DER BIEBRICHER, Nr. 352, März 2021
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
- TAGS
- biebrich
- biebricher
- wiesbaden
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DR. THOMAS WEICHEL<br />
Kreitz-Mausoleum wird umfassend saniert<br />
Das Mausoleum von Hubertus<br />
Kreitz auf dem Biebricher Friedhof<br />
wird derzeit aufwendig saniert.<br />
Es ist ein Ehrengrab der<br />
Stadt Wiesbaden und eines der<br />
unter Denkmalschutz stehenden<br />
Wahrzeichen<br />
des Biebricher Friedhofs.<br />
OB Mende<br />
besichtigt<br />
Sanierungsarbeiten<br />
Hubertus Kreitz, geboren<br />
am 26. <strong>März</strong><br />
1811 in Monschau in der<br />
Eifel, war ein großzügiger Förderer<br />
der damals noch selbstständigen<br />
Stadt Biebrich am<br />
Rhein. Er erlernte in London<br />
und Paris das Uhrmacherhandwerk<br />
und zog 1837 nach St.<br />
Petersburg. Dort erwirtschaftete<br />
er in seiner Petersburger<br />
Werkstatt mit ausgefallenen<br />
Taschenuhren ein Vermögen. Er<br />
belieferte sogar den Zarenhof<br />
und europäische Königshäuser.<br />
1854 kehrte er mit seiner Familie<br />
nach Deutschland zurück. Er<br />
wählte Biebrich zu seiner neuen<br />
Heimat und bezog 1871 ein<br />
von ihm errichtetes Landhaus<br />
an der heutigen Rheingaustraße,<br />
das heute als Beck-Villa<br />
bekannt ist. Insbesondere<br />
war er ein großzügiger<br />
Förderer der<br />
katholischen Kirchengemeinde<br />
in Biebrich.<br />
So finanzierte er<br />
den Turmhelm der Kirche<br />
Sankt Marien sowie die innere<br />
Ausstattung des Gotteshauses.<br />
Noch zu Lebzeiten trieb er die<br />
Planung der Herz-Jesu-Kirche<br />
in Mosbach voran. Allerdings<br />
wurde sie erst nach seinem Tod<br />
1896 aus seinem Erbe von der<br />
Tochter Eugenie realisiert.<br />
Das Mausoleum von Hubertus Kreitz auf dem Biebricher Friedhof vor Beginn der<br />
Sanierungsarbeiten.<br />
Nach über 130 Jahren ist sein<br />
Mausoleum allerdings stark<br />
verwittert und wird derzeit<br />
aufwendig saniert. Die Gruftkapelle<br />
war um 1890 von dem<br />
Steinmetz Carl Poths errichtet<br />
worden. Es handelt sich um<br />
eine Grabsteinarchitektur des<br />
klassischen Historismus in zeittypscher<br />
Gestaltung. Die Denkmalbehörde<br />
bewertet die sehr<br />
hohe ästhetische und gestalterische<br />
Qualität.<br />
Wiesbadens Oberbürgermeister<br />
Gert-Uwe Mende machte sich<br />
Anfang <strong>März</strong> ein eigenes Bild<br />
von den Sanierungsarbeiten.<br />
„Die Grabanlage befand sich<br />
wirklich in keinem guten Zustand<br />
mehr. Es musste dringend<br />
gehandelt werden. Ich freue<br />
mich, dass das Wahrzeichen<br />
bald wieder in altem Glanz erstrahlen<br />
wird“, so Mende. Das<br />
Mausoleum besteht fast ausschließlich<br />
aus gelbem Sandstein<br />
mit einem haubenförmigen<br />
Kupferdach und kleiner<br />
Laterne. Es befindet sich auf der<br />
linken Seite<br />
der Hauptzugangsallee,<br />
keine<br />
100 Meter<br />
vom Haupteingang<br />
entfernt, in<br />
S i c ht w e i te<br />
der Gruft<br />
der Familie<br />
Max Schumann<br />
– einem<br />
ähnlich<br />
ausgeführten,<br />
aber<br />
etwas komp<br />
a k t e r e n<br />
Bauwerk.<br />
Der Uhrenmillionär und Kirchenmäzen<br />
Hubertus Kreitz.<br />
Die umfangreichen<br />
Sandsteinarbeiten<br />
sind mittlerweile abgeschlossen.<br />
Ebenso ist die<br />
Sicherung der Putz- und Farbfassung<br />
der Gruft-Wände und<br />
-Decken beendet. Die Erneuerung<br />
der Dacheindeckung<br />
wird in enger Abstimmung<br />
mit dem Landesamt für Denkmalpflege<br />
erst noch erfolgen.<br />
Nach Anlieferung der eigens<br />
in einem Spezialwerk mit alten<br />
Prägewerkzeugen hergestellten<br />
Kupferbleche werden diese<br />
Arbeiten in der zweiten <strong>März</strong>-<br />
Häfte ausgeführt. Die restaurierte<br />
und ergänzte gusseiserne<br />
Zaun- und Treppenanlage wurde<br />
von einem Metallrestaurator<br />
wieder montiert. Die anlässlich<br />
der Gruftöffnung vorgefundene,<br />
reich verzierte metallene<br />
Grufttür bleibt in Abstimmung<br />
mit dem Landesamt für Denkmalpflege<br />
freigelegt – sie muss<br />
noch restauriert werden. Die eichene<br />
Eingangstür zum Mausoleum<br />
wird auch noch überarbeitet.<br />
Anstelle der vorgefundenen<br />
Drahtglasscheiben, die im Mauerwerk<br />
der Seitenwände mittels<br />
Silikon eingebaut waren, sollen<br />
zwei neue Fensterrahmen aus<br />
Eiche mit in Anlehnung an die<br />
noch bestehende Originaltür<br />
gestalteten Fenstergläsern ein-<br />
VVB<br />
Schneideratelier Nguyen<br />
Stettiner Straße 26 · 65203 Wiesbaden-Biebrich · Tel. 601 02 93<br />
Mo. Mi. Fr. 8.30 - 18.30 Uhr · Di. u. Do. 8.30 - 16 Uhr · Sa. 8.30 - 13 Uhr<br />
Änderungen Reparaturen<br />
Maßanfertigungen<br />
Annahmestelle:<br />
Wäscherei & Reinigung<br />
Wir suchen zum 1. August <strong>2021</strong> eine/n engagierte/n<br />
Auszubildende/n<br />
zur/zum Steuerfachangestellten<br />
Sie sollten über Abitur oder einen vergleichbaren Schulabschluss<br />
und gutes Text- und Zahlenverständnis verfügen.<br />
Ihre Bewerbung senden Sie bitte an:<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / MÄRZ <strong>2021</strong>