SPORTaktiv April 2021
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APRIL/MAI <strong>2021</strong><br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
MINISTER-RAT<br />
KOGLER ÜBER<br />
SPORT-VERBOTE<br />
WIEDER DA<br />
COMEBACK<br />
NACH CORONA<br />
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EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
EINLADUNG<br />
DES LEBENS<br />
So schnell kann es gehen. Vor Kurzem habe ich um das Leben eines<br />
Freundes gebangt. Von einer Sekunde auf die andere. Da bleibt für einen<br />
Moment alles stehen. Und dann zischen unter der Schädeldecke die Gedanken,<br />
Werte, Wichtigkeiten hin und her, sortieren sich neu, so schnell<br />
schaust du nicht. Auf einmal siehst du klar, was rundherum passiert, wie<br />
unerträglich nichtig und deplatziert vieles ist. Dass mit der Krise Angst<br />
gemacht wird, nur um die eigenen Interessen durchzusetzen, dass Leute<br />
Selbstdarstellerei mit Leistung verwechseln, dass die Fakten zurechtgebogen<br />
werden, nur damit die eigene Bubble aufrecht bleibt. Die Wahrheit<br />
könnte ja unbequem sein oder Einschnitte in den eigenen Komfort bringen<br />
oder einfach nur dazu zwingen, das eigene Handeln einmal wirklich<br />
zu hinterfragen. Siehe Corona-Demos, Klimawandel, Fake News.<br />
Wie wohltuend sind da die Geschichten dieser Ausgabe, die zeigen, dass<br />
echte Größe kein Getöse braucht. Der Radfahrer, der neben Familie, Job<br />
und Studium noch 38.000 Kilometer abgespult hat und nicht einmal<br />
seinen Namen erwähnt haben wollte. Die Bergretterin, die sich für Frauen<br />
stark macht und Jahr für Jahr Dutzende Leben rettet. Auch das Leben<br />
derer, die sie aufgrund ihres Geschlechts abschätzig behandelt haben. Wir<br />
wollen euch mit dieser Ausgabe echte Motivation bringen, euer Leben zu<br />
ändern – indem wir euch Leute vorstellen, denen das gelungen ist. Indem<br />
wir euch Tipps geben, worauf man verzichten kann, wie man sich in Form<br />
bringt, was man vom Sport in den Alltag mitnehmen kann – weil der oft<br />
ein Spiegel des Lebens (siehe Seite 102) ist. Vielleicht bringen euch die<br />
Storys zum Schmunzeln, zum Nachahmen oder zum Nachdenken. Darüber,<br />
worum es wirklich geht im Leben.<br />
Mich hat dieser Moment, im dem ich gebangt habe, wach gerüttelt. Das<br />
zu beherzigen, was mein Freund immer predigt, nämlich das Mark des<br />
Lebens in sich aufzusaugen. Oder wie er sagt: „Auf was willst du denn<br />
warten?“ Danke mein Freund, Botschaft angekommen. Aber sag’s mir das<br />
nächste Mal einfach wieder ins Gesicht und lass mich nicht zittern.<br />
STABILE<br />
GELENKE<br />
DURCH MEDI KOMPRESSION<br />
THANK US LATER<br />
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INHALT<br />
TOP-STORY<br />
FIT<br />
14 „ES KNIRSCHT AN MANCHEN ECKEN“<br />
Sportminister Werner Kogler im großen Interview<br />
22 CARDIO VS KRAFT<br />
Was ist das bessere „Abnehmtraining“? Sechs Antworten.<br />
28 DIE LEISTUNG BEGINNT IM DARM<br />
Warum eine Fastenkur dein Leben verändern kann<br />
34 DIE RÜCKKEHR IN DEN SPORT<br />
Grundregeln für den Wiedereinstieg nach Covid und Co.<br />
RUN<br />
50 LÄUFT BEI IHR<br />
Frauen wie Anja Trieb befeuern den aktuellen Laufhype<br />
54 TRAINING FÜR DEN HEISSEN HERBST<br />
Leitfaden für deinen ersten 10er, Halbmarathon, Marathon<br />
60 BRUSTGURT ODER HANDGELENK<br />
Wie gut ist die Pulsmessung am Handgelenk schon?<br />
BIKE<br />
70 20 MAL 20 GEGEN DEN KONTROLLVERLUST<br />
Wie man das Motivationsloch effektiv bekämpft<br />
76 MEHR ALS EIN SPORT<br />
Grazer radelte 38.000 Kilometer in nur einem Jahr<br />
80 ICH PACKE IN MEINEN KOFFER ...<br />
Reisen mit dem Rad und was es dazu braucht<br />
OUTDOOR<br />
90 AUFGEPASST AUF DEN ALTSCHNEE<br />
Worauf man bei Berg- und Skitouren jetzt achten muss<br />
96 „DU MUSST EINEN VOGEL HABEN“<br />
Regina Poberschnigg ist Bergretterin aus Leidenschaft<br />
104 SPIEGEL DES LEBENS<br />
Profi Jacopo Larcher über Klettern als Lebensschule<br />
PRO<br />
50<br />
114 BEREIT FÜR NEUE TATEN<br />
Olympiahoffnung Lukas Weißhaidinger über die Coronazeit<br />
118 AM ABSOLUTEN LIMIT<br />
ÖFB-Fitnesstrainer Zallinger über die zu große Belastung<br />
122 IMPRESSUM<br />
90<br />
Fotos: Thomas Polzer, Koch Alpin<br />
6
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LESERBRIEFE<br />
LESERFORUM<br />
DER NÖTIGE KICK<br />
Liebes <strong>SPORTaktiv</strong>-Team. Ich<br />
möchte euch für eure wirklich tolle<br />
Arbeit mit dem Magazin gratulieren.<br />
Nicht nur diverse Produkttests<br />
und -empfehlungen helfen mir als<br />
Sportler und Läufer immer wieder<br />
mal weiter. Vor allem sind es die Interviews<br />
und Berichte, die neue Einblicke<br />
ermöglichen und mich schon<br />
öfter angespornt haben, mit dem<br />
letzten, aber nötigen „Kick“ das eine<br />
oder andere persönliche Ziel neu zu<br />
verfolgen oder wieder aufzunehmen.<br />
Egal, ob Toni Innauer oder Dalai<br />
Lama – oft reichen wenige Zeilen,<br />
um mit eurer Hilfe geistig und/oder<br />
vor allem sportlich AKTIV zu bleiben<br />
oder es im Alltagstrott wieder zu<br />
werden. Danke und weiter so!<br />
Thomas Sommeregger, Salzburg<br />
POST AUS TSCHECHIEN<br />
Liebe Redaktion! Ihr großartiges<br />
Magazin habe ich am Anfang als<br />
eines unter „Tausenden“ weiteren<br />
Gratis-Magazinen (im Sporthandel)<br />
wahrgenommen. Mittlerweile bin<br />
ich ein treuer Leser von <strong>SPORTaktiv</strong><br />
geworden und auch sehr dankbar<br />
für Eure großartigen Tipps, spannende<br />
Geschichten und atemberaubenden<br />
Bilder. Da ich beruflich<br />
viel Zeit in Brünn (Tschechien)<br />
verbringe und Ihr Magazin immer<br />
DU HAST LOB, KRITIK, FRAGEN ODER TIPPS FÜR UNS<br />
UND ALLE LESER? DANN BIST DU HIER AM WORT!<br />
SCHREIBE UNS AN LESERBRIEF@SPORTAKTIV.COM<br />
ODER ONLINE AUF UNSEREN SOCIAL-MEDIA- KANÄLEN<br />
AUF FACEBOOK UND INSTAGRAM. WIR FREUEN UNS,<br />
DICH KENNENZULERNEN UND SCHÄTZEN DEIN<br />
FEEDBACK. DEIN SPORTAKTIV-TEAM.<br />
mitnehme, habe ich so immer eine<br />
Art österreichische Breeze mit.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> wird auch in Tschechien<br />
gelesen. Weiter so!<br />
Ales Trnka, Wien/Brünn<br />
AUFWECKER<br />
Liebes <strong>SPORTaktiv</strong>-Team! Als<br />
begeisterte Läuferin habt Ihr mit<br />
dem Lauf-Special in der letzten<br />
Ausgabe voll ins Schwarze bzw.<br />
direkt in mein Läuferinnenherz<br />
getroffen. Danke dafür! Wobei ich<br />
ehrlicherweise gestehen muss, dass<br />
nicht sämtliche Artikel mich alleinig<br />
mit purer Freude erfüllt haben,<br />
denn gleich der Einstieg mit „Alles<br />
Abwechslung“ war einmal ein<br />
ordentlicher Aufwecker. Touchée,<br />
auch ich habe mich dabei ertappt,<br />
dass sich mein „Streckenrepertoire“<br />
auf ein bis zwei Lieblingsstrecken<br />
beschränkt. Diesen Tipp, mehr Abwechslung<br />
ins Laufen zu bringen,<br />
sowie auch die vielen anderen Tipps<br />
zur Ausrüstung nehme ich gerne<br />
mit auf meine nächste Laufrunde –<br />
und die führt gleich einmal in eine<br />
ganz andere Richtung.<br />
MMag. Andrea Sittinger, Graz<br />
AM PULS DER ZEIT<br />
In Zeiten wie diesen bin ich froh,<br />
ein Abo zu haben, da ich unnötige<br />
Menschenansammlungen meide.<br />
Trotzdem ist es mir extrem wichtig,<br />
mich im Freien bewegen und vielen<br />
Sportarten nachgehen zu können.<br />
Hier trifft <strong>SPORTaktiv</strong> für mich<br />
den Puls der Zeit. Ob das Laufen,<br />
Langlaufen oder Radfahren ist, es<br />
gibt viele interessante Anregungen,<br />
Tests und Berichte. Vor allem die<br />
Tests helfen mir oft bei Kaufentscheidungen.<br />
Vielen Dank für das<br />
lässige Magazin. Ein treuer Leser.<br />
Christian Dornhofer, Graz<br />
leserbrief@sportaktiv.com<br />
Bitte für eine Veröffentlichung deinen vollen<br />
Namen und den Wohnort angeben. Die Redaktion<br />
behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />
BLEIB FIT.<br />
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8 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Foto: Region Villach Tourismus/Stefan Leitner<br />
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2. TERMIN: 27. BIS 30. MAI<br />
LEBENSFREUDE. ZUM findet in der Kärnten Therme/Warmbad-Villach<br />
BEISPIEL BEIM<br />
bzw. im Thermenhotel Karawankenhof statt<br />
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SCHWIMM-CAMP IN<br />
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21. BIS 23. MAI<br />
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Mehr Info auf der Seite 84<br />
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Mehr Info im Bikeguide auf Seite 154<br />
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Lehrgänge Mentales Training<br />
8. 6., Di. 18 Uhr, WIFI Süd<br />
Diplomlehrgang Yogatrainer<br />
8. 9., Mi. 18 Uhr, WIFI Süd<br />
Diplomlehrgang Functional<br />
Fitnesstrainer<br />
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T. 0316/602-12 34<br />
www.stmk.wifi.at/gesundheit<br />
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Klagenfurt liegt am Wörthersee<br />
und das Panorama bilden<br />
die schroffen Karawanken.<br />
Für Radfahrer ergeben sich<br />
rund um die Kärntner Landeshauptstadt<br />
ideale Bedingungen<br />
für jeden Anspruch.<br />
Es gibt sanft kupiertes Gelände<br />
genauso wie knackige<br />
Anstiege, man rollt durch die<br />
Natur und genießt vielerorts<br />
herrliche Ausblicke – wie auf<br />
dem Bild vom Radsberg aus.<br />
Die mediterrane Klagenfurter<br />
Innenstadt steht<br />
außerdem im Kontrast zur<br />
südalpinen Landschaft.<br />
Genau solche reizvollen<br />
Gegensätze zeichnen Klagenfurt<br />
am Wörthersee für<br />
genussvolle Rennradtage aus.<br />
Mehr Rad-Urlaubtipps zu<br />
Klagenfurt:<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am<br />
Wörthersee/Franz Gerdl<br />
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
GRAZ<br />
MARATHON:<br />
#KRISENSICHER<br />
Von 8.–10. Oktober <strong>2021</strong> wird<br />
der Herbstklassiker für die ganze<br />
Familie stattfinden: Mit ultimativem<br />
Marathon-Feeling durch<br />
die Grazer Innenstadt, Tausenden<br />
begeisterten Zusehern und<br />
einzigartigem Flair! Apropos<br />
Flair. Dieses kann man beim<br />
Laufen, aber davor und danach<br />
natürlich auch beim Flanieren<br />
durch die Altstadt genießen.<br />
Um den Läufern den gewohnten<br />
Laufspaß bieten zu können,<br />
werden parallel drei Konzepte<br />
ausgearbeitet, um im Sinne der<br />
Gesundheit der Teilnehmer<br />
situationsbedingt rasch handeln<br />
zu können. Also: nicht warten,<br />
gleich anmelden:<br />
www.grazmarathon.at<br />
Infos zu Graz:<br />
www.graztourismus.at<br />
#visitgraz<br />
Foto: GEPA PICTURES<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
14 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
ES KNIRSCHT<br />
AN MANCHEN<br />
ECKEN
VIZEKANZLER UND<br />
SPORTMINISTER<br />
WERNER KOGLER<br />
IM INTERVIEW<br />
ÜBER ANLIEGEN DES<br />
BREITENSPORTS<br />
NACH EINEM JAHR<br />
CORONA KRISE. UND<br />
ÜBER DAS RADL IN<br />
SEINEM BÜRO.<br />
Olympia <strong>2021</strong> geht sich<br />
im Speerwurf nicht mehr<br />
aus. Werner Kogler versucht<br />
aber, Österreich in<br />
Bewegung zu halten.<br />
Foto: Gepa Pictures<br />
VON CHRISTOPH HEIGL UND<br />
CHRISTOF DOMENIG<br />
Wie oft werden Sie in Ihrer Funktion<br />
als Sportminister mit einem Anliegen<br />
aus dem Spitzensport konfrontiert –<br />
und wie oft im Vergleich dazu mit einem<br />
aus dem Bereich Freizeit- und<br />
Breitensport?<br />
Ich habe nicht Buch geführt, aber gefühlt<br />
sind die Anliegen des Breitensports<br />
deutlich häufiger an mich herangetragen<br />
worden. Das hängt aber wohl damit zusammen,<br />
dass im Spitzensport quer<br />
durch alle Phasen der Pandemie sehr viel<br />
möglich war, während der Breitensport<br />
abseits des Individualsports im Freien<br />
doch von vielen und langfristigen Einschränkungen<br />
betroffen war.<br />
Denken Sie, dass in der Pandemiezeit<br />
das allgemeine Bewusstsein in der<br />
Gesellschaft für den Wert von Sport<br />
und Bewegung gestiegen ist? Indizien<br />
gibt es dafür einige – von ausverkauften<br />
Fahrrädern über den Skitourenboom<br />
bis hin zu Strava-Daten.<br />
So pauschal ist das schwer zu beantworten.<br />
Es haben mit Sicherheit einige<br />
Sportarten profitiert, die pandemiebedingt<br />
im Vorteil waren – Radfahren,<br />
Skitouren, auch Tennis, also Sportarten,<br />
die allein betrieben werden können bzw.<br />
bei denen der Sicherheitsabstand leicht<br />
einzuhalten ist. Mannschafts- und Kontaktsportarten<br />
hatten es da schwerer.<br />
Generell glaube ich aber schon, dass vielen<br />
Menschen bewusster wurde, welchen<br />
Wert das gemeinsame Sporttreiben inner-<br />
und außerhalb von Vereinsstrukturen<br />
für sie hat.<br />
Der Zukunftsforscher Tristan Horx hat<br />
in unserer letzten <strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgabe<br />
zum neu aufkeimenden Bewegungsboom<br />
gemeint: „Es wird interessant<br />
sein, ob die Politik den Ball aufgreift<br />
– die Menschen einfach tun<br />
lässt oder den Drang zu Bewegung<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
auch aktiv unterstützt.“ Sehen Sie hier<br />
einen Auftrag für die Politik, „Bewegungskultur“<br />
stärker als bisher zu fördern?<br />
Auch im Sinne einer zukünftigen<br />
Entlastung des Gesundheitssystems?<br />
Das Festigen und Fördern einer Bewegungskultur<br />
ist einer der zentralen Aufträge<br />
an jeden Sportminister – nicht nur<br />
in Pandemiezeiten. Wir haben auch<br />
schon einiges auf den Weg gebracht,<br />
zum Beispiel das Erfolgsprojekt „Kinder<br />
gesund bewegen“ um 1,6 Mio. auf 8<br />
Mio. Euro erweitert. Wir haben auch<br />
dafür gesorgt, dass es beim niedrigschwelligsten<br />
aller Bewegungsangebote,<br />
„Bewegt im Park“, <strong>2021</strong> um 26 Prozent<br />
mehr Bewegungseinheiten geben wird.<br />
Zudem rollen wir heuer, gemeinsam mit<br />
den Sozialversicherungen, das Krankheits-Präventionsprogramm<br />
„Jackpot.fit“<br />
auf ganz Österreich aus. Ich könnte beliebig<br />
fortsetzen, auch unser Post-Corona-Fitnessprogramm<br />
für den Sport,<br />
#come backstronger, zielt mit vielen<br />
Maßnahmen auf das Fördern dieser besagten<br />
Bewegungskultur ab.<br />
Die Politik hat in der Coronakrise für<br />
den Umgang mit dem Sport viel Kritik<br />
abbekommen, etwa den Schulsport<br />
und den Vereinssport betreffend. Verständlich<br />
oder ungerecht?<br />
Aus der Sicht der Sporttreibenden, der<br />
DIE<br />
BEWEGUNGS-<br />
ARMUT IST<br />
EIN ERNSTES<br />
GESUNDHEIT-<br />
LICHES WIE<br />
WIRTSCHAFT-<br />
LICHES<br />
PROBLEM.<br />
Funktionärinnen und Funktionäre, der<br />
Sportstättenbetreiber nachvollziehbar.<br />
Auf der anderen Seite ersuche ich aber<br />
schon um Verständnis: Wir haben im<br />
Mai, Juni 2020 früher mehr zugelassen<br />
als die meisten europäischen Länder und<br />
wir sind auch jetzt wieder vorne dabei.<br />
Am 15. März wurde der Vereinssport<br />
mit Abstand für Minderjährige bis zum<br />
vollendeten 18. Lebensjahr ermöglicht –<br />
als einziger bundesweiter Öffnungsschritt<br />
und trotz steigender Infektionszahlen.<br />
Wir werfen regelmäßig einen<br />
Blick über die Grenzen und stellen fest:<br />
Es gibt ganz wenige Länder, die im Breitensport<br />
gleich viel oder mehr als Österreich<br />
zulassen.<br />
Die „tägliche Turnstunde“ bzw. „tägliche<br />
Bewegungseinheit“ in Schulen<br />
steht im Regierungsprogramm. Gerade<br />
was die Kinder und Jugendlichen betrifft,<br />
wird jetzt oft die Sorge geäußert:<br />
Statt Freude an Sport und Bewegung<br />
zu vermitteln, läuft man Gefahr, sie an<br />
iPad und Spielkonsole zu verlieren.<br />
Diese Gefahr ist nicht von der Hand zu<br />
weisen. Deswegen steuern wir mit<br />
#comebackstronger massiv dagegen.<br />
Eine Initiative aus diesem Maßnahmenkatalog,<br />
die sich bereits in Umsetzung<br />
befindet, ist der Sportscheck, für den wir<br />
neun Millionen Euro in die Hand nehmen.<br />
Hier fördert der Bund die Jahresmitgliedschaft,<br />
unter anderem auch von<br />
Kindern und Jugendlichen, die in den<br />
Sportverein zurückkommen oder als<br />
Mitglied neu gewonnen werden. Was<br />
die „tägliche Bewegungseinheit“ anbelangt,<br />
sind wir schon weiter als jede Vorgängerregierung:<br />
Seit Herbst hat eine<br />
Projektgruppe alle relevanten Daten recherchiert,<br />
aufbereitet und analysiert,<br />
hat Dutzende Gespräche mit sämtlichen<br />
Stakeholdern geführt. Im Laufe des<br />
Frühjahrs werden alle Erkenntnisse vorliegen,<br />
natürlich auch die Kosten. Dann<br />
wird sich herausstellen, ob und in welcher<br />
Form der Schulterschluss gelingt.<br />
Trotzdem: Hätte man nicht gerade bei<br />
den Kindern früher und gründlicher<br />
nach Lösungen suchen können, um<br />
Sportausübung zu ermöglichen – im<br />
Bereich Schulsport und genauso Vereinssport?<br />
Zur Klarstellung: Der Schulsport ist Sache<br />
des Bildungsministeriums. Trotzdem<br />
war ich natürlich alles andere als happy,<br />
als im Frühjahr 2020 die Schulen aufsperrten,<br />
der Sportunterricht aber ausgeklammert<br />
blieb. Man muss Bildungsminister<br />
Faßmann zugutehalten, dass er<br />
mit dem neuen Schuljahr einiges ermöglicht<br />
hat, zumindest Bewegung, wenn<br />
schon kein uneingeschränkter Sportunterricht<br />
stattfinden kann.<br />
Olympiasieger Felix Gottwald ist einer,<br />
der dafür plädiert, den Wert des<br />
Sports in der Gesellschaft neu zu denken<br />
– bis zu einer „Bewegungskultur“<br />
Foto: Gepa Pictures<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
wie etwa in Norwegen. Er hat auch<br />
immer wieder Kritik geübt am Umgang<br />
mit Sport in der Covid-Krise. Im Februar<br />
haben Sie jetzt Gottwald als neues<br />
Mitglied der Breitensport-Kommission<br />
in der Bundes-Sport Gmbh vorgestellt<br />
– warum Gottwald?<br />
Ich habe ihn nicht nur als neues Mitglied<br />
des BMKÖS in die Kommission<br />
für den Breitensport entsendet, er ist<br />
dort auch zum Vorsitzenden gewählt<br />
worden. Gut so, weil er wie kaum jemand<br />
für die Sache brennt. Die Sache,<br />
um die sich alles drehen sollte: Wie<br />
schaffen wir es als Nation, eine Bewegungskultur<br />
zu entwickeln? Wie schaffen<br />
wir es, der Bewegung Wichtigkeit in<br />
allen Lebensbereichen zu geben? Und<br />
vor allem: Wie schaffen wir es, die Zahl<br />
unserer gesund verbrachten Lebensjahre<br />
zu steigern?<br />
Stichwort Breitensport: Der Radsport<br />
boomt als Breitensport seit Jahren,<br />
Corona hat das verstärkt. In den Städten<br />
und draußen in den Wäldern und<br />
Bergen wird eifrigst geradelt – ein<br />
Umstand, der Sie als „Grüner“ und Politiker<br />
mit Gespür für die Umwelt ja<br />
besonders freuen muss, oder?<br />
Als Sportminister freut es mich, wenn<br />
sich die Menschen mit dem Mountainbike<br />
in der Natur bewegen – solange sie<br />
die Natur nicht als Spielplatz, sondern<br />
als Lebensraum begreifen, dem mit dem<br />
nötigen Respekt begegnet werden muss.<br />
Die Bewegungsarmut ist ein ernstes gesundheitliches<br />
wie wirtschaftliches Problem.<br />
Aber: Mit Frequenzen wie im letzten<br />
Jahr waren wir noch nie konfrontiert<br />
und da knirscht es an manchen Ecken.<br />
Insofern muss hier das legale Angebot<br />
nachziehen, da gibt’s Aufholbedarf. Insbesondere<br />
die Almwirtschaften sollen<br />
nicht das Gefühl bekommen, überrannt<br />
zu werden und deswegen die Freude an<br />
ihrem Tun verlieren.<br />
Der Mountainbikeboom stößt aktuell<br />
dort an seine Grenzen, wo Nachfrage<br />
und Angebot nicht zusammenpassen<br />
und immer das Damoklesschwert der<br />
Illegalität über den Bikern schwebt.<br />
Wie beobachten Sie das?<br />
Es ist so, wie Sie sagen – Angebot und<br />
Nachfrage passen nicht zusammen, sonst<br />
hätten wir das Problem nicht in dieser<br />
Form. Rund eine Million Menschen<br />
sitzt in Österreich in ihrer Freizeit auf<br />
dem Mountainbike, wenn man da nur<br />
eine Handvoll legaler Strecken anbietet,<br />
ist es nur eine logische Konsequenz, dass<br />
man die Freizeitnutzer in die Illegalität<br />
drängt – die Menschen wollen gerade in<br />
Pandemiezeiten die Natur genießen. Regeln<br />
und Lenkung bringe ich aber nur<br />
zusammen, indem ich für ein adäquates<br />
Angebot sorge.<br />
Welche Auswege sehen Sie im Nutzungskonflikt<br />
zwischen Land- und<br />
Forstwirtschaft, Jägerschaft, Tourismus,<br />
Grundbesitz, Freizeitkultur und<br />
zunehmender Rücksichtslosigkeit?<br />
Wo kann die Bundespolitik den Hebel<br />
Vollendet in<br />
Design & Technik.<br />
Der Kia XCeed.<br />
Mit seinem mutigen Design, dem sportlichen Crossover-Coupé-Styling und dem robusten und gleichzeitig unverwechselbaren chromgefassten<br />
Kühlergrill verdreht der neue XCeed garantiert jedem den Kopf. Designt für alle, die nicht nur ganz neue Wege gehen, sondern<br />
bei jeder Fahrt puren Nervenkitzel erleben wollen. Aber davon hast du sicher schon gehört, oder?<br />
CO 2 -Emission: 161-130 g/km, Gesamtverbrauch: 5,0-7,1 l/100km<br />
Symbolfoto. Satz- und Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.
ansetzen? Oder ist es Sache des Tourismus?<br />
Der Gemeinden?<br />
Ich würde darin eine ressortübergreifende<br />
Materie sehen. Eine klare Verantwortlichkeit<br />
auf Bundesebene wäre jedenfalls<br />
wünschenswert. Der springende<br />
Punkt ist aber die Vernetzung aller<br />
Waldnutzer – es wird nur funktionieren,<br />
wenn man die gegenseitigen Bedürfnisse<br />
akzeptiert und sich jede Nutzergruppe<br />
entlang dieser Bedürfnisse bewegt. In<br />
Österreich verzeichnen wir den zweitgrößten<br />
Anteil an privatem Waldbesitz<br />
in ganz Europa, das schafft gewisse Herausforderungen.<br />
Freigabe aller Forststraßen oder Insellösungen<br />
an Hotspots? – Wo sehen<br />
Sie mehr Umsetzungspotenzial?<br />
Die Freigabe der Forststraßen ist nicht<br />
der Weisheit letzter Schluss. Wir brauchen<br />
ein bedarfsgerechtes Angebot – natürlich<br />
an Hotspots, aber auch gleichmäßig<br />
über das Land verteilt. Die Menschen<br />
sollen ja nicht eine mehrstündige<br />
Anreise, möglicherweise noch mit dem<br />
Pkw, antreten müssen, sondern ihren<br />
Sport von der Haustür weg ausüben<br />
können.<br />
Könnten Sie als Sportminister, zuletzt<br />
kurz auch Justizminister, nicht handstreichartig<br />
ein neues Mountainbikegesetz<br />
erlassen ...?<br />
Diese Chance habe ich verpasst<br />
(schmunzelt). Von der rechtlichen Seite<br />
wäre es jedenfalls wünschenswert, das<br />
Haftungs- und Wegeerhalterthema für<br />
alle, die eine Strecke anbieten wollen,<br />
vom Tisch zu haben.<br />
DIE FREI<br />
GABE DER<br />
FORST<br />
STRASSEN<br />
IST NICHT<br />
DER<br />
WEISHEIT<br />
LETZTER<br />
SCHLUSS.<br />
Ernsthaft gefragt: Sollte es im Bund<br />
und in Wien nicht auch eine Mountainbike-Koordinatorenstelle<br />
geben,<br />
wie sie jetzt etwa auch in der Steiermark<br />
geschaffen wurde, um österreichweit<br />
die Initiativen und Interessensgruppe<br />
besser zu verknüpfen?<br />
Wie gesagt: Eine nationale Vertretung<br />
wäre angesichts der großen Menge an<br />
Sportausübenden sicher zielführend. Mit<br />
Valentina Höll, die ich letztes Jahr im<br />
Vorfeld der WM treffen durfte, und David<br />
Trummer haben wir auch im Spitzensport<br />
ein paar Topathleten vorzuweisen<br />
und wir wissen ja, dass so etwas eine<br />
Sportart dann immer weiter in die Breite<br />
bringt.<br />
Welches Fahrrad fährt der Herr Sportminister<br />
privat und wie steht es derzeit<br />
um die Abnützung von Kette und<br />
Reifen? Ist post Corona eine Tour oder<br />
ein Radurlaub geplant?<br />
Auf einem Downhillbike werden Sie<br />
mich möglicherweise nicht finden, aber<br />
seit letztem Jahr steht in meinem Büro<br />
auch ein eher gemütliches Fahrrad für<br />
Ausflüge auf die Donauinsel. Kette und<br />
Reifen sind bis dato allerdings weniger<br />
beansprucht worden, als ich es mir vorgenommen<br />
hatte.<br />
Foto: Gepa Pictures<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Stromverbrauch von 18,6 kW/h. Angegebene Verbrauchs- und CO 2 -Emissionswerte ermittelt nach WLTP.<br />
* Gültig bei Kaufvertragsabschluss bis 31.12.<strong>2021</strong> bzw. bis Beendigung der Bundesförderung. Die E-Mobilitätsförderung <strong>2021</strong> setzt sich<br />
zusammen aus dem Anteil des Bundes für Fahrzeuge mit einem Basispreis bis max. € 60.000,- (Wertangabe brutto, Bedingungen<br />
siehe www.umweltfoerderung.at) und dem Anteil der Fahrzeugimporteure (Wertangabe netto) beim Ankauf von Neufahrzeugen für<br />
folgende Modelle: BMW i3 BEV, BMW iX3 BEV, BMW F45 225xe Active Tourer, BMW G20 320e Lim., BMW G20 330e Lim., BMW G20<br />
330e xDrive Lim., BMW G21 320e Touring, BMW G21 330e Touring, BMW G21 330e xDrive Touring, BMW G30 520e Lim., BMW G30<br />
530e Lim., BMW G31 520e Touring, BMW F48 X1 xDrive25e, BMW F39 X2 xDrive25e, BMW G01 X3 xDrive30e.<br />
** Die staatliche Investitionsprämie für Unternehmen ist möglich bei Antragstellung bis 28. Februar <strong>2021</strong> und Setzung der ersten<br />
Maßnahme bis 31. Mai <strong>2021</strong> bei der Bundesförderstelle AWS (Nähere Infos und Voraussetzungen auf www.aws.at/corona-hilfendes-bundes/aws-investitionspraemie).<br />
Mehr Informationen zu den geförderten Fahrzeugen unter www.umweltfoerderung.at.<br />
Symbolfoto
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Fotos: Getty Images (2), Under Armour, Hervis Sports<br />
1. UNDER-ARMOUR-SHOP<br />
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ACHTUNG, POLLEN!<br />
Der österreichische Pollenwarndienst<br />
hat seine App noch benutzerfreundlicher<br />
gestaltet. Allergiker haben das<br />
Ausmaß der Belastung durch die unterschiedlichen<br />
Allergieauslöser immer im<br />
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iOS-Geräte kostenlos.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
WAS IST DAS BESSERE<br />
„ABNEHMTRAINING“?<br />
SECHS FRAGEN<br />
UND ANTWORTEN<br />
ZUR SPORTLICHEN<br />
INTERVENTION GEGEN<br />
WINTERSPECK UND<br />
LOCKDOWN-HÜFTREIFEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
CARDIO<br />
VERSUS<br />
KRAFT<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
Ob bloß die Winterträgheit<br />
dahintersteckt? Oder doch<br />
auch die seit einem Jahr andauernde,<br />
spezielle Situation<br />
mitschuld ist – mit ihrem<br />
homeoffice- und lockdownbedingten<br />
Mangel an Alltagsbewegung? Fest steht,<br />
dass sich jetzt im Frühling viele daranmachen,<br />
ein paar überschüssige Kilos<br />
loszuwerden, die sich im Lauf der Zeit<br />
angesammelt haben. Die einen schnüren<br />
dafür öfter als gewohnt die Laufschuhe,<br />
die anderen greifen aus Überzeugung zu<br />
Hantel und Co. Doch welche Trainingsart<br />
eignet sich wirklich besser zum<br />
Kampf gegen ein paar überschüssige<br />
Kilos? Wir haben bei SPORT aktiv-<br />
Fitnessexperte Kurt Steinbauer nachgefragt<br />
und fassen die Erkenntnisse in<br />
sechs Punkten zusammen.<br />
WELCHES<br />
AUSDAUER-<br />
TRAINING<br />
SOLL MAN ZUM<br />
ABNEHMEN<br />
WÄHLEN?<br />
WAS EIGNET SICH BESSER<br />
ZUM ABNEHMEN: AUSDAUER-<br />
ODER KRAFTTRAINING?<br />
Gleich eingangs die direkte Frage – und eine überraschend klare<br />
Antwort. Entgegen den widersprüchlichen Empfehlungen, die immer<br />
wieder kursieren, ist für Sportwissenschafter Steinbauer die<br />
Antwort durch die wissenschaftliche Studienlage eindeutig: „Ausdauersport<br />
ist besser geeignet, um Gewicht zu verlieren“. Es gibt<br />
dabei allerdings doch einige „Wenns und Abers“ zu beachten.<br />
Abnehmen funktioniert grundsätzlich bekanntlich durch eine negative<br />
Energiebilanz – es muss mehr Energie verbraucht werden, als zugeführt<br />
wird. „In der Praxis braucht es aber einen recht hohen zusätzlichen<br />
Energieverbrauch, um nur durch Sport abzunehmen. Mit<br />
moderaten Umfängen funktioniert es nicht, zumindest nicht ohne<br />
zusätzliche Ernährungsintervention“, erklärt Steinbauer. 1500 zusätzlich<br />
pro Woche durch Sport verbrauchte Kilokalorien (kcal) sind zum<br />
Abnehmen das Minimalziel, „wesentlich besser wird der Nutzen,<br />
wenn es Richtung 3000 kcal in der Woche geht. Bei noch höheren<br />
Sportumfängen wird dann der Zusatznutzen wieder schwächer“.<br />
2500 bis 3000 kcal durch Sport zusätzlich zu verbrauchen, ist also<br />
ein guter Ansatz. „Wir sprechen hier allerdings von 30 oder mehr<br />
Laufkilometern“, gibt Steinbauer zu bedenken. Sporteinsteiger kommen<br />
gar nicht sinnvoll auf so ein Pensum, ohne sich zu überfordern.<br />
Mit zwei einstündigen Laufeinheiten im „Wohlfühltempo“ etwa liegt<br />
man unter 1500 kcal und kann ohne zusätzliche Ernährungsintervention<br />
mit keinerlei „gewichtsregulierenden“ Effekten rechnen. „Viele<br />
scheinen zudem mehr Hunger zu bekommen, wenn sie mehr Sport<br />
betreiben“, weiß Steinbauer – dazu aber später mehr.<br />
Immer wieder geistert ja ein „Fettverbrennungspuls“ herum. Die Theorie besagt, dass man mit<br />
Training in einem moderaten Pulsbereich die Fettreserven zum Schmelzen bringt. „Der Körper bedient<br />
sich aber beim Sport nicht direkt an Bauch- oder Hüftfett“, stellt der Sportwissenschafter eine<br />
gängige falsche Vorstellung richtig. Grundsätzlich erfolgt die Energieversorgung beim Sport bekanntlich<br />
einerseits über die limitierten Kohlenhydrat- bzw. Glykogenspeicher, auf die der Körper<br />
relativ einfach in jedem Belastungsbereich zugreifen kann. Bloß sind diese nach 1,5 Stunden leer.<br />
Andererseits sind Fette Energiequellen, die können aber nur im moderaten Pulsbereich verstoffwechselt<br />
werden. Ausdauersportler müssen daher für längere Belastungen ihren Fettstoffwechsel<br />
trainieren. Je besser man trainiert ist, desto ökonomischer funktioniert die Energiebereitstellung<br />
insgesamt und es gelingt dem Körper besser, sowohl Glykogen als auch Fettsäuren in den Muskeln<br />
einzuspeichern, die dann zur Energieversorgung im Sport herangezogen werden.<br />
Mit einem direkten Abbau von Körperfett hat das alles aber nichts zu tun. Wer etwa 2,5 Stunden<br />
pro Woche in Sport investiert, hat mit 2 Fettstoffwechseltrainings einen viel kleineren Energieumsatz<br />
als mit 3 x 50 Minuten Intervalltraining. Intervallbelastungen sind somit eindeutig der Vorzug<br />
zu geben, wenn das Ziel Abnehmen heißt. Mit Intervalltrainings lässt sich auch der Fitnesszustand<br />
am schnellsten steigern, was zu einem höheren Energie umsatz im Training führt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
WELCHE ROLLE SPIELT<br />
KRAFTTRAINING?<br />
präsentiert von<br />
Trotz des eingangs Festgehaltenen ist auch Krafttraining wichtig!<br />
„Eine trainierte Muskulatur und höhere Muskelmasse erhöhen den<br />
Grundumsatz“, erklärt Kurt Steinbauer. Der „Sockel“, von dem aus<br />
der tägliche Energiebedarf gerechnet werden darf, ist also umso höher,<br />
umso mehr Muskelmasse vorhanden ist. Mit Krafttraining beeinflusst<br />
man auch das Verhältnis zwischen Muskulatur und Körperfett<br />
positiv. Und es wirkt einem natürlichen Muskelabbau entgegen,<br />
der ohne gezieltes Krafttraining ab etwa dem 30. Lebensjahr eintritt.<br />
Auch hier gleich die wichtige Frage angehängt: Welche Art von Krafttraining<br />
soll fürs Abnehmen am besten durchgeführt werden? Man<br />
muss abwägen: „Bei einem klassischen Muskel aufbautraining ist<br />
der Kalorienumsatz im Training ziemlich klein, während er bei einem<br />
intensiven Kraftausdauertraining, etwa in Form eines Zirkeltrainings,<br />
während des Trainings sehr hoch ist“, sagt Steinbauer. Der positive<br />
Langzeiteffekt des Muskelaufbaus ist allerdings ebenfalls mitzubedenken.<br />
Die Praxiserfahrung zeigt dem Fitnessstudiobetreiber Steinbauer:<br />
„Mit reinem Krafttraining nimmt kaum jemand ab – es sei<br />
denn, man greift zusätzlich bewusst über die Ernährung ein.“<br />
Kleine Zeitung<br />
Graz Marathon<br />
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Durchschnittswerte<br />
pro Stunde Sport zur<br />
Orientierung – berechnet<br />
von Sportwissenschafter<br />
Kurt Steinbauer:<br />
Laufen 8 km/h: (75 kg) 620 kcal, (60 kg) 520 kcal<br />
Laufen 10 km/h: 770 kcal, 650 kcal<br />
Intervalllauf: 750–850 kcal, 640–710 kcal<br />
Ergometer 150 Watt: 586 kcal<br />
Ergometer 80 Watt: 313 kcal<br />
Zirkeltraining Cardio+Kraft: 400–900 kcal*<br />
Muskelaufbautraining: 370 kcl, 170 kcal<br />
Bergwandern: 250–500 kcal<br />
Schwimmen: 340–600 kcal<br />
*hängt stark vom Trainingszustand ab<br />
IVWAS IST MIT DEM<br />
NACHBRENNEFFEKT?<br />
Krafttraining setzt einen „Nachbrennneffekt“ in Gang, der Energieumsatz<br />
bleibt auch in den Stunden nach dem Training erhöht<br />
– das wird oft kolportiert als Grund, Krafttraining den Vorzug zu<br />
geben. Von Kurt Steinbauer gibt es hier einige wichtige Präzisierungen:<br />
„Den Nachbrenneffekt kann man sowohl mit Kraft- als<br />
auch mit Ausdauertraining in Gang setzen, aber immer nur mit<br />
sehr hohen Belastungen.“ Heißt beim Krafttraining etwa: drei<br />
Sätze und am Ende wirklich hart ausbelasten, bis zum Versagen<br />
der Kraft. Im Ausdauerbereich würde sich etwa ein „Schnelligkeitsausdauertraining“<br />
eignen: „Zum Beispiel 10 x 200 Meter<br />
sprinten mit jeweils 4 Minuten Pause“. Im Gesundheitssport<br />
trainiert jedoch kaum jemand mit so hohen Intensitäten, um<br />
vom Nachbrenneffekt wirklich zu profitieren, und für Sporteinsteiger<br />
ist so ein hartes Training gar nicht geeignet.
V<br />
WARUM IST ES ALSO<br />
OHNE ERNÄHRUNGSINTER-<br />
VENTION SO SCHWIERIG?<br />
Weil, wie eingangs erwähnt, der zum Abnehmen benötigte Sportumfang<br />
ziemlich groß ist – während 500 kcal pro Tag (und damit 3500 kcal pro<br />
Woche) über die Ernährung vergleichsweise einfach einzusparen sind. Zur<br />
Einordnung: Um ein Kilogramm Körpergewicht abzunehmen, müssen<br />
7000 kcal mehr verbraucht als zugeführt werden. Wichtig bei Ernährungsinterventionen<br />
ist, trotz Kaloriendefizit auf Ausgewogenheit und auf eine<br />
gute Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen zu achten.<br />
Wer sich bewusst ernährt, kann auch mit dem durchs höhere Sportpensum<br />
entstehenden zusätzlichen Hungergefühl bewusster umgehen und<br />
tappt weniger leicht in die „Belohnungsfalle“: „Ich hab ja Sport gemacht,<br />
jetzt muss ich es mit dem Essen nicht so genau nehmen“ – ein Irrglaube.<br />
VIWELCHES FAZIT<br />
LÄSST SICH ZIEHEN?<br />
Am besten dreht man an beiden Stellschrauben, Bewegung und Ernährung,<br />
gleichzeitig. „Die Ernährung steht dabei erfahrungsgemäß an oberster<br />
Stelle“, sagt Kurt Steinbauer – der aber auch betont, dass ein Abnehmen<br />
über die Ernährung allein eben auch nicht gut funktioniert: „Bewegung<br />
unterstützt beim Abnehmen und hilft, nicht wieder zuzunehmen.“<br />
TAR<br />
300 TEAMS<br />
KILO-<br />
264 METER<br />
16,129 METER<br />
04 — 11<br />
SEPTEMBER<br />
<strong>2021</strong><br />
#transalpinerun<br />
#tarfamily<br />
TEAMS<br />
RUN2<br />
200<br />
59<br />
HÖHEN-<br />
KILO-<br />
METER<br />
HÖHEN-<br />
METER 3,814<br />
04 — 05<br />
SEPTEMBER<br />
<strong>2021</strong><br />
#run2tar<br />
TRANSALPINE-RUN.COM<br />
„Softer“ Sport allein aber, etwa viermal in der Woche eine halbe Stunde<br />
am Ergometer radeln, hat einen guten Gesundheitseffekt, ist zum Abnehmen<br />
aber nicht geeignet. Damit liegt man bei vielleicht 1000 kcal Verbrauch,<br />
die man meist unbewusst gleich wieder zuführt. „Mäßiger Sport<br />
führt manchmal eher zu mehr Gewicht, weil man das Gefühl hat, mehr<br />
essen zu dürfen“, sagt Steinbauer.<br />
ITALY<br />
Milano<br />
Foto: Kurt Steinbauer<br />
Von der Sportseite ist Ausdauersport vorzuziehen<br />
– und von den gängigen und einfach<br />
durchzuführenden Sportarten ist wiederum<br />
Laufen am besten geeignet. Krafttraining<br />
allein ist kein „Abnehmtraining“, liefert jedoch<br />
wichtige Impulse und ist vor allem<br />
langfristig sowie für die Gesundheit enorm<br />
wichtig. Der Sportwissenschafter gibt allen,<br />
die mit ihrem Hosenbund oder der<br />
Waage hadern, abschließend noch einen<br />
Gedanken mit auf den Weg, der gerade im<br />
etwas vorgerückten Alter gilt: „Ein vielseitig<br />
trainierter Körper mit etwas mehr Gewicht<br />
ist wesentlich gesünder als ein<br />
schlanker, aber untrainierter Körper.“<br />
MAG. KURT<br />
STEINBAUER<br />
ist Sportwissenschafter,<br />
Leistungsdiagnostiker und<br />
Lauftrainer in Graz und<br />
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München<br />
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DARM<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Gerade jetzt im Frühjahr ist wieder<br />
ein Begriff in aller Munde:<br />
Entschlackung. Dabei ist der<br />
genau genommen Blödsinn.<br />
„Denn es gibt im Körper keine Schlacken“,<br />
sagt Sport- und Ernährungsmediziner<br />
Dr. Robert Fritz von der Sportordination<br />
in Wien. Auch von der Entgiftung<br />
mit medikamentöser Hilfe hält er<br />
wenig. „Das schafft unser Körper sehr<br />
gut alleine. Dazu braucht es als Grundbaustein<br />
ausreichend Flüssigkeit“, sagt<br />
Fritz. Dazu ist eine ausgewogene, gesunde<br />
Ernährung wichtig. „Da sind wir<br />
beim Thema basische Ernährung, also<br />
pflanzenreiche, gemüsebasierte Kost –<br />
hilft gegen Entzündungen.“ Fleisch ist<br />
für Fritz nicht per se ungesund. Die Dosis<br />
macht’s. Zu viel davon fördert Entzündungen,<br />
zu viel rotes Fleisch kann<br />
sogar zu Darmkrebs führen. „Also<br />
bringt es nichts, ständig Blödsinn zu essen,<br />
eine Tablette zu schlucken und zu<br />
glauben, damit ist alles wieder gut.“<br />
Dass der Darm einen großen Einfluss<br />
auf die Gesundheit hat, wird der<br />
Medizin immer bewusster. „Die Erkenntnis<br />
der Darm-Hirn-Achse ist<br />
noch nicht so alt“, erklärt Robert<br />
Fritz. „Also dass der Darm auch das<br />
Hirn beeinflussen kann und nicht<br />
nur umgekehrt. Der Darm ist weiters<br />
enorm wichtig in Bezug auf das<br />
Immunsystem. Wenn man ständig<br />
verkühlt ist, sich schlapp fühlt,<br />
nichts verträgt, dann kann das seine<br />
Ursache im Darm haben“, sagt Fritz.<br />
Kapseln mit speziellen Bakterien kön-<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
nen helfen und das sogenannte Mikrobiom<br />
verbessern. „Man muss sich das<br />
Problem aber genau anschauen und<br />
wenn es zum Beispiel überwuchernde<br />
Bakterien gibt, dann kann man die zuerst<br />
medikamentös bekämpfen, damit<br />
die ‚guten‘ Bakterien überhaupt eine<br />
Chance haben zu wirken.“<br />
Auch ein „Leaky-Gut-Syndrom“ also<br />
ein „durchlässiger Darm“ kann die Leistungsfähigkeit<br />
beeinträchtigen. Zum<br />
Verständnis: Der Darm ist mit Zellen<br />
ausgekleidet, die aneinander anschließen<br />
und wenn diese engen Verbindungen<br />
nicht mehr eng genug sind, spricht man<br />
vom Leaky Gut. „Das führt dann zu<br />
Problemen wie Aufnahmestörung der<br />
Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente<br />
bis zur Aufnahme von Dingen,<br />
die du gar nicht möchtest“, erklärt Fritz.<br />
Ausgelöst wird das meist durch viel<br />
Stress in Verbindung mit schlechter Ernährung.<br />
Auch wenn die wissenschaftlichen<br />
Beweise zum Leaky Gut Syndrom<br />
noch fehlen, sollte daran gedacht werden,<br />
wenn klassische Magen-Darm-Erkrankungen<br />
als Ursache ausgeschlossen<br />
werden konnten. Auch intensiver Sport<br />
kann dazu führen. „Wenn man intensiv<br />
läuft, werden die Beine vorrangig mit<br />
Blut versorgt und nicht der Darm.“ Die<br />
Lösung: Intensität rausnehmen, Essensprotokolle<br />
führen und schauen, wie sich<br />
das auswirkt.<br />
Das Frühjahrserwachen kann man<br />
aber gut zum Anlass nehmen, sich einmal<br />
über die eigene Ernährung Gedanken<br />
zu machen und vielleicht auch einmal<br />
auf vieles zu verzichten. Auf Zucker<br />
zum Beispiel oder auf Alkohol, auf unnötig<br />
fette Speisen. „Kuren sind da eine<br />
gute Idee. Auch für den Kopf. Zu schauen:<br />
Schaffe ich das überhaupt“, sagt<br />
Fritz. „Und wenn sich in den zwei, drei<br />
Wochen ein Schalter im Kopf umlegt<br />
und man draufkommt, dass man sich<br />
das ganze Jahr über besser ernähren<br />
könnte, wäre das extrem sinnvoll.“ Nur<br />
für die Dauer einer Kur etwas zu än-<br />
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29
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DR. ROBERT FRITZ<br />
ist Sport- und Ernährungsmediziner und<br />
betreut in der Sportordination in Wien<br />
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Preblauer 18,50 109,00<br />
Waldquelle 13,60 77,50<br />
Angaben von jeweiligen Herstellern übernommen.<br />
dern, wäre zu wenig um einen dauerhaften Effekt auf<br />
Gesundheit und Wohlbefinden zu erzielen.<br />
Fastenkuren sollte man aber nicht einfach so beginnen.<br />
„Sondern davor medizinisch durchchecken<br />
lassen: Hab ich eine Nieren- oder Leberkrankheit<br />
oder Ähnliches?“ Wie lange es braucht, bis sich Änderungen<br />
manifestieren, darüber ist man sich auch<br />
auf wissenschaftlicher Ebene nicht einig. „Manche<br />
sagen 21 Tage, andere 30 oder gar 66“, erzählt Fritz.<br />
„Wichtig ist ein gewisser Rahmen, in dem du Routinen<br />
brichst und neue Routinen aufbaust.“ Einen<br />
Trick für den Erfolg hat er auch parat. „Man muss<br />
das Belohnungszentrum aktivieren, denn schöne Laborwerte<br />
sind für kaum jemanden Motivation – was<br />
völlig verständlich ist.“ Aber wenn es sich gut anfühlt,<br />
wenn man besser schläft, mehr Energie hat,<br />
man dieses Gefühl immer weiterhin haben will,<br />
dann, so Fritz, „ist mir kein Weg zu steil“.<br />
Fasten ist auch für die sportliche Leistungsfähigkeit<br />
sinnvoll. Wenn man es richtig macht. „Sport zu machen,<br />
ist auch in dieser Zeit sehr gut. Aber die Intensität<br />
muss niedrig sein. Walken, spazieren gehen,<br />
Yoga, langsam laufen – wunderbar“, rät der Experte.<br />
„Trainierst du aber intensiv und nimmst keine Kohlenhydrate<br />
auf, wird der Körper seine benötigte<br />
Energie aus dem Eiweißspeicher des Muskels holen<br />
und nicht aus den Fettspeichern. Man verliert zwar<br />
auch Gewicht, was bei vielen der Wunsch ist, aber<br />
nicht dort, wo man den Verlust haben möchte.“<br />
Hartes Training ohne Kohlenhydrate und damit<br />
auch Zucker macht aus mehrerlei Hinsicht wenig<br />
Sinn. „Weil jetzt ohnehin keine Wettkämpfe stattfinden.<br />
Also lieber wenig hart trainieren, dann schreit<br />
das Hirn nicht nach Zucker, du isst damit weniger<br />
Zucker und fühlst dich besser. Die Leute fühlen sich<br />
dann klar und sind voll da und konzentriert.“ Warum<br />
aber fällt uns der Verzicht darauf so schwer?<br />
Fotos: Getty Images, Dr. Fritz
© lexkarelly.com<br />
„Wegen des Belohnungszentrums“, sagt Fritz. „Wir<br />
haben schon als Kinder gelernt, wenn wir brav sind,<br />
gibt es einen Lutscher oder eine Schoko. Es gibt Untersuchungen,<br />
dass Zuckersucht so ähnlich wie eine<br />
Heroinsucht ist. Kein Wunder also, dass es schwerfällt.“<br />
Auch dafür hat der Hobby-Triathlet eine List<br />
parat. „Nach Alternativen suchen, die auch eine Belohnung<br />
sind. Statt einer Schokolade eine Selleriestange<br />
zu essen, wird nicht klappen. Aber mit Genuss<br />
einen Apfel essen. Die Geschmacksrezeptoren<br />
wollen süß spüren und der Apfel ist süß. Kurz danach<br />
ist der Gusto auf Schoko weg.“<br />
Es gibt aber auch Dinge, auf die man nicht verzichten<br />
sollte. „Eiweiß zum Beispiel“, sagt Fritz. „Das<br />
wird immer noch unterschätzt und vor allem mit<br />
Muskelaufbau in Verbindung gebracht. Dabei ist es<br />
enorm wichtig in der Regeneration und lässt sich gut<br />
mit pflanzlichen Produkten aufnehmen.“ Je schwerer<br />
man ist, desto schwieriger wird es aber, den täglichen<br />
Bedarf von 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht<br />
über die normale Nahrung aufzunehmen.<br />
„Da kann es dann ruhig auch einmal ein Shake sein,<br />
um den Bedarf decken zu können.“<br />
Logischerweise sollte man nie auf ausreichend Flüssigkeit<br />
verzichten und wenn die körperliche Belastung<br />
intensiv wird, auch nicht auf Kohlenhydrate. „Eine<br />
Skitour mit 1500 Höhenmetern in einer Fastenwoche<br />
wird ordentlich ins Aug gehen“, warnt Fritz. „Da<br />
muss man das Fasten unterbrechen, zumindest einen<br />
Riegel oder eine Banane mithaben. Weil wenn du am<br />
Berg fertig bist und es wartet eine schwere Abfahrt,<br />
kann das böse enden, wenn die Kraft fehlt und dann<br />
auch die Konzentration nachlässt.“ Er plädiert auch<br />
dafür, nicht nur kulinarisch, sondern auch digital zu<br />
fasten, einmal rauszukommen aus dem Hamsterrad.<br />
Und sich auch zu überlegen, was man in die Zeit<br />
nach dem Fasten mitnehmen kann. „Vielleicht einmal<br />
wirklich das Handy abdrehen und nicht mehr<br />
abends Mails abzurufen. Man kann eh nichts mehr<br />
machen um 22 Uhr, ärgert sich aber und schläft<br />
schlechter.“<br />
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Sportbrillen sind aus dem aktiven<br />
Leben in der Natur nicht<br />
mehr wegzudenken, es gibt<br />
perfekte Brillen für alle sportlichen<br />
Lebenslagen. Aber<br />
gleich vorab gesagt: die „All-in-One“-<br />
Outdoorsportbrille gibt es nicht!<br />
Welche Eigenschaften sollte eine<br />
gute Sportbrille mitbringen?<br />
Oberste Prämisse ist das Fernhalten<br />
schädlicher UV-Strahlung. Wichtig sind<br />
aber auch die Materialien von Fassung<br />
und Gläsern. Die Sportbrille muss die<br />
Kräfte eines möglichen Sturzes aushalten<br />
und damit die Gefahr einer drohenden<br />
Augenverletzung vermeiden.<br />
Unterschiedliche Bewegungsabläufe<br />
bei Sportarten stellen auch unterschiedliche<br />
Anforderungen – etwa an Sitz,<br />
Größe, Glasfarbe, Form und Gewicht<br />
der Sportbrille. Die Brille, die beim<br />
Radfahren richtig sitzt, kann beispielsweise<br />
bei Alpinsportarten wiederum als<br />
störend empfunden werden.<br />
Konkret benötigen Radfahrer eher<br />
eine große Sportbrille mit einer durchgehenden<br />
Scheibe für einen optimalen<br />
Schutz vor Fahrtwind, Insekten und<br />
Fremdkörpern. Passt die Brille nicht optimal,<br />
kann es bei schnellen Abfahrten<br />
zu tränenden Augen kommen, somit<br />
verminderter Sicht und zu einem Sicherheitsrisiko.<br />
Die Sportbrille sollte auch in<br />
ihrer Neigung verstellbar sein, um eine<br />
uneingeschränkte Bodensicht zu erlauben.<br />
Kleine Öffnungen in der Scheibe<br />
helfen gegen Beschlagen und ermöglichen<br />
eine bessere Luftzirkulation.<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
selbstverfärbende Gläser an, die sich<br />
dem Licht anpassen. Strahlt die Sonne<br />
intensiver, werden die Gläser dunkler,<br />
trübt sich das Wetter ein, hellen sie sich<br />
auf. Diese Spezialgläser passen für alle,<br />
die bei wechselnden Lichtbedingungen<br />
in moderatem Tempo sporteln – etwa<br />
Golfer, Jogger oder Nordic-Walker.<br />
ANZEIGE / Fotos: United Optics, Peignée verticale, Focal77<br />
Die genannten Eigenschaften treffen<br />
auch auf Laufbrillen zu. Darüber hinaus<br />
sollte man hier auf Modelle mit geringem<br />
Gewicht achten, damit die Brille<br />
nicht störend wippt. Fehlende Rahmen<br />
im unteren Bereich lassen Unebenheiten<br />
und Wurzeln besser erkennen.<br />
Für Bergsportenthusiasten sind dunkle<br />
Glastönungen und eine mit der Gesichtsform<br />
gut abschließende Fassung<br />
wichtig, da die UV-Belastung höher ist<br />
und weil es bei Schnee zu einer erhöhten<br />
Blendung kommt. Für Wassersportler<br />
oder auch Angler empfehlen sich wiederum<br />
Brillen mit polarisierenden Gläsern,<br />
um störende Reflexionen an der Wasseroberfläche<br />
zu reduzieren. Befestigungsmöglichkeiten<br />
von Bändern inklusive<br />
Schwimmkörper wären hier ein zusätzliches<br />
Plus.<br />
Welche Glasfarbe für welchen Sport?<br />
Orange und rötliche Gläser haben eine<br />
kontraststeigernde Wirkung und spielen<br />
als Aufheller bei diffusem Licht und Nebel<br />
ihre Stärken aus. Bei schlechten<br />
Lichtverhältnissen und Wechselspiel von<br />
Sonne und Schatten ist man mit diesen<br />
STEFAN<br />
GUTMANN<br />
ist Optikermeister und Sportbrillen-Spezialist<br />
bei Miller<br />
UNITED OPTICS in Innsbruck,<br />
einem von über 90 UNITED-<br />
OPTICS-Standorten in<br />
Österreich und Deutschland.<br />
www.unitedoptics.at<br />
Gläsern am besten dran. Grau sorgt für<br />
ein natürliches Sehen und ist die beste<br />
Wahl für Sonnenschein, da es die störende<br />
Blendung reduziert. Braun hat nach<br />
Grau die höchstmögliche Farbtreue und<br />
ist der Allrounder für fast alle Sportarten.<br />
Grüne Gläser wiederum vereinen<br />
eine gute Farbwahrnehmung mit hohem<br />
Blendschutz.<br />
Neben der Wahl der richtigen Filterfarbe<br />
kommt es auch auf die Tönung an,<br />
die von „Kategorie 0“ (bis 20 Prozent<br />
Einfärbung) bis „Kategorie 4“ (92 Prozent<br />
Einfärbung und mehr) eingeteilt<br />
wird. Um bei allen Lichtverhältnissen einen<br />
Blendschutz zu ermöglichen, bieten<br />
die meisten Sportbrillenhersteller auch<br />
Welche Möglichkeiten haben<br />
Brillenträger?<br />
Auf eine Sehkorrektur bei seiner Sportbrille<br />
muss niemand verzichten. Vom<br />
„Clip-in“-System über Adapterlösungen<br />
bis hin zur direkten Verglasung gibt es<br />
für jede Form der Fehlsichtigkeit und<br />
jede Geldbörse das Passende.<br />
Dabei wurden technologisch in den<br />
letzten Jahren bedeutende Fortschritte<br />
erzielt. Vor fünf Jahren waren die Verglasungsmöglichkeiten<br />
noch sehr eingeschränkt<br />
– heute können viele Hersteller<br />
mittlerweile Sportbrillen bis zu sechs Dioptrien<br />
verglasen. Es kommt aber immer<br />
auf die Sportbrille und den Träger an:<br />
Lass dich von ausgebildeten Augenoptikern<br />
(wie von UNITED OPTICS, dem<br />
Fachoptiker für Sportbrillen) beraten:<br />
Die Experten finden gemeinsam mit dir<br />
die für dich richtige, individuelle Sportverglasung.<br />
Kontaktlinsen kombiniert mit einer<br />
Sportbrille wären eigentlich die Optimalvariante:<br />
Sie ermöglichen ein natürliches<br />
Gesichtsfeld, sind fast bei jeder Dioptrienstärke<br />
anwendbar und auch<br />
wenn du die Sportbrille mal abnimmst,<br />
hast du normale Sicht. Freilich verträgt<br />
oder wünscht nicht jeder Kontaktlinsen.<br />
Abschließend lässt sich festhalten:<br />
Eine gute Beratung beim Fachmann ist<br />
das Um und Auf. Dieser weiß genau,<br />
welche Sehanforderung die Brille für<br />
den jeweiligen Sport erfüllen muss, und<br />
kann dich für deinen ganz persönlichen<br />
Bedarf beraten. Was auch klar sein muss:<br />
Eine einzelne Sportbrille zu finden, die<br />
für sehr unterschiedliche Sportarten passen<br />
soll, ist immer mit einem Kompromiss<br />
verbunden. Aber auch hier hilft<br />
der ausgebildete Augenoptiker, die für<br />
dich beste Lösung zu finden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33
Eine 220-Kilometer-Radrunde fuhr er in<br />
der Woche davor noch und er lieferte<br />
eben erst einen negativen Corona-Test ab<br />
– dann hustete er plötzlich Blut. Georg<br />
Michl – 39 Jahre jung, Redakteur der<br />
„Kleinen Zeitung“ und Hobby-Triathlet, der auch<br />
die SPORT aktiv-Leser öfter mit seinen Storys versorgt<br />
(etwa im „Biketeil“ dieser Ausgabe), hat erfahren,<br />
was man sich nicht wünscht: Er ist an Covid-19<br />
erkrankt. Nicht mit mildem Verlauf oder<br />
gar symptomfrei, wie man sich das als relativ junger,<br />
sportlicher Mensch mit starkem Immunsystem<br />
meist vorstellt. Mit beidseitiger Lungenentzündung<br />
(und zweimal 14-tägiger Quarantäne)<br />
hat es ihn ordentlich erwischt – wie er auch im<br />
hörenswerten Podcast der „Kleinen Zeitung“ erzählt<br />
(nachhören: www.kleinezeitung.at/podcast).<br />
Als er seine Wohnung erstmals wieder verlassen<br />
durfte und seine Wäsche aus dem Waschkeller<br />
selbst wieder hochtrug, musste der Ironman-erfahrene<br />
Sportler im ersten Stock eine Rastpause<br />
einlegen. „Als würde man durch vier, fünf<br />
FFP2-Masken durchatmen“, beschreibt er das<br />
Gefühl.<br />
Nach einer Covid-Erkrankung oder auch einer<br />
anderen schwereren Krankheit in den Sport zurückzukehren,<br />
wirft generell Fragen auf. Im Falle<br />
von Covid-19 auch, weil die Symptome und<br />
Verläufe einer Erkrankung bekanntermaßen sehr<br />
unterschiedlich sein können. Das Österreichische<br />
Institut für Sportmedizin (ÖISM) hat gemeinsam<br />
mit den sportmedizinischen Universitätsund<br />
Landesinstituten Wien, Salzburg und Innsbruck<br />
einen Leitfaden für die „Rückkehr in den<br />
Leistungssport“ herausgegeben – die Empfehlungen<br />
gelten aber genauso für Freizeitsportler, erklärt<br />
Jürgen Scharhag, Kardiologe und Vorstand<br />
des ÖISM: „Hobbysportler trainieren schließlich<br />
mit der gleichen Intensität am Rad oder spielen<br />
mit denselben hohen Belastungsspitzen Fußball –<br />
mit Herzfrequenz 170 bis 180 – wie auch Berufssportler.“<br />
Letztere sind außerdem in der Regel<br />
medizinisch sehr gut betreut und verfügen über<br />
ein besser ausgebildetes Körpergefühl.<br />
Daher gilt auch nach einer Covid- 19-<br />
Erkrankung zunächst das, was für jede Erkrankung<br />
gilt: sich gründlich auskurieren. Sonst<br />
könnten gefährliche Komplikationen wie Vernarbungen<br />
an der Lunge oder gar eine Herzmuskelentzündung<br />
die Folge sein. Scharhag und Kollegen<br />
raten zusätzlich zu einer internistisch-kardio-<br />
Fotos: Getty Images, Thomas Polzer, www.sportmedizin.or.at<br />
Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
R<br />
DIE<br />
RÜCKKEHR<br />
IN DEN<br />
SPORT<br />
WER NACH EINER COVID-19-<br />
ERKRANKUNG (ABER AUCH<br />
NACH ANDEREN SCHWEREREN<br />
KRANKHEITEN) WIEDER IN DEN<br />
SPORT EINSTEIGT, SOLLTE EIN<br />
PAAR GRUNDREGELN BEACH-<br />
TEN. DAS ÖSTERREICHISCHE<br />
INSITUT FÜR SPORTMEDIZIN HAT<br />
RICHTLINIEN FÜR LEISTUNGS-<br />
SPORTLER AUFGESTELLT, DIE<br />
ABER AUCH FÜR FREIZEIT-<br />
SPORTLER GELTEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
logischen Untersuchung, um die Sporttauglichkeit<br />
nach einer Krankheit objektiv feststellen zu lassen.<br />
Die „Return-to-Sports“-Ampel<br />
Konkret hat Sportmediziner Scharhag mit Kollegen<br />
folgende Empfehlungen ausgegeben und in einem<br />
„Ampelsystem“ abgebildet: Bleibt man nach<br />
einem positiven Covid-19-Test symptomfrei (Ampelfarbe<br />
„grün“) oder hat leiche Erkältungssymptome<br />
bis zum Hals („gelb“), sollte bis zum Ende<br />
der Quarantäne sowie bis zur Beschwerdefreiheit<br />
eine Sportpause eingelegt werden. Bei Symptomen<br />
unterhalb des Halses wie Husten, Bronchitis oder<br />
Fieber („orange“) sollte die Auszeit je nach Schwere<br />
der Erkrankung zwei bis vier Wochen betragen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
35
„Kleine Zeitung“-Redakteur, Freizeit-<br />
Triathlet und SPORT aktiv-Kollege<br />
Georg Michl war selbst betroffen.<br />
Bei schwereren Krankheitsverläufen<br />
etwa mit einer Lungenentzündung<br />
(„rot“) muss mehrere Wochen pausiert<br />
werden, tritt sogar eine Herzmuskelentzündung<br />
auf, mindestens drei Monate.<br />
Für Hobbysportler gilt spätestens ab<br />
Ampelfarbe „orange“: Der Arzt gibt<br />
grünes Licht für den Wiedereinstieg.<br />
Den sollte man aber auch konsultieren,<br />
sobald man sich nach dem Wiedereinstieg<br />
in den Sport schlecht fühlt:<br />
„Wir sehen jetzt, dass es Long-Covid-Erkrankungen<br />
gibt – dass Menschen, die<br />
nicht so stark erkrankt waren, in der<br />
Folge so etwas wie eine Erschöpfungssymptomatik<br />
aufweisen“, erklärt Scharhag.<br />
Warnsignale, auf die beim Wiedereinstieg<br />
zu achten ist: „Man fühlt sich<br />
nicht leistungsfähig oder schafft es über<br />
einen längeren Zeitraum nicht, sein altes,<br />
gewohntes Niveau wieder zu erreichen.<br />
Oder: wenn die Herzfrequenz<br />
deutlich höher als früher ist und man<br />
sich vermehrt unter Luftnot fühlt“, zählt<br />
Scharhag auf. Um nach überstandener<br />
Krankheit auf Nummer sicher zu gehen,<br />
Gewissheit über die körperliche Belastbarkeit<br />
zu bekommen oder wenn im<br />
Nachhinein die genannten Symptome<br />
auftreten, empfiehlt der Mediziner einen<br />
umfassenden internistischen Gesundheitscheck,<br />
etwa mit Blutbild und Belastungs-EKG.<br />
Auch Lungenfunktionsprüfungen,<br />
Spiro-Ergometrie oder ein<br />
Herz-Ultraschall können je nach Symptomatik<br />
in Betracht kommen. Welche<br />
Untersuchungsmethoden genau anzuwenden<br />
sind, entscheidet der betreuende<br />
Arzt. „Gegebenenfalls kann ein Belastungs-EKG<br />
oder eine Leistungsuntersuchung<br />
nach drei Monaten wiederholt<br />
werden, wenn das alte Leistungsniveau<br />
nicht wieder erreicht wird oder keine<br />
Fortschritte durch das Training eintreten“,<br />
erklärt Jürgen Scharhag.<br />
Ganz allgemein rät der Institutsvor-<br />
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36 <strong>SPORTaktiv</strong>
stand des ÖISM: „Auf den Körper hören<br />
und im Zweifel lieber einmal zu oft einen<br />
Arzt konsultieren.“ Nach wie vor sei<br />
in Sachen Covid-19 vieles unklar, auch<br />
die neuen Virusvarianten seien Unsicherheitsfaktoren.<br />
Andererseits zeigten<br />
bereits durchgeführte Studien, dass etwa<br />
begleitende Herzmuskelentzündungen<br />
doch nicht so häufig vorkommen wie<br />
ursprünglich angenommen.<br />
Sport neu definiert<br />
Die aktuelle Situation kann man generell<br />
zum Anlass nehmen, um sich als<br />
Freizeitsportler ein paar Gedanken über<br />
Prävention zu machen. Immer wieder<br />
hört man die Empfehlung, sich ab 35<br />
Jahren regelmäßig (und vor allem als<br />
Sporteinsteiger) internistisch durchchecken<br />
zu lassen und vor allem ein Belastungs-EKG<br />
durchzuführen. Kardiologe<br />
Scharhag möchte diese Grenze gar nicht<br />
bei einem gewissen Alter ziehen: „Ein<br />
Belastungs-EKG ist zumindest zum<br />
Sporteinstieg in allen Altersgruppen<br />
sinnvoll, weil man damit die Leistungsfähigkeit<br />
objektiv beurteilen und eventelle<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen entdecken<br />
kann. Erkrankungen der Herzkranzgefäße<br />
kann man mit einer Computertomografie<br />
noch besser entdecken,<br />
doch ist dies aufgrund der Kosten und<br />
Röntgenstrahlung nicht Standard und es<br />
muss eine ärztliche Indikation geben.“<br />
Präventionsuntersuchungen solle man<br />
generell als Investment in die eigene<br />
Gesundheit sehen, so wie den Sport<br />
selbst: „Für ein gutes Fahrrad ist man ja<br />
auch bereit, etwas auszugeben“, sagt<br />
Scharhag.<br />
Unser Kollege Georg Michl hat den<br />
Wiedereinstieg in den Sport nach seiner<br />
Coronavirus-Infektion übrigens mit zunächst<br />
ganz langsamen, kurzen Radrunden<br />
wieder gut geschafft. Und er hat sogar<br />
aus der Erfahrung heraus Sport für<br />
sich neu definiert: „Früher ist es mir um<br />
Zeit und Leistung gegangen – jetzt um<br />
die Möglichkeit, draußen zu sein und<br />
Freude am Sport zu haben.“<br />
UNIV.-PROF. DR.<br />
JÜRGEN SCHARHAG<br />
ist Vorstand und ärztlicher Leiter des<br />
„Österreichischen Instituts für Sportmedizin“<br />
(ÖISM), Facharzt für Innere<br />
Medizin und Kardiologie sowie Sportmediziner.<br />
Das ÖISM in Wien bietet sowohl Profiund<br />
Leistungssportlern als auch Freizeit-<br />
und Gesundheitssportlern umfassende<br />
sportmedizinische Betreuung an.<br />
Wer etwa wissen will, wie belastbar<br />
sein Körper ist (egal, ob generell oder<br />
nach einer Erkrankung), wie es um<br />
seine Herzgesundheit oder auch orthopädische<br />
Eignung für diverse Sportarten<br />
steht, kann sich an die Expertinnen und<br />
Experten des ÖISM wenden.<br />
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GURMANN<br />
Sport- und Gesundheitspsychologe<br />
in<br />
Klagenfurt. Kontakt:<br />
peter.gurmann@aon.at<br />
Nach 80 Kolumnen in 15 Jahren ist es<br />
an der Zeit, Pfiat euch zu sagen. Meine<br />
erste Kolumne erschien im Dezember<br />
2006. Der Inhalt damals bezog sich<br />
auf meine Ausbildung zum „Hochgebirgspsychologen“,<br />
also zum Skilehrer. Der generelle<br />
Textaufbau meiner Rubriken ist schnell<br />
erklärt: Eine Theorie wird mit Hilfe einer<br />
Geschichte erläutert.Theorie bedeutet dabei<br />
nicht Spekulation, sondern spiegelt den<br />
Stand der Wissenschaft wider. Anhand von<br />
Praxisbeispielen berühmter Sportlerinnen<br />
und Sportler oder Menschen wie du und<br />
ich wird versucht, den wissenschaftlichen<br />
Überlegungen Leben einzuhauchen. Wobei<br />
– wirklich zählen nur die eigenen Geschichten.<br />
Allein diese persönlichen Erfahrungen<br />
und Erinnerungen, so bescheiden sie auch<br />
sein mögen, sind wichtig und kostbar. Sie<br />
sind bedeutsamer als die Erfolge eines Hirschers,<br />
Federers oder des FC Bayern.<br />
Zu guter Letzt eine chinesische Legende:<br />
Ein Maler stellt nach vielen Jahren endlich<br />
sein letztes Bild fertig. Zu sehen ist ein<br />
traumhaftes Haus auf einer Anhöhe mit<br />
Bäumen im Hintergrund. Ein schmaler<br />
Weg führt dorthin. Der Künstler lädt seine<br />
Freunde zur Besichtigung der Darstellung<br />
ein. Sie bestaunen das Bild, nur der Maler<br />
fehlt. Bis ihn schlussendlich doch jemand<br />
entdeckt – im Gemälde. Dieser winkt noch<br />
einmal hinter dem Fenster im Haus und<br />
verschwindet. Als Kolumnenschreiber entschwinde<br />
ich nun standesgemäß mit einem<br />
Augenzwinkern zwischen den Zeil…<br />
*Versicherer ist die<br />
GARANTA 38 <strong>SPORTaktiv</strong> Versicherungs-AG Österreich
GLÜCK IST, WO<br />
SPIELERSCHUTZ<br />
& SERIOSITÄT<br />
GANZ OBEN AUF<br />
DER LISTE STEHEN<br />
Verpflichtende Online-Limits bei<br />
Einzahlung und Spielzeit<br />
Altersbeschränkung mit Ausweispflicht<br />
Laufende Schulungen der Partner<br />
Mystery Shopping Kontrollen<br />
Responsible Gaming Zertifizierungen<br />
win2day ist das einzige in Österreich<br />
konzessionierte Online-Glücksspielangebot.<br />
Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und ganz bewusst wahr. Deshalb arbeiten die<br />
Österreichischen Lotterien stets daran, ihren Spielteilnehmern über die gesetzlichen Regelungen<br />
hinaus einen schützenden Rahmen zu geben.<br />
sponsoring.lotterien.at
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
FIT<br />
WIE TRAINING AM SMOOVE<br />
BOARD WÄHREND DER ARBEIT<br />
FUNKTIONIERT, WARUM GRIL-<br />
LEN ALS SPORTLER-NAHRUNG<br />
DURCHAUS GUT SCHMECKEN<br />
UND WIE DRY BAGS ABSOLUT<br />
DICHT HALTEN.<br />
VON THOMAS POLZER<br />
BEWEGUNG IM STEHEN<br />
Eine Kombination von Sitzen und aktivem Stehen während des<br />
Arbeitstages soll bekanntlich gut sein, um fit und gesund zu<br />
bleiben. Weil ich im Homeoffice seit ein paar Wochen großteils<br />
an einem Stehtisch arbeite, kam mir das Testangebot für das<br />
BLACKROLL SMOOVE BOARD (erhältlich bei GIGA SPORT um<br />
€ 149,–) gerade recht, denn dieses Board verspricht, „aktives<br />
Stehen zu fördern“. Durch die anregende Struktur der Stehmatte<br />
sollen Ermüdungserscheinungen reduziert, die Konzentration<br />
gefördert und auch die Haltung verbessert werden.<br />
Zugegeben, am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, fast<br />
schon unangenehm – ich war es nicht gewohnt, längere Zeit<br />
auf so einem fordernden Untergrund zu stehen. Aber nach mittlerweile<br />
drei Wochen fühlt es sich immer „normaler“ an, es tut<br />
mir richtig gut, dass die kleinen Rillen durch die Mikrobewegungen<br />
meine Fußsohlen aktivieren, dadurch meine Füße stimulieren<br />
und offenbar auch Druck von den Gelenken nehmen.<br />
Das Board kann mit Schuhen, Socken oder barfuß genutzt werden<br />
– für mich fühlt es sich ohne Schuhe sinnvoller an. Es gibt<br />
viele Übungen, die man während der Arbeit einbauen kann –<br />
mit den großen Wölbungen kann man die Waden dehnen und<br />
mit seinen Zehen mit dem Spalt in der Mitte spielen, um die<br />
Fußsohlen zu stärken. Die Zusatztools Mini, Ball08 und Twister<br />
sind perfekt für eine Fußmassage und um in der Tiefe gezielte<br />
Punkte zu stimulieren.<br />
Egal, ob im Büro oder daheim: Eine Mischung aus Sitzen und<br />
aktivem Stehen ist ideal – und das Blackroll Smoove Board ist<br />
da als Trainingsgerät bestens geeeignet. Ich werde mir jedenfalls<br />
eines kaufen ...<br />
Fotos: Thomas Polzer, Christoph Heigl, Diana Zabini<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
KNOCHENTROCKEN<br />
ZIRP!<br />
Grillen! Ich verbinde sie mit lauen Abenden im Hochsommer,<br />
sie waren Beute für meine Geckos und in Asien<br />
habe ich sie gern am Markt in unterschiedlicher Form<br />
gegessen. Dort sind sie geschätzter Nahrungs- und Proteinlieferant.<br />
Seit einigen Jahren kommt das Thema auch<br />
mehr und mehr bei uns auf, wenn davon die Rede ist, wie<br />
wir auch bei der Nahrung die Umwelt schonen können<br />
und dabei trotzdem die nötigen Nährstoffe, Ballaststoffe<br />
und Proteine bekommen. Ja, und schmecken soll es<br />
natürlich auch.<br />
„Maximal nutrition – minimal harm“, also „hochwertige<br />
(Sport-)Nahrung und minimalen Schaden“ versprechen<br />
die Produkte aus Grillen-Proteinen von „SENSBAR“. Man<br />
muss aber keine Grillen essen – die Grillenproteine sind<br />
Bestandteil verschiedener Produkte. Diese sollen eine<br />
gleichwertige Proteinqualität wie etwa Premium-Rind<br />
haben, benötigen aber laut Hersteller bei der Erzeugung<br />
2000-mal weniger Wasser, 15-mal weniger Landfläche, 12-<br />
mal weniger Futter und 100-mal weniger Treibhausgase.<br />
Bleibt noch die Frage nach dem Geschmack – und da hat<br />
uns beim Test das Einsteigerpaket (€ 19,90) von Sensbar,<br />
mit Cracker, Riegel, Pasta und Mehl, alles aus Grillenproteinen,<br />
absolut überzeugt: Mein Riegel-Favorit: „Ananas<br />
& Kokusnuss“. Bei den glutenfreien Crackern hat mir vor<br />
allem „Tomaten & Basilikum“ geschmeckt. Die Nudeln<br />
mit Rote-Linsen-Geschmack waren in vier Minuten fertig<br />
und (verfeinert mit einer selbst gemachten Gemüsesauce)<br />
auch richtig gut. Fazit: nachhaltige Proteinquellen, die<br />
auch noch gut schmecken – eine echte Alternative, nicht<br />
nur für Sportler.<br />
Wahre Outdoorfans und -sportler sind bereit für Abenteuer bei<br />
jedem Wetter. Dabei will man sich keine Sorgen machen, dass<br />
Wasser oder Matsch Karten, empfindliche Geräte und andere<br />
wichtige Dinge ruinieren könnten. Gut, dass es dafür die<br />
sogenannten Dry Bags gibt, die mir schon bei unseren Gumpen-Wanderungen<br />
auf Korsika gute Dienste geleistet haben.<br />
Dabei hatte ich bei den dort verwendeten Zippverschlüssen<br />
einiges Misstrauen, ob die Bags auch tatsächlich dicht halten<br />
würden. Das haben sie letztlich, trotzdem habe ich jetzt mit den<br />
neuen „HERMETIC dry bags“ ein viel besseres Gefühl. Nicht<br />
nur, weil der Hersteller FIDLOCK auf Grund seiner patentierten,<br />
magnetisch selbstverriegelnden Technologie verspricht, „alles,<br />
was dir wichtig ist, trocken und sauber zu halten“, sondern<br />
weil bei meinen Selbstversuchen auf Wandertouren und beim<br />
Rennradfahren dieses neue System mit der automatischen<br />
Verriegelung durch einfaches Loslassen hundertprozentig<br />
funktioniert hat. Außerdem ist es total simpel zu handhaben:<br />
Sachen rein und die erste Magnetleiste dichtet sofort von<br />
selbst ab, mit dem Schließen bzw. Umklappen ist dann auch<br />
noch die zweite Magnetleiste zu. Und die ist absolut dicht, wie<br />
auch der minutenlange Test unter der Wasserleitung bewies:<br />
Das Handy darin blieb staubtrocken! Großartig ist auch, dass<br />
elektronische Geräte mit Touchscreen problemlos durch die<br />
Folie bedient werden können.<br />
Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt: Wir haben Bags<br />
in zwei unterschiedlichen Größen getestet: das größere „Dry<br />
bag maxi“ um € 29,99 beim Wandern und das kleinere „Dry bag<br />
medi“ (€ 24,99) in der Trikotrücken tasche beim Radeln (und<br />
unter der Wasserleitung).<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
<strong>2021</strong><br />
COMEBACK<br />
AKTIVURLAUB<br />
Wo die heißt ersehnte<br />
Auszeit vom Alltag heuer<br />
besonders gut gelingt<br />
Wollt ihr eine gute Nachricht hören? Die „gute, alte Zeit“ hat es nie gegeben.<br />
Denn zum Zeitpunkt, den wir heute damit meinen, haben wir die<br />
ach so gute alte Zeit ja auch schon beschworen und so geht das weiter retour<br />
Richtung Unendlichkeit. Was ich damit sagen will: Trauern wir nicht<br />
dem nach, was einmal war, oder, wie es einmal war. Richten wir den Blick<br />
nach vorne, denn nur darauf, was dort geschieht, haben wir Einfluss – auf<br />
das Gestern nicht mehr.<br />
Natürlich ist nichts mehr, wie es war. Und doch ist auch wieder alles so,<br />
wie es immer war. Denn die Berge und Seen, die Täler, die Felder, die<br />
Wiesen, die Städte – sprich: unser Land der Berge, es ist immer noch dasselbe<br />
wie vor der unsichtbaren Bedrohung. Der Drang, sich draußen zu<br />
bewegen, ist gestiegen und gestiegen und steigt immer noch weiter. Die<br />
Sehnsucht nach intakter Natur, nach Ursprünglichem hat zugenommen.<br />
Echte Erfahrungen machen im echten Leben, nicht bloß in der virtuellen<br />
Welt. Viele haben in diesem nahezu unwirklichen vergangenen Jahr zum<br />
ersten Mal gesehen, wie schön es im eigenen Land ist.<br />
Natürlich sind wir eingebunden in die Globalisierung, mit allen Vorund<br />
Nachteilen, und natürlich leben wir nicht auf der viel zitierten „Insel<br />
der Seligen“ – im übertragenen Sinne. Denn im buchstäblichen tun wir es<br />
eigentlich schon. Das kann man erleben. Beim Laufen, Wandern, Biken,<br />
Skifahren, Tourgehen, was auch immer.<br />
Schreiten wir darum mutig in die neuen Zeiten. Was war, ist vorbei.<br />
Was kommt, zählt. Starten wir – wann auch immer es möglich ist – neu.<br />
Das Gute ist: Die Basis passt. Bei uns mit FIT, RUN, BIKE, OUTDOOR<br />
– den großen Themen angesichts der Pandemie, und bei euch, dem Tourismus<br />
mit Gastfreundschaft, Herzlichkeit und dem Segen der Natur und<br />
Sehenswürdigkeiten, die uns umgeben. Oder wie es der große Dichterfürst<br />
schon lange vor unserer Zeit formuliert hat: „Willst du immer weiter<br />
schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen,<br />
denn das Glück ist immer da.“<br />
Euer<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
DAS GLÜCK<br />
IST IMMER DA<br />
OTMAR<br />
MICHAELER<br />
CEO Falkensteiner<br />
Hotels & Residences<br />
SPORTANGEBOTE<br />
ÜBER DAS GANZE<br />
JAHR<br />
Das Thema „Aktivurlaub“ spielt<br />
bei Falkensteiner seit jeher eine<br />
große Rolle und wir bieten unseren<br />
Gästen ein vielfältiges Sportangebot<br />
das ganze Jahr über. Wir<br />
merken, dass die Nachfrage speziell<br />
nach Outdooraktivitäten im<br />
Urlaub aktuell noch größer ist –<br />
Wandern in den Bergen, Laufen<br />
entlang des Meeres, Radtrainings,<br />
Yoga am Berg, Strand oder See erfreuen<br />
sich großer Beliebtheit. Der<br />
Aktivurlaub <strong>2021</strong> muss viel Abwechslung<br />
bieten, die Menschen<br />
wollen keine Langeweile, sondern<br />
etwas erleben und das mehr denn<br />
je. Als Hotelbetreiber von mehr als<br />
30 Hotels ist es für uns daher<br />
wichtig, unseren Gästen ein möglichst<br />
großes Repertoire an sportlichen<br />
Aktivitäten anzubieten, drinnen<br />
und draußen. Denn auch bei<br />
Schlechtwetter will der Gast Sport<br />
machen – sei es Bouldern an der<br />
Indoor-Kletterwand oder eine Fitnessstunde<br />
mit einem Personal<br />
Trainer. Neben den eigentlichen<br />
Sportangeboten spielt auch die<br />
Destination eine wichtige Rolle<br />
für einen Aktivurlaub, gerade nach<br />
der langen Zeit des Nichtreisens.<br />
Jede sportliche Betätigung ist doppelt<br />
so schön, wenn man dabei die<br />
Natur riechen, sehen und spüren<br />
kann. Eine tolle Location rundet<br />
einen perfekten Aktivurlaub jedenfalls<br />
ab und gibt wieder das<br />
Gefühl von Freiheit.<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
MICHAEL<br />
DUSCHER<br />
Geschäftsführer<br />
Niederösterreich<br />
Werbung<br />
CHRISTIAN<br />
KRESSE<br />
Geschäftsführer<br />
Kärnten Werbung<br />
SUSANNE<br />
WAGNER<br />
Tourismusreferentin<br />
Landkreis Regen (D),<br />
ARBERLAND<br />
Bayerischer Wald<br />
Fotos: beigestellt, NÖ Werbung/Hurnaus, KLZ/Weichselbraun<br />
EINFACH<br />
ERFRISCHEND!<br />
Erfrischend vielfältig zeigt sich<br />
unsere Landschaft in Niederösterreich<br />
– von weitläufigen Wäldern<br />
über steinige Gebirgspfade bis hin<br />
zu sanften Hügeln und frischen<br />
Gewässern. Vor allem auf aktive<br />
Art und Weise lassen sich Niederösterreichs<br />
Destinationen besonders<br />
gut erkunden, egal, ob zu Fuß<br />
oder mit dem Rad.<br />
Erfrischend flowig ist vor allem<br />
unser Mountainbikeangebot in<br />
Niederösterreich. Ob Jung oder<br />
Alt, Profi oder Beginner – unsere<br />
Bike-Parks und Trail-Center bieten<br />
jede Menge Flow- und Singletrails,<br />
Mini-Bike-Parks oder actionreichere<br />
Downhillstrecken in<br />
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.<br />
Erfrischend unerwartet sind die<br />
Ausblicke auf Niederösterreichs<br />
Panorama-Trails sowie die weitläufigen<br />
Mountainbikerouten durch<br />
hügelige Wälder für genussvolle<br />
E-Biker, aber auch sportliche Tourenfahrer.<br />
Erfrischend genussvoll kann<br />
man Niederösterreich auch per<br />
Rad entdecken. Besonderes Radvergnügen<br />
bieten in diesem Fall<br />
die zehn Top-Radrouten sowie die<br />
14 „Radeln für Kids“-Touren, die<br />
unglaubliche Erlebnisse für die<br />
ganze Familie garantieren.<br />
Das und noch viel mehr zur Urlaubsdestination<br />
Niederösterreich<br />
unter: www.niederösterreich.at<br />
SÜDEN IN<br />
SICHT!<br />
Mehr als ein Jahr stellt uns die<br />
Corona-Pandemie nun schon<br />
vor extreme Herausforderungen.<br />
Die Menschen sehnen sich nach<br />
Urlaub, nach Bewegung in der<br />
Natur und danach, dem Körper<br />
etwas Gutes zu tun. Hier ist<br />
Kärnten mit seinen Natur-Aktiv-Angeboten<br />
vor allem rund<br />
um die Themen Radfahren,<br />
Mountainbiken, Wandern, Wassersport,<br />
Laufen, Tennis und<br />
Golf extrem breit aufgestellt.<br />
Wer sich aufmacht, um neue<br />
Wanderwege zu entdecken, genussvolle<br />
Radtouren – z. B. entlang<br />
der vielen sauberen und bacherlwarmen<br />
Badeseen oder dem<br />
Drauradweg –zu unternehmen,<br />
den Tennis- oder Golfschläger zu<br />
schwingen oder eine Schwimmrunde<br />
zu absolvieren, der wird<br />
mit einzigartigen Momenten in<br />
einer einmaligen Naturlandschaft<br />
belohnt.<br />
Kärntens besonderes Alpe-Adria-Kulinarium<br />
ist nach einem<br />
sportlichen Urlaubstag das Tüpfelchen<br />
auf dem i. Mit viel Leidenschaft<br />
werden hier ehrliche,<br />
saisonale und regionale Köstlichkeiten<br />
serviert. Kärnten hat sich<br />
auf die kommende Saison bestens<br />
vorbereitet – für einen sicheren<br />
und entspannten Urlaub.<br />
ALTE WEGE<br />
UND NEUE<br />
BLICKWINKEL<br />
Die Themen Outdoor- und<br />
Naturerlebnis spielen nicht erst<br />
seit Corona eine wichtige Rolle.<br />
Und dennoch ist gerade jetzt die<br />
Sehnsucht nach neuen „Draußen-Erlebnissen“<br />
groß. Die Natur<br />
wartet darauf, entdeckt zu<br />
werden, und glaubt man den<br />
bislang veröffentlichten Studien<br />
und Prognosen, wird sie <strong>2021</strong><br />
begehrtes Reiseziel sein.<br />
Das ARBERLAND, Bayerns<br />
waldreichster Landkreis, im Naturpark<br />
und am Nationalpark<br />
Bayerischer Wald gelegen, bietet<br />
die idealen Voraussetzungen für<br />
grenzenloses „Naturentdecker-Feeling“<br />
zu jeder Jahreszeit.<br />
Mit den drei Mikroabenteuern<br />
– Deutschlands 1. Bierfernwanderweg,<br />
Mountainbike-ARBER-<br />
LAND-Runde und grenzüberschreitender<br />
Pilgerweg Gunthersteig–<br />
haben wir einzigartige<br />
und authentische Outdoorangebote,<br />
die es allen leicht machen,<br />
abseits der Hotspots ihren ganz<br />
persönlichen Lieblingsplatz zu<br />
entdecken. Und die es ermöglichen,<br />
die ursprüngliche Waldwildnis<br />
geführt oder allein auf<br />
„alten“ Wegen und aus ganz<br />
neuen Blickwinkeln zu erleben.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
<strong>2021</strong><br />
COMEBACK<br />
AKTIVURLAUB<br />
MARTIN<br />
EBSTER<br />
Geschäftsführer<br />
Tourismusverband<br />
St. Anton am Arlberg<br />
KARIN<br />
SEILER<br />
Geschäftsführerin<br />
Innsbruck Tourismus<br />
STEFAN<br />
ASTNER<br />
Geschäftsführer<br />
Kitzbüheler Alpen –<br />
Ferienregion<br />
Hohe Salve<br />
VORFREUDE AUF<br />
BERGSPORT PUR<br />
Die Menschen sehnen sich aktuell<br />
besonders nach Erholung an<br />
der frischen Luft und entspannten<br />
Stunden in der Natur. St. Anton<br />
am Arlberg bietet aufgrund seiner<br />
Lage und der herrlichen Bergkulisse<br />
ein vielseitiges Areal für Sportler<br />
und aktive Gäste. Die Urlaubsregion<br />
besticht durch ihren Facettenreichtum<br />
mit Aktivitäten für alle<br />
Altersstufen. Zwischen Yoga-Sessions<br />
unter freiem Himmel und Erkundungstouren<br />
zu Fuß oder per<br />
(E-)Bike erleben Sommergäste die<br />
Wiege des alpinen Skilaufs als ursprüngliches<br />
Bergdorf inmitten<br />
einer faszinierenden Alpenwelt.<br />
Neugierige versuchen sich beim<br />
Bogenschießen, während Naturfreunde<br />
durch unverfälschtes Tiroler<br />
Terrain streifen. Das Sportund<br />
Kletterzentrum arl.rock<br />
macht Regentage zum Erlebnis.<br />
Hier finden große und kleine Gäste<br />
bei Tennis, Squash, Klettern,<br />
Volleyball oder im Trampolinpark<br />
Abwechslung. Wer Entspannung<br />
und Wellness vom Feinsten sucht,<br />
ist im Arlberg WellCom bestens<br />
aufgehoben und kann hier die Beine<br />
einfach mal hochlegen.<br />
Die Menschen in der Region<br />
sehnen sich danach, wieder das zu<br />
tun, was sie am besten können.<br />
Gästen mit Herzlichkeit zu begegnen<br />
und ihnen unvergessliche Erlebnisse<br />
in atemberaubender Natur<br />
zu ermöglichen.<br />
DIE REGION<br />
INNSBRUCK<br />
BEWEGT<br />
Dass Erholung und Bewegung<br />
in der Natur zu den neuen, zentralen<br />
Urlaubsbedürfnissen zählen,<br />
hat uns spätestens der Corona-Sommer<br />
2020 gezeigt. Dass die<br />
Region Innsbruck diesen Sehnsüchten<br />
Raum bietet, ebenso. Die<br />
Region Innsbruck vereint Erholung<br />
und Aktivität an einem Ort<br />
und ist somit die optimale Destination,<br />
um die Natur entspannt-genussvoll<br />
oder sportlich-anspruchsvoller<br />
zu erleben.<br />
Mit dieser Vielfalt an Möglichkeiten<br />
gerade im Sportbereich kann<br />
jeder Gast seinen individuellen<br />
Bedürfnissen nachgehen. Genau<br />
aus diesem Grund haben wir mit<br />
unserer kostenlosen Gästekarte<br />
Welcome Card die Basis für unbegrenztes<br />
Urlaubserlebnis geschaffen,<br />
denn sie ermöglicht mit Bus<br />
und Bergbahn den kostenlosen<br />
Transfer zu den Highlights der Region.<br />
Von Spazierwegen über gut<br />
ausgebaute Wanderwege bis hin zu<br />
herausfordernden Steigen bietet<br />
die Region Innsbruck für Wanderer<br />
jedes Levels den richtigen Weg.<br />
Auch für Biker bietet die Region<br />
die passende Auswahl – sowohl an<br />
Genussradwegen als auch an Singletrails<br />
im Bikepark Innsbruck, wo<br />
jährlich das Bikefestival Crankworx<br />
ausgetragen wird. Diesen Mix<br />
unseres alpin-urbanen Erfolgskonzepts<br />
werden wir auch diesen<br />
Sommer fortsetzen.<br />
ENDLICH<br />
WIEDER RAUS!<br />
Trotz der herausfordernden Zeit<br />
blicken wir in der Ferienregion<br />
Hohe Salve optimistisch in die Zukunft.<br />
Die Vorbereitungen für den<br />
Sommersaisonstart laufen, man findet<br />
in den Kitzbüheler Alpen genau<br />
das, was man für einen gelungenen<br />
Aktiv- und Genussurlaub braucht.<br />
Das Wanderwegnetz wird saniert<br />
und erweitert, neue Mountainbikeund<br />
Radwege entstehen. Unsere<br />
Region bietet viel Platz und lässt allen<br />
Sehnsüchten freien Raum. Erstmals<br />
ermöglichen die neuen Panoramagondeln<br />
der Salvistabahn in Itter<br />
auch im Sommer einen raschen<br />
Einstieg in das Wanderparadies Ski-<br />
Welt Wilder Kaiser-Brixental. Sie<br />
bringt die Gäste in kürzester Zeit<br />
auf den neu erschlossenen Aussichtsberg<br />
– die „Kleine Salve.“ Ruhesuchende<br />
kommen beim neuen,<br />
kristallklaren Speichersee „Kleine<br />
Salve“ auf ihre Kosten und können<br />
das atemberaubende 360°-Bergpanorama<br />
genießen. Auch die Aussichtsplätze<br />
rund um das Salvenkirchlein<br />
am Gipfel der Hohen<br />
Salve wurden auf Vordermann<br />
gebracht. Aktiv urlauber und<br />
Energiejunkies sind in der Kelchsau,<br />
einem Seitental des Brixentals,<br />
genau richtig. Egal, ob Tages touren<br />
mit Gipfelsieg, Mehrtageswanderungen,<br />
Mountain biketouren oder<br />
Genussradeln, wer den Ausgleich<br />
zum Alltag sucht, ist hier genau<br />
am richtigen Fleck.<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
MANFRED<br />
PLETZER<br />
Eigentümer<br />
Pletzer Resorts<br />
STEPHANIE<br />
ZÜNDEL<br />
Geschäftsführerin<br />
Tourismusverband<br />
Joglland –<br />
Waldheimat<br />
ROLAND SINT<br />
Geschäftsführer<br />
Wörthersee Tourismus<br />
TOURISMUS<br />
NEU DENKEN<br />
FRÜHLINGSHAFTE<br />
RADGELÜSTE<br />
IT’S TIME TO<br />
(WÖRTHER-)SEE!<br />
Fotos: beigestellt<br />
Keine andere Branche wurde<br />
vom Coronavirus so hart getroffen<br />
wie der Tourismus. Seit über<br />
einem Jahr befindet sich eine bis<br />
dahin boomende Industrie mehr<br />
oder weniger im Dauerlockdown.<br />
Und trotzdem: Corona<br />
hat uns auch einige Dinge aufgezeigt.<br />
Daraus sollten wir die richtigen<br />
Schlüsse ziehen.<br />
Es besteht die einmalige Chance,<br />
den Tourismus neu, nachhaltig<br />
und glaubwürdig zu positionieren.<br />
Tirol steht dabei in besonderer<br />
Verantwortung: Wir<br />
können nach den Schlagzeilen<br />
über Ischgl und Co. nicht einfach<br />
zur Tagesordnung zurückkehren.<br />
Die Sicherheit und Gesundheit<br />
werden bei der Wahl des künftigen<br />
Urlaubsziels eine noch wichtigere<br />
Rolle spielen. Tirol hat als<br />
Nahmarkt und mit seiner Vielfalt<br />
der Natur beste Voraussetzungen.<br />
Diese müssen in der künftigen<br />
Außenkommunikation noch<br />
stärker ins Zentrum gerückt werden<br />
– verbunden mit dem USP:<br />
Wir wollen die gesündeste Urlaubsregion<br />
der Welt werden!<br />
In den Pletzer Resorts haben<br />
wir mit unserem Move &<br />
Relax- Konzept diesen Weg<br />
eingeschlagen.<br />
Was haben Frühlingsblumen<br />
und Gepäcktransport gemeinsam?<br />
Beides ist jetzt im Joglland<br />
vorhanden! Wer wartet nicht<br />
schon auf den Start in den aktiven<br />
Frühling? Raus aus dem<br />
Lockdown, rauf auf das Bike und<br />
rein in die sanfte Naturlandschaft,<br />
die „Der Große Jogl“ zu<br />
bieten hat. Der Große Jogl? Ja,<br />
richtig gelesen – hierbei handelt<br />
es sich um eine Moutainbikestrecke,<br />
die mit ihren 187 Kilometern<br />
und ca. 5200 Höhenmetern<br />
ein Bikeerlebnis der besonderen<br />
Art bietet: eine durchgehende<br />
Radstrecke, die in vier Etappen<br />
oder in kleinen Runden gefahren<br />
werden kann: Eines steht fest –<br />
ein einzigartiges Panorama, eine<br />
herrliche Kulisse und besondere<br />
Kochkünste unserer Gastwirte<br />
sind garantiert. Eine weitere Besonderheit<br />
dieser Strecke ist das<br />
mit Abstand beste Service für Biker:<br />
Auf der Strecke, die alle<br />
Highlights der elf Gemeinden<br />
der Region Joglland-Waldheimat<br />
entlang der Tour verbindet, gibt<br />
es auch einen Gepäcktransport<br />
von einem Beherbergungsbetrieb<br />
zum nächsten.<br />
Weitere Infos zum Gepäcktransport<br />
und alles zu unserer<br />
Tourismusregion unter:<br />
www.joglland-waldheimat.at<br />
Endlich, endlich wird es wärmer.<br />
Die Sonne gewinnt an Kraft<br />
und auch die Menschen haben<br />
eine schon schier unbändige Lust<br />
wieder nach draußen zu strömen.<br />
Dinge zu entdecken! Die Natur<br />
zu genießen oder einfach mal<br />
wieder was gemeinsam zu machen.<br />
Und es ist auch wirklich Zeit –<br />
Zeit für den SEE. Denn es gibt<br />
hier wahnsinnig viel zu entdecken<br />
und zu erleben. Wir möchten<br />
endlich die neuen Gravel-Touren<br />
ausprobieren und dabei<br />
die Faszination der Lost Places<br />
erkunden, auf einem der<br />
insgesamt 4 Slowtrails wandern<br />
oder auch einfach nur ein Stück<br />
des Rundwanderwegs entlanggehen<br />
und dann mit dem Schiff<br />
wieder retour.<br />
Es gibt so viele Sehnsuchtsorte<br />
rund um den Wörthersee, dass<br />
man sich oft schon mit der Auswahl<br />
richtig schwertut und dann<br />
wird es doch meist die Kombination<br />
von mehreren Dingen. Yoga<br />
morgens am Steg, danach ein genüsslicher<br />
Brunch gefolgt vom<br />
Erkunden des Sees am Rad oder<br />
einer Wanderung. Gekrönt von<br />
einem tollen Abend in einem der<br />
vielen Restaurants direkt am See.<br />
Denn See.Ess.Spiele sind hier das<br />
ganze Jahr.<br />
Eines steht allerdings fest –<br />
IT´S TIME TO SEE!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
<strong>2021</strong><br />
COMEBACK<br />
AKTIVURLAUB<br />
HELMUTH<br />
MICHELER<br />
Geschäftsführer<br />
Tourismusregion<br />
Klagenfurt am<br />
Wörthersee<br />
DANIEL KELIH<br />
Marketingleiter<br />
Bad Kleinkirchheim/<br />
Millstätter See/<br />
Nockberge<br />
GEORG<br />
OVERS<br />
Geschäftsführer der<br />
Region Villach –<br />
Faaker See –<br />
Ossiacher See<br />
SONNE,<br />
SÜDEN –<br />
KLAGENFURT<br />
Sonne, Süden – Klagenfurt.<br />
Wir freuen uns auf die Gäste,<br />
die unsere Renaissancestadt am<br />
Wörthersee vor allem wegen der<br />
vielen Aktivmöglichkeiten in<br />
schönster Naturkulisse zwischen<br />
badwarmem See und Bergen lieben.<br />
Sicherheit ist uns heuer ein<br />
besonderes Anliegen, um unseren<br />
Gästen ein gutes Gefühl bei<br />
ihrem Aufenthalt zu geben. Wir<br />
sind Österreichs erste gesamtzertifizierte<br />
Safe-Service-Region,<br />
wo Hotels, Privatvermieter, Kultur-<br />
und Ausflugsziele, Gastronomie<br />
und Handel auf die speziellen<br />
Herausforderungen durch<br />
COVID geschult und gekennzeichnet<br />
werden.<br />
Somit steht entspannten Tagen<br />
beim Radeln, Schwimmen,<br />
Wandern, Flanieren und Gustieren<br />
nichts im Weg. Der Sommer<br />
kann kommen. Bereits 2020 haben<br />
wir bewiesen, dass Klagenfurt<br />
mit kleinen, feinen Kulturevents,<br />
den Genussmärkten oder<br />
thematisch spannenden Stadtführungen<br />
einen bunten Strauß<br />
an Urlaubsmöglichkeiten bietet.<br />
Wir freuen uns auf euch!<br />
GEMEINSAM IN<br />
DIE ZUKUNFT!<br />
Inmitten der beliebten Kärntner<br />
Nockberge wurde in den<br />
letzten Monaten fleißig am Ausbau<br />
des touristischen Angebots<br />
gearbeitet. Die drei bisher eigenständigen<br />
Regionen Bad Kleinkirchheim,<br />
Millstätter See und<br />
Nockberge werden im Laufe dieses<br />
Jahres zu einer Großregion<br />
fusionieren. Wir freuen uns sehr,<br />
dass wir damit unseren Gästen<br />
ein noch umfangreicheres und<br />
attraktiveres Angebot anbieten<br />
werden können. Schon jetzt<br />
schätzen Gäste die mehr als 750<br />
Radkilometer, den längsten Flow<br />
Country Trail Europas in Bad<br />
Kleinkirchheim, den neuen Kornock<br />
Flow Trail auf der Turracher<br />
Höhe sowie diverse Singletrails,<br />
die teilweise direkt vom Berg<br />
zum See führen.<br />
Das einzigartige Wanderangebot<br />
spricht ohnehin für sich.<br />
Weitere Höhepunkte sind der<br />
Radweg rund um den Millstätter<br />
See, das Wassersportzentrum am<br />
Brennsee, die beiden Thermen in<br />
Bad Kleinkirchheim sowie das 1.<br />
Kärnten Badehaus in Millstatt,<br />
der Biosphärenpark Nockberge<br />
sowie die Nockalmstraße.<br />
Wir freuen uns auf ein baldiges<br />
Wiedersehen!<br />
www.badkleinkirchheim.at<br />
www.millstaettersee.com<br />
www.nockberge.at<br />
„SEENSUCHT“<br />
NACH AKTIV-<br />
TOURISMUS<br />
„Seensucht“ heißt das Frühlingserwachen<br />
in unserer gewässerreichen<br />
Urlaubsregion Villach – Faaker<br />
See – Ossiacher See. Nach dem<br />
langen und schneereichen Winter<br />
suchen Naturaktive wieder unsere<br />
Wälder, Seen und Berge auf. Vor<br />
allem auf den drei neuen Slow<br />
Trails am Afritzer See, Faaker See<br />
und bei der Drauschleife in Wernberg<br />
kommen Outdoorfans voll auf<br />
ihre Rechnung. Gemeinsam mit<br />
dem leicht begehbaren, wassernahen<br />
Trail im Bleistätter Moor am<br />
Ossiacher See können in unserer<br />
Region mittlerweile insgesamt 21<br />
Slow-Trail-Kilometer erwandert<br />
werden. Wasser, Waldboden und<br />
behagliche Verweiloasen mit Sitzund<br />
Liegegelegenheiten sind auf<br />
den neuen Wandertouren „ständige<br />
Begleiter“.<br />
Wer die Frühjahrsmüdigkeit rasanter<br />
besiegen will, bezwingt mit<br />
Mountain- oder E-Mountainbike<br />
den Kumitzberg oder die Karawanken<br />
und genießt dazu die welligen<br />
und kurvenreichen Trails mit Panoramablick<br />
auf Villach und den Faaker<br />
See. Auf lake.bike finden Biker<br />
alle Angebote der Region. Ob Genussradler,<br />
Mountainbiker oder<br />
Rennradfahrer. Neu in Drobollach:<br />
Auf dem überdachten Pumptrack –<br />
neben dem neu gestalteten Panorama<br />
Beach Faaker See – können<br />
Mountainbike-Fans auch bei Regenwetter<br />
ihre Runden drehen.<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
BLEIB<br />
CHRISTOPHER<br />
GRUBER<br />
Geschäftsführer<br />
Nassfeld-Pressegger<br />
See – Lesachtal –<br />
Weissensee<br />
ROBERT<br />
KARLHOFER<br />
Geschäftsführer<br />
Tourismusregion<br />
Klopeiner See –<br />
Südkärnten<br />
FIT.<br />
Fotos: beigestellt<br />
WILLKOMMEN<br />
LEBENSFREUDE!<br />
Zeiten des Verzichts, der Einschränkungen<br />
und der Reduktion<br />
von sozialen Kontakten haben einen<br />
Trend verstärkt, der schon vor<br />
Corona merkbar gewachsen ist: die<br />
Sehnsucht nach Aktivität in gesunder<br />
Natur, gerade auch bei der jüngeren<br />
Generation. Die „World of<br />
Mountains & Lakes“ mit den Karnischen<br />
und Gailtaler Alpen, mit<br />
den Julischen Alpen im benachbarten<br />
Italien, mit den badewarmen<br />
Seen Pressegger See und Weissensee<br />
sowie mit ihren zahlreiche<br />
Bergseen ist Bühne und Freiraum<br />
zugleich, um die Sehnsüchte nach<br />
Freiheit und Aktivität stillen zu<br />
können. Weitläufigkeit und Fernsicht<br />
bis zur Adria inklusive.<br />
Für Radfans empfiehlt sich die<br />
größte Bikeregion der Südalpen,<br />
wo man sich auf zwei Rädern völlig<br />
frei zwischen Berg und See bewegen<br />
kann. Die „Bike World“ bietet<br />
eine unvergleichliche Vielfalt mit<br />
950 km MTB- und Radrouten auf<br />
der Sonnenseite der Alpen. Dazu<br />
gibt es die „Trail World“ am Nassfeld<br />
und am Weissensee mit 11<br />
Singletrails, einem Flowtrail und<br />
dem „Lift & Bike Giro“.<br />
Wer in erster Linie entspannen<br />
und einfach „abschalten“, unverfälschte<br />
Natur erleben und viel<br />
Platz für die Zeit zu zweit haben<br />
möchte, der wählt das Lesachtal als<br />
„naturbelassenstes Tal der Alpen“<br />
als Rückzugsoase.<br />
BEWEGUNGS- UND<br />
SEELENHUNGER<br />
STILLEN<br />
Mir behagt die Bezeichnung<br />
„Comeback“ nicht – wir waren<br />
ja immer da, treibende Kräfte<br />
sind Mut, Tatendrang und Zuversicht.<br />
Bei uns in Südkärnten<br />
ist alles in Bewegung, von jung<br />
und wild bis fit und aktiv. Gerade<br />
in diesen Zeiten ist gesunde<br />
Bewegung, den Kopf frei zu bekommen<br />
in einer intakten Natur<br />
von unschätzbarem Wert. In<br />
Südkärnten kannst du nach<br />
Lust und Laune diesen Bewegungs-<br />
und Seelenhunger stillen.<br />
Die offene Südkärntner<br />
Seenlandschaft mit der Seeikone<br />
Klopeiner See, umrahmt von<br />
den mystischen Karawanken im<br />
Süden und der wildromantischen<br />
Saualm im Norden, wird<br />
zu deinem persönlichen Entfaltungsraum.<br />
Ganz egal, ob du was Neues<br />
oder Ungewohntes ausprobierst,<br />
deine eigenen Grenzen überschreitest<br />
oder dich einmal in<br />
den vollkommenen Ruhemodus<br />
versetzt. Im absoluten Süden<br />
Österreichs gehst du dorthin,<br />
wo du willst. Zu Wasser, zu<br />
Land, am Bike, über der Erde<br />
oder darunter, über Staatsgrenzen<br />
oder deine eigenen. Ein<br />
Rückzug ins Schneckenhaus ist<br />
nicht vorgesehen. Dein Kopf<br />
sagt, „beweg dich“, dein Herz<br />
sehnt sich nach Südkärnten!<br />
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auf den Punkt gebrachte Informationen<br />
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findest du fachlich fundierte<br />
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Fotos: Getty images, Hervis Sports, Andi Frank, Egoth Verlag<br />
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Mit seiner Community sammelt<br />
der Sportfachmarkt Hervis für die<br />
Österreichische Sporthilfe. 10 Läuferteams<br />
sammeln 5 Monate lang<br />
Kilometer – für jeden spendet<br />
Hervis 2 Euro. Ziel sind 25.000 km,<br />
dann verdoppelt Hervis auf 100.000.<br />
teamrun.hervis.at<br />
NEUE STRECKEN AM GLOCKNER<br />
Die 6. Auflage des Großglockner<br />
Ultra-Trail GGUT powered by Dynafit<br />
wartet mit neuen Strecken auf allen<br />
fünf Distanzen von 35 bis 110 Kilometer<br />
auf. Neu auch: Der Event von<br />
30. Juli bis 1. August wurde auf drei<br />
Tage ausgedehnt und damit entzerrt.<br />
www.ultratrail.at<br />
LESE- UND LAUFGENUSS<br />
„Im Rhythmus des Laufens“ heißt<br />
die literarische Auseinandersetzung<br />
des Sozialpsychologen und<br />
Ultraläufers Florian Jäger mit dem<br />
Laufen. Erschienen im Egoth-Verlag<br />
und erhältlich um 24,90 Euro zum<br />
Beispiel auf:<br />
www.egoth.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
Was als Challenge begonnen<br />
hat, ist für Anja Trieb schon zur<br />
Leidenschaft geworden.<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
LÄUFT<br />
BEI IHR<br />
DIE PANDEMIE HAT EINEN LAUF-HYPE AUSGELÖST WIE SEIT<br />
20 JAHREN NICHT MEHR. UND DER GROSSTEIL DER EIN-<br />
STEIGER SIND JUNGE FRAUEN – WIE ANJA TRIEB, DIE SICH<br />
GLEICH SEHR VIEL VORGENOMMEN HAT.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Der erste lauwarme Frühlingstag<br />
zeigt ein ganz klares Bild.<br />
Viele, viele Läufer sind unterwegs,<br />
darunter viele Junge<br />
und darunter wiederum viele,<br />
viele Frauen. „Das ist ganz klar die<br />
größte Gruppe der Einsteiger“, bestätigt<br />
auch Michael Wernbacher vom Wemove<br />
Runningstore in Wien. Nicht Pace, Marathon<br />
und harte Intervalle stehen bei<br />
der Zielgruppe im Vordergrund, sondern<br />
Ausgleich, Frischluft, Psychohygiene,<br />
einfach ein Schritt hin zu einem gesünderen<br />
Lebensstil. Laufen ist für viele<br />
junge Frauen nicht mehr DER Sport,<br />
dem sie alles unterordnen, sondern einer<br />
von mehreren, den sie einfach mit Spaß<br />
an der Freude betreiben und genießen.<br />
„Die meisten machen vier, fünf andere<br />
Sportarten auch, kaufen sich aber einen<br />
hochwertigen Laufschuh, weil sie mit<br />
dem ins Fitnesscenter gehen können<br />
und laufen.“<br />
Der Grund, warum gerade jetzt so<br />
viele vor allem junge Leute und da junge<br />
Frauen mit dem Laufen anfangen, liegt<br />
für Wernbacher auf der Hand. „Viele<br />
andere Sportarten waren oder sind im<br />
Lockdown nicht möglich. Zum Laufen<br />
aber brauch ich keinen Zweiten, ich<br />
kann direkt vor der Türe loslegen und<br />
erlaubt war es auch immer.“ Drei Viertel<br />
aller Laufeinsteiger hätten bis zum Ausbruch<br />
der Pandemie andere Sportarten<br />
NICHT PACE, MARATHON UND HARTE INTERVALLE<br />
STEHEN BEI DER ZIELGRUPPE IM VORDERGRUND,<br />
SONDERN AUSGLEICH, FRISCHLUFT, PSYCHOHYGIENE.<br />
betrieben und erst jetzt zu laufen begonnen.<br />
Den letzten derartigen Lauf-Hype<br />
hat es um die Jahrtausendwende gegeben.<br />
„Damals mit ausgelöst durch die<br />
Bücher von Ulrich Strunz“, erinnert sich<br />
Wernbacher an einen ähnlichen Lauf-<br />
Zulauf.<br />
Ein Beispiel dafür ist Anja Trieb aus<br />
Kapfenberg in der Steiermark. Die Kindergartenpädagogin<br />
konnte dem Laufen<br />
nie viel abgewinnen. „Auf Facebook hab<br />
ich dann von einer Challenge der Virtual<br />
Runners gelesen, im Jahr <strong>2021</strong> exakt<br />
<strong>2021</strong> Kilometer zu laufen“, erinnert sie<br />
sich an den letzten Jahreswechsel. „Und<br />
weil man im Lockdown ja eh nicht viel<br />
machen kann und das Crossfit-Studio<br />
auch geschlossen ist, hab ich mir gedacht:<br />
Da meld ich mich an.“ Gesagt,<br />
getan. Ohne zu wissen, worauf sie sich<br />
da einlässt. Dass das bedeutet 168,4 Kilometer<br />
im Monat zu laufen – jedes Monat<br />
– oder täglich 5,5 Kilometer. Wobei<br />
sich das schnell ausrechnen ließ. „Was es<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
51
OFT BLEIBE ICH AUCH STEHEN UND<br />
MACHE EIN FOTO VOM SONNENAUF-<br />
ODER -UNTERGANG UND FREUE MICH<br />
EINFACH, SO ETWAS SCHÖNES ZU ERLEBEN.<br />
8<br />
RUNDEN<br />
JE 12,5 KM<br />
125<br />
MINUTEN<br />
PRO RUNDE<br />
09.10.<strong>2021</strong><br />
SPIELST DU<br />
DEINEN TRUMPF<br />
ZUR RICHTIGEN<br />
ZEIT ?<br />
100<br />
KM<br />
TOTAL<br />
#TRAILGAME<br />
TRAILGAME.NET<br />
aber körperlich heißt, jeden Tag mehr<br />
als 5 Kilometer zu laufen, hab ich natürlich<br />
nicht abschätzen können.“<br />
Die ersten Tage waren hart – winterliche<br />
Temperaturen, schneebedeckte<br />
Straßen und Wege sowie wenige<br />
Tageslichtstunden haben das Unterfangen<br />
erschwert. „Meistens laufe ich<br />
nach der Arbeit, es kommt aber auch<br />
vor, dass ich früh munter bin und mir<br />
dann denke, es ist zwar erst halb 6,<br />
aber wenn ich schon wach bin, kann<br />
ich das Laufen auch gleich erledigen“,<br />
erzählt die 25-Jährige.<br />
So schwer es am Anfang war, dranzubleiben,<br />
so sehr braucht sie das<br />
Laufen jetzt schon. „Drei Tage nicht<br />
zu laufen kommt mir schon komisch<br />
vor“, sagt sie und lacht. Und macht<br />
die Herausforderung ja noch größer.<br />
Normalerweise läuft Anja rund 7 Kilometer,<br />
manchmal, wenn es besonders<br />
gut läuft, auch 10. „Das Längste<br />
waren bislang 12 Kilometer und inzwischen<br />
schaffe ich 10 Kilometer<br />
auch schon in einer Stunde.“ Ein bestimmtes<br />
Tempoziel hat sie nicht, wie<br />
es ihr – Stand Mitte März – auch<br />
nicht vordergründig um den Trainingseffekt<br />
geht. „Es geht mir danach<br />
einfach gut. Oft bleibe ich auch stehen<br />
und mache ein Foto vom Sonnenauf-<br />
oder -untergang und freue<br />
mich einfach, so etwas Schönes zu erleben.“<br />
Laufen schüttet Glückshormone<br />
aus – Anja Trieb ist der Beweis<br />
dafür, dass das kein leeres Marketinggewäsch<br />
ist.<br />
Längst ist das Laufen für sie zum<br />
Selbstläufer geworden. „Es tut mir<br />
einfach so gut für den Kopf, ich denk<br />
an nix, das ist herrlich.“ Ihre Laufroutine<br />
ist allerdings außergewöhnlich.<br />
Sie läuft immer mit Musik. „Mit immer<br />
dem gleichen Lied pro Lauf“,<br />
sagt sie. Da kommt es schon vor, dass<br />
sie auf ihrer Laufrunde einen Titel 20<br />
Mal hintereinander hört. Erinnert ein<br />
wenig ans Mantra vorsagen bei der<br />
Meditation. „Wahrscheinlich komm<br />
ich dadurch auch so richtig in eine<br />
Lauf-Trance“, beschreibt sie. Musik<br />
spielt in ihrem Leben auch eine zentrale<br />
Rolle. Im Kindergarten wird<br />
schließlich gesungen, dazu spielt sie<br />
Gitarre in einer Band und nebenbei<br />
macht sie eine Ausbildung zur Musiktherapeutin.<br />
„Wenn ich ein Lied<br />
lerne, schau ich mir auch nicht immer<br />
nur Noten und Text an, sondern höre<br />
es einfach so oft, wie es geht.“<br />
Derzeit läuft sie auch noch so oft,<br />
wie es geht. „Aber jetzt war ich zwei<br />
Tage nicht, da wächst der Druck<br />
schon ein bissl“, sagt sie. Schließlich<br />
will sie die <strong>2021</strong> Kilometer schaffen,<br />
auch wenn ihr das Laufen zum fixen<br />
Bestandteil des Lebens geworden ist.<br />
„Man fühlt sich einfach fitter und es<br />
hat körperlich definitiv auch schon<br />
was verändert“, sagt Anja.<br />
Nicht ausschließlich zum Positiven<br />
aber. Ein Blick auf die Beine verrät –<br />
Anja laboriert bereits am Shin Splint,<br />
also Schienbeinkantensyndrom, das<br />
eine klassische Folge von Überbelastung<br />
ist. Die bunten Kinesiotapes an<br />
der Unterschenkelinnenseite verraten<br />
sie. „Stimmt, dort tut es weh. Aber<br />
ich bearbeite das auch schon mit dem<br />
Faszienball, weiß, wie ich die Stelle<br />
richtig tapen muss.“ Anders als viele<br />
Läufer der „alten Schule“, die nach<br />
Plan auf einen Wettkampf und eine<br />
Bestzeit hintrainieren, hört sie auf ihren<br />
Körper und gönnt ihm eine Pau-
präsentiert von<br />
se, bevor die Probleme so groß werden,<br />
dass sie nicht mehr laufen kann.<br />
Anja weiß auch, dass es knapp werden<br />
könnte, rein mit Laufen auf die<br />
Kilometerleistung zu kommen. In extremis<br />
würde sie auch Spazierengehen<br />
gelten lassen. „Aber solange es mit<br />
Laufen geht, laufe ich.“ Und danach?<br />
Wenn die Challenge erfüllt, die Pandemie<br />
vielleicht im Griff ist und die Freizeitmöglichkeiten<br />
wieder mehr werden?<br />
„Werde ich trotzdem weiterlaufen“,<br />
sagt Anja. Laufen ist ein Teil ihres<br />
Lebens geworden. Ohne Wettkämpfe,<br />
dafür mit viel Spaß und Genuss.<br />
„Ich gehe sogar schon lieber laufen als<br />
shoppen – und das heißt was.“<br />
MAN FÜHLT<br />
SICH EINFACH<br />
FITTER UND ES<br />
HAT KÖRPER-<br />
LICH DEFINITIV<br />
AUCH SCHON<br />
WAS VERÄNDERT.<br />
#Krisensicher<br />
Um den Kleine Zeitung Graz<br />
Marathon <strong>2021</strong> vom 8. bis<br />
10. Oktober <strong>2021</strong> durchzuführen,<br />
können wir auf drei<br />
Konzepte zurückgreifen<br />
und situations bedingt rasch<br />
handeln.<br />
Plan A: Traditionelles Programm<br />
mit Start/Ziel bei der Oper Graz<br />
und Laufexpo bei Gigasport<br />
Plan B: Verschärftes Sicherheits<br />
konzept im Start/Zielbereich<br />
(z. B. exaktes Leitsystem,<br />
ohne Zuseher, etc.)<br />
Plan C: Sollten im Herbst keine<br />
Veranstaltungen durchführbar<br />
sein, können wir jederzeit auf<br />
das perfekt erprobte Konzept<br />
des Hybrid Runs zurückgreifen<br />
Worauf noch warten, anmelden<br />
unter grazmarathon.at
TRAINING<br />
FÜR DEN<br />
HEISSEN<br />
HERBST<br />
Die Ausgangslage: Im Frühjahr<br />
und vielleicht auch noch Sommer, wer<br />
weiß das in diesen Tagen schon so genau,<br />
werden Wettbewerbe Mangelware<br />
sein. Umso heißer wird der Herbst. Neben<br />
den traditionellen Herbstklassikern<br />
wie Graz- oder Wachaumarathon kommen<br />
aus dem Frühjahr verschobene<br />
Großevents, allen voran der Vienna City<br />
Marathon dazu. Daher ist die Zeit jetzt<br />
optimal, sich in aller Ruhe auf die späte<br />
Wettkampfsaison vorzubereiten. Ob 10<br />
Kilometer, Halbmarathon oder Marathon.<br />
Der Experte: Michael Koller ist<br />
nicht nur Sportwissenschafter und Master<br />
of Public Health, sondern auch Trainingsexperte<br />
der Sportordination in<br />
Wien. Seit Jahren bereitet er gemeinsam<br />
mit seinem Team Athleten und Hobbyläufer<br />
auf Zielzeiten bei Wettkämpfen<br />
jeglicher Distanz vor.<br />
Die Übungsannahme: Wir gehen<br />
von einem Freizeitläufer aus, der schon<br />
FIX IS NIX, ABER AUS HEUTIGER SICHT<br />
DRÄNGEN SICH IM HERBST DIE LAUF-<br />
EVENTS NUR SO IN DEN KALENDER.<br />
EGAL OB 10 KILOMETER, HALBMARA-<br />
THON ODER MARATHON. WAS FÜR<br />
EINSTEIGER LEICHT MÖGLICH IST,<br />
WAS DU FÜR DIE BESTZEIT JETZT TUN<br />
SOLLTEST UND WOFÜR ES EVENTUELL<br />
SCHON ZU SPÄT IST.<br />
regelmäßig seine Runden dreht, zwei bis<br />
dreimal die Woche rund 45 Minuten<br />
auf seiner Hausrunde unterwegs ist und<br />
der im Herbst seinen ersten Bewerb laufen<br />
möchte. Was muss er oder sie jetzt<br />
tun um einen 10-km-Lauf, einen Halbmarathon<br />
oder einen Marathon zu beenden<br />
und das Erlebnis auch noch genießen<br />
zu können.<br />
10 Kilometer: „Diese Distanz ist für<br />
jeden möglich, der keine Verletzungen<br />
oder Einschränkungen hat. Auch wenn<br />
jemand jetzt noch deutliches Übergewicht<br />
hat, aber laufen kann, geht sich<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Foto: iStock<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
17.-19.<br />
SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
DAS<br />
WOCHEN-<br />
ENDE FÜR<br />
TRAILRUN-<br />
TEAMS!<br />
MAG. MICHAEL<br />
KOLLER<br />
ist Sportwissenschafter und<br />
Master of Public Health in der<br />
Sportordination in Wien<br />
www.sportordination.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
UPHILL TRAIL<br />
HOCHZEIGER<br />
↔<br />
7 km<br />
1.205 hm<br />
TRAIL-TRIPLE.COM<br />
↑<br />
STARKENBERGER<br />
HOMERUN<br />
NORTH<br />
SOUTH<br />
MOUNTAIN<br />
CHALLENGE<br />
IMST<br />
↔ 33 km<br />
↔ 25,7 km<br />
↑ 1.061 hm<br />
↔ 29,4 km<br />
↑ 1.676 hm<br />
↑<br />
TRIPLE-WERTUNG<br />
TAGES-WERTUNG<br />
2.270 hm<br />
TEAM-EVENT MEN/WOMEN/MIXED<br />
das aus“, sagt Koller. „Natürlich muss<br />
man das Gewicht reduzieren, kann im<br />
Frühjahr das Training bis in den Sommer<br />
sehr alternativ gestalten, also Rad<br />
fahren, schwimmen, wandern und dann<br />
in den letzten 3 Monaten vor dem Bewerb<br />
in ein intensives Lauftraining gehen.“<br />
Wichtig ist dabei, langsam zu beginnen<br />
und es am Anfang nicht zu übertreiben.<br />
„Der Bewegungsapparat hat<br />
nämlich eine sehr lange Anpassungszeit“,<br />
sagt Koller. „Während sich<br />
Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur<br />
in ein paar Wochen anpassen,<br />
braucht die Gelenks- und Knorpelstruktur<br />
sechs bis neun Monate, bis sie sich<br />
an die Trainingsreize angepasst hat.“ Der<br />
Grund: Diese Regionen sind nicht so<br />
stark durchblutet. Daher aufpassen vor<br />
der Überlastung. Der Laufreiz sollte<br />
auch vorkommen, muss aber das Training<br />
nicht beherrschen. „Dabei auch Intervalle<br />
trainieren, also laufen, gehen,<br />
laufen, gehen. Das macht auch Spaß<br />
und man hat schon im Frühjahr einen<br />
guten Mix.“<br />
Über die nächsten Monate steigert<br />
man den Laufanteil dann kontinuierlich.<br />
„Aber das Alternativtraining bitte nicht<br />
auf null setzen. Das macht über die ganze<br />
Vorbereitungszeit Sinn, weil die mechanische<br />
Belastung über den ganzen<br />
Vorbereitungszeitraum gesehen nicht<br />
ohne ist und zu Problemen führen<br />
kann“, erklärt Koller. „Damit bleibt das<br />
Training abwechslungsreich und man<br />
brennt auch mental nicht so leicht aus.<br />
Halbmarathon: Wer im vergangenen<br />
Jahr schon zwei-, dreimal die Woche<br />
laufen war, auch wenn es nicht sehr<br />
Eine<br />
Leistungsdiagnostik<br />
liefert Auskunft<br />
über<br />
die eigenen<br />
Trainingsbereiche.<br />
regelmäßig gewesen sein sollte, der kann<br />
sich ohne Weiteres auf einen Halbmarathon<br />
wagen. Der Einsteiger sollte<br />
Grundlagen trainieren, denn damit verbessert<br />
man den Fettstoffwechsel – und<br />
je länger die Laufdistanz und damit die<br />
Zeit wird, desto wichtiger ist es, diese<br />
Speicher als Energiequelle anzapfen zu<br />
können. Die Herzfrequenzbereiche lässt<br />
man am besten bei einer Leistungsdiagnostik<br />
bestimmen, da gibt es dann meist<br />
auch eine Trainingsempfehlung dazu.<br />
Wer einmal so beginnen will, kann sich<br />
mit dem subjektiven Befinden grob<br />
selbst helfen. „Man nimmt eine 10-teilige<br />
Skala. Wenn 1 nix ist und 10 voller<br />
Anschlag, dann sollte man sich im<br />
Grundlagentraining bei 2 oder 3 bewegen“,<br />
rät Koller. Wer sich unsicher ist,<br />
ob das Tempo passt, sollte immer langsamer<br />
laufen. „Tendenziell machen das die<br />
meisten Läufer zu schnell. Das Gute<br />
aber ist: Man kann es gar nicht zu langsam<br />
machen“, sagt Koller. Also man<br />
könne schon, theoretisch. Von den rund<br />
Fotos: Philipp Kreidl, iStock
präsentiert von<br />
1000 Leistungsdiagnostiken, die er mit<br />
seinem Team in der Sportordination in<br />
Wien macht, „ist pro Jahr vielleicht eine<br />
oder einer dabei, die oder der wirklich<br />
zu langsam unterwegs war.“ Sein Tipp<br />
für Training zu zweit oder in einer kleinen<br />
Gruppe: immer am langsamsten<br />
orientieren. „Für den passt es dann und<br />
alle anderen sind noch weiter unten mit<br />
der Herzfrequenz und bekommen einen<br />
supertollen Reiz für den Fettstoffwechsel.<br />
Bei Grundlagenläufen immer schauen,<br />
dass man am unteren Ende der<br />
Herzfrequenzzone ist, denn durch den<br />
sogenannten „Cardiac Drift“ steigt die<br />
HF bei gleichbleibendem Tempo nach<br />
einer gewissen Zeit ohnehin. „Die ersten<br />
90 Minuten sollte man da immer sehr<br />
genau schauen.“<br />
Testwettkämpfe bis maximal vier Wochen<br />
vor dem Halbmarathon sind sinnvoll.<br />
„Aber bitte immer auf kürzerer Distanz.<br />
Niemals mehr laufen, als ihr beim<br />
Hauptziel des Jahres plant“, warnt der<br />
Sportwissenschafter. Denn: Die Regeneration<br />
dauert viel zu lange und in der<br />
Woche oder den Wochen danach ist<br />
kein sinnvolles Training möglich bzw.<br />
steigt die Gefahr der Überbelastung oder<br />
Verletzung. „Ein 5- oder 10-km-Lauf ist<br />
aber okay.“ Auch auf dieser so beliebten<br />
Distanz sollte das Alternativtraining<br />
nicht auf null geschraubt werden.<br />
Marathon: Wer jetzt noch nicht regelmäßig<br />
läuft bzw. schon seit gut einem<br />
Jahr unterwegs ist, für den kommt eine<br />
Marathonteilnahme im Herbst definitiv<br />
zu früh. „Auch wenn man einen Marathon<br />
vielleicht finishen kann mit der<br />
Vorbereitungszeit – die Auswirkungen<br />
auf den Körper wären zu groß“, sagt<br />
Koller. Man macht sich mehr kaputt, als<br />
man gewinnt, auch wenn es immer Einsteiger<br />
gibt, die unbedingt gleich die<br />
42,195 Kilometer absolvieren wollen.<br />
„Wir wollen ja die Gesundheit fördern<br />
und laufen ist ein Vehikel dafür. Die<br />
Wettkämpfe sind der Punkt auf dem i.“<br />
Wer aber regelmäßig läuft, für den ist<br />
Für jeden der<br />
richtige Bewerb<br />
Beim Kleine Zeitung Graz<br />
Marathon kommt jeder<br />
auf seine Kosten. Bei zehn<br />
Bewerben von 400 m<br />
bis 42 km ist für jeden<br />
Läufer typen die richtige<br />
Mischung aus sportlicher<br />
Herausforderung und Laufgenuss<br />
durch die Grazer<br />
Innenstadt gegeben.<br />
Kleine Zeitung Graz Marathon<br />
Hyundai Staffel Marathon<br />
Gigasport Halbmarathon<br />
Garmin Viertelmarathon<br />
Wiener Städtische City Run 5.0<br />
Knax Klub Bambini Sprint<br />
Junior Marathon<br />
Familienlauf<br />
Hundelauf<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
grazmarathon.at
EINE GUTE WETT-<br />
KAMPFZEIT AUF DER<br />
KURZEN DISTANZ HEISST<br />
NICHT, DASS DIE GRUND-<br />
LAGE STARK IST. DAS<br />
KÖNNTE AUCH DIE<br />
STÄRKE DES ANAEROBEN<br />
KOHLENHYDRATSTOFF-<br />
WECHSELS SEIN.<br />
es noch nicht zu spät sich im Herbst am<br />
ersten Marathon zu versuchen. Beim<br />
Grundlagentraining besonders darauf<br />
achten, dass man in der HF-Zone bleibt.<br />
„Wenn man nur drei Minuten bergauf<br />
läuft, normalisiert sich die HF zwar sehr<br />
schnell wieder, bis das Laktat kompensiert<br />
ist, dauert das aber rund 30 Minuten,<br />
die dem Fettstoffwechseltraining abträglich<br />
sind. Hast du jetzt so eine Steigung,<br />
drei-, viermal, ist der gewünschte<br />
Effekt auf die Grundlagenausdauer fast<br />
weg“, erklärt Koller.<br />
Besonders wichtig: Die Ökonomisierung<br />
des geplanten Wettkampftempos.<br />
„Und zwar mit 1000er- oder 2000er-Intervallen.“<br />
Da macht es übrigens auch<br />
keinen Sinn, die deutlich schneller zu<br />
laufen als das geplante Wettkampftempo.<br />
„Im Gegenteil, man läuft noch Gefahr,<br />
das Rennen zu schnell zu starten.“<br />
Auch beim Marathon ist in der Vorbereitung<br />
ein Unterdistanzwettkampf sinnvoll.<br />
„Für Anfänger auch um Erfahrung<br />
zu sammeln, wie das mit der Regeneration<br />
in den Tagen vor dem Rennen funktioniert,<br />
wie man das Frühstück timt, wie<br />
es ist, mit vielen Leuten zugleich zu laufen<br />
etc.“, sagt Koller. Nur nicht zu viele<br />
Wettkämpfe absolvieren, weil sonst die<br />
Regeneration wieder leidet.<br />
Wer schon Erfahrung hat und vielleicht<br />
in Pandemiezeiten viel in die<br />
Grundlagenausdauer investiert hat, dem<br />
rät Koller zu Tempo. „Der sollte jetzt<br />
schnelle Einheiten machen, vielleicht sogar<br />
speziell auf einen 5- oder 10-km-<br />
Wettkampf im <strong>April</strong> oder Mai – wenn<br />
welche stattfinden – hintrainieren und<br />
dort brutal schnell laufen.“ Durch die<br />
starke Basis aus Herbst und Winter könne<br />
man so am Speed arbeiten. Dann<br />
kann man zwischen dem Frühjahrswettkampf<br />
und dem Marathon im Herbst<br />
auch auf eine weitere Grundlagenphase<br />
verzichten. Aber Vorsicht: „Eine gute<br />
Wettkampfzeit auf der kurzen Distanz<br />
heißt nicht, dass die Grundlage stark ist.<br />
Das könnte auch die Stärke des anaeroben<br />
Kohlenhydratstoffwechsels sein.“<br />
Also besser auf Nummer sicher gehen<br />
und bei der Leistungsdiagnostik abchecken,<br />
wie solide die Basis wirklich ist.<br />
Für alle Distanzen gilt: 3 Monate vor<br />
dem Bewerb sollte man eine Zielzeit<br />
wissen und das geplante Tempo dann<br />
auch einhalten. „Die Physiologie kann<br />
keiner umgehen“, sagt Koller. „Wunder<br />
passieren da keine.“<br />
EIN<br />
EPISCHES<br />
ABENTEUER<br />
ALLE INFOS<br />
www.ultratrail.at<br />
Der „Grossglockner<br />
ULTRA-TRAIL“ ist ein<br />
episches Abenteuer rund<br />
um den höchsten Berg<br />
Österreichs. Der Termin:<br />
30. Juli–1. August.<br />
Es ist Freitag, 30. Juli, kurz vor 22 Uhr,<br />
Kaprun, Blick Richtung Alpenhauptkamm.<br />
Zart schimmern die Gletscher des Kitzsteinhorns<br />
im Mondlicht. Dorthin startet gleich<br />
das einzigartige Abenteuer im Herzen der<br />
österreichischen Alpen: Die Tour auf der<br />
„Glocknerrunde“ mit 110 km und 6500 hm<br />
rund um den höchsten Berg Österreichs.<br />
Meist auf Singletrails gilt es, zweimal die<br />
Alpen zu überqueren und durch die<br />
wunderschöne Hochgebirgslandschaft des<br />
Nationalparks Hohe Tauern zu laufen.<br />
Auf Teilstrecken, dem „Osttirol Trail 80“,<br />
„Großglockner Trail 55“, „Weissee Geltscherwelt<br />
Trail 35“ oder im 2er-Team kannst<br />
du Teile dieses Abenteuers erleben. Sei dabei:<br />
Von 30. Juli–1. August <strong>2021</strong> in Zell am<br />
See-Kaprun, Kals am Großglockner,<br />
Weissee-Uttendorf und Fusch an der<br />
Glocknerstraße!<br />
Foto: Grossglockner ULTRA-TRAIL<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
JAHRE<br />
WÖRTHERSEE<br />
HALBMARATHON<br />
Sommergenuss und einzigartige Urlaubsstimmung im<br />
Süden Österreichs erwartet tausende Laufbegeisterte beim<br />
20-Jahr-Jubiläum von Kärnten Läuft vom 20. bis 22. August<br />
<strong>2021</strong>. Um das 20-jährige Jubiläum gemeinsam feiern zu<br />
können, stehen drei erprobte Konzepte zur Verfügung.<br />
Plan B:<br />
Anmeldung unter<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
Worauf noch warten, gleich unter<br />
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WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />
Wörthersee<br />
Meine Kleine.<br />
Meine Kleine.<br />
Mei
BRUSTGURT<br />
Erfahrene Läufer wissen, dass es früher ganz<br />
normal war, einen Brustgurt anzulegen, um<br />
seine Herzfrequenz überwachen zu können.<br />
Heute haben Besitzer einer Sport- oder<br />
Fitness uhr ihre Pulswerte 24 Stunden am<br />
Tag im Blick. Auch wenn es die Technologie noch gar<br />
nicht so lange gibt, hat man sich an die optischen, regelmäßig<br />
aufblinkenden Sensoren an der Uhrenrückseite,<br />
die den Pulsschlag am Handgelenk registrieren,<br />
schnell gewöhnt. Kein Zweifel: Die Pulsmessung am<br />
Handgelenk ist bequem und bietet über den Sport<br />
hinaus zusätzlichen Nutzen. Nicht jeder empfindet<br />
außerdem das Tragen eines Brustgurts als angenehm.<br />
Die Gurte gibt es aber auch noch. Denn von Anfang<br />
an waren auch Zweifel zu hören, wie zuverlässig<br />
die am Handgelenk ermittelten Werte sind. Bei Garmin<br />
wird die optische Messung seit rund sechs Jahren<br />
eingesetzt – man habe ursprünglich tatsächlich diskutiert,<br />
ob man die Technologie auf den Markt bringen<br />
sollte, erklärt Peter Weirether von Garmin Deutschland.<br />
Dann habe ein Mitbewerber eine Uhr mit den<br />
optischen Sensoren herausgebracht. „Es zeigte sich,<br />
dass Kunden eine gewisse Ungenauigkeit in Kauf<br />
nahmen und den Komfort schätzten.“<br />
Bei Garmin ist die Technologie heute in der vierten<br />
Generation und deutlich weiterentwickelt, erklärt<br />
Weirether. Brustgurte zur Herzfrequenzmessung gibt<br />
es jedoch nach wie vor als Zubehör, der „Garmin<br />
HRM Run“ kostet etwa 99 Euro. Bei Polar, wo wir<br />
uns ebenfalls für diese Geschichte erkundigt haben,<br />
gibt es etwa den „HR10“-Brustgurt um 89,95. Viele<br />
Läufer (und natürlich auch andere Sportler) fragen<br />
sich: Soll ich noch in einen zusätzlichen Brustgurt investieren<br />
– oder finde ich mit der optischen Pulsmessung<br />
meiner Uhr das Auslangen? Zeit, sich den aktuellen<br />
Stand der Technik anzuschauen.<br />
DIE FUNKTIONSWEISE<br />
Der über Jahrzehnte hinweg bewährte Brustgurt registriert<br />
die Herzschläge also direkt an der Brust und<br />
überträgt den Wert auf die Uhr oder eine Fitness-App.<br />
Die Werte sind wirklich genau, bestätigt<br />
auch eine Studie, auf die wir aber etwas später noch<br />
ODER<br />
zurückkommen. Bei den optischen Sensoren werden,<br />
vereinfacht ausgedrückt, die Blutbahnen am Handgelenk<br />
durchleuchtet. Pumpt das Herz Blut durch die<br />
Arterien, wird der Pulsschlag registriert. Obwohl die<br />
Begriffe oft synonym verwendet werden, sind „Herzfrequenz“<br />
und „Puls“ streng genommen nicht das<br />
Gleiche und die Werte können unter Umständen mi-<br />
Fotos: Getty Images<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
HANDGELENK<br />
JEDE SPORTUHR HAT HEUTE OPTISCHE SENSOREN ZUR PULSMESSUNG AM HAND<br />
GELENK EINGEBAUT. BRUSTGURTE, UM BEIM SPORT DIE HERZFREQUENZ ZU ERMITTELN,<br />
GIBT ES IM ZUBEHÖR. DA FRAGT SICH: WIE GUT IST DIE PULSMESSUNG AM HANDGELENK<br />
SCHON – WER SOLLTE SICH NOCH EINEN BRUSTGURT DAZUKAUFEN?<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
61
WE ARE<br />
RUNNERS.<br />
nimal abweichen, aber das ist in diesem Fall unerheblich.<br />
Die technische Funktionsweise der optischen<br />
Sensoren zu kennen hilft aber zu verstehen, warum es<br />
in manchen Situationen und bei manchen Menschen<br />
zu Messungenauigkeiten kommt.<br />
Im „Normalfall“ liefern heute die optischen Sensoren<br />
am Handgelenk auch sehr genaue Werte, versichern<br />
sowohl Peter Weirether von Garmin als auch<br />
Karen Siems von Polar. Was heißt jedoch Normalfall?<br />
Zum Beispiel, dass die Uhr gut und fest am Handgelenk<br />
sitzt und nicht rutscht. Ein abgewinkeltes<br />
Handgelenk oder angespannte Sehnen können das<br />
Messergebnis beeinflussen, aber auch eine dunkle<br />
Hautfarbe, Tätowierungen oder eine starke Körperbehaarung.<br />
Und da liegen eben auch die Grenzen der Technik.<br />
Konkret also: In Ruhe oder beim normalen Laufen<br />
liefern die optischen Sensoren bei den meisten Menschen<br />
genaue Werte. „Auch ambitionierte und sehr<br />
sportliche Läufer sind mit der Genauigkeit sehr zufrieden.<br />
Die Herausforderung liegt bei Trainingseinheiten<br />
wie einem Intervalltraining, bei der sehr<br />
schnelle Herzfrequenz-Veränderungen aufgezeichnet<br />
werden müssen. Hier kann der Brustgurt die Daten<br />
schneller erfassen“, sagt Peter Weirether.<br />
Auch wenn die Hand einen Bikelenker, einen<br />
Stock oder beim Krafttraining eine Hantel umschließt,<br />
können die Ergebnisse abweichen. „Es gibt<br />
auch Sportler, die sich mit einer eng sitzenden Uhr<br />
unwohl fühlen“, gibt Weirether zu bedenken.<br />
BUFF ® is a registered trademark property of Original Buff, S.A. (Spain)<br />
www.buff.com<br />
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Running Kollektion.<br />
WIE STARK IST DIE ABWEICHUNG?<br />
Das lässt sich pauschal nicht beantworten, vor allem<br />
weil die individuellen Voraussetzungen eben sehr unterschiedlich<br />
sein können. Im Fachmagazin „Runner’s<br />
World“ wurde Ende 2019 aber eine Studie der<br />
Cleveland Clinic (USA) wiedergegeben, die die Genauigkeit<br />
der optischen Sensoren unterschiedlicher<br />
Sportuhren im Vergleich zu einem Brustgurt sowie<br />
auch EKG-Gerät untersuchte. Die Versuchspersonen<br />
liefen auf einem Laufband, starteten mit 6,4 km/h<br />
und erhöhten das Tempo auf bis zu 14,5 km/h.<br />
Der Brustgurt lieferte praktisch EKG-genaue Werte.<br />
Bei der Handgelenksmessung war die Abweichung<br />
im langsamen Tempobereich zwar noch unerheblich,<br />
wurde allerdings größer, je höher das Tempo wurde.<br />
Mit 1,5 bis 6 Schlägen je nach Uhrenmodell bei maximalem<br />
Lauftempo scheint die ermittelte Abweichung<br />
aber auch nicht wirklich groß zu sein. Die<br />
„Runner’s World“- Experten gaben allerdings zu bedenken,<br />
dass es gerade bei einem Intervalltraining<br />
oder Wettkämpfen mit Belastungen an der anaeroben<br />
Schwelle für leistungsorientierte Läufer wichtig ist,<br />
wirklich exakte Werte angezeigt zu bekommen. Gera-
de in den Bereichen also, wo man die genauesten<br />
Werte benötigen würde, war auch die Abweichung<br />
am größten.<br />
ZUSATZNUTZEN UND EINE ALTERNATIVE<br />
Abgesehen von der Messgenauigkeit weist Garmin-Experte<br />
Weirether auf den mehrfachen Zusamtznutzen<br />
hin, den der Garmin-Brustgurt liefert.<br />
Durch Bewegungssensoren im Brustgurt lässt sich<br />
etwa die Lauftechnik mit Schrittlängen und Bodenkontaktzeiten<br />
deutlich exakter analysieren als mit einer<br />
Garmin-Uhr allein. Und in Sportarten, wo keine<br />
Uhr getragen werden darf, wie z.B. Mannschaftssportarten,<br />
kann man mit dem Brustgurt ebenfalls<br />
Trainings- und Wettkampfdaten aufzeichnen und im<br />
Nachhinein über die App analysieren.<br />
Karen Siems von Polar wiederum verweist auf eine<br />
interessante junge Alternative – die optische Messung<br />
am Arm mit dem „Polar Verity Sense“-Armband: Das<br />
lässt sich je nach Bedarf am Ober- oder Unterarm anbringen,<br />
ohne die am Handgelenk typischen Nachteile.<br />
Mit dem Band kann man seine Trainingsdaten<br />
ebenfalls aufzeichnen, sie wahlweise auf eine Uhr<br />
übertragen, über die Polar-App am Smartphone verfolgen<br />
oder dort im Nachhinein auswerten.<br />
DAS FAZIT<br />
„Wir sehen eine klare Daseinsberechtigung von beiden<br />
Technologien“, resümiert Garmin-Experte Peter<br />
Weirether. Durch die Messung am Handgelenk ergibt<br />
sich vor allem auch die Möglichkeit, den Herzschlag<br />
nicht nur im Sport, sondern 24 Stunden am<br />
Tag zu messen und es lassen sich wertvolle, gesundheitsrelevante<br />
Rückschlüsse daraus ziehen – etwa den<br />
Stresslevel, den Fitnesszustand oder<br />
die Regenerationszeiten betreffend.<br />
In Ruhe und bei leichter Bewegung<br />
bis hin zum normalen Laufen sollte<br />
auch die Messgenauigkeit der optischen<br />
Sensoren gut passen, vorausgesetzt<br />
die Uhr sitzt fest.<br />
Läufer, die Wert auf hohe Messgenauigkeit<br />
vor allem auch bei hohem<br />
Tempo wie Intervalltrainings legen,<br />
sind mit dem Brustgurt besser dran. Ebenso Sportler<br />
in Sportarten mit angespanntem, abgewinkeltem<br />
Handgelenk. Oder auch alle, die ihre Uhr lieber locker<br />
am Handgelenk tragen. Dass der gute alte Brustgurt<br />
durch die neue Technologie ganz verdrängt wird,<br />
scheint nicht absehbar: Auch ihm dürfte noch ein<br />
längeres Leben bevorstehen.
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
RUN<br />
EIN SCHUH MIT ODER OHNE<br />
STÜTZE, EIN KOMPLETTES<br />
LAUF-OUTFIT UND EIN<br />
INTELLIGENTES SHIRT:<br />
UNSER TEST-TRIO IM APRIL!<br />
BROOKS MACHT FRÜHJAHRSPUTZ<br />
Der Frühling ist die Zeit zum Ausmisten. Einmal alles<br />
durchräumen, Überflüssiges aussortieren, wieder Platz und<br />
Klarheit schaffen – fühlt sich fast an wie ein neues Leben.<br />
Das hatten vielleicht auch die Laufschuhexperten von<br />
BROOKS im Hinterkopf. Dort will man sein Sortiment ab diesem<br />
Frühling deutlich einfacher präsentieren. Läufer sollen<br />
in Zukunft einfach im ersten Schritt die Wahl haben zwischen<br />
den drei Kategorien: „Speed“, „Energy“ oder „Cushion“.<br />
Und dann noch „Neutral“ oder „Support“ auf der<br />
Wunschliste ankreuzen können.<br />
Eines der ersten Brooks-Modelle, das in diesem neuen vereinfachten<br />
System einsortiert ist, ist der Glycerin 19. Er steht<br />
im „Cushion“-Regal. Und wer findet jetzt den Unterschied?<br />
Links die neutrale Variante Glycerin 19. Rechts der Support-<br />
Schuh Glycerin 19 GTS. Optisch sind beide nur an den dunkelblauen<br />
Streifen oberhalb der Zwischensohle unterscheidbar.<br />
Abgesehen vom „GTS“-Stützelement ist es auch der<br />
völlig gleiche Schuh und sie kosten auch gleich viel (UVP €<br />
170,–). Die Küchenwaage zeigt vernachlässigbare 5 Gramm<br />
mehr für das gestützte Modell. Laut Brooks ist der Glycerin<br />
der am besten gedämpfte Laufschuh der Marke und er läuft<br />
sich dementsprechend. Stressfrei und soft. Sollen die anderen<br />
ihren Puls nur nach oben treiben und gestresst dahinhetzen.<br />
Ich und mein Brooks können die Frühlingslandschaft dafür<br />
länger genießen.<br />
Gewöhnen muss man sich daran, dass Neutral- und Support-Schuhe<br />
von Brooks in Zukunft fast gleich ausschauen.<br />
Und auch fast gleich heißen. „Weniger Schuhnamen, mehr<br />
Auswahl für Läufer“ lautet das Versprechen, dessen Umsetzung<br />
mit dem Glycerin 19 gestartet wurde.<br />
VON CLAUDIA RIEDL, CHRISTOF DOMENIG UND<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
64 <strong>SPORTaktiv</strong>
SHIRT STATT UHR<br />
Fotos: Thomas Polzer, Christopher Gangl, Klaus Molidor<br />
FEDERLEICHT<br />
LAUFEN<br />
Gleich 4 Teile der Schweizer Laufmarke ON, die das erste<br />
Mal komplett aufeinander abgestimmte Laufoutfit-Sets<br />
auf den Markt bringt, treten zum Test an: das Laufshirt<br />
Performance-T, die Laufhose Lightweight Pants und die<br />
zwei Laufshorts Running Shorts & Sprinter Shorts. Was<br />
alle Pieces gemeinsam haben: Sie sind federleicht! Das<br />
fällt schon auf, wenn man sie in der Hand hält – spätestens<br />
aber beim Laufen. Das Laufshirt (UVP: € 79,95) finde<br />
ich nicht nur optisch ansprechend (mein Modell: vorne<br />
ceruleanblau/hinten schwarz), sondern auch sehr angenehm<br />
zu tragen. Beim Laufen hat man fast das Gefühl, als<br />
hätte man obenrum nichts an – #skandalös ;). Laut Hersteller<br />
ist das dem reduzierten Design und dem atmungsaktiven<br />
Funktionsstoffmix geschuldet. Die Lightweight<br />
Pants (UVP: € 129,95) haben für gemischte Gefühle gesorgt:<br />
Toll sind z. B. die Außentaschen mit Reißverschluss,<br />
das geringe Gewicht und der lange Reißverschluss am<br />
Knöchel zum leichteren An- & Ausziehen. Gewöhnungsbedürftig<br />
war für mich aber das „Gummiband“ im breiten<br />
Taillenbund, das mir nach dem Festziehen & Loslassen<br />
immer in die Ausgangsposition zurückgehüpft ist – eine<br />
Fixierung des Bandes wäre hier schön gewesen. Mein<br />
Lieblingsteil des Quartetts sind die Sprinter Shorts (UVP:<br />
€ 69,95)! Highlight: Es gibt 5 Taschen, außen am abermals<br />
breiten Taillenbund und links/rechts am Bein. Applaus<br />
verdient auch die „Beinlänge“. Das Hosenbein reicht<br />
nämlich länger nach unten und hört nicht knapp unterm<br />
Po auf – #alsonichtskandalös. Zum Schluss: die Running<br />
Shorts (€ 79,95) – wieder mit Gummiband im Bund. Zwischen<br />
dem Gummiband & mir wird’s zwar keine Lovestory<br />
mehr geben, aber sonst gibt’s nichts zu meckern. Optisch<br />
ist die leichte Laufhose mit den glacierweißen Außen- &<br />
den schwarzen Innenshorts (mein Modell) ein Hingucker.<br />
Fazit: eine empfehlenswerte Laufkleidung, für die man<br />
gerne ein paar Euros mehr ausgibt.<br />
Alles wird smart. Das Telefon, der Fernseher, die Uhr, das<br />
ganze Zuhause oft gar und jetzt auch die Leiberln. Und mittendrin<br />
in der smarten Dauervernetzung – der analoge Tester.<br />
Sprichwörtlich, denn unser neuestes Testutensil ist das<br />
QUS BODYSHIRT. Die steirische Firma stellt Sportbekleidung<br />
her, in die der Brustgurt schon integriert ist. In der neuesten<br />
Generation wird der Sensor aber nicht mehr per Druckknöpfen<br />
vorne auf der Brust platziert, sondern sitzt einem im Genick.<br />
Von dort verdrängt er den Schalk, weil Spaß versteht<br />
der Sensor keinen. Neben der Herzfrequenz liefert er die<br />
schonungslose Wahrheit über Lauftempo, Herzratenvariabilität,<br />
Kalorienverbrauch, Beschleunigung, Trainingsdauer,<br />
Geo-Daten und Atemfrequenz. Wohin? Aufs Smartphone und<br />
die dazugehörige QUS-App natürlich. Sehr praktisch das alles,<br />
weil sich das hochwertige Shirt auch auf der Haut gut<br />
anfühlt. Eng um die Brust muss es halt sitzen und damit sitzt<br />
es auch am restlichen Oberkörper ziemlich knackig. Muss<br />
man mögen, denn konturenverwischend ist es damit nicht.<br />
Im Profifußball gehören die Shirts schon zum Trainingsalltag.<br />
Für Hobbyläufer, die das Handy immer dabei haben, ist es<br />
eine coole Alternative zur Sportuhr. Mit einem Preis von<br />
398 € (UVP) bewegt es sich auch im selben Preissegment.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
65
DIE<br />
FUGA<br />
300 '21<br />
Die weltweit erste und<br />
einzige Radrennveranstaltung<br />
vom Gletscher zum Meer<br />
in nur einem Tag!<br />
FIT MIT SUMI<br />
VON DER WM<br />
UND DER U12<br />
Datum:<br />
25. bis 27. Juni <strong>2021</strong><br />
Start:<br />
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe–<br />
Großglockner (AUT)<br />
Ziel:<br />
Grado–Adriatisches Meer (ITA)<br />
Startplatzverlosung:<br />
Die FUGA 300 <strong>2021</strong> ist restlos ausverkauft,<br />
doch mit etwas Glück kannst du noch<br />
den letzten Startplatz gewinnen.<br />
Sende bis 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> ein E-Mail an<br />
office@mjk-sportmarketing.com mit<br />
deiner Begründung, warum genau du,<br />
den letzten Startplatz bekommen solltest.<br />
www.fuga300.com<br />
CHRISTOPH<br />
SUMANN<br />
war als Biathlet<br />
viele Jahre<br />
Weltklasse<br />
und ist jetzt<br />
leidenschaftlicher<br />
Freizeitsportler.<br />
Für alle, die glauben, ich hätte bei der Biathlon-WM<br />
und der Goldmedaille von Lisa<br />
Hauser als TV-Experte eine Träne im Aug<br />
gehabt – da ist mir was ins Aug geflogen ... Das<br />
war ein sehr emotionaler Moment und auch für<br />
mich eine Überraschung. Lisa war immer eine<br />
gute Schützin, aber läuferisch ist sie über die Jahre<br />
gleich geblieben. Aber oft braucht ein System<br />
eben Zeit, bis es sich voll entwickelt und das ist in<br />
der Saison eben passiert und sie konnte plötzlich<br />
Rennen selbst entscheiden. Wenn du in der Loipe<br />
so stark bist, nimmt dir das auch am Schießstand<br />
den Zugzwang, weil du weißt, eine Strafrunde<br />
kann ich läuferisch verkraften. Die Erfolge zeigen<br />
aber auch: Die Frauen sind im Kommen. Neben<br />
den Biathletinnen waren auch die Skispringerinnen<br />
besser als die Herren und im Langlauf ist<br />
sowieso Teresa Stadlober allein auf rot-weiß-roter<br />
Flur. Die Mädels sehen jetzt einfach: Du kannst<br />
auch als Österreicherin Weltmeisterin werden,<br />
wenn du dranbleibst und nicht aufgibst.<br />
Eine Supersaison hatte auch meine Tochter im<br />
Biathlon – wobei sie die Rennen im Fernsehen<br />
kaum verfolgt. Ihr taugt der Sport einfach und sie<br />
macht ihn gerne. Wie man überhaupt merkt, dass<br />
die Kinder einen riesigen Bewegungsdrang haben.<br />
Das sehe ich in meiner Arbeit als Fußballtrainer.<br />
Neben dem Training für meine Tochter bin ich<br />
auch Trainer meines Sohnes, in der U12 von<br />
Murau. Dafür wälze ich aber keine Taktikbücher,<br />
bei denen ich dreimal schauen muss, wo der Ball<br />
gerade sein soll, sondern mache es wie Manchester<br />
City, wo ein gewisser Pep Guardiola sagt: „Lasst<br />
die Kinder einfach spielen.“ Spielen, bewegen,<br />
dranbleiben, das ist wichtig. Dann kommt vielleicht<br />
auch der Erfolg. Und wenn nicht, so hat es<br />
zumindest Spaß gemacht.<br />
Foto: Christoph Sumann<br />
Ein Event von:<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
KOMFORT UND BALANCE<br />
Schuhe und Bekleidung speziell für Frauen<br />
umfasst die neue SAKURA-Kollektion<br />
von ASICS. Sie wurde entwickelt um die<br />
spezifische Art der Körperbewegung zu<br />
unterstützen und bietet Komfort und Balance.<br />
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DYNAMISCH<br />
Dank innovativer Technologie<br />
verspricht der weiterentwickelte<br />
PREDICT 2 von<br />
SALOMON einen natürlichen<br />
Flex und ein noch dynamischeres<br />
Laufgefühl auf Asphalt<br />
bei gleichzeitig gutem Halt<br />
und nachhaltiger Dämpfung.<br />
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RUN<br />
SPORTLICHES<br />
LEICHTGEWICHT<br />
Noch stabiler und trotzdem<br />
noch leichter ist der neue<br />
NORVAN SL 2 von Arc’teryx,<br />
mit dem du mühelos und<br />
sicher in technischem Terrain<br />
unterwegs bist.<br />
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NEWS<br />
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KEINE CHANCE<br />
Wenn es auf dem Trail ungemütlich<br />
wird, hilft die DNA-Windjacke von<br />
Dynafit. Trotz ihres minimalistischen<br />
Gewichts von nur 112 Gramm bietet<br />
die Trailrunning-Jacke dem Wind die<br />
Stirn.<br />
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PERFEKTE PASSFORM<br />
Der ORIGIN LD von Tecnica wurde<br />
für Langstreckenläufer im Gelände<br />
entwickelt. Das Besondere: Bei Bedarf<br />
kann er beim Fachhändler individuell an<br />
den Fuß angepasst werden.<br />
www.blizzard-tecnica.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
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leichte Aluminiumrahmen mit<br />
leichter Carbongabel wird dich voll<br />
überzeugen, egal, ob du gerade mit<br />
dem Radsport anfängst oder schon<br />
länger dabei bist. Frauenspezifische<br />
Designs und interne Kabelführung<br />
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verstellbarer Tragegriff, Innentasche mit<br />
Reißverschluss, Reflektor, Volumen 17,5 Liter.<br />
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Begleiter für den anstehenden Radfrühling. Die CHIBA-BioXcell-<br />
Polsterung reduziert den Druck auf den Ulnarnerv und den<br />
Carpaltunnel und verhindert durch sein 2-stufiges anatomisches<br />
Gel-Kissen das Einschlafen der Hände. Die ergonomische<br />
Konstruktion und die elastischen Materialien auf der Oberhand<br />
sorgen für eine perfekte Passform und Belüftung.<br />
www.chiba.de<br />
NACHHALTIG<br />
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Speziell für E-Bikes konzipiert: Der e-Agarro<br />
Trail 4C von VITTORIA nutzt bewährte<br />
Technologien aus den Kategorien Enduro<br />
und XC. Diese Kombination ist ideal, da<br />
sie bei wechselnden Bedingungen für<br />
optimalen Grip und hohe Effizienz sorgt.<br />
Graphen 2.0 Compound vermindert den<br />
Rollwiderstand und erhöht die Reichweite<br />
des E-Bike-Akkus.<br />
www.vittoria.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
Die Karakorum-Pro-Radtasche von<br />
VAUDE ist perfekt für Radreisende,<br />
um auch zu Fuß die Umgebung<br />
zu erkunden. Das Topcase der<br />
dreiteiligen, 65 l fassenden Tasche<br />
lässt sich abnehmen und in<br />
einen Rucksack verwandeln. Das<br />
Hauptmaterial besteht zu 100% aus<br />
recyceltem Polyester.<br />
www.vaude.com<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
BIKE<br />
Technik – Menschen – Material<br />
Fotos: Getty Images, Simplon, Erwin Haiden, Marco Dullnig<br />
SIMPLON BAUT AUS<br />
16.000 Räder pro Jahr verlassen die<br />
Radmanufaktur von Simplon. Um<br />
die weiter steigende Nachfrage zu<br />
decken, wird der Standort in Hard (V)<br />
erweitert. Baubeginn: <strong>April</strong> <strong>2021</strong>. CEO<br />
Stefan Vollbach: „Neue Potenziale,<br />
noch besseres Markenerlebnis.“<br />
www.simplon.com<br />
25 JAHRE KITZALPBIKE<br />
Auf einer in weiten Teilen neuen,<br />
äußerst attraktiven Strecke steigt<br />
am 3. Juli in Brixen im Thale die<br />
Jubiläumsauflage des KitzAlp Bike-<br />
MTB-Marathon. Fünf Strecken von<br />
29 bis 92 Kilometer stehen<br />
dabei zur Auswahl.<br />
www.kitzalpbike.com<br />
DAS NASSFELD RUFT<br />
Am Fuß des Nassfelds dreht sich von<br />
9. bis 11. Juli alles ums MTB. Bei der<br />
Nassfeld Mountain Bike Peak warten<br />
Pumptrack-Event, XCO Mountainbike<br />
Challenge, das 17. Nassfeld Rad<br />
Classic und der Marathon „Nassfeld<br />
Pramollo Hero“ (55 km).<br />
www.bikepeak.nassfeld.at
MIT DEM FAHRRAD GEGEN<br />
DIE JOGGINGHOSE. ODER: WIE<br />
MAN MIT TÄGLICH 20 FAHR-<br />
RADKILOMETERN AN 20 TAGEN<br />
IN SERIE SEINE MOTIVATION<br />
WIEDERFINDET.<br />
VON MAREN RECKEN<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>0<br />
20 X<br />
20<br />
GEGEN DEN<br />
KONTROLL-<br />
VERLUST
Fotos: Maren Recken, Eva Helms<br />
Ich habe die Kontrolle über<br />
mein Leben verloren, um mit<br />
Karl Lagerfeld zu sprechen. Ich<br />
habe mir eine neue Jogginghose<br />
gekauft und trage sie nicht<br />
nur zum Sport. Corona hat<br />
sich in mein Leben geschlichen,<br />
drückt zwischen Kontaktbeschränkung,<br />
nächtlicher Ausgangssperre<br />
und Lockdown auf die Stimmung.<br />
Killt jegliche Motivation. Hinzu<br />
kommt eine mehrwöchige sportliche<br />
Zwangspause nach einem Beinbruch.<br />
Die ist zwar, Gott sei Dank, mittlerweile<br />
vorbei. Geblieben jedoch ist<br />
eine ungute Mischung aus Motivationslosigkeit<br />
und Bequemlichkeit.<br />
Ausreden, warum Sport wieder nicht<br />
ins Tagesprogramm passt, werden<br />
täglich kreativer.<br />
Eigentlich bin ich ein bewegungsorientierter,<br />
sportlicher Mensch und<br />
fahre leidenschaftlich gerne Rad. Darum<br />
setzte ich mir meine eigene,<br />
ganz private Challenge. 20 x 20 soll<br />
mir die Motivation und damit die<br />
Kontrolle über mein Leben zurückbringen.<br />
Der Vorsatz: 20 Tage je 20<br />
Kilometer Rad fahren, egal, ob es<br />
zeitlich passt, egal, ob ich Lust darauf<br />
habe, bei Sonne oder Regen, trotz<br />
der für die nächsten Wochen angesagten<br />
Minusgrade mit Schneefall.<br />
Schaffe ich das? Ich schaffe das!<br />
„Im Sport ist es ganz wichtig, sich<br />
realistische Ziele zu setzten, passend<br />
zum persönlichen Fitness- und Gesundheitszustand.<br />
Gerade bei Challenges<br />
geht es nicht darum, sich kaputt<br />
zu sporteln“ empfiehlt Eva<br />
Helms die SMART-Formel. Um<br />
sportliche Ziele zu konkretisieren.<br />
„Das hilft Freizeitsportlern genauso<br />
wie wettkampforientierten dranzubleiben.“<br />
Die 51-Jährige ist als Sportmentalcoach<br />
und Resilienztrainerin<br />
mit Schwerpunkt Triathlon unterwegs<br />
und weiß, wovon sie spricht.<br />
Als Mutter von vier Kindern kam sie<br />
über Umwege relativ spät, aber sehr<br />
erfolgreich selbst zum Sport. Hat<br />
2012 den Ironman auf Hawaii gefinished<br />
und 2013 den Titel der deutschen<br />
Altersklassen-Meisterin auf der<br />
Mitteldistanz geholt und mit einer<br />
Ausbildung zum Sportmentalcoach<br />
persönliche Erfahrungen und fundiertes<br />
Wissen vor rund fünf Jahren<br />
zum neuen Beruf gemacht: Sportmentalcoaching.<br />
S = spezifisch, M = messbar, A =<br />
attraktiv, R = realistisch, T = terminiert,<br />
erklärt die Fachfrau in Sachen<br />
Motivation, wofür die SMART-Formel<br />
steht. Im beschriebenen Selbstversuch<br />
ist das Mountainbike das<br />
spezifische Sportgerät, die 20 Kilometervorgabe<br />
der messbare Faktor.<br />
Dass ich vom Radlvirus besessen bin,<br />
macht die Sache für mich attraktiv<br />
und 20 Kilometer täglich schätze ich<br />
auch mit einem noch im Heilungsprozess<br />
befindlichen Beinbruch als<br />
realistisch ein. Dass ich exakt 20 Tage<br />
lang täglich aufs Rad steigen will,<br />
terminiert das selbst gesetzte Ziel.<br />
Anfang Februar tausche ich erstmals<br />
die Jogginghose gegen den Raddress<br />
und spule bei angenehmen 11<br />
Grad die ersten 20 Kilometer ab. Ein<br />
Kinderspiel. Bis an Tag zwei Schnürlregen<br />
einsetzt. Ich suche mir auf dem<br />
Regenradar die hellblauste Tageszeit<br />
und starte trotzdem. Nach einer<br />
Viertelstunde notiere ich auf dem inneren<br />
Einkaufszettel: Regenhose,<br />
vielleicht doch nicht nur für Weicheier?<br />
Oben hält die Regenjacke trocken,<br />
die Schuhe stecken in Neoprenüberziehern<br />
und mit jeder Kurbelumdrehung<br />
steigt die Motivation.<br />
Die nasse Hose stört irgendwann so<br />
wenig, dass ich am Ende 40 Kilometer<br />
fahre. Doch: Schlimmer geht immer.<br />
In den folgenden Tagen merke<br />
ich, dass die Herausforderung dieser<br />
Motivations-Challenge eine ganz andere<br />
ist, als im Sommer, wenn es auf<br />
dem Rennrad darum geht, während<br />
einer Tour Kilometer im dreistelligen<br />
X<br />
GERADE BEI<br />
CHALLENGES<br />
GEHT ES NICHT<br />
DARUM, SICH<br />
KAPUTT ZU<br />
SPORTELN.<br />
Bereich zu sammeln und den Schnitt<br />
nach oben zu treiben. Bei 20 x 20<br />
liegt die Herausforderung darin, täglich<br />
aufs Rad zu steigen, den inneren<br />
Schweinehund zu überwinden und<br />
die persönlich gesteckten Ziele auch<br />
bei tiefkühlkalten Minusgraden und<br />
Schneefall umzusetzen. Der Regenfahrt<br />
folgen Fahrten bei Schneefall<br />
auf geschlossener Schneedecke und<br />
Temperaturen bis –7 Grad.<br />
Als einige Tage später wärmere<br />
Temperaturen untertags in Kombination<br />
mit knapp zweistelligen Minusgraden<br />
nachts zu fiesen Eisplatten auf<br />
der Straße führen und ich das Rad<br />
zum wiederholten Mal um eine der<br />
Eisplatten lenke, kämpft die zurückgekehrte<br />
Motivation gegen die Vernunft.<br />
Einerseits möchte ich unbedingt<br />
auch heute die 20 Kilometer<br />
fahren, andererseits wäre es definitiv<br />
vernünftiger abzubrechen, statt Sturz<br />
und Verletzung zu riskieren. Doch in<br />
meinem Kopf hat sich ein kleiner<br />
Kerl namens Besessenheit breitgemacht,<br />
der mir immer wieder einflüstert:<br />
Aufgeben ist wie versagen.<br />
Fahre langsam, aber zieh die 20 Kilometer<br />
auch heute durch!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
71
EVA HELMS<br />
lebt in Mannheim und arbeitet als Sportmentalcoach<br />
und Resilienztrainerin. Sie hat<br />
Praxiscoachings für Triathlon im Programm<br />
und bietet ihr Einzelcoaching, seit Corona<br />
zugeschlagen hat, auch online an. Zudem<br />
informiert sie in Vorträgen und Webinaren.<br />
Ihre Themen: Achtsamkeit, Resilienz,<br />
Selbstwirksamkeit, Motivation sowie<br />
mentale Wettkampfvorbereitung, Stärkung<br />
des Selbstwertgefühls, Umgang mit Versagensängsten<br />
und Druck, Lösen von Blockaden.<br />
Übrigens auch sehr oft jenseits von<br />
X<br />
Schwimmen, Radfahren und Laufen.<br />
www.sportmentalcoachingrueckenwind.de<br />
X<br />
„Es gibt keine öffentliche<br />
Skala für<br />
Versagen“, ermutigt<br />
Sportmentalcoach Eva Helms dazu,<br />
wenn es angesagt ist, die Vernunft<br />
über die sportlichen Ziele zu stellen.<br />
„Realismus und das richtige Risikobewusstsein<br />
sind ein guter Maßstab.<br />
Wenn das Hirn signalisiert, umdrehen<br />
wäre besser, dann sollte man das<br />
auch tun. Das ist kein Versagen“, erklärt<br />
sie und fügt an, die Grenze<br />
zwischen Motivation und Besessenheit<br />
läge dort, wo die Gesundheit<br />
bedroht sei. Eine solche Bedrohung<br />
könne ebenso in äußeren Rahmenbedingungen<br />
wie in Übertraining<br />
liegen. Schlimmstenfalls mit langfristigen<br />
Schäden und sportlicher<br />
Zwangspause.<br />
Mir ersparen steigende Temperaturen<br />
erneutes Abwägen zwischen<br />
Vernunft und Motivation. Und das<br />
tägliche Aufs-Rad-Steigen wird zur<br />
Halbzeit der Challenge so selbstverständlich<br />
wie das Zähneputzen.<br />
Wenn ich nicht bereits vormittags<br />
los kann, fehlt mir etwas. „Rein neurobiologisch<br />
braucht es sechs Wochen,<br />
bei drei bis vier wöchentlichen<br />
Wiederholungen, bis sich neue Gewohnheiten<br />
etablieren und die Synapsen<br />
im Hirn neue neuronale Netzwerke<br />
bilden“, erklärt Eva Helms<br />
wie Regelmäßigkeit, in Kombination<br />
mit Freude über das erfolgreich<br />
Erreichte und der daraus resultierenden<br />
Dopaminausschüttung dazu<br />
führen, dass Neues zu einer Selbstverständlichkeit<br />
im Alltag wird.<br />
„Wenn das Hirn auf Erfahrung und<br />
vertraute Muster zurück greifen<br />
kann, geht es auch schneller“, erläutert<br />
sie, „wie auch die Tatsache, dass<br />
BIKE AND<br />
THE CITY<br />
Regenbekleidung, ein Korb<br />
und ein Schloss: drei wichtige<br />
und hochwertige Utensilien für<br />
absolut jeden Citybiker.<br />
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die Commuter-Tech-Regenhose<br />
sind ideal fürs Pendeln mit E-Bike<br />
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kompaktes Top-Faltschloss. Die gummierten<br />
Glieder aus gehärtetem Stahl können bis<br />
zu 1,30 m Länge ausgeklappt werden, das<br />
Verriegeln des Fahrrads an einem festen<br />
Gegenstand gelingt somit ganz einfach.<br />
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72 <strong>SPORTaktiv</strong>
ich schon lange und viel Rad fahre,<br />
bei meiner 20 x 20 Challenge bereits<br />
früher zur Gewohnheitsbildung<br />
führt.“<br />
„Darüber hinaus wirkt sich die<br />
tägliche Herausforderung auch jenseits<br />
des Sports positiv aus. Ich bin<br />
wieder strukturiert, motiviert und<br />
allgemein leistungsfähiger. Ich habe<br />
die Kontrolle über mein Leben zurück.<br />
Die Jogginghose wird nach erfolgreichem<br />
Abschluss der 20 x 20<br />
Challenge nur zum Sport getragen.<br />
Das Rad bleibt der fast tägliche Begleiter<br />
für deutlich längere Touren.<br />
Trotz Corona, Lockdown und fehlender<br />
Möglichkeit als Reisejournalistin<br />
unterwegs zu sein, sehe ich das<br />
Positive: Noch nie hatte ich so viel<br />
Zeit, schon Anfang März über 1500<br />
Kilometer auf den Tacho zu radeln.“<br />
Ausfahrt bei Eis<br />
und Schnee.<br />
Manchmal ist<br />
es aber doch<br />
gescheiter, die<br />
Vernunft vor<br />
die Challenge<br />
zu stellen – auf<br />
Glatteispassagen<br />
zum<br />
Beispiel.<br />
X<br />
WENN DAS HIRN AUF ERFAHRUNG<br />
UND VERTRAUTE MUSTER ZURÜCK-<br />
GREIFEN KANN, GEHT ES AUCH<br />
SCHNELLER.<br />
BIKEPACKING<br />
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Bikepacking ist das, was du daraus machst. Pack alles Notwendige ein, mach dich und dein Bike bereit und<br />
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DIE WIENER ALPEN-TOUR FÜR SPORTLICHE GENIESSER<br />
Vom Buckl zum Berg<br />
E-Biken und regionale<br />
Köstlichkeiten bei<br />
Wirten der „Niederösterreichischen<br />
Wirtshauskultur“<br />
genießen:<br />
Das kombiniert die<br />
zweitägige Tour von<br />
der Buckligen Welt ins<br />
Schneebergland.<br />
„Vom Buckl zum Berg“ heißt also die<br />
mit rund 135 Kilometern sportliche<br />
Radtour. Krumbach in der Buckligen<br />
Welt ist der Startpunkt. Dort, im<br />
Krumbacherhof, stimmt man sich<br />
mit einem viergängigen Abendmenü<br />
auf die beiden Tage ein, Tipps von<br />
Wirt Andreas Ottner gibt’s dazu serviert:<br />
Der Chef des Hauses und<br />
gleichzeitig auch begeisterte Biker<br />
unterstützt in der Vorbereitung der<br />
Radtour – von der Navigation der<br />
Route bis zum richtigen Equipment.<br />
Der „Bett & Bike“-zertifizierte<br />
Krumbacherhof verleiht an seine<br />
Gäste hochwertige E-Bikes inklusive<br />
Satteltaschen für unvergessliche Tage<br />
im „Paradies der Blicke“.<br />
Etwas Ausdauer ist am ersten Tag<br />
dann schon gefragt: Rund sechs<br />
Stunden lang geht es mit Blick ins<br />
Schneebergland auf dem Feistritztal-Radweg<br />
dahin. Auf der Strecke<br />
von Krumbach über Kirchberg<br />
nach Grünbach legen die Radler 79<br />
Kilometer zurück, immerhin rund<br />
950 Höhenmeter sind es bergauf<br />
bzw. bergab. Doch mit dem E-Bike<br />
macht auch das Bergaufradeln Spaß.<br />
Für frische Energie sorgt unterwegs<br />
das 2-gängige Mittagsmenü beim<br />
Top-Wirt-Sieger des Jahres 2019 der<br />
Fotos: Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus/Valda<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
Von links oben nach rechts unten:<br />
Andreas Ottner vom Krumbacherhof,<br />
Christian Donhauser vom Wirtshaus<br />
Grüner Baum, Liane Adrigan vom<br />
Landgasthof „Zur Schubertlinde“.<br />
Niederösterreichischen Wirtshauskultur<br />
„Wirtshaus Grüner Baum“ in<br />
Kirchberg. Köstliches in Form eines<br />
viergängigen Abendmenüs wartet<br />
dann auch im Alpen-Aktiv-Landgasthof<br />
„Zur Schubertlinde“ in Grünbach<br />
am Schneeberg, wo auch übernachtet<br />
wird.<br />
Bevor die Radler sich am nächsten<br />
Tag für vier Stunden in den Sattel<br />
schwingen, gibt es noch ein Lunchpaket<br />
mit auf den Weg. Mit großartigen<br />
Ausblicken auf die Bucklige Welt<br />
führt die 56 Kilometer lange Strecke<br />
von Grünbach über Bad Erlach und<br />
schließlich zurück nach Krumbach.<br />
Bergauf sind 370 Höhenmeter zu<br />
meistern, bergab 390.<br />
Nach dem fleißigen Radeln wird<br />
zum Abschluss am Ziel im Krumbacherhof<br />
ein stärkendes Nudelgericht<br />
aufgetischt.<br />
VELOREGIO<br />
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Die Grenzregion zwischen Österreich und Ungarn ist ein absolutes Top-Erlebnis<br />
für Radfahrer. Vom Gebirge bis zur Tiefebene in Ungarn faszinieren die vielfältigen<br />
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Radsystem, das von der Oststeiermark durch das Südburgenland und<br />
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mit dem Bikespezialisten Andreas<br />
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November in 3 Varianten buchbar:<br />
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Der Wiener Alpenbogen<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
EIN GRAZER RADELTE IN<br />
EINEM JAHR MEHR ALS<br />
DIE MEISTEN MENSCHEN<br />
IN EINEM GANZEN LE-<br />
BEN. 38.000 KILOMETER<br />
UND 20.000 DAVON AUF<br />
DER WALZE IM KELLER.<br />
WARUM? WEIL ES EIN-<br />
FACH SPASS MACHT.<br />
VON GEORG MICHL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
MEHR<br />
ALS EIN<br />
SPORT<br />
Einen Angeber würden seine<br />
Freunde in Südafrika 1000<br />
Meter gegen den Wind erkennen.<br />
„Die Afrikaner haben eine<br />
ganz andere Menschenkenntnis.<br />
Sie sehen dein wahres Ich“, sagt er.<br />
Und er will kein Angeber sein. Schon<br />
gar nicht wegen der 38.008,5 Kilometer,<br />
die er im Jahr 2020 auf dem Fahrrad absolviert<br />
hat. Die sollen auch nicht das<br />
Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
zentrale Thema dieser Geschichte sein.<br />
„Sonst machen wir sie nicht“, sagt er.<br />
Als „Zebra 737 [RCGG]“ fährt er auf<br />
Zwift und gut 20.000 Kilometer seines<br />
Jahrespensums hat er im Keller seines<br />
Hauses abgespult. „Auf Zwift bekommt<br />
man schneller Kilometer zusammen,<br />
aber die empfundene Anstrengung ist<br />
viel höher. Jeder, der einmal acht Stunden<br />
im Keller ausgeronnen ist, weiß,<br />
wovon ich rede“, sagt er und lacht. Er<br />
radelt nicht in einem dieser chicen „Pain<br />
Caves“, die in sozialen Netzwerken für<br />
Likes sorgen. Rollentrainer samt Setup<br />
stehen in einem gewöhnlichen Keller<br />
ohne Klimaanlage oder Ventilator. Ein<br />
Untergeschoß mit dem üblichen Zeug,<br />
das man nicht jeden Tag braucht. Lieber<br />
würde er aber ohnehin nur draußen fahren,<br />
doch beim Kälteempfinden sei er<br />
eben noch ein „Afrikaner“.<br />
13 Jahre hat er mit seiner Familie in<br />
Südafrika gelebt. Gearbeitet hat er im<br />
Headoffice eines Einzelhandelsunternehmens<br />
in Durban und Johannesburg, die<br />
Geschäfte waren fast alle in den Townships,<br />
aber das Haus steht am südlichen<br />
Ende des Krüger-Nationalparks. In einem<br />
„Kuhdorf“ wie er es nennt. Nach<br />
dem Studium in Florida samt College-Basketball<br />
hat ein Praktikum die<br />
Liebe zum afrikanischen Kontinent geweckt.<br />
„Afrika ist rau, aber liebevoll. Es<br />
ist ein Land voller Gegensätze und diese<br />
zu verbinden und zu überbrücken hat<br />
mich fasziniert.“ Und auch die Menschen<br />
haben es ihm angetan. „Im Vergleich<br />
zu Europa haben die Menschen in<br />
Afrika ein hartes Leben und Monat für<br />
Monat Schicksalsschläge zu überwinden.<br />
Aber dort habe ich gelernt, dass es nicht<br />
wichtig ist, wie hart du zuschlägst, sondern<br />
wie schnell du wieder aufstehen<br />
kannst.“ Niedergestreckt hat ihn der Lebenswandel<br />
eines Workaholics. Der Erfolg<br />
im Beruf zog ihn in einen Sog. „Je<br />
mehr Erfolg du hast, desto motivierter<br />
wirst du. Aus acht Stunden am Tag werden<br />
neun, zehn, vierzehn. Irgendwann<br />
habe ich Unmengen Cola getrunken,<br />
um den Tag zu schaffen und später habe<br />
ich mit dem Rauchen angefangen.<br />
Wenn du jung bist, fühlst du dich unbesiegbar.“<br />
Auf dem Nachhauseweg von einer<br />
Filial eröffnung kam dann die Rechnung.<br />
„Ich hatte eine Panikattacke und<br />
gedacht, dass ich sterbe.“ Ein Gespräch<br />
mit dem Arzt in seinem Dorf riss ihn<br />
endgültig aus seinem Trott. „Er sagte:<br />
Thomas, du hast körperlich nichts. Aber<br />
du solltest dir Gedanken um deine Zukunft<br />
machen. Wenn du so weitermachst,<br />
wird ein anderer Mann mit deiner<br />
Frau dein Geld ausgeben.“<br />
Der Prozess einer Veränderung trat<br />
ein. Er hat in der Firma Leute eingestellt,<br />
die ihn entlastet haben, und sich<br />
ein Fahrrad gekauft. „Ich wollte Bewegung,<br />
Sport und auch die sozialen Erlebnisse<br />
wieder in meinem Leben zurückhaben.“<br />
Im Sport seien die Menschen<br />
aufgrund einer gemeinsamen Leidenschaft<br />
zusammen, im Beruf sei dem<br />
nicht so. „Da ist oft jemand freundlich<br />
zu dir, weil er was braucht.“ Gebraucht<br />
hat er damals ein Rad. „Im nächsten<br />
größeren Ort habe ich mir eines angesehen<br />
und beim zweiten Besuch habe ich<br />
es mitgenommen.“ Die erste Ausfahrt<br />
führte ihn zum Eingangstor des Krüger-<br />
Nationalparks. „Ich bin 18 Kilometer<br />
gefahren und als ich zu Hause war, hatte<br />
ich das Gefühl, die Tour de France gewonnen<br />
zu haben. Danach konnte ich<br />
Stundenlanges Kilometerabspulen auf virtuellen Ausfahrten im Keller. „Ich habe ein gutes<br />
Zeitmanagement, schaue kaum fern und habe keine Stehzeiten.“<br />
mich aber drei Tage wegen Spatzen nicht<br />
bewegen.“ Das war vor knapp vier Jahren.<br />
Dass er nur drei Jahre später in einem<br />
Jahr 1187 Stunden auf dem Rad<br />
sitzen würde, hätte er sich da nicht gedacht.<br />
Die Rückkehr nach Österreich war ein<br />
einschneidendes Erlebnis und die Zeit<br />
auf dem Rad in der Natur half. „Ich bin<br />
alleine Rad fahren gegangen, um meine<br />
Gedanken zu sortieren“, erzählt er, „dabei<br />
habe ich immer wieder Leute getroffen<br />
und auf Strava habe ich gesehen,<br />
dass viele zusammen in Gruppen fahren.<br />
Das wollte ich auch.“ Über den Vater ei<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
nes Schulkollegen des Sohns hat er eine<br />
Gruppe von Radfahrern kennengelernt<br />
und hat sie mit dem Mountainbike begleitet.<br />
„Das waren die RCGG Jungs,<br />
eine Gruppe von sportinteressierten Damen<br />
und Herren, an deren Werte, sozialen<br />
Einstellungen und sportlichen Ambitionen<br />
ich mich gerne angeschlossen<br />
hätte.“ Bis zum ersten Rennrad hat es<br />
aber noch gedauert. „Die Jungs haben<br />
mir dann von einem Radrennen in Tirol<br />
erzählt. Sie waren angemeldet und ich<br />
sollte doch auch mitmachen – es wird<br />
ein Spaß.“ Richtig. Es war der Ötztaler.<br />
Die Anmeldung war zwar schon geschlossen,<br />
doch seine Tochter machte<br />
ihn auf ein Preisausschreiben von Trek<br />
aufmerksam und er hatte Glück. 2019<br />
stand er tatsächlich am Start. „Meine<br />
Freunde haben mir erklärt, dass ich für<br />
den ein Rennrad brauche“, erzählt er<br />
und lacht, „eine Woche vor dem Ötztaler<br />
ist es gekommen und ich bin vor<br />
dem Rennen 150 Kilometer damit gefahren.“<br />
10:21 Stunden hat er für den<br />
Klassiker über rund 250 Kilometer dann<br />
gebraucht und er wollte mehr. „Vor allem,<br />
weil mir die Burschen so getaugt<br />
haben. Sie haben was zusammen gemacht,<br />
das sie freut, und Spaß gehabt.<br />
Im Leben geht es doch immer um Menschen<br />
und ihre Geschichten“, sagt er<br />
und fügt an: „Gemeinschaften wie unser<br />
GEMEINSCHAFTEN<br />
WIE UNSER VEREIN<br />
HABEN IN ZEITEN,<br />
IN DENEN SICH DIE<br />
MENSCHEN IMMER<br />
MEHR INS DIGITALE<br />
ENTWICKELN,<br />
EINEN ENORM<br />
HOHEN WERT.<br />
Was man so braucht für mehrere Trainingsstunden im Keller. Viele Handtücher, viele Trikots,<br />
ein paar Radschuhe. Ebenfalls dabei und wichtig für den langen Erfolg: der Spaß.<br />
Verein haben in Zeiten, in denen sich<br />
die Menschen immer mehr ins Digitale<br />
entwickeln, einen enorm hohen Wert.<br />
Zusammen Rad zu fahren, Spaß zu haben,<br />
vielleicht auch einmal ein Eis zu essen<br />
und gemeinsam zu lachen, hat mir<br />
extrem viel gegeben.“<br />
Im Winter stand das Rad im Keller<br />
und er ging zum Spinning in das Fitnessstudio.<br />
„Ich habe aber auf Strava gesehen,<br />
dass alle in irgendwelchen Welten<br />
herumfahren, und habe einmal nachgefragt.“<br />
Kurz darauf stand ein Smarttrainer<br />
im Keller und es ging los. Eigentlich<br />
wollte sich der Grazer für den Ironman<br />
Austria vorbereiten. „Wieder so eine<br />
Schnapsidee“, sagt er lachend. Doch da<br />
machte ihm Corona einen Strich durch<br />
die Rechnung. „Ich kann zwar relativ<br />
gut laufen, aber es war immer eine Plagerei.<br />
Radfahren machte mir Spaß und<br />
ich habe in Südafrika gelernt, dass man<br />
sich auf das Positive konzentrieren soll.<br />
Dann ist das Leben viel lustiger und angenehmer.“<br />
Bald war er bei zwei bis drei<br />
Einheiten am Tag. „Das geht alles nur,<br />
wenn du ein gutes Zeitmanagement<br />
hast“, erzählt er. „Ich bin nicht auf den<br />
sozialen Medien, schaue kaum fern und<br />
habe keine Stehzeiten – ich vertue keine<br />
Zeit.“ So gehen sich auch täglich im<br />
Schnitt mehr als 100 Kilometer aus –<br />
neben Familie, Arbeit, Studium und<br />
dem Aufpäppeln von verletzten Eichhörnchen.<br />
„Ohne eine sehr verständnisvolle<br />
Frau und meine Kids, die mir beim<br />
Versorgen der Eichhörnchen und Hunde<br />
helfen, geht das nicht“, sagt er, „sie hat<br />
mich sehr unterstützt. Man unterschätzt,<br />
wie viel Wäsche man braucht und wie<br />
viel man essen muss ... Zudem kann ich<br />
mir meine Arbeit sehr gut einteilen.“<br />
Vorlesungen hat er sich online auf der<br />
Walze angehört, geschäftliche Telefonate<br />
mit Südafrika beim Training geführt.<br />
„Ich habe den Leuten gesagt, dass ich<br />
nebenbei was für meinen Körper tue<br />
und deswegen so schnaufe. In Österreich<br />
verstehen das wenige Leute, aber die Afrikaner<br />
sind da viel toleranter, akzeptieren<br />
das. Solange man seine Leistung<br />
bringt, ist es egal.“<br />
Die ersten Monate des Jahres 2020<br />
hat er noch nicht so auf die Statistik geschaut.<br />
Drei Mal ist er mit Freunden<br />
auch jeweils an einem Tag von Graz<br />
nach Grado geradelt – einmal davon sogar<br />
über Marburg. Dass sich der 400er<br />
ausgeht. Aber im November war dann<br />
der Ehrgeiz geweckt und „im Dezember<br />
wollte ich wissen, wo ich im Vergleich<br />
mit anderen stehe“. 6500 Kilometer<br />
sind es in den letzten 31 Tagen des Jahres<br />
geworden. „Da musste ich schon an<br />
und über meine Grenzen gehen. Ich<br />
habe immer damit gerechnet, dass mein<br />
Körper sagt: aus! Aber ich habe anscheinend<br />
die richtige Balance gefunden.“<br />
Ob er es wieder machen würde? „Natürlich.<br />
Wenn der Spaß deine grundlegende<br />
Motivation ist, dann geht es auch langfristig<br />
gut. Der lange Atem ist das Erfolgsrezept<br />
für langen Erfolg“, sagt<br />
Thomas Schmuck.<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
BLEIB<br />
FIT.<br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES<br />
AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
Erhältlich bei Gigasport, Hervis, XXL Sports, ausgewählten freien Sporthändlern,<br />
den Top100 Radshops, in gut sortierten Trafiken sowie im Abo. 6 Ausgaben pro<br />
Jahr um € 19,90. Abobestellung: 01-51414-800, abo@sportaktiv.com,<br />
www.sportaktiv.com
ICH PACKE<br />
IN MEINEN<br />
KOFFER …<br />
DAS BIKEPACKING ERFREUT SICH IMMER<br />
GRÖSSERER BELIEBTHEIT. DIE REISEN MIT<br />
DEM RAD ERÖFFNEN EINE VOLLKOMMEN<br />
NEUE PERSPEKTIVE.<br />
VON GEORG MICHL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Wenn einer eine Reise tut,<br />
dann kann er was erzählen.<br />
Wenn er sie mit dem<br />
Fahrrad tut, hat er noch<br />
mehr zu sehen. Oft hastet der Mensch<br />
selbst auf Reisen von einem Ort zum anderen.<br />
Die Feinheiten der Natur bleiben<br />
so oft unbemerkt und ungesehen. Lässt<br />
er sich aber auf eine Fahrradreise ein, erfährt<br />
der Reisende die Schönheiten der<br />
Umgebung aus einer wunderbaren Perspektive.<br />
Sofern er nicht zu sehr auf Radcomputer<br />
und das Stundenmittel schaut.<br />
Im Windschatten des jüngsten<br />
Booms, ausgelöst durch die Elektroräder<br />
und befeuert von der Pandemie, haben<br />
viele Menschen das Rad wiederentdeckt<br />
und auch das Spektrum der Möglichkeiten<br />
erkannt. Das reicht vom Sportgerät<br />
und Statussymbol über das tägliche<br />
Fortbewegungsmittel bis hin zum Reisegefährt.<br />
Bei den nicht motorisierten<br />
Velos haben sich die Gravelbikes oder<br />
Crosser etabliert und an Beliebtheit gewonnen.<br />
Als Nachkommen der klassischen<br />
Querfeldeinräder sind sie auf vielen<br />
Terrains einsetzbar und eignen sich<br />
hervorragend für das Reisen oder das<br />
Commuten (Pendeln). „Diese Räder<br />
PROFI-TIPP<br />
Mit einem zweiten Satz<br />
Laufräder können Sie einen<br />
Crosser oder ein Gravelbike<br />
mit wenigen Handgriffen zu<br />
einem Rennrad umwandeln.<br />
sind vielseitig einsetzbar und funktionieren<br />
auf der Straße und Waldwegen gleichermaßen“,<br />
sagt Fachmann Hannes<br />
Fuchs von „Rad Fuchs“. Als Hybrid zwischen<br />
Rennrad und Trekkingbike „deckt<br />
es viele Bereiche ab. Durch die breiteren<br />
Reifen sind sie komfortabler als klassische<br />
Rennräder, rollen aber auch auf Asphalt<br />
sehr gut und sind gut übersetzt für<br />
Anstiege in den Bergen. Daher haben sie<br />
in den vergangenen Jahren immer mehr<br />
an Bedeutung gewonnen“. Carbonrahmen<br />
haben sich auch bei den Crossrädern<br />
durchgesetzt, wodurch auch hier<br />
ein geringes Gewicht erzielt werden<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
Hannes Fuchs (von „Rad Fuchs“, l.)<br />
und Breineder- Gibiser-Chef<br />
Christoph Werner.<br />
kann. Einige Hersteller haben bereits begonnen,<br />
auch Gravelbikes mit Elektromotoren<br />
auszurüsten.<br />
Doch neben der Wahl des richtigen<br />
Rads beschäftigt eine Frage Pendler und<br />
Reisende gleichermaßen: Wohin mit<br />
dem (vielen) Zeug? Und damit aus dem<br />
Rad kein unhandlicher Draht- und<br />
Pack esel wird, ist die Wahl der Taschen<br />
essenziell. „Auf Taschen muss man sich<br />
nicht nur bei mehrtägigen Tripps verlassen<br />
können: Sie müssen absolut wasserdicht<br />
und zweckmäßig sein“, sagt Taschenexperte<br />
Christoph Werner, Geschäftsführer<br />
von „Breineder Gibiser“ in<br />
PROFI-TIPP<br />
Achte darauf, dass die<br />
Taschen reflektierende Elemente<br />
haben und man speziell<br />
bei Sattel taschen ein<br />
Rücklicht montieren kann.<br />
Graz. Das Angebot an Taschen ist breit<br />
gefächert. Namensgebend ist der Ort<br />
der Befestigung: Lenker-, Rahmen- und<br />
Satteltaschen benötigen keine zusätzlichen<br />
Gepäckträger, sind aber vom Volumen<br />
her limitiert. Für einen Trip übers<br />
Wochenende reichen diese aus. „Bei Satteltaschen<br />
oder Seatpacks sollten es aber<br />
nicht mehr als elf Liter Volumen sein“,<br />
sagt Werner, „wenn es mehr wird, wird<br />
es vom Fahrgefühl her unangenehm. Da<br />
kann eine zusätzliche Rahmentasche mit<br />
4 bis 6 Litern helfen.“<br />
Prinzipiell gilt beim Packen allerdings:<br />
Weniger ist mehr. Manch einem reicht<br />
sogar ein kleines Täschchen für Handy<br />
und Kreditkarte. Wer die aber nicht<br />
(ver)glühen lassen will, muss eben packen.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass tendenziell<br />
zu viel aufgeladen wird. Meist reichen<br />
eine (warme) Garnitur zum Wech-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
PROFI-TIPP<br />
Gerade wenn man sehr häufig und<br />
bei jedem Wetter mit dem Rad zur<br />
Arbeit fährt, sollten Sie darauf achten,<br />
dass die Taschen wasserdicht<br />
und hochwertig verarbeitet sind. Vor<br />
allem, wenn Laptops oder wichtige<br />
Dokumente transportiert werden.<br />
seln, Regenzeug, Hygieneartikel und ein<br />
leichtes Outfit für den Abend samt<br />
Schuhen. Nicht vergessen werden sollten<br />
– je nach handwerklichem Geschick –<br />
ein Werkzeug (Multitool), Ersatzmaterial<br />
(Schlauch, Kettenschloss) und eine<br />
kleine Pumpe. Notfalls kann da wieder<br />
das kleine Täschchen mit Mobiltelefon<br />
und Karte hilfreich sein. Übrigens: Zusatzmotorisierte<br />
sollten, falls Adapter<br />
zum Laden benötigt werden, diese auf<br />
keinen Fall zu Hause liegen lassen.<br />
Wer dem Alltag vollkommen entfliehen<br />
will und in der Natur übernachtet,<br />
wird allerdings noch ein paar Kilogramm<br />
mehr auf das Rad packen: Zelt,<br />
Isomatte, Schlafsack, Gaskocher samt<br />
Geschirr sind auch in den Premium-Varianten<br />
wahre Stauraumfresser und spätestens<br />
hier empfehlen sich Gepäckträger.<br />
Die können relativ problemlos selbst<br />
auf Rennräder unkompliziert montiert<br />
werden und auch Scheibenbremsen und<br />
Steckachsen stellen da kein Problem dar.<br />
„Bei einigen Gravelbikes wurden<br />
durch die Hersteller zusätzliche Verschraubungsmöglichkeiten<br />
für Lichter,<br />
Halterungen oder auch Kotflügel angebracht“,<br />
erklärt Fuchs. Die Taschen mit<br />
einem Volumen von bis zu 20 Litern<br />
können ohne viel Werkzeug auf die Gepäckträger<br />
eingestellt und meist mit einem<br />
Handgriff mittels Schnellverschlüssen<br />
montiert und abgenommen werden.<br />
Doch beim Beladen des Rades ist es wie<br />
im Leben: Es muss alles in Balance sein.<br />
Denn mit gut gefüllten Taschen wandert<br />
der Schwerpunkt des Gefährts schnell<br />
nach hinten und das merkt man spätestens<br />
beim Anbremsen der ersten Kurve.<br />
Denn um das Gewicht eines Rennrades<br />
Für Mehrtagestouren empfiehlt<br />
sich ein Gepäckträger<br />
für Seitentaschen.<br />
PROFI-TIPP<br />
Das Öffnen eines wasserbeständigen<br />
Zipps braucht einen<br />
höheren Kraftaufwand.<br />
Leichtgängige sind meist<br />
nicht sonderlich dicht.<br />
zu verdoppeln muss man nicht Zimmer,<br />
Küche, Kabinett einpacken. Da genügen<br />
schon zwei gut gefüllte Taschen ohne<br />
Gegengewicht auf der Hinterachse, um<br />
das Vorderrad etwas zu sehr zu entlasten.<br />
Wie beim Rahmenbau hat auch bei<br />
der Herstellung der Taschen längst<br />
Hightech Einzug gehalten. Die meisten<br />
Produkte zeichnen sich durch ein geringes<br />
Gewicht aus, sind aber dennoch<br />
wasserbeständig, wenn nicht sogar wasserdicht.<br />
Aber auch hier gibt es massive<br />
Qualitätsunterscheide. Allein bei der<br />
Verarbeitung. „Geschweißte Taschen<br />
halten einer wesentlich höheren Wassersäule<br />
stand als Verbindungen, die genäht<br />
und getapet oder gar nur genäht wurden“,<br />
erklärt Werner. Große Taschen<br />
werden meist mit Rollverschlüssen wasserdicht<br />
versiegelt.<br />
„Hier sollte man beim Kauf darauf<br />
achten, dass bei der Öffnung zusätzliche<br />
Dichtlippen eingearbeitet wurden“, erklärt<br />
der Taschenfachmann, „Wenn die<br />
Taschen gefüllt sind, sollte noch so viel<br />
Platz sein, dass man die Möglichkeit hat,<br />
das Ende zwei, drei Mal einzurollen.“<br />
Hochwertige Modelle besitzen ein Ventil,<br />
durch das eingeschlossene Luft nach<br />
dem Rollen ausgelassen werden kann.<br />
Das Material sollte – ähnlich wie bei einer<br />
Regenjacke – außen möglichst glatt<br />
und insgesamt nicht so dick und steif<br />
wie eine gewöhnliche Plane sein, denn<br />
„durch das Rollen wird das Material sehr<br />
beansprucht und kann auf Dauer Schaden<br />
nehmen“.<br />
Um auf Dauer die Freude am Bikepacking<br />
zu erhalten, empfiehlt es sich, bei<br />
der Routenplanung den Ehrgeiz etwas<br />
hintenanzustellen. Sonst kann die Tour<br />
auch aufgrund des höheren Gewichts<br />
schnell zur „Tortour“ werden. Ob mit<br />
Taschen, Gepäckträger oder auch Anhänger,<br />
das Wichtigste ist aber, dass der<br />
Spaß mitfährt.<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
Entscheide dich auf der Strecke,<br />
ob du 300, 235 oder 155 Kilometer<br />
fahren willst!
Die 2-Thermenregion Bad Waltersdorf und <strong>SPORTaktiv</strong> laden zum<br />
RENNRAD-CAMP<br />
BAD WALTERSDORF<br />
20. bis 23. Mai <strong>2021</strong> (Do.–So.)<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 20. Mai<br />
• Ankunft und Ausgabe der Starterpakete<br />
• Basis-Leistungscheck mit Thomas Mauerhofer in der<br />
Heiltherme Bad Waltersdorf<br />
• Abendessen im gebuchten Hotel<br />
• 19.30 Uhr: Kick-off-Veranstaltung mit Kennenlernen<br />
und Gruppeneinteilung in der Heiltherme<br />
Freitag, 21. Mai<br />
• reichhaltiges Frühstück im Hotel<br />
• 10 Uhr: begleitete Tour (Treffpunkt Heiltherme)<br />
• Regeneration in der hoteleigenen Thermalwasserlandschaft;<br />
Abendessen im Hotel<br />
• 19.30 Uhr: Kamingespräch mit Thomas Mauerhofer<br />
über das Race Across America<br />
Samstag, 22. Mai<br />
• reichhaltiges Frühstück im Hotel<br />
• 10 Uhr: begleitete Tour (Treffpunkt Heiltherme)<br />
• 15 Uhr: gemeinsamer Workshop „Aktive Regeneration“<br />
inkl. Übungen mit Thomas Mauerhofer<br />
• Abendessen im Hotel<br />
Sonntag, 23. Mai<br />
• reichhaltiges Frühstück im Hotel<br />
• 10 Uhr: begleitete Tour (Treffpunkt Heiltherme)<br />
LEISTUNGEN<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
• 4 betreute Camptage mit den Rennradprofis<br />
Thomas Mauerhofer und Anja Gleichweit<br />
• 3 ÜN mit Frühstück, Mittagsnack und Abendessen in<br />
deinem gewählten Top-Wellnesshotel<br />
• täglich begleitete Touren<br />
• Kamingespräch mit Thomas Mauerhofer<br />
• aktive Regenerationseinheiten<br />
• Starterpaket (s. rechts), Unfallversicherung,<br />
Bad-Waltersdorf-Sportbag<br />
• zubuchbar: Gesundheitsleistungen in den Betrieben<br />
ZIELGRUPPE & TEILNEHMERZAHL<br />
Rennradeinsteiger/-innen und ambitionierte<br />
Hobbyrennradfahrer/-innen (Einteilung in Leistungsgruppen),<br />
maximal 30 können dabei sein.<br />
4 TAGE RENNRADCAMP, LEISTUNGS-<br />
CHECK, COACHING, WELLNESS UND<br />
ÜBERNACHTUNG IN DEN PARTNERHOTELS:<br />
AB € 454,–<br />
DEIN STARTERPAKET<br />
Dein hochwertiges Geschenkpaket<br />
besteht aus einer gefüllten<br />
Sporttasche; mit Bad Waltersdorf<br />
gebrandete ROKSOX – die<br />
Sportsocke, die rockt; einem<br />
Sportnahrungspaket von Peeroton;<br />
einer Scott-Syncros-Fahrradpumpe<br />
und einem <strong>SPORTaktiv</strong>-Headband<br />
von BUFF – im Gesamtwert<br />
von rund € 190,–!<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
1. RENNRAD-CAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
Eine Region zum Radeln: Das ist die<br />
2-Thermenregion Bad Waltersdorf in der<br />
Oststeiermark zweifellos. Von 20. bis 23.<br />
Mai <strong>2021</strong> wird hier erstmals das SPORT aktiv<br />
Rennrad-Camp ausgetragen. Begleitete Ausfahrten,<br />
Leistungscheck sowie wertvolle Tipps<br />
zur mentalen Stärke und optimalen Trainingssteuerung<br />
stehen am Programm.<br />
Begleitet wird das Camp von zwei Top-Guides.<br />
Thomas Mauerhofer zählt zur internationalen<br />
Elite des Ultraradsports und hat sich<br />
schon zweimal dem längsten und härtesten<br />
Radrennen der Welt gestellt, dem Race Across<br />
America. Der Oststeirer stellt seine Ausdauer<br />
aber auch gerne für karitative Zwecke zur<br />
Verfügung, er ist ausgebildeter Guide und<br />
Konditionstrainer. Seit Kindertagen ist auch<br />
Anja Gleichweit auf dem Rad unterwegs. In<br />
ihrer Jugend sehr intensiv im Mountainbikerennsport<br />
engagiert, genießt sie heute das Tourenleben<br />
auf dem Rennrad und Mountainbike.<br />
Auch sie hat eine Ausbildung als Bikeguide,<br />
war Steiermarks „Superradler“ und kennt rund<br />
um Bad Waltersdorf jedes Strava- Segment.<br />
Über ihre Heimatregion sagt Anja Gleichweit:<br />
„Sie bietet alles, was das Rennradfahrerherz<br />
begehrt: Von flachen, aber auch höhenmeterlastigen<br />
Touren, verkehrsarmen Straßen,<br />
wunderschöner Landschaft und tollen Sehenswürdigkeiten<br />
bis hin zu den besten Regenerationsmöglichkeiten<br />
im Thermalwasser oder bei<br />
einer guten Jause im Buschenschank.“ Aber<br />
überzeug dich doch selbst: Die schnellsten 30,<br />
die sich anmelden, sind in diesem neuen<br />
Topcamp dabei!<br />
Fotos: 2-Thermenregion Bad Waltersdorf, Scott, Peeroton<br />
DIE PARTNER-HOTELS<br />
Die 2-Thermenregion Bad Waltersdorf<br />
ist perfekt für Rennradcamps:<br />
Sie hat die besten Wellnesshotels,<br />
abwechslungsreiche Touren, kompetente<br />
Betreuung und heilendes<br />
Thermalwasser. Die Camphotels sind:<br />
• Hotel & Spa Der Steirerhof (www.dersteirerhof.at)<br />
• Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf (www.heiltherme.at/hotel)<br />
• H2O Hotel-Thermen-Resort (www.hoteltherme.at)<br />
• Ayurveda Resort Mandira (www.mandira-ayurveda.at)<br />
ANMELDUNG<br />
bis spätestens 13. Mai <strong>2021</strong> unter dem Kennwort<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong>“ in einem der genannten Partner-Hotels.<br />
Angebote und Kontaktdaten unter:<br />
www.badwaltersdorf.com/rennradcamp<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
BIKE<br />
3D FÜR DEINE HÄNDE<br />
Da denkt man, alles schon gesehen – und dann kommt das aus<br />
Italien: „Die erste dreidimensional hergestelle Handschuhinnenseite.<br />
Nahtlos und elastisch.“ 3D im Kino, das kennen wir,<br />
aber 3D für die Hände?<br />
Unsere italienischen Nachbarn in den Firmen Q36.5 und Elastic<br />
Interface haben sich in den Produktionswerken in Venetien zusammengetan<br />
und Studien der Universität Padua zurate gezogen.<br />
Herausgekommen ist der Q36.5 UNIQUE (UVP € 65,–), den<br />
wir zum Testen aus Bella Italia bekamen. Wer knubbelige, kurze<br />
Radhandschuhe kennt, die speziell am Fingeransatz drücken,<br />
wo die Nähte irgendwie unangenehm sind, wird sich<br />
freuen. Beim Modell Unique ist der Handflächenbereich komplett<br />
nahtlos gefertigt, zusammen mit dem perforierten Gewebe<br />
auf dem Handrücken sitzen die sehr weichen Handschuhe außergewöhnlich<br />
angenehm. Man spürt sie kaum. Die Elastic-Interface-Handinnenfläche<br />
soll zudem die Blutzirkulation verbessern,<br />
den Nervus ulnaris entlasten und somit einschlafende<br />
und kribbelnde Finger verhindern. Die Polsterung selbst ist<br />
zwar nicht sehr dünn, aber angenehm luftig, speziell am Rennrad<br />
und bei warmen Temperaturen ein Pluspunkt. 3D für die<br />
Hände? Ganz großes Kino.<br />
DIESMAL AM SPIELPLAN:<br />
GROSSES KINO,<br />
HAUTE COUTURE UND<br />
EIN SHOOTING STAR.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL UND KLAUS MOLIDOR<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
86<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
A STAR IS BORN<br />
Bei Tageslicht sind die Vorzüge schnell erzählt: Die COMPACT<br />
COMMUTER REFLECTION von AGU ist eine normale Regenjacke<br />
fürs Rad, sitzt angenehm, mit hohem Kragen, Kapuze und<br />
langen Ärmeln, sie ist winddicht und wasserdicht dank Poray-<br />
10.000-Membran, dabei ausreichend atmungsaktiv und hat –<br />
großer Bonus – ein sehr schmutzunempfindliches graues Muster-<br />
und Fleckendesign. Kosten? UVP ist 160 Euro.<br />
VOLLE WÄSCH’ FESCH<br />
Im Winter ist Schöffel eine etablierte Marke. Aber auf<br />
dem Bike? Die Schwaben haben uns jedenfalls zwei<br />
neue Frühlings- und Sommeroutfits fürs Mountainbiken<br />
zukommen lassen, die wir kurzerhand – und noch bei<br />
winterlichen Temperaturen – getestet haben. Neben Innenhose<br />
mit sehr gutem Polster, luftig-leichten Baggyshorts<br />
und einem Trailshirt ist uns vor allem die hauchdünne<br />
Jacke aufgefallen. Die Ärmel sind super<br />
angenehm bis über den Handrücken geschnitten, der<br />
Rücken verlängert, sodass das Popscherl auch bei noch<br />
knackigen Spätwintertemperaturen auf den Abfahrten<br />
geschützt bleibt. So dünn die HYBRID JKT FLOW TRAIL<br />
(um 169,95 €) auch ist: Der Wind bleibt draußen. Im<br />
Schulterbereich ist das Material stärker, weil da ja die<br />
Rucksackgurte aufliegen. Bodymapping heißt das auf<br />
Neudeutsch. Das und die lässigen Farben überzeugen<br />
uns beim Damen- und Herrenmodell. Echt fesch!<br />
Es ist aber die Nacht, in der der Stern richtig aufgeht. Die<br />
graue Jacke ist nämlich gänzlich mit AGUs High-Visibility-<br />
3M-Reflexion-Material bedruckt und dieser Nebel-Print lässt<br />
bei Dunkelheit einen neuen Star erstrahlen. Scheint nämlich<br />
das Scheinwerferlicht eines Autos, von Straßenlaternen oder<br />
wie in unserem Fall der Blitz unseres Starfotografen Thomas<br />
auf die Jacke, reflektiert sie derart stark, dass die Jacke strahlend<br />
weiß erscheint. Ein unglaubliches Sicherheitsfeature im<br />
Straßenverkehr! Das Licht und die Strahler am Rad werden<br />
neben diesem Star zu unbedarften Nebendarstellern. AGU bietet<br />
mit dem gleichen Reflexdruck übrigens auch Hosen und Taschen<br />
an. Wer sich in der Nacht unsicher und unbeachtet<br />
fühlt, bitte zugreifen. Gedacht ist die Jacke speziell für urbane<br />
Pendler, die bei jedem Wetter mit dem Rad zur Arbeit fahren.<br />
Noch ein Clou: Innen im Rückenteil ist eine neongelbe, ebenfalls<br />
wasserdichte Tasche versteckt, mit der man die Jacke<br />
gleich selbst zum bequemeren<br />
Mitnehmen einpacken<br />
und am Rad fixieren kann.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
PERFEKT IN DIE<br />
SAISON STARTEN<br />
DAS GELINGT MIT DEN<br />
TRAININGSCAMPS AM ACHENSEE.<br />
BEIM LAUFEN, KLETTERN, KLETTER-<br />
STEIGGEHEN UND E-BIKEN.<br />
DIE TERMINE<br />
6.–9. 5.: Achensee Laufcamp<br />
27.–30. 5.: Achensee Klettercamp<br />
31. 5.–3. 6.: Achensee E-Bikecamp<br />
31. 5.–3. 6. und 10.–13. 6.:<br />
Achensee Klettersteigcamp<br />
KONTAKT<br />
ACHENSEE TOURISMUS<br />
A-6212 Maurach am Achensee/T<br />
T. +43 (0) 59 53 00-0<br />
E-Mail: info@achensee.at<br />
www.achensee.com<br />
Die eigenen Sport Skills weiterentwickeln<br />
– und zwar mit Profis<br />
inmitten der Berglandschaft von<br />
Rofan und Karwendel? Bei den sommerlichen<br />
Sportcamps am Achensee geht es<br />
genau darum! Egal, ob Laufen, Klettern,<br />
Klettersteiggehen oder E-Biken: Hier ist<br />
bestimmt für jeden das richtige Achensee<br />
Camp dabei. Für <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser gibt<br />
es außerdem einen Rabatt bei der<br />
Buchung eines Camps.<br />
Was alle Trainingscamps gemeinsam<br />
haben, ist die professionelle Begleitung<br />
durch ausgebildete Coaches. Ob man sich<br />
nun auf die Lauf- und Trailrunningsaison<br />
vorbereiten möchte oder einfach die<br />
sportliche Vielfalt von Tirols Sport- &<br />
Vital-Park kennenlernen will: Bei den<br />
Camps ist man auf jeden Fall bestens<br />
aufgehoben. Erfahrene Guides zeigen<br />
nicht nur etwa die richtigen Knoten- und<br />
Sicherungstechniken beim Klettern,<br />
sondern geben in jedem der Camps Tipps<br />
und Kniffe rund um die Themen Ausrüstung,<br />
Tourenplanung und Sicherheit am<br />
Berg weiter. So steht beispielsweise einer<br />
genussvollen Begehung des 5-Gipfel-Klettersteigs<br />
beim Klettersteigcamp oder einer<br />
E-Biketour in die Karwendeltäler beim<br />
E-Bikecamp nichts mehr im Weg.<br />
So kann der Sommer kommen!<br />
Mit dem Gutscheincode<br />
#Achensee_ AKTIV_SO21 erhalten<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Leser bis 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> einen<br />
Rabatt von 3 % bei Buchung eines Achensee<br />
Laufcamps, Achensee E-Bikecamps,<br />
Achensee Klettersteig- oder Klettercamps<br />
über den Achensee Erlebnisshop<br />
unter: www.achensee.com/ achenseeerlebnisshop.<br />
Die Sommersportcamps werden unter<br />
Einhaltung der aktuellen COVID-19-Maßnahmen<br />
durchgeführt bzw. können Stornobedingungen<br />
abweichen. Weitere Informationen<br />
auf www.achensee.com.<br />
Fotos: Achensee Tourismus, Sportalpen<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
OUT<br />
DOOR<br />
Touren – Menschen – Sicherheit<br />
Fotos: Getty images, BANFF, Schöffel, Alpe Adria Trail<br />
ABFAHRT VOM K2<br />
Die „BANFF Centre Mountain Film<br />
Festival World Tour“ <strong>2021</strong> gibt es<br />
heuer digital. Zu sehen ist unter anderem,<br />
wie der polnische Skibergsteiger<br />
Andrzej Bargiel die Abfahrt<br />
vom K2 wagt. Streamen auf:<br />
www.outdoor-cinema.net<br />
FÜR DEN KLIMAWALD<br />
Die Schöffel Stiftung des deutschen<br />
Outdoorausstatters (im Bild:<br />
Peter Schöffel) finanziert 30.000<br />
Bäume. Kunden spendeten für einen<br />
„Klimawald“, Schöffel verdoppelte<br />
die Spenden auf 96.000 Euro.<br />
www.schoeffel-stiftung.de<br />
HOMEPAGE IM NEUEN KLEID<br />
Der Alpe-Adria-Trail mit 37 Etappen<br />
vom Glockner nach Muggia bei<br />
Triest strahlt digital stärker denn<br />
je. Die neue Homepage bietet alle<br />
Details zu Etappen, Unterkünften<br />
und zahlreichen Serviceleistungen.<br />
www.alpe-adria-trail.com
Beim Queren von Altschneefeldern<br />
wird oft unterschätzt,<br />
dass ein einfacher Ausrutscher<br />
ausreicht, um sich<br />
nicht mehr halten zu können.<br />
Weil Schneefelder meist in Geröll<br />
oder Fels auslaufen, haben Abstürze oft<br />
fatale Folgen“, betont der oberösterreichische<br />
Bergführer, Bergretter und Hagan-Produktentwickler<br />
Stefan Zoister.<br />
Dabei wäre es, so Zoister, mit der entsprechenden<br />
Ausrüstung und grundlegendem<br />
Wissen, die Ausrüstung einzusetzen,<br />
relativ einfach, die Gefahr sicher<br />
zu entschärfen. „Weil man für Skitouren<br />
im Frühjahr meist mit dem Auto hinauf<br />
in höhere Lagen fährt und die Zufahrtstraßen<br />
oft sehr vereist sind, muss<br />
bei der Tourenplanung auch die Anfahrt<br />
speziell mitbedacht werden “, sagt Sepp<br />
Egarter, Chef der Villacher Alpinschule<br />
4 Jahreszeiten. Für ihn kommt bei der<br />
Planung im Frühjahr dem Einbeziehen<br />
des Wetters der vergangenen Tage ganz<br />
besondere Bedeutung zu. „Die Tourenplanung<br />
ist jetzt, was die spezifischen<br />
Schneeverhältnisse anbelangt, oft sensibler<br />
und problematischer als im Hochwinter“,<br />
weiß der Villacher Bergführer.<br />
„Wie sieht es bezüglich Eis und Schnee<br />
im Gipfelbereich und in den Schattenhängen<br />
aus?“, ist für Stefan Zoister eine<br />
weitere zentrale Frage während der Planung.<br />
Dass es im Frühjahr oft extrem<br />
unterschiedliche Verhältnisse zwischen<br />
süd- und nordausgerichteten Hängen<br />
gibt, ist ein weiterer Punkt, auf den alle<br />
Experten hinweisen. Apere Stellen oder<br />
weicher Schnee können binnen weniger<br />
Meter mit hartgefrorenen und dadurch<br />
sehr herausfordernden Passagen wechseln.<br />
„Oft sind kleinere, vereinzelte<br />
Schneefelder mit dazwischenliegenden<br />
aperen Wegstrecken Unfallauslöser“,<br />
warnt Egarter.<br />
Ausrüstung vorbereiten<br />
Neben der Tourenplanung gehören das<br />
Üben der Verwendung und Voreinstellung<br />
der Steigeisen, angepasst an die eigenen<br />
Schuhe, zur fixen Vorbereitung.<br />
Weiters soll das richtige Verhalten für<br />
den Fall das Ausrutschens verinnerlicht<br />
SEPP EGARTER<br />
Berg- & Skiführer, Alpinschule<br />
Vierjahreszeiten, Villach<br />
www.bergbewegt.at<br />
STEFAN ZOISTER<br />
Berg- & Skiführer, Bergretter<br />
und Produktentwickler bei<br />
Hagan, Nußdorf am Attersee<br />
s.zoister@aon.at<br />
werden. „Ich rate mit Steigeisen gehen<br />
zu üben, etwa im Schnee oder auch auf<br />
aperen, weichen Untergründen und dabei<br />
die Allzack-Technik, bei der alle Zacken<br />
Schneekontakt haben, anzuwenden“,<br />
betont Bergprofi Zoister. „Im Falle<br />
eines Sturzes ist es wichtig, schnell in<br />
Bauchlage zu kommen, um das Abrutschen<br />
mit dem Pickel stoppen zu können,<br />
bevor die Geschwindigkeit zu groß<br />
wird“, wissen die Experten des Österreichischen<br />
Kuratoriums für Alpine Sicherheit<br />
(ÖKAS). Auch die Scharfkantigkeit<br />
des Schnees gilt es zu bedenken. Handschuhe<br />
sind zumindest bei Schneefeldquerungen<br />
Pflicht. „Kurze Hosen<br />
etwa führen bei Abstürzen am Schnee zu<br />
schmerzhaften zusätzlichen Verletzungen“,<br />
empfiehlt Bergretter Zoister robuste,<br />
langarmige/-beinige Kleidung. „Wir<br />
empfehlen, immer dann einen Helm zu<br />
tragen, wenn ein Absturzrisiko besteht“,<br />
plädiert Egarter für Helmverwendung<br />
nicht nur des Steinschlagrisikos wegen.<br />
Fotos: Koch Alpin/Snowline Chainsen, s. Egarter, S. Zoister<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
IM TAL HAT SICH DER FRÜHLING BREIT-<br />
GEMACHT. IM ALPINEN RAUM IST DER<br />
WINTER NOCH IMMER ALLGEGENWÄR-<br />
TIG. BEI FRÜHJAHRES-SKITOUREN ODER<br />
BERGTOUREN IST ES JETZT IM APRIL,<br />
MAI UND JUNI ZENTRAL, DAS VON EIS<br />
UND SCHNEE AUSGEHENDE RISIKO<br />
GEWISSENHAFT EINZUSCHÄTZEN.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
AUFGEPASST<br />
AUF DEN ALTSCHNEE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
91
Risiko durch Vereisung & Lawinen<br />
Vereiste Tourpassagen können auch bei<br />
gemütlichen Wanderungen zu Stürzen<br />
mit vielfältigen Verletzungsmustern führen.<br />
Hier sind einfach über jede Art von<br />
Schuhen überziehbare Spikes bzw. Grödel<br />
das Mittel der Wahl. Spikes als Ersatz<br />
für Steigeisen zu verstehen, kann gefährlich<br />
werden. „Immer wenn es steiler<br />
wird – über 30 bis 35 Grad Gefälle –<br />
empfehlen wir der Absturzgefahr wegen<br />
leichte Steigeisen, die viel mehr Halt als<br />
Spikes bieten“, betont der Villacher<br />
Bergprofi, für den dann auch der Einsatz<br />
eines Pickels wichtig ist. „Vereisung und<br />
in der Folge Feuchtigkeit, meist verursacht<br />
durch Schmelzwasser, spielt“, so<br />
Stefan Zoister, „auch bei Kletter- und<br />
Klettersteigtouren im Frühjahr eine Rolle“.<br />
Dadurch erhöhe sich die Schwierigkeit<br />
der Kletterpassagen teils enorm.<br />
„Bei Klettersteigtouren sind vom Schnee<br />
verdeckte Abschnitte, wo das Stahlseil<br />
unterm Schnee verschwindet, nur mit<br />
zusätzlicher Seilsicherung zu passieren“,<br />
mahnt Egarter zu großer Vorsicht. „Im<br />
Frühjahr wirkt sich die stärkere Tageserwärmung<br />
sehr auf die Lawinensituation<br />
aus. Ab Mittag nimmt die Gefahr stark<br />
zu. Ebenfalls gefährlich ist auf eisig-harschigen<br />
Untergrund gefallener Neuschnee.<br />
Durch die Tageserwärmung wird<br />
der frische Schnee schnell schwerer,<br />
ohne gut mit dem Untergrund verbunden<br />
zu sein. Dadurch steigt das Lawinenrisiko<br />
deutlich“, erläutert Zoister.<br />
Unterspülung als Falle<br />
„Die Unterspülung von Schneefeldern<br />
durch Schmelzwasser ist sehr gefährlich“,<br />
erklärt Bergretter Zoister. „Das unter<br />
dem Schnee abfließende Schmelzwasser<br />
schafft nicht sichtbare Hohlräume“, betont<br />
Sepp Egarter. Auch vom Schnee verdeckte<br />
Bäche und Übergänge zwischen<br />
Schnee bzw. Eis und Fels bergen beträchtliche<br />
Risiken in sich. „Bricht man<br />
durch die dünner gewordene Schneedecke,<br />
ist die Gefahr groß, vom Sog des<br />
Wassers unter die Schneedecke gezogen<br />
zu werden“, warnt Zoister.<br />
IMMER<br />
MIT DABEI<br />
AUF TOUR<br />
Was du auf jeden Fall mithaben<br />
solltest, wenn es<br />
jetzt auf den Berg geht.<br />
Leichte Wanderungen<br />
mit vereisten<br />
Passagen:<br />
Spikes/Grödel, etwa<br />
„Snowline Chainsen“<br />
und Trekkingstöcke.<br />
Bergtouren mit<br />
Schneefeldquerungen<br />
und/oder<br />
vereisten Passagen<br />
sowie Skitouren:<br />
Steigeisen, Pickel, Helm,<br />
Bergstöcke und für<br />
Skitouren zusätzlich<br />
Harscheisen.<br />
Speziell im Frühjahr<br />
Am Übergang zwischen Winter und<br />
Sommer sind bezüglich Wärme, Kraft<br />
der Sonne und Länge der Tage speziell<br />
zu bedenken, dass man, so Egarter, beispielsweise<br />
„deutlich mehr zu trinken<br />
braucht als im Winter“. „Die Sonne ist<br />
viel kräftiger, auch der Reflexion durch<br />
den Schnee wegen. Deshalb sollte man<br />
Sonnenschutzcreme, falls Nachschmieren<br />
nötig ist, und eine Ski-/Sonnenbrille<br />
immer zur Hand haben. Wegen der teils<br />
enormen Temperaturunterschiede sind<br />
Wechselwäsche und das Mitnehmen<br />
wärmender Kleidung sehr wichtig“, baut<br />
der Villacher Bergführer auf jahrzehntelange<br />
Erfahrung. Und bezogen auf den<br />
Abstieg weist er auf eine weitere Gefahrenquelle<br />
hin: „Schneefelder, die beim<br />
Abstieg begangen bzw. talwärts gerutscht<br />
werden, können schnell zur Gefahr werden,<br />
wenn man den Zustand der<br />
Schneedecke – schon weich oder doch<br />
noch vereist – falsch einschätzt. Denn<br />
auch dann kann man unkontrollierte<br />
Beschleunigung kaum mehr stoppen.“<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
E N G I N E E R E D I N T H E<br />
D O L O M I T E S<br />
SALEWA.COM
WILDE BERGE UND<br />
SIEBENEINHALB SEEN<br />
Ob du Neues oder Ungewohntes ausprobieren, deine<br />
Grenzen überschreiten oder in den vollkommenen Ruhemodus<br />
kommen willst: In Südkärnten bist du richtig.<br />
Die offene Südkärntner Seenlandschaft,<br />
die umrahmt ist von den mystischen<br />
Karawanken im Süden und der<br />
wildromantischen Saualm im Norden, bietet<br />
den idealen Bewegungsraum. „Siebeneinhalb“<br />
Seen finden sich hier und alle verbinden zwei<br />
wesentliche Eigenschaften: Sie gehören zu den<br />
wärmsten Badeseen Europas und haben alle<br />
eine ausgezeichnete Wasserqualität. Der größte<br />
und bekannteste See ist der Klopeiner See,<br />
jedoch haben auch die anderen ihren jeweils<br />
ganz eigenen Charakter und ihre Vorzüge. Kein<br />
Wunder, dass jeder See seine eigene Fangemeinda<br />
hat und auch sein eigenes, vielfältiges<br />
Erlebnisangebot. Der „halbe See“ ist übrigens<br />
der Völkermarkter Stausee, der ja eigentlich ein<br />
Fluss ist – die Drau. Der Stausee ist ein<br />
Eldorado für Ruderer.<br />
Fotos: Tourismusregion Klopeiner See- Südkärnten: Gert Perauer,<br />
Uwe Geissler, Martin Hofmann, Robert Karlhofer<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
REGION KLOPEINER SEE<br />
– SÜDKÄRNTEN<br />
www.klopeinersee.at<br />
Blick über die Berg- und Seenlandschaft<br />
Südkärntens. Sie bietet ideale Voraussetzungen,<br />
um auf unterschiedliche Art<br />
und Weise in Bewegung zu kommen.<br />
Zwischen den vielen Seen spannt sich eine<br />
sanftwellige Landschaft auf. Hier kannst du<br />
nach Lust und Laune deinen Bewegungshunger<br />
stillen. Allen Radfans bietet sich ein wahres<br />
Paradies mit mannigfaltigen Möglichkeiten:<br />
Vom gemütlichen Genussradeln übers Rennradfahren<br />
bis hin zum variantenreichen<br />
Mountainbiken findet man in Südkärnten<br />
immer die passende Trittfrequenz. Auch das<br />
tägliche Workout und Training kommen am<br />
und rund um die Seen nicht zur kurz: Fitness-<br />
Beach, Hochseilgärten, Flying-Fox-Park,<br />
SUP-Board oder Yogamatte: Nur du triffst die<br />
Entscheidung. Tenniscracks und begeisterte<br />
Golfer wiederum schätzten Südkärnten bereits<br />
seit Generationen für die herausragende<br />
Infrastruktur, genauso wie für das milde Klima.<br />
Im Kontrast zur sanften Seenlandschaft<br />
stehen die wilden Karawanken mit ihren<br />
schroffen Kalkgipfeln und ihren spektakulären<br />
geologischen Besonderheiten. Die UNESCO<br />
hat den Grenzraum zu Slowenien zum „Global<br />
Geopark“ erklärt, ein Prädikat, das nur eine<br />
Handvoll Regionen weltweit tragen dürfen.<br />
Der Geopark steht zugleich für die einzigartigen<br />
Naturschönheiten und eine geschichtsträchtige<br />
Kulturlandschaft – an der<br />
Erdoberfläche wie auch darunter: Steinalte<br />
Tropfsteinhöhlen, mystische Stollen, Klammen,<br />
Täler oder Wasserfälle sorgen für „Wow“-Erlebnisse.<br />
Die Landschaft kannst du abenteuerlich<br />
per Kanu, Mountainbike, ZipLine oder einfach<br />
auch zu Fuß erkunden.<br />
Insgesamt warten unzählige schöne Herausforderungen<br />
in den Südkärntner Bergen, im<br />
Sommer genauso wie im Winter. Eine ideale<br />
Anlaufstelle sowie Ausgangspunkt für alpine<br />
Fortbewegungsformen ist die Petzen mit ihrer<br />
Bergbahn und dem angeschlossenen Bikepark.<br />
Auch sonst präsentieren sich die wilden<br />
Karawanken und die sanfte Saualm mit ihrem<br />
umfangreichen Tourenangebot als wander- und<br />
kletterbare Traumreviere. Und wo auch immer<br />
du am Berg unterwegs bist, eines ist dir immer<br />
gewiss: ein grenzenloser Weitblick über<br />
Südkärnten und darüber hinaus.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
DU MUSST<br />
Schuld ist eigentlich der Herr<br />
Pfarrer. Denn dass Mädchen<br />
in die Berge gehen, das war<br />
Ende der 1970er-Jahre nichts<br />
Gewöhnliches. Der Herr Pfarrer aber,<br />
der hat die Jungschargruppe oft mit in<br />
die Berge genommen und in Regina<br />
Poberschnigg die Leidenschaft zu den<br />
Bergen entfacht. „Ich bin eine Genussgeherin,<br />
die extremen Sachen, die sind<br />
nichts für mich“, sagt die heute 57-Jährige<br />
und lacht, dass die Sonne aufgeht.<br />
Dabei war die Regina schon immer alles<br />
außer gewöhnlich und in manchen Dingen<br />
vielleicht sogar extrem.<br />
Über den Alpenverein macht sie die<br />
Jugendführer-Ausbildung und in der<br />
Bergschule, die sie mit ihrem Partner Peter<br />
Larcher leitet, macht sie viele Zugspitz-Touren.<br />
Dabei kommt sie zu vielen<br />
Unfällen. Und weil man Hilfe Mitte der<br />
1990er-Jahre nicht per Handy holen<br />
konnte, hat bald einmal wer zu ihr gesagt:<br />
„Nimm doch ein Funkgerät der<br />
Bergrettung mit“, erinnert sie sich. Die<br />
Bergretter, damals eine echte Männerbastion,<br />
hat darauf gar nicht gut reagiert.<br />
„Mia brauchn do koane Weiber,<br />
hat’s geheißen“, erinnert sich Poberschnigg<br />
zurück. Denn Frauen waren damals<br />
vom Gesetz her bei der Bergrettung gar<br />
nicht zugelassen. Nach einer beinahe<br />
missglückten Rettungsaktion mit einem<br />
Herzinfarkt äußert sie sich kritisch, die<br />
Tiroler Tageszeitung bringt einen großen<br />
Bericht. Von dort weg gibt es kein Zurück<br />
mehr für Poberschnigg. Es kommt<br />
zu einer Abstimmung. Poberschnigg<br />
geht hin, der ORF Tirol dreht einen Bericht<br />
darüber. „Vier-, fünfhundert Männer<br />
und ich. Die Frauen können das<br />
EINEN<br />
SCHNEIDIGEN<br />
VOGEL<br />
HABEN<br />
ALLES ANDERE ALS<br />
GEWÖHNLICH IST<br />
REGINA POBERSCH-<br />
NIGG. ALS EINE DER<br />
ERSTEN FRAUEN<br />
BEI DER TIROLER<br />
BERGRETTUNG HAT<br />
SIE GESCHICHTE<br />
GESCHRIEBEN UND<br />
KÖNNTE BÜCHER<br />
SCHREIBEN – ÜBER<br />
BLÖDE SPRÜCHE,<br />
STARKE EMOTIO-<br />
NEN UND IHRE<br />
GROSSE KLAPPE.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
nicht, hat’s geheißen“, erzählt sie. Trotzdem<br />
stimmen 60 % für die Gesetzesänderung.<br />
Zu wenig, es Bedarf einer<br />
Zweidrittelmehrheit. Im Interview sagt<br />
Poberschnigg. „Es gibt bei der Bergrettung<br />
genauso viele Flaschen wie gute<br />
Leut.“ Damit ist klar, dass sie das durchziehen<br />
muss. „Ich hab eine große Klappe<br />
und nach dem Satz gewusst, ich muss<br />
das durchziehen.“ Im Jahr 2000 ist es<br />
dann so weit, die Männerbastion fällt<br />
und Poberschnigg lässt sich zur Bergretterin<br />
ausbilden. Was heute wie aus der<br />
Zeit gefallen und mittelalterlich anmutet,<br />
ist doch erst knappe 20 Jahre her.<br />
„Zu der Zeit gab es auch die Diskussio-<br />
Fotos: Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
Regina Poberschnigg hat<br />
sich ihre Leidenschaft, für<br />
die Bergrettung arbeiten<br />
zu dürfen, hart erkämpft.<br />
nen um die erste Frau im Orchester der<br />
Wiener Philharmoniker“, erinnert sich<br />
Regina Poberschnigg. Sie lässt sich auch<br />
zur Notfallssanitäterin ausbilden, fliegt<br />
lange Jahre mit dem Rettungshubschrauber<br />
in die Berge und wird 2017<br />
zur Ortsstellenleiterin gewählt.<br />
Blöde Sprüche hat sie aber auch viele<br />
gehört. „Ein Hüttenwirt hat mich einmal<br />
mit den Worten begrüßt: „Ah du<br />
bist die, die den Scheiß angezettelt hat,<br />
du kriegst nix zum Essen und Trinken<br />
bei mir.“ Heute lacht sie darüber.<br />
Weniger zum Lachen war der vergangene<br />
Corona-Sommer. „Die Zahl der<br />
Einsätze ist schon über die letzten Jahre<br />
gestiegen, aber der Sommer 2020 war<br />
brutal.“ Waren es sonst um die 80 Einsätze,<br />
gab es im kurzen, aber intensiven<br />
Bergsommer des letzten Jahres in nur<br />
knapp drei Monaten circa 100 Einsätze.<br />
„E-Biker, die es überschlagen hat, weil<br />
sie beim Runterfahren den Motor nicht<br />
ausgeschalten haben, Wanderer und<br />
Kletterer, die zwar tipptopp ausgerüstet<br />
sind, sich aber heillos überschätzen oder<br />
nicht gscheit vorbereiten. Eltern, die mit<br />
kleinen Kindern in der Rückentrage einen<br />
Klettersteig gehen.“ Da vergeht sogar<br />
der freundlichen, lustigen Regina das<br />
Lachen. „Da werd ich richtig zornig, wie<br />
kann man so verantwortungslos sein.“<br />
Corona hat aber nicht nur mehr Leute<br />
in die Berge getrieben, es hat auch die<br />
Einsätze stark erschwert. „Immer mit<br />
Maske, dann sollst die Leute bei der Reanimation<br />
nicht mehr von Mund zu<br />
Mund beatmen. Das isch brutal.“ Aber<br />
Regina hält sich an die Regeln. „Nur bei<br />
Kindern pfeif ich drauf.“ Der Mensch,<br />
das Lebenretten, das hat bei ihr Vorrang.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
97
CL POCKET<br />
DIE NATUR<br />
IN DER<br />
TASCHE<br />
DIE ZAHL DER<br />
EINSÄTZE IST<br />
SCHON ÜBER DIE<br />
LETZTEN JAHRE<br />
GESTIEGEN, ABER<br />
DER SOMMER<br />
2020 WAR<br />
BRUTAL.<br />
Viele Leute melden<br />
sich noch Jahre, nachdem<br />
ihnen geholfen<br />
wurde, bei den Bergrettern,<br />
schicken Geschenke<br />
oder Nachrichten,<br />
vor allem an<br />
Jahrestagen. Regina Poberschnigg hat so viel erlebt in<br />
den Bergen. „Bücher könnt ich drüber schreiben.“ Ein<br />
paar Einsätze haben sich besonders eingebrannt im Gedächtnis<br />
„Vor ein paar Jahren haben wir vier Tage nach<br />
einem jungen Mann gesucht, wollten schon abbrechen.<br />
Die Eltern haben uns angefleht weiterzumachen.<br />
Schließlich haben wir ihn gefunden, bevor es zu schneien<br />
begonnen hat. Er ist abgestürzt und gestorben. Die Eltern<br />
wollten ihn trotzdem sehen. Dann hockst ein paar<br />
Meter entfernt – das ist schon hart.“ Im Jahr drauf hat<br />
Regina Poberschnigg mit den Eltern dann noch eine Gedenktafel<br />
aufgestellt.<br />
Oder der Zugspitzlauf 2008. „Da hab ich schon den<br />
ganzen Tag ein schlechtes Gefühl gehabt. Als es zu<br />
schneien begonnen hat, hab ich gewusst, das endet im<br />
Chaos. Dann stirbt uns ein Mann und du kriegst gleich<br />
darauf die Nachricht, dass ein zweiter auch tot ist. Nach<br />
dem Einsatz bin ich im Büro gehockt und hab einmal<br />
Rotz und Wasser geplärrt.“ Früher unter den nach außen<br />
hin harten Männern undenkbar. „Die Jungen sehen das<br />
heute ganz anders. Wir reden oft nach so harten Tagen<br />
und wenn ich oder die anderen Mädels Emotionen zeigen,<br />
können sich auch die Männer öffnen und Gefühle<br />
zeigen. Dann trink ma a Schnapserl oder zwoa und dann<br />
geht’s wieder.“<br />
Und warum tut man sich so ein herausfordernden Ehrenamt<br />
bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter überhaupt<br />
an? „Du musst schon an schneidigen Vogel haben“,<br />
sagt Regina und lacht einmal mehr herzlich. „Aber<br />
du bekommst so viel zurück, lernst enorm viel, kennst<br />
dich super in den Bergen aus und genießt ein Ansehen.“<br />
Wenn sie nicht in der Bergschule arbeitet oder Appartements<br />
vermietet, reist Regina gern in ferne Länder. Peru,<br />
Nepal – immer in die Berge. Am Kilimandscharo war sie<br />
zehn Mal. „Aber so zwei, drei Tage in Sansibar am<br />
Strand, in der Hängematte. Das hat auch was.“<br />
SEE 98 THE <strong>SPORTaktiv</strong> UNSEEN
MIT HANF<br />
Kletterer schätzen Bekleidung<br />
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die schützt und gleichzeitig<br />
Bewegungsfreiheit schenkt,<br />
atmungsaktiv, robust und<br />
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Cargo Shorts“ mit 53 Prozent<br />
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DOOR<br />
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YFOOD ist eine komplette Mahlzeit in der<br />
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Mineralstoffe. Perfekt für unterwegs und<br />
aufgrund von Laktose- und Glutenfreiheit<br />
auch für Allergiker geeignet.<br />
www.yfood.eu<br />
Fotos: Hersteller, splashfilm<br />
VOM GLETSCHER ZUM MEER<br />
Harald Krassnitzer wanderte über 37 Etappen des Alpe-<br />
Adria-Trail – am 21. und 28. <strong>April</strong> in ORF III zu sehen.<br />
KÄRNTEN. Der Alpe-Adria-Trail zählt laut National<br />
Geographic zu den zehn schönsten Weitwanderwegen<br />
der Welt. Schauspieler Harald Krassnitzer machte sich<br />
auf, um die 37 Etappen vom Großglockner bis zum Meer<br />
abzuwandern, durch Kärnten und Slowenien bis südlich<br />
von Triest. Er ging dabei der Frage nach, was die<br />
Menschen auf einer solchen Wanderung antreibt.<br />
ORF III begleitete Krassnitzer und zeigt seine Reise<br />
in zwei „Land der Berge“-Sendungen – zu sehen am<br />
21. und 28. <strong>April</strong> jeweils um 21.05 Uhr.<br />
www.alpe-adria-trail.com, tv.orf.at<br />
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UNTERWEGS<br />
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Mid Cut Socks“ bieten auf<br />
sommerlichen Wandertouren<br />
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und stabilisiert die Gelenke, was<br />
die Trittsicherheit erhöht.<br />
www.cepsports.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
DIE<br />
WALROSSE<br />
ODER: DIE EISSCHWIMMER VON<br />
MURMANSK. IN DER RUSSISCHEN<br />
HAFENSTADT NÖRDLICH DES POLAR-<br />
KREISES IST EIN STREIT ENTBRANNT.<br />
DIE EISBADER KÄMPFEN UM IHRE<br />
FAST 60 JAHRE ALTE BLOCKHÜT-<br />
TE AM SEMJENOWSKOJE SEE. SIE<br />
WOLLEN KEINE MODERNISIERUNG<br />
UND SCHON GAR KEIN MUSEUM.<br />
TEXT UND FOTOS: ALEXANDRE SLADKEVICH<br />
Die nördlich des Polarkreises<br />
gelegene Hafenstadt Murmansk<br />
auf der russischen<br />
Halbinsel Kola erwacht aus<br />
der Dämmerung, von der Sonne geweckt.<br />
Die Polarnacht liegt hinter ihr.<br />
Der Auftritt der Sonne löst Melancholie<br />
und Depression endlich ab. Auf den<br />
Straßen lassen sich manche Einwohner<br />
beobachten, die vor Freude lächeln und<br />
sogar die Arme gen langersehnten<br />
Himmelskörper strecken. Doch der<br />
feurige Stern steht noch nicht im Zenit.<br />
Er verbirgt sich lieber hinter den Bergen.<br />
Nur unwillig überwindet er sie,<br />
um dann alles in ein Gelb-Orange zu<br />
tauchen, und der Himmel antwortet in<br />
strahlendem Blau. Die ersten sonnigen<br />
Tage treiben die Eisbader zum Semjenowskoje<br />
See. Auf dem vereisten Gewässer<br />
drehen Langläufer ihre Runden,<br />
beobachten neugierig die Eisbader und<br />
plaudern gerne mit ihnen.<br />
Doch es ist noch so kalt, dass selbst<br />
die Finger an der Kamera einfrieren und<br />
sie sich nur mühevoll auslösen lässt. Ein<br />
Bader hat jedoch ein Rezept parat:<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
Smalltalk zwischen Eisbader<br />
und Langläuferin. Nördlich des<br />
Polarkreises wohlgemerkt.<br />
„Schwimmen Sie mit, tauchen Sie ein,<br />
das wird Sie schnell erwärmen!“ Ich verzichte<br />
darauf und ernte kein Verständnis.<br />
So dick eingepackt, meint er, bevorzuge<br />
ich es wohl lieber zu frieren. Eine<br />
Dame nähert sich auf Skiern. Sie plaudert<br />
mit dem Polarbader über das Wetter,<br />
die Wassertemperatur und natürlich<br />
über die Sonne.<br />
Vor 54 Jahren wurde hier am Ufer anstelle<br />
einer Bude eine Blockhütte für die<br />
Eisbader erbaut. Seit über einem halben<br />
Jahrhundert ziehen sich die Murmansker<br />
hier um und wärmen sich drinnen nach<br />
ein paar Runden im eiskalten Wasser.<br />
Die Liebhaber des arktischen Gewässers<br />
sehen ihr Häuschen als historisches Erbe<br />
der Stadt. Auch fanden hier bereits die<br />
Weltmeisterschaften im Eisschwimmen<br />
und der Arctic Cup statt.<br />
Im September 2018 wurde die hiesige<br />
Gesellschaft „Morsch“, die knapp 300<br />
Mitglieder zählt, vom Gerücht erschüttert,<br />
dass die Stadt eine Modernisierung<br />
plant. In der Folge deren solle ihre Hütte<br />
ans andere Ufer verlegt oder gar abgerissen<br />
werden. Das löste Unruhen aus.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
Die Hütte, die von Dutzenden Fotografen<br />
festgehalten wurde und die sich im<br />
Gedächtnis von Tausenden Menschen<br />
eingeprägt hat, wird auch als eine Sehenswürdigkeit<br />
am authentischen Platz<br />
verstanden. Es folgte eine Versammlung<br />
am See, bei der eine Petition an die<br />
Stadtverwaltung unterschrieben wurde.<br />
Die Antwort, dass die Eisbader eine moderne<br />
Unterkunft erhalten werden und<br />
das Häuschen, das man doch nicht abreißen<br />
wollte, zum Eisbader-Museum<br />
umfunktioniert wird, stimmte niemanden<br />
glücklich. Die Extrembader wollen<br />
ihre Hütte traditionell weiter nutzen<br />
und kein Museum daraus machen.<br />
Später teilte die Stadtverwaltung von<br />
Murmansk mit, dass alles beim Alten<br />
bleibt. Jedoch fühlen sich die Morschi,<br />
zu Deutsch Walrosse, wie die Eisbader<br />
auf Russisch bezeichnet werden, nicht<br />
zuversichtlich. Eine Eisbaderin meint:<br />
„Einen neuen Badekomplex werden sich<br />
nur die Reichen leisten können. Wir haben<br />
hier 300 Mitglieder, die nur 250<br />
Rubel (vor der Corona-Pandemie waren<br />
es umgerechnet etwa 3,40 Euro) monatlich<br />
zahlen. Es ist bequem für uns, es<br />
gibt genug Raum und auch eine Haltestelle.<br />
Wir brauchen doch kein Museum,<br />
wie soll man überhaupt ein Museum errichten?“<br />
Sie zeigt uns den Umkleideraum.<br />
An der Wand hängen die alten<br />
Schwarzweißfotos, die unter anderem<br />
auch die jungen Eisbader im Schulalter<br />
zeigen. „Das ist bereits ein Museum,<br />
mehr kann man hier nicht rausholen“,<br />
meint die Frau.<br />
Doch die Frage bleibt offen.<br />
Cool<br />
bleiben<br />
Auch bei<br />
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Foto: (c) ROBINSON CLUB<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />
informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
© Alex - stock.adobe.com, <strong>2021</strong>0401_DicloAkut ® _I_SportAktiv
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Im Herzen Abenteurer.<br />
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SPIEGEL DES<br />
Fotos: Paolo Sartori, Francois Lebeau<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
Das Unmögliche ist etwas weiter<br />
oben“ heißt Larchers Buch.<br />
„Weiter oben also“ – oder: „etwas<br />
später“. Also gibt es einen<br />
Grund, es bis dahin nicht zu<br />
versuchen, nicht einfach. Und wenn man<br />
dann einmal so weit gekommen ist, auch<br />
über das (scheinbar) Unmögliche hinaus<br />
zu gelangen.<br />
Im März 2019 hat der Südtiroler die –<br />
nach Meinung von Insidern – weltweit<br />
vielleicht schwierigste „Trad-Kletterroute“<br />
als Erster durchstiegen. Erklärung für<br />
Nichtkletterer: Im Trad-Klettern („traditionell“)<br />
werden nur mobile Sicherungen<br />
gesetzt, was die Schwierigkeit erhöht und<br />
LEBENS<br />
Kannst du unseren Lesern, die viele keine<br />
Kletterer sind, kurz beschreiben, was<br />
für dich diese Route so besonders<br />
macht? Warum du dich in sie, wie es<br />
einmal heißt, verliebt hast?<br />
Das ist eine recht schwierige Frage. Es war<br />
etwas, das für mich voll wichtig war und<br />
wo ich nicht sicher war, ob ich es schaffen<br />
kann. Aber bei dem ich wissen wollte, ob<br />
es möglich ist. Es war die erste Route, in<br />
die ich so viel Zeit investiert habe – warum<br />
ich das getan habe, kann ich bis heute<br />
nicht ganz erklären. Vielleicht hat mitgespielt,<br />
dass ich gleich zu Beginn meiner<br />
Trad-Kletterkarriere auf die Route gestoßen<br />
bin. Die Route ist dann jedesmal,<br />
wenn ich wiedergekommen bin, zu einem<br />
Spiegel meiner Fähigkeiten geworden. Sie<br />
hat mir immer gezeigt, dass ich wieder<br />
etwas dazugelernt habe. In meinem Leben<br />
ist stets viel passiert. Aber die Route war<br />
immer da. So habe ich diese Beziehung zu<br />
ihr aufgebaut.<br />
DER IN BLUDENZ (V)<br />
LEBENDE SÜDTIRO-<br />
LER PROFIKLETTERER<br />
JACOPO LARCHER (31)<br />
HAT EIN „KLETTER-<br />
BUCH NICHT NUR<br />
FÜR KLETTERER“<br />
GESCHRIEBEN: WIE<br />
EINE ROUTE UND WIE<br />
DER KLETTERSPORT<br />
ALLGEMEIN SPIEGEL-<br />
BILD DES LEBENS<br />
SEIN KÖNNEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
eine mentale Herausforderung mit sich<br />
bringt, wenn man nicht völlig sicher sein<br />
kann, ob die Sicherung auch hält.<br />
Über sechs Jahre hinweg hat Larcher die<br />
25 Meter lange, vor allem im oberen Bereich<br />
mit extremen Schwierigkeiten aufwartende<br />
Route „Tribe“ in Cadarese in<br />
den norditalienischen Wäldern immer<br />
wieder probiert. Unzählige Male ist er gescheitert.<br />
Um endlich am 22. März 2019<br />
die Route zu durchsteigen. Die Route<br />
„Tribe“ bildet die Klammer des Kletterbuches<br />
– das eigentlich ein Buch übers Leben<br />
und über Werte wie Freiheit, Leidenschaft,<br />
Entwicklung, Beharrlichkeit und Sinn ist.<br />
Jacopo, wann ist dir der Gedanke zu<br />
dem Buch gekommen: bevor oder nachdem<br />
du die „Tribe“-Route nach sechs<br />
Jahren schließlich geschafft hast?<br />
Die Idee gab es schon früher und es sollte<br />
auch nicht ein Buch über „Tribe“ werden.<br />
Ich wollte meine Leidenschaft fürs Klettern<br />
und mein Leben als Kletterer beschreiben.<br />
Gerade als wir uns entschieden<br />
hatten, das Buch zu machen und ich zu<br />
schreiben begonnen habe, bin ich drei<br />
Wochen später tatsächlich Tribe geklettert.<br />
Da lag es natürlich auf der Hand, das<br />
im Buch zu verarbeiten.<br />
Du wolltest der „Tribe“-Route keinen<br />
Schwierigkeitsgrad zuweisen. Warum?<br />
Das stimmt. Ich wollte nicht, dass dieses<br />
Erlebnis nach sechs Jahren auf eine Nummer<br />
reduziert wird. Und ich war fast ein<br />
wenig enttäuscht, als eine der ersten Fragen,<br />
die mir danach gestellt wurde, war,<br />
welchen Schwierigkeitsgrad „Tribe“ meiner<br />
Meinung nach hätte. Ich meine, es<br />
geht im Klettern nicht nur um Performance.<br />
Alle meine Projekte sind wichtige<br />
Prozesse in meinem Leben und man kann<br />
so viel von all diesen Prozessen lernen.<br />
Das kann man nicht auf eine Zahl reduzieren.<br />
Du beschreibst dich als schüchternes<br />
Kind, im Klettersport hast du Selbstbewusstsein<br />
und deine Leidenschaft gefunden.<br />
Was war es, das dich am Klettersport<br />
so fasziniert hat?<br />
Die Kletterhalle in Bozen war mein Platz,<br />
wo ich mich sicher fühlen und lernen<br />
konnte. Und Klettern war mein Mittel,<br />
mich mit der Welt zu verbinden. Bis dahin<br />
hatte ich noch nicht wirklich meinen<br />
Weg gefunden. Beim Klettern habe mich<br />
von Beginn weg sicher und frei gefühlt,<br />
und die Möglichkeit gesehen, mich als<br />
Mensch weiterzuentwickeln.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
so wichtig. Mein Eltern haben mich<br />
meine Sache machen lassen, aber schon<br />
Sorge gehabt, schließlich war Klettern<br />
nicht gerade der bekannteste Sport.<br />
JACOPO LARCHER<br />
ist 31, stammt aus Bozen in<br />
Südtirol und lebt mit Lebensgefährtin<br />
und Spitzenkletterin<br />
Barbara Zangerl in Bludenz (V).<br />
Larcher beendete 2011 seine<br />
Wettkampf-Kletterkarriere (u. a.<br />
italienischer Meister im Bouldern)<br />
und widmet sich seitdem<br />
dem Felsklettern.<br />
2013 entdeckte er eine „unmögliche“<br />
Route in Cadarese in<br />
Norditalien, die er nach sechs<br />
Jahren vergeblicher Anläufe<br />
schaffte. Er nannte sie „Tribe“<br />
(Stamm), um zum Ausdruck zu<br />
bringen, dass es nur durch die<br />
ständige Unterstützung einer<br />
Handvoll wichtiger Menschen in<br />
seinem Leben möglich war, die<br />
Route zu schaffen.<br />
www.jacopolarcher.com<br />
Buch: „Das Unmögliche ist<br />
etwas weiter oben“,<br />
Egoth 2020, € 24,90<br />
www.egoth.at<br />
Welche Bedeutung spielte Leistung in<br />
den frühen Kletterjahren für dich?<br />
Nach zwei, drei Jahren habe ich begonnen,<br />
wirklich viel zu trainieren. Das<br />
machten damals nicht viele Kinder, ich<br />
war also viel allein am Trainieren. Mit<br />
den Wettkämpfen konnte ich meine Leidenschaft<br />
mit anderen teilen. Es ging<br />
mir nicht darum, besser oder schlechter<br />
als andere zu sein. Wettkampf habe ich<br />
auch immer nur als Kampf gegen mich<br />
und nicht gegen andere angesehen.<br />
Später hat sich der Aspekt Leistung ein<br />
wenig verschoben – insofern, als ich<br />
schwere Projekte nur für mich gemacht<br />
habe. Mit 20, 21 Jahren habe ich die<br />
Wettkämpfe sein gelassen: Ich bin schon<br />
so viel gereist, zu Weltcups, Europacups,<br />
und habe von den bereisten Ländern so<br />
wenig mitbekommen. Oft nicht mehr<br />
als den Flughafen und die Kletterhalle.<br />
Ich wollte aber auch reisen, um Länder<br />
und Kulturen kennenzulernen.<br />
Ein entscheidender Punkt war, als du<br />
dich als Student für die unsichere Existenz<br />
als Profi entschieden hast. War<br />
diese Entscheidung für die Leidenschaft<br />
und gegen die Sicherheit<br />
schwierig? Hast du später einmal<br />
Zweifel gehabt, ob sie richtig war?<br />
Am Anfang habe ich öfter gezweifelt.<br />
Klettern ist nicht Fußball, es gibt nicht<br />
so viel Geld zu verdienen und du hast<br />
manchmal Sorge, ob du mit dem Geld<br />
überhaupt bis zum Ende des Monats<br />
kommst. Für mich war aber das Klettern<br />
Du appellierst, einer Leidenschaft zu<br />
folgen, auch wenn das Umfeld oder die<br />
Gesellschaft etwas anderes erwartet.<br />
Warum, glaubst du, wird das Ausleben<br />
von Leidenschaft oft gering geschätzt?<br />
Es gibt so viele Menschen, die sich eigentlich<br />
wünschen, einer Leidenschaft<br />
zu folgen, aber sich nicht trauen. Oft<br />
geht es nur um den ersten Schritt. Aber<br />
ich weiß auch, dass das nicht leicht ist.<br />
Als junger Student war es für mich<br />
wahrscheinlich einfacher als für jemanden,<br />
der Familie oder ein Unternehmen<br />
hat, insofern muss man das auch relativieren.<br />
Aber ich glaube dennoch, dass<br />
man sich machmal zu viele Gedanken<br />
oder Sorgen macht. Warum es die Gesellschaft<br />
so wenig akzeptiert? Meiner<br />
Ansicht nach gibt es Gesellschaftsmuster,<br />
die sagen einem, dass man eine „normale“<br />
Arbeit haben muss und die Leidenschaft<br />
etwas für nebenbei ist – was in<br />
Wahrheit wirklich schade ist.<br />
Das Heraustreten aus deiner Komfortzone<br />
ist offensichtlich für dich bedeutend:<br />
Was motiviert dich dazu, nicht<br />
stehen zu bleiben und ständig nach<br />
Weiterentwicklung zu streben?<br />
Für mich war es stets immens wichtig,<br />
immer etwas Neues zu machen. Es liegt<br />
meiner Ansicht nach in der Natur des<br />
Menschen, mehr zu wollen, wenn einem<br />
etwas zu leicht fällt. Wenn ich eine Route<br />
leicht schaffe, möchte ich eine etwas<br />
schwerere machen. Wenn ich überhaupt<br />
keine Angst mehr verspüre, dann brauche<br />
ich eine Herausforderung.<br />
Welche Rolle spielen im Klettern deine<br />
Lebenspartnerin Babsi Zangerl, mit der<br />
du viele Unternehmungen gemeinsam<br />
machst, beziehungsweise andere Kletterpartner<br />
und generell Menschen für<br />
dich? Ist es auch hier wie oft im Leben:<br />
Nur gemeinsam kann man Großes erreichen?<br />
Als ich zu klettern angefangen habe, war<br />
das etwas komplett anderes, da war ich<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
am liebsten allein. Heute noch bin ich in einer Gruppe<br />
eher zurückhaltend. Aber es gibt einige Leute, mit denen<br />
ich täglich gern klettern gehe. Wenn ich zum Beispiel<br />
eine Route versuche und es hat niemand Zeit von<br />
den Leuten, die ich gern um mich habe, dann möchte<br />
ich nicht einfach mit irgendjemandem gehen, nur damit<br />
mich jemand sichert.<br />
Die Leidenschaft und schöne Momente beim Klettern<br />
zusammen zu erleben, ist jedoch etwas Wunderbares.<br />
Es kam vor, dass mir Routen plötzlich völlig anders erschienen,<br />
wenn ich sie mit einem Menschen geteilt<br />
habe. Meine Versuche an der Route in Cadarese haben<br />
über die Jahre hinweg eine Handvoll großartiger Menschen<br />
geteilt, deshalb habe ich sie auch „Tribe“ –<br />
„Stamm“ – genannt.<br />
Was uns abschließend wieder zu „Tribe“ zurückbringt.<br />
Wenn man etwas über Jahre hinweg so hartnäckig<br />
versucht hat und es am Ende gelingt: Ist dann<br />
nur Freude? Oder steht auch die Frage im Raum: Was<br />
kann jetzt noch kommen?<br />
Es war so ein schräges Gefühl, als ich die letzten Meter<br />
durchgestiegen bin – die großen Schwierigkeiten waren<br />
da ja schon vorbei. Plötzlich ziehen sechs Jahre in einer<br />
Sekunde vor dem geistigen Auge vorbei. Ich hab geschrien<br />
vor Freude. Am Abend war dann plötzlich etwas<br />
nicht mehr da, was sechs Jahre in meinem Kopf<br />
war – ich hatte in dieser Zeit tatsächlich jeden Tag in<br />
irgendeiner Weise an diese Route gedacht. Das war<br />
schon ein bitterer Beigeschmack. Ich habe ständig viele<br />
Routen im Kopf, die mich reizen, aber keine, die mich<br />
so beschäftigt wie Tribe. So etwas zu finden, ist extrem<br />
schwer – aber vielleicht passiert es ja wieder einmal!<br />
Jacopo Larcher<br />
beim Leben seiner<br />
Leidenschaft, in<br />
der Route „Tribe“.<br />
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DER RUCKSATZ SITZT,<br />
WIE DU IHN BRAUCHST<br />
Der VAUDE Bike Alpin Pro 28+Fahrradrucksack<br />
kombiniert ein großzügiges Raumangebot<br />
mit einem innovativen, anpassbaren<br />
Tragesystem. Und er ist umweltfreundlich.<br />
Der „Bike Alpin Pro 28+“ vom Outdoorausrüster<br />
VAUDE ist mit dem neuen Aeroflex-Control-Tragesystem<br />
ausgestattet, das sich je nach Bedarf verstellen<br />
lässt. Entweder man trägt ihn nah am Rücken oder<br />
– angenehm hinterlüftet – mit etwas Abstand. Die<br />
speziell geformten Ergoshape-Schulterträger sorgen<br />
zudem für eine optimale Bewegungsfreiheit im<br />
Schulterbereich.<br />
28 Liter Volumen, die durch einen Stretcheinsatz erweitert<br />
werden können, sind für einen Fahrradrucksack<br />
eine echte Ansage. Sein übersichtliches Hauptfach<br />
bietet viel Platz für alles, was auf einer ausgedehnten<br />
Tour dabei sein muss. Es<br />
ist in ein Hauptpackfach<br />
und Schuhfach getrennt<br />
und besitzt einen Reißverschlusszugriff<br />
am Boden.<br />
Das separate Trinkblasenfach<br />
hat ebenfalls<br />
einen Extrazugriff. Dazu<br />
kommt eine aufgesetzte<br />
Fronttasche mit integriertem Werkzeugfach sowie verschiedene<br />
kleine Fächer wie die Seitentaschen aus<br />
Mesh. Das Hauptmaterial besteht zu 50 Prozent aus<br />
recyceltem Polyester: Dieses Produkt ist mit Eco Finish<br />
umweltfreundlich wasserabweisend ohne Fluorcarbone<br />
(PFC) hergestellt.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
7 TIPPS FÜR DEN<br />
RICHTIGEN START IN<br />
DIE CAMPINGSAISON<br />
Camping hinterlässt bei jedem<br />
unvergessliche Eindrücke. Als<br />
Anfänger solltest du aber<br />
folgende Tipps beherzigen.<br />
1<br />
Planung ist die halbe Reise<br />
„Einfach drauflos“ hört sich spannend an,<br />
kann aber ganz schnell schief gehen. Wer sich<br />
daher schon vorab mit einem ausgeklügelten Plan<br />
beschäftigt, erspart sich viele Strapazen. Da<br />
Camping auch immer eine Art der Selbstfindung<br />
ist, solltest du dich fragen, welcher Ort dich<br />
erfüllen könnte. Wohin soll deine Reise gehen,<br />
damit du Atemberaubendes ganz nach dem<br />
Motto „collect moments, not things“ erlebst?<br />
2<br />
Für jeden gibt es eine Lösung<br />
(ob mit oder ohne Bike)<br />
Die nächste Frage, die du dir stellen solltest:<br />
Welche Art zu reisen bekommt dir? Ein komfortables<br />
Wohnmobil, dein geschätztes Auto<br />
inklusive praktischem Dachzelt oder doch die<br />
klassische Backpack-Variante? Je nach individueller<br />
Situation sollte auch bedacht werden, ob man<br />
als Paar oder als Familie in die Wildnis zieht.<br />
Entscheidest du dich für Auto und Dachzelt, ist<br />
das Thule Tepui Foothill deine erste Wahl. Dann<br />
hast du die Abenteuerlust UND deine Ausrüstung<br />
dabei. Das Thule Tepui Foothill ist ein<br />
2-Personen-Zelt, das sich auf eine kompaktere<br />
Grundfläche zusammenfalten lässt, damit du dein<br />
Bike oder eine Dachbox mittransportieren kannst<br />
– so hast du im Auto genug Platz. Das Tepui<br />
Foothill ist ein Produkt der neuen Generation<br />
und hebt dein Campingerlebnis auf die nächste<br />
Stufe. Jedes Auto verwandelt sich kinderleicht<br />
in ein mobiles Basecamp, stets bereit für’s<br />
nächste Abenteuer. Zudem wird für das Thule<br />
Tepui Foothill ein wärmender Isolator angeboten.<br />
Kältere Temperaturen sind also keine<br />
Ausrede, um nicht das nächste Abenteuer zu<br />
wagen. Bei Thule findest du immer das richtige<br />
Zelt. Das Thule Tepui HyBox Hard Shell ist<br />
leicht aufgebaut und hat ausreichend Platz für<br />
dein Equipment, während es dir Softshell-Zelte<br />
erlauben, überall im Freien „frei zu sein“.<br />
ANZEIGE/Foto: Thule<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
GRAHAM<br />
JACKSON<br />
ist Global Produkt Manager<br />
bei Thule für Roof Top Tents<br />
www.thule.com<br />
Das Thule Tepui Foothill bietet ausreichend Platz für<br />
dich und deine Campingausrüstung.<br />
3<br />
Nie ohne die Basic-Must-haves<br />
Der erste Schritt ist getan – deine Tour<br />
steht. Doch wie es z.B. bei jeder Ski- oder<br />
Fahrradtour unerlässlich ist, hat auch der<br />
Campingausflug eine Grundausstattung.<br />
Neben Transportmittel-Check, Zelt, Schlafsack,<br />
Taschenlampe und Kochutensilien ist es immer<br />
ratsam, ein Erste-Hilfe-Set parat zu haben. Je<br />
nach Wetter sollte der Fokus auch auf der<br />
richtigen Kleidungswahl liegen.<br />
4<br />
Food for the mood<br />
Neben Dosenfutter kann auch bei einer<br />
Campingtour auf eine ausgewogene Ernährung<br />
geachtet werden. Nüsse und Kraftriegel eignen<br />
sich, da sie satt machen und lange haltbar sind.<br />
Deine Kinder sind mit von der Partie? Dann<br />
plane auch „food for the mood“ in Form von<br />
gesundem Knabberzeug ein.<br />
5<br />
Covid angepasst<br />
Corona kam und somit auch der<br />
Campingboom im eigenen Land. Und eines sei<br />
gesagt: Es gibt mehr als genug zu entdecken.<br />
Denn <strong>2021</strong> ist die Zeit, wo Menschen Neues<br />
erleben. Das Outdoorleben fernab von anderen<br />
zu entdecken, ist garantiert aufregend, nachhaltig<br />
und sicher im Zusammenhang mit<br />
Covid. Wer Stellplätze bevorzugt, muss sich<br />
aber vorab über die Sicherheitsmaßnahmen<br />
informieren: Je früher man sich kümmert,<br />
desto besser.<br />
6 Alternativprogramme<br />
Stell dir vor, du öffnest deine Augen,<br />
freust dich auf die geplante Wanderung und –<br />
es schüttet wie aus Kübeln. Die Laune ist dahin<br />
und deine Kids streiken? Von wegen. Bei<br />
leichtem Regen empfiehlt es sich, die Wanderung<br />
mit der richtigen Kleidung zu bestreiten.<br />
Wenn das aber unmöglich erscheint, muss ein<br />
Alternativplan her. Ob Gruselgeschichten oder<br />
Kochen – gemeinsame Aktivitäten als Familie<br />
heben selbst bei schlechter Witterung die<br />
Stimmung im Nu.<br />
7 Enjoy…<br />
Bei all der Planung solltest du aber eines<br />
nicht vergessen: Wenn der Tag sich dem Ende<br />
zuneigt und du auf einer Decke liegend den<br />
Nachthimmel betrachtest – dann hast du alles<br />
richtig gemacht. Lasse den Moment auf dich<br />
wirken – denn worauf es tatsächlich ankommt<br />
beim Campen, erlebst du in diesem Augenblick.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
ENTFALTUNGSKÜNSTLER<br />
Faltstöcke sind punkto Packmaß unübertroffen. Einzig das Entfalten<br />
gilt als etwas mühsam. Das war einmal. Denn die Modelle<br />
der FXP-Faltstock-Serie von Komperdell entfalten sich von<br />
selbst und sind blitzschnell einsatzbereit. Dieses Selbstentfalten<br />
ist nur die plakativste Besonderheit. Der getestete Stock „Carbon<br />
FXP 4 Expedition Vario“ (UVP € 169,95) von KOMPERDELL<br />
hat weitere Stärken. Er ist dank Carbonausführung superleicht<br />
(248 Gramm). Bei einer Länge von 120 bis 140 cm (Damen: 105-<br />
125 cm) hat er ein Packmaß von 43 cm (38 cm). Der angenehme<br />
Griff ist am Schaft nach unten gezogen – für schnelles Umgreifen<br />
in Steilpassagen. Der Verschluss zur Längenverstellung (Powerlock<br />
3.0) ist leichtgängig und robust. Die sich an die Hangneigung<br />
anpassenden Eisflankenteller (Winter- und<br />
Sommerteller verfügbar) sind ein Highlight. Der Griff ist so ausgeführt,<br />
dass man mit ihm die Steighilfe der Skibindung ein-/ausklappen<br />
kann. Will man den Stock zusammenfalten, stößt man<br />
auf seine einzige, allerdings systembedingte, kleine Schwäche:<br />
Man muss ihn unmittelbar mittels am Stock angebrachtem Klettverschlussbändchen<br />
in gefaltetem Zustand fixieren. Gilt es doch<br />
den Willen, sich gleich wieder zu entfalten, zu bändigen.<br />
EIN KLUGER FALTSTOCK,<br />
EINE NACHHALTIGE<br />
NUSS-SCHÜSSEL UND EIN<br />
TOLLER KINDERRUCKSACK<br />
IM TEST FÜR EUCH.<br />
VON OLIVER PICHLER UND RAPHAEL HEIGL<br />
Fotos: Oliver Pichler, Christoph Heigl<br />
110<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
EIN JUNIOR<br />
FÜR DEN JUNIOR<br />
ESSEN AUS DER NUSS<br />
Ihre Größe gibt die Kokosnuss vor. Etwa 13 Zentimeter<br />
im Durchmesser haben diese aus Nüssen<br />
der Kokospalme gefertigten superleichten Schüsseln.<br />
Sie sind ideal für Müsli, Porridge oder Suppen.<br />
Auch als Trinkbecher lassen sie sich nutzen.<br />
Ihr Name „Schottel“ ist norddeutsch und heißt flache<br />
Schüssel. Angeboten werden die SCHOTTEL<br />
im Duo samt Löffel aus Kokospalmenholz von EIFEL<br />
OUTDOOR EQUIPMENT (UVP € 19,95). Jedenfalls<br />
sind die aus balinesischen Kokosnüssen auf Bali<br />
handgefertigten Schüsseln ein puristischer Hingucker.<br />
Das glattgeschliffene Material ist völlig geschmacksneutral<br />
und frei von Farbstoffen, Weichmachern<br />
oder anderen Zusatzstoffen. Um sie<br />
vielfach wiederverwenden zu können, ist bei der<br />
Pflege zu bedenken, dass es sich bei den Schottel<br />
um Naturmaterial handelt. Sie sollten von Hand mit<br />
lauwarmem Seifenwasser gewaschen werden.<br />
Längere Zeit im Wasser einweichen tut ihnen nicht<br />
gut. Von Mikrowelle, Backrohr oder Geschirrspüler<br />
sind sie fernzuhalten. Und zu plötzliche Temperaturunterschiede<br />
können zu Rissbildungen führen.<br />
Im Fall des Falles tröstet, dass sie entweder als Dekoration<br />
weiterleben oder im Biomüll bzw. am Komposthaufen<br />
entsorgt werden können.<br />
Angenehm, komfortabel und rot. Alles trifft auf den<br />
TALON-JR-Rucksack von Osprey zu. Das JR steht für Junior.<br />
Denn im Gegensatz zu anderen Rucksäcken ist dieser<br />
speziell für uns Kinder gemacht und kostet 90 Euro. Alles,<br />
was ein Kind braucht, hat Platz: Wasserflasche, Windjacke,<br />
Regenjacke und notfalls Gummibärchen.<br />
Das Besondere an diesem Rucksack ist nicht nur, dass er<br />
für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren gedacht ist, sondern<br />
dass er auch eine superpraktische Befestigungsmöglichkeit<br />
für Fahrrad- und Skihelme hat. Osprey nennt das LidLock.<br />
Ein Platz für das Schweizermesser außen am Halteriemen<br />
darf natürlich auch nie fehlen. Außerdem kann man für den<br />
schnellen Durst auch eine Trinkblase mitnehmen.<br />
Der Osprey-Rucksack hat auch ein praktisches Fach für das<br />
Geld fürs Essen auf der Hütte oder für das Handy.<br />
Damit passt er fürs Wandern, fürs Radfahren und generell<br />
für viele Sportaktivitäten.<br />
Raphael Heigl (10)<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
111
TATONKA GARGIA 2<br />
• gewichtsoptimiertes Zweimann-Tunnelzelt<br />
• im 2,35 Meter langen Innenzelt können sich auch groß<br />
gewachsene Menschen ausstrecken<br />
• ein Frontzugang mit einer Apsis für das Gepäck<br />
• Wassersäule: Außenzelt: 3000 mm/Boden 10.000 mm<br />
• Gewicht: 2150 g<br />
PREIS (UVP): € 550,–<br />
www.tatonka.com<br />
ALPINES<br />
WOHNEN<br />
FÜNF KUPPEL- UND TUNNELZELTE FÜR MAXIMALEN<br />
KOMFORT AUF KLEINER FLÄCHE.<br />
SALEWA LITETREK PRO II<br />
• Zwei-Personen-Doppelwandzelt für alpines Trekking<br />
• für den 3-Jahreszeiten-Einsatz bei milderen Temperaturen<br />
und für Windgeschwindigkeiten bis 90 km/h<br />
• bietet die optimale Balance zwischen Wetterschutz<br />
und Ventilation<br />
• Wassersäule: Außenzelt: 3.000 mm/Boden: 10.000 mm<br />
• Gewicht: 1700 g<br />
PREIS (UVP): € 500,–<br />
www.salewa.com<br />
JACK WOLFSKIN EXOLIGHT II<br />
• ultraleichtes, sehr reißfestes, sehr windstabiles und<br />
silikonbeschichtetes Trekkingzelt für zwei Personen<br />
• Innen-/Außenzeltkombination<br />
• sehr windstabil – schneller Aufbau – PFC-frei<br />
• zwei im Eingang integrierte Belüftungen<br />
• Wassersäule: Außenzelt: 1500 mm/Boden: 5000 mm<br />
• Gewicht: 2070 g<br />
PREIS (UVP): € 549,95<br />
www.jack-wolfskin.com<br />
FJÄLL RAVEN ABISKO LITE 2<br />
• leichtes, kompaktes und stabiles Tunnelzelt mit kleiner Apsis<br />
• für Wanderer, die Wert auf einen möglichst leichten Rucksack<br />
legen<br />
• 4-Jahreszeiten-Tunnelzelt mit geringem Gewicht, das sehr<br />
funktionell und zuverlässig ist<br />
• Wassersäule: Außenzelt: 3000 mm/Boden: 6000 mm<br />
• Gewicht: 2070 g<br />
PREIS (UVP): € 649,95<br />
www.fjallraven.com<br />
VAUDE TAURUS UL<br />
• Zwei-Personen-Zelt für Trekker und Alpinisten<br />
• beidseitig silikonisierte Außenhülle aus<br />
robustem Polyamid<br />
• sehr windstabil mit innenliegenden<br />
Gestängekanälen<br />
• Wassersäule: Außenzelt: 3000<br />
mm/Boden: 10.000 mm<br />
• Gewicht: 1940 g<br />
PREIS (UVP): € 500,–<br />
www.vaude.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
PRO<br />
Zweimal hat es<br />
Dominic Thiem bereits<br />
ins Finale der French<br />
Open geschafft.<br />
Gelingt ihm heuer<br />
(17. Mai bis 6. Juni)<br />
der erste Triumph in<br />
Roland Garros?<br />
Fotos: Getty Images (4)<br />
GIRO D’ITALIA<br />
Von 8. bis 30. Mai rollt die erste<br />
große Rundfahrt der Saison von<br />
Turin über 6 Bergankünfte und 3450<br />
Kilometer ins Ziel nach Mailand.<br />
www.giroditalia.it<br />
DIE BESTEN DER BESTEN<br />
Wer folgt den Bayern als Sieger der<br />
UEFA-Champions-League? Das Finale<br />
am 29. Mai im Atatürk-Stadion<br />
von Istanbul wird es zeigen.<br />
www.uefa.com<br />
EISHOCKEY-WM<br />
Von 21. Mai bis 6. Juni findet in<br />
Lettland die WM der Herren statt.<br />
Die WM der Division I (mit Österreich)<br />
ist dagegen abgesagt.<br />
www.iihf.com
BEREIT FÜR<br />
NEUE TATEN!<br />
DIESER MANN BRENNT VOR<br />
EHRGEIZ! DISKUS-HAUDEGEN<br />
LUKAS WEISSHAIDINGER<br />
ERKLÄRT, WIE ER DIE AUF <strong>2021</strong><br />
VERSCHOBENEN OLYMPISCHEN<br />
SPIELE IN TOKIO ROCKEN UND<br />
DORT EINE MEDAILLE HOLEN<br />
WILL. ER SPRICHT ABER AUCH<br />
ÜBER DIE HÜRDEN, DIE DIE<br />
CORONA-ZEIT FÜR IHN AUF-<br />
GESTELLT HAT UND WELCHE<br />
WORST-CASE-SZENARIEN<br />
IN SEINEM KOPF HERUM-<br />
SCHWIRREN.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
Plötzlich traf Lukas Weißhaidinger<br />
die Selbsterkenntnis<br />
wie ein scharf geworfener Diskus<br />
am Kopf. Dabei hätte es<br />
im Herbst 2020 eigentlich ein<br />
gewöhnlicher Spieleabend mit Freunden<br />
werden sollen. „Normalerweise sind solche<br />
Abende unerträglich mit mir, weil<br />
ich immer der Erste sein will“, erzählt er<br />
ein paar Monate später mit einem Lachen.<br />
„Aber mir war auf einmal egal, ob<br />
ich gewinne oder verliere. Als ich das realisiert<br />
habe, war ich total schockiert!“<br />
Fehlender Ehrgeiz – für einen ambitionierten<br />
Profisportler (und Hobbyfotografen)<br />
wie ihn wie ein Fotoapparat<br />
ohne Auslöser. Doch all die abgesagten<br />
Foto: ÖOC/Florian Rogner<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
Lukas Weißhaidinger<br />
hat seinen Fokus auf die<br />
Spiele in Tokio gerichtet und<br />
brennt darauf, eine<br />
Olympiamedaille zu holen.<br />
Wettkämpfe, die verschobenen<br />
Highlights, die Trainingseinheiten,<br />
die ins Leere gingen, sorgten dafür,<br />
dass Körper und Geist in den Relaxmodus<br />
geschaltet haben. Und sich<br />
die Siegermentalität irgendwo zwischen<br />
den Mini-Meetings in<br />
Schwechat oder Rannersdorf aus<br />
dem Staub gemacht hat.<br />
Die gute Nachricht: Der Zustand<br />
hielt nicht lange an. Als die Vorbereitung<br />
auf die Saison <strong>2021</strong> begann,<br />
raunte er seinem Trainer zu: „Gregor<br />
(Anm.: Högler), die Batterien<br />
sind bis zum Anschlag aufgeladen,<br />
das spüre ich. Ich bin bereit für<br />
neue Taten!“ Schlecht für seine<br />
5-jährige Nichte, die beim<br />
UNO-Spielen wieder mit harten<br />
Bandagen zu kämpfen hat. Und<br />
hoffentlich schlecht für die internationale<br />
Diskus-Konkurrenz, die sich<br />
darauf einstellen muss, einen topmotivierten<br />
Gegner aus Österreich<br />
zu haben, der bei der Medaillenvergabe<br />
bei den verschobenen Spielen<br />
ein Wörtchen mitreden will.<br />
Ein Absageszenario ist nach den<br />
Aussagen des wiedergewählten<br />
IOC-Präsidenten Thomas Bach<br />
mittlerweile höchst unwahrscheinlich<br />
– und es wäre für Weißhaidinger<br />
auch ein absolutes Armutszeugnis,<br />
wenn die Flamme am 23. Juli<br />
nicht entzündet würde. „Ganz ehrlich:<br />
Wenn die Bundesliga spielen<br />
kann ... Wenn Tennisturniere ausgetragen<br />
werden können ... Wenn diverse<br />
Welt- und Europameisterschaften<br />
über die Bühne gebracht werden<br />
... Dann ist es für mich undenkbar,<br />
dass Olympia komplett gecancelt<br />
werden müsste. Dass es wohl leider<br />
ohne Zuschauer stattfinden wird –<br />
okay. Aber eine Absage? Das wäre<br />
ein Stich in den Rücken eines jeden<br />
Sportlers.“<br />
Der 29-Jährige ist ein Profi. Und<br />
bereitet sich als solcher ohnehin genauso<br />
vor, als ob die Spiele unumstößlich<br />
stattfinden würden. Was in<br />
Zeiten wie diesen eine richtig große<br />
Herausforderung ist. Zum Beispiel<br />
logistisch. Ursprünglich wäre geplant<br />
gewesen, im März ein Trainingslager<br />
in Lissabon zu absolvieren.<br />
Ohne Impfung nicht möglich,<br />
wurde ihm beschieden. Also switchte<br />
er auf Teneriffa um. Was für den<br />
sonnenhungrigen Urlauber wie ein<br />
Luxusproblem klingt, ist für einen<br />
Diskuswerfer eine echte Malaise.<br />
„In Portugal hätten wir rund um die<br />
Uhr trainieren können, auf Teneriffa<br />
sind wir in einem Komplex, wo es<br />
für uns einen Slot von eineinhalb<br />
Stunden am Tag gibt. Und den<br />
müssen wir uns noch mit anderen<br />
Athleten teilen.“<br />
EINE ABSAGE? DAS<br />
WÄRE EIN STICH IN<br />
DEN RÜCKEN EINES<br />
JEDEN SPORTLERS.<br />
Dazu kommt, dass die Situation<br />
auch eine echte Challenge für den<br />
Kopf ist. Denn natürlich spukt dem<br />
Oberösterreicher zwischen den Ohren<br />
herum, was passiert, wenn ihn<br />
eine Woche vor den Spielen das Virus<br />
erwischt und er dem Flieger<br />
nach Japan nur hinterherwinken<br />
kann. Oder wenn er Ende Mai zum<br />
Diamond-League-Meeting nach<br />
Doha fliegt und dort zehn Tage in<br />
Quarantäne müsste – allein im<br />
Hotel. „Diese Worst-Case-Szenarien<br />
sind bei mir derzeit präsenter als der<br />
Plan, wie wir die Form Ende Juli<br />
auf den Höhepunkt bekommen“,<br />
gibt er zu.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
Mit der Hilfe von biomechanischen<br />
Kameras (unten) will<br />
Weißhaidinger die 70-Meter-<br />
Marke angreifen.<br />
Die Lösung wäre natürlich eine Impfung,<br />
je früher, desto besser. Was für einen<br />
Olympiafahrer in einem Land wie<br />
Österreich ja auch machbar sein müsste.<br />
Eine These, zu der sich Weißhaidinger,<br />
ganz Diplomat, vornehm zurückhält.<br />
Und darauf verweist, dass der eine<br />
oder andere Konkurrent das Jaukerl bereits<br />
intus hat. „Man spricht immer<br />
von Chancengleichheit, die ja auch<br />
eine der Gründe war, warum Olympia<br />
verschoben wurde. Davon sind wir aktuell<br />
aber ein ganzes Stück weit entfernt.“<br />
Vielleicht schreibt ihm ja der<br />
eine oder andere Gegner eine Ansichtskarte<br />
aus Lissabon ...<br />
Weißhaidinger ist allerdings keiner,<br />
der jammert und sich auf verpasste<br />
Möglichkeiten oder ausgelassene Chancen<br />
konzentriert. Sein Fokus liegt darauf,<br />
das Optimum aus den gegebenen<br />
Umständen herauszuholen – und wenn<br />
möglich noch etwas mehr. Er weiß,<br />
dass er Defizite in Sachen Größe und<br />
Spannweite nur mit Technik wettmachen<br />
kann, und da kommt das Steckenpferd<br />
von ihm und seinem Trainer<br />
Gregor Högler ins Spiel: die Biomechanik.<br />
Der neueste Clou: Mit acht speziellen<br />
Kameras ist es seit Kurzem innerhalb<br />
weniger Minuten möglich, Würfe<br />
nach biomechanischen Gesichtspunkten<br />
(Drehmoment, Ellbogenwinkel<br />
usw.) zu analysieren und unmittelbar<br />
Schlüsse daraus zu ziehen. „Früher saß<br />
Gregor dafür nächtelang vor dem<br />
Computer und hat Tausende von<br />
Klicks gebraucht. Das ist ein großer<br />
Vorteil, von dem wir uns einiges versprechen.“<br />
Genauso wie von der Kältekammer,<br />
die „Luki“ seit Ende Februar in der<br />
Südstadt nutzen kann – und das nach<br />
jedem Trainingstag tut, was bei minus<br />
110 Grad nur bedingt ein Vergnügen<br />
ist, selbst wenn die Eiszeit nur drei Minuten<br />
dauert. Aber was tut man nicht<br />
alles, um auch den Bereich der Regeneration<br />
bestmöglich abzudecken. Denn:<br />
DER EFFEKT DER KÄLTE-<br />
KAMMER IST VERBLÜF-<br />
FEND. DA NEHME ICH<br />
GERNE IN KAUF, DASS ICH<br />
SELBST DREI STUNDEN<br />
SPÄTER EINE DECKE<br />
BRAUCHE, WEIL MIR<br />
IMMER NOCH KALT IST.<br />
„Für Sportler wie mich ist das Problematischste,<br />
die durch die Reibung im Training<br />
in den Gelenken entstehende Wärme<br />
runterzukühlen. Der Effekt ist verblüffend.<br />
Da nehme ich gerne in Kauf,<br />
dass ich selbst drei Stunden später auf<br />
der Couch eine Decke brauche, weil mir<br />
immer noch kalt ist.“<br />
Und das alles, um in Tokio das zu<br />
schaffen, wovon Weißhaidinger seit geraumer<br />
Zeit träumt: erstmals die 70-Meter-Marke<br />
zu übertreffen. Die wird wohl<br />
fallen müssen, um beim Medaillenkampf<br />
mittendrin statt nur dabei zu<br />
sein. Dass das Ziel realistisch ist, weiß<br />
Weißhaidinger. Und auch seine besten<br />
Freunde ahnen es. Spätestens, seitdem<br />
bei den Spieleabenden endlich wieder<br />
die Fetzen fliegen.<br />
Fotos: ÖOC/GEPA, privat<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
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DR. GERHARD ZALLINGER,<br />
BEIM ÖFB FÜR DIE FITNESS<br />
DER NATIONALSPIELER ZU-<br />
STÄNDIG, ÜBER ZU VIEL BE-<br />
LASTUNG, DIE WICHTIGKEIT<br />
VON REGENERATION UND<br />
WELCHE FEHLER EIN „HOB-<br />
BY-LEISTUNGSSPORTLER“<br />
AUF KEINEN FALL MACHEN<br />
SOLLTE. UND ER ERKLÄRT,<br />
WORAUF ES BEI DER VORBE-<br />
REITUNG AUF DIE EURO<br />
ANKOMMT.<br />
INTERVIEW: MARKUS GEISLER<br />
LIMIT!<br />
UEFA. Inzwischen bestreiten wir ausschließlich<br />
Lehrgänge mit drei Spielen,<br />
dadurch schrumpft die Zeit des Trainings<br />
auf ein Minimum.<br />
Stichwort: Überbelastung.<br />
Die Spielpläne sind jetzt, auch durch<br />
Corona bedingt, am absoluten Limit.<br />
Viele unserer Spieler haben innerhalb<br />
von acht Tagen drei Spielbelastungen.<br />
Mehr verträgt es nicht. Mit ausreichend<br />
großen Kadern, Rotation und einer guten<br />
Be- und Entlastungsplanung ist das<br />
Pensum noch machbar, die Betonung<br />
liegt auf noch. Schauen Sie sich nur die<br />
Situation im kommenden Sommer an.<br />
Seit Marcel Koller 2011 das Teamchefamt<br />
übernahm, sind Sie beim ÖFB als<br />
Athletikcoach für die Fitness der<br />
A-Teamspieler zuständig. Könnte man<br />
Ihr erstes Training von damals heute<br />
noch genauso machen oder hat sich<br />
der Bereich in den vergangenen zehn<br />
Jahren stark verändert?<br />
Es hat sich nicht radikal verändert. Es<br />
geht bei uns nicht darum, die Fitness der<br />
Spieler zu entwickeln, sondern Profis,<br />
die mit ganz unterschiedlichen Belastungen<br />
zu uns kommen, matchfit zu machen,<br />
ihr Level zu halten. Was sich sehr<br />
wohl verändert hat, ist die Planung der<br />
Sie meinen, wenn die EURO – hoffentlich<br />
– vor der Tür steht.<br />
Die Spieler kommen aus ihrer vollen<br />
Ligabelastung, haben bis zum Start der<br />
Vorbereitung gerade einmal vier Tage<br />
Pause. Bei manchen kommen noch der<br />
Cup und internationale Bewerbe dazu.<br />
Da muss ich sagen: Das liegt schon<br />
knapp über dem Limit!<br />
Es gibt bei Teamsportarten den Trend<br />
zur Individualisierung, das Ausrichten<br />
des Trainings auf die Belastung des<br />
Einzelnen. Wie kompliziert ist dieser<br />
Spagat bei einem 23-Mann-Kader?<br />
Fotos: Gepa-Pictures.com<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
Dr. Gerhard Zallinger gilt<br />
nicht nur beim ÖFB als<br />
Lichtgestalt auf dem Gebiet<br />
der Sportwissenschaft.<br />
Das ist die große Challenge. Mein Leitsatz<br />
ist schon lange: Fußball ist ein Individualsport<br />
und ein Mannschaftsspiel.<br />
Die Herausforderung ist, das Training so<br />
weit wie möglich zu individualisieren,<br />
dann aber die Mannschaft so lange wie<br />
notwendig zusammenzuführen, um den<br />
taktischen Verbund hinzubekommen.<br />
Sie haben mit Marcel Koller und Franco<br />
Foda zwei Teamchefs erlebt. Haben<br />
beide unterschiedliche Herangehensweisen<br />
an die Fitnessfrage?<br />
Nein, und doch ist jeder Trainingstag anders.<br />
Das Trainerteam plant die taktischen<br />
Inhalte, daraus ergibt sich automatisch<br />
eine Beanspruchung auf der körperlichen<br />
Seite. Wir schauen dann, dass die<br />
Belastung für diesen Tag optimal passt.<br />
Zur Trainingssteuerung gehört auch<br />
die Regeneration. Ein großes Thema<br />
bei Lehrgängen?<br />
Vielleicht das größte. Ein Training,<br />
nach dem man nicht regeneriert, macht<br />
keinen Sinn. Zur ganzen Medaille gehört<br />
auch die Seite, aus einem Training<br />
fast vollständig regeneriert herauszukommen.<br />
Dann nehmen Sie uns doch mal mit.<br />
Die Vorstellung bei vielen ist ja die,<br />
dass die Burschen trainieren, essen<br />
und dann Play Station spielen. Wie ist<br />
es wirklich?<br />
Es gibt genaue Vorgaben, sowohl nach jedem<br />
Training als auch nach jedem Spiel<br />
werden alle Faktoren abgedeckt. Es kann<br />
durchaus sein, dass jemand auch mal Play<br />
Station spielt, das kann für einen jungen<br />
Mann in gewissen Situationen eine sinnvolle<br />
Regenerationsmaßnahme sein. Aber<br />
klar, es gibt signifikante und entscheidendere<br />
Methoden. Wir sorgen dafür, dass<br />
diese a) bereitstehen und b) von den<br />
Spielern genutzt werden.<br />
Von was konkret reden wir? Eistonne?<br />
Sauna?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
Das kann sowohl als auch sein und<br />
hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens:<br />
Wie war die Belastung? Zweitens:<br />
Was ist der Spieler gewohnt? Drittens:<br />
Wie weit ist es noch zum Spiel? Das<br />
geht von der Ernährung, über den<br />
Schlaf bis zu unmittelbaren Methoden<br />
wie Mobilisationseinheiten nach dem<br />
Training. Wenn ein Spieler gerne in die<br />
Sauna geht, kann das sinnvoll sein –<br />
aber nur, wenn das Spiel noch ein paar<br />
Tage entfernt ist, weil sonst der Flüssigkeitsverlust<br />
kontraproduktiv ist.<br />
Regeln, die auch für einen ambitionierten<br />
Hobbysportler gelten, oder?<br />
Absolut. Wenn ein Training stattfindet,<br />
findet immer auch Ermüdung statt. Das<br />
nächste Training ist nur dann sinnvoll,<br />
wenn die Ermüdung halbwegs aus dem<br />
Organismus draußen ist. Der Vorteil,<br />
den ein Profisportler hat, ist der Faktor<br />
Zeit. Er trainiert zwar mehr, hat aber<br />
auch mehr Zeit, Regenerationsmaßnahmen<br />
bewusst und zum richtigen Zeitpunkt<br />
zu setzen. Das ist bei einem „Hobby-Leistungssportler“,<br />
wie ich ihn nenne,<br />
viel schwerer in die Alltagsbeanspruchung<br />
zu integrieren. Gibt er dem<br />
Körper zu wenig Zeit zur Erholung,<br />
kann das zu chronischer Ermüdung führen,<br />
die weitere Leistungssteigerungen<br />
erschwert oder gar verhindert.<br />
Sie selbst sind Spezialist für vegetatives<br />
Training, was ja zum Bereich der<br />
Regeneration gehört.<br />
Das ist Regeneration in sehr großem<br />
Stil, da es den gesamten Organismus<br />
entlastet.<br />
DAS NÄCHSTE<br />
TRAINING IST<br />
NUR DANN SINN-<br />
VOLL, WENN<br />
DIE ERMÜDUNG<br />
HALBWEGS<br />
AUS DEM<br />
ORGANISMUS<br />
DRAUSSEN IST.<br />
Jede<br />
Übungseinheit<br />
beim<br />
Nationalteam<br />
ist mit<br />
Teamchef<br />
Franco Foda<br />
abgestimmt.<br />
Erklären Sie doch mal möglichst kurz,<br />
was es mit dem vegetativen Training<br />
auf sich hat.<br />
Die Methode geht davon aus, dass wir<br />
als Organismus ein fühlendes, emotionales<br />
Wesen sind und nicht nur ein mechanischer<br />
Bewegungsapparat. Unsere<br />
emotionale Basis trägt viel dazu bei, wie<br />
verschiedene Prozesse im Organismus<br />
laufen, und ist zuständig, wie Muskelspannung<br />
aufgebaut wird. Je nachdem,<br />
wie Erfahrungen, teils schon frühkindliche,<br />
auf den Organismus eingewirkt haben,<br />
merkt man, dass die Leistungsfähigkeit<br />
hie und da nicht das volle Potenzial<br />
ausschöpft. Das kann durch vegetatives<br />
Training aufgelöst werden.<br />
Das Ganze ohne Berührung und Manipulation.<br />
Es funktioniert über Atmung, leichte<br />
Bewegungen, viel Ruhe, bei der der Organismus<br />
zu einer Art Selbstregulation<br />
kommt. Gefühlt ist es aber durchaus intensiv,<br />
wenn Spannungen gelöst werden.<br />
Wenden Sie das bei der Nationalmannschaft<br />
auch an?<br />
Das kann auf Wunsch oder in Absprache<br />
durchaus stattfinden, gehört aber<br />
nicht zu meinen unmittelbaren Aufgaben<br />
dort. Es gibt Spieler, die das nachfragen,<br />
manchmal machen wir es auch<br />
in Kleingruppen nach einem Spiel.<br />
Blicken wir zum Schluss in Richtung<br />
EURO. Wie herausfordernd wird die<br />
Aufgabe, die stark und verschieden<br />
belasteten Spieler auf ihr Fitnessmaximum<br />
zu bekommen?<br />
Das ist die Kunst! Und es ist ja nicht<br />
nur eine körperliche Frage. Wir müssen<br />
einen Einklang schaffen aus einem<br />
hohen emotionalen Moment auf der<br />
einen und einem gut ausbalancierten<br />
körperlichen Moment auf der anderen<br />
Seite. Das ist der Schlüssel. Da braucht<br />
es manchmal den Mut zur Lücke, da<br />
man sich Frische und Fitness in so kurzer<br />
Zeit einfach nicht komplett antrainieren<br />
kann.<br />
Sie waren 2016 in Frankreich auch<br />
schon dabei. Gibt es auf diesem Level<br />
bei einem Turnier signifikante<br />
Unterschiede, was den Fitnesslevel<br />
der einzelnen Mannschaften angeht?<br />
Nein. Vieles ergibt sich ja auch aus<br />
dem Spielverlauf heraus. Fußball ist,<br />
konditionell gesehen, keine Maximierungsaufgabe,<br />
sondern eine Ökonomisierungsaufgabe.<br />
Wenn du mit ganz<br />
wenig Aufwand viel Erfolg erzielst, ist<br />
es auch recht. Wenn ich an 2016 zurückdenke:<br />
In unserer letzten von sechs<br />
Halbzeiten, gegen Island, konnten wir<br />
körperlich nochmal richtig zulegen,<br />
was sich leider nicht im Ergebnis niedergeschlagen<br />
hat. Ab der 70. Minute<br />
war Island stehend k.o. Trotzdem haben<br />
wir es nicht geschafft, das entscheidende<br />
Tor zu erzielen und damit die<br />
Gruppenphase zu überstehen. Daran<br />
sieht man, wie schwierig es ist, Ergebnisse<br />
auf ein Einzelkriterium wie körperliche<br />
Fitness zurückzuführen.<br />
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EGYD<br />
GSTÄTTNER<br />
Der Klagenfurter<br />
ist freier<br />
Schriftsteller<br />
und Hobbysportler.<br />
DER DICHTER UND<br />
SEIN DYNAMO<br />
Ein wirklicher Dichter hat überhaupt keine<br />
Lust, mit einem anderen Dichter (oder sonst<br />
wem) über Dichtung zu reden. Und noch<br />
schlimmer als das Gerede über Dichtung ist das Gerede<br />
über seine Dichtung.<br />
Wenn mein Lieblingsdichter im Publikum bei einem<br />
seiner Dramen sitzt, schaut er ständig auf die<br />
Uhr und kann es gar nicht erwarten, bis der „Krempel“<br />
endlich fertiggespielt ist, damit er wieder nach<br />
Hause fahren kann – mit dem Fahrrad. Wenn er bei<br />
einer Lesung am Podium sitzt, verhält er sich als<br />
Hauptakteur genauso. Wer zum wahren Kern des<br />
Dichters vordringen will, muss sich auf eine ganz<br />
andere Lauer legen und versuchen, ihn in flagranti<br />
in der Fahrradabteilung von Sports Experts oder<br />
Gigasport zu erwischen. Da lebt er, da liebt er, da<br />
leidet er! Da lebt er auf, da kommt er in Rage! Da<br />
hat er stundenlang Gesprächsstoff. Denn die billigen<br />
Fahrräder sind mies. Und die teuren sind auch mies.<br />
Die gebrauchten Fahrräder sind: Fäkalausdruck. Die<br />
neuen sind auch: Fäkalausdruck. Entweder kaputt<br />
oder kompliziert oder kaputt und kompliziert. Sie<br />
quietschen und rasseln, scheppern und schleifen: So<br />
revolutionär kann die revolutionärste, so innovativ<br />
die innovativste Biketechnologie nicht sein, dass die<br />
Bikes nicht unrund wie eh und jäh führen. Sie eiern,<br />
sie sind immer desolat und heimtückisch. Fahrräder<br />
sind wie das ganze Leben.<br />
Denn kaum bringt man die falschen Luder schwitzend<br />
& keuchend & schiebend zur Reparatur (an<br />
den Stadtrand!!), quietschen und rasseln sie nicht<br />
mehr, eiern und scheppern und schleifen sie nicht<br />
mehr und fahren so rund, dass der Reparateur den<br />
errötenden Reklamateur fragen kann: Ja, was haben<br />
Sie denn? Aber kaum hat man den Drahtesel oder<br />
die Aluminiumspinne unverrichteter Dinge wieder<br />
in die nackte Realität hinausgeschoben und schickt<br />
sich an, in die Pedale zu treten, quietscht und rasselt<br />
es wieder, es scheppert und schleift – und bis in alle<br />
Ewigkeit keine Aussicht auf Besserung.<br />
So sind die Heimtücke und die Hinterlist, die Defekte<br />
und Fallen der Fahrräder ein Sinnbild für das<br />
ganze Leben, das Leben ein Sinnbild für Dichtung,<br />
die Dichtung ein Sinnbild für Fahrräder oder undichte<br />
Fahrradreifen oder Mäntel oder was weiß ich<br />
… Und trotzdem drängt es mich in die freie Natur<br />
hinaus, um in die Pedale zu treten …<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
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TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />
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Wolfgang Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Stephan Skrobar<br />
FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
03/<strong>2021</strong><br />
erscheint am<br />
4. Juni<br />
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