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Zahltag, Junker Joschka von Jutta Ditfurth

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Große inhaltliche Übereinstimmung? Ich erinnere mich an harte Differenzen: Die ÖDP wollte die Frauen<br />

zwingen, jede Schwangerschaft auszutragen. Die Grünen wollten, lang ist's her, daß jede Frau selbst<br />

bestimmen kann, ob sie Kinder will, wann und wieviele. ÖDP-Gründer Herbert Gruhl forderte einen<br />

"Einwanderungsstopp aus ökologischen Gründen", denn da sie hier frören und folglich viel heizten,<br />

belasteten Ausländer die deutsche Umwelt, Die Grünen sprachen über die Ursachen <strong>von</strong> Flucht und Asyl<br />

und wollten offene Grenzen. Die Grünen waren Pazifisten und Antimilitaristen, Die ÖDP hatte kein<br />

Problem mit Rüstungsexporten innerhalb der Nato. Vor vier Jahren meldete die ÖDP 40 Bündnisse<br />

zwischen Grünen und ÖDP.<br />

Von Anfang an trieben die Anhänger des antisemitischen "Wirtschaftstheoretikers" Silvio Gesell<br />

(gestorben 1930) in den Grünen ihr Unwesen. Zu ihnen gehören z. B. Georg Otto (Hildesheim), Helmut<br />

Creutz (Aachen) und Margrit Kennedy, Professorin in Hannover. In der "Lehre" Gesells, die den Zins<br />

mindern will, nicht aber Ausbeutung und Naturzerstörung abschaffen, herrscht ein gruseliges<br />

Menschenbild: Rassismen und Schwärmerei für den hochgezüchteten, "hochwertigen" Menschen und<br />

tiefste Verachtung für den abgearbeiteten Menschen. "Freiland" soll an zuchtbereite Frauen nach Zahl<br />

ihrer Kinder vergeben werden.<br />

Bei den Grünen in Harburg-Land wurde jahrelang mit Texten des Gesell-Jüngers Yoshito Otani geschult.<br />

Otani leugnete die Kriegsschuld der Deutschen und schob selbst den 1. Weltkrieg "jüdischen<br />

Bankhäusern" unter. Er bezog sich auf die widerwärtigsten antisemitischen Fälschungen, die sogenannten<br />

"Protokolle der Weisen <strong>von</strong> Zion". Als Kritik aufkam, machte der Grüne Dauerbundestagsabgeordnete<br />

Helmut Lippelt die Kritiker lächerlich.<br />

Nach jahrelanger Ignoranz wurden kürzlich drei Rechtsextreme aus den Grünen ausgeschlossen: Irmgard<br />

Kohlhepp, Mitgründerin der Alternativen Liste Westberlin, Bernhard Heidt und Rudolf Sauer. Auch sie<br />

bezogen sich auf Silvio Gesell. Heldt war, wie Sauer, Mitglied der Republikaner, Sauer hatte dem<br />

ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog im Internet empfohlen, "nach Auschwitz" zu gehen und<br />

sich "sühnevergasen" zu lassen. In Auschwitz, so Sauer, habe es keine Gaskammern gegeben.<br />

Die Überschneidungen zwischen rechtsextremen und esoterischem Gedankengut sind zahlreich. Seit der<br />

Gründung der Grünen gab es in der Partei viele Anthroposophen. Die verteidigen ihren Guru Rudolf<br />

Steiner und seine okkulte, antirationale Waldorfpädagogik. Für Steiner war der Mensch aus Afrika eine<br />

minderwertige "Rasse" mit minderwertigem Gehirn, ohne Kultur, ohne "das Menschliche", tierisch, voller<br />

"Triebkraft": Sein "ganzer Stoffwechsel" gehe "so vor sich, wie wenn er in seinem Innern <strong>von</strong> der Sonne<br />

selber gekocht würde".<br />

Zu diesen grünen Anthroposophen gehör(t)en zum Beispiel der ehemalige Bundestagsabgeordnete Gerald<br />

Häfner und Otto Schily, heute SPD. Man wird SPD-Innenminister Otto Schilys spezifische Härte gegen<br />

Flüchtlinge und bei Abschiebungen nur verstehen können, wenn man weiß, was für ein elitäres und<br />

zutiefst rassistisches Menschenbild das (verheimlichte) Wesen der Anthroposophie bestimmt.<br />

Daniel Cohn-Bendit gab rechtsextremen Zeitschriften wie "Mut" und "Nation Europa" Interviews. Er<br />

solidarisierte sich mit der rechtsextremen Zeitung "Junge Freiheit". Er plädierte 1992 in Frankfurt für den<br />

"Dialog" mit der NPD. 1992 erschien, gemeinsam verfaßt mit Thomas Schmid, dem früheren Frankfurter<br />

Linksradikalen und heutigen Korrespondenten der "Welt", folgender Text Cohn-Bendits:<br />

"Wo Juden auftauchen, werden sie in aller Regel schnell zu troublemakers, die fast ausschließlich als Last<br />

und Zumutung erscheinen und insofern asozial oder genauer nicht-sozial sind, als sie nicht erkennen<br />

lassen, daß sie zu der Gesellschaft, in der sie leben, Zugang finden wollen... (wir haben) zwar keine Wahl,<br />

als diese ungebetenen und in der Tat provozierenden Gäste aufzunehmen...", usw. Es folgen rassistische<br />

Beschreibungen <strong>von</strong> angeblichen, kriminellen Alltagsgewohnheiten.<br />

Ich habe eine Kleinigkeit geändert: Ich habe "Juden" eingesetzt, wo im Buch "Heimat Babylon" <strong>von</strong><br />

Thomas Schmid und Daniel Cohn-Bendit "Roma" steht.

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