<br />
Hilfsgütern verteilen die <strong>Malteser</strong><br />
allerdings auch Bargeld – denn Geld<br />
ist für den Erwerb der individuell am<br />
dringendsten benötigten Dinge auf<br />
lokalen Märkten unabdingbar nötig.<br />
Viele Geflüchtete müssen spätestens<br />
zur Erntezeit in ihre Heimatgemeinden<br />
zurückkehren – immer in der<br />
Hoffnung, dass sich die Sicherheitslage<br />
bis dahin beruhigt hat und die<br />
nächste Welle der Gewalt in weiter<br />
Ferne liegt.<br />
Auch die Arbeit von <strong>Malteser</strong> International<br />
bleibt von den regelmäßigen Gewalt-Eskalationen<br />
nicht unberührt. „In<br />
einigen Gesundheitszonen müssen wir<br />
durch die plötzlich steigenden Flüchtlingszahlen<br />
immer mehr Menschen medizinisch<br />
versorgen. Dass bringt auch<br />
unsere Kapazitäten immer wieder an<br />
Belastungsgrenzen“, sagt Miriam Suhr,<br />
Programmreferentin für die DR Kongo<br />
bei <strong>Malteser</strong> International. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
27
Treffen der HILFSWERK-VERANTWORTLICHEN<br />
INTERNATIONALE KONFERENZ IN KRAKAU 14.-16. MÄRZ <strong>2024</strong><br />
von Bartolomäus Khevenhüller-Metsch<br />
Ukraine, Gaza und Schutzmaßnahmen<br />
für Hilfskräfte: Das<br />
waren die drei Hauptthemen der<br />
30. Internationalen Hospitaliers-<br />
Konferenz in Krakau. <strong>Die</strong> Verantwortlichen<br />
für humanitäre<br />
Projekte aus dem weltweiten<br />
Netzwerk des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
diskutierten<br />
die dringendsten Fragen der<br />
Hilfstätigkeit. Berichte von<br />
Hilfskräften, die direkt in den<br />
Krisengebieten im Nahen Osten<br />
und der Ukraine tätig sind,<br />
zeigten den großen Wirkungsumfang<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens, aber<br />
auch die Hilflosigkeit von Hilfskräften<br />
angesichts der Menge<br />
der hungernden und sterbenden<br />
Menschen. <strong>Die</strong> nötigen Schutzmaßnahmen<br />
für Freiwillige und<br />
Mitarbeiter wurden bei der<br />
Konferenz erörtert, um Verhaltenskodizes<br />
und Leitlinien zum<br />
Schutz der am meisten gefährdeten<br />
Personen zu erarbeiten. <strong>Die</strong><br />
31. Internationale Hospitaliers-<br />
Konferenz wird vom 2. bis 6.<br />
April 2025 in Wien stattfinden. •<br />
STÄRKERE Bindung an den Orden<br />
DREI NEUE MITGLIEDER IM 2. ORDENSSTAND<br />
von Olivier Loudon<br />
<strong>Die</strong> drei neuen Ordensmitglieder des 2. Standes<br />
in der ersten Reihe.<br />
Am 16. Jänner <strong>2024</strong> legten in der<br />
<strong>Malteser</strong>kirche drei Ordensmitglieder<br />
ihr feierliches Gehorsamsversprechen<br />
ab:<br />
Dr. Bartolomäus Khevenhüller-<br />
Metsch, Mag. Florian Hartig<br />
und Dr. Sigrid Wittek-Saltzberg.<br />
Mit diesem feierlichen<br />
Akt zählen sie nun zu den<br />
„Oboedienz-Rittern“ und sind<br />
Teil des 2. Standes des Ordens.<br />
Der Konventualkaplan des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
P. Albin Scheuch,<br />
zeigte in seiner Predigt auf, dass<br />
Großprior Fra’ Gottfried<br />
Kühnelt-Leddihn bestätigt<br />
das Ablegen des<br />
Gehorsamsversprechens.<br />
Menschen, die ihr Leben immer<br />
stärker dem Kampf gegen das<br />
Achtfache Elend widmen, als<br />
Vorbilder in der Welt fungieren.<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />
Großprior von Österreich,<br />
nahm den drei Ordensmitgliedern<br />
ihr Versprechen im Auftrag<br />
des Großmeisters des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
Fra’ John T. Dunlop,<br />
ab und bestätigte dies mit seiner<br />
Unterschrift. Wir wünschen<br />
den drei neuen Mitgliedern des<br />
2. Ordensstandes von ganzem<br />
Herzen Gottes Segen in ihrem<br />
Wirken gegen das Achtfache<br />
Elend und freuen uns über diese<br />
öffentliche Bekundung, wie<br />
wichtig ihnen ihr Wirken im<br />
<strong>Malteser</strong>orden ist! •<br />
28
Diplomatie des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
INTERNATIONALE KONFERENZ<br />
STÄRKT DEN DIPLOMATISCHEN DIENST<br />
von Sebastian Schoenaich-Carolath<br />
S.E. DI Sebastian Prinz von<br />
Schoenaich-Carolath (links),<br />
Botschafter des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens bei<br />
der Republik Österreich, beim<br />
Informationsaustausch mit dem<br />
Botschafter für die Tschechische<br />
Republik, Prinz Wenzel von<br />
Lobkowicz, im Rahmen der<br />
Botschafterkonferenz.<br />
RUNDSCHAU<br />
Vom 25. bis 27. Jänner <strong>2024</strong> fand ein Treffen des<br />
Diplomatischen Corps in Rom statt. <strong>Die</strong> von<br />
Botschafterinnen und Botschaftern aus aller Welt<br />
besuchte große Konferenz stärkte den Diplomatischen<br />
<strong>Die</strong>nst des <strong>Malteser</strong>ordens als öffentlich<br />
sichtbares Zeichen seiner Souveränität und zeigte<br />
die Internationalität der seit über 900 Jahren<br />
bestehenden Institution. Der Austausch zeigte<br />
viele Felder auf, in denen die internationale Zusammenarbeit<br />
verstärkt werden kann, vor allem<br />
im Licht der aktuellen geopolitischen Situation.<br />
Beispielhaft kann Human Trafficking genannt<br />
werden, denn die Bekämpfung des international<br />
organisierten Verbrechens des Menschenhandels<br />
ist eines an der Würde des Menschen.<br />
Im Rahmen der Konferenz empfing Papst<br />
Franziskus das Diplomatische Corps des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
zur Audienz. Der Heilige Vater hob<br />
den historisch begründeten, besonderen Status<br />
Botschafterinnen und<br />
Botschafter aus über<br />
100 Ländern nahmen<br />
an der Konferenz des<br />
Diplomatischen Corps<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
in der Magistralvilla<br />
in Rom teil.<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens hervor und dass seine internationale<br />
Hilfstätigkeit durch die „Diplomatie<br />
der humanitären Hilfe“ unterstützt und gefördert<br />
wird. Schließlich verfolgt der Orden keine militärischen,<br />
staatspolitischen oder wirtschaftlichen<br />
Interessen. <strong>Die</strong> Rolle der Diplomatie orientiert<br />
sich daher am Ziel der Förderung der Menschenwürde,<br />
der Freiheit und der Hilfstätigkeit.<br />
Grundlage für die Souveränität des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
ist sein Status als Völkerrechtssubjekt, der<br />
im Jahr 1309 entstand, als der Orden die Insel<br />
Rhodos als Hauptsitz wählte. <strong>Die</strong>ser Völkerrechtsstatus<br />
ist bis heute erhalten geblieben.<br />
Der Orden pflegt daher im multilateralen<br />
Bereich diplomatische Beziehungen zu 16<br />
UNO-Organisationen, zur EU, zu 17 weiteren<br />
internationalen Organisationen und bilateral<br />
zu 113 Ländern – darunter auch zur Republik<br />
Österreich. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
29
AUSZEICHNUNGEN<br />
von Richard Steeb<br />
Rangerhöhung für Botschafter<br />
Franz Salm-Reifferscheidt-Raitz<br />
Bereits seit 1965 Mitglied des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens, wurde S.E.<br />
Botschafter Dr. Franz Salm-Reifferscheidt-<br />
Raitz für langjährige Verdienste als<br />
Sonderbotschafter kürzlich das Ehrenund<br />
Devotions-Großkreuz verliehen.<br />
Im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit als<br />
Banker und dann als Geschäftsführer der<br />
Firma HIPP besuchte er immer wieder die<br />
desolaten Siedlungen der ausgegrenzten<br />
Roma-Bevölkerung, setzte wirkungsvolle<br />
Sozialprojekte selbst um und kümmerte<br />
sich um deren Spenden-Finanzierung.<br />
2013 sprach er mit der Ordensregierung in<br />
Rom über die besondere Verantwortung<br />
für die Probleme der Roma, der größten<br />
europäischen Minderheit, und wurde so<br />
zum Sonder-Botschafter für Roma-Fragen<br />
ernannt. Durch seinen unermüdlichen Einsatz<br />
entstanden bis heute 25 Sozialzentren<br />
sowie Schul- und Unterrichtsprojekte für<br />
jugendliche Roma in Kroatien, Rumänien,<br />
Ungarn, der Slowakei und der Ukraine. Wir<br />
gratulieren Botschafter Franz Salm-Reifferscheidt-Raitz<br />
von ganzem Herzen, zu dieser<br />
besonderen Würdigung seiner Verdienste.<br />
Goldenes Ehrenzeichen für Felix Montecuccoli<br />
In Österreich, aber auch EU-weit, ist Dipl.-<br />
Ing. Felix Montecuccoli, seit 1991 Ehrenund<br />
Devotionsritter des <strong>Malteser</strong>ordens,<br />
als leidenschaftlicher Waldexperte bekannt.<br />
Durch seine Initiative wurde 2020 ein Waldfonds<br />
etabliert, durch den € 350 Mio. für die<br />
österreichische Forstwirtschaft bereitgestellt<br />
wurden. 20 Jahre lang war er Präsident der<br />
Land & Forst Betriebe Österreich und leitete<br />
zahllose Ausschüsse und Gremien.<br />
BM Norbert Totschnig verlieh ihm nun in<br />
Anerkennung seiner Leistungen das Goldene<br />
Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik<br />
Österreich. Wir gratulieren herzlich!<br />
Großkreuz „Pro Piis Meritis“ für<br />
P. Rudolf Schaffgotsch CO<br />
In Anerkennung seiner aufopferungsvollen<br />
seelsorgerischen Tätigkeiten, wurde der<br />
Präpositus der Oratorianer des Heiligen<br />
Philipp Neri zu Wien, P. Schaffgotsch, kürzlich<br />
mit dem Großkreuz „Pro Piis Meritis“<br />
ausgezeichnet, das ausschließlich an Geistliche<br />
verliehen wird. 1992 begann er während<br />
seines Studiums im <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />
Austria ehrenamtlich mitzuarbeiten und<br />
fand so 1995 seine Berufung zum Priester.<br />
2006 wurde P. Rudolf Bereichsseelsorger<br />
in Wien, begleitet viele Pilgerreisen und<br />
zelebriert die monatliche Heilige Messe für<br />
unsere Betreuten in St. Rochus. Er ist auch<br />
Seelsorger des Franziskusspitals Landstraße<br />
der Elisabethinen und des <strong>Malteser</strong><br />
Ordenshauses. Wir danken ihm aufrichtig<br />
für all sein Wirken und wünschen ihm dafür<br />
Gottes reichsten Segen!<br />
Der Ordens-Delegat Salzburgs,<br />
Paul Lovrek, überreichte die Insignien<br />
und die Rangerhöhungs-Urkunde zum<br />
Ehren- & Devotions-Großkreuz-Ritter.<br />
P. Schaffgotsch beim<br />
Benefiz-Gartencocktail<br />
des <strong>Malteser</strong> Ordenshauses<br />
mit Klemens Pfungen.<br />
P. Schaffgotsch in Lourdes.<br />
30
MSG. LUIS CUÑA RAMOS<br />
Der neue Prälat des Ordens<br />
Am 21. Dezember 2023 ernannte<br />
Papst Franziskus Mgr. Luis Cuña<br />
Ramos zum neuen Prälaten des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens. Er folgt Mgr.<br />
Jean Laffitte nach, dem für seine<br />
acht Jahre in dieser Funktion gedankt<br />
wurde. Mgr. Cuña Ramos<br />
wurde 1966 in Orense (Spanien)<br />
geboren und 1992 zum Priester<br />
geweiht. Er studierte an der<br />
Päpstlichen Universität<br />
UNSER FÜRSTGROSSPRIOR<br />
75 Jahre – davon 54 im <strong>Die</strong>nst des Ordens<br />
Gregoriana in Rom und war von<br />
1996 bis 2020 im Historischen<br />
Archiv der damaligen Kongregation<br />
für die Evangelisierung<br />
der Völker tätig. Seit 2012 ist<br />
er Historischer Konsultor des<br />
Dikasteriums für die Selig- und<br />
Heiligsprechungs-Prozesse. Wir<br />
wünschen ihm Gottes Segen für<br />
seine Aufgabe im Rahmen des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens! •<br />
RUNDSCHAU<br />
Am 11. Dezember 2023 feierte<br />
unser Fürstgroßprior,<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,<br />
seinen 75. Geburtstag mit einer<br />
feierlichen Heiligen Messe in der<br />
<strong>Malteser</strong>kirche. <strong>Die</strong>ser stand<br />
P. Gérard T. Lagleder OSB vor. Bei<br />
der anschließenden Agape in den<br />
Räumlichkeiten des Großpriorats<br />
bat Fra’ Gottfried – seiner Hingabe<br />
für den <strong>Die</strong>nst an den „Herrn<br />
Kranken“ folgend und zur Unterstützung<br />
mahnend – um Spenden<br />
für das AIDS-Hilfswerk von Pater<br />
Lagleder in Südafrika, der „Brotherhood<br />
of Blessed Gérard“.<br />
Seit 54 Jahren ist Fra’ Gottfried<br />
Kühnelt-Leddihn in der Gemeinschaft<br />
der <strong>Malteser</strong> tätig. 1970<br />
wurde er in den <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />
Austria aufgenommen<br />
und war in verschiedensten verantwortungsvollen<br />
Funktionen<br />
aktiv. Im Jahr 1983 wurde er als<br />
Ordensmitglied aufgenommen.<br />
Seit seiner Ewigen Profess im<br />
Stift Heiligenkreuz 2013 gehört<br />
er dem 1. Ordensstand an und<br />
lebt nach den Evangelischen<br />
Räten – Armut, Keuschheit und<br />
Gehorsam. Aufgrund seiner<br />
umfassenden Erfahrung sowohl<br />
bei den <strong>Malteser</strong>n, wie auch<br />
durch seine Kenntnisse der<br />
öffentlichen Verwaltung durch<br />
seinen langjährigen Landesdienst,<br />
stand er dem Orden in<br />
vielen verantwortungsvollen<br />
Positionen zur Verfügung: Als<br />
Hospitalier, der allen Hilfswerken<br />
des Landes vorsteht, als<br />
Mitglied der Ordensregierung<br />
in Rom und seit Juli 2022 als<br />
Großprior von Österreich. 2023<br />
wurde er in das Präsidium von<br />
<strong>Malteser</strong> International berufen,<br />
dem weltweit tätigen, internationalen<br />
Katastrophen- und<br />
Flüchtlingshilfswerk des<br />
<strong>Malteser</strong>ordens. Nach wie vor<br />
ist er wöchentlich im Rettungsund<br />
Ambulanzdienst der<br />
Tiroler <strong>Malteser</strong> tätig.<br />
Wir wünschen unserem Fürstgroßprior<br />
weiterhin von ganzem<br />
Herzen alles Gute und Gottes<br />
reichen Segen für sein Wirken<br />
im Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />
Orden, zum Wohle aller Kranken<br />
und Bedürftigen, die von den<br />
<strong>Malteser</strong>n in den verschiedenen<br />
Hilfswerken betreut werden! •<br />
Großprior Fra’<br />
Gottfried Kühnelt-<br />
Leddihn mit<br />
seinem Wappenschild<br />
während<br />
des Gottesdienstes<br />
zu seinem<br />
75. Geburtstag.<br />
Bei der Agape bat der Fürstgroßprior um Spenden<br />
für das südafrikanische AIDS-Hilfswerk<br />
von P. Lagleder OSB (ganz rechts),<br />
der „Brotherhood of Blessed Gérard“.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
31
CHRISTEN IN EUROPA<br />
unter Druck<br />
OIDAC-Jahresbericht zeigt<br />
besorgniserregende Entwicklungen<br />
von Jochen Ressel<br />
Das Menschenrecht auf Gedanken-,<br />
Gewissens- und Religionsfreiheit,<br />
wie es in den internationalen und<br />
europäischen Menschenrechtsgesetzen<br />
verankert ist, wird von Experten<br />
und Wissenschaftlern, wie auch von<br />
weiten Teilen der Allgemeinheit, als<br />
kostbares Gut erachtet, da es den<br />
Kern der persönlichen Freiheit des<br />
Menschen schützt. In den letzten Jahrzehnten<br />
wurde jedoch eine Zunahme<br />
von gewalttätigen Vorfällen und Diskriminierung<br />
aus religiösen Gründen<br />
beobachtet – auch in Europa.<br />
Das „Observatory on Intolerance and Discrimination<br />
against Christians in Europe“ (OIDAC<br />
Europe) beobachtet Vorfälle und gesellschaftspolitische<br />
Dynamiken, die die Menschenrechte von<br />
Christen in Europa verletzen. Einige davon haben<br />
wir aus dem kürzlich erschienenen OIDAC-Jahresbericht<br />
2022/23 herausgegriffen:<br />
Hassverbrechen und Vandalismus<br />
Zwischen 2021 und 2022 gab es einen Anstieg der<br />
antichristlichen Hassverbrechen in Europa von<br />
519 auf 748, einschließlich Brandanschlägen, die<br />
von 60 auf 105 anstiegen. Es wurde erhoben, dass<br />
einige dieser Angriffe von radikalisierten Mitgliedern<br />
ideologischer, politischer oder religiöser<br />
Gruppen verübt werden, die ein antichristliches<br />
Narrativ verfolgen. Das sächsische Landeskriminalamt<br />
hat allein im ersten Halbjahr 2022 in<br />
Summe 148 Fälle von Vandalismus und <strong>Die</strong>bstahl<br />
in Kirchen, Synagogen und Moscheen dokumentiert.<br />
Dabei seien christliche Gotteshäuser am<br />
stärksten betroffen. <strong>Die</strong> OIDAC-Daten aus dem<br />
Jahr 2022 enthalten 11 Fälle mit satanistischem<br />
Hintergrund, 16 Angriffe wurden der linksradikalen<br />
Antifa oder anarchistischen Gruppen zugeordnet,<br />
11 Angriffe wurden von islamistischen<br />
Gruppen verübt, 9 Fälle wurden von extremen feministischen<br />
oder LGBTIQ-Gruppen verübt, und<br />
4 Fälle stammten von „antiklerikalen“ Gruppen.<br />
32
Kriminalisierung von Gebet und Seelsorge<br />
Ein weiterer besorgniserregender Trend betrifft die<br />
sogenannten „Konversionstherapieverbote“. Eine<br />
genaue Begriffsdefinition fehlt oftmals, was dazu<br />
führen kann, dass der Begriff zur Kriminalisierung<br />
von Seelsorge-Gesprächen und Gebeten<br />
verwendet wird. In Spanien, den Niederlanden,<br />
Belgien, Island und Schottland gibt es diesbezügliche<br />
Entwicklungen. Details dazu im OIDAC-<br />
Jahresbericht.<br />
Verletzungen von Elternrechten<br />
In ganz Europa gibt es immer mehr Fälle, in denen<br />
das Recht der Eltern, ihre Kinder im Einklang mit<br />
ihren eigenen religiösen und weltanschaulichen<br />
Überzeugungen zu erziehen, nicht anerkannt<br />
wird. Der verpflichtende Schulunterricht lehrt<br />
mitunter Überzeugungen zu moralischen Fragen,<br />
denen christliche Eltern widersprechen. In einigen<br />
Ländern wird sogar durch gesetzliche Bestimmungen<br />
eine „nicht-bejahende“ Kommunikation<br />
zwischen Eltern und Kindern in Bezug auf die<br />
„Gender-Identität“ der Kinder unter Strafe gestellt.<br />
Problematisch ist auch obligatorischer Schulunterricht<br />
zu ideologischen Themen, die religiösen oder<br />
moralischen Überzeugungen widersprechen.<br />
Was kann getan werden?<br />
Der OIDAC-Jahresbericht enthält verschiedenste<br />
Handlungsempfehlungen für unterschiedliche<br />
Stakeholder – für nationale Regierungen und<br />
Verwaltungseinheiten, für die Organe der EU, für<br />
internationale Menschenrechts-Organisationen<br />
und für Meinungsbildner, wie Journalisten,<br />
Künstler etc. Für Christinnen und Christen sowie<br />
christliche Kirchen und Institutionen umfassen die<br />
Vorschläge folgende Punkte:<br />
welchen Einschränkungen sie bei der Ausübung<br />
ihres Glaubens ausgesetzt sind, damit konkret<br />
dagegen Schritte unternommen werden können.<br />
• Schaffen Sie unter Christen ein Bewusstsein<br />
dafür, was säkulare Intoleranz bedeutet und wie<br />
sie zu Selbstzensur unter Christen führen kann.<br />
• Rüsten Sie Ihre christlichen Mitmenschen aus,<br />
damit sie weiterhin frei über ihren Glauben<br />
sprechen können.<br />
• Beteiligen Sie sich am öffentlichen Diskurs in<br />
einer respektvollen und informierten Weise.<br />
Tragen Sie zum Dialog zwischen Religion und<br />
säkularer Gesellschaft bei und bauen Sie Brücken<br />
zwischen verschiedenen Gruppen.<br />
Der <strong>Malteser</strong>orden ist seit mehr als 900 Jahren in<br />
der vorurteilsfreien Hilfeleistung tätig. Aktuell<br />
werden ca. 15 Mio. Menschen weltweit betreut<br />
– darunter Personen mit Einschränkungen und<br />
Krankheiten, Flüchtlinge, Katastrophenopfer und<br />
viele weitere. Alle erhalten Hilfe, unabhängig ihrer<br />
religiösen Überzeugung, Herkunft oder Rasse. Als<br />
religiöse Institution wird der Orden auch weiterhin<br />
alles daransetzen, die nötige spirituelle Unterstützung<br />
zu bieten, die ein Einstehen für christliche<br />
Überzeugungen möglich macht. Außerdem werden<br />
wir fortfahren, durch unsere Hilfswerke der christlichen<br />
Nächstenliebe, Brücken der Verständigung<br />
und wechselseitigen Wertschätzung zu bauen. •<br />
RELIGION AKTUELL<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
• Informieren Sie sich und ihre Mitchristen<br />
über ihre Rechte und schaffen Sie Bewusstsein,<br />
Den OIDAC-Jahresbericht finden Sie<br />
unter www.intoleranceagainstchristians.eu<br />
33
DAS KREUZ<br />
mit dem Kreuz<br />
Über Entstehung und Verwendung<br />
des zentralen Symbols der Christenheit<br />
von Wolfgang J. Bandion<br />
Viele kennen die Worte des Apostels Paulus: „Wir verkündigen<br />
Christus als Gekreuzigten: … den Juden ein<br />
Ärgernis, für Heiden eine Torheit“ (vgl. 1, Kor 1,23).<br />
Aber wie standen die frühchristlichen Gemeinden in<br />
den ersten Jahrhunderten zum Zeichen des Kreuzes?<br />
In den Katakomben in Rom und den frühchristlichen<br />
Kirchen im Nahen Osten ist dazu wenig<br />
überliefert. Jesus wird als Lehrer des Neuen<br />
Bundes, analog zu Moses für den Alten Bund,<br />
dargestellt. <strong>Die</strong> junge Gemeinde schließt sich dem<br />
Guten Hirten an; so finden wir auf Sarkophagen<br />
oft die Darstellung „Jesus, der Gute Hirte“. Einem<br />
Piktogramm vergleichbar ist die Darstellung eines<br />
Fisches, griechisch „IChThYS“. Es sind die Anfangsbuchstaben<br />
von I-esus Ch-ristos Th-eou Y-os<br />
S-oter“ (Jesus Christus Gottes Sohn Heiland). Der<br />
Fisch und der Brotkorb wurden zum Erkennungszeichen<br />
und Symbol der Eucharistie.<br />
Nur Kaiser Konstantin verwendete nach der<br />
Tradition eine kreuzähnliche Aufhängung für das<br />
Labarum, das als sein persönliches Feldzeichen das<br />
Christusmonogramm zeigte. Obwohl ihm der Legende<br />
nach am Firmament vor der Schlacht an der<br />
Milvischen Brücke das Kreuz erschien, verwendete<br />
er als Kaiserlichen Schmuck am Helm in der Folge<br />
das Christusmonogramm, das bis in unsere Zeit<br />
populär geblieben ist. Es besteht aus dem griechischen<br />
Anfangsbuchstaben Χ (Chi) und Ρ (Rho)<br />
für CHRistos und wird meist von einem Lorbeerkranz<br />
umrahmt. Mit der Gleichberechtigung<br />
der Christen und dem Engagement des Kaisers<br />
entstanden Konstantins Aufträge für die Basiliken<br />
und Memorialbauten in Rom und Jerusalem. Damit<br />
veränderten sich auch die Bilder der Christen.<br />
Das Kreuz wurde nun weniger als Leidenswerkzeug<br />
dargestellt, sondern mit einem besonderen<br />
Glanz umgeben – in Gold und mit Edelsteinen<br />
geschmückt sollte es an die Auferstehung erinnern<br />
und zu ihr hinführen. In der griechischen Kirche<br />
spricht man auch nicht von Grabeskirche, sondern<br />
von Auferstehungskirche (Anastasis).<br />
Kreuzzüge<br />
Sehr zaghaft setzte sich die Darstellung des Gekreuzigten<br />
durch. In der Kirche S. Sabina aus dem<br />
5. Jahrhundert auf dem Aventin, befinden sich<br />
die berühmten Holztüren, die Christus am Kreuz<br />
in einer adoranten Haltung zeigen. Erst viele<br />
Jahrhunderte später gewann die Passion Christi an<br />
qualvoller Dramatik. Als Papst Urban II.<br />
am 27. November 1095 zum Kreuzzug aufrief,<br />
wurde dieser von den zu ihm Aufgerufenen als<br />
Pilgerfahrt verstanden. Sie selbst sahen sich „in<br />
der Nachfolge Christi“ und als „Ritter Christi“.<br />
Jeder, der sich an einem Kreuzzug beteiligte, erhielt<br />
als verpflichtendes Zeichen ein Kreuz, meist<br />
aus Stoff, das einen einzigartigen Wiedererkennungswert<br />
für alle Zeitgenossen hatte und ihn<br />
heraushob aus der Menge der anderen Menschen.<br />
Papst Urban II. bezog sich auf die Herrenworte<br />
aus Mt. 16,24: „Will mir jemand nachfolgen, der<br />
34
verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf<br />
sich und folge mir.“ Das Kreuz war von der Form<br />
her sehr einfach, meist ein griechisches Kreuz,<br />
also mit gleich langen Balken. <strong>Die</strong> Ausformung<br />
eines griechischen Kreuzes, mit eingeschnittenen<br />
und bisweilen waagrechten kleinen Balken,<br />
entwickelte sich Jahrhunderte vor der Gründung<br />
des <strong>Malteser</strong>-/Johanniter-Ordens in seinen verschiedenen<br />
Variationen. Armenische und nestorianische<br />
Christen verwendeten schon lange vor<br />
den Kreuzzügen ein achtspitziges Kreuz.<br />
In diesem Zusammenhang scheint es sinnvoll, sich<br />
in Erinnerung zu rufen, dass Jerusalem für Jahrhunderte<br />
als Mittelpunkt der Welt gesehen wurde<br />
und als Heilige Stadt auch im Zentrum einer fiktiven<br />
Weltkarte zum Ausdruck kam. Für die geistlichen<br />
Ritterorden wurde das Kreuz zum Abzeichen<br />
ihrer Gemeinschaft, und zwar in Anlehnung an das<br />
Jerusalemkreuz. Für alle geistlichen Ritterorden<br />
war der fiktive Hauptsitz des Ordens Jerusalem.<br />
Ordenskreuze<br />
Auf den frühen Siegeln der <strong>Malteser</strong>/Johanniter<br />
findet sich kein Kreuz in der heutigen Form. <strong>Die</strong><br />
Kreuze der großen geistlichen Ritterorden zeigen<br />
über Jahrhunderte im Prinzip keine ausgeprägten<br />
Unterschiede. Vieles wurde später hineininterpretiert:<br />
Etwa im Wappenschild des Hochmeisters<br />
des Deutschen Ordens, das auch Stücke von<br />
Lilien zeigt, die später als Privileg des französischen<br />
Königs Ludwigs IX. d. Heiligen an den<br />
Orden ausgegeben wurde – tatsächlich handelt es<br />
sich dabei um eine künstlerische Veränderung des<br />
Jerusalemkreuzes.<br />
Modische Veränderungen und Interpretationen<br />
hatten oft den Zweck, einen bestimmten Orden<br />
gegenüber anderen abzugrenzen; Wappenlegenden<br />
sollten das Fehlen authentischer Quellen<br />
überhöhen. So war es weniger die Form des Kreuzes<br />
als die Wahl der Farbe der Ordensmäntel,<br />
die oft zu Streitigkeiten führte. <strong>Die</strong>s ist mehr als<br />
verständlich, da im Gefechtsfall eine eindeutige<br />
Identifizierung notwendig war.<br />
Der Templerorden ist untergegangen, der<br />
<strong>Malteser</strong>-/Johanniter-Orden und der Deutsche<br />
Orden haben sich durch ihre Gründungsgeschichte<br />
als Hospitalorden bis heute erhalten. Dennoch<br />
ist das rote Tatzenkreuz der Templer nicht 4<br />
KULTURGUT<br />
Ferienlernkurs im Schloss Kobersdorf<br />
Lernen in Kleingruppen für alle gängigen Unterrichtsfächer und Freizeit auf hohem Niveau:<br />
Intensivkurse wöchentlich vom 29.7-30.8.<strong>2024</strong> von der 1. bis zur 13. Schulstufe.<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
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n Auffrischen des Jahresstoffes<br />
n VWA Verfassen<br />
n Lese,- Schreib-, und Rechentraining für VolksschülerInnen<br />
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Abwechslungsreiches Freizeitangebot:<br />
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35
verschwunden, in Portugal lebte dieser Orden als<br />
Christusorden weiter und verbreitete sich durch<br />
die portugiesischen Entdeckungen an den Küsten<br />
anderer Kontinente. Auch der Heilige Stuhl schuf<br />
einen päpstlichen Christusorden, der diese alte<br />
Kreuzform der Templer aufnahm.<br />
Das <strong>Malteser</strong>kreuz<br />
<strong>Die</strong> Pilgerkreuze in der Grabeskirche in Jerusalem,<br />
die beim Abgang zur Helena-Kapelle in den<br />
Felsen eingeritzt wurden, werden oft als Beleg für<br />
die frühe Form der <strong>Malteser</strong>kreuze herangezogen.<br />
Dabei handelt es sich eher um wohlwollende<br />
Interpretationen. Alle Kreuze sind mehr oder<br />
weniger gelungene Variationen des Jerusalemkreuzes<br />
und unter den verschiedenen christlichen<br />
Gruppen und Völkern gebräuchlich. Selbst der<br />
Schlussstein eines Bauwerks des Ordens in Akkon<br />
zeigt ein übliches Tatzenkreuz.<br />
Kairo:<br />
Koptisches<br />
Museum.<br />
Ursprünglich war das Zeichen des Ordens, ein<br />
weißes Balkenkreuz, das sich bis heute im Orden<br />
als Zeichen seiner Souveränität und damit seiner<br />
völkerrechtlichen Stellung erhalten hat. <strong>Die</strong>s geht<br />
auf Papst Alexander IV. zurück, der im Jahre 1259<br />
diese Form als für den Kriegsdienst gebräuchlich<br />
festlegte. <strong>Die</strong> Supraweste der Komture zeigen<br />
das weiße Kreuz auf rotem Grund. Dennoch ist<br />
das achtspitzige Kreuz bekannter und unter der<br />
Bezeichnung <strong>Malteser</strong>kreuz fest in der Heraldik<br />
verankert. <strong>Die</strong> Annahme, dass die Kreuzform von<br />
den Kaufleuten aus Amalfi, die das erste Hospiz<br />
in Jerusalem gründeten, von ihrem Stadtwappen<br />
übernommen worden war, lässt sich nicht verifizieren.<br />
Es dürfte eher umgekehrt gewesen sein.<br />
Noch heute zeigt das Stadtwappen von Amalfi<br />
ein weißes <strong>Malteser</strong>kreuz auf blauem Grund.<br />
Das heute so geläufige achtspitzige Kreuz wird<br />
erstmals vom Generalkapitel 1489 unter Großmeister<br />
Pierre d‘ Aubusson als verpflichtend<br />
auf dem Gewand zu tragendes Kreuz der Ritter<br />
erwähnt: „ … damit sie eingedenk sind im Herzen,<br />
das Kreuz Christi zu tragen, geschmückt mit<br />
den acht Tugenden, die sie begleiten.“ <strong>Die</strong> acht<br />
Spitzen weisen somit auf die acht Tugenden der<br />
Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt 5, 3–12) hin<br />
und so werden sie bis heute bei der feierlichen<br />
Ordensaufnahme angesprochen.<br />
<strong>Die</strong> genaue Ausformung des Ordenskreuzes begann,<br />
als die Besitzungen, Priorate, Balleien und<br />
Komtureien immer wesentlicher für das Selbstverständnis<br />
der Ritterorden wurden. Das Spätmittelalter<br />
entwickelte eine spirituelle Glanzzeit<br />
betreffend Ethik und Verantwortung. Das 17. und<br />
18. Jahrhundert zehrten vom Glanz der Leistungen<br />
der Vergangenheit.<br />
<strong>Die</strong> Gemälde und die musikalischen Aufführungen<br />
am päpstlichen Hof in Rom sind<br />
aufschlussreich: Alle geistlichen (Ritter-)Orden<br />
bemühten sich, ihre Ordenstracht ins rechte<br />
Licht zu rücken. Rangfragen – zum Beispiel dazu,<br />
wer wo in Prozessionen geht oder welche Plätze<br />
bei öffentlichen Darbietungen eingenommen<br />
werden – waren nun sehr wichtig. <strong>Die</strong> exklusive<br />
Verwendung des Kreuzes war aber durch den<br />
französischen Hof gebrochen. König Heinrich III.<br />
begründete den Hl.-Geist-Orden, der zum ersten<br />
Mal 1578 das Kreuz als Symbol zeigte. Bis dahin<br />
war dieses Symbol den geistlichen Ritterorden<br />
vorbehalten gewesen; dynastische Orden hatten<br />
weltliche Symbole gezeigt, etwa ein Hosenband,<br />
einen Zopf, einen Elefanten oder das Goldene<br />
Vlies.<br />
<strong>Die</strong> Staatsflagge<br />
und die Fahne<br />
der Hilfswerke<br />
des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
am Magistralpalast<br />
in Rom.<br />
36
Als der Orden vom Heiligen Grab im 19.<br />
Jahrhundert als päpstlicher Orden erneuert<br />
wurde, wurde dem Jerusalemkreuz in Rot<br />
ebenso eine religiöse Interpretation beigegeben.<br />
Durch staatliche Auszeichnungen<br />
fand das Kreuz zusätzlich weite Verbreitung<br />
und auch die Zweite Republik Österreich<br />
verwendete bei der Schaffung eines Ehrenzeichens<br />
im Jahr 1954 eine am <strong>Malteser</strong>kreuz<br />
orientierte Kreuzform.<br />
Bei Gründung des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes,<br />
der seine Bewährung in der Hilfe für<br />
Ungarn 1956 hatte, war es sinnvoll, eine<br />
eigene Interpretation für das entstehende<br />
Hilfswerk vorzunehmen. Der Kampf gegen<br />
das Achtfache Elend der Welt (Krankheit,<br />
Verlassenheit Heimatlosigkeit, Lieblosigkeit,<br />
Hunger, Schuld, Unglaube und<br />
Gleichgültigkeit) war die Idee von Berthold<br />
(„Berti“) Graf Waldstein-Wartenberg. Zu<br />
diesem Zeitpunkt war das Kreuz mit seinen<br />
acht Spitzen längst ein Zeichen für den<br />
<strong>Malteser</strong>orden und seine Werke geworden.<br />
Seine Uraufgabe, den Armen und den<br />
Herren Kranken, wie Christus dem Herrn,<br />
unter dem Kreuz zu dienen, verlor der Orden<br />
dabei nie aus den Augen. •<br />
GELESEN EMPFOHLEN<br />
DER SOUVERÄNE<br />
MALTESER-RITTER-ORDEN<br />
Eine staats- und kirchenrechtliche Betrachtung<br />
nach der Reform 2022<br />
Eine Buchrezession von Georg Reichlin-Meldegg<br />
MMag. Dr. Florian<br />
Schwetz<br />
„Der Souveräne<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />
Orden. Eine kirchenund<br />
staatsrechtliche<br />
Betrachtung nach der<br />
Reform 2022“,<br />
Jan Sramek Verlag,<br />
Wien 2023, 240 Seiten;<br />
Paperback<br />
ISBN: 978-3-7097-<br />
0351-9; Preis: € 59,90.<br />
Der <strong>Malteser</strong>orden, ein zugleich souveränes<br />
Völkerrechtssubjekt und kirchlich anerkannter<br />
Ritterorden, hat 2017 eine auch<br />
medial breit diskutierte Reform seiner<br />
Rechtsgrundlagen mit dem Ziel initiiert,<br />
diese an die Gegebenheiten der Gegenwart,<br />
auch hinsichtlich eines territorial und<br />
personell stark gewachsenen Ordens und<br />
der Entwicklungen in einer konfliktreichen<br />
Welt, anzupassen.<br />
Papst Franziskus hat schließlich am 3. September<br />
2022 motu proprio die neuen Rechtsgrundlagen<br />
– Verfassung und Codex –<br />
dekretiert. <strong>Die</strong>s ist insoweit bemerkenswert,<br />
da hiermit der Papst selbst in den regelmäßigen<br />
Gesetzgebungsprozess eingegriffen hat.<br />
Wesentliche Inhalte der Reform betreffen<br />
den Fürst und Großmeister, wie auch<br />
die Stellung der Professritter, also jener<br />
männlichen Ordensmitglieder, die die Gelübde<br />
der drei evangelischen Räte „Armut,<br />
Gehorsam und Keuschheit“ ablegen und mit<br />
Mönchen im Sinne des Kirchenrechts vergleichbar<br />
sind. Neben dem Kirchenrecht ist<br />
ein weiterer Schwerpunkt dem Völkerrecht<br />
gewidmet und erstmalig sind Verfassung<br />
und Codex in offizieller Übersetzung abgedruckt,<br />
die das Werk abrunden.<br />
Der junge Autor, der auch Ordensmitglied<br />
ist, erhielt für die 1. Auflage dieses Fachbuchs<br />
den Bischof-DDr.-Stefan-László-Wissenschaftspreis<br />
2020, das in der Neuauflage<br />
um die Aspekte der Ordensreform ergänzt<br />
ist. Das Werk stellt den <strong>Malteser</strong>orden<br />
umfassend und dennoch kompakt dar,<br />
sodass sowohl dem interessierten Laien, als<br />
auch dem juristischen oder theologischen<br />
Wissenschaftler eine durchwegs leseleichte<br />
Lektüre zur Verfügung steht. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
37
EIN GROSSER ÖSTERREICHER<br />
ist heimgegangen<br />
Foto: Jeannette Handler<br />
Karl Johannes Fürst von Schwarzenberg<br />
*1937 +12. November 2023<br />
Ein Nachruf von Anton F. Gatnar<br />
Geboren 1937 in Prag – durch NS-Unterdrückung<br />
und Verfolgung nach Österreich geflohen – 1948<br />
enteignet. Nach seiner Matura begann er sein<br />
lebensprägendes, politisches Interesse zu vertiefen<br />
und zu leben.<br />
Mit dem <strong>Malteser</strong>orden kam er 1953 in den Vorgesprächen<br />
zur Bildung des St. Johanns Clubs mit<br />
Georg Hohenberg, Wolfgang Liechtenstein und<br />
Georg Fürstenberg in Kontakt. Nach erteilter<br />
Patronanzerklärung des <strong>Malteser</strong>ordens und der<br />
darauffolgenden Gründung, rief der St. Johanns<br />
Club bereits im Mai 1956 seine Mitglieder auf, Teil<br />
der neu zu schaffenden Einsatzstaffel des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
zu werden, die während und nach dem<br />
Ungarn-Aufstand 1956 ihre erste, wichtige Aufgabe<br />
wahrzunehmen hatte. Damit war der Grundstein für<br />
den heutigen <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst Austria gelegt.<br />
Fürst Schwarzenberg hat die <strong>Malteser</strong> und den<br />
Club, dessen Ehrenmitglied er seit über 50 Jahren<br />
war, immer begleitet und gefördert. Seit 1960 haben<br />
unzählige Bälle in seinem Palais Schwarzenberg<br />
stattgefunden, deren Reinerlös immer dem<br />
<strong>Malteser</strong>orden oder seinem Hospitaldienst zugutekamen.<br />
Er war immer wieder Gast und Initiator von<br />
wichtigen Veranstaltungen des St. Johanns Clubs, so<br />
etwa am 7. Juni 1989, als er – noch mitten im Kalten<br />
Krieg, aber bereits wenige Monate vor dem Mauerfall<br />
– über die von ihm geführte „Internationale<br />
Helsinki-Föderation für Menschenrechte“ und ihre<br />
Tätigkeit hinter dem Eisernen Vorhang berichtete.<br />
Am 10. Dezember 2023 wurde in der <strong>Malteser</strong>kirche<br />
in Prag ein Requiem für den verstorbenen<br />
Staatsmann gefeiert. Staatsoberhäupter aus Republiken<br />
und Fürstentümern nahmen mit tausenden<br />
tschechischen Bürgern genauso Abschied von Karl<br />
Schwarzenberg, wie eine Abordnung des Großpriorats<br />
von Böhmen des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />
Ordens. Beim Requiem im Wiener Stephansdom am<br />
16. Dezember 2023 mit Erzbischof Kardinal Schönborn,<br />
umrahmt von Mozart’s „Requiem“, nahmen<br />
viele Mitglieder des <strong>Malteser</strong>ordens in Österreich<br />
Abschied vom Verstorbenen. Der Kardinal zitierte<br />
dabei Trauer-Priester P. Herian: „In diesem Moment<br />
ist es wichtig zu wissen, dass wir uns vor allem von<br />
einem tiefgläubigen Christen und Katholiken verabschieden,<br />
der, abgesehen von allen weiteren Umständen<br />
seines Lebens, Gott grenzenlos geliebt hatte,<br />
auch wenn er mit Demut über sich sagte, er sei ein<br />
Sünder“. Beim Verlassen des Doms war die Stimme<br />
eines Passanten zu vernehmen, der sagte: „Da ist ein<br />
großer Österreicher verabschiedet worden.“ Dem<br />
kann man nichts hinzufügen. •<br />
Willkommen im Schloss Mailberg<br />
38<br />
Im prachtvollen Ambiente des seit 1146 zum <strong>Malteser</strong>orden gehörenden<br />
Schlosses Mailberg bieten wir Ihnen stilvolle Zimmer im Schlosshotel, Köstlichkeiten<br />
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Wir freuen uns auf Ihr Kommen! www.schlosshotel-mailberg.at<br />
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und ihre Batterien im eleganten Ambiente eines<br />
Mit der Pfarrkirche und dem schönen Innenhof ist<br />
das Schloss beliebte Kulisse für Hochzeiten. Der Wap
WIR TRAUERN UM<br />
Requiescat in pace<br />
Dr. Richard Mischak<br />
+ 5. Dezember 2023 – Magistralritter des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
Dr. Alfred Prinz zur Lippe-Weissenfeld<br />
+ 17. März <strong>2024</strong> – Ehren- und Devotionsritter<br />
des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
Marietheres Freifrau von Waldbott<br />
zu Bassenheim<br />
+ 5. Jänner <strong>2024</strong> – Trägerin des Verdienstkreuzes<br />
Pro Merito Melitensi mit Wappen des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
ÖR. Dipl.-Ing. Josef Graf Czernin-Kinsky<br />
+ 5. Jänner <strong>2024</strong> – Ehren- und Devotions-Großkreuzritter<br />
des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
Johannes Jakob Trapp Graf von Matsch<br />
+ 18. Jänner 2023 – ehem. Ehren- und Devotionsritter<br />
des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
Angela Baronin Thierry<br />
+ 19. Jänner <strong>2024</strong> – Ehren- und Devotions-Großkreuz-<br />
Dame des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
Dr. Ulrich Lipp<br />
+ 14. Februar <strong>2024</strong> – ehem. Vizekommandant und<br />
langjähriges Mitglied des MALTESER Hospitaldienstes<br />
Austria<br />
_______<br />
Maria Octavia Gräfin von Brühl<br />
+ 22. März <strong>2024</strong> – Trägerin des Verdienstordens<br />
Pro Merito Melitensi des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
AUSSERDEM TRAUERN WIR UMRN<br />
Evelyn Brezina<br />
Mitstreiterin und Betreute von MALTESER Care<br />
_______<br />
Michaela Terzer, Irmgard Glauninger und<br />
Alfred Posch<br />
Betreute des MALTESER Hospitaldienstes Austria<br />
_______<br />
Maria<br />
Bewohnerin des Hilde Umdasch Hauses der<br />
MALTESER Kinderhilfe<br />
_______<br />
NEKROLOG<br />
Ladislaus Graf Pejacsevich de Veröcze<br />
+ 1. März <strong>2024</strong> – Ehren- und Devotionsritter<br />
des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
_______<br />
... und um alle Bewohnerinnen und Bewohner<br />
des MALTESER Ordenshauses, die von uns<br />
gegangen sind<br />
_______<br />
KONTAKT<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Großpriorat von Österreich<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
+43 1 512 72 44<br />
smom@malteser.at<br />
www.malteserorden.at<br />
_______<br />
MALTESER Hospitaldienst Austria<br />
Bundeszentrale<br />
Mag. Manuel Weinberger<br />
+43 1 512 53 95<br />
zentrale@malteser.at<br />
www.malteser.at<br />
MALTESER International<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
+43 1 512 72 44<br />
smom@malteser.at<br />
www.malteser-international.org<br />
_______<br />
MALTESER Care<br />
Dir. Helmut Lutz<br />
+43 1 361 97 88<br />
Kostenlose Pflegehotline:<br />
0800 201 800<br />
(Mo-So 8:00-20:00 Uhr)<br />
office@malteser.care<br />
www.malteser.care<br />
MALTESER Kinderhilfe<br />
GF Olivier Loudon,<br />
DGKP Mag. Petra Hellmich, MA<br />
+43 7472 982 01<br />
office@malteser-kinderhilfe.at<br />
www.malteser-kinderhilfe.at<br />
_______<br />
MALTESER Ordenshaus<br />
Dir. Mag. Thomas Kissich<br />
+43 1 597 59 91<br />
office@malteser-ordenshaus.at<br />
www.malteser-ordenshaus.at<br />
_______<br />
MALTESER Johannesgemeinschaft<br />
Priv.-Doz. Dr. Johannes Holfeld<br />
+43 1 512 72 44<br />
mjg@malteser.at<br />
www.malteserjohannesgemeinschaft.at<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
39
Foto: Schedl<br />
Es ist nie zu spät,<br />
um Gutes zu tun!<br />
Immer mehr Hinterbliebene verzichten auf Blumen und ersuchen Trauergäste um<br />
eine Spende für einen guten Zweck, z.B. um die Tätigkeit der MALTESER zu unterstützen.<br />
Andere sorgen bereits durch eine testamentarische Spende dafür, Gutes zu<br />
tun. Wir beraten Sie gerne! smom@malteser.at<br />
SOUVERÄNER MALTESER-RITTER-ORDEN<br />
GROSSPRIORAT VON ÖSTERREICH<br />
Jochen Ressel<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />
T +43 1 512 72 44<br />
presse@malteser.at<br />
www.malteserorden.at<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 11Z038858M<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien