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SPORTaktiv April 2021

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APRIL/MAI <strong>2021</strong><br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />

MINISTER-RAT<br />

KOGLER ÜBER<br />

SPORT-VERBOTE<br />

WIEDER DA<br />

COMEBACK<br />

NACH CORONA<br />

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Firmensitz: Hermagor-Pressegger See · LG Klagenfurt M


EDITORIAL<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />

klaus.molidor@styria.com<br />

Foto: Thomas Polzer<br />

EINLADUNG<br />

DES LEBENS<br />

So schnell kann es gehen. Vor Kurzem habe ich um das Leben eines<br />

Freundes gebangt. Von einer Sekunde auf die andere. Da bleibt für einen<br />

Moment alles stehen. Und dann zischen unter der Schädeldecke die Gedanken,<br />

Werte, Wichtigkeiten hin und her, sortieren sich neu, so schnell<br />

schaust du nicht. Auf einmal siehst du klar, was rundherum passiert, wie<br />

unerträglich nichtig und deplatziert vieles ist. Dass mit der Krise Angst<br />

gemacht wird, nur um die eigenen Interessen durchzusetzen, dass Leute<br />

Selbstdarstellerei mit Leistung verwechseln, dass die Fakten zurechtgebogen<br />

werden, nur damit die eigene Bubble aufrecht bleibt. Die Wahrheit<br />

könnte ja unbequem sein oder Einschnitte in den eigenen Komfort bringen<br />

oder einfach nur dazu zwingen, das eigene Handeln einmal wirklich<br />

zu hinterfragen. Siehe Corona-Demos, Klimawandel, Fake News.<br />

Wie wohltuend sind da die Geschichten dieser Ausgabe, die zeigen, dass<br />

echte Größe kein Getöse braucht. Der Radfahrer, der neben Familie, Job<br />

und Studium noch 38.000 Kilometer abgespult hat und nicht einmal<br />

seinen Namen erwähnt haben wollte. Die Bergretterin, die sich für Frauen<br />

stark macht und Jahr für Jahr Dutzende Leben rettet. Auch das Leben<br />

derer, die sie aufgrund ihres Geschlechts abschätzig behandelt haben. Wir<br />

wollen euch mit dieser Ausgabe echte Motivation bringen, euer Leben zu<br />

ändern – indem wir euch Leute vorstellen, denen das gelungen ist. Indem<br />

wir euch Tipps geben, worauf man verzichten kann, wie man sich in Form<br />

bringt, was man vom Sport in den Alltag mitnehmen kann – weil der oft<br />

ein Spiegel des Lebens (siehe Seite 102) ist. Vielleicht bringen euch die<br />

Storys zum Schmunzeln, zum Nachahmen oder zum Nachdenken. Darüber,<br />

worum es wirklich geht im Leben.<br />

Mich hat dieser Moment, im dem ich gebangt habe, wach gerüttelt. Das<br />

zu beherzigen, was mein Freund immer predigt, nämlich das Mark des<br />

Lebens in sich aufzusaugen. Oder wie er sagt: „Auf was willst du denn<br />

warten?“ Danke mein Freund, Botschaft angekommen. Aber sag’s mir das<br />

nächste Mal einfach wieder ins Gesicht und lass mich nicht zittern.<br />

STABILE<br />

GELENKE<br />

DURCH MEDI KOMPRESSION<br />

THANK US LATER<br />

HIKING LIGHT<br />

MERINO<br />

COMPRESSION<br />

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HEARTBEAT<br />

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Vertrieb Österreich<br />

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INHALT<br />

TOP-STORY<br />

FIT<br />

14 „ES KNIRSCHT AN MANCHEN ECKEN“<br />

Sportminister Werner Kogler im großen Interview<br />

22 CARDIO VS KRAFT<br />

Was ist das bessere „Abnehmtraining“? Sechs Antworten.<br />

28 DIE LEISTUNG BEGINNT IM DARM<br />

Warum eine Fastenkur dein Leben verändern kann<br />

34 DIE RÜCKKEHR IN DEN SPORT<br />

Grundregeln für den Wiedereinstieg nach Covid und Co.<br />

RUN<br />

50 LÄUFT BEI IHR<br />

Frauen wie Anja Trieb befeuern den aktuellen Laufhype<br />

54 TRAINING FÜR DEN HEISSEN HERBST<br />

Leitfaden für deinen ersten 10er, Halbmarathon, Marathon<br />

60 BRUSTGURT ODER HANDGELENK<br />

Wie gut ist die Pulsmessung am Handgelenk schon?<br />

BIKE<br />

70 20 MAL 20 GEGEN DEN KONTROLLVERLUST<br />

Wie man das Motivationsloch effektiv bekämpft<br />

76 MEHR ALS EIN SPORT<br />

Grazer radelte 38.000 Kilometer in nur einem Jahr<br />

80 ICH PACKE IN MEINEN KOFFER ...<br />

Reisen mit dem Rad und was es dazu braucht<br />

OUTDOOR<br />

90 AUFGEPASST AUF DEN ALTSCHNEE<br />

Worauf man bei Berg- und Skitouren jetzt achten muss<br />

96 „DU MUSST EINEN VOGEL HABEN“<br />

Regina Poberschnigg ist Bergretterin aus Leidenschaft<br />

104 SPIEGEL DES LEBENS<br />

Profi Jacopo Larcher über Klettern als Lebensschule<br />

PRO<br />

50<br />

114 BEREIT FÜR NEUE TATEN<br />

Olympiahoffnung Lukas Weißhaidinger über die Coronazeit<br />

118 AM ABSOLUTEN LIMIT<br />

ÖFB-Fitnesstrainer Zallinger über die zu große Belastung<br />

122 IMPRESSUM<br />

90<br />

Fotos: Thomas Polzer, Koch Alpin<br />

6


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LESERBRIEFE<br />

LESERFORUM<br />

DER NÖTIGE KICK<br />

Liebes <strong>SPORTaktiv</strong>-Team. Ich<br />

möchte euch für eure wirklich tolle<br />

Arbeit mit dem Magazin gratulieren.<br />

Nicht nur diverse Produkttests<br />

und -empfehlungen helfen mir als<br />

Sportler und Läufer immer wieder<br />

mal weiter. Vor allem sind es die Interviews<br />

und Berichte, die neue Einblicke<br />

ermöglichen und mich schon<br />

öfter angespornt haben, mit dem<br />

letzten, aber nötigen „Kick“ das eine<br />

oder andere persönliche Ziel neu zu<br />

verfolgen oder wieder aufzunehmen.<br />

Egal, ob Toni Innauer oder Dalai<br />

Lama – oft reichen wenige Zeilen,<br />

um mit eurer Hilfe geistig und/oder<br />

vor allem sportlich AKTIV zu bleiben<br />

oder es im Alltagstrott wieder zu<br />

werden. Danke und weiter so!<br />

Thomas Sommeregger, Salzburg<br />

POST AUS TSCHECHIEN<br />

Liebe Redaktion! Ihr großartiges<br />

Magazin habe ich am Anfang als<br />

eines unter „Tausenden“ weiteren<br />

Gratis-Magazinen (im Sporthandel)<br />

wahrgenommen. Mittlerweile bin<br />

ich ein treuer Leser von <strong>SPORTaktiv</strong><br />

geworden und auch sehr dankbar<br />

für Eure großartigen Tipps, spannende<br />

Geschichten und atemberaubenden<br />

Bilder. Da ich beruflich<br />

viel Zeit in Brünn (Tschechien)<br />

verbringe und Ihr Magazin immer<br />

DU HAST LOB, KRITIK, FRAGEN ODER TIPPS FÜR UNS<br />

UND ALLE LESER? DANN BIST DU HIER AM WORT!<br />

SCHREIBE UNS AN LESERBRIEF@SPORTAKTIV.COM<br />

ODER ONLINE AUF UNSEREN SOCIAL-MEDIA- KANÄLEN<br />

AUF FACEBOOK UND INSTAGRAM. WIR FREUEN UNS,<br />

DICH KENNENZULERNEN UND SCHÄTZEN DEIN<br />

FEEDBACK. DEIN SPORTAKTIV-TEAM.<br />

mitnehme, habe ich so immer eine<br />

Art österreichische Breeze mit.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> wird auch in Tschechien<br />

gelesen. Weiter so!<br />

Ales Trnka, Wien/Brünn<br />

AUFWECKER<br />

Liebes <strong>SPORTaktiv</strong>-Team! Als<br />

begeisterte Läuferin habt Ihr mit<br />

dem Lauf-Special in der letzten<br />

Ausgabe voll ins Schwarze bzw.<br />

direkt in mein Läuferinnenherz<br />

getroffen. Danke dafür! Wobei ich<br />

ehrlicherweise gestehen muss, dass<br />

nicht sämtliche Artikel mich alleinig<br />

mit purer Freude erfüllt haben,<br />

denn gleich der Einstieg mit „Alles<br />

Abwechslung“ war einmal ein<br />

ordentlicher Aufwecker. Touchée,<br />

auch ich habe mich dabei ertappt,<br />

dass sich mein „Streckenrepertoire“<br />

auf ein bis zwei Lieblingsstrecken<br />

beschränkt. Diesen Tipp, mehr Abwechslung<br />

ins Laufen zu bringen,<br />

sowie auch die vielen anderen Tipps<br />

zur Ausrüstung nehme ich gerne<br />

mit auf meine nächste Laufrunde –<br />

und die führt gleich einmal in eine<br />

ganz andere Richtung.<br />

MMag. Andrea Sittinger, Graz<br />

AM PULS DER ZEIT<br />

In Zeiten wie diesen bin ich froh,<br />

ein Abo zu haben, da ich unnötige<br />

Menschenansammlungen meide.<br />

Trotzdem ist es mir extrem wichtig,<br />

mich im Freien bewegen und vielen<br />

Sportarten nachgehen zu können.<br />

Hier trifft <strong>SPORTaktiv</strong> für mich<br />

den Puls der Zeit. Ob das Laufen,<br />

Langlaufen oder Radfahren ist, es<br />

gibt viele interessante Anregungen,<br />

Tests und Berichte. Vor allem die<br />

Tests helfen mir oft bei Kaufentscheidungen.<br />

Vielen Dank für das<br />

lässige Magazin. Ein treuer Leser.<br />

Christian Dornhofer, Graz<br />

leserbrief@sportaktiv.com<br />

Bitte für eine Veröffentlichung deinen vollen<br />

Namen und den Wohnort angeben. Die Redaktion<br />

behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

BLEIB FIT.<br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN IM ABO<br />

Erhältlich bei Gigasport, Hervis, XXL Sports, ausgewählten freien Sporthändlern, den Top100<br />

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Abobestellung: 01-51414-800, abo@sportaktiv.com. www.sportaktiv.com<br />

8 <strong>SPORTaktiv</strong>


MIT DEM WIFI<br />

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Das WIFI Süd macht fit für sportliche<br />

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Foto: Region Villach Tourismus/Stefan Leitner<br />

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LESERCAMPS<br />

EINE TEILNAHME AN EINEM SPORTAKTIV-CAMP<br />

ZAHLT SICH AUS: EUCH ERWARTEN SPORTLICHE<br />

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1. TERMIN: 29. APRIL BIS 2. MAI<br />

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2. TERMIN: 27. BIS 30. MAI<br />

LEBENSFREUDE. ZUM findet in der Kärnten Therme/Warmbad-Villach<br />

BEISPIEL BEIM<br />

bzw. im Thermenhotel Karawankenhof statt<br />

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DER KÄRNTEN THERME<br />

IN VILLACH (FOTO) – TRAILRUNNING-CAMP<br />

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21. BIS 23. MAI<br />

WEITEREN AKTUELLEN findet in Leogang im Hotel Krallerhof statt<br />

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WIRD. UND WENN WIR<br />

Mehr Info auf der Seite 84<br />

DICH DANN BEI DEM<br />

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24. BIS 27. JUNI<br />

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findet in St. Anton am Arlberg statt<br />

WIR SEHEN UNS!<br />

Mehr Info im Bikeguide auf Seite 154<br />

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Lehrgänge Mentales Training<br />

8. 6., Di. 18 Uhr, WIFI Süd<br />

Diplomlehrgang Yogatrainer<br />

8. 9., Mi. 18 Uhr, WIFI Süd<br />

Diplomlehrgang Functional<br />

Fitnesstrainer<br />

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Informationen unter<br />

T. 0316/602-333<br />

Anmeldungen unter<br />

T. 0316/602-12 34<br />

www.stmk.wifi.at/gesundheit<br />

WIFI Steiermark


RAD FAHREN,<br />

SANFT UND<br />

WILD<br />

Klagenfurt liegt am Wörthersee<br />

und das Panorama bilden<br />

die schroffen Karawanken.<br />

Für Radfahrer ergeben sich<br />

rund um die Kärntner Landeshauptstadt<br />

ideale Bedingungen<br />

für jeden Anspruch.<br />

Es gibt sanft kupiertes Gelände<br />

genauso wie knackige<br />

Anstiege, man rollt durch die<br />

Natur und genießt vielerorts<br />

herrliche Ausblicke – wie auf<br />

dem Bild vom Radsberg aus.<br />

Die mediterrane Klagenfurter<br />

Innenstadt steht<br />

außerdem im Kontrast zur<br />

südalpinen Landschaft.<br />

Genau solche reizvollen<br />

Gegensätze zeichnen Klagenfurt<br />

am Wörthersee für<br />

genussvolle Rennradtage aus.<br />

Mehr Rad-Urlaubtipps zu<br />

Klagenfurt:<br />

www.visitklagenfurt.at<br />

Foto: Tourismus Region Klagenfurt am<br />

Wörthersee/Franz Gerdl<br />

10 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

11


12 <strong>SPORTaktiv</strong>


GRAZ<br />

MARATHON:<br />

#KRISENSICHER<br />

Von 8.–10. Oktober <strong>2021</strong> wird<br />

der Herbstklassiker für die ganze<br />

Familie stattfinden: Mit ultimativem<br />

Marathon-Feeling durch<br />

die Grazer Innenstadt, Tausenden<br />

begeisterten Zusehern und<br />

einzigartigem Flair! Apropos<br />

Flair. Dieses kann man beim<br />

Laufen, aber davor und danach<br />

natürlich auch beim Flanieren<br />

durch die Altstadt genießen.<br />

Um den Läufern den gewohnten<br />

Laufspaß bieten zu können,<br />

werden parallel drei Konzepte<br />

ausgearbeitet, um im Sinne der<br />

Gesundheit der Teilnehmer<br />

situationsbedingt rasch handeln<br />

zu können. Also: nicht warten,<br />

gleich anmelden:<br />

www.grazmarathon.at<br />

Infos zu Graz:<br />

www.graztourismus.at<br />

#visitgraz<br />

Foto: GEPA PICTURES<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

13


14 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

ES KNIRSCHT<br />

AN MANCHEN<br />

ECKEN


VIZEKANZLER UND<br />

SPORTMINISTER<br />

WERNER KOGLER<br />

IM INTERVIEW<br />

ÜBER ANLIEGEN DES<br />

BREITENSPORTS<br />

NACH EINEM JAHR<br />

CORONA KRISE. UND<br />

ÜBER DAS RADL IN<br />

SEINEM BÜRO.<br />

Olympia <strong>2021</strong> geht sich<br />

im Speerwurf nicht mehr<br />

aus. Werner Kogler versucht<br />

aber, Österreich in<br />

Bewegung zu halten.<br />

Foto: Gepa Pictures<br />

VON CHRISTOPH HEIGL UND<br />

CHRISTOF DOMENIG<br />

Wie oft werden Sie in Ihrer Funktion<br />

als Sportminister mit einem Anliegen<br />

aus dem Spitzensport konfrontiert –<br />

und wie oft im Vergleich dazu mit einem<br />

aus dem Bereich Freizeit- und<br />

Breitensport?<br />

Ich habe nicht Buch geführt, aber gefühlt<br />

sind die Anliegen des Breitensports<br />

deutlich häufiger an mich herangetragen<br />

worden. Das hängt aber wohl damit zusammen,<br />

dass im Spitzensport quer<br />

durch alle Phasen der Pandemie sehr viel<br />

möglich war, während der Breitensport<br />

abseits des Individualsports im Freien<br />

doch von vielen und langfristigen Einschränkungen<br />

betroffen war.<br />

Denken Sie, dass in der Pandemiezeit<br />

das allgemeine Bewusstsein in der<br />

Gesellschaft für den Wert von Sport<br />

und Bewegung gestiegen ist? Indizien<br />

gibt es dafür einige – von ausverkauften<br />

Fahrrädern über den Skitourenboom<br />

bis hin zu Strava-Daten.<br />

So pauschal ist das schwer zu beantworten.<br />

Es haben mit Sicherheit einige<br />

Sportarten profitiert, die pandemiebedingt<br />

im Vorteil waren – Radfahren,<br />

Skitouren, auch Tennis, also Sportarten,<br />

die allein betrieben werden können bzw.<br />

bei denen der Sicherheitsabstand leicht<br />

einzuhalten ist. Mannschafts- und Kontaktsportarten<br />

hatten es da schwerer.<br />

Generell glaube ich aber schon, dass vielen<br />

Menschen bewusster wurde, welchen<br />

Wert das gemeinsame Sporttreiben inner-<br />

und außerhalb von Vereinsstrukturen<br />

für sie hat.<br />

Der Zukunftsforscher Tristan Horx hat<br />

in unserer letzten <strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgabe<br />

zum neu aufkeimenden Bewegungsboom<br />

gemeint: „Es wird interessant<br />

sein, ob die Politik den Ball aufgreift<br />

– die Menschen einfach tun<br />

lässt oder den Drang zu Bewegung<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

15


auch aktiv unterstützt.“ Sehen Sie hier<br />

einen Auftrag für die Politik, „Bewegungskultur“<br />

stärker als bisher zu fördern?<br />

Auch im Sinne einer zukünftigen<br />

Entlastung des Gesundheitssystems?<br />

Das Festigen und Fördern einer Bewegungskultur<br />

ist einer der zentralen Aufträge<br />

an jeden Sportminister – nicht nur<br />

in Pandemiezeiten. Wir haben auch<br />

schon einiges auf den Weg gebracht,<br />

zum Beispiel das Erfolgsprojekt „Kinder<br />

gesund bewegen“ um 1,6 Mio. auf 8<br />

Mio. Euro erweitert. Wir haben auch<br />

dafür gesorgt, dass es beim niedrigschwelligsten<br />

aller Bewegungsangebote,<br />

„Bewegt im Park“, <strong>2021</strong> um 26 Prozent<br />

mehr Bewegungseinheiten geben wird.<br />

Zudem rollen wir heuer, gemeinsam mit<br />

den Sozialversicherungen, das Krankheits-Präventionsprogramm<br />

„Jackpot.fit“<br />

auf ganz Österreich aus. Ich könnte beliebig<br />

fortsetzen, auch unser Post-Corona-Fitnessprogramm<br />

für den Sport,<br />

#come backstronger, zielt mit vielen<br />

Maßnahmen auf das Fördern dieser besagten<br />

Bewegungskultur ab.<br />

Die Politik hat in der Coronakrise für<br />

den Umgang mit dem Sport viel Kritik<br />

abbekommen, etwa den Schulsport<br />

und den Vereinssport betreffend. Verständlich<br />

oder ungerecht?<br />

Aus der Sicht der Sporttreibenden, der<br />

DIE<br />

BEWEGUNGS-<br />

ARMUT IST<br />

EIN ERNSTES<br />

GESUNDHEIT-<br />

LICHES WIE<br />

WIRTSCHAFT-<br />

LICHES<br />

PROBLEM.<br />

Funktionärinnen und Funktionäre, der<br />

Sportstättenbetreiber nachvollziehbar.<br />

Auf der anderen Seite ersuche ich aber<br />

schon um Verständnis: Wir haben im<br />

Mai, Juni 2020 früher mehr zugelassen<br />

als die meisten europäischen Länder und<br />

wir sind auch jetzt wieder vorne dabei.<br />

Am 15. März wurde der Vereinssport<br />

mit Abstand für Minderjährige bis zum<br />

vollendeten 18. Lebensjahr ermöglicht –<br />

als einziger bundesweiter Öffnungsschritt<br />

und trotz steigender Infektionszahlen.<br />

Wir werfen regelmäßig einen<br />

Blick über die Grenzen und stellen fest:<br />

Es gibt ganz wenige Länder, die im Breitensport<br />

gleich viel oder mehr als Österreich<br />

zulassen.<br />

Die „tägliche Turnstunde“ bzw. „tägliche<br />

Bewegungseinheit“ in Schulen<br />

steht im Regierungsprogramm. Gerade<br />

was die Kinder und Jugendlichen betrifft,<br />

wird jetzt oft die Sorge geäußert:<br />

Statt Freude an Sport und Bewegung<br />

zu vermitteln, läuft man Gefahr, sie an<br />

iPad und Spielkonsole zu verlieren.<br />

Diese Gefahr ist nicht von der Hand zu<br />

weisen. Deswegen steuern wir mit<br />

#comebackstronger massiv dagegen.<br />

Eine Initiative aus diesem Maßnahmenkatalog,<br />

die sich bereits in Umsetzung<br />

befindet, ist der Sportscheck, für den wir<br />

neun Millionen Euro in die Hand nehmen.<br />

Hier fördert der Bund die Jahresmitgliedschaft,<br />

unter anderem auch von<br />

Kindern und Jugendlichen, die in den<br />

Sportverein zurückkommen oder als<br />

Mitglied neu gewonnen werden. Was<br />

die „tägliche Bewegungseinheit“ anbelangt,<br />

sind wir schon weiter als jede Vorgängerregierung:<br />

Seit Herbst hat eine<br />

Projektgruppe alle relevanten Daten recherchiert,<br />

aufbereitet und analysiert,<br />

hat Dutzende Gespräche mit sämtlichen<br />

Stakeholdern geführt. Im Laufe des<br />

Frühjahrs werden alle Erkenntnisse vorliegen,<br />

natürlich auch die Kosten. Dann<br />

wird sich herausstellen, ob und in welcher<br />

Form der Schulterschluss gelingt.<br />

Trotzdem: Hätte man nicht gerade bei<br />

den Kindern früher und gründlicher<br />

nach Lösungen suchen können, um<br />

Sportausübung zu ermöglichen – im<br />

Bereich Schulsport und genauso Vereinssport?<br />

Zur Klarstellung: Der Schulsport ist Sache<br />

des Bildungsministeriums. Trotzdem<br />

war ich natürlich alles andere als happy,<br />

als im Frühjahr 2020 die Schulen aufsperrten,<br />

der Sportunterricht aber ausgeklammert<br />

blieb. Man muss Bildungsminister<br />

Faßmann zugutehalten, dass er<br />

mit dem neuen Schuljahr einiges ermöglicht<br />

hat, zumindest Bewegung, wenn<br />

schon kein uneingeschränkter Sportunterricht<br />

stattfinden kann.<br />

Olympiasieger Felix Gottwald ist einer,<br />

der dafür plädiert, den Wert des<br />

Sports in der Gesellschaft neu zu denken<br />

– bis zu einer „Bewegungskultur“<br />

Foto: Gepa Pictures<br />

16 <strong>SPORTaktiv</strong>


wie etwa in Norwegen. Er hat auch<br />

immer wieder Kritik geübt am Umgang<br />

mit Sport in der Covid-Krise. Im Februar<br />

haben Sie jetzt Gottwald als neues<br />

Mitglied der Breitensport-Kommission<br />

in der Bundes-Sport Gmbh vorgestellt<br />

– warum Gottwald?<br />

Ich habe ihn nicht nur als neues Mitglied<br />

des BMKÖS in die Kommission<br />

für den Breitensport entsendet, er ist<br />

dort auch zum Vorsitzenden gewählt<br />

worden. Gut so, weil er wie kaum jemand<br />

für die Sache brennt. Die Sache,<br />

um die sich alles drehen sollte: Wie<br />

schaffen wir es als Nation, eine Bewegungskultur<br />

zu entwickeln? Wie schaffen<br />

wir es, der Bewegung Wichtigkeit in<br />

allen Lebensbereichen zu geben? Und<br />

vor allem: Wie schaffen wir es, die Zahl<br />

unserer gesund verbrachten Lebensjahre<br />

zu steigern?<br />

Stichwort Breitensport: Der Radsport<br />

boomt als Breitensport seit Jahren,<br />

Corona hat das verstärkt. In den Städten<br />

und draußen in den Wäldern und<br />

Bergen wird eifrigst geradelt – ein<br />

Umstand, der Sie als „Grüner“ und Politiker<br />

mit Gespür für die Umwelt ja<br />

besonders freuen muss, oder?<br />

Als Sportminister freut es mich, wenn<br />

sich die Menschen mit dem Mountainbike<br />

in der Natur bewegen – solange sie<br />

die Natur nicht als Spielplatz, sondern<br />

als Lebensraum begreifen, dem mit dem<br />

nötigen Respekt begegnet werden muss.<br />

Die Bewegungsarmut ist ein ernstes gesundheitliches<br />

wie wirtschaftliches Problem.<br />

Aber: Mit Frequenzen wie im letzten<br />

Jahr waren wir noch nie konfrontiert<br />

und da knirscht es an manchen Ecken.<br />

Insofern muss hier das legale Angebot<br />

nachziehen, da gibt’s Aufholbedarf. Insbesondere<br />

die Almwirtschaften sollen<br />

nicht das Gefühl bekommen, überrannt<br />

zu werden und deswegen die Freude an<br />

ihrem Tun verlieren.<br />

Der Mountainbikeboom stößt aktuell<br />

dort an seine Grenzen, wo Nachfrage<br />

und Angebot nicht zusammenpassen<br />

und immer das Damoklesschwert der<br />

Illegalität über den Bikern schwebt.<br />

Wie beobachten Sie das?<br />

Es ist so, wie Sie sagen – Angebot und<br />

Nachfrage passen nicht zusammen, sonst<br />

hätten wir das Problem nicht in dieser<br />

Form. Rund eine Million Menschen<br />

sitzt in Österreich in ihrer Freizeit auf<br />

dem Mountainbike, wenn man da nur<br />

eine Handvoll legaler Strecken anbietet,<br />

ist es nur eine logische Konsequenz, dass<br />

man die Freizeitnutzer in die Illegalität<br />

drängt – die Menschen wollen gerade in<br />

Pandemiezeiten die Natur genießen. Regeln<br />

und Lenkung bringe ich aber nur<br />

zusammen, indem ich für ein adäquates<br />

Angebot sorge.<br />

Welche Auswege sehen Sie im Nutzungskonflikt<br />

zwischen Land- und<br />

Forstwirtschaft, Jägerschaft, Tourismus,<br />

Grundbesitz, Freizeitkultur und<br />

zunehmender Rücksichtslosigkeit?<br />

Wo kann die Bundespolitik den Hebel<br />

Vollendet in<br />

Design & Technik.<br />

Der Kia XCeed.<br />

Mit seinem mutigen Design, dem sportlichen Crossover-Coupé-Styling und dem robusten und gleichzeitig unverwechselbaren chromgefassten<br />

Kühlergrill verdreht der neue XCeed garantiert jedem den Kopf. Designt für alle, die nicht nur ganz neue Wege gehen, sondern<br />

bei jeder Fahrt puren Nervenkitzel erleben wollen. Aber davon hast du sicher schon gehört, oder?<br />

CO 2 -Emission: 161-130 g/km, Gesamtverbrauch: 5,0-7,1 l/100km<br />

Symbolfoto. Satz- und Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.


ansetzen? Oder ist es Sache des Tourismus?<br />

Der Gemeinden?<br />

Ich würde darin eine ressortübergreifende<br />

Materie sehen. Eine klare Verantwortlichkeit<br />

auf Bundesebene wäre jedenfalls<br />

wünschenswert. Der springende<br />

Punkt ist aber die Vernetzung aller<br />

Waldnutzer – es wird nur funktionieren,<br />

wenn man die gegenseitigen Bedürfnisse<br />

akzeptiert und sich jede Nutzergruppe<br />

entlang dieser Bedürfnisse bewegt. In<br />

Österreich verzeichnen wir den zweitgrößten<br />

Anteil an privatem Waldbesitz<br />

in ganz Europa, das schafft gewisse Herausforderungen.<br />

Freigabe aller Forststraßen oder Insellösungen<br />

an Hotspots? – Wo sehen<br />

Sie mehr Umsetzungspotenzial?<br />

Die Freigabe der Forststraßen ist nicht<br />

der Weisheit letzter Schluss. Wir brauchen<br />

ein bedarfsgerechtes Angebot – natürlich<br />

an Hotspots, aber auch gleichmäßig<br />

über das Land verteilt. Die Menschen<br />

sollen ja nicht eine mehrstündige<br />

Anreise, möglicherweise noch mit dem<br />

Pkw, antreten müssen, sondern ihren<br />

Sport von der Haustür weg ausüben<br />

können.<br />

Könnten Sie als Sportminister, zuletzt<br />

kurz auch Justizminister, nicht handstreichartig<br />

ein neues Mountainbikegesetz<br />

erlassen ...?<br />

Diese Chance habe ich verpasst<br />

(schmunzelt). Von der rechtlichen Seite<br />

wäre es jedenfalls wünschenswert, das<br />

Haftungs- und Wegeerhalterthema für<br />

alle, die eine Strecke anbieten wollen,<br />

vom Tisch zu haben.<br />

DIE FREI­<br />

GABE DER<br />

FORST­<br />

STRASSEN<br />

IST NICHT<br />

DER<br />

WEISHEIT<br />

LETZTER<br />

SCHLUSS.<br />

Ernsthaft gefragt: Sollte es im Bund<br />

und in Wien nicht auch eine Mountainbike-Koordinatorenstelle<br />

geben,<br />

wie sie jetzt etwa auch in der Steiermark<br />

geschaffen wurde, um österreichweit<br />

die Initiativen und Interessensgruppe<br />

besser zu verknüpfen?<br />

Wie gesagt: Eine nationale Vertretung<br />

wäre angesichts der großen Menge an<br />

Sportausübenden sicher zielführend. Mit<br />

Valentina Höll, die ich letztes Jahr im<br />

Vorfeld der WM treffen durfte, und David<br />

Trummer haben wir auch im Spitzensport<br />

ein paar Topathleten vorzuweisen<br />

und wir wissen ja, dass so etwas eine<br />

Sportart dann immer weiter in die Breite<br />

bringt.<br />

Welches Fahrrad fährt der Herr Sportminister<br />

privat und wie steht es derzeit<br />

um die Abnützung von Kette und<br />

Reifen? Ist post Corona eine Tour oder<br />

ein Radurlaub geplant?<br />

Auf einem Downhillbike werden Sie<br />

mich möglicherweise nicht finden, aber<br />

seit letztem Jahr steht in meinem Büro<br />

auch ein eher gemütliches Fahrrad für<br />

Ausflüge auf die Donauinsel. Kette und<br />

Reifen sind bis dato allerdings weniger<br />

beansprucht worden, als ich es mir vorgenommen<br />

hatte.<br />

Foto: Gepa Pictures<br />

18 <strong>SPORTaktiv</strong>


Freude am Fahren<br />

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Stromverbrauch von 18,6 kW/h. Angegebene Verbrauchs- und CO 2 -Emissionswerte ermittelt nach WLTP.<br />

* Gültig bei Kaufvertragsabschluss bis 31.12.<strong>2021</strong> bzw. bis Beendigung der Bundesförderung. Die E-Mobilitätsförderung <strong>2021</strong> setzt sich<br />

zusammen aus dem Anteil des Bundes für Fahrzeuge mit einem Basispreis bis max. € 60.000,- (Wertangabe brutto, Bedingungen<br />

siehe www.umweltfoerderung.at) und dem Anteil der Fahrzeugimporteure (Wertangabe netto) beim Ankauf von Neufahrzeugen für<br />

folgende Modelle: BMW i3 BEV, BMW iX3 BEV, BMW F45 225xe Active Tourer, BMW G20 320e Lim., BMW G20 330e Lim., BMW G20<br />

330e xDrive Lim., BMW G21 320e Touring, BMW G21 330e Touring, BMW G21 330e xDrive Touring, BMW G30 520e Lim., BMW G30<br />

530e Lim., BMW G31 520e Touring, BMW F48 X1 xDrive25e, BMW F39 X2 xDrive25e, BMW G01 X3 xDrive30e.<br />

** Die staatliche Investitionsprämie für Unternehmen ist möglich bei Antragstellung bis 28. Februar <strong>2021</strong> und Setzung der ersten<br />

Maßnahme bis 31. Mai <strong>2021</strong> bei der Bundesförderstelle AWS (Nähere Infos und Voraussetzungen auf www.aws.at/corona-hilfendes-bundes/aws-investitionspraemie).<br />

Mehr Informationen zu den geförderten Fahrzeugen unter www.umweltfoerderung.at.<br />

Symbolfoto


© Berli Berlinski<br />

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Fotos: Getty Images (2), Under Armour, Hervis Sports<br />

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Ihr erstes eigenes „Brand House“<br />

hat die Sportartikelmarke Under<br />

Armour am 1. März in der PlusCity<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong> setzt den nächsten Expansionsschritt<br />

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ganz Österreich vertreten! Darunter<br />

im Hervis-Flagship-Store in Salzburg<br />

(Bild) und in den neuen Standorten in<br />

Wien/Stadlau und Innsbruck.<br />

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Der österreichische Pollenwarndienst<br />

hat seine App noch benutzerfreundlicher<br />

gestaltet. Allergiker haben das<br />

Ausmaß der Belastung durch die unterschiedlichen<br />

Allergieauslöser immer im<br />

Blick. Die App gibt es für Android- und<br />

iOS-Geräte kostenlos.<br />

www.pollenwarndienst.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

21


WAS IST DAS BESSERE<br />

„ABNEHMTRAINING“?<br />

SECHS FRAGEN<br />

UND ANTWORTEN<br />

ZUR SPORTLICHEN<br />

INTERVENTION GEGEN<br />

WINTERSPECK UND<br />

LOCKDOWN-HÜFTREIFEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

CARDIO<br />

VERSUS<br />

KRAFT<br />

22 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ob bloß die Winterträgheit<br />

dahintersteckt? Oder doch<br />

auch die seit einem Jahr andauernde,<br />

spezielle Situation<br />

mitschuld ist – mit ihrem<br />

homeoffice- und lockdownbedingten<br />

Mangel an Alltagsbewegung? Fest steht,<br />

dass sich jetzt im Frühling viele daranmachen,<br />

ein paar überschüssige Kilos<br />

loszuwerden, die sich im Lauf der Zeit<br />

angesammelt haben. Die einen schnüren<br />

dafür öfter als gewohnt die Laufschuhe,<br />

die anderen greifen aus Überzeugung zu<br />

Hantel und Co. Doch welche Trainingsart<br />

eignet sich wirklich besser zum<br />

Kampf gegen ein paar überschüssige<br />

Kilos? Wir haben bei SPORT aktiv-<br />

Fitnessexperte Kurt Steinbauer nachgefragt<br />

und fassen die Erkenntnisse in<br />

sechs Punkten zusammen.<br />

WELCHES<br />

AUSDAUER-<br />

TRAINING<br />

SOLL MAN ZUM<br />

ABNEHMEN<br />

WÄHLEN?<br />

WAS EIGNET SICH BESSER<br />

ZUM ABNEHMEN: AUSDAUER-<br />

ODER KRAFTTRAINING?<br />

Gleich eingangs die direkte Frage – und eine überraschend klare<br />

Antwort. Entgegen den widersprüchlichen Empfehlungen, die immer<br />

wieder kursieren, ist für Sportwissenschafter Steinbauer die<br />

Antwort durch die wissenschaftliche Studienlage eindeutig: „Ausdauersport<br />

ist besser geeignet, um Gewicht zu verlieren“. Es gibt<br />

dabei allerdings doch einige „Wenns und Abers“ zu beachten.<br />

Abnehmen funktioniert grundsätzlich bekanntlich durch eine negative<br />

Energiebilanz – es muss mehr Energie verbraucht werden, als zugeführt<br />

wird. „In der Praxis braucht es aber einen recht hohen zusätzlichen<br />

Energieverbrauch, um nur durch Sport abzunehmen. Mit<br />

moderaten Umfängen funktioniert es nicht, zumindest nicht ohne<br />

zusätzliche Ernährungsintervention“, erklärt Steinbauer. 1500 zusätzlich<br />

pro Woche durch Sport verbrauchte Kilokalorien (kcal) sind zum<br />

Abnehmen das Minimalziel, „wesentlich besser wird der Nutzen,<br />

wenn es Richtung 3000 kcal in der Woche geht. Bei noch höheren<br />

Sportumfängen wird dann der Zusatznutzen wieder schwächer“.<br />

2500 bis 3000 kcal durch Sport zusätzlich zu verbrauchen, ist also<br />

ein guter Ansatz. „Wir sprechen hier allerdings von 30 oder mehr<br />

Laufkilometern“, gibt Steinbauer zu bedenken. Sporteinsteiger kommen<br />

gar nicht sinnvoll auf so ein Pensum, ohne sich zu überfordern.<br />

Mit zwei einstündigen Laufeinheiten im „Wohlfühltempo“ etwa liegt<br />

man unter 1500 kcal und kann ohne zusätzliche Ernährungsintervention<br />

mit keinerlei „gewichtsregulierenden“ Effekten rechnen. „Viele<br />

scheinen zudem mehr Hunger zu bekommen, wenn sie mehr Sport<br />

betreiben“, weiß Steinbauer – dazu aber später mehr.<br />

Immer wieder geistert ja ein „Fettverbrennungspuls“ herum. Die Theorie besagt, dass man mit<br />

Training in einem moderaten Pulsbereich die Fettreserven zum Schmelzen bringt. „Der Körper bedient<br />

sich aber beim Sport nicht direkt an Bauch- oder Hüftfett“, stellt der Sportwissenschafter eine<br />

gängige falsche Vorstellung richtig. Grundsätzlich erfolgt die Energieversorgung beim Sport bekanntlich<br />

einerseits über die limitierten Kohlenhydrat- bzw. Glykogenspeicher, auf die der Körper<br />

relativ einfach in jedem Belastungsbereich zugreifen kann. Bloß sind diese nach 1,5 Stunden leer.<br />

Andererseits sind Fette Energiequellen, die können aber nur im moderaten Pulsbereich verstoffwechselt<br />

werden. Ausdauersportler müssen daher für längere Belastungen ihren Fettstoffwechsel<br />

trainieren. Je besser man trainiert ist, desto ökonomischer funktioniert die Energiebereitstellung<br />

insgesamt und es gelingt dem Körper besser, sowohl Glykogen als auch Fettsäuren in den Muskeln<br />

einzuspeichern, die dann zur Energieversorgung im Sport herangezogen werden.<br />

Mit einem direkten Abbau von Körperfett hat das alles aber nichts zu tun. Wer etwa 2,5 Stunden<br />

pro Woche in Sport investiert, hat mit 2 Fettstoffwechseltrainings einen viel kleineren Energieumsatz<br />

als mit 3 x 50 Minuten Intervalltraining. Intervallbelastungen sind somit eindeutig der Vorzug<br />

zu geben, wenn das Ziel Abnehmen heißt. Mit Intervalltrainings lässt sich auch der Fitnesszustand<br />

am schnellsten steigern, was zu einem höheren Energie umsatz im Training führt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

23


WELCHE ROLLE SPIELT<br />

KRAFTTRAINING?<br />

präsentiert von<br />

Trotz des eingangs Festgehaltenen ist auch Krafttraining wichtig!<br />

„Eine trainierte Muskulatur und höhere Muskelmasse erhöhen den<br />

Grundumsatz“, erklärt Kurt Steinbauer. Der „Sockel“, von dem aus<br />

der tägliche Energiebedarf gerechnet werden darf, ist also umso höher,<br />

umso mehr Muskelmasse vorhanden ist. Mit Krafttraining beeinflusst<br />

man auch das Verhältnis zwischen Muskulatur und Körperfett<br />

positiv. Und es wirkt einem natürlichen Muskelabbau entgegen,<br />

der ohne gezieltes Krafttraining ab etwa dem 30. Lebensjahr eintritt.<br />

Auch hier gleich die wichtige Frage angehängt: Welche Art von Krafttraining<br />

soll fürs Abnehmen am besten durchgeführt werden? Man<br />

muss abwägen: „Bei einem klassischen Muskel aufbautraining ist<br />

der Kalorienumsatz im Training ziemlich klein, während er bei einem<br />

intensiven Kraftausdauertraining, etwa in Form eines Zirkeltrainings,<br />

während des Trainings sehr hoch ist“, sagt Steinbauer. Der positive<br />

Langzeiteffekt des Muskelaufbaus ist allerdings ebenfalls mitzubedenken.<br />

Die Praxiserfahrung zeigt dem Fitnessstudiobetreiber Steinbauer:<br />

„Mit reinem Krafttraining nimmt kaum jemand ab – es sei<br />

denn, man greift zusätzlich bewusst über die Ernährung ein.“<br />

Kleine Zeitung<br />

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grazmarathon.at<br />

WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />

KALORIEN-<br />

VERBRAUCH<br />

DURCH SPORT<br />

Durchschnittswerte<br />

pro Stunde Sport zur<br />

Orientierung – berechnet<br />

von Sportwissenschafter<br />

Kurt Steinbauer:<br />

Laufen 8 km/h: (75 kg) 620 kcal, (60 kg) 520 kcal<br />

Laufen 10 km/h: 770 kcal, 650 kcal<br />

Intervalllauf: 750–850 kcal, 640–710 kcal<br />

Ergometer 150 Watt: 586 kcal<br />

Ergometer 80 Watt: 313 kcal<br />

Zirkeltraining Cardio+Kraft: 400–900 kcal*<br />

Muskelaufbautraining: 370 kcl, 170 kcal<br />

Bergwandern: 250–500 kcal<br />

Schwimmen: 340–600 kcal<br />

*hängt stark vom Trainingszustand ab<br />

IVWAS IST MIT DEM<br />

NACHBRENNEFFEKT?<br />

Krafttraining setzt einen „Nachbrennneffekt“ in Gang, der Energieumsatz<br />

bleibt auch in den Stunden nach dem Training erhöht<br />

– das wird oft kolportiert als Grund, Krafttraining den Vorzug zu<br />

geben. Von Kurt Steinbauer gibt es hier einige wichtige Präzisierungen:<br />

„Den Nachbrenneffekt kann man sowohl mit Kraft- als<br />

auch mit Ausdauertraining in Gang setzen, aber immer nur mit<br />

sehr hohen Belastungen.“ Heißt beim Krafttraining etwa: drei<br />

Sätze und am Ende wirklich hart ausbelasten, bis zum Versagen<br />

der Kraft. Im Ausdauerbereich würde sich etwa ein „Schnelligkeitsausdauertraining“<br />

eignen: „Zum Beispiel 10 x 200 Meter<br />

sprinten mit jeweils 4 Minuten Pause“. Im Gesundheitssport<br />

trainiert jedoch kaum jemand mit so hohen Intensitäten, um<br />

vom Nachbrenneffekt wirklich zu profitieren, und für Sporteinsteiger<br />

ist so ein hartes Training gar nicht geeignet.


V<br />

WARUM IST ES ALSO<br />

OHNE ERNÄHRUNGSINTER-<br />

VENTION SO SCHWIERIG?<br />

Weil, wie eingangs erwähnt, der zum Abnehmen benötigte Sportumfang<br />

ziemlich groß ist – während 500 kcal pro Tag (und damit 3500 kcal pro<br />

Woche) über die Ernährung vergleichsweise einfach einzusparen sind. Zur<br />

Einordnung: Um ein Kilogramm Körpergewicht abzunehmen, müssen<br />

7000 kcal mehr verbraucht als zugeführt werden. Wichtig bei Ernährungsinterventionen<br />

ist, trotz Kaloriendefizit auf Ausgewogenheit und auf eine<br />

gute Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen zu achten.<br />

Wer sich bewusst ernährt, kann auch mit dem durchs höhere Sportpensum<br />

entstehenden zusätzlichen Hungergefühl bewusster umgehen und<br />

tappt weniger leicht in die „Belohnungsfalle“: „Ich hab ja Sport gemacht,<br />

jetzt muss ich es mit dem Essen nicht so genau nehmen“ – ein Irrglaube.<br />

VIWELCHES FAZIT<br />

LÄSST SICH ZIEHEN?<br />

Am besten dreht man an beiden Stellschrauben, Bewegung und Ernährung,<br />

gleichzeitig. „Die Ernährung steht dabei erfahrungsgemäß an oberster<br />

Stelle“, sagt Kurt Steinbauer – der aber auch betont, dass ein Abnehmen<br />

über die Ernährung allein eben auch nicht gut funktioniert: „Bewegung<br />

unterstützt beim Abnehmen und hilft, nicht wieder zuzunehmen.“<br />

TAR<br />

300 TEAMS<br />

KILO-<br />

264 METER<br />

16,129 METER<br />

04 — 11<br />

SEPTEMBER<br />

<strong>2021</strong><br />

#transalpinerun<br />

#tarfamily<br />

TEAMS<br />

RUN2<br />

200<br />

59<br />

HÖHEN-<br />

KILO-<br />

METER<br />

HÖHEN-<br />

METER 3,814<br />

04 — 05<br />

SEPTEMBER<br />

<strong>2021</strong><br />

#run2tar<br />

TRANSALPINE-RUN.COM<br />

„Softer“ Sport allein aber, etwa viermal in der Woche eine halbe Stunde<br />

am Ergometer radeln, hat einen guten Gesundheitseffekt, ist zum Abnehmen<br />

aber nicht geeignet. Damit liegt man bei vielleicht 1000 kcal Verbrauch,<br />

die man meist unbewusst gleich wieder zuführt. „Mäßiger Sport<br />

führt manchmal eher zu mehr Gewicht, weil man das Gefühl hat, mehr<br />

essen zu dürfen“, sagt Steinbauer.<br />

ITALY<br />

Milano<br />

Foto: Kurt Steinbauer<br />

Von der Sportseite ist Ausdauersport vorzuziehen<br />

– und von den gängigen und einfach<br />

durchzuführenden Sportarten ist wiederum<br />

Laufen am besten geeignet. Krafttraining<br />

allein ist kein „Abnehmtraining“, liefert jedoch<br />

wichtige Impulse und ist vor allem<br />

langfristig sowie für die Gesundheit enorm<br />

wichtig. Der Sportwissenschafter gibt allen,<br />

die mit ihrem Hosenbund oder der<br />

Waage hadern, abschließend noch einen<br />

Gedanken mit auf den Weg, der gerade im<br />

etwas vorgerückten Alter gilt: „Ein vielseitig<br />

trainierter Körper mit etwas mehr Gewicht<br />

ist wesentlich gesünder als ein<br />

schlanker, aber untrainierter Körper.“<br />

MAG. KURT<br />

STEINBAUER<br />

ist Sportwissenschafter,<br />

Leistungsdiagnostiker und<br />

Lauftrainer in Graz und<br />

Deutschlandsberg (St) und<br />

betreibt in Deutschlandsberg<br />

auch ein Fitnessstudio.<br />

www.spiritofsports.at<br />

© www.interkart.de<br />

AUSTRIA<br />

FINISH<br />

PRAD AM STILFSERJOCH<br />

GERMANY<br />

München<br />

SULDEN AM ORTLER<br />

GALTÜR<br />

SCUOL<br />

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KLEINWALSERTAL<br />

SWITZER-<br />

LAND<br />

KLOSTERS<br />

ST. ANTON AM ARLBERG<br />

START


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Bei Knieproblemen sind Aufwärm- und<br />

Dehnungsübungen vor längerer Belastung<br />

unumgänglich. Zusätzlich wichtig: die Gelenke gezielt<br />

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26 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

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DARM<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Gerade jetzt im Frühjahr ist wieder<br />

ein Begriff in aller Munde:<br />

Entschlackung. Dabei ist der<br />

genau genommen Blödsinn.<br />

„Denn es gibt im Körper keine Schlacken“,<br />

sagt Sport- und Ernährungsmediziner<br />

Dr. Robert Fritz von der Sportordination<br />

in Wien. Auch von der Entgiftung<br />

mit medikamentöser Hilfe hält er<br />

wenig. „Das schafft unser Körper sehr<br />

gut alleine. Dazu braucht es als Grundbaustein<br />

ausreichend Flüssigkeit“, sagt<br />

Fritz. Dazu ist eine ausgewogene, gesunde<br />

Ernährung wichtig. „Da sind wir<br />

beim Thema basische Ernährung, also<br />

pflanzenreiche, gemüsebasierte Kost –<br />

hilft gegen Entzündungen.“ Fleisch ist<br />

für Fritz nicht per se ungesund. Die Dosis<br />

macht’s. Zu viel davon fördert Entzündungen,<br />

zu viel rotes Fleisch kann<br />

sogar zu Darmkrebs führen. „Also<br />

bringt es nichts, ständig Blödsinn zu essen,<br />

eine Tablette zu schlucken und zu<br />

glauben, damit ist alles wieder gut.“<br />

Dass der Darm einen großen Einfluss<br />

auf die Gesundheit hat, wird der<br />

Medizin immer bewusster. „Die Erkenntnis<br />

der Darm-Hirn-Achse ist<br />

noch nicht so alt“, erklärt Robert<br />

Fritz. „Also dass der Darm auch das<br />

Hirn beeinflussen kann und nicht<br />

nur umgekehrt. Der Darm ist weiters<br />

enorm wichtig in Bezug auf das<br />

Immunsystem. Wenn man ständig<br />

verkühlt ist, sich schlapp fühlt,<br />

nichts verträgt, dann kann das seine<br />

Ursache im Darm haben“, sagt Fritz.<br />

Kapseln mit speziellen Bakterien kön-<br />

28 <strong>SPORTaktiv</strong>


nen helfen und das sogenannte Mikrobiom<br />

verbessern. „Man muss sich das<br />

Problem aber genau anschauen und<br />

wenn es zum Beispiel überwuchernde<br />

Bakterien gibt, dann kann man die zuerst<br />

medikamentös bekämpfen, damit<br />

die ‚guten‘ Bakterien überhaupt eine<br />

Chance haben zu wirken.“<br />

Auch ein „Leaky-Gut-Syndrom“ also<br />

ein „durchlässiger Darm“ kann die Leistungsfähigkeit<br />

beeinträchtigen. Zum<br />

Verständnis: Der Darm ist mit Zellen<br />

ausgekleidet, die aneinander anschließen<br />

und wenn diese engen Verbindungen<br />

nicht mehr eng genug sind, spricht man<br />

vom Leaky Gut. „Das führt dann zu<br />

Problemen wie Aufnahmestörung der<br />

Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente<br />

bis zur Aufnahme von Dingen,<br />

die du gar nicht möchtest“, erklärt Fritz.<br />

Ausgelöst wird das meist durch viel<br />

Stress in Verbindung mit schlechter Ernährung.<br />

Auch wenn die wissenschaftlichen<br />

Beweise zum Leaky Gut Syndrom<br />

noch fehlen, sollte daran gedacht werden,<br />

wenn klassische Magen-Darm-Erkrankungen<br />

als Ursache ausgeschlossen<br />

werden konnten. Auch intensiver Sport<br />

kann dazu führen. „Wenn man intensiv<br />

läuft, werden die Beine vorrangig mit<br />

Blut versorgt und nicht der Darm.“ Die<br />

Lösung: Intensität rausnehmen, Essensprotokolle<br />

führen und schauen, wie sich<br />

das auswirkt.<br />

Das Frühjahrserwachen kann man<br />

aber gut zum Anlass nehmen, sich einmal<br />

über die eigene Ernährung Gedanken<br />

zu machen und vielleicht auch einmal<br />

auf vieles zu verzichten. Auf Zucker<br />

zum Beispiel oder auf Alkohol, auf unnötig<br />

fette Speisen. „Kuren sind da eine<br />

gute Idee. Auch für den Kopf. Zu schauen:<br />

Schaffe ich das überhaupt“, sagt<br />

Fritz. „Und wenn sich in den zwei, drei<br />

Wochen ein Schalter im Kopf umlegt<br />

und man draufkommt, dass man sich<br />

das ganze Jahr über besser ernähren<br />

könnte, wäre das extrem sinnvoll.“ Nur<br />

für die Dauer einer Kur etwas zu än-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

29


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DR. ROBERT FRITZ<br />

ist Sport- und Ernährungsmediziner und<br />

betreut in der Sportordination in Wien<br />

Hobby- und Leistungssportler.<br />

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Peterquelle 39,00 159,00<br />

Preblauer 18,50 109,00<br />

Waldquelle 13,60 77,50<br />

Angaben von jeweiligen Herstellern übernommen.<br />

dern, wäre zu wenig um einen dauerhaften Effekt auf<br />

Gesundheit und Wohlbefinden zu erzielen.<br />

Fastenkuren sollte man aber nicht einfach so beginnen.<br />

„Sondern davor medizinisch durchchecken<br />

lassen: Hab ich eine Nieren- oder Leberkrankheit<br />

oder Ähnliches?“ Wie lange es braucht, bis sich Änderungen<br />

manifestieren, darüber ist man sich auch<br />

auf wissenschaftlicher Ebene nicht einig. „Manche<br />

sagen 21 Tage, andere 30 oder gar 66“, erzählt Fritz.<br />

„Wichtig ist ein gewisser Rahmen, in dem du Routinen<br />

brichst und neue Routinen aufbaust.“ Einen<br />

Trick für den Erfolg hat er auch parat. „Man muss<br />

das Belohnungszentrum aktivieren, denn schöne Laborwerte<br />

sind für kaum jemanden Motivation – was<br />

völlig verständlich ist.“ Aber wenn es sich gut anfühlt,<br />

wenn man besser schläft, mehr Energie hat,<br />

man dieses Gefühl immer weiterhin haben will,<br />

dann, so Fritz, „ist mir kein Weg zu steil“.<br />

Fasten ist auch für die sportliche Leistungsfähigkeit<br />

sinnvoll. Wenn man es richtig macht. „Sport zu machen,<br />

ist auch in dieser Zeit sehr gut. Aber die Intensität<br />

muss niedrig sein. Walken, spazieren gehen,<br />

Yoga, langsam laufen – wunderbar“, rät der Experte.<br />

„Trainierst du aber intensiv und nimmst keine Kohlenhydrate<br />

auf, wird der Körper seine benötigte<br />

Energie aus dem Eiweißspeicher des Muskels holen<br />

und nicht aus den Fettspeichern. Man verliert zwar<br />

auch Gewicht, was bei vielen der Wunsch ist, aber<br />

nicht dort, wo man den Verlust haben möchte.“<br />

Hartes Training ohne Kohlenhydrate und damit<br />

auch Zucker macht aus mehrerlei Hinsicht wenig<br />

Sinn. „Weil jetzt ohnehin keine Wettkämpfe stattfinden.<br />

Also lieber wenig hart trainieren, dann schreit<br />

das Hirn nicht nach Zucker, du isst damit weniger<br />

Zucker und fühlst dich besser. Die Leute fühlen sich<br />

dann klar und sind voll da und konzentriert.“ Warum<br />

aber fällt uns der Verzicht darauf so schwer?<br />

Fotos: Getty Images, Dr. Fritz


© lexkarelly.com<br />

„Wegen des Belohnungszentrums“, sagt Fritz. „Wir<br />

haben schon als Kinder gelernt, wenn wir brav sind,<br />

gibt es einen Lutscher oder eine Schoko. Es gibt Untersuchungen,<br />

dass Zuckersucht so ähnlich wie eine<br />

Heroinsucht ist. Kein Wunder also, dass es schwerfällt.“<br />

Auch dafür hat der Hobby-Triathlet eine List<br />

parat. „Nach Alternativen suchen, die auch eine Belohnung<br />

sind. Statt einer Schokolade eine Selleriestange<br />

zu essen, wird nicht klappen. Aber mit Genuss<br />

einen Apfel essen. Die Geschmacksrezeptoren<br />

wollen süß spüren und der Apfel ist süß. Kurz danach<br />

ist der Gusto auf Schoko weg.“<br />

Es gibt aber auch Dinge, auf die man nicht verzichten<br />

sollte. „Eiweiß zum Beispiel“, sagt Fritz. „Das<br />

wird immer noch unterschätzt und vor allem mit<br />

Muskelaufbau in Verbindung gebracht. Dabei ist es<br />

enorm wichtig in der Regeneration und lässt sich gut<br />

mit pflanzlichen Produkten aufnehmen.“ Je schwerer<br />

man ist, desto schwieriger wird es aber, den täglichen<br />

Bedarf von 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht<br />

über die normale Nahrung aufzunehmen.<br />

„Da kann es dann ruhig auch einmal ein Shake sein,<br />

um den Bedarf decken zu können.“<br />

Logischerweise sollte man nie auf ausreichend Flüssigkeit<br />

verzichten und wenn die körperliche Belastung<br />

intensiv wird, auch nicht auf Kohlenhydrate. „Eine<br />

Skitour mit 1500 Höhenmetern in einer Fastenwoche<br />

wird ordentlich ins Aug gehen“, warnt Fritz. „Da<br />

muss man das Fasten unterbrechen, zumindest einen<br />

Riegel oder eine Banane mithaben. Weil wenn du am<br />

Berg fertig bist und es wartet eine schwere Abfahrt,<br />

kann das böse enden, wenn die Kraft fehlt und dann<br />

auch die Konzentration nachlässt.“ Er plädiert auch<br />

dafür, nicht nur kulinarisch, sondern auch digital zu<br />

fasten, einmal rauszukommen aus dem Hamsterrad.<br />

Und sich auch zu überlegen, was man in die Zeit<br />

nach dem Fasten mitnehmen kann. „Vielleicht einmal<br />

wirklich das Handy abdrehen und nicht mehr<br />

abends Mails abzurufen. Man kann eh nichts mehr<br />

machen um 22 Uhr, ärgert sich aber und schläft<br />

schlechter.“<br />

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Sportbrillen sind aus dem aktiven<br />

Leben in der Natur nicht<br />

mehr wegzudenken, es gibt<br />

perfekte Brillen für alle sportlichen<br />

Lebenslagen. Aber<br />

gleich vorab gesagt: die „All-in-One“-<br />

Outdoorsportbrille gibt es nicht!<br />

Welche Eigenschaften sollte eine<br />

gute Sportbrille mitbringen?<br />

Oberste Prämisse ist das Fernhalten<br />

schädlicher UV-Strahlung. Wichtig sind<br />

aber auch die Materialien von Fassung<br />

und Gläsern. Die Sportbrille muss die<br />

Kräfte eines möglichen Sturzes aushalten<br />

und damit die Gefahr einer drohenden<br />

Augenverletzung vermeiden.<br />

Unterschiedliche Bewegungsabläufe<br />

bei Sportarten stellen auch unterschiedliche<br />

Anforderungen – etwa an Sitz,<br />

Größe, Glasfarbe, Form und Gewicht<br />

der Sportbrille. Die Brille, die beim<br />

Radfahren richtig sitzt, kann beispielsweise<br />

bei Alpinsportarten wiederum als<br />

störend empfunden werden.<br />

Konkret benötigen Radfahrer eher<br />

eine große Sportbrille mit einer durchgehenden<br />

Scheibe für einen optimalen<br />

Schutz vor Fahrtwind, Insekten und<br />

Fremdkörpern. Passt die Brille nicht optimal,<br />

kann es bei schnellen Abfahrten<br />

zu tränenden Augen kommen, somit<br />

verminderter Sicht und zu einem Sicherheitsrisiko.<br />

Die Sportbrille sollte auch in<br />

ihrer Neigung verstellbar sein, um eine<br />

uneingeschränkte Bodensicht zu erlauben.<br />

Kleine Öffnungen in der Scheibe<br />

helfen gegen Beschlagen und ermöglichen<br />

eine bessere Luftzirkulation.<br />

32 <strong>SPORTaktiv</strong>


selbstverfärbende Gläser an, die sich<br />

dem Licht anpassen. Strahlt die Sonne<br />

intensiver, werden die Gläser dunkler,<br />

trübt sich das Wetter ein, hellen sie sich<br />

auf. Diese Spezialgläser passen für alle,<br />

die bei wechselnden Lichtbedingungen<br />

in moderatem Tempo sporteln – etwa<br />

Golfer, Jogger oder Nordic-Walker.<br />

ANZEIGE / Fotos: United Optics, Peignée verticale, Focal77<br />

Die genannten Eigenschaften treffen<br />

auch auf Laufbrillen zu. Darüber hinaus<br />

sollte man hier auf Modelle mit geringem<br />

Gewicht achten, damit die Brille<br />

nicht störend wippt. Fehlende Rahmen<br />

im unteren Bereich lassen Unebenheiten<br />

und Wurzeln besser erkennen.<br />

Für Bergsportenthusiasten sind dunkle<br />

Glastönungen und eine mit der Gesichtsform<br />

gut abschließende Fassung<br />

wichtig, da die UV-Belastung höher ist<br />

und weil es bei Schnee zu einer erhöhten<br />

Blendung kommt. Für Wassersportler<br />

oder auch Angler empfehlen sich wiederum<br />

Brillen mit polarisierenden Gläsern,<br />

um störende Reflexionen an der Wasseroberfläche<br />

zu reduzieren. Befestigungsmöglichkeiten<br />

von Bändern inklusive<br />

Schwimmkörper wären hier ein zusätzliches<br />

Plus.<br />

Welche Glasfarbe für welchen Sport?<br />

Orange und rötliche Gläser haben eine<br />

kontraststeigernde Wirkung und spielen<br />

als Aufheller bei diffusem Licht und Nebel<br />

ihre Stärken aus. Bei schlechten<br />

Lichtverhältnissen und Wechselspiel von<br />

Sonne und Schatten ist man mit diesen<br />

STEFAN<br />

GUTMANN<br />

ist Optikermeister und Sportbrillen-Spezialist<br />

bei Miller<br />

UNITED OPTICS in Innsbruck,<br />

einem von über 90 UNITED-<br />

OPTICS-Standorten in<br />

Österreich und Deutschland.<br />

www.unitedoptics.at<br />

Gläsern am besten dran. Grau sorgt für<br />

ein natürliches Sehen und ist die beste<br />

Wahl für Sonnenschein, da es die störende<br />

Blendung reduziert. Braun hat nach<br />

Grau die höchstmögliche Farbtreue und<br />

ist der Allrounder für fast alle Sportarten.<br />

Grüne Gläser wiederum vereinen<br />

eine gute Farbwahrnehmung mit hohem<br />

Blendschutz.<br />

Neben der Wahl der richtigen Filterfarbe<br />

kommt es auch auf die Tönung an,<br />

die von „Kategorie 0“ (bis 20 Prozent<br />

Einfärbung) bis „Kategorie 4“ (92 Prozent<br />

Einfärbung und mehr) eingeteilt<br />

wird. Um bei allen Lichtverhältnissen einen<br />

Blendschutz zu ermöglichen, bieten<br />

die meisten Sportbrillenhersteller auch<br />

Welche Möglichkeiten haben<br />

Brillenträger?<br />

Auf eine Sehkorrektur bei seiner Sportbrille<br />

muss niemand verzichten. Vom<br />

„Clip-in“-System über Adapterlösungen<br />

bis hin zur direkten Verglasung gibt es<br />

für jede Form der Fehlsichtigkeit und<br />

jede Geldbörse das Passende.<br />

Dabei wurden technologisch in den<br />

letzten Jahren bedeutende Fortschritte<br />

erzielt. Vor fünf Jahren waren die Verglasungsmöglichkeiten<br />

noch sehr eingeschränkt<br />

– heute können viele Hersteller<br />

mittlerweile Sportbrillen bis zu sechs Dioptrien<br />

verglasen. Es kommt aber immer<br />

auf die Sportbrille und den Träger an:<br />

Lass dich von ausgebildeten Augenoptikern<br />

(wie von UNITED OPTICS, dem<br />

Fachoptiker für Sportbrillen) beraten:<br />

Die Experten finden gemeinsam mit dir<br />

die für dich richtige, individuelle Sportverglasung.<br />

Kontaktlinsen kombiniert mit einer<br />

Sportbrille wären eigentlich die Optimalvariante:<br />

Sie ermöglichen ein natürliches<br />

Gesichtsfeld, sind fast bei jeder Dioptrienstärke<br />

anwendbar und auch<br />

wenn du die Sportbrille mal abnimmst,<br />

hast du normale Sicht. Freilich verträgt<br />

oder wünscht nicht jeder Kontaktlinsen.<br />

Abschließend lässt sich festhalten:<br />

Eine gute Beratung beim Fachmann ist<br />

das Um und Auf. Dieser weiß genau,<br />

welche Sehanforderung die Brille für<br />

den jeweiligen Sport erfüllen muss, und<br />

kann dich für deinen ganz persönlichen<br />

Bedarf beraten. Was auch klar sein muss:<br />

Eine einzelne Sportbrille zu finden, die<br />

für sehr unterschiedliche Sportarten passen<br />

soll, ist immer mit einem Kompromiss<br />

verbunden. Aber auch hier hilft<br />

der ausgebildete Augenoptiker, die für<br />

dich beste Lösung zu finden.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

33


Eine 220-Kilometer-Radrunde fuhr er in<br />

der Woche davor noch und er lieferte<br />

eben erst einen negativen Corona-Test ab<br />

– dann hustete er plötzlich Blut. Georg<br />

Michl – 39 Jahre jung, Redakteur der<br />

„Kleinen Zeitung“ und Hobby-Triathlet, der auch<br />

die SPORT aktiv-Leser öfter mit seinen Storys versorgt<br />

(etwa im „Biketeil“ dieser Ausgabe), hat erfahren,<br />

was man sich nicht wünscht: Er ist an Covid-19<br />

erkrankt. Nicht mit mildem Verlauf oder<br />

gar symptomfrei, wie man sich das als relativ junger,<br />

sportlicher Mensch mit starkem Immunsystem<br />

meist vorstellt. Mit beidseitiger Lungenentzündung<br />

(und zweimal 14-tägiger Quarantäne)<br />

hat es ihn ordentlich erwischt – wie er auch im<br />

hörenswerten Podcast der „Kleinen Zeitung“ erzählt<br />

(nachhören: www.kleinezeitung.at/podcast).<br />

Als er seine Wohnung erstmals wieder verlassen<br />

durfte und seine Wäsche aus dem Waschkeller<br />

selbst wieder hochtrug, musste der Ironman-erfahrene<br />

Sportler im ersten Stock eine Rastpause<br />

einlegen. „Als würde man durch vier, fünf<br />

FFP2-Masken durchatmen“, beschreibt er das<br />

Gefühl.<br />

Nach einer Covid-Erkrankung oder auch einer<br />

anderen schwereren Krankheit in den Sport zurückzukehren,<br />

wirft generell Fragen auf. Im Falle<br />

von Covid-19 auch, weil die Symptome und<br />

Verläufe einer Erkrankung bekanntermaßen sehr<br />

unterschiedlich sein können. Das Österreichische<br />

Institut für Sportmedizin (ÖISM) hat gemeinsam<br />

mit den sportmedizinischen Universitätsund<br />

Landesinstituten Wien, Salzburg und Innsbruck<br />

einen Leitfaden für die „Rückkehr in den<br />

Leistungssport“ herausgegeben – die Empfehlungen<br />

gelten aber genauso für Freizeitsportler, erklärt<br />

Jürgen Scharhag, Kardiologe und Vorstand<br />

des ÖISM: „Hobbysportler trainieren schließlich<br />

mit der gleichen Intensität am Rad oder spielen<br />

mit denselben hohen Belastungsspitzen Fußball –<br />

mit Herzfrequenz 170 bis 180 – wie auch Berufssportler.“<br />

Letztere sind außerdem in der Regel<br />

medizinisch sehr gut betreut und verfügen über<br />

ein besser ausgebildetes Körpergefühl.<br />

Daher gilt auch nach einer Covid- 19-<br />

Erkrankung zunächst das, was für jede Erkrankung<br />

gilt: sich gründlich auskurieren. Sonst<br />

könnten gefährliche Komplikationen wie Vernarbungen<br />

an der Lunge oder gar eine Herzmuskelentzündung<br />

die Folge sein. Scharhag und Kollegen<br />

raten zusätzlich zu einer internistisch-kardio-<br />

Fotos: Getty Images, Thomas Polzer, www.sportmedizin.or.at<br />

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

34 <strong>SPORTaktiv</strong>


R<br />

DIE<br />

RÜCKKEHR<br />

IN DEN<br />

SPORT<br />

WER NACH EINER COVID-19-<br />

ERKRANKUNG (ABER AUCH<br />

NACH ANDEREN SCHWEREREN<br />

KRANKHEITEN) WIEDER IN DEN<br />

SPORT EINSTEIGT, SOLLTE EIN<br />

PAAR GRUNDREGELN BEACH-<br />

TEN. DAS ÖSTERREICHISCHE<br />

INSITUT FÜR SPORTMEDIZIN HAT<br />

RICHTLINIEN FÜR LEISTUNGS-<br />

SPORTLER AUFGESTELLT, DIE<br />

ABER AUCH FÜR FREIZEIT-<br />

SPORTLER GELTEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

logischen Untersuchung, um die Sporttauglichkeit<br />

nach einer Krankheit objektiv feststellen zu lassen.<br />

Die „Return-to-Sports“-Ampel<br />

Konkret hat Sportmediziner Scharhag mit Kollegen<br />

folgende Empfehlungen ausgegeben und in einem<br />

„Ampelsystem“ abgebildet: Bleibt man nach<br />

einem positiven Covid-19-Test symptomfrei (Ampelfarbe<br />

„grün“) oder hat leiche Erkältungssymptome<br />

bis zum Hals („gelb“), sollte bis zum Ende<br />

der Quarantäne sowie bis zur Beschwerdefreiheit<br />

eine Sportpause eingelegt werden. Bei Symptomen<br />

unterhalb des Halses wie Husten, Bronchitis oder<br />

Fieber („orange“) sollte die Auszeit je nach Schwere<br />

der Erkrankung zwei bis vier Wochen betragen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

35


„Kleine Zeitung“-Redakteur, Freizeit-<br />

Triathlet und SPORT aktiv-Kollege<br />

Georg Michl war selbst betroffen.<br />

Bei schwereren Krankheitsverläufen<br />

etwa mit einer Lungenentzündung<br />

(„rot“) muss mehrere Wochen pausiert<br />

werden, tritt sogar eine Herzmuskelentzündung<br />

auf, mindestens drei Monate.<br />

Für Hobbysportler gilt spätestens ab<br />

Ampelfarbe „orange“: Der Arzt gibt<br />

grünes Licht für den Wiedereinstieg.<br />

Den sollte man aber auch konsultieren,<br />

sobald man sich nach dem Wiedereinstieg<br />

in den Sport schlecht fühlt:<br />

„Wir sehen jetzt, dass es Long-Covid-Erkrankungen<br />

gibt – dass Menschen, die<br />

nicht so stark erkrankt waren, in der<br />

Folge so etwas wie eine Erschöpfungssymptomatik<br />

aufweisen“, erklärt Scharhag.<br />

Warnsignale, auf die beim Wiedereinstieg<br />

zu achten ist: „Man fühlt sich<br />

nicht leistungsfähig oder schafft es über<br />

einen längeren Zeitraum nicht, sein altes,<br />

gewohntes Niveau wieder zu erreichen.<br />

Oder: wenn die Herzfrequenz<br />

deutlich höher als früher ist und man<br />

sich vermehrt unter Luftnot fühlt“, zählt<br />

Scharhag auf. Um nach überstandener<br />

Krankheit auf Nummer sicher zu gehen,<br />

Gewissheit über die körperliche Belastbarkeit<br />

zu bekommen oder wenn im<br />

Nachhinein die genannten Symptome<br />

auftreten, empfiehlt der Mediziner einen<br />

umfassenden internistischen Gesundheitscheck,<br />

etwa mit Blutbild und Belastungs-EKG.<br />

Auch Lungenfunktionsprüfungen,<br />

Spiro-Ergometrie oder ein<br />

Herz-Ultraschall können je nach Symptomatik<br />

in Betracht kommen. Welche<br />

Untersuchungsmethoden genau anzuwenden<br />

sind, entscheidet der betreuende<br />

Arzt. „Gegebenenfalls kann ein Belastungs-EKG<br />

oder eine Leistungsuntersuchung<br />

nach drei Monaten wiederholt<br />

werden, wenn das alte Leistungsniveau<br />

nicht wieder erreicht wird oder keine<br />

Fortschritte durch das Training eintreten“,<br />

erklärt Jürgen Scharhag.<br />

Ganz allgemein rät der Institutsvor-<br />

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36 <strong>SPORTaktiv</strong>


stand des ÖISM: „Auf den Körper hören<br />

und im Zweifel lieber einmal zu oft einen<br />

Arzt konsultieren.“ Nach wie vor sei<br />

in Sachen Covid-19 vieles unklar, auch<br />

die neuen Virusvarianten seien Unsicherheitsfaktoren.<br />

Andererseits zeigten<br />

bereits durchgeführte Studien, dass etwa<br />

begleitende Herzmuskelentzündungen<br />

doch nicht so häufig vorkommen wie<br />

ursprünglich angenommen.<br />

Sport neu definiert<br />

Die aktuelle Situation kann man generell<br />

zum Anlass nehmen, um sich als<br />

Freizeitsportler ein paar Gedanken über<br />

Prävention zu machen. Immer wieder<br />

hört man die Empfehlung, sich ab 35<br />

Jahren regelmäßig (und vor allem als<br />

Sporteinsteiger) internistisch durchchecken<br />

zu lassen und vor allem ein Belastungs-EKG<br />

durchzuführen. Kardiologe<br />

Scharhag möchte diese Grenze gar nicht<br />

bei einem gewissen Alter ziehen: „Ein<br />

Belastungs-EKG ist zumindest zum<br />

Sporteinstieg in allen Altersgruppen<br />

sinnvoll, weil man damit die Leistungsfähigkeit<br />

objektiv beurteilen und eventelle<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen entdecken<br />

kann. Erkrankungen der Herzkranzgefäße<br />

kann man mit einer Computertomografie<br />

noch besser entdecken,<br />

doch ist dies aufgrund der Kosten und<br />

Röntgenstrahlung nicht Standard und es<br />

muss eine ärztliche Indikation geben.“<br />

Präventionsuntersuchungen solle man<br />

generell als Investment in die eigene<br />

Gesundheit sehen, so wie den Sport<br />

selbst: „Für ein gutes Fahrrad ist man ja<br />

auch bereit, etwas auszugeben“, sagt<br />

Scharhag.<br />

Unser Kollege Georg Michl hat den<br />

Wiedereinstieg in den Sport nach seiner<br />

Coronavirus-Infektion übrigens mit zunächst<br />

ganz langsamen, kurzen Radrunden<br />

wieder gut geschafft. Und er hat sogar<br />

aus der Erfahrung heraus Sport für<br />

sich neu definiert: „Früher ist es mir um<br />

Zeit und Leistung gegangen – jetzt um<br />

die Möglichkeit, draußen zu sein und<br />

Freude am Sport zu haben.“<br />

UNIV.-PROF. DR.<br />

JÜRGEN SCHARHAG<br />

ist Vorstand und ärztlicher Leiter des<br />

„Österreichischen Instituts für Sportmedizin“<br />

(ÖISM), Facharzt für Innere<br />

Medizin und Kardiologie sowie Sportmediziner.<br />

Das ÖISM in Wien bietet sowohl Profiund<br />

Leistungssportlern als auch Freizeit-<br />

und Gesundheitssportlern umfassende<br />

sportmedizinische Betreuung an.<br />

Wer etwa wissen will, wie belastbar<br />

sein Körper ist (egal, ob generell oder<br />

nach einer Erkrankung), wie es um<br />

seine Herzgesundheit oder auch orthopädische<br />

Eignung für diverse Sportarten<br />

steht, kann sich an die Expertinnen und<br />

Experten des ÖISM wenden.<br />

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DIE EIGENEN<br />

GESCHICHTEN<br />

PETER<br />

GURMANN<br />

Sport- und Gesundheitspsychologe<br />

in<br />

Klagenfurt. Kontakt:<br />

peter.gurmann@aon.at<br />

Nach 80 Kolumnen in 15 Jahren ist es<br />

an der Zeit, Pfiat euch zu sagen. Meine<br />

erste Kolumne erschien im Dezember<br />

2006. Der Inhalt damals bezog sich<br />

auf meine Ausbildung zum „Hochgebirgspsychologen“,<br />

also zum Skilehrer. Der generelle<br />

Textaufbau meiner Rubriken ist schnell<br />

erklärt: Eine Theorie wird mit Hilfe einer<br />

Geschichte erläutert.Theorie bedeutet dabei<br />

nicht Spekulation, sondern spiegelt den<br />

Stand der Wissenschaft wider. Anhand von<br />

Praxisbeispielen berühmter Sportlerinnen<br />

und Sportler oder Menschen wie du und<br />

ich wird versucht, den wissenschaftlichen<br />

Überlegungen Leben einzuhauchen. Wobei<br />

– wirklich zählen nur die eigenen Geschichten.<br />

Allein diese persönlichen Erfahrungen<br />

und Erinnerungen, so bescheiden sie auch<br />

sein mögen, sind wichtig und kostbar. Sie<br />

sind bedeutsamer als die Erfolge eines Hirschers,<br />

Federers oder des FC Bayern.<br />

Zu guter Letzt eine chinesische Legende:<br />

Ein Maler stellt nach vielen Jahren endlich<br />

sein letztes Bild fertig. Zu sehen ist ein<br />

traumhaftes Haus auf einer Anhöhe mit<br />

Bäumen im Hintergrund. Ein schmaler<br />

Weg führt dorthin. Der Künstler lädt seine<br />

Freunde zur Besichtigung der Darstellung<br />

ein. Sie bestaunen das Bild, nur der Maler<br />

fehlt. Bis ihn schlussendlich doch jemand<br />

entdeckt – im Gemälde. Dieser winkt noch<br />

einmal hinter dem Fenster im Haus und<br />

verschwindet. Als Kolumnenschreiber entschwinde<br />

ich nun standesgemäß mit einem<br />

Augenzwinkern zwischen den Zeil…<br />

*Versicherer ist die<br />

GARANTA 38 <strong>SPORTaktiv</strong> Versicherungs-AG Österreich


GLÜCK IST, WO<br />

SPIELERSCHUTZ<br />

& SERIOSITÄT<br />

GANZ OBEN AUF<br />

DER LISTE STEHEN<br />

Verpflichtende Online-Limits bei<br />

Einzahlung und Spielzeit<br />

Altersbeschränkung mit Ausweispflicht<br />

Laufende Schulungen der Partner<br />

Mystery Shopping Kontrollen<br />

Responsible Gaming Zertifizierungen<br />

win2day ist das einzige in Österreich<br />

konzessionierte Online-Glücksspielangebot.<br />

Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und ganz bewusst wahr. Deshalb arbeiten die<br />

Österreichischen Lotterien stets daran, ihren Spielteilnehmern über die gesetzlichen Regelungen<br />

hinaus einen schützenden Rahmen zu geben.<br />

sponsoring.lotterien.at


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

FIT<br />

WIE TRAINING AM SMOOVE<br />

BOARD WÄHREND DER ARBEIT<br />

FUNKTIONIERT, WARUM GRIL-<br />

LEN ALS SPORTLER-NAHRUNG<br />

DURCHAUS GUT SCHMECKEN<br />

UND WIE DRY BAGS ABSOLUT<br />

DICHT HALTEN.<br />

VON THOMAS POLZER<br />

BEWEGUNG IM STEHEN<br />

Eine Kombination von Sitzen und aktivem Stehen während des<br />

Arbeitstages soll bekanntlich gut sein, um fit und gesund zu<br />

bleiben. Weil ich im Homeoffice seit ein paar Wochen großteils<br />

an einem Stehtisch arbeite, kam mir das Testangebot für das<br />

BLACKROLL SMOOVE BOARD (erhältlich bei GIGA SPORT um<br />

€ 149,–) gerade recht, denn dieses Board verspricht, „aktives<br />

Stehen zu fördern“. Durch die anregende Struktur der Stehmatte<br />

sollen Ermüdungserscheinungen reduziert, die Konzentration<br />

gefördert und auch die Haltung verbessert werden.<br />

Zugegeben, am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, fast<br />

schon unangenehm – ich war es nicht gewohnt, längere Zeit<br />

auf so einem fordernden Untergrund zu stehen. Aber nach mittlerweile<br />

drei Wochen fühlt es sich immer „normaler“ an, es tut<br />

mir richtig gut, dass die kleinen Rillen durch die Mikrobewegungen<br />

meine Fußsohlen aktivieren, dadurch meine Füße stimulieren<br />

und offenbar auch Druck von den Gelenken nehmen.<br />

Das Board kann mit Schuhen, Socken oder barfuß genutzt werden<br />

– für mich fühlt es sich ohne Schuhe sinnvoller an. Es gibt<br />

viele Übungen, die man während der Arbeit einbauen kann –<br />

mit den großen Wölbungen kann man die Waden dehnen und<br />

mit seinen Zehen mit dem Spalt in der Mitte spielen, um die<br />

Fußsohlen zu stärken. Die Zusatztools Mini, Ball08 und Twister<br />

sind perfekt für eine Fußmassage und um in der Tiefe gezielte<br />

Punkte zu stimulieren.<br />

Egal, ob im Büro oder daheim: Eine Mischung aus Sitzen und<br />

aktivem Stehen ist ideal – und das Blackroll Smoove Board ist<br />

da als Trainingsgerät bestens geeeignet. Ich werde mir jedenfalls<br />

eines kaufen ...<br />

Fotos: Thomas Polzer, Christoph Heigl, Diana Zabini<br />

40 <strong>SPORTaktiv</strong>


KNOCHENTROCKEN<br />

ZIRP!<br />

Grillen! Ich verbinde sie mit lauen Abenden im Hochsommer,<br />

sie waren Beute für meine Geckos und in Asien<br />

habe ich sie gern am Markt in unterschiedlicher Form<br />

gegessen. Dort sind sie geschätzter Nahrungs- und Proteinlieferant.<br />

Seit einigen Jahren kommt das Thema auch<br />

mehr und mehr bei uns auf, wenn davon die Rede ist, wie<br />

wir auch bei der Nahrung die Umwelt schonen können<br />

und dabei trotzdem die nötigen Nährstoffe, Ballaststoffe<br />

und Proteine bekommen. Ja, und schmecken soll es<br />

natürlich auch.<br />

„Maximal nutrition – minimal harm“, also „hochwertige<br />

(Sport-)Nahrung und minimalen Schaden“ versprechen<br />

die Produkte aus Grillen-Proteinen von „SENSBAR“. Man<br />

muss aber keine Grillen essen – die Grillenproteine sind<br />

Bestandteil verschiedener Produkte. Diese sollen eine<br />

gleichwertige Proteinqualität wie etwa Premium-Rind<br />

haben, benötigen aber laut Hersteller bei der Erzeugung<br />

2000-mal weniger Wasser, 15-mal weniger Landfläche, 12-<br />

mal weniger Futter und 100-mal weniger Treibhausgase.<br />

Bleibt noch die Frage nach dem Geschmack – und da hat<br />

uns beim Test das Einsteigerpaket (€ 19,90) von Sensbar,<br />

mit Cracker, Riegel, Pasta und Mehl, alles aus Grillenproteinen,<br />

absolut überzeugt: Mein Riegel-Favorit: „Ananas<br />

& Kokusnuss“. Bei den glutenfreien Crackern hat mir vor<br />

allem „Tomaten & Basilikum“ geschmeckt. Die Nudeln<br />

mit Rote-Linsen-Geschmack waren in vier Minuten fertig<br />

und (verfeinert mit einer selbst gemachten Gemüsesauce)<br />

auch richtig gut. Fazit: nachhaltige Proteinquellen, die<br />

auch noch gut schmecken – eine echte Alternative, nicht<br />

nur für Sportler.<br />

Wahre Outdoorfans und -sportler sind bereit für Abenteuer bei<br />

jedem Wetter. Dabei will man sich keine Sorgen machen, dass<br />

Wasser oder Matsch Karten, empfindliche Geräte und andere<br />

wichtige Dinge ruinieren könnten. Gut, dass es dafür die<br />

sogenannten Dry Bags gibt, die mir schon bei unseren Gumpen-Wanderungen<br />

auf Korsika gute Dienste geleistet haben.<br />

Dabei hatte ich bei den dort verwendeten Zippverschlüssen<br />

einiges Misstrauen, ob die Bags auch tatsächlich dicht halten<br />

würden. Das haben sie letztlich, trotzdem habe ich jetzt mit den<br />

neuen „HERMETIC dry bags“ ein viel besseres Gefühl. Nicht<br />

nur, weil der Hersteller FIDLOCK auf Grund seiner patentierten,<br />

magnetisch selbstverriegelnden Technologie verspricht, „alles,<br />

was dir wichtig ist, trocken und sauber zu halten“, sondern<br />

weil bei meinen Selbstversuchen auf Wandertouren und beim<br />

Rennradfahren dieses neue System mit der automatischen<br />

Verriegelung durch einfaches Loslassen hundertprozentig<br />

funktioniert hat. Außerdem ist es total simpel zu handhaben:<br />

Sachen rein und die erste Magnetleiste dichtet sofort von<br />

selbst ab, mit dem Schließen bzw. Umklappen ist dann auch<br />

noch die zweite Magnetleiste zu. Und die ist absolut dicht, wie<br />

auch der minutenlange Test unter der Wasserleitung bewies:<br />

Das Handy darin blieb staubtrocken! Großartig ist auch, dass<br />

elektronische Geräte mit Touchscreen problemlos durch die<br />

Folie bedient werden können.<br />

Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt: Wir haben Bags<br />

in zwei unterschiedlichen Größen getestet: das größere „Dry<br />

bag maxi“ um € 29,99 beim Wandern und das kleinere „Dry bag<br />

medi“ (€ 24,99) in der Trikotrücken tasche beim Radeln (und<br />

unter der Wasserleitung).<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

41


<strong>2021</strong><br />

COMEBACK<br />

AKTIVURLAUB<br />

Wo die heißt ersehnte<br />

Auszeit vom Alltag heuer<br />

besonders gut gelingt<br />

Wollt ihr eine gute Nachricht hören? Die „gute, alte Zeit“ hat es nie gegeben.<br />

Denn zum Zeitpunkt, den wir heute damit meinen, haben wir die<br />

ach so gute alte Zeit ja auch schon beschworen und so geht das weiter retour<br />

Richtung Unendlichkeit. Was ich damit sagen will: Trauern wir nicht<br />

dem nach, was einmal war, oder, wie es einmal war. Richten wir den Blick<br />

nach vorne, denn nur darauf, was dort geschieht, haben wir Einfluss – auf<br />

das Gestern nicht mehr.<br />

Natürlich ist nichts mehr, wie es war. Und doch ist auch wieder alles so,<br />

wie es immer war. Denn die Berge und Seen, die Täler, die Felder, die<br />

Wiesen, die Städte – sprich: unser Land der Berge, es ist immer noch dasselbe<br />

wie vor der unsichtbaren Bedrohung. Der Drang, sich draußen zu<br />

bewegen, ist gestiegen und gestiegen und steigt immer noch weiter. Die<br />

Sehnsucht nach intakter Natur, nach Ursprünglichem hat zugenommen.<br />

Echte Erfahrungen machen im echten Leben, nicht bloß in der virtuellen<br />

Welt. Viele haben in diesem nahezu unwirklichen vergangenen Jahr zum<br />

ersten Mal gesehen, wie schön es im eigenen Land ist.<br />

Natürlich sind wir eingebunden in die Globalisierung, mit allen Vorund<br />

Nachteilen, und natürlich leben wir nicht auf der viel zitierten „Insel<br />

der Seligen“ – im übertragenen Sinne. Denn im buchstäblichen tun wir es<br />

eigentlich schon. Das kann man erleben. Beim Laufen, Wandern, Biken,<br />

Skifahren, Tourgehen, was auch immer.<br />

Schreiten wir darum mutig in die neuen Zeiten. Was war, ist vorbei.<br />

Was kommt, zählt. Starten wir – wann auch immer es möglich ist – neu.<br />

Das Gute ist: Die Basis passt. Bei uns mit FIT, RUN, BIKE, OUTDOOR<br />

– den großen Themen angesichts der Pandemie, und bei euch, dem Tourismus<br />

mit Gastfreundschaft, Herzlichkeit und dem Segen der Natur und<br />

Sehenswürdigkeiten, die uns umgeben. Oder wie es der große Dichterfürst<br />

schon lange vor unserer Zeit formuliert hat: „Willst du immer weiter<br />

schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen,<br />

denn das Glück ist immer da.“<br />

Euer<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />

klaus.molidor@styria.com<br />

DAS GLÜCK<br />

IST IMMER DA<br />

OTMAR<br />

MICHAELER<br />

CEO Falkensteiner<br />

Hotels & Residences<br />

SPORTANGEBOTE<br />

ÜBER DAS GANZE<br />

JAHR<br />

Das Thema „Aktivurlaub“ spielt<br />

bei Falkensteiner seit jeher eine<br />

große Rolle und wir bieten unseren<br />

Gästen ein vielfältiges Sportangebot<br />

das ganze Jahr über. Wir<br />

merken, dass die Nachfrage speziell<br />

nach Outdooraktivitäten im<br />

Urlaub aktuell noch größer ist –<br />

Wandern in den Bergen, Laufen<br />

entlang des Meeres, Radtrainings,<br />

Yoga am Berg, Strand oder See erfreuen<br />

sich großer Beliebtheit. Der<br />

Aktivurlaub <strong>2021</strong> muss viel Abwechslung<br />

bieten, die Menschen<br />

wollen keine Langeweile, sondern<br />

etwas erleben und das mehr denn<br />

je. Als Hotelbetreiber von mehr als<br />

30 Hotels ist es für uns daher<br />

wichtig, unseren Gästen ein möglichst<br />

großes Repertoire an sportlichen<br />

Aktivitäten anzubieten, drinnen<br />

und draußen. Denn auch bei<br />

Schlechtwetter will der Gast Sport<br />

machen – sei es Bouldern an der<br />

Indoor-Kletterwand oder eine Fitnessstunde<br />

mit einem Personal<br />

Trainer. Neben den eigentlichen<br />

Sportangeboten spielt auch die<br />

Destination eine wichtige Rolle<br />

für einen Aktivurlaub, gerade nach<br />

der langen Zeit des Nichtreisens.<br />

Jede sportliche Betätigung ist doppelt<br />

so schön, wenn man dabei die<br />

Natur riechen, sehen und spüren<br />

kann. Eine tolle Location rundet<br />

einen perfekten Aktivurlaub jedenfalls<br />

ab und gibt wieder das<br />

Gefühl von Freiheit.<br />

42 <strong>SPORTaktiv</strong>


MICHAEL<br />

DUSCHER<br />

Geschäftsführer<br />

Niederösterreich<br />

Werbung<br />

CHRISTIAN<br />

KRESSE<br />

Geschäftsführer<br />

Kärnten Werbung<br />

SUSANNE<br />

WAGNER<br />

Tourismusreferentin<br />

Landkreis Regen (D),<br />

ARBERLAND<br />

Bayerischer Wald<br />

Fotos: beigestellt, NÖ Werbung/Hurnaus, KLZ/Weichselbraun<br />

EINFACH<br />

ERFRISCHEND!<br />

Erfrischend vielfältig zeigt sich<br />

unsere Landschaft in Niederösterreich<br />

– von weitläufigen Wäldern<br />

über steinige Gebirgspfade bis hin<br />

zu sanften Hügeln und frischen<br />

Gewässern. Vor allem auf aktive<br />

Art und Weise lassen sich Niederösterreichs<br />

Destinationen besonders<br />

gut erkunden, egal, ob zu Fuß<br />

oder mit dem Rad.<br />

Erfrischend flowig ist vor allem<br />

unser Mountainbikeangebot in<br />

Niederösterreich. Ob Jung oder<br />

Alt, Profi oder Beginner – unsere<br />

Bike-Parks und Trail-Center bieten<br />

jede Menge Flow- und Singletrails,<br />

Mini-Bike-Parks oder actionreichere<br />

Downhillstrecken in<br />

unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.<br />

Erfrischend unerwartet sind die<br />

Ausblicke auf Niederösterreichs<br />

Panorama-Trails sowie die weitläufigen<br />

Mountainbikerouten durch<br />

hügelige Wälder für genussvolle<br />

E-Biker, aber auch sportliche Tourenfahrer.<br />

Erfrischend genussvoll kann<br />

man Niederösterreich auch per<br />

Rad entdecken. Besonderes Radvergnügen<br />

bieten in diesem Fall<br />

die zehn Top-Radrouten sowie die<br />

14 „Radeln für Kids“-Touren, die<br />

unglaubliche Erlebnisse für die<br />

ganze Familie garantieren.<br />

Das und noch viel mehr zur Urlaubsdestination<br />

Niederösterreich<br />

unter: www.niederösterreich.at<br />

SÜDEN IN<br />

SICHT!<br />

Mehr als ein Jahr stellt uns die<br />

Corona-Pandemie nun schon<br />

vor extreme Herausforderungen.<br />

Die Menschen sehnen sich nach<br />

Urlaub, nach Bewegung in der<br />

Natur und danach, dem Körper<br />

etwas Gutes zu tun. Hier ist<br />

Kärnten mit seinen Natur-Aktiv-Angeboten<br />

vor allem rund<br />

um die Themen Radfahren,<br />

Mountainbiken, Wandern, Wassersport,<br />

Laufen, Tennis und<br />

Golf extrem breit aufgestellt.<br />

Wer sich aufmacht, um neue<br />

Wanderwege zu entdecken, genussvolle<br />

Radtouren – z. B. entlang<br />

der vielen sauberen und bacherlwarmen<br />

Badeseen oder dem<br />

Drauradweg –zu unternehmen,<br />

den Tennis- oder Golfschläger zu<br />

schwingen oder eine Schwimmrunde<br />

zu absolvieren, der wird<br />

mit einzigartigen Momenten in<br />

einer einmaligen Naturlandschaft<br />

belohnt.<br />

Kärntens besonderes Alpe-Adria-Kulinarium<br />

ist nach einem<br />

sportlichen Urlaubstag das Tüpfelchen<br />

auf dem i. Mit viel Leidenschaft<br />

werden hier ehrliche,<br />

saisonale und regionale Köstlichkeiten<br />

serviert. Kärnten hat sich<br />

auf die kommende Saison bestens<br />

vorbereitet – für einen sicheren<br />

und entspannten Urlaub.<br />

ALTE WEGE<br />

UND NEUE<br />

BLICKWINKEL<br />

Die Themen Outdoor- und<br />

Naturerlebnis spielen nicht erst<br />

seit Corona eine wichtige Rolle.<br />

Und dennoch ist gerade jetzt die<br />

Sehnsucht nach neuen „Draußen-Erlebnissen“<br />

groß. Die Natur<br />

wartet darauf, entdeckt zu<br />

werden, und glaubt man den<br />

bislang veröffentlichten Studien<br />

und Prognosen, wird sie <strong>2021</strong><br />

begehrtes Reiseziel sein.<br />

Das ARBERLAND, Bayerns<br />

waldreichster Landkreis, im Naturpark<br />

und am Nationalpark<br />

Bayerischer Wald gelegen, bietet<br />

die idealen Voraussetzungen für<br />

grenzenloses „Naturentdecker-Feeling“<br />

zu jeder Jahreszeit.<br />

Mit den drei Mikroabenteuern<br />

– Deutschlands 1. Bierfernwanderweg,<br />

Mountainbike-ARBER-<br />

LAND-Runde und grenzüberschreitender<br />

Pilgerweg Gunthersteig–<br />

haben wir einzigartige<br />

und authentische Outdoorangebote,<br />

die es allen leicht machen,<br />

abseits der Hotspots ihren ganz<br />

persönlichen Lieblingsplatz zu<br />

entdecken. Und die es ermöglichen,<br />

die ursprüngliche Waldwildnis<br />

geführt oder allein auf<br />

„alten“ Wegen und aus ganz<br />

neuen Blickwinkeln zu erleben.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

43


<strong>2021</strong><br />

COMEBACK<br />

AKTIVURLAUB<br />

MARTIN<br />

EBSTER<br />

Geschäftsführer<br />

Tourismusverband<br />

St. Anton am Arlberg<br />

KARIN<br />

SEILER<br />

Geschäftsführerin<br />

Innsbruck Tourismus<br />

STEFAN<br />

ASTNER<br />

Geschäftsführer<br />

Kitzbüheler Alpen –<br />

Ferienregion<br />

Hohe Salve<br />

VORFREUDE AUF<br />

BERGSPORT PUR<br />

Die Menschen sehnen sich aktuell<br />

besonders nach Erholung an<br />

der frischen Luft und entspannten<br />

Stunden in der Natur. St. Anton<br />

am Arlberg bietet aufgrund seiner<br />

Lage und der herrlichen Bergkulisse<br />

ein vielseitiges Areal für Sportler<br />

und aktive Gäste. Die Urlaubsregion<br />

besticht durch ihren Facettenreichtum<br />

mit Aktivitäten für alle<br />

Altersstufen. Zwischen Yoga-Sessions<br />

unter freiem Himmel und Erkundungstouren<br />

zu Fuß oder per<br />

(E-)Bike erleben Sommergäste die<br />

Wiege des alpinen Skilaufs als ursprüngliches<br />

Bergdorf inmitten<br />

einer faszinierenden Alpenwelt.<br />

Neugierige versuchen sich beim<br />

Bogenschießen, während Naturfreunde<br />

durch unverfälschtes Tiroler<br />

Terrain streifen. Das Sportund<br />

Kletterzentrum arl.rock<br />

macht Regentage zum Erlebnis.<br />

Hier finden große und kleine Gäste<br />

bei Tennis, Squash, Klettern,<br />

Volleyball oder im Trampolinpark<br />

Abwechslung. Wer Entspannung<br />

und Wellness vom Feinsten sucht,<br />

ist im Arlberg WellCom bestens<br />

aufgehoben und kann hier die Beine<br />

einfach mal hochlegen.<br />

Die Menschen in der Region<br />

sehnen sich danach, wieder das zu<br />

tun, was sie am besten können.<br />

Gästen mit Herzlichkeit zu begegnen<br />

und ihnen unvergessliche Erlebnisse<br />

in atemberaubender Natur<br />

zu ermöglichen.<br />

DIE REGION<br />

INNSBRUCK<br />

BEWEGT<br />

Dass Erholung und Bewegung<br />

in der Natur zu den neuen, zentralen<br />

Urlaubsbedürfnissen zählen,<br />

hat uns spätestens der Corona-Sommer<br />

2020 gezeigt. Dass die<br />

Region Innsbruck diesen Sehnsüchten<br />

Raum bietet, ebenso. Die<br />

Region Innsbruck vereint Erholung<br />

und Aktivität an einem Ort<br />

und ist somit die optimale Destination,<br />

um die Natur entspannt-genussvoll<br />

oder sportlich-anspruchsvoller<br />

zu erleben.<br />

Mit dieser Vielfalt an Möglichkeiten<br />

gerade im Sportbereich kann<br />

jeder Gast seinen individuellen<br />

Bedürfnissen nachgehen. Genau<br />

aus diesem Grund haben wir mit<br />

unserer kostenlosen Gästekarte<br />

Welcome Card die Basis für unbegrenztes<br />

Urlaubserlebnis geschaffen,<br />

denn sie ermöglicht mit Bus<br />

und Bergbahn den kostenlosen<br />

Transfer zu den Highlights der Region.<br />

Von Spazierwegen über gut<br />

ausgebaute Wanderwege bis hin zu<br />

herausfordernden Steigen bietet<br />

die Region Innsbruck für Wanderer<br />

jedes Levels den richtigen Weg.<br />

Auch für Biker bietet die Region<br />

die passende Auswahl – sowohl an<br />

Genussradwegen als auch an Singletrails<br />

im Bikepark Innsbruck, wo<br />

jährlich das Bikefestival Crankworx<br />

ausgetragen wird. Diesen Mix<br />

unseres alpin-urbanen Erfolgskonzepts<br />

werden wir auch diesen<br />

Sommer fortsetzen.<br />

ENDLICH<br />

WIEDER RAUS!<br />

Trotz der herausfordernden Zeit<br />

blicken wir in der Ferienregion<br />

Hohe Salve optimistisch in die Zukunft.<br />

Die Vorbereitungen für den<br />

Sommersaisonstart laufen, man findet<br />

in den Kitzbüheler Alpen genau<br />

das, was man für einen gelungenen<br />

Aktiv- und Genussurlaub braucht.<br />

Das Wanderwegnetz wird saniert<br />

und erweitert, neue Mountainbikeund<br />

Radwege entstehen. Unsere<br />

Region bietet viel Platz und lässt allen<br />

Sehnsüchten freien Raum. Erstmals<br />

ermöglichen die neuen Panoramagondeln<br />

der Salvistabahn in Itter<br />

auch im Sommer einen raschen<br />

Einstieg in das Wanderparadies Ski-<br />

Welt Wilder Kaiser-Brixental. Sie<br />

bringt die Gäste in kürzester Zeit<br />

auf den neu erschlossenen Aussichtsberg<br />

– die „Kleine Salve.“ Ruhesuchende<br />

kommen beim neuen,<br />

kristallklaren Speichersee „Kleine<br />

Salve“ auf ihre Kosten und können<br />

das atemberaubende 360°-Bergpanorama<br />

genießen. Auch die Aussichtsplätze<br />

rund um das Salvenkirchlein<br />

am Gipfel der Hohen<br />

Salve wurden auf Vordermann<br />

gebracht. Aktiv urlauber und<br />

Energiejunkies sind in der Kelchsau,<br />

einem Seitental des Brixentals,<br />

genau richtig. Egal, ob Tages touren<br />

mit Gipfelsieg, Mehrtageswanderungen,<br />

Mountain biketouren oder<br />

Genussradeln, wer den Ausgleich<br />

zum Alltag sucht, ist hier genau<br />

am richtigen Fleck.<br />

44 <strong>SPORTaktiv</strong>


MANFRED<br />

PLETZER<br />

Eigentümer<br />

Pletzer Resorts<br />

STEPHANIE<br />

ZÜNDEL<br />

Geschäftsführerin<br />

Tourismusverband<br />

Joglland –<br />

Waldheimat<br />

ROLAND SINT<br />

Geschäftsführer<br />

Wörthersee Tourismus<br />

TOURISMUS<br />

NEU DENKEN<br />

FRÜHLINGSHAFTE<br />

RADGELÜSTE<br />

IT’S TIME TO<br />

(WÖRTHER-)SEE!<br />

Fotos: beigestellt<br />

Keine andere Branche wurde<br />

vom Coronavirus so hart getroffen<br />

wie der Tourismus. Seit über<br />

einem Jahr befindet sich eine bis<br />

dahin boomende Industrie mehr<br />

oder weniger im Dauerlockdown.<br />

Und trotzdem: Corona<br />

hat uns auch einige Dinge aufgezeigt.<br />

Daraus sollten wir die richtigen<br />

Schlüsse ziehen.<br />

Es besteht die einmalige Chance,<br />

den Tourismus neu, nachhaltig<br />

und glaubwürdig zu positionieren.<br />

Tirol steht dabei in besonderer<br />

Verantwortung: Wir<br />

können nach den Schlagzeilen<br />

über Ischgl und Co. nicht einfach<br />

zur Tagesordnung zurückkehren.<br />

Die Sicherheit und Gesundheit<br />

werden bei der Wahl des künftigen<br />

Urlaubsziels eine noch wichtigere<br />

Rolle spielen. Tirol hat als<br />

Nahmarkt und mit seiner Vielfalt<br />

der Natur beste Voraussetzungen.<br />

Diese müssen in der künftigen<br />

Außenkommunikation noch<br />

stärker ins Zentrum gerückt werden<br />

– verbunden mit dem USP:<br />

Wir wollen die gesündeste Urlaubsregion<br />

der Welt werden!<br />

In den Pletzer Resorts haben<br />

wir mit unserem Move &<br />

Relax- Konzept diesen Weg<br />

eingeschlagen.<br />

Was haben Frühlingsblumen<br />

und Gepäcktransport gemeinsam?<br />

Beides ist jetzt im Joglland<br />

vorhanden! Wer wartet nicht<br />

schon auf den Start in den aktiven<br />

Frühling? Raus aus dem<br />

Lockdown, rauf auf das Bike und<br />

rein in die sanfte Naturlandschaft,<br />

die „Der Große Jogl“ zu<br />

bieten hat. Der Große Jogl? Ja,<br />

richtig gelesen – hierbei handelt<br />

es sich um eine Moutainbikestrecke,<br />

die mit ihren 187 Kilometern<br />

und ca. 5200 Höhenmetern<br />

ein Bikeerlebnis der besonderen<br />

Art bietet: eine durchgehende<br />

Radstrecke, die in vier Etappen<br />

oder in kleinen Runden gefahren<br />

werden kann: Eines steht fest –<br />

ein einzigartiges Panorama, eine<br />

herrliche Kulisse und besondere<br />

Kochkünste unserer Gastwirte<br />

sind garantiert. Eine weitere Besonderheit<br />

dieser Strecke ist das<br />

mit Abstand beste Service für Biker:<br />

Auf der Strecke, die alle<br />

Highlights der elf Gemeinden<br />

der Region Joglland-Waldheimat<br />

entlang der Tour verbindet, gibt<br />

es auch einen Gepäcktransport<br />

von einem Beherbergungsbetrieb<br />

zum nächsten.<br />

Weitere Infos zum Gepäcktransport<br />

und alles zu unserer<br />

Tourismusregion unter:<br />

www.joglland-waldheimat.at<br />

Endlich, endlich wird es wärmer.<br />

Die Sonne gewinnt an Kraft<br />

und auch die Menschen haben<br />

eine schon schier unbändige Lust<br />

wieder nach draußen zu strömen.<br />

Dinge zu entdecken! Die Natur<br />

zu genießen oder einfach mal<br />

wieder was gemeinsam zu machen.<br />

Und es ist auch wirklich Zeit –<br />

Zeit für den SEE. Denn es gibt<br />

hier wahnsinnig viel zu entdecken<br />

und zu erleben. Wir möchten<br />

endlich die neuen Gravel-Touren<br />

ausprobieren und dabei<br />

die Faszination der Lost Places<br />

erkunden, auf einem der<br />

insgesamt 4 Slowtrails wandern<br />

oder auch einfach nur ein Stück<br />

des Rundwanderwegs entlanggehen<br />

und dann mit dem Schiff<br />

wieder retour.<br />

Es gibt so viele Sehnsuchtsorte<br />

rund um den Wörthersee, dass<br />

man sich oft schon mit der Auswahl<br />

richtig schwertut und dann<br />

wird es doch meist die Kombination<br />

von mehreren Dingen. Yoga<br />

morgens am Steg, danach ein genüsslicher<br />

Brunch gefolgt vom<br />

Erkunden des Sees am Rad oder<br />

einer Wanderung. Gekrönt von<br />

einem tollen Abend in einem der<br />

vielen Restaurants direkt am See.<br />

Denn See.Ess.Spiele sind hier das<br />

ganze Jahr.<br />

Eines steht allerdings fest –<br />

IT´S TIME TO SEE!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

45


<strong>2021</strong><br />

COMEBACK<br />

AKTIVURLAUB<br />

HELMUTH<br />

MICHELER<br />

Geschäftsführer<br />

Tourismusregion<br />

Klagenfurt am<br />

Wörthersee<br />

DANIEL KELIH<br />

Marketingleiter<br />

Bad Kleinkirchheim/<br />

Millstätter See/<br />

Nockberge<br />

GEORG<br />

OVERS<br />

Geschäftsführer der<br />

Region Villach –<br />

Faaker See –<br />

Ossiacher See<br />

SONNE,<br />

SÜDEN –<br />

KLAGENFURT<br />

Sonne, Süden – Klagenfurt.<br />

Wir freuen uns auf die Gäste,<br />

die unsere Renaissancestadt am<br />

Wörthersee vor allem wegen der<br />

vielen Aktivmöglichkeiten in<br />

schönster Naturkulisse zwischen<br />

badwarmem See und Bergen lieben.<br />

Sicherheit ist uns heuer ein<br />

besonderes Anliegen, um unseren<br />

Gästen ein gutes Gefühl bei<br />

ihrem Aufenthalt zu geben. Wir<br />

sind Österreichs erste gesamtzertifizierte<br />

Safe-Service-Region,<br />

wo Hotels, Privatvermieter, Kultur-<br />

und Ausflugsziele, Gastronomie<br />

und Handel auf die speziellen<br />

Herausforderungen durch<br />

COVID geschult und gekennzeichnet<br />

werden.<br />

Somit steht entspannten Tagen<br />

beim Radeln, Schwimmen,<br />

Wandern, Flanieren und Gustieren<br />

nichts im Weg. Der Sommer<br />

kann kommen. Bereits 2020 haben<br />

wir bewiesen, dass Klagenfurt<br />

mit kleinen, feinen Kulturevents,<br />

den Genussmärkten oder<br />

thematisch spannenden Stadtführungen<br />

einen bunten Strauß<br />

an Urlaubsmöglichkeiten bietet.<br />

Wir freuen uns auf euch!<br />

GEMEINSAM IN<br />

DIE ZUKUNFT!<br />

Inmitten der beliebten Kärntner<br />

Nockberge wurde in den<br />

letzten Monaten fleißig am Ausbau<br />

des touristischen Angebots<br />

gearbeitet. Die drei bisher eigenständigen<br />

Regionen Bad Kleinkirchheim,<br />

Millstätter See und<br />

Nockberge werden im Laufe dieses<br />

Jahres zu einer Großregion<br />

fusionieren. Wir freuen uns sehr,<br />

dass wir damit unseren Gästen<br />

ein noch umfangreicheres und<br />

attraktiveres Angebot anbieten<br />

werden können. Schon jetzt<br />

schätzen Gäste die mehr als 750<br />

Radkilometer, den längsten Flow<br />

Country Trail Europas in Bad<br />

Kleinkirchheim, den neuen Kornock<br />

Flow Trail auf der Turracher<br />

Höhe sowie diverse Singletrails,<br />

die teilweise direkt vom Berg<br />

zum See führen.<br />

Das einzigartige Wanderangebot<br />

spricht ohnehin für sich.<br />

Weitere Höhepunkte sind der<br />

Radweg rund um den Millstätter<br />

See, das Wassersportzentrum am<br />

Brennsee, die beiden Thermen in<br />

Bad Kleinkirchheim sowie das 1.<br />

Kärnten Badehaus in Millstatt,<br />

der Biosphärenpark Nockberge<br />

sowie die Nockalmstraße.<br />

Wir freuen uns auf ein baldiges<br />

Wiedersehen!<br />

www.badkleinkirchheim.at<br />

www.millstaettersee.com<br />

www.nockberge.at<br />

„SEENSUCHT“<br />

NACH AKTIV-<br />

TOURISMUS<br />

„Seensucht“ heißt das Frühlingserwachen<br />

in unserer gewässerreichen<br />

Urlaubsregion Villach – Faaker<br />

See – Ossiacher See. Nach dem<br />

langen und schneereichen Winter<br />

suchen Naturaktive wieder unsere<br />

Wälder, Seen und Berge auf. Vor<br />

allem auf den drei neuen Slow<br />

Trails am Afritzer See, Faaker See<br />

und bei der Drauschleife in Wernberg<br />

kommen Outdoorfans voll auf<br />

ihre Rechnung. Gemeinsam mit<br />

dem leicht begehbaren, wassernahen<br />

Trail im Bleistätter Moor am<br />

Ossiacher See können in unserer<br />

Region mittlerweile insgesamt 21<br />

Slow-Trail-Kilometer erwandert<br />

werden. Wasser, Waldboden und<br />

behagliche Verweiloasen mit Sitzund<br />

Liegegelegenheiten sind auf<br />

den neuen Wandertouren „ständige<br />

Begleiter“.<br />

Wer die Frühjahrsmüdigkeit rasanter<br />

besiegen will, bezwingt mit<br />

Mountain- oder E-Mountainbike<br />

den Kumitzberg oder die Karawanken<br />

und genießt dazu die welligen<br />

und kurvenreichen Trails mit Panoramablick<br />

auf Villach und den Faaker<br />

See. Auf lake.bike finden Biker<br />

alle Angebote der Region. Ob Genussradler,<br />

Mountainbiker oder<br />

Rennradfahrer. Neu in Drobollach:<br />

Auf dem überdachten Pumptrack –<br />

neben dem neu gestalteten Panorama<br />

Beach Faaker See – können<br />

Mountainbike-Fans auch bei Regenwetter<br />

ihre Runden drehen.<br />

46 <strong>SPORTaktiv</strong>


BLEIB<br />

CHRISTOPHER<br />

GRUBER<br />

Geschäftsführer<br />

Nassfeld-Pressegger<br />

See – Lesachtal –<br />

Weissensee<br />

ROBERT<br />

KARLHOFER<br />

Geschäftsführer<br />

Tourismusregion<br />

Klopeiner See –<br />

Südkärnten<br />

FIT.<br />

Fotos: beigestellt<br />

WILLKOMMEN<br />

LEBENSFREUDE!<br />

Zeiten des Verzichts, der Einschränkungen<br />

und der Reduktion<br />

von sozialen Kontakten haben einen<br />

Trend verstärkt, der schon vor<br />

Corona merkbar gewachsen ist: die<br />

Sehnsucht nach Aktivität in gesunder<br />

Natur, gerade auch bei der jüngeren<br />

Generation. Die „World of<br />

Mountains & Lakes“ mit den Karnischen<br />

und Gailtaler Alpen, mit<br />

den Julischen Alpen im benachbarten<br />

Italien, mit den badewarmen<br />

Seen Pressegger See und Weissensee<br />

sowie mit ihren zahlreiche<br />

Bergseen ist Bühne und Freiraum<br />

zugleich, um die Sehnsüchte nach<br />

Freiheit und Aktivität stillen zu<br />

können. Weitläufigkeit und Fernsicht<br />

bis zur Adria inklusive.<br />

Für Radfans empfiehlt sich die<br />

größte Bikeregion der Südalpen,<br />

wo man sich auf zwei Rädern völlig<br />

frei zwischen Berg und See bewegen<br />

kann. Die „Bike World“ bietet<br />

eine unvergleichliche Vielfalt mit<br />

950 km MTB- und Radrouten auf<br />

der Sonnenseite der Alpen. Dazu<br />

gibt es die „Trail World“ am Nassfeld<br />

und am Weissensee mit 11<br />

Singletrails, einem Flowtrail und<br />

dem „Lift & Bike Giro“.<br />

Wer in erster Linie entspannen<br />

und einfach „abschalten“, unverfälschte<br />

Natur erleben und viel<br />

Platz für die Zeit zu zweit haben<br />

möchte, der wählt das Lesachtal als<br />

„naturbelassenstes Tal der Alpen“<br />

als Rückzugsoase.<br />

BEWEGUNGS- UND<br />

SEELENHUNGER<br />

STILLEN<br />

Mir behagt die Bezeichnung<br />

„Comeback“ nicht – wir waren<br />

ja immer da, treibende Kräfte<br />

sind Mut, Tatendrang und Zuversicht.<br />

Bei uns in Südkärnten<br />

ist alles in Bewegung, von jung<br />

und wild bis fit und aktiv. Gerade<br />

in diesen Zeiten ist gesunde<br />

Bewegung, den Kopf frei zu bekommen<br />

in einer intakten Natur<br />

von unschätzbarem Wert. In<br />

Südkärnten kannst du nach<br />

Lust und Laune diesen Bewegungs-<br />

und Seelenhunger stillen.<br />

Die offene Südkärntner<br />

Seenlandschaft mit der Seeikone<br />

Klopeiner See, umrahmt von<br />

den mystischen Karawanken im<br />

Süden und der wildromantischen<br />

Saualm im Norden, wird<br />

zu deinem persönlichen Entfaltungsraum.<br />

Ganz egal, ob du was Neues<br />

oder Ungewohntes ausprobierst,<br />

deine eigenen Grenzen überschreitest<br />

oder dich einmal in<br />

den vollkommenen Ruhemodus<br />

versetzt. Im absoluten Süden<br />

Österreichs gehst du dorthin,<br />

wo du willst. Zu Wasser, zu<br />

Land, am Bike, über der Erde<br />

oder darunter, über Staatsgrenzen<br />

oder deine eigenen. Ein<br />

Rückzug ins Schneckenhaus ist<br />

nicht vorgesehen. Dein Kopf<br />

sagt, „beweg dich“, dein Herz<br />

sehnt sich nach Südkärnten!<br />

ONLINE // ÖSTERREICHS<br />

GRÖSSTES AKTIVSPORT-<br />

MAGAZIN<br />

Tagesaktuell, schnell, umfassend und<br />

auf den Punkt gebrachte Informationen<br />

für dein sportliches Leben. Auf sportaktiv.com<br />

findest du fachlich fundierte<br />

Reportagen, Trainingsgeschichten,<br />

Produktneuheiten, Expertentipps,<br />

Gewinnspiele und Profi-Storys.<br />

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RUN<br />

Training – Menschen – Material<br />

Fotos: Getty images, Hervis Sports, Andi Frank, Egoth Verlag<br />

HERVIS SAMMELT LAUFEND<br />

Mit seiner Community sammelt<br />

der Sportfachmarkt Hervis für die<br />

Österreichische Sporthilfe. 10 Läuferteams<br />

sammeln 5 Monate lang<br />

Kilometer – für jeden spendet<br />

Hervis 2 Euro. Ziel sind 25.000 km,<br />

dann verdoppelt Hervis auf 100.000.<br />

teamrun.hervis.at<br />

NEUE STRECKEN AM GLOCKNER<br />

Die 6. Auflage des Großglockner<br />

Ultra-Trail GGUT powered by Dynafit<br />

wartet mit neuen Strecken auf allen<br />

fünf Distanzen von 35 bis 110 Kilometer<br />

auf. Neu auch: Der Event von<br />

30. Juli bis 1. August wurde auf drei<br />

Tage ausgedehnt und damit entzerrt.<br />

www.ultratrail.at<br />

LESE- UND LAUFGENUSS<br />

„Im Rhythmus des Laufens“ heißt<br />

die literarische Auseinandersetzung<br />

des Sozialpsychologen und<br />

Ultraläufers Florian Jäger mit dem<br />

Laufen. Erschienen im Egoth-Verlag<br />

und erhältlich um 24,90 Euro zum<br />

Beispiel auf:<br />

www.egoth.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

49


Was als Challenge begonnen<br />

hat, ist für Anja Trieb schon zur<br />

Leidenschaft geworden.<br />

50 <strong>SPORTaktiv</strong>


LÄUFT<br />

BEI IHR<br />

DIE PANDEMIE HAT EINEN LAUF-HYPE AUSGELÖST WIE SEIT<br />

20 JAHREN NICHT MEHR. UND DER GROSSTEIL DER EIN-<br />

STEIGER SIND JUNGE FRAUEN – WIE ANJA TRIEB, DIE SICH<br />

GLEICH SEHR VIEL VORGENOMMEN HAT.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

FOTOS: THOMAS POLZER<br />

Der erste lauwarme Frühlingstag<br />

zeigt ein ganz klares Bild.<br />

Viele, viele Läufer sind unterwegs,<br />

darunter viele Junge<br />

und darunter wiederum viele,<br />

viele Frauen. „Das ist ganz klar die<br />

größte Gruppe der Einsteiger“, bestätigt<br />

auch Michael Wernbacher vom Wemove<br />

Runningstore in Wien. Nicht Pace, Marathon<br />

und harte Intervalle stehen bei<br />

der Zielgruppe im Vordergrund, sondern<br />

Ausgleich, Frischluft, Psychohygiene,<br />

einfach ein Schritt hin zu einem gesünderen<br />

Lebensstil. Laufen ist für viele<br />

junge Frauen nicht mehr DER Sport,<br />

dem sie alles unterordnen, sondern einer<br />

von mehreren, den sie einfach mit Spaß<br />

an der Freude betreiben und genießen.<br />

„Die meisten machen vier, fünf andere<br />

Sportarten auch, kaufen sich aber einen<br />

hochwertigen Laufschuh, weil sie mit<br />

dem ins Fitnesscenter gehen können<br />

und laufen.“<br />

Der Grund, warum gerade jetzt so<br />

viele vor allem junge Leute und da junge<br />

Frauen mit dem Laufen anfangen, liegt<br />

für Wernbacher auf der Hand. „Viele<br />

andere Sportarten waren oder sind im<br />

Lockdown nicht möglich. Zum Laufen<br />

aber brauch ich keinen Zweiten, ich<br />

kann direkt vor der Türe loslegen und<br />

erlaubt war es auch immer.“ Drei Viertel<br />

aller Laufeinsteiger hätten bis zum Ausbruch<br />

der Pandemie andere Sportarten<br />

NICHT PACE, MARATHON UND HARTE INTERVALLE<br />

STEHEN BEI DER ZIELGRUPPE IM VORDERGRUND,<br />

SONDERN AUSGLEICH, FRISCHLUFT, PSYCHOHYGIENE.<br />

betrieben und erst jetzt zu laufen begonnen.<br />

Den letzten derartigen Lauf-Hype<br />

hat es um die Jahrtausendwende gegeben.<br />

„Damals mit ausgelöst durch die<br />

Bücher von Ulrich Strunz“, erinnert sich<br />

Wernbacher an einen ähnlichen Lauf-<br />

Zulauf.<br />

Ein Beispiel dafür ist Anja Trieb aus<br />

Kapfenberg in der Steiermark. Die Kindergartenpädagogin<br />

konnte dem Laufen<br />

nie viel abgewinnen. „Auf Facebook hab<br />

ich dann von einer Challenge der Virtual<br />

Runners gelesen, im Jahr <strong>2021</strong> exakt<br />

<strong>2021</strong> Kilometer zu laufen“, erinnert sie<br />

sich an den letzten Jahreswechsel. „Und<br />

weil man im Lockdown ja eh nicht viel<br />

machen kann und das Crossfit-Studio<br />

auch geschlossen ist, hab ich mir gedacht:<br />

Da meld ich mich an.“ Gesagt,<br />

getan. Ohne zu wissen, worauf sie sich<br />

da einlässt. Dass das bedeutet 168,4 Kilometer<br />

im Monat zu laufen – jedes Monat<br />

– oder täglich 5,5 Kilometer. Wobei<br />

sich das schnell ausrechnen ließ. „Was es<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

51


OFT BLEIBE ICH AUCH STEHEN UND<br />

MACHE EIN FOTO VOM SONNENAUF-<br />

ODER -UNTERGANG UND FREUE MICH<br />

EINFACH, SO ETWAS SCHÖNES ZU ERLEBEN.<br />

8<br />

RUNDEN<br />

JE 12,5 KM<br />

125<br />

MINUTEN<br />

PRO RUNDE<br />

09.10.<strong>2021</strong><br />

SPIELST DU<br />

DEINEN TRUMPF<br />

ZUR RICHTIGEN<br />

ZEIT ?<br />

100<br />

KM<br />

TOTAL<br />

#TRAILGAME<br />

TRAILGAME.NET<br />

aber körperlich heißt, jeden Tag mehr<br />

als 5 Kilometer zu laufen, hab ich natürlich<br />

nicht abschätzen können.“<br />

Die ersten Tage waren hart – winterliche<br />

Temperaturen, schneebedeckte<br />

Straßen und Wege sowie wenige<br />

Tageslichtstunden haben das Unterfangen<br />

erschwert. „Meistens laufe ich<br />

nach der Arbeit, es kommt aber auch<br />

vor, dass ich früh munter bin und mir<br />

dann denke, es ist zwar erst halb 6,<br />

aber wenn ich schon wach bin, kann<br />

ich das Laufen auch gleich erledigen“,<br />

erzählt die 25-Jährige.<br />

So schwer es am Anfang war, dranzubleiben,<br />

so sehr braucht sie das<br />

Laufen jetzt schon. „Drei Tage nicht<br />

zu laufen kommt mir schon komisch<br />

vor“, sagt sie und lacht. Und macht<br />

die Herausforderung ja noch größer.<br />

Normalerweise läuft Anja rund 7 Kilometer,<br />

manchmal, wenn es besonders<br />

gut läuft, auch 10. „Das Längste<br />

waren bislang 12 Kilometer und inzwischen<br />

schaffe ich 10 Kilometer<br />

auch schon in einer Stunde.“ Ein bestimmtes<br />

Tempoziel hat sie nicht, wie<br />

es ihr – Stand Mitte März – auch<br />

nicht vordergründig um den Trainingseffekt<br />

geht. „Es geht mir danach<br />

einfach gut. Oft bleibe ich auch stehen<br />

und mache ein Foto vom Sonnenauf-<br />

oder -untergang und freue<br />

mich einfach, so etwas Schönes zu erleben.“<br />

Laufen schüttet Glückshormone<br />

aus – Anja Trieb ist der Beweis<br />

dafür, dass das kein leeres Marketinggewäsch<br />

ist.<br />

Längst ist das Laufen für sie zum<br />

Selbstläufer geworden. „Es tut mir<br />

einfach so gut für den Kopf, ich denk<br />

an nix, das ist herrlich.“ Ihre Laufroutine<br />

ist allerdings außergewöhnlich.<br />

Sie läuft immer mit Musik. „Mit immer<br />

dem gleichen Lied pro Lauf“,<br />

sagt sie. Da kommt es schon vor, dass<br />

sie auf ihrer Laufrunde einen Titel 20<br />

Mal hintereinander hört. Erinnert ein<br />

wenig ans Mantra vorsagen bei der<br />

Meditation. „Wahrscheinlich komm<br />

ich dadurch auch so richtig in eine<br />

Lauf-Trance“, beschreibt sie. Musik<br />

spielt in ihrem Leben auch eine zentrale<br />

Rolle. Im Kindergarten wird<br />

schließlich gesungen, dazu spielt sie<br />

Gitarre in einer Band und nebenbei<br />

macht sie eine Ausbildung zur Musiktherapeutin.<br />

„Wenn ich ein Lied<br />

lerne, schau ich mir auch nicht immer<br />

nur Noten und Text an, sondern höre<br />

es einfach so oft, wie es geht.“<br />

Derzeit läuft sie auch noch so oft,<br />

wie es geht. „Aber jetzt war ich zwei<br />

Tage nicht, da wächst der Druck<br />

schon ein bissl“, sagt sie. Schließlich<br />

will sie die <strong>2021</strong> Kilometer schaffen,<br />

auch wenn ihr das Laufen zum fixen<br />

Bestandteil des Lebens geworden ist.<br />

„Man fühlt sich einfach fitter und es<br />

hat körperlich definitiv auch schon<br />

was verändert“, sagt Anja.<br />

Nicht ausschließlich zum Positiven<br />

aber. Ein Blick auf die Beine verrät –<br />

Anja laboriert bereits am Shin Splint,<br />

also Schienbeinkantensyndrom, das<br />

eine klassische Folge von Überbelastung<br />

ist. Die bunten Kinesiotapes an<br />

der Unterschenkelinnenseite verraten<br />

sie. „Stimmt, dort tut es weh. Aber<br />

ich bearbeite das auch schon mit dem<br />

Faszienball, weiß, wie ich die Stelle<br />

richtig tapen muss.“ Anders als viele<br />

Läufer der „alten Schule“, die nach<br />

Plan auf einen Wettkampf und eine<br />

Bestzeit hintrainieren, hört sie auf ihren<br />

Körper und gönnt ihm eine Pau-


präsentiert von<br />

se, bevor die Probleme so groß werden,<br />

dass sie nicht mehr laufen kann.<br />

Anja weiß auch, dass es knapp werden<br />

könnte, rein mit Laufen auf die<br />

Kilometerleistung zu kommen. In extremis<br />

würde sie auch Spazierengehen<br />

gelten lassen. „Aber solange es mit<br />

Laufen geht, laufe ich.“ Und danach?<br />

Wenn die Challenge erfüllt, die Pandemie<br />

vielleicht im Griff ist und die Freizeitmöglichkeiten<br />

wieder mehr werden?<br />

„Werde ich trotzdem weiterlaufen“,<br />

sagt Anja. Laufen ist ein Teil ihres<br />

Lebens geworden. Ohne Wettkämpfe,<br />

dafür mit viel Spaß und Genuss.<br />

„Ich gehe sogar schon lieber laufen als<br />

shoppen – und das heißt was.“<br />

MAN FÜHLT<br />

SICH EINFACH<br />

FITTER UND ES<br />

HAT KÖRPER-<br />

LICH DEFINITIV<br />

AUCH SCHON<br />

WAS VERÄNDERT.<br />

#Krisensicher<br />

Um den Kleine Zeitung Graz<br />

Marathon <strong>2021</strong> vom 8. bis<br />

10. Oktober <strong>2021</strong> durchzuführen,<br />

können wir auf drei<br />

Konzepte zurückgreifen<br />

und situations bedingt rasch<br />

handeln.<br />

Plan A: Traditionelles Programm<br />

mit Start/Ziel bei der Oper Graz<br />

und Laufexpo bei Gigasport<br />

Plan B: Verschärftes Sicherheits<br />

konzept im Start/Zielbereich<br />

(z. B. exaktes Leitsystem,<br />

ohne Zuseher, etc.)<br />

Plan C: Sollten im Herbst keine<br />

Veranstaltungen durchführbar<br />

sein, können wir jederzeit auf<br />

das perfekt erprobte Konzept<br />

des Hybrid Runs zurückgreifen<br />

Worauf noch warten, anmelden<br />

unter grazmarathon.at


TRAINING<br />

FÜR DEN<br />

HEISSEN<br />

HERBST<br />

Die Ausgangslage: Im Frühjahr<br />

und vielleicht auch noch Sommer, wer<br />

weiß das in diesen Tagen schon so genau,<br />

werden Wettbewerbe Mangelware<br />

sein. Umso heißer wird der Herbst. Neben<br />

den traditionellen Herbstklassikern<br />

wie Graz- oder Wachaumarathon kommen<br />

aus dem Frühjahr verschobene<br />

Großevents, allen voran der Vienna City<br />

Marathon dazu. Daher ist die Zeit jetzt<br />

optimal, sich in aller Ruhe auf die späte<br />

Wettkampfsaison vorzubereiten. Ob 10<br />

Kilometer, Halbmarathon oder Marathon.<br />

Der Experte: Michael Koller ist<br />

nicht nur Sportwissenschafter und Master<br />

of Public Health, sondern auch Trainingsexperte<br />

der Sportordination in<br />

Wien. Seit Jahren bereitet er gemeinsam<br />

mit seinem Team Athleten und Hobbyläufer<br />

auf Zielzeiten bei Wettkämpfen<br />

jeglicher Distanz vor.<br />

Die Übungsannahme: Wir gehen<br />

von einem Freizeitläufer aus, der schon<br />

FIX IS NIX, ABER AUS HEUTIGER SICHT<br />

DRÄNGEN SICH IM HERBST DIE LAUF-<br />

EVENTS NUR SO IN DEN KALENDER.<br />

EGAL OB 10 KILOMETER, HALBMARA-<br />

THON ODER MARATHON. WAS FÜR<br />

EINSTEIGER LEICHT MÖGLICH IST,<br />

WAS DU FÜR DIE BESTZEIT JETZT TUN<br />

SOLLTEST UND WOFÜR ES EVENTUELL<br />

SCHON ZU SPÄT IST.<br />

regelmäßig seine Runden dreht, zwei bis<br />

dreimal die Woche rund 45 Minuten<br />

auf seiner Hausrunde unterwegs ist und<br />

der im Herbst seinen ersten Bewerb laufen<br />

möchte. Was muss er oder sie jetzt<br />

tun um einen 10-km-Lauf, einen Halbmarathon<br />

oder einen Marathon zu beenden<br />

und das Erlebnis auch noch genießen<br />

zu können.<br />

10 Kilometer: „Diese Distanz ist für<br />

jeden möglich, der keine Verletzungen<br />

oder Einschränkungen hat. Auch wenn<br />

jemand jetzt noch deutliches Übergewicht<br />

hat, aber laufen kann, geht sich<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Foto: iStock<br />

54 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

55


17.-19.<br />

SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

DAS<br />

WOCHEN-<br />

ENDE FÜR<br />

TRAILRUN-<br />

TEAMS!<br />

MAG. MICHAEL<br />

KOLLER<br />

ist Sportwissenschafter und<br />

Master of Public Health in der<br />

Sportordination in Wien<br />

www.sportordination.com<br />

1<br />

2<br />

3<br />

UPHILL TRAIL<br />

HOCHZEIGER<br />

↔<br />

7 km<br />

1.205 hm<br />

TRAIL-TRIPLE.COM<br />

↑<br />

STARKENBERGER<br />

HOMERUN<br />

NORTH<br />

SOUTH<br />

MOUNTAIN<br />

CHALLENGE<br />

IMST<br />

↔ 33 km<br />

↔ 25,7 km<br />

↑ 1.061 hm<br />

↔ 29,4 km<br />

↑ 1.676 hm<br />

↑<br />

TRIPLE-WERTUNG<br />

TAGES-WERTUNG<br />

2.270 hm<br />

TEAM-EVENT MEN/WOMEN/MIXED<br />

das aus“, sagt Koller. „Natürlich muss<br />

man das Gewicht reduzieren, kann im<br />

Frühjahr das Training bis in den Sommer<br />

sehr alternativ gestalten, also Rad<br />

fahren, schwimmen, wandern und dann<br />

in den letzten 3 Monaten vor dem Bewerb<br />

in ein intensives Lauftraining gehen.“<br />

Wichtig ist dabei, langsam zu beginnen<br />

und es am Anfang nicht zu übertreiben.<br />

„Der Bewegungsapparat hat<br />

nämlich eine sehr lange Anpassungszeit“,<br />

sagt Koller. „Während sich<br />

Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur<br />

in ein paar Wochen anpassen,<br />

braucht die Gelenks- und Knorpelstruktur<br />

sechs bis neun Monate, bis sie sich<br />

an die Trainingsreize angepasst hat.“ Der<br />

Grund: Diese Regionen sind nicht so<br />

stark durchblutet. Daher aufpassen vor<br />

der Überlastung. Der Laufreiz sollte<br />

auch vorkommen, muss aber das Training<br />

nicht beherrschen. „Dabei auch Intervalle<br />

trainieren, also laufen, gehen,<br />

laufen, gehen. Das macht auch Spaß<br />

und man hat schon im Frühjahr einen<br />

guten Mix.“<br />

Über die nächsten Monate steigert<br />

man den Laufanteil dann kontinuierlich.<br />

„Aber das Alternativtraining bitte nicht<br />

auf null setzen. Das macht über die ganze<br />

Vorbereitungszeit Sinn, weil die mechanische<br />

Belastung über den ganzen<br />

Vorbereitungszeitraum gesehen nicht<br />

ohne ist und zu Problemen führen<br />

kann“, erklärt Koller. „Damit bleibt das<br />

Training abwechslungsreich und man<br />

brennt auch mental nicht so leicht aus.<br />

Halbmarathon: Wer im vergangenen<br />

Jahr schon zwei-, dreimal die Woche<br />

laufen war, auch wenn es nicht sehr<br />

Eine<br />

Leistungsdiagnostik<br />

liefert Auskunft<br />

über<br />

die eigenen<br />

Trainingsbereiche.<br />

regelmäßig gewesen sein sollte, der kann<br />

sich ohne Weiteres auf einen Halbmarathon<br />

wagen. Der Einsteiger sollte<br />

Grundlagen trainieren, denn damit verbessert<br />

man den Fettstoffwechsel – und<br />

je länger die Laufdistanz und damit die<br />

Zeit wird, desto wichtiger ist es, diese<br />

Speicher als Energiequelle anzapfen zu<br />

können. Die Herzfrequenzbereiche lässt<br />

man am besten bei einer Leistungsdiagnostik<br />

bestimmen, da gibt es dann meist<br />

auch eine Trainingsempfehlung dazu.<br />

Wer einmal so beginnen will, kann sich<br />

mit dem subjektiven Befinden grob<br />

selbst helfen. „Man nimmt eine 10-teilige<br />

Skala. Wenn 1 nix ist und 10 voller<br />

Anschlag, dann sollte man sich im<br />

Grundlagentraining bei 2 oder 3 bewegen“,<br />

rät Koller. Wer sich unsicher ist,<br />

ob das Tempo passt, sollte immer langsamer<br />

laufen. „Tendenziell machen das die<br />

meisten Läufer zu schnell. Das Gute<br />

aber ist: Man kann es gar nicht zu langsam<br />

machen“, sagt Koller. Also man<br />

könne schon, theoretisch. Von den rund<br />

Fotos: Philipp Kreidl, iStock


präsentiert von<br />

1000 Leistungsdiagnostiken, die er mit<br />

seinem Team in der Sportordination in<br />

Wien macht, „ist pro Jahr vielleicht eine<br />

oder einer dabei, die oder der wirklich<br />

zu langsam unterwegs war.“ Sein Tipp<br />

für Training zu zweit oder in einer kleinen<br />

Gruppe: immer am langsamsten<br />

orientieren. „Für den passt es dann und<br />

alle anderen sind noch weiter unten mit<br />

der Herzfrequenz und bekommen einen<br />

supertollen Reiz für den Fettstoffwechsel.<br />

Bei Grundlagenläufen immer schauen,<br />

dass man am unteren Ende der<br />

Herzfrequenzzone ist, denn durch den<br />

sogenannten „Cardiac Drift“ steigt die<br />

HF bei gleichbleibendem Tempo nach<br />

einer gewissen Zeit ohnehin. „Die ersten<br />

90 Minuten sollte man da immer sehr<br />

genau schauen.“<br />

Testwettkämpfe bis maximal vier Wochen<br />

vor dem Halbmarathon sind sinnvoll.<br />

„Aber bitte immer auf kürzerer Distanz.<br />

Niemals mehr laufen, als ihr beim<br />

Hauptziel des Jahres plant“, warnt der<br />

Sportwissenschafter. Denn: Die Regeneration<br />

dauert viel zu lange und in der<br />

Woche oder den Wochen danach ist<br />

kein sinnvolles Training möglich bzw.<br />

steigt die Gefahr der Überbelastung oder<br />

Verletzung. „Ein 5- oder 10-km-Lauf ist<br />

aber okay.“ Auch auf dieser so beliebten<br />

Distanz sollte das Alternativtraining<br />

nicht auf null geschraubt werden.<br />

Marathon: Wer jetzt noch nicht regelmäßig<br />

läuft bzw. schon seit gut einem<br />

Jahr unterwegs ist, für den kommt eine<br />

Marathonteilnahme im Herbst definitiv<br />

zu früh. „Auch wenn man einen Marathon<br />

vielleicht finishen kann mit der<br />

Vorbereitungszeit – die Auswirkungen<br />

auf den Körper wären zu groß“, sagt<br />

Koller. Man macht sich mehr kaputt, als<br />

man gewinnt, auch wenn es immer Einsteiger<br />

gibt, die unbedingt gleich die<br />

42,195 Kilometer absolvieren wollen.<br />

„Wir wollen ja die Gesundheit fördern<br />

und laufen ist ein Vehikel dafür. Die<br />

Wettkämpfe sind der Punkt auf dem i.“<br />

Wer aber regelmäßig läuft, für den ist<br />

Für jeden der<br />

richtige Bewerb<br />

Beim Kleine Zeitung Graz<br />

Marathon kommt jeder<br />

auf seine Kosten. Bei zehn<br />

Bewerben von 400 m<br />

bis 42 km ist für jeden<br />

Läufer typen die richtige<br />

Mischung aus sportlicher<br />

Herausforderung und Laufgenuss<br />

durch die Grazer<br />

Innenstadt gegeben.<br />

Kleine Zeitung Graz Marathon<br />

Hyundai Staffel Marathon<br />

Gigasport Halbmarathon<br />

Garmin Viertelmarathon<br />

Wiener Städtische City Run 5.0<br />

Knax Klub Bambini Sprint<br />

Junior Marathon<br />

Familienlauf<br />

Hundelauf<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

grazmarathon.at


EINE GUTE WETT-<br />

KAMPFZEIT AUF DER<br />

KURZEN DISTANZ HEISST<br />

NICHT, DASS DIE GRUND-<br />

LAGE STARK IST. DAS<br />

KÖNNTE AUCH DIE<br />

STÄRKE DES ANAEROBEN<br />

KOHLENHYDRATSTOFF-<br />

WECHSELS SEIN.<br />

es noch nicht zu spät sich im Herbst am<br />

ersten Marathon zu versuchen. Beim<br />

Grundlagentraining besonders darauf<br />

achten, dass man in der HF-Zone bleibt.<br />

„Wenn man nur drei Minuten bergauf<br />

läuft, normalisiert sich die HF zwar sehr<br />

schnell wieder, bis das Laktat kompensiert<br />

ist, dauert das aber rund 30 Minuten,<br />

die dem Fettstoffwechseltraining abträglich<br />

sind. Hast du jetzt so eine Steigung,<br />

drei-, viermal, ist der gewünschte<br />

Effekt auf die Grundlagenausdauer fast<br />

weg“, erklärt Koller.<br />

Besonders wichtig: Die Ökonomisierung<br />

des geplanten Wettkampftempos.<br />

„Und zwar mit 1000er- oder 2000er-Intervallen.“<br />

Da macht es übrigens auch<br />

keinen Sinn, die deutlich schneller zu<br />

laufen als das geplante Wettkampftempo.<br />

„Im Gegenteil, man läuft noch Gefahr,<br />

das Rennen zu schnell zu starten.“<br />

Auch beim Marathon ist in der Vorbereitung<br />

ein Unterdistanzwettkampf sinnvoll.<br />

„Für Anfänger auch um Erfahrung<br />

zu sammeln, wie das mit der Regeneration<br />

in den Tagen vor dem Rennen funktioniert,<br />

wie man das Frühstück timt, wie<br />

es ist, mit vielen Leuten zugleich zu laufen<br />

etc.“, sagt Koller. Nur nicht zu viele<br />

Wettkämpfe absolvieren, weil sonst die<br />

Regeneration wieder leidet.<br />

Wer schon Erfahrung hat und vielleicht<br />

in Pandemiezeiten viel in die<br />

Grundlagenausdauer investiert hat, dem<br />

rät Koller zu Tempo. „Der sollte jetzt<br />

schnelle Einheiten machen, vielleicht sogar<br />

speziell auf einen 5- oder 10-km-<br />

Wettkampf im <strong>April</strong> oder Mai – wenn<br />

welche stattfinden – hintrainieren und<br />

dort brutal schnell laufen.“ Durch die<br />

starke Basis aus Herbst und Winter könne<br />

man so am Speed arbeiten. Dann<br />

kann man zwischen dem Frühjahrswettkampf<br />

und dem Marathon im Herbst<br />

auch auf eine weitere Grundlagenphase<br />

verzichten. Aber Vorsicht: „Eine gute<br />

Wettkampfzeit auf der kurzen Distanz<br />

heißt nicht, dass die Grundlage stark ist.<br />

Das könnte auch die Stärke des anaeroben<br />

Kohlenhydratstoffwechsels sein.“<br />

Also besser auf Nummer sicher gehen<br />

und bei der Leistungsdiagnostik abchecken,<br />

wie solide die Basis wirklich ist.<br />

Für alle Distanzen gilt: 3 Monate vor<br />

dem Bewerb sollte man eine Zielzeit<br />

wissen und das geplante Tempo dann<br />

auch einhalten. „Die Physiologie kann<br />

keiner umgehen“, sagt Koller. „Wunder<br />

passieren da keine.“<br />

EIN<br />

EPISCHES<br />

ABENTEUER<br />

ALLE INFOS<br />

www.ultratrail.at<br />

Der „Grossglockner<br />

ULTRA-TRAIL“ ist ein<br />

episches Abenteuer rund<br />

um den höchsten Berg<br />

Österreichs. Der Termin:<br />

30. Juli–1. August.<br />

Es ist Freitag, 30. Juli, kurz vor 22 Uhr,<br />

Kaprun, Blick Richtung Alpenhauptkamm.<br />

Zart schimmern die Gletscher des Kitzsteinhorns<br />

im Mondlicht. Dorthin startet gleich<br />

das einzigartige Abenteuer im Herzen der<br />

österreichischen Alpen: Die Tour auf der<br />

„Glocknerrunde“ mit 110 km und 6500 hm<br />

rund um den höchsten Berg Österreichs.<br />

Meist auf Singletrails gilt es, zweimal die<br />

Alpen zu überqueren und durch die<br />

wunderschöne Hochgebirgslandschaft des<br />

Nationalparks Hohe Tauern zu laufen.<br />

Auf Teilstrecken, dem „Osttirol Trail 80“,<br />

„Großglockner Trail 55“, „Weissee Geltscherwelt<br />

Trail 35“ oder im 2er-Team kannst<br />

du Teile dieses Abenteuers erleben. Sei dabei:<br />

Von 30. Juli–1. August <strong>2021</strong> in Zell am<br />

See-Kaprun, Kals am Großglockner,<br />

Weissee-Uttendorf und Fusch an der<br />

Glocknerstraße!<br />

Foto: Grossglockner ULTRA-TRAIL<br />

58 <strong>SPORTaktiv</strong>


JAHRE<br />

WÖRTHERSEE<br />

HALBMARATHON<br />

Sommergenuss und einzigartige Urlaubsstimmung im<br />

Süden Österreichs erwartet tausende Laufbegeisterte beim<br />

20-Jahr-Jubiläum von Kärnten Läuft vom 20. bis 22. August<br />

<strong>2021</strong>. Um das 20-jährige Jubiläum gemeinsam feiern zu<br />

können, stehen drei erprobte Konzepte zur Verfügung.<br />

Plan B:<br />

Anmeldung unter<br />

www.kaerntenlaeuft.at<br />

Worauf noch warten, gleich unter<br />

www.kaerntenlaeuft.at anmelden!<br />

WO DER SPORT DIE NR. 1 IST<br />

Wörthersee<br />

Meine Kleine.<br />

Meine Kleine.<br />

Mei


BRUSTGURT<br />

Erfahrene Läufer wissen, dass es früher ganz<br />

normal war, einen Brustgurt anzulegen, um<br />

seine Herzfrequenz überwachen zu können.<br />

Heute haben Besitzer einer Sport- oder<br />

Fitness uhr ihre Pulswerte 24 Stunden am<br />

Tag im Blick. Auch wenn es die Technologie noch gar<br />

nicht so lange gibt, hat man sich an die optischen, regelmäßig<br />

aufblinkenden Sensoren an der Uhrenrückseite,<br />

die den Pulsschlag am Handgelenk registrieren,<br />

schnell gewöhnt. Kein Zweifel: Die Pulsmessung am<br />

Handgelenk ist bequem und bietet über den Sport<br />

hinaus zusätzlichen Nutzen. Nicht jeder empfindet<br />

außerdem das Tragen eines Brustgurts als angenehm.<br />

Die Gurte gibt es aber auch noch. Denn von Anfang<br />

an waren auch Zweifel zu hören, wie zuverlässig<br />

die am Handgelenk ermittelten Werte sind. Bei Garmin<br />

wird die optische Messung seit rund sechs Jahren<br />

eingesetzt – man habe ursprünglich tatsächlich diskutiert,<br />

ob man die Technologie auf den Markt bringen<br />

sollte, erklärt Peter Weirether von Garmin Deutschland.<br />

Dann habe ein Mitbewerber eine Uhr mit den<br />

optischen Sensoren herausgebracht. „Es zeigte sich,<br />

dass Kunden eine gewisse Ungenauigkeit in Kauf<br />

nahmen und den Komfort schätzten.“<br />

Bei Garmin ist die Technologie heute in der vierten<br />

Generation und deutlich weiterentwickelt, erklärt<br />

Weirether. Brustgurte zur Herzfrequenzmessung gibt<br />

es jedoch nach wie vor als Zubehör, der „Garmin<br />

HRM Run“ kostet etwa 99 Euro. Bei Polar, wo wir<br />

uns ebenfalls für diese Geschichte erkundigt haben,<br />

gibt es etwa den „HR10“-Brustgurt um 89,95. Viele<br />

Läufer (und natürlich auch andere Sportler) fragen<br />

sich: Soll ich noch in einen zusätzlichen Brustgurt investieren<br />

– oder finde ich mit der optischen Pulsmessung<br />

meiner Uhr das Auslangen? Zeit, sich den aktuellen<br />

Stand der Technik anzuschauen.<br />

DIE FUNKTIONSWEISE<br />

Der über Jahrzehnte hinweg bewährte Brustgurt registriert<br />

die Herzschläge also direkt an der Brust und<br />

überträgt den Wert auf die Uhr oder eine Fitness-App.<br />

Die Werte sind wirklich genau, bestätigt<br />

auch eine Studie, auf die wir aber etwas später noch<br />

ODER<br />

zurückkommen. Bei den optischen Sensoren werden,<br />

vereinfacht ausgedrückt, die Blutbahnen am Handgelenk<br />

durchleuchtet. Pumpt das Herz Blut durch die<br />

Arterien, wird der Pulsschlag registriert. Obwohl die<br />

Begriffe oft synonym verwendet werden, sind „Herzfrequenz“<br />

und „Puls“ streng genommen nicht das<br />

Gleiche und die Werte können unter Umständen mi-<br />

Fotos: Getty Images<br />

60 <strong>SPORTaktiv</strong>


HANDGELENK<br />

JEDE SPORTUHR HAT HEUTE OPTISCHE SENSOREN ZUR PULSMESSUNG AM HAND­<br />

GELENK EINGEBAUT. BRUSTGURTE, UM BEIM SPORT DIE HERZFREQUENZ ZU ERMITTELN,<br />

GIBT ES IM ZUBEHÖR. DA FRAGT SICH: WIE GUT IST DIE PULSMESSUNG AM HANDGELENK<br />

SCHON – WER SOLLTE SICH NOCH EINEN BRUSTGURT DAZUKAUFEN?<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

61


WE ARE<br />

RUNNERS.<br />

nimal abweichen, aber das ist in diesem Fall unerheblich.<br />

Die technische Funktionsweise der optischen<br />

Sensoren zu kennen hilft aber zu verstehen, warum es<br />

in manchen Situationen und bei manchen Menschen<br />

zu Messungenauigkeiten kommt.<br />

Im „Normalfall“ liefern heute die optischen Sensoren<br />

am Handgelenk auch sehr genaue Werte, versichern<br />

sowohl Peter Weirether von Garmin als auch<br />

Karen Siems von Polar. Was heißt jedoch Normalfall?<br />

Zum Beispiel, dass die Uhr gut und fest am Handgelenk<br />

sitzt und nicht rutscht. Ein abgewinkeltes<br />

Handgelenk oder angespannte Sehnen können das<br />

Messergebnis beeinflussen, aber auch eine dunkle<br />

Hautfarbe, Tätowierungen oder eine starke Körperbehaarung.<br />

Und da liegen eben auch die Grenzen der Technik.<br />

Konkret also: In Ruhe oder beim normalen Laufen<br />

liefern die optischen Sensoren bei den meisten Menschen<br />

genaue Werte. „Auch ambitionierte und sehr<br />

sportliche Läufer sind mit der Genauigkeit sehr zufrieden.<br />

Die Herausforderung liegt bei Trainingseinheiten<br />

wie einem Intervalltraining, bei der sehr<br />

schnelle Herzfrequenz-Veränderungen aufgezeichnet<br />

werden müssen. Hier kann der Brustgurt die Daten<br />

schneller erfassen“, sagt Peter Weirether.<br />

Auch wenn die Hand einen Bikelenker, einen<br />

Stock oder beim Krafttraining eine Hantel umschließt,<br />

können die Ergebnisse abweichen. „Es gibt<br />

auch Sportler, die sich mit einer eng sitzenden Uhr<br />

unwohl fühlen“, gibt Weirether zu bedenken.<br />

BUFF ® is a registered trademark property of Original Buff, S.A. (Spain)<br />

www.buff.com<br />

www.epmsports.at<br />

WE RUN.<br />

Entdecke die neue BUFF®<br />

Running Kollektion.<br />

WIE STARK IST DIE ABWEICHUNG?<br />

Das lässt sich pauschal nicht beantworten, vor allem<br />

weil die individuellen Voraussetzungen eben sehr unterschiedlich<br />

sein können. Im Fachmagazin „Runner’s<br />

World“ wurde Ende 2019 aber eine Studie der<br />

Cleveland Clinic (USA) wiedergegeben, die die Genauigkeit<br />

der optischen Sensoren unterschiedlicher<br />

Sportuhren im Vergleich zu einem Brustgurt sowie<br />

auch EKG-Gerät untersuchte. Die Versuchspersonen<br />

liefen auf einem Laufband, starteten mit 6,4 km/h<br />

und erhöhten das Tempo auf bis zu 14,5 km/h.<br />

Der Brustgurt lieferte praktisch EKG-genaue Werte.<br />

Bei der Handgelenksmessung war die Abweichung<br />

im langsamen Tempobereich zwar noch unerheblich,<br />

wurde allerdings größer, je höher das Tempo wurde.<br />

Mit 1,5 bis 6 Schlägen je nach Uhrenmodell bei maximalem<br />

Lauftempo scheint die ermittelte Abweichung<br />

aber auch nicht wirklich groß zu sein. Die<br />

„Runner’s World“- Experten gaben allerdings zu bedenken,<br />

dass es gerade bei einem Intervalltraining<br />

oder Wettkämpfen mit Belastungen an der anaeroben<br />

Schwelle für leistungsorientierte Läufer wichtig ist,<br />

wirklich exakte Werte angezeigt zu bekommen. Gera-


de in den Bereichen also, wo man die genauesten<br />

Werte benötigen würde, war auch die Abweichung<br />

am größten.<br />

ZUSATZNUTZEN UND EINE ALTERNATIVE<br />

Abgesehen von der Messgenauigkeit weist Garmin-Experte<br />

Weirether auf den mehrfachen Zusamtznutzen<br />

hin, den der Garmin-Brustgurt liefert.<br />

Durch Bewegungssensoren im Brustgurt lässt sich<br />

etwa die Lauftechnik mit Schrittlängen und Bodenkontaktzeiten<br />

deutlich exakter analysieren als mit einer<br />

Garmin-Uhr allein. Und in Sportarten, wo keine<br />

Uhr getragen werden darf, wie z.B. Mannschaftssportarten,<br />

kann man mit dem Brustgurt ebenfalls<br />

Trainings- und Wettkampfdaten aufzeichnen und im<br />

Nachhinein über die App analysieren.<br />

Karen Siems von Polar wiederum verweist auf eine<br />

interessante junge Alternative – die optische Messung<br />

am Arm mit dem „Polar Verity Sense“-Armband: Das<br />

lässt sich je nach Bedarf am Ober- oder Unterarm anbringen,<br />

ohne die am Handgelenk typischen Nachteile.<br />

Mit dem Band kann man seine Trainingsdaten<br />

ebenfalls aufzeichnen, sie wahlweise auf eine Uhr<br />

übertragen, über die Polar-App am Smartphone verfolgen<br />

oder dort im Nachhinein auswerten.<br />

DAS FAZIT<br />

„Wir sehen eine klare Daseinsberechtigung von beiden<br />

Technologien“, resümiert Garmin-Experte Peter<br />

Weirether. Durch die Messung am Handgelenk ergibt<br />

sich vor allem auch die Möglichkeit, den Herzschlag<br />

nicht nur im Sport, sondern 24 Stunden am<br />

Tag zu messen und es lassen sich wertvolle, gesundheitsrelevante<br />

Rückschlüsse daraus ziehen – etwa den<br />

Stresslevel, den Fitnesszustand oder<br />

die Regenerationszeiten betreffend.<br />

In Ruhe und bei leichter Bewegung<br />

bis hin zum normalen Laufen sollte<br />

auch die Messgenauigkeit der optischen<br />

Sensoren gut passen, vorausgesetzt<br />

die Uhr sitzt fest.<br />

Läufer, die Wert auf hohe Messgenauigkeit<br />

vor allem auch bei hohem<br />

Tempo wie Intervalltrainings legen,<br />

sind mit dem Brustgurt besser dran. Ebenso Sportler<br />

in Sportarten mit angespanntem, abgewinkeltem<br />

Handgelenk. Oder auch alle, die ihre Uhr lieber locker<br />

am Handgelenk tragen. Dass der gute alte Brustgurt<br />

durch die neue Technologie ganz verdrängt wird,<br />

scheint nicht absehbar: Auch ihm dürfte noch ein<br />

längeres Leben bevorstehen.


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

RUN<br />

EIN SCHUH MIT ODER OHNE<br />

STÜTZE, EIN KOMPLETTES<br />

LAUF-OUTFIT UND EIN<br />

INTELLIGENTES SHIRT:<br />

UNSER TEST-TRIO IM APRIL!<br />

BROOKS MACHT FRÜHJAHRSPUTZ<br />

Der Frühling ist die Zeit zum Ausmisten. Einmal alles<br />

durchräumen, Überflüssiges aussortieren, wieder Platz und<br />

Klarheit schaffen – fühlt sich fast an wie ein neues Leben.<br />

Das hatten vielleicht auch die Laufschuhexperten von<br />

BROOKS im Hinterkopf. Dort will man sein Sortiment ab diesem<br />

Frühling deutlich einfacher präsentieren. Läufer sollen<br />

in Zukunft einfach im ersten Schritt die Wahl haben zwischen<br />

den drei Kategorien: „Speed“, „Energy“ oder „Cushion“.<br />

Und dann noch „Neutral“ oder „Support“ auf der<br />

Wunschliste ankreuzen können.<br />

Eines der ersten Brooks-Modelle, das in diesem neuen vereinfachten<br />

System einsortiert ist, ist der Glycerin 19. Er steht<br />

im „Cushion“-Regal. Und wer findet jetzt den Unterschied?<br />

Links die neutrale Variante Glycerin 19. Rechts der Support-<br />

Schuh Glycerin 19 GTS. Optisch sind beide nur an den dunkelblauen<br />

Streifen oberhalb der Zwischensohle unterscheidbar.<br />

Abgesehen vom „GTS“-Stützelement ist es auch der<br />

völlig gleiche Schuh und sie kosten auch gleich viel (UVP €<br />

170,–). Die Küchenwaage zeigt vernachlässigbare 5 Gramm<br />

mehr für das gestützte Modell. Laut Brooks ist der Glycerin<br />

der am besten gedämpfte Laufschuh der Marke und er läuft<br />

sich dementsprechend. Stressfrei und soft. Sollen die anderen<br />

ihren Puls nur nach oben treiben und gestresst dahinhetzen.<br />

Ich und mein Brooks können die Frühlingslandschaft dafür<br />

länger genießen.<br />

Gewöhnen muss man sich daran, dass Neutral- und Support-Schuhe<br />

von Brooks in Zukunft fast gleich ausschauen.<br />

Und auch fast gleich heißen. „Weniger Schuhnamen, mehr<br />

Auswahl für Läufer“ lautet das Versprechen, dessen Umsetzung<br />

mit dem Glycerin 19 gestartet wurde.<br />

VON CLAUDIA RIEDL, CHRISTOF DOMENIG UND<br />

KLAUS MOLIDOR<br />

64 <strong>SPORTaktiv</strong>


SHIRT STATT UHR<br />

Fotos: Thomas Polzer, Christopher Gangl, Klaus Molidor<br />

FEDERLEICHT<br />

LAUFEN<br />

Gleich 4 Teile der Schweizer Laufmarke ON, die das erste<br />

Mal komplett aufeinander abgestimmte Laufoutfit-Sets<br />

auf den Markt bringt, treten zum Test an: das Laufshirt<br />

Performance-T, die Laufhose Lightweight Pants und die<br />

zwei Laufshorts Running Shorts & Sprinter Shorts. Was<br />

alle Pieces gemeinsam haben: Sie sind federleicht! Das<br />

fällt schon auf, wenn man sie in der Hand hält – spätestens<br />

aber beim Laufen. Das Laufshirt (UVP: € 79,95) finde<br />

ich nicht nur optisch ansprechend (mein Modell: vorne<br />

ceruleanblau/hinten schwarz), sondern auch sehr angenehm<br />

zu tragen. Beim Laufen hat man fast das Gefühl, als<br />

hätte man obenrum nichts an – #skandalös ;). Laut Hersteller<br />

ist das dem reduzierten Design und dem atmungsaktiven<br />

Funktionsstoffmix geschuldet. Die Lightweight<br />

Pants (UVP: € 129,95) haben für gemischte Gefühle gesorgt:<br />

Toll sind z. B. die Außentaschen mit Reißverschluss,<br />

das geringe Gewicht und der lange Reißverschluss am<br />

Knöchel zum leichteren An- & Ausziehen. Gewöhnungsbedürftig<br />

war für mich aber das „Gummiband“ im breiten<br />

Taillenbund, das mir nach dem Festziehen & Loslassen<br />

immer in die Ausgangsposition zurückgehüpft ist – eine<br />

Fixierung des Bandes wäre hier schön gewesen. Mein<br />

Lieblingsteil des Quartetts sind die Sprinter Shorts (UVP:<br />

€ 69,95)! Highlight: Es gibt 5 Taschen, außen am abermals<br />

breiten Taillenbund und links/rechts am Bein. Applaus<br />

verdient auch die „Beinlänge“. Das Hosenbein reicht<br />

nämlich länger nach unten und hört nicht knapp unterm<br />

Po auf – #alsonichtskandalös. Zum Schluss: die Running<br />

Shorts (€ 79,95) – wieder mit Gummiband im Bund. Zwischen<br />

dem Gummiband & mir wird’s zwar keine Lovestory<br />

mehr geben, aber sonst gibt’s nichts zu meckern. Optisch<br />

ist die leichte Laufhose mit den glacierweißen Außen- &<br />

den schwarzen Innenshorts (mein Modell) ein Hingucker.<br />

Fazit: eine empfehlenswerte Laufkleidung, für die man<br />

gerne ein paar Euros mehr ausgibt.<br />

Alles wird smart. Das Telefon, der Fernseher, die Uhr, das<br />

ganze Zuhause oft gar und jetzt auch die Leiberln. Und mittendrin<br />

in der smarten Dauervernetzung – der analoge Tester.<br />

Sprichwörtlich, denn unser neuestes Testutensil ist das<br />

QUS BODYSHIRT. Die steirische Firma stellt Sportbekleidung<br />

her, in die der Brustgurt schon integriert ist. In der neuesten<br />

Generation wird der Sensor aber nicht mehr per Druckknöpfen<br />

vorne auf der Brust platziert, sondern sitzt einem im Genick.<br />

Von dort verdrängt er den Schalk, weil Spaß versteht<br />

der Sensor keinen. Neben der Herzfrequenz liefert er die<br />

schonungslose Wahrheit über Lauftempo, Herzratenvariabilität,<br />

Kalorienverbrauch, Beschleunigung, Trainingsdauer,<br />

Geo-Daten und Atemfrequenz. Wohin? Aufs Smartphone und<br />

die dazugehörige QUS-App natürlich. Sehr praktisch das alles,<br />

weil sich das hochwertige Shirt auch auf der Haut gut<br />

anfühlt. Eng um die Brust muss es halt sitzen und damit sitzt<br />

es auch am restlichen Oberkörper ziemlich knackig. Muss<br />

man mögen, denn konturenverwischend ist es damit nicht.<br />

Im Profifußball gehören die Shirts schon zum Trainingsalltag.<br />

Für Hobbyläufer, die das Handy immer dabei haben, ist es<br />

eine coole Alternative zur Sportuhr. Mit einem Preis von<br />

398 € (UVP) bewegt es sich auch im selben Preissegment.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

65


DIE<br />

FUGA<br />

300 '21<br />

Die weltweit erste und<br />

einzige Radrennveranstaltung<br />

vom Gletscher zum Meer<br />

in nur einem Tag!<br />

FIT MIT SUMI<br />

VON DER WM<br />

UND DER U12<br />

Datum:<br />

25. bis 27. Juni <strong>2021</strong><br />

Start:<br />

Kaiser-Franz-Josefs-Höhe–<br />

Großglockner (AUT)<br />

Ziel:<br />

Grado–Adriatisches Meer (ITA)<br />

Startplatzverlosung:<br />

Die FUGA 300 <strong>2021</strong> ist restlos ausverkauft,<br />

doch mit etwas Glück kannst du noch<br />

den letzten Startplatz gewinnen.<br />

Sende bis 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> ein E-Mail an<br />

office@mjk-sportmarketing.com mit<br />

deiner Begründung, warum genau du,<br />

den letzten Startplatz bekommen solltest.<br />

www.fuga300.com<br />

CHRISTOPH<br />

SUMANN<br />

war als Biathlet<br />

viele Jahre<br />

Weltklasse<br />

und ist jetzt<br />

leidenschaftlicher<br />

Freizeitsportler.<br />

Für alle, die glauben, ich hätte bei der Biathlon-WM<br />

und der Goldmedaille von Lisa<br />

Hauser als TV-Experte eine Träne im Aug<br />

gehabt – da ist mir was ins Aug geflogen ... Das<br />

war ein sehr emotionaler Moment und auch für<br />

mich eine Überraschung. Lisa war immer eine<br />

gute Schützin, aber läuferisch ist sie über die Jahre<br />

gleich geblieben. Aber oft braucht ein System<br />

eben Zeit, bis es sich voll entwickelt und das ist in<br />

der Saison eben passiert und sie konnte plötzlich<br />

Rennen selbst entscheiden. Wenn du in der Loipe<br />

so stark bist, nimmt dir das auch am Schießstand<br />

den Zugzwang, weil du weißt, eine Strafrunde<br />

kann ich läuferisch verkraften. Die Erfolge zeigen<br />

aber auch: Die Frauen sind im Kommen. Neben<br />

den Biathletinnen waren auch die Skispringerinnen<br />

besser als die Herren und im Langlauf ist<br />

sowieso Teresa Stadlober allein auf rot-weiß-roter<br />

Flur. Die Mädels sehen jetzt einfach: Du kannst<br />

auch als Österreicherin Weltmeisterin werden,<br />

wenn du dranbleibst und nicht aufgibst.<br />

Eine Supersaison hatte auch meine Tochter im<br />

Biathlon – wobei sie die Rennen im Fernsehen<br />

kaum verfolgt. Ihr taugt der Sport einfach und sie<br />

macht ihn gerne. Wie man überhaupt merkt, dass<br />

die Kinder einen riesigen Bewegungsdrang haben.<br />

Das sehe ich in meiner Arbeit als Fußballtrainer.<br />

Neben dem Training für meine Tochter bin ich<br />

auch Trainer meines Sohnes, in der U12 von<br />

Murau. Dafür wälze ich aber keine Taktikbücher,<br />

bei denen ich dreimal schauen muss, wo der Ball<br />

gerade sein soll, sondern mache es wie Manchester<br />

City, wo ein gewisser Pep Guardiola sagt: „Lasst<br />

die Kinder einfach spielen.“ Spielen, bewegen,<br />

dranbleiben, das ist wichtig. Dann kommt vielleicht<br />

auch der Erfolg. Und wenn nicht, so hat es<br />

zumindest Spaß gemacht.<br />

Foto: Christoph Sumann<br />

Ein Event von:<br />

66 <strong>SPORTaktiv</strong>


KOMFORT UND BALANCE<br />

Schuhe und Bekleidung speziell für Frauen<br />

umfasst die neue SAKURA-Kollektion<br />

von ASICS. Sie wurde entwickelt um die<br />

spezifische Art der Körperbewegung zu<br />

unterstützen und bietet Komfort und Balance.<br />

www.asics.com<br />

DYNAMISCH<br />

Dank innovativer Technologie<br />

verspricht der weiterentwickelte<br />

PREDICT 2 von<br />

SALOMON einen natürlichen<br />

Flex und ein noch dynamischeres<br />

Laufgefühl auf Asphalt<br />

bei gleichzeitig gutem Halt<br />

und nachhaltiger Dämpfung.<br />

www.salomon.com<br />

RUN<br />

SPORTLICHES<br />

LEICHTGEWICHT<br />

Noch stabiler und trotzdem<br />

noch leichter ist der neue<br />

NORVAN SL 2 von Arc’teryx,<br />

mit dem du mühelos und<br />

sicher in technischem Terrain<br />

unterwegs bist.<br />

www.arcteryx.com<br />

NEWS<br />

GIB DEM WIND<br />

KEINE CHANCE<br />

Wenn es auf dem Trail ungemütlich<br />

wird, hilft die DNA-Windjacke von<br />

Dynafit. Trotz ihres minimalistischen<br />

Gewichts von nur 112 Gramm bietet<br />

die Trailrunning-Jacke dem Wind die<br />

Stirn.<br />

www.dynafit.com<br />

PERFEKTE PASSFORM<br />

Der ORIGIN LD von Tecnica wurde<br />

für Langstreckenläufer im Gelände<br />

entwickelt. Das Besondere: Bei Bedarf<br />

kann er beim Fachhändler individuell an<br />

den Fuß angepasst werden.<br />

www.blizzard-tecnica.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

67


FRAUENLIEBLING<br />

LIV zeigt mit dem Devote ein<br />

neues Gravelbike für Frauen. Der<br />

leichte Aluminiumrahmen mit<br />

leichter Carbongabel wird dich voll<br />

überzeugen, egal, ob du gerade mit<br />

dem Radsport anfängst oder schon<br />

länger dabei bist. Frauenspezifische<br />

Designs und interne Kabelführung<br />

sorgen für eine cleane und<br />

ansprechende Optik.<br />

www.liv-cycling.com<br />

BIKE<br />

NEWS<br />

PRAKTISCHER<br />

BEGLEITER<br />

Der Gepäckträgerkorb Up-Town Urban von<br />

ORTLIEB hat einen Deckelverschluss und ist<br />

kompatibel mit fast allen Gepäckträgern von<br />

60 bis 140 mm Breite. Features: komfortabler,<br />

verstellbarer Tragegriff, Innentasche mit<br />

Reißverschluss, Reflektor, Volumen 17,5 Liter.<br />

www.ortlieb.com<br />

TESTSIEGER FÜR DEINE HÄNDE<br />

Der 2-fache Testsieger CHIBA BioXCell Air ist der ideale<br />

Begleiter für den anstehenden Radfrühling. Die CHIBA-BioXcell-<br />

Polsterung reduziert den Druck auf den Ulnarnerv und den<br />

Carpaltunnel und verhindert durch sein 2-stufiges anatomisches<br />

Gel-Kissen das Einschlafen der Hände. Die ergonomische<br />

Konstruktion und die elastischen Materialien auf der Oberhand<br />

sorgen für eine perfekte Passform und Belüftung.<br />

www.chiba.de<br />

NACHHALTIG<br />

ORGANISIERT<br />

EIN E-EXPERTE<br />

Speziell für E-Bikes konzipiert: Der e-Agarro<br />

Trail 4C von VITTORIA nutzt bewährte<br />

Technologien aus den Kategorien Enduro<br />

und XC. Diese Kombination ist ideal, da<br />

sie bei wechselnden Bedingungen für<br />

optimalen Grip und hohe Effizienz sorgt.<br />

Graphen 2.0 Compound vermindert den<br />

Rollwiderstand und erhöht die Reichweite<br />

des E-Bike-Akkus.<br />

www.vittoria.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

Die Karakorum-Pro-Radtasche von<br />

VAUDE ist perfekt für Radreisende,<br />

um auch zu Fuß die Umgebung<br />

zu erkunden. Das Topcase der<br />

dreiteiligen, 65 l fassenden Tasche<br />

lässt sich abnehmen und in<br />

einen Rucksack verwandeln. Das<br />

Hauptmaterial besteht zu 100% aus<br />

recyceltem Polyester.<br />

www.vaude.com<br />

68 <strong>SPORTaktiv</strong>


BIKE<br />

Technik – Menschen – Material<br />

Fotos: Getty Images, Simplon, Erwin Haiden, Marco Dullnig<br />

SIMPLON BAUT AUS<br />

16.000 Räder pro Jahr verlassen die<br />

Radmanufaktur von Simplon. Um<br />

die weiter steigende Nachfrage zu<br />

decken, wird der Standort in Hard (V)<br />

erweitert. Baubeginn: <strong>April</strong> <strong>2021</strong>. CEO<br />

Stefan Vollbach: „Neue Potenziale,<br />

noch besseres Markenerlebnis.“<br />

www.simplon.com<br />

25 JAHRE KITZALPBIKE<br />

Auf einer in weiten Teilen neuen,<br />

äußerst attraktiven Strecke steigt<br />

am 3. Juli in Brixen im Thale die<br />

Jubiläumsauflage des KitzAlp Bike-<br />

MTB-Marathon. Fünf Strecken von<br />

29 bis 92 Kilometer stehen<br />

dabei zur Auswahl.<br />

www.kitzalpbike.com<br />

DAS NASSFELD RUFT<br />

Am Fuß des Nassfelds dreht sich von<br />

9. bis 11. Juli alles ums MTB. Bei der<br />

Nassfeld Mountain Bike Peak warten<br />

Pumptrack-Event, XCO Mountainbike<br />

Challenge, das 17. Nassfeld Rad<br />

Classic und der Marathon „Nassfeld<br />

Pramollo Hero“ (55 km).<br />

www.bikepeak.nassfeld.at


MIT DEM FAHRRAD GEGEN<br />

DIE JOGGINGHOSE. ODER: WIE<br />

MAN MIT TÄGLICH 20 FAHR-<br />

RADKILOMETERN AN 20 TAGEN<br />

IN SERIE SEINE MOTIVATION<br />

WIEDERFINDET.<br />

VON MAREN RECKEN<br />

70 <strong>SPORTaktiv</strong>0<br />

20 X<br />

20<br />

GEGEN DEN<br />

KONTROLL-<br />

VERLUST


Fotos: Maren Recken, Eva Helms<br />

Ich habe die Kontrolle über<br />

mein Leben verloren, um mit<br />

Karl Lagerfeld zu sprechen. Ich<br />

habe mir eine neue Jogginghose<br />

gekauft und trage sie nicht<br />

nur zum Sport. Corona hat<br />

sich in mein Leben geschlichen,<br />

drückt zwischen Kontaktbeschränkung,<br />

nächtlicher Ausgangssperre<br />

und Lockdown auf die Stimmung.<br />

Killt jegliche Motivation. Hinzu<br />

kommt eine mehrwöchige sportliche<br />

Zwangspause nach einem Beinbruch.<br />

Die ist zwar, Gott sei Dank, mittlerweile<br />

vorbei. Geblieben jedoch ist<br />

eine ungute Mischung aus Motivationslosigkeit<br />

und Bequemlichkeit.<br />

Ausreden, warum Sport wieder nicht<br />

ins Tagesprogramm passt, werden<br />

täglich kreativer.<br />

Eigentlich bin ich ein bewegungsorientierter,<br />

sportlicher Mensch und<br />

fahre leidenschaftlich gerne Rad. Darum<br />

setzte ich mir meine eigene,<br />

ganz private Challenge. 20 x 20 soll<br />

mir die Motivation und damit die<br />

Kontrolle über mein Leben zurückbringen.<br />

Der Vorsatz: 20 Tage je 20<br />

Kilometer Rad fahren, egal, ob es<br />

zeitlich passt, egal, ob ich Lust darauf<br />

habe, bei Sonne oder Regen, trotz<br />

der für die nächsten Wochen angesagten<br />

Minusgrade mit Schneefall.<br />

Schaffe ich das? Ich schaffe das!<br />

„Im Sport ist es ganz wichtig, sich<br />

realistische Ziele zu setzten, passend<br />

zum persönlichen Fitness- und Gesundheitszustand.<br />

Gerade bei Challenges<br />

geht es nicht darum, sich kaputt<br />

zu sporteln“ empfiehlt Eva<br />

Helms die SMART-Formel. Um<br />

sportliche Ziele zu konkretisieren.<br />

„Das hilft Freizeitsportlern genauso<br />

wie wettkampforientierten dranzubleiben.“<br />

Die 51-Jährige ist als Sportmentalcoach<br />

und Resilienztrainerin<br />

mit Schwerpunkt Triathlon unterwegs<br />

und weiß, wovon sie spricht.<br />

Als Mutter von vier Kindern kam sie<br />

über Umwege relativ spät, aber sehr<br />

erfolgreich selbst zum Sport. Hat<br />

2012 den Ironman auf Hawaii gefinished<br />

und 2013 den Titel der deutschen<br />

Altersklassen-Meisterin auf der<br />

Mitteldistanz geholt und mit einer<br />

Ausbildung zum Sportmentalcoach<br />

persönliche Erfahrungen und fundiertes<br />

Wissen vor rund fünf Jahren<br />

zum neuen Beruf gemacht: Sportmentalcoaching.<br />

S = spezifisch, M = messbar, A =<br />

attraktiv, R = realistisch, T = terminiert,<br />

erklärt die Fachfrau in Sachen<br />

Motivation, wofür die SMART-Formel<br />

steht. Im beschriebenen Selbstversuch<br />

ist das Mountainbike das<br />

spezifische Sportgerät, die 20 Kilometervorgabe<br />

der messbare Faktor.<br />

Dass ich vom Radlvirus besessen bin,<br />

macht die Sache für mich attraktiv<br />

und 20 Kilometer täglich schätze ich<br />

auch mit einem noch im Heilungsprozess<br />

befindlichen Beinbruch als<br />

realistisch ein. Dass ich exakt 20 Tage<br />

lang täglich aufs Rad steigen will,<br />

terminiert das selbst gesetzte Ziel.<br />

Anfang Februar tausche ich erstmals<br />

die Jogginghose gegen den Raddress<br />

und spule bei angenehmen 11<br />

Grad die ersten 20 Kilometer ab. Ein<br />

Kinderspiel. Bis an Tag zwei Schnürlregen<br />

einsetzt. Ich suche mir auf dem<br />

Regenradar die hellblauste Tageszeit<br />

und starte trotzdem. Nach einer<br />

Viertelstunde notiere ich auf dem inneren<br />

Einkaufszettel: Regenhose,<br />

vielleicht doch nicht nur für Weicheier?<br />

Oben hält die Regenjacke trocken,<br />

die Schuhe stecken in Neoprenüberziehern<br />

und mit jeder Kurbelumdrehung<br />

steigt die Motivation.<br />

Die nasse Hose stört irgendwann so<br />

wenig, dass ich am Ende 40 Kilometer<br />

fahre. Doch: Schlimmer geht immer.<br />

In den folgenden Tagen merke<br />

ich, dass die Herausforderung dieser<br />

Motivations-Challenge eine ganz andere<br />

ist, als im Sommer, wenn es auf<br />

dem Rennrad darum geht, während<br />

einer Tour Kilometer im dreistelligen<br />

X<br />

GERADE BEI<br />

CHALLENGES<br />

GEHT ES NICHT<br />

DARUM, SICH<br />

KAPUTT ZU<br />

SPORTELN.<br />

Bereich zu sammeln und den Schnitt<br />

nach oben zu treiben. Bei 20 x 20<br />

liegt die Herausforderung darin, täglich<br />

aufs Rad zu steigen, den inneren<br />

Schweinehund zu überwinden und<br />

die persönlich gesteckten Ziele auch<br />

bei tiefkühlkalten Minusgraden und<br />

Schneefall umzusetzen. Der Regenfahrt<br />

folgen Fahrten bei Schneefall<br />

auf geschlossener Schneedecke und<br />

Temperaturen bis –7 Grad.<br />

Als einige Tage später wärmere<br />

Temperaturen untertags in Kombination<br />

mit knapp zweistelligen Minusgraden<br />

nachts zu fiesen Eisplatten auf<br />

der Straße führen und ich das Rad<br />

zum wiederholten Mal um eine der<br />

Eisplatten lenke, kämpft die zurückgekehrte<br />

Motivation gegen die Vernunft.<br />

Einerseits möchte ich unbedingt<br />

auch heute die 20 Kilometer<br />

fahren, andererseits wäre es definitiv<br />

vernünftiger abzubrechen, statt Sturz<br />

und Verletzung zu riskieren. Doch in<br />

meinem Kopf hat sich ein kleiner<br />

Kerl namens Besessenheit breitgemacht,<br />

der mir immer wieder einflüstert:<br />

Aufgeben ist wie versagen.<br />

Fahre langsam, aber zieh die 20 Kilometer<br />

auch heute durch!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

71


EVA HELMS<br />

lebt in Mannheim und arbeitet als Sportmentalcoach<br />

und Resilienztrainerin. Sie hat<br />

Praxiscoachings für Triathlon im Programm<br />

und bietet ihr Einzelcoaching, seit Corona<br />

zugeschlagen hat, auch online an. Zudem<br />

informiert sie in Vorträgen und Webinaren.<br />

Ihre Themen: Achtsamkeit, Resilienz,<br />

Selbstwirksamkeit, Motivation sowie<br />

mentale Wettkampfvorbereitung, Stärkung<br />

des Selbstwertgefühls, Umgang mit Versagensängsten<br />

und Druck, Lösen von Blockaden.<br />

Übrigens auch sehr oft jenseits von<br />

X<br />

Schwimmen, Radfahren und Laufen.<br />

www.sportmentalcoachingrueckenwind.de<br />

X<br />

„Es gibt keine öffentliche<br />

Skala für<br />

Versagen“, ermutigt<br />

Sportmentalcoach Eva Helms dazu,<br />

wenn es angesagt ist, die Vernunft<br />

über die sportlichen Ziele zu stellen.<br />

„Realismus und das richtige Risikobewusstsein<br />

sind ein guter Maßstab.<br />

Wenn das Hirn signalisiert, umdrehen<br />

wäre besser, dann sollte man das<br />

auch tun. Das ist kein Versagen“, erklärt<br />

sie und fügt an, die Grenze<br />

zwischen Motivation und Besessenheit<br />

läge dort, wo die Gesundheit<br />

bedroht sei. Eine solche Bedrohung<br />

könne ebenso in äußeren Rahmenbedingungen<br />

wie in Übertraining<br />

liegen. Schlimmstenfalls mit langfristigen<br />

Schäden und sportlicher<br />

Zwangspause.<br />

Mir ersparen steigende Temperaturen<br />

erneutes Abwägen zwischen<br />

Vernunft und Motivation. Und das<br />

tägliche Aufs-Rad-Steigen wird zur<br />

Halbzeit der Challenge so selbstverständlich<br />

wie das Zähneputzen.<br />

Wenn ich nicht bereits vormittags<br />

los kann, fehlt mir etwas. „Rein neurobiologisch<br />

braucht es sechs Wochen,<br />

bei drei bis vier wöchentlichen<br />

Wiederholungen, bis sich neue Gewohnheiten<br />

etablieren und die Synapsen<br />

im Hirn neue neuronale Netzwerke<br />

bilden“, erklärt Eva Helms<br />

wie Regelmäßigkeit, in Kombination<br />

mit Freude über das erfolgreich<br />

Erreichte und der daraus resultierenden<br />

Dopaminausschüttung dazu<br />

führen, dass Neues zu einer Selbstverständlichkeit<br />

im Alltag wird.<br />

„Wenn das Hirn auf Erfahrung und<br />

vertraute Muster zurück greifen<br />

kann, geht es auch schneller“, erläutert<br />

sie, „wie auch die Tatsache, dass<br />

BIKE AND<br />

THE CITY<br />

Regenbekleidung, ein Korb<br />

und ein Schloss: drei wichtige<br />

und hochwertige Utensilien für<br />

absolut jeden Citybiker.<br />

BEI REGEN UND<br />

DUNKELHEIT<br />

Wasserdicht, winddicht,<br />

atmungsaktiv, mit erhöhter<br />

Sicherheit und kompakt verstaubar:<br />

Die AGU-Compact-Regenjacke und<br />

die Commuter-Tech-Regenhose<br />

sind ideal fürs Pendeln mit E-Bike<br />

oder S-Pedelec.<br />

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SICHERHEIT IM<br />

NEUEN DESIGN<br />

Das TRELOCK FS 480 COPS ist ein<br />

kompaktes Top-Faltschloss. Die gummierten<br />

Glieder aus gehärtetem Stahl können bis<br />

zu 1,30 m Länge ausgeklappt werden, das<br />

Verriegeln des Fahrrads an einem festen<br />

Gegenstand gelingt somit ganz einfach.<br />

www.trelock.de<br />

GIB DEINEM<br />

RAD EINEN KORB<br />

Leicht und formschön inklusive<br />

Nordlicht LED-Streifen ist der<br />

BASIL Cento Tech-Hinterradkorb.<br />

Die beiden Tragegriffe sind mit Kork-<br />

Softgriffen ausgestattet und der Korbinhalt<br />

lässt sicn mit dem mitgelieferten Gurt sichern.<br />

www.basil.com<br />

ANZEIGE / Fotos: Hersteller<br />

72 <strong>SPORTaktiv</strong>


ich schon lange und viel Rad fahre,<br />

bei meiner 20 x 20 Challenge bereits<br />

früher zur Gewohnheitsbildung<br />

führt.“<br />

„Darüber hinaus wirkt sich die<br />

tägliche Herausforderung auch jenseits<br />

des Sports positiv aus. Ich bin<br />

wieder strukturiert, motiviert und<br />

allgemein leistungsfähiger. Ich habe<br />

die Kontrolle über mein Leben zurück.<br />

Die Jogginghose wird nach erfolgreichem<br />

Abschluss der 20 x 20<br />

Challenge nur zum Sport getragen.<br />

Das Rad bleibt der fast tägliche Begleiter<br />

für deutlich längere Touren.<br />

Trotz Corona, Lockdown und fehlender<br />

Möglichkeit als Reisejournalistin<br />

unterwegs zu sein, sehe ich das<br />

Positive: Noch nie hatte ich so viel<br />

Zeit, schon Anfang März über 1500<br />

Kilometer auf den Tacho zu radeln.“<br />

Ausfahrt bei Eis<br />

und Schnee.<br />

Manchmal ist<br />

es aber doch<br />

gescheiter, die<br />

Vernunft vor<br />

die Challenge<br />

zu stellen – auf<br />

Glatteispassagen<br />

zum<br />

Beispiel.<br />

X<br />

WENN DAS HIRN AUF ERFAHRUNG<br />

UND VERTRAUTE MUSTER ZURÜCK-<br />

GREIFEN KANN, GEHT ES AUCH<br />

SCHNELLER.<br />

BIKEPACKING<br />

READY FOR<br />

YOUR ESCAPE<br />

ROUTES.<br />

Bikepacking ist das, was du daraus machst. Pack alles Notwendige ein, mach dich und dein Bike bereit und<br />

lass den Alltag hinter dir. Raus aus der Stadt, rein ins Abenteuer, folge deinem Instinkt und den nächsten<br />

Trails. Alles Notwendige sicher verstaut in den ORTLIEB Bikepacking Taschen. Das ORTLIEB Versprechen:<br />

Unsere nachhaltigen Produkte sind wasserdicht, in Deutschland hergestellt und haben 5 Jahre Garantie.<br />

KEEP DRY WHAT<br />

YOU LOVE.


DIE WIENER ALPEN-TOUR FÜR SPORTLICHE GENIESSER<br />

Vom Buckl zum Berg<br />

E-Biken und regionale<br />

Köstlichkeiten bei<br />

Wirten der „Niederösterreichischen<br />

Wirtshauskultur“<br />

genießen:<br />

Das kombiniert die<br />

zweitägige Tour von<br />

der Buckligen Welt ins<br />

Schneebergland.<br />

„Vom Buckl zum Berg“ heißt also die<br />

mit rund 135 Kilometern sportliche<br />

Radtour. Krumbach in der Buckligen<br />

Welt ist der Startpunkt. Dort, im<br />

Krumbacherhof, stimmt man sich<br />

mit einem viergängigen Abendmenü<br />

auf die beiden Tage ein, Tipps von<br />

Wirt Andreas Ottner gibt’s dazu serviert:<br />

Der Chef des Hauses und<br />

gleichzeitig auch begeisterte Biker<br />

unterstützt in der Vorbereitung der<br />

Radtour – von der Navigation der<br />

Route bis zum richtigen Equipment.<br />

Der „Bett & Bike“-zertifizierte<br />

Krumbacherhof verleiht an seine<br />

Gäste hochwertige E-Bikes inklusive<br />

Satteltaschen für unvergessliche Tage<br />

im „Paradies der Blicke“.<br />

Etwas Ausdauer ist am ersten Tag<br />

dann schon gefragt: Rund sechs<br />

Stunden lang geht es mit Blick ins<br />

Schneebergland auf dem Feistritztal-Radweg<br />

dahin. Auf der Strecke<br />

von Krumbach über Kirchberg<br />

nach Grünbach legen die Radler 79<br />

Kilometer zurück, immerhin rund<br />

950 Höhenmeter sind es bergauf<br />

bzw. bergab. Doch mit dem E-Bike<br />

macht auch das Bergaufradeln Spaß.<br />

Für frische Energie sorgt unterwegs<br />

das 2-gängige Mittagsmenü beim<br />

Top-Wirt-Sieger des Jahres 2019 der<br />

Fotos: Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus/Valda<br />

74 <strong>SPORTaktiv</strong>


Von links oben nach rechts unten:<br />

Andreas Ottner vom Krumbacherhof,<br />

Christian Donhauser vom Wirtshaus<br />

Grüner Baum, Liane Adrigan vom<br />

Landgasthof „Zur Schubertlinde“.<br />

Niederösterreichischen Wirtshauskultur<br />

„Wirtshaus Grüner Baum“ in<br />

Kirchberg. Köstliches in Form eines<br />

viergängigen Abendmenüs wartet<br />

dann auch im Alpen-Aktiv-Landgasthof<br />

„Zur Schubertlinde“ in Grünbach<br />

am Schneeberg, wo auch übernachtet<br />

wird.<br />

Bevor die Radler sich am nächsten<br />

Tag für vier Stunden in den Sattel<br />

schwingen, gibt es noch ein Lunchpaket<br />

mit auf den Weg. Mit großartigen<br />

Ausblicken auf die Bucklige Welt<br />

führt die 56 Kilometer lange Strecke<br />

von Grünbach über Bad Erlach und<br />

schließlich zurück nach Krumbach.<br />

Bergauf sind 370 Höhenmeter zu<br />

meistern, bergab 390.<br />

Nach dem fleißigen Radeln wird<br />

zum Abschluss am Ziel im Krumbacherhof<br />

ein stärkendes Nudelgericht<br />

aufgetischt.<br />

VELOREGIO<br />

GRENZENLOS<br />

RADFAHREN<br />

Die Grenzregion zwischen Österreich und Ungarn ist ein absolutes Top-Erlebnis<br />

für Radfahrer. Vom Gebirge bis zur Tiefebene in Ungarn faszinieren die vielfältigen<br />

Naturlandschaften und der kulturelle Reichtum. VELOREGIO ist ein grenzüberschreitendes<br />

Radsystem, das von der Oststeiermark durch das Südburgenland und<br />

die Wiener Alpen in Niederösterreich bis nach Vas in Ungarn führt.<br />

www.veloregio.com<br />

PACKAGE-TIPP<br />

VOM BUCKL ZUM BERG<br />

Inkludierte Leistungen:<br />

• 2 Nächtigungen: im „Krumbacherhof“<br />

sowie im Alpen-Aktiv-Landgasthof<br />

„Zur Schubertlinde“<br />

• zwei E-Bike-Tagestouren<br />

• detaillierte Tourenbesprechung<br />

mit dem Bikespezialisten Andreas<br />

Ottner<br />

• zwei 4-Gänge-Abendmenüs, Mittagstisch<br />

im Wirtshaus Grüner<br />

Baum, Lunchpaket und Nudelgericht<br />

• Top-E-Bikes inkl. Radtaschen zu<br />

fairen Leihgebührpreisen<br />

Die Genusstour ist von <strong>April</strong> bis<br />

November in 3 Varianten buchbar:<br />

Do.–Sa., Fr.–So., Sa.–Mo.<br />

INFO UND BUCHUNG<br />

Wiener Alpen in Niederösterreich<br />

Tourismus GmbH<br />

T. +43 2622/78 9 60<br />

incoming@wieneralpen.at<br />

www.wieneralpen.at/<br />

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RADANGEBOTE<br />

Vom gemütlichen Familienradweg<br />

bis zur anspruchsvollen Mountainbikestrecke:<br />

Der Wiener Alpenbogen<br />

macht Radler glücklich.<br />

Viele weitere Radangebote unter:<br />

www.wieneralpen.at/<br />

radangebote<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

75


EIN GRAZER RADELTE IN<br />

EINEM JAHR MEHR ALS<br />

DIE MEISTEN MENSCHEN<br />

IN EINEM GANZEN LE-<br />

BEN. 38.000 KILOMETER<br />

UND 20.000 DAVON AUF<br />

DER WALZE IM KELLER.<br />

WARUM? WEIL ES EIN-<br />

FACH SPASS MACHT.<br />

VON GEORG MICHL<br />

FOTOS: THOMAS POLZER<br />

MEHR<br />

ALS EIN<br />

SPORT<br />

Einen Angeber würden seine<br />

Freunde in Südafrika 1000<br />

Meter gegen den Wind erkennen.<br />

„Die Afrikaner haben eine<br />

ganz andere Menschenkenntnis.<br />

Sie sehen dein wahres Ich“, sagt er.<br />

Und er will kein Angeber sein. Schon<br />

gar nicht wegen der 38.008,5 Kilometer,<br />

die er im Jahr 2020 auf dem Fahrrad absolviert<br />

hat. Die sollen auch nicht das<br />

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

76 <strong>SPORTaktiv</strong>


zentrale Thema dieser Geschichte sein.<br />

„Sonst machen wir sie nicht“, sagt er.<br />

Als „Zebra 737 [RCGG]“ fährt er auf<br />

Zwift und gut 20.000 Kilometer seines<br />

Jahrespensums hat er im Keller seines<br />

Hauses abgespult. „Auf Zwift bekommt<br />

man schneller Kilometer zusammen,<br />

aber die empfundene Anstrengung ist<br />

viel höher. Jeder, der einmal acht Stunden<br />

im Keller ausgeronnen ist, weiß,<br />

wovon ich rede“, sagt er und lacht. Er<br />

radelt nicht in einem dieser chicen „Pain<br />

Caves“, die in sozialen Netzwerken für<br />

Likes sorgen. Rollentrainer samt Setup<br />

stehen in einem gewöhnlichen Keller<br />

ohne Klimaanlage oder Ventilator. Ein<br />

Untergeschoß mit dem üblichen Zeug,<br />

das man nicht jeden Tag braucht. Lieber<br />

würde er aber ohnehin nur draußen fahren,<br />

doch beim Kälteempfinden sei er<br />

eben noch ein „Afrikaner“.<br />

13 Jahre hat er mit seiner Familie in<br />

Südafrika gelebt. Gearbeitet hat er im<br />

Headoffice eines Einzelhandelsunternehmens<br />

in Durban und Johannesburg, die<br />

Geschäfte waren fast alle in den Townships,<br />

aber das Haus steht am südlichen<br />

Ende des Krüger-Nationalparks. In einem<br />

„Kuhdorf“ wie er es nennt. Nach<br />

dem Studium in Florida samt College-Basketball<br />

hat ein Praktikum die<br />

Liebe zum afrikanischen Kontinent geweckt.<br />

„Afrika ist rau, aber liebevoll. Es<br />

ist ein Land voller Gegensätze und diese<br />

zu verbinden und zu überbrücken hat<br />

mich fasziniert.“ Und auch die Menschen<br />

haben es ihm angetan. „Im Vergleich<br />

zu Europa haben die Menschen in<br />

Afrika ein hartes Leben und Monat für<br />

Monat Schicksalsschläge zu überwinden.<br />

Aber dort habe ich gelernt, dass es nicht<br />

wichtig ist, wie hart du zuschlägst, sondern<br />

wie schnell du wieder aufstehen<br />

kannst.“ Niedergestreckt hat ihn der Lebenswandel<br />

eines Workaholics. Der Erfolg<br />

im Beruf zog ihn in einen Sog. „Je<br />

mehr Erfolg du hast, desto motivierter<br />

wirst du. Aus acht Stunden am Tag werden<br />

neun, zehn, vierzehn. Irgendwann<br />

habe ich Unmengen Cola getrunken,<br />

um den Tag zu schaffen und später habe<br />

ich mit dem Rauchen angefangen.<br />

Wenn du jung bist, fühlst du dich unbesiegbar.“<br />

Auf dem Nachhauseweg von einer<br />

Filial eröffnung kam dann die Rechnung.<br />

„Ich hatte eine Panikattacke und<br />

gedacht, dass ich sterbe.“ Ein Gespräch<br />

mit dem Arzt in seinem Dorf riss ihn<br />

endgültig aus seinem Trott. „Er sagte:<br />

Thomas, du hast körperlich nichts. Aber<br />

du solltest dir Gedanken um deine Zukunft<br />

machen. Wenn du so weitermachst,<br />

wird ein anderer Mann mit deiner<br />

Frau dein Geld ausgeben.“<br />

Der Prozess einer Veränderung trat<br />

ein. Er hat in der Firma Leute eingestellt,<br />

die ihn entlastet haben, und sich<br />

ein Fahrrad gekauft. „Ich wollte Bewegung,<br />

Sport und auch die sozialen Erlebnisse<br />

wieder in meinem Leben zurückhaben.“<br />

Im Sport seien die Menschen<br />

aufgrund einer gemeinsamen Leidenschaft<br />

zusammen, im Beruf sei dem<br />

nicht so. „Da ist oft jemand freundlich<br />

zu dir, weil er was braucht.“ Gebraucht<br />

hat er damals ein Rad. „Im nächsten<br />

größeren Ort habe ich mir eines angesehen<br />

und beim zweiten Besuch habe ich<br />

es mitgenommen.“ Die erste Ausfahrt<br />

führte ihn zum Eingangstor des Krüger-<br />

Nationalparks. „Ich bin 18 Kilometer<br />

gefahren und als ich zu Hause war, hatte<br />

ich das Gefühl, die Tour de France gewonnen<br />

zu haben. Danach konnte ich<br />

Stundenlanges Kilometerabspulen auf virtuellen Ausfahrten im Keller. „Ich habe ein gutes<br />

Zeitmanagement, schaue kaum fern und habe keine Stehzeiten.“<br />

mich aber drei Tage wegen Spatzen nicht<br />

bewegen.“ Das war vor knapp vier Jahren.<br />

Dass er nur drei Jahre später in einem<br />

Jahr 1187 Stunden auf dem Rad<br />

sitzen würde, hätte er sich da nicht gedacht.<br />

Die Rückkehr nach Österreich war ein<br />

einschneidendes Erlebnis und die Zeit<br />

auf dem Rad in der Natur half. „Ich bin<br />

alleine Rad fahren gegangen, um meine<br />

Gedanken zu sortieren“, erzählt er, „dabei<br />

habe ich immer wieder Leute getroffen<br />

und auf Strava habe ich gesehen,<br />

dass viele zusammen in Gruppen fahren.<br />

Das wollte ich auch.“ Über den Vater ei­<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

77


nes Schulkollegen des Sohns hat er eine<br />

Gruppe von Radfahrern kennengelernt<br />

und hat sie mit dem Mountainbike begleitet.<br />

„Das waren die RCGG Jungs,<br />

eine Gruppe von sportinteressierten Damen<br />

und Herren, an deren Werte, sozialen<br />

Einstellungen und sportlichen Ambitionen<br />

ich mich gerne angeschlossen<br />

hätte.“ Bis zum ersten Rennrad hat es<br />

aber noch gedauert. „Die Jungs haben<br />

mir dann von einem Radrennen in Tirol<br />

erzählt. Sie waren angemeldet und ich<br />

sollte doch auch mitmachen – es wird<br />

ein Spaß.“ Richtig. Es war der Ötztaler.<br />

Die Anmeldung war zwar schon geschlossen,<br />

doch seine Tochter machte<br />

ihn auf ein Preisausschreiben von Trek<br />

aufmerksam und er hatte Glück. 2019<br />

stand er tatsächlich am Start. „Meine<br />

Freunde haben mir erklärt, dass ich für<br />

den ein Rennrad brauche“, erzählt er<br />

und lacht, „eine Woche vor dem Ötztaler<br />

ist es gekommen und ich bin vor<br />

dem Rennen 150 Kilometer damit gefahren.“<br />

10:21 Stunden hat er für den<br />

Klassiker über rund 250 Kilometer dann<br />

gebraucht und er wollte mehr. „Vor allem,<br />

weil mir die Burschen so getaugt<br />

haben. Sie haben was zusammen gemacht,<br />

das sie freut, und Spaß gehabt.<br />

Im Leben geht es doch immer um Menschen<br />

und ihre Geschichten“, sagt er<br />

und fügt an: „Gemeinschaften wie unser<br />

GEMEINSCHAFTEN<br />

WIE UNSER VEREIN<br />

HABEN IN ZEITEN,<br />

IN DENEN SICH DIE<br />

MENSCHEN IMMER<br />

MEHR INS DIGITALE<br />

ENTWICKELN,<br />

EINEN ENORM<br />

HOHEN WERT.<br />

Was man so braucht für mehrere Trainingsstunden im Keller. Viele Handtücher, viele Trikots,<br />

ein paar Radschuhe. Ebenfalls dabei und wichtig für den langen Erfolg: der Spaß.<br />

Verein haben in Zeiten, in denen sich<br />

die Menschen immer mehr ins Digitale<br />

entwickeln, einen enorm hohen Wert.<br />

Zusammen Rad zu fahren, Spaß zu haben,<br />

vielleicht auch einmal ein Eis zu essen<br />

und gemeinsam zu lachen, hat mir<br />

extrem viel gegeben.“<br />

Im Winter stand das Rad im Keller<br />

und er ging zum Spinning in das Fitnessstudio.<br />

„Ich habe aber auf Strava gesehen,<br />

dass alle in irgendwelchen Welten<br />

herumfahren, und habe einmal nachgefragt.“<br />

Kurz darauf stand ein Smarttrainer<br />

im Keller und es ging los. Eigentlich<br />

wollte sich der Grazer für den Ironman<br />

Austria vorbereiten. „Wieder so eine<br />

Schnapsidee“, sagt er lachend. Doch da<br />

machte ihm Corona einen Strich durch<br />

die Rechnung. „Ich kann zwar relativ<br />

gut laufen, aber es war immer eine Plagerei.<br />

Radfahren machte mir Spaß und<br />

ich habe in Südafrika gelernt, dass man<br />

sich auf das Positive konzentrieren soll.<br />

Dann ist das Leben viel lustiger und angenehmer.“<br />

Bald war er bei zwei bis drei<br />

Einheiten am Tag. „Das geht alles nur,<br />

wenn du ein gutes Zeitmanagement<br />

hast“, erzählt er. „Ich bin nicht auf den<br />

sozialen Medien, schaue kaum fern und<br />

habe keine Stehzeiten – ich vertue keine<br />

Zeit.“ So gehen sich auch täglich im<br />

Schnitt mehr als 100 Kilometer aus –<br />

neben Familie, Arbeit, Studium und<br />

dem Aufpäppeln von verletzten Eichhörnchen.<br />

„Ohne eine sehr verständnisvolle<br />

Frau und meine Kids, die mir beim<br />

Versorgen der Eichhörnchen und Hunde<br />

helfen, geht das nicht“, sagt er, „sie hat<br />

mich sehr unterstützt. Man unterschätzt,<br />

wie viel Wäsche man braucht und wie<br />

viel man essen muss ... Zudem kann ich<br />

mir meine Arbeit sehr gut einteilen.“<br />

Vorlesungen hat er sich online auf der<br />

Walze angehört, geschäftliche Telefonate<br />

mit Südafrika beim Training geführt.<br />

„Ich habe den Leuten gesagt, dass ich<br />

nebenbei was für meinen Körper tue<br />

und deswegen so schnaufe. In Österreich<br />

verstehen das wenige Leute, aber die Afrikaner<br />

sind da viel toleranter, akzeptieren<br />

das. Solange man seine Leistung<br />

bringt, ist es egal.“<br />

Die ersten Monate des Jahres 2020<br />

hat er noch nicht so auf die Statistik geschaut.<br />

Drei Mal ist er mit Freunden<br />

auch jeweils an einem Tag von Graz<br />

nach Grado geradelt – einmal davon sogar<br />

über Marburg. Dass sich der 400er<br />

ausgeht. Aber im November war dann<br />

der Ehrgeiz geweckt und „im Dezember<br />

wollte ich wissen, wo ich im Vergleich<br />

mit anderen stehe“. 6500 Kilometer<br />

sind es in den letzten 31 Tagen des Jahres<br />

geworden. „Da musste ich schon an<br />

und über meine Grenzen gehen. Ich<br />

habe immer damit gerechnet, dass mein<br />

Körper sagt: aus! Aber ich habe anscheinend<br />

die richtige Balance gefunden.“<br />

Ob er es wieder machen würde? „Natürlich.<br />

Wenn der Spaß deine grundlegende<br />

Motivation ist, dann geht es auch langfristig<br />

gut. Der lange Atem ist das Erfolgsrezept<br />

für langen Erfolg“, sagt<br />

Thomas Schmuck.<br />

78 <strong>SPORTaktiv</strong>


BLEIB<br />

FIT.<br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTES<br />

AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />

Erhältlich bei Gigasport, Hervis, XXL Sports, ausgewählten freien Sporthändlern,<br />

den Top100 Radshops, in gut sortierten Trafiken sowie im Abo. 6 Ausgaben pro<br />

Jahr um € 19,90. Abobestellung: 01-51414-800, abo@sportaktiv.com,<br />

www.sportaktiv.com


ICH PACKE<br />

IN MEINEN<br />

KOFFER …<br />

DAS BIKEPACKING ERFREUT SICH IMMER<br />

GRÖSSERER BELIEBTHEIT. DIE REISEN MIT<br />

DEM RAD ERÖFFNEN EINE VOLLKOMMEN<br />

NEUE PERSPEKTIVE.<br />

VON GEORG MICHL<br />

FOTOS: THOMAS POLZER<br />

Wenn einer eine Reise tut,<br />

dann kann er was erzählen.<br />

Wenn er sie mit dem<br />

Fahrrad tut, hat er noch<br />

mehr zu sehen. Oft hastet der Mensch<br />

selbst auf Reisen von einem Ort zum anderen.<br />

Die Feinheiten der Natur bleiben<br />

so oft unbemerkt und ungesehen. Lässt<br />

er sich aber auf eine Fahrradreise ein, erfährt<br />

der Reisende die Schönheiten der<br />

Umgebung aus einer wunderbaren Perspektive.<br />

Sofern er nicht zu sehr auf Radcomputer<br />

und das Stundenmittel schaut.<br />

Im Windschatten des jüngsten<br />

Booms, ausgelöst durch die Elektroräder<br />

und befeuert von der Pandemie, haben<br />

viele Menschen das Rad wiederentdeckt<br />

und auch das Spektrum der Möglichkeiten<br />

erkannt. Das reicht vom Sportgerät<br />

und Statussymbol über das tägliche<br />

Fortbewegungsmittel bis hin zum Reisegefährt.<br />

Bei den nicht motorisierten<br />

Velos haben sich die Gravelbikes oder<br />

Crosser etabliert und an Beliebtheit gewonnen.<br />

Als Nachkommen der klassischen<br />

Querfeldeinräder sind sie auf vielen<br />

Terrains einsetzbar und eignen sich<br />

hervorragend für das Reisen oder das<br />

Commuten (Pendeln). „Diese Räder<br />

PROFI-TIPP<br />

Mit einem zweiten Satz<br />

Laufräder können Sie einen<br />

Crosser oder ein Gravelbike<br />

mit wenigen Handgriffen zu<br />

einem Rennrad umwandeln.<br />

sind vielseitig einsetzbar und funktionieren<br />

auf der Straße und Waldwegen gleichermaßen“,<br />

sagt Fachmann Hannes<br />

Fuchs von „Rad Fuchs“. Als Hybrid zwischen<br />

Rennrad und Trekkingbike „deckt<br />

es viele Bereiche ab. Durch die breiteren<br />

Reifen sind sie komfortabler als klassische<br />

Rennräder, rollen aber auch auf Asphalt<br />

sehr gut und sind gut übersetzt für<br />

Anstiege in den Bergen. Daher haben sie<br />

in den vergangenen Jahren immer mehr<br />

an Bedeutung gewonnen“. Carbonrahmen<br />

haben sich auch bei den Crossrädern<br />

durchgesetzt, wodurch auch hier<br />

ein geringes Gewicht erzielt werden<br />

80 <strong>SPORTaktiv</strong>


Hannes Fuchs (von „Rad Fuchs“, l.)<br />

und Breineder- Gibiser-Chef<br />

Christoph Werner.<br />

kann. Einige Hersteller haben bereits begonnen,<br />

auch Gravelbikes mit Elektromotoren<br />

auszurüsten.<br />

Doch neben der Wahl des richtigen<br />

Rads beschäftigt eine Frage Pendler und<br />

Reisende gleichermaßen: Wohin mit<br />

dem (vielen) Zeug? Und damit aus dem<br />

Rad kein unhandlicher Draht- und<br />

Pack esel wird, ist die Wahl der Taschen<br />

essenziell. „Auf Taschen muss man sich<br />

nicht nur bei mehrtägigen Tripps verlassen<br />

können: Sie müssen absolut wasserdicht<br />

und zweckmäßig sein“, sagt Taschenexperte<br />

Christoph Werner, Geschäftsführer<br />

von „Breineder Gibiser“ in<br />

PROFI-TIPP<br />

Achte darauf, dass die<br />

Taschen reflektierende Elemente<br />

haben und man speziell<br />

bei Sattel taschen ein<br />

Rücklicht montieren kann.<br />

Graz. Das Angebot an Taschen ist breit<br />

gefächert. Namensgebend ist der Ort<br />

der Befestigung: Lenker-, Rahmen- und<br />

Satteltaschen benötigen keine zusätzlichen<br />

Gepäckträger, sind aber vom Volumen<br />

her limitiert. Für einen Trip übers<br />

Wochenende reichen diese aus. „Bei Satteltaschen<br />

oder Seatpacks sollten es aber<br />

nicht mehr als elf Liter Volumen sein“,<br />

sagt Werner, „wenn es mehr wird, wird<br />

es vom Fahrgefühl her unangenehm. Da<br />

kann eine zusätzliche Rahmentasche mit<br />

4 bis 6 Litern helfen.“<br />

Prinzipiell gilt beim Packen allerdings:<br />

Weniger ist mehr. Manch einem reicht<br />

sogar ein kleines Täschchen für Handy<br />

und Kreditkarte. Wer die aber nicht<br />

(ver)glühen lassen will, muss eben packen.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass tendenziell<br />

zu viel aufgeladen wird. Meist reichen<br />

eine (warme) Garnitur zum Wech-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

81


PROFI-TIPP<br />

Gerade wenn man sehr häufig und<br />

bei jedem Wetter mit dem Rad zur<br />

Arbeit fährt, sollten Sie darauf achten,<br />

dass die Taschen wasserdicht<br />

und hochwertig verarbeitet sind. Vor<br />

allem, wenn Laptops oder wichtige<br />

Dokumente transportiert werden.<br />

seln, Regenzeug, Hygieneartikel und ein<br />

leichtes Outfit für den Abend samt<br />

Schuhen. Nicht vergessen werden sollten<br />

– je nach handwerklichem Geschick –<br />

ein Werkzeug (Multitool), Ersatzmaterial<br />

(Schlauch, Kettenschloss) und eine<br />

kleine Pumpe. Notfalls kann da wieder<br />

das kleine Täschchen mit Mobiltelefon<br />

und Karte hilfreich sein. Übrigens: Zusatzmotorisierte<br />

sollten, falls Adapter<br />

zum Laden benötigt werden, diese auf<br />

keinen Fall zu Hause liegen lassen.<br />

Wer dem Alltag vollkommen entfliehen<br />

will und in der Natur übernachtet,<br />

wird allerdings noch ein paar Kilogramm<br />

mehr auf das Rad packen: Zelt,<br />

Isomatte, Schlafsack, Gaskocher samt<br />

Geschirr sind auch in den Premium-Varianten<br />

wahre Stauraumfresser und spätestens<br />

hier empfehlen sich Gepäckträger.<br />

Die können relativ problemlos selbst<br />

auf Rennräder unkompliziert montiert<br />

werden und auch Scheibenbremsen und<br />

Steckachsen stellen da kein Problem dar.<br />

„Bei einigen Gravelbikes wurden<br />

durch die Hersteller zusätzliche Verschraubungsmöglichkeiten<br />

für Lichter,<br />

Halterungen oder auch Kotflügel angebracht“,<br />

erklärt Fuchs. Die Taschen mit<br />

einem Volumen von bis zu 20 Litern<br />

können ohne viel Werkzeug auf die Gepäckträger<br />

eingestellt und meist mit einem<br />

Handgriff mittels Schnellverschlüssen<br />

montiert und abgenommen werden.<br />

Doch beim Beladen des Rades ist es wie<br />

im Leben: Es muss alles in Balance sein.<br />

Denn mit gut gefüllten Taschen wandert<br />

der Schwerpunkt des Gefährts schnell<br />

nach hinten und das merkt man spätestens<br />

beim Anbremsen der ersten Kurve.<br />

Denn um das Gewicht eines Rennrades<br />

Für Mehrtagestouren empfiehlt<br />

sich ein Gepäckträger<br />

für Seitentaschen.<br />

PROFI-TIPP<br />

Das Öffnen eines wasserbeständigen<br />

Zipps braucht einen<br />

höheren Kraftaufwand.<br />

Leichtgängige sind meist<br />

nicht sonderlich dicht.<br />

zu verdoppeln muss man nicht Zimmer,<br />

Küche, Kabinett einpacken. Da genügen<br />

schon zwei gut gefüllte Taschen ohne<br />

Gegengewicht auf der Hinterachse, um<br />

das Vorderrad etwas zu sehr zu entlasten.<br />

Wie beim Rahmenbau hat auch bei<br />

der Herstellung der Taschen längst<br />

Hightech Einzug gehalten. Die meisten<br />

Produkte zeichnen sich durch ein geringes<br />

Gewicht aus, sind aber dennoch<br />

wasserbeständig, wenn nicht sogar wasserdicht.<br />

Aber auch hier gibt es massive<br />

Qualitätsunterscheide. Allein bei der<br />

Verarbeitung. „Geschweißte Taschen<br />

halten einer wesentlich höheren Wassersäule<br />

stand als Verbindungen, die genäht<br />

und getapet oder gar nur genäht wurden“,<br />

erklärt Werner. Große Taschen<br />

werden meist mit Rollverschlüssen wasserdicht<br />

versiegelt.<br />

„Hier sollte man beim Kauf darauf<br />

achten, dass bei der Öffnung zusätzliche<br />

Dichtlippen eingearbeitet wurden“, erklärt<br />

der Taschenfachmann, „Wenn die<br />

Taschen gefüllt sind, sollte noch so viel<br />

Platz sein, dass man die Möglichkeit hat,<br />

das Ende zwei, drei Mal einzurollen.“<br />

Hochwertige Modelle besitzen ein Ventil,<br />

durch das eingeschlossene Luft nach<br />

dem Rollen ausgelassen werden kann.<br />

Das Material sollte – ähnlich wie bei einer<br />

Regenjacke – außen möglichst glatt<br />

und insgesamt nicht so dick und steif<br />

wie eine gewöhnliche Plane sein, denn<br />

„durch das Rollen wird das Material sehr<br />

beansprucht und kann auf Dauer Schaden<br />

nehmen“.<br />

Um auf Dauer die Freude am Bikepacking<br />

zu erhalten, empfiehlt es sich, bei<br />

der Routenplanung den Ehrgeiz etwas<br />

hintenanzustellen. Sonst kann die Tour<br />

auch aufgrund des höheren Gewichts<br />

schnell zur „Tortour“ werden. Ob mit<br />

Taschen, Gepäckträger oder auch Anhänger,<br />

das Wichtigste ist aber, dass der<br />

Spaß mitfährt.<br />

82 <strong>SPORTaktiv</strong>


Entscheide dich auf der Strecke,<br />

ob du 300, 235 oder 155 Kilometer<br />

fahren willst!


Die 2-Thermenregion Bad Waltersdorf und <strong>SPORTaktiv</strong> laden zum<br />

RENNRAD-CAMP<br />

BAD WALTERSDORF<br />

20. bis 23. Mai <strong>2021</strong> (Do.–So.)<br />

PROGRAMM<br />

Donnerstag, 20. Mai<br />

• Ankunft und Ausgabe der Starterpakete<br />

• Basis-Leistungscheck mit Thomas Mauerhofer in der<br />

Heiltherme Bad Waltersdorf<br />

• Abendessen im gebuchten Hotel<br />

• 19.30 Uhr: Kick-off-Veranstaltung mit Kennenlernen<br />

und Gruppeneinteilung in der Heiltherme<br />

Freitag, 21. Mai<br />

• reichhaltiges Frühstück im Hotel<br />

• 10 Uhr: begleitete Tour (Treffpunkt Heiltherme)<br />

• Regeneration in der hoteleigenen Thermalwasserlandschaft;<br />

Abendessen im Hotel<br />

• 19.30 Uhr: Kamingespräch mit Thomas Mauerhofer<br />

über das Race Across America<br />

Samstag, 22. Mai<br />

• reichhaltiges Frühstück im Hotel<br />

• 10 Uhr: begleitete Tour (Treffpunkt Heiltherme)<br />

• 15 Uhr: gemeinsamer Workshop „Aktive Regeneration“<br />

inkl. Übungen mit Thomas Mauerhofer<br />

• Abendessen im Hotel<br />

Sonntag, 23. Mai<br />

• reichhaltiges Frühstück im Hotel<br />

• 10 Uhr: begleitete Tour (Treffpunkt Heiltherme)<br />

LEISTUNGEN<br />

Programmänderungen vorbehalten<br />

• 4 betreute Camptage mit den Rennradprofis<br />

Thomas Mauerhofer und Anja Gleichweit<br />

• 3 ÜN mit Frühstück, Mittagsnack und Abendessen in<br />

deinem gewählten Top-Wellnesshotel<br />

• täglich begleitete Touren<br />

• Kamingespräch mit Thomas Mauerhofer<br />

• aktive Regenerationseinheiten<br />

• Starterpaket (s. rechts), Unfallversicherung,<br />

Bad-Waltersdorf-Sportbag<br />

• zubuchbar: Gesundheitsleistungen in den Betrieben<br />

ZIELGRUPPE & TEILNEHMERZAHL<br />

Rennradeinsteiger/-innen und ambitionierte<br />

Hobbyrennradfahrer/-innen (Einteilung in Leistungsgruppen),<br />

maximal 30 können dabei sein.<br />

4 TAGE RENNRADCAMP, LEISTUNGS-<br />

CHECK, COACHING, WELLNESS UND<br />

ÜBERNACHTUNG IN DEN PARTNERHOTELS:<br />

AB € 454,–<br />

DEIN STARTERPAKET<br />

Dein hochwertiges Geschenkpaket<br />

besteht aus einer gefüllten<br />

Sporttasche; mit Bad Waltersdorf<br />

gebrandete ROKSOX – die<br />

Sportsocke, die rockt; einem<br />

Sportnahrungspaket von Peeroton;<br />

einer Scott-Syncros-Fahrradpumpe<br />

und einem <strong>SPORTaktiv</strong>-Headband<br />

von BUFF – im Gesamtwert<br />

von rund € 190,–!<br />

84 <strong>SPORTaktiv</strong>


1. RENNRAD-CAMP<br />

www.sportaktiv.com<br />

Eine Region zum Radeln: Das ist die<br />

2-Thermenregion Bad Waltersdorf in der<br />

Oststeiermark zweifellos. Von 20. bis 23.<br />

Mai <strong>2021</strong> wird hier erstmals das SPORT aktiv<br />

Rennrad-Camp ausgetragen. Begleitete Ausfahrten,<br />

Leistungscheck sowie wertvolle Tipps<br />

zur mentalen Stärke und optimalen Trainingssteuerung<br />

stehen am Programm.<br />

Begleitet wird das Camp von zwei Top-Guides.<br />

Thomas Mauerhofer zählt zur internationalen<br />

Elite des Ultraradsports und hat sich<br />

schon zweimal dem längsten und härtesten<br />

Radrennen der Welt gestellt, dem Race Across<br />

America. Der Oststeirer stellt seine Ausdauer<br />

aber auch gerne für karitative Zwecke zur<br />

Verfügung, er ist ausgebildeter Guide und<br />

Konditionstrainer. Seit Kindertagen ist auch<br />

Anja Gleichweit auf dem Rad unterwegs. In<br />

ihrer Jugend sehr intensiv im Mountainbikerennsport<br />

engagiert, genießt sie heute das Tourenleben<br />

auf dem Rennrad und Mountainbike.<br />

Auch sie hat eine Ausbildung als Bikeguide,<br />

war Steiermarks „Superradler“ und kennt rund<br />

um Bad Waltersdorf jedes Strava- Segment.<br />

Über ihre Heimatregion sagt Anja Gleichweit:<br />

„Sie bietet alles, was das Rennradfahrerherz<br />

begehrt: Von flachen, aber auch höhenmeterlastigen<br />

Touren, verkehrsarmen Straßen,<br />

wunderschöner Landschaft und tollen Sehenswürdigkeiten<br />

bis hin zu den besten Regenerationsmöglichkeiten<br />

im Thermalwasser oder bei<br />

einer guten Jause im Buschenschank.“ Aber<br />

überzeug dich doch selbst: Die schnellsten 30,<br />

die sich anmelden, sind in diesem neuen<br />

Topcamp dabei!<br />

Fotos: 2-Thermenregion Bad Waltersdorf, Scott, Peeroton<br />

DIE PARTNER-HOTELS<br />

Die 2-Thermenregion Bad Waltersdorf<br />

ist perfekt für Rennradcamps:<br />

Sie hat die besten Wellnesshotels,<br />

abwechslungsreiche Touren, kompetente<br />

Betreuung und heilendes<br />

Thermalwasser. Die Camphotels sind:<br />

• Hotel & Spa Der Steirerhof (www.dersteirerhof.at)<br />

• Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf (www.heiltherme.at/hotel)<br />

• H2O Hotel-Thermen-Resort (www.hoteltherme.at)<br />

• Ayurveda Resort Mandira (www.mandira-ayurveda.at)<br />

ANMELDUNG<br />

bis spätestens 13. Mai <strong>2021</strong> unter dem Kennwort<br />

„<strong>SPORTaktiv</strong>“ in einem der genannten Partner-Hotels.<br />

Angebote und Kontaktdaten unter:<br />

www.badwaltersdorf.com/rennradcamp<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

85


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

BIKE<br />

3D FÜR DEINE HÄNDE<br />

Da denkt man, alles schon gesehen – und dann kommt das aus<br />

Italien: „Die erste dreidimensional hergestelle Handschuhinnenseite.<br />

Nahtlos und elastisch.“ 3D im Kino, das kennen wir,<br />

aber 3D für die Hände?<br />

Unsere italienischen Nachbarn in den Firmen Q36.5 und Elastic<br />

Interface haben sich in den Produktionswerken in Venetien zusammengetan<br />

und Studien der Universität Padua zurate gezogen.<br />

Herausgekommen ist der Q36.5 UNIQUE (UVP € 65,–), den<br />

wir zum Testen aus Bella Italia bekamen. Wer knubbelige, kurze<br />

Radhandschuhe kennt, die speziell am Fingeransatz drücken,<br />

wo die Nähte irgendwie unangenehm sind, wird sich<br />

freuen. Beim Modell Unique ist der Handflächenbereich komplett<br />

nahtlos gefertigt, zusammen mit dem perforierten Gewebe<br />

auf dem Handrücken sitzen die sehr weichen Handschuhe außergewöhnlich<br />

angenehm. Man spürt sie kaum. Die Elastic-Interface-Handinnenfläche<br />

soll zudem die Blutzirkulation verbessern,<br />

den Nervus ulnaris entlasten und somit einschlafende<br />

und kribbelnde Finger verhindern. Die Polsterung selbst ist<br />

zwar nicht sehr dünn, aber angenehm luftig, speziell am Rennrad<br />

und bei warmen Temperaturen ein Pluspunkt. 3D für die<br />

Hände? Ganz großes Kino.<br />

DIESMAL AM SPIELPLAN:<br />

GROSSES KINO,<br />

HAUTE COUTURE UND<br />

EIN SHOOTING STAR.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL UND KLAUS MOLIDOR<br />

Fotos: Thomas Polzer<br />

86<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


A STAR IS BORN<br />

Bei Tageslicht sind die Vorzüge schnell erzählt: Die COMPACT<br />

COMMUTER REFLECTION von AGU ist eine normale Regenjacke<br />

fürs Rad, sitzt angenehm, mit hohem Kragen, Kapuze und<br />

langen Ärmeln, sie ist winddicht und wasserdicht dank Poray-<br />

10.000-Membran, dabei ausreichend atmungsaktiv und hat –<br />

großer Bonus – ein sehr schmutzunempfindliches graues Muster-<br />

und Fleckendesign. Kosten? UVP ist 160 Euro.<br />

VOLLE WÄSCH’ FESCH<br />

Im Winter ist Schöffel eine etablierte Marke. Aber auf<br />

dem Bike? Die Schwaben haben uns jedenfalls zwei<br />

neue Frühlings- und Sommeroutfits fürs Mountainbiken<br />

zukommen lassen, die wir kurzerhand – und noch bei<br />

winterlichen Temperaturen – getestet haben. Neben Innenhose<br />

mit sehr gutem Polster, luftig-leichten Baggyshorts<br />

und einem Trailshirt ist uns vor allem die hauchdünne<br />

Jacke aufgefallen. Die Ärmel sind super<br />

angenehm bis über den Handrücken geschnitten, der<br />

Rücken verlängert, sodass das Popscherl auch bei noch<br />

knackigen Spätwintertemperaturen auf den Abfahrten<br />

geschützt bleibt. So dünn die HYBRID JKT FLOW TRAIL<br />

(um 169,95 €) auch ist: Der Wind bleibt draußen. Im<br />

Schulterbereich ist das Material stärker, weil da ja die<br />

Rucksackgurte aufliegen. Bodymapping heißt das auf<br />

Neudeutsch. Das und die lässigen Farben überzeugen<br />

uns beim Damen- und Herrenmodell. Echt fesch!<br />

Es ist aber die Nacht, in der der Stern richtig aufgeht. Die<br />

graue Jacke ist nämlich gänzlich mit AGUs High-Visibility-<br />

3M-Reflexion-Material bedruckt und dieser Nebel-Print lässt<br />

bei Dunkelheit einen neuen Star erstrahlen. Scheint nämlich<br />

das Scheinwerferlicht eines Autos, von Straßenlaternen oder<br />

wie in unserem Fall der Blitz unseres Starfotografen Thomas<br />

auf die Jacke, reflektiert sie derart stark, dass die Jacke strahlend<br />

weiß erscheint. Ein unglaubliches Sicherheitsfeature im<br />

Straßenverkehr! Das Licht und die Strahler am Rad werden<br />

neben diesem Star zu unbedarften Nebendarstellern. AGU bietet<br />

mit dem gleichen Reflexdruck übrigens auch Hosen und Taschen<br />

an. Wer sich in der Nacht unsicher und unbeachtet<br />

fühlt, bitte zugreifen. Gedacht ist die Jacke speziell für urbane<br />

Pendler, die bei jedem Wetter mit dem Rad zur Arbeit fahren.<br />

Noch ein Clou: Innen im Rückenteil ist eine neongelbe, ebenfalls<br />

wasserdichte Tasche versteckt, mit der man die Jacke<br />

gleich selbst zum bequemeren<br />

Mitnehmen einpacken<br />

und am Rad fixieren kann.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

87


PERFEKT IN DIE<br />

SAISON STARTEN<br />

DAS GELINGT MIT DEN<br />

TRAININGSCAMPS AM ACHENSEE.<br />

BEIM LAUFEN, KLETTERN, KLETTER-<br />

STEIGGEHEN UND E-BIKEN.<br />

DIE TERMINE<br />

6.–9. 5.: Achensee Laufcamp<br />

27.–30. 5.: Achensee Klettercamp<br />

31. 5.–3. 6.: Achensee E-Bikecamp<br />

31. 5.–3. 6. und 10.–13. 6.:<br />

Achensee Klettersteigcamp<br />

KONTAKT<br />

ACHENSEE TOURISMUS<br />

A-6212 Maurach am Achensee/T<br />

T. +43 (0) 59 53 00-0<br />

E-Mail: info@achensee.at<br />

www.achensee.com<br />

Die eigenen Sport Skills weiterentwickeln<br />

– und zwar mit Profis<br />

inmitten der Berglandschaft von<br />

Rofan und Karwendel? Bei den sommerlichen<br />

Sportcamps am Achensee geht es<br />

genau darum! Egal, ob Laufen, Klettern,<br />

Klettersteiggehen oder E-Biken: Hier ist<br />

bestimmt für jeden das richtige Achensee<br />

Camp dabei. Für <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser gibt<br />

es außerdem einen Rabatt bei der<br />

Buchung eines Camps.<br />

Was alle Trainingscamps gemeinsam<br />

haben, ist die professionelle Begleitung<br />

durch ausgebildete Coaches. Ob man sich<br />

nun auf die Lauf- und Trailrunningsaison<br />

vorbereiten möchte oder einfach die<br />

sportliche Vielfalt von Tirols Sport- &<br />

Vital-Park kennenlernen will: Bei den<br />

Camps ist man auf jeden Fall bestens<br />

aufgehoben. Erfahrene Guides zeigen<br />

nicht nur etwa die richtigen Knoten- und<br />

Sicherungstechniken beim Klettern,<br />

sondern geben in jedem der Camps Tipps<br />

und Kniffe rund um die Themen Ausrüstung,<br />

Tourenplanung und Sicherheit am<br />

Berg weiter. So steht beispielsweise einer<br />

genussvollen Begehung des 5-Gipfel-Klettersteigs<br />

beim Klettersteigcamp oder einer<br />

E-Biketour in die Karwendeltäler beim<br />

E-Bikecamp nichts mehr im Weg.<br />

So kann der Sommer kommen!<br />

Mit dem Gutscheincode<br />

#Achensee_ AKTIV_SO21 erhalten<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Leser bis 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> einen<br />

Rabatt von 3 % bei Buchung eines Achensee<br />

Laufcamps, Achensee E-Bikecamps,<br />

Achensee Klettersteig- oder Klettercamps<br />

über den Achensee Erlebnisshop<br />

unter: www.achensee.com/ achenseeerlebnisshop.<br />

Die Sommersportcamps werden unter<br />

Einhaltung der aktuellen COVID-19-Maßnahmen<br />

durchgeführt bzw. können Stornobedingungen<br />

abweichen. Weitere Informationen<br />

auf www.achensee.com.<br />

Fotos: Achensee Tourismus, Sportalpen<br />

88 <strong>SPORTaktiv</strong>


OUT<br />

DOOR<br />

Touren – Menschen – Sicherheit<br />

Fotos: Getty images, BANFF, Schöffel, Alpe Adria Trail<br />

ABFAHRT VOM K2<br />

Die „BANFF Centre Mountain Film<br />

Festival World Tour“ <strong>2021</strong> gibt es<br />

heuer digital. Zu sehen ist unter anderem,<br />

wie der polnische Skibergsteiger<br />

Andrzej Bargiel die Abfahrt<br />

vom K2 wagt. Streamen auf:<br />

www.outdoor-cinema.net<br />

FÜR DEN KLIMAWALD<br />

Die Schöffel Stiftung des deutschen<br />

Outdoorausstatters (im Bild:<br />

Peter Schöffel) finanziert 30.000<br />

Bäume. Kunden spendeten für einen<br />

„Klimawald“, Schöffel verdoppelte<br />

die Spenden auf 96.000 Euro.<br />

www.schoeffel-stiftung.de<br />

HOMEPAGE IM NEUEN KLEID<br />

Der Alpe-Adria-Trail mit 37 Etappen<br />

vom Glockner nach Muggia bei<br />

Triest strahlt digital stärker denn<br />

je. Die neue Homepage bietet alle<br />

Details zu Etappen, Unterkünften<br />

und zahlreichen Serviceleistungen.<br />

www.alpe-adria-trail.com


Beim Queren von Altschneefeldern<br />

wird oft unterschätzt,<br />

dass ein einfacher Ausrutscher<br />

ausreicht, um sich<br />

nicht mehr halten zu können.<br />

Weil Schneefelder meist in Geröll<br />

oder Fels auslaufen, haben Abstürze oft<br />

fatale Folgen“, betont der oberösterreichische<br />

Bergführer, Bergretter und Hagan-Produktentwickler<br />

Stefan Zoister.<br />

Dabei wäre es, so Zoister, mit der entsprechenden<br />

Ausrüstung und grundlegendem<br />

Wissen, die Ausrüstung einzusetzen,<br />

relativ einfach, die Gefahr sicher<br />

zu entschärfen. „Weil man für Skitouren<br />

im Frühjahr meist mit dem Auto hinauf<br />

in höhere Lagen fährt und die Zufahrtstraßen<br />

oft sehr vereist sind, muss<br />

bei der Tourenplanung auch die Anfahrt<br />

speziell mitbedacht werden “, sagt Sepp<br />

Egarter, Chef der Villacher Alpinschule<br />

4 Jahreszeiten. Für ihn kommt bei der<br />

Planung im Frühjahr dem Einbeziehen<br />

des Wetters der vergangenen Tage ganz<br />

besondere Bedeutung zu. „Die Tourenplanung<br />

ist jetzt, was die spezifischen<br />

Schneeverhältnisse anbelangt, oft sensibler<br />

und problematischer als im Hochwinter“,<br />

weiß der Villacher Bergführer.<br />

„Wie sieht es bezüglich Eis und Schnee<br />

im Gipfelbereich und in den Schattenhängen<br />

aus?“, ist für Stefan Zoister eine<br />

weitere zentrale Frage während der Planung.<br />

Dass es im Frühjahr oft extrem<br />

unterschiedliche Verhältnisse zwischen<br />

süd- und nordausgerichteten Hängen<br />

gibt, ist ein weiterer Punkt, auf den alle<br />

Experten hinweisen. Apere Stellen oder<br />

weicher Schnee können binnen weniger<br />

Meter mit hartgefrorenen und dadurch<br />

sehr herausfordernden Passagen wechseln.<br />

„Oft sind kleinere, vereinzelte<br />

Schneefelder mit dazwischenliegenden<br />

aperen Wegstrecken Unfallauslöser“,<br />

warnt Egarter.<br />

Ausrüstung vorbereiten<br />

Neben der Tourenplanung gehören das<br />

Üben der Verwendung und Voreinstellung<br />

der Steigeisen, angepasst an die eigenen<br />

Schuhe, zur fixen Vorbereitung.<br />

Weiters soll das richtige Verhalten für<br />

den Fall das Ausrutschens verinnerlicht<br />

SEPP EGARTER<br />

Berg- & Skiführer, Alpinschule<br />

Vierjahreszeiten, Villach<br />

www.bergbewegt.at<br />

STEFAN ZOISTER<br />

Berg- & Skiführer, Bergretter<br />

und Produktentwickler bei<br />

Hagan, Nußdorf am Attersee<br />

s.zoister@aon.at<br />

werden. „Ich rate mit Steigeisen gehen<br />

zu üben, etwa im Schnee oder auch auf<br />

aperen, weichen Untergründen und dabei<br />

die Allzack-Technik, bei der alle Zacken<br />

Schneekontakt haben, anzuwenden“,<br />

betont Bergprofi Zoister. „Im Falle<br />

eines Sturzes ist es wichtig, schnell in<br />

Bauchlage zu kommen, um das Abrutschen<br />

mit dem Pickel stoppen zu können,<br />

bevor die Geschwindigkeit zu groß<br />

wird“, wissen die Experten des Österreichischen<br />

Kuratoriums für Alpine Sicherheit<br />

(ÖKAS). Auch die Scharfkantigkeit<br />

des Schnees gilt es zu bedenken. Handschuhe<br />

sind zumindest bei Schneefeldquerungen<br />

Pflicht. „Kurze Hosen<br />

etwa führen bei Abstürzen am Schnee zu<br />

schmerzhaften zusätzlichen Verletzungen“,<br />

empfiehlt Bergretter Zoister robuste,<br />

langarmige/-beinige Kleidung. „Wir<br />

empfehlen, immer dann einen Helm zu<br />

tragen, wenn ein Absturzrisiko besteht“,<br />

plädiert Egarter für Helmverwendung<br />

nicht nur des Steinschlagrisikos wegen.<br />

Fotos: Koch Alpin/Snowline Chainsen, s. Egarter, S. Zoister<br />

90 <strong>SPORTaktiv</strong>


IM TAL HAT SICH DER FRÜHLING BREIT-<br />

GEMACHT. IM ALPINEN RAUM IST DER<br />

WINTER NOCH IMMER ALLGEGENWÄR-<br />

TIG. BEI FRÜHJAHRES-SKITOUREN ODER<br />

BERGTOUREN IST ES JETZT IM APRIL,<br />

MAI UND JUNI ZENTRAL, DAS VON EIS<br />

UND SCHNEE AUSGEHENDE RISIKO<br />

GEWISSENHAFT EINZUSCHÄTZEN.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

AUFGEPASST<br />

AUF DEN ALTSCHNEE<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

91


Risiko durch Vereisung & Lawinen<br />

Vereiste Tourpassagen können auch bei<br />

gemütlichen Wanderungen zu Stürzen<br />

mit vielfältigen Verletzungsmustern führen.<br />

Hier sind einfach über jede Art von<br />

Schuhen überziehbare Spikes bzw. Grödel<br />

das Mittel der Wahl. Spikes als Ersatz<br />

für Steigeisen zu verstehen, kann gefährlich<br />

werden. „Immer wenn es steiler<br />

wird – über 30 bis 35 Grad Gefälle –<br />

empfehlen wir der Absturzgefahr wegen<br />

leichte Steigeisen, die viel mehr Halt als<br />

Spikes bieten“, betont der Villacher<br />

Bergprofi, für den dann auch der Einsatz<br />

eines Pickels wichtig ist. „Vereisung und<br />

in der Folge Feuchtigkeit, meist verursacht<br />

durch Schmelzwasser, spielt“, so<br />

Stefan Zoister, „auch bei Kletter- und<br />

Klettersteigtouren im Frühjahr eine Rolle“.<br />

Dadurch erhöhe sich die Schwierigkeit<br />

der Kletterpassagen teils enorm.<br />

„Bei Klettersteigtouren sind vom Schnee<br />

verdeckte Abschnitte, wo das Stahlseil<br />

unterm Schnee verschwindet, nur mit<br />

zusätzlicher Seilsicherung zu passieren“,<br />

mahnt Egarter zu großer Vorsicht. „Im<br />

Frühjahr wirkt sich die stärkere Tageserwärmung<br />

sehr auf die Lawinensituation<br />

aus. Ab Mittag nimmt die Gefahr stark<br />

zu. Ebenfalls gefährlich ist auf eisig-harschigen<br />

Untergrund gefallener Neuschnee.<br />

Durch die Tageserwärmung wird<br />

der frische Schnee schnell schwerer,<br />

ohne gut mit dem Untergrund verbunden<br />

zu sein. Dadurch steigt das Lawinenrisiko<br />

deutlich“, erläutert Zoister.<br />

Unterspülung als Falle<br />

„Die Unterspülung von Schneefeldern<br />

durch Schmelzwasser ist sehr gefährlich“,<br />

erklärt Bergretter Zoister. „Das unter<br />

dem Schnee abfließende Schmelzwasser<br />

schafft nicht sichtbare Hohlräume“, betont<br />

Sepp Egarter. Auch vom Schnee verdeckte<br />

Bäche und Übergänge zwischen<br />

Schnee bzw. Eis und Fels bergen beträchtliche<br />

Risiken in sich. „Bricht man<br />

durch die dünner gewordene Schneedecke,<br />

ist die Gefahr groß, vom Sog des<br />

Wassers unter die Schneedecke gezogen<br />

zu werden“, warnt Zoister.<br />

IMMER<br />

MIT DABEI<br />

AUF TOUR<br />

Was du auf jeden Fall mithaben<br />

solltest, wenn es<br />

jetzt auf den Berg geht.<br />

Leichte Wanderungen<br />

mit vereisten<br />

Passagen:<br />

Spikes/Grödel, etwa<br />

„Snowline Chainsen“<br />

und Trekkingstöcke.<br />

Bergtouren mit<br />

Schneefeldquerungen<br />

und/oder<br />

vereisten Passagen<br />

sowie Skitouren:<br />

Steigeisen, Pickel, Helm,<br />

Bergstöcke und für<br />

Skitouren zusätzlich<br />

Harscheisen.<br />

Speziell im Frühjahr<br />

Am Übergang zwischen Winter und<br />

Sommer sind bezüglich Wärme, Kraft<br />

der Sonne und Länge der Tage speziell<br />

zu bedenken, dass man, so Egarter, beispielsweise<br />

„deutlich mehr zu trinken<br />

braucht als im Winter“. „Die Sonne ist<br />

viel kräftiger, auch der Reflexion durch<br />

den Schnee wegen. Deshalb sollte man<br />

Sonnenschutzcreme, falls Nachschmieren<br />

nötig ist, und eine Ski-/Sonnenbrille<br />

immer zur Hand haben. Wegen der teils<br />

enormen Temperaturunterschiede sind<br />

Wechselwäsche und das Mitnehmen<br />

wärmender Kleidung sehr wichtig“, baut<br />

der Villacher Bergführer auf jahrzehntelange<br />

Erfahrung. Und bezogen auf den<br />

Abstieg weist er auf eine weitere Gefahrenquelle<br />

hin: „Schneefelder, die beim<br />

Abstieg begangen bzw. talwärts gerutscht<br />

werden, können schnell zur Gefahr werden,<br />

wenn man den Zustand der<br />

Schneedecke – schon weich oder doch<br />

noch vereist – falsch einschätzt. Denn<br />

auch dann kann man unkontrollierte<br />

Beschleunigung kaum mehr stoppen.“<br />

92 <strong>SPORTaktiv</strong>


E N G I N E E R E D I N T H E<br />

D O L O M I T E S<br />

SALEWA.COM


WILDE BERGE UND<br />

SIEBENEINHALB SEEN<br />

Ob du Neues oder Ungewohntes ausprobieren, deine<br />

Grenzen überschreiten oder in den vollkommenen Ruhemodus<br />

kommen willst: In Südkärnten bist du richtig.<br />

Die offene Südkärntner Seenlandschaft,<br />

die umrahmt ist von den mystischen<br />

Karawanken im Süden und der<br />

wildromantischen Saualm im Norden, bietet<br />

den idealen Bewegungsraum. „Siebeneinhalb“<br />

Seen finden sich hier und alle verbinden zwei<br />

wesentliche Eigenschaften: Sie gehören zu den<br />

wärmsten Badeseen Europas und haben alle<br />

eine ausgezeichnete Wasserqualität. Der größte<br />

und bekannteste See ist der Klopeiner See,<br />

jedoch haben auch die anderen ihren jeweils<br />

ganz eigenen Charakter und ihre Vorzüge. Kein<br />

Wunder, dass jeder See seine eigene Fangemeinda<br />

hat und auch sein eigenes, vielfältiges<br />

Erlebnisangebot. Der „halbe See“ ist übrigens<br />

der Völkermarkter Stausee, der ja eigentlich ein<br />

Fluss ist – die Drau. Der Stausee ist ein<br />

Eldorado für Ruderer.<br />

Fotos: Tourismusregion Klopeiner See- Südkärnten: Gert Perauer,<br />

Uwe Geissler, Martin Hofmann, Robert Karlhofer<br />

94 <strong>SPORTaktiv</strong>


REGION KLOPEINER SEE<br />

– SÜDKÄRNTEN<br />

www.klopeinersee.at<br />

Blick über die Berg- und Seenlandschaft<br />

Südkärntens. Sie bietet ideale Voraussetzungen,<br />

um auf unterschiedliche Art<br />

und Weise in Bewegung zu kommen.<br />

Zwischen den vielen Seen spannt sich eine<br />

sanftwellige Landschaft auf. Hier kannst du<br />

nach Lust und Laune deinen Bewegungshunger<br />

stillen. Allen Radfans bietet sich ein wahres<br />

Paradies mit mannigfaltigen Möglichkeiten:<br />

Vom gemütlichen Genussradeln übers Rennradfahren<br />

bis hin zum variantenreichen<br />

Mountainbiken findet man in Südkärnten<br />

immer die passende Trittfrequenz. Auch das<br />

tägliche Workout und Training kommen am<br />

und rund um die Seen nicht zur kurz: Fitness-<br />

Beach, Hochseilgärten, Flying-Fox-Park,<br />

SUP-Board oder Yogamatte: Nur du triffst die<br />

Entscheidung. Tenniscracks und begeisterte<br />

Golfer wiederum schätzten Südkärnten bereits<br />

seit Generationen für die herausragende<br />

Infrastruktur, genauso wie für das milde Klima.<br />

Im Kontrast zur sanften Seenlandschaft<br />

stehen die wilden Karawanken mit ihren<br />

schroffen Kalkgipfeln und ihren spektakulären<br />

geologischen Besonderheiten. Die UNESCO<br />

hat den Grenzraum zu Slowenien zum „Global<br />

Geopark“ erklärt, ein Prädikat, das nur eine<br />

Handvoll Regionen weltweit tragen dürfen.<br />

Der Geopark steht zugleich für die einzigartigen<br />

Naturschönheiten und eine geschichtsträchtige<br />

Kulturlandschaft – an der<br />

Erdoberfläche wie auch darunter: Steinalte<br />

Tropfsteinhöhlen, mystische Stollen, Klammen,<br />

Täler oder Wasserfälle sorgen für „Wow“-Erlebnisse.<br />

Die Landschaft kannst du abenteuerlich<br />

per Kanu, Mountainbike, ZipLine oder einfach<br />

auch zu Fuß erkunden.<br />

Insgesamt warten unzählige schöne Herausforderungen<br />

in den Südkärntner Bergen, im<br />

Sommer genauso wie im Winter. Eine ideale<br />

Anlaufstelle sowie Ausgangspunkt für alpine<br />

Fortbewegungsformen ist die Petzen mit ihrer<br />

Bergbahn und dem angeschlossenen Bikepark.<br />

Auch sonst präsentieren sich die wilden<br />

Karawanken und die sanfte Saualm mit ihrem<br />

umfangreichen Tourenangebot als wander- und<br />

kletterbare Traumreviere. Und wo auch immer<br />

du am Berg unterwegs bist, eines ist dir immer<br />

gewiss: ein grenzenloser Weitblick über<br />

Südkärnten und darüber hinaus.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

95


DU MUSST<br />

Schuld ist eigentlich der Herr<br />

Pfarrer. Denn dass Mädchen<br />

in die Berge gehen, das war<br />

Ende der 1970er-Jahre nichts<br />

Gewöhnliches. Der Herr Pfarrer aber,<br />

der hat die Jungschargruppe oft mit in<br />

die Berge genommen und in Regina<br />

Poberschnigg die Leidenschaft zu den<br />

Bergen entfacht. „Ich bin eine Genussgeherin,<br />

die extremen Sachen, die sind<br />

nichts für mich“, sagt die heute 57-Jährige<br />

und lacht, dass die Sonne aufgeht.<br />

Dabei war die Regina schon immer alles<br />

außer gewöhnlich und in manchen Dingen<br />

vielleicht sogar extrem.<br />

Über den Alpenverein macht sie die<br />

Jugendführer-Ausbildung und in der<br />

Bergschule, die sie mit ihrem Partner Peter<br />

Larcher leitet, macht sie viele Zugspitz-Touren.<br />

Dabei kommt sie zu vielen<br />

Unfällen. Und weil man Hilfe Mitte der<br />

1990er-Jahre nicht per Handy holen<br />

konnte, hat bald einmal wer zu ihr gesagt:<br />

„Nimm doch ein Funkgerät der<br />

Bergrettung mit“, erinnert sie sich. Die<br />

Bergretter, damals eine echte Männerbastion,<br />

hat darauf gar nicht gut reagiert.<br />

„Mia brauchn do koane Weiber,<br />

hat’s geheißen“, erinnert sich Poberschnigg<br />

zurück. Denn Frauen waren damals<br />

vom Gesetz her bei der Bergrettung gar<br />

nicht zugelassen. Nach einer beinahe<br />

missglückten Rettungsaktion mit einem<br />

Herzinfarkt äußert sie sich kritisch, die<br />

Tiroler Tageszeitung bringt einen großen<br />

Bericht. Von dort weg gibt es kein Zurück<br />

mehr für Poberschnigg. Es kommt<br />

zu einer Abstimmung. Poberschnigg<br />

geht hin, der ORF Tirol dreht einen Bericht<br />

darüber. „Vier-, fünfhundert Männer<br />

und ich. Die Frauen können das<br />

EINEN<br />

SCHNEIDIGEN<br />

VOGEL<br />

HABEN<br />

ALLES ANDERE ALS<br />

GEWÖHNLICH IST<br />

REGINA POBERSCH-<br />

NIGG. ALS EINE DER<br />

ERSTEN FRAUEN<br />

BEI DER TIROLER<br />

BERGRETTUNG HAT<br />

SIE GESCHICHTE<br />

GESCHRIEBEN UND<br />

KÖNNTE BÜCHER<br />

SCHREIBEN – ÜBER<br />

BLÖDE SPRÜCHE,<br />

STARKE EMOTIO-<br />

NEN UND IHRE<br />

GROSSE KLAPPE.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

nicht, hat’s geheißen“, erzählt sie. Trotzdem<br />

stimmen 60 % für die Gesetzesänderung.<br />

Zu wenig, es Bedarf einer<br />

Zweidrittelmehrheit. Im Interview sagt<br />

Poberschnigg. „Es gibt bei der Bergrettung<br />

genauso viele Flaschen wie gute<br />

Leut.“ Damit ist klar, dass sie das durchziehen<br />

muss. „Ich hab eine große Klappe<br />

und nach dem Satz gewusst, ich muss<br />

das durchziehen.“ Im Jahr 2000 ist es<br />

dann so weit, die Männerbastion fällt<br />

und Poberschnigg lässt sich zur Bergretterin<br />

ausbilden. Was heute wie aus der<br />

Zeit gefallen und mittelalterlich anmutet,<br />

ist doch erst knappe 20 Jahre her.<br />

„Zu der Zeit gab es auch die Diskussio-<br />

Fotos: Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier<br />

96 <strong>SPORTaktiv</strong>


Regina Poberschnigg hat<br />

sich ihre Leidenschaft, für<br />

die Bergrettung arbeiten<br />

zu dürfen, hart erkämpft.<br />

nen um die erste Frau im Orchester der<br />

Wiener Philharmoniker“, erinnert sich<br />

Regina Poberschnigg. Sie lässt sich auch<br />

zur Notfallssanitäterin ausbilden, fliegt<br />

lange Jahre mit dem Rettungshubschrauber<br />

in die Berge und wird 2017<br />

zur Ortsstellenleiterin gewählt.<br />

Blöde Sprüche hat sie aber auch viele<br />

gehört. „Ein Hüttenwirt hat mich einmal<br />

mit den Worten begrüßt: „Ah du<br />

bist die, die den Scheiß angezettelt hat,<br />

du kriegst nix zum Essen und Trinken<br />

bei mir.“ Heute lacht sie darüber.<br />

Weniger zum Lachen war der vergangene<br />

Corona-Sommer. „Die Zahl der<br />

Einsätze ist schon über die letzten Jahre<br />

gestiegen, aber der Sommer 2020 war<br />

brutal.“ Waren es sonst um die 80 Einsätze,<br />

gab es im kurzen, aber intensiven<br />

Bergsommer des letzten Jahres in nur<br />

knapp drei Monaten circa 100 Einsätze.<br />

„E-Biker, die es überschlagen hat, weil<br />

sie beim Runterfahren den Motor nicht<br />

ausgeschalten haben, Wanderer und<br />

Kletterer, die zwar tipptopp ausgerüstet<br />

sind, sich aber heillos überschätzen oder<br />

nicht gscheit vorbereiten. Eltern, die mit<br />

kleinen Kindern in der Rückentrage einen<br />

Klettersteig gehen.“ Da vergeht sogar<br />

der freundlichen, lustigen Regina das<br />

Lachen. „Da werd ich richtig zornig, wie<br />

kann man so verantwortungslos sein.“<br />

Corona hat aber nicht nur mehr Leute<br />

in die Berge getrieben, es hat auch die<br />

Einsätze stark erschwert. „Immer mit<br />

Maske, dann sollst die Leute bei der Reanimation<br />

nicht mehr von Mund zu<br />

Mund beatmen. Das isch brutal.“ Aber<br />

Regina hält sich an die Regeln. „Nur bei<br />

Kindern pfeif ich drauf.“ Der Mensch,<br />

das Lebenretten, das hat bei ihr Vorrang.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

97


CL POCKET<br />

DIE NATUR<br />

IN DER<br />

TASCHE<br />

DIE ZAHL DER<br />

EINSÄTZE IST<br />

SCHON ÜBER DIE<br />

LETZTEN JAHRE<br />

GESTIEGEN, ABER<br />

DER SOMMER<br />

2020 WAR<br />

BRUTAL.<br />

Viele Leute melden<br />

sich noch Jahre, nachdem<br />

ihnen geholfen<br />

wurde, bei den Bergrettern,<br />

schicken Geschenke<br />

oder Nachrichten,<br />

vor allem an<br />

Jahrestagen. Regina Poberschnigg hat so viel erlebt in<br />

den Bergen. „Bücher könnt ich drüber schreiben.“ Ein<br />

paar Einsätze haben sich besonders eingebrannt im Gedächtnis<br />

„Vor ein paar Jahren haben wir vier Tage nach<br />

einem jungen Mann gesucht, wollten schon abbrechen.<br />

Die Eltern haben uns angefleht weiterzumachen.<br />

Schließlich haben wir ihn gefunden, bevor es zu schneien<br />

begonnen hat. Er ist abgestürzt und gestorben. Die Eltern<br />

wollten ihn trotzdem sehen. Dann hockst ein paar<br />

Meter entfernt – das ist schon hart.“ Im Jahr drauf hat<br />

Regina Poberschnigg mit den Eltern dann noch eine Gedenktafel<br />

aufgestellt.<br />

Oder der Zugspitzlauf 2008. „Da hab ich schon den<br />

ganzen Tag ein schlechtes Gefühl gehabt. Als es zu<br />

schneien begonnen hat, hab ich gewusst, das endet im<br />

Chaos. Dann stirbt uns ein Mann und du kriegst gleich<br />

darauf die Nachricht, dass ein zweiter auch tot ist. Nach<br />

dem Einsatz bin ich im Büro gehockt und hab einmal<br />

Rotz und Wasser geplärrt.“ Früher unter den nach außen<br />

hin harten Männern undenkbar. „Die Jungen sehen das<br />

heute ganz anders. Wir reden oft nach so harten Tagen<br />

und wenn ich oder die anderen Mädels Emotionen zeigen,<br />

können sich auch die Männer öffnen und Gefühle<br />

zeigen. Dann trink ma a Schnapserl oder zwoa und dann<br />

geht’s wieder.“<br />

Und warum tut man sich so ein herausfordernden Ehrenamt<br />

bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter überhaupt<br />

an? „Du musst schon an schneidigen Vogel haben“,<br />

sagt Regina und lacht einmal mehr herzlich. „Aber<br />

du bekommst so viel zurück, lernst enorm viel, kennst<br />

dich super in den Bergen aus und genießt ein Ansehen.“<br />

Wenn sie nicht in der Bergschule arbeitet oder Appartements<br />

vermietet, reist Regina gern in ferne Länder. Peru,<br />

Nepal – immer in die Berge. Am Kilimandscharo war sie<br />

zehn Mal. „Aber so zwei, drei Tage in Sansibar am<br />

Strand, in der Hängematte. Das hat auch was.“<br />

SEE 98 THE <strong>SPORTaktiv</strong> UNSEEN


MIT HANF<br />

Kletterer schätzen Bekleidung<br />

aus natürlichem Material,<br />

die schützt und gleichzeitig<br />

Bewegungsfreiheit schenkt,<br />

atmungsaktiv, robust und<br />

pflegeleicht ist. Wie die<br />

„SALEWA Alpine Hemp<br />

Cargo Shorts“ mit 53 Prozent<br />

Hanfanteil.<br />

www.salewa.de<br />

OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

TRINKMAHLZEIT<br />

YFOOD ist eine komplette Mahlzeit in der<br />

Flasche. Sie macht drei bis fünf Stunden<br />

satt und enthält 26 wichtige Vitamine und<br />

Mineralstoffe. Perfekt für unterwegs und<br />

aufgrund von Laktose- und Glutenfreiheit<br />

auch für Allergiker geeignet.<br />

www.yfood.eu<br />

Fotos: Hersteller, splashfilm<br />

VOM GLETSCHER ZUM MEER<br />

Harald Krassnitzer wanderte über 37 Etappen des Alpe-<br />

Adria-Trail – am 21. und 28. <strong>April</strong> in ORF III zu sehen.<br />

KÄRNTEN. Der Alpe-Adria-Trail zählt laut National<br />

Geographic zu den zehn schönsten Weitwanderwegen<br />

der Welt. Schauspieler Harald Krassnitzer machte sich<br />

auf, um die 37 Etappen vom Großglockner bis zum Meer<br />

abzuwandern, durch Kärnten und Slowenien bis südlich<br />

von Triest. Er ging dabei der Frage nach, was die<br />

Menschen auf einer solchen Wanderung antreibt.<br />

ORF III begleitete Krassnitzer und zeigt seine Reise<br />

in zwei „Land der Berge“-Sendungen – zu sehen am<br />

21. und 28. <strong>April</strong> jeweils um 21.05 Uhr.<br />

www.alpe-adria-trail.com, tv.orf.at<br />

TRITTSICHER<br />

UNTERWEGS<br />

Die „CEP Hiking Light Merino<br />

Mid Cut Socks“ bieten auf<br />

sommerlichen Wandertouren<br />

ausgezeichneten Komfort<br />

und spezielle Benefits. Die<br />

Kompression aktiviert die Muskeln<br />

und stabilisiert die Gelenke, was<br />

die Trittsicherheit erhöht.<br />

www.cepsports.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

99


DIE<br />

WALROSSE<br />

ODER: DIE EISSCHWIMMER VON<br />

MURMANSK. IN DER RUSSISCHEN<br />

HAFENSTADT NÖRDLICH DES POLAR-<br />

KREISES IST EIN STREIT ENTBRANNT.<br />

DIE EISBADER KÄMPFEN UM IHRE<br />

FAST 60 JAHRE ALTE BLOCKHÜT-<br />

TE AM SEMJENOWSKOJE SEE. SIE<br />

WOLLEN KEINE MODERNISIERUNG<br />

UND SCHON GAR KEIN MUSEUM.<br />

TEXT UND FOTOS: ALEXANDRE SLADKEVICH<br />

Die nördlich des Polarkreises<br />

gelegene Hafenstadt Murmansk<br />

auf der russischen<br />

Halbinsel Kola erwacht aus<br />

der Dämmerung, von der Sonne geweckt.<br />

Die Polarnacht liegt hinter ihr.<br />

Der Auftritt der Sonne löst Melancholie<br />

und Depression endlich ab. Auf den<br />

Straßen lassen sich manche Einwohner<br />

beobachten, die vor Freude lächeln und<br />

sogar die Arme gen langersehnten<br />

Himmelskörper strecken. Doch der<br />

feurige Stern steht noch nicht im Zenit.<br />

Er verbirgt sich lieber hinter den Bergen.<br />

Nur unwillig überwindet er sie,<br />

um dann alles in ein Gelb-Orange zu<br />

tauchen, und der Himmel antwortet in<br />

strahlendem Blau. Die ersten sonnigen<br />

Tage treiben die Eisbader zum Semjenowskoje<br />

See. Auf dem vereisten Gewässer<br />

drehen Langläufer ihre Runden,<br />

beobachten neugierig die Eisbader und<br />

plaudern gerne mit ihnen.<br />

Doch es ist noch so kalt, dass selbst<br />

die Finger an der Kamera einfrieren und<br />

sie sich nur mühevoll auslösen lässt. Ein<br />

Bader hat jedoch ein Rezept parat:<br />

100 <strong>SPORTaktiv</strong>


Smalltalk zwischen Eisbader<br />

und Langläuferin. Nördlich des<br />

Polarkreises wohlgemerkt.<br />

„Schwimmen Sie mit, tauchen Sie ein,<br />

das wird Sie schnell erwärmen!“ Ich verzichte<br />

darauf und ernte kein Verständnis.<br />

So dick eingepackt, meint er, bevorzuge<br />

ich es wohl lieber zu frieren. Eine<br />

Dame nähert sich auf Skiern. Sie plaudert<br />

mit dem Polarbader über das Wetter,<br />

die Wassertemperatur und natürlich<br />

über die Sonne.<br />

Vor 54 Jahren wurde hier am Ufer anstelle<br />

einer Bude eine Blockhütte für die<br />

Eisbader erbaut. Seit über einem halben<br />

Jahrhundert ziehen sich die Murmansker<br />

hier um und wärmen sich drinnen nach<br />

ein paar Runden im eiskalten Wasser.<br />

Die Liebhaber des arktischen Gewässers<br />

sehen ihr Häuschen als historisches Erbe<br />

der Stadt. Auch fanden hier bereits die<br />

Weltmeisterschaften im Eisschwimmen<br />

und der Arctic Cup statt.<br />

Im September 2018 wurde die hiesige<br />

Gesellschaft „Morsch“, die knapp 300<br />

Mitglieder zählt, vom Gerücht erschüttert,<br />

dass die Stadt eine Modernisierung<br />

plant. In der Folge deren solle ihre Hütte<br />

ans andere Ufer verlegt oder gar abgerissen<br />

werden. Das löste Unruhen aus.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

101


Die Hütte, die von Dutzenden Fotografen<br />

festgehalten wurde und die sich im<br />

Gedächtnis von Tausenden Menschen<br />

eingeprägt hat, wird auch als eine Sehenswürdigkeit<br />

am authentischen Platz<br />

verstanden. Es folgte eine Versammlung<br />

am See, bei der eine Petition an die<br />

Stadtverwaltung unterschrieben wurde.<br />

Die Antwort, dass die Eisbader eine moderne<br />

Unterkunft erhalten werden und<br />

das Häuschen, das man doch nicht abreißen<br />

wollte, zum Eisbader-Museum<br />

umfunktioniert wird, stimmte niemanden<br />

glücklich. Die Extrembader wollen<br />

ihre Hütte traditionell weiter nutzen<br />

und kein Museum daraus machen.<br />

Später teilte die Stadtverwaltung von<br />

Murmansk mit, dass alles beim Alten<br />

bleibt. Jedoch fühlen sich die Morschi,<br />

zu Deutsch Walrosse, wie die Eisbader<br />

auf Russisch bezeichnet werden, nicht<br />

zuversichtlich. Eine Eisbaderin meint:<br />

„Einen neuen Badekomplex werden sich<br />

nur die Reichen leisten können. Wir haben<br />

hier 300 Mitglieder, die nur 250<br />

Rubel (vor der Corona-Pandemie waren<br />

es umgerechnet etwa 3,40 Euro) monatlich<br />

zahlen. Es ist bequem für uns, es<br />

gibt genug Raum und auch eine Haltestelle.<br />

Wir brauchen doch kein Museum,<br />

wie soll man überhaupt ein Museum errichten?“<br />

Sie zeigt uns den Umkleideraum.<br />

An der Wand hängen die alten<br />

Schwarzweißfotos, die unter anderem<br />

auch die jungen Eisbader im Schulalter<br />

zeigen. „Das ist bereits ein Museum,<br />

mehr kann man hier nicht rausholen“,<br />

meint die Frau.<br />

Doch die Frage bleibt offen.<br />

Cool<br />

bleiben<br />

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ZYPERN. Jede Menge Sonne, kristallklares Wasser, ein<br />

langer Sandstrand in einer ruhigen Bucht mit unverbautem<br />

Blick aufs Meer: Im neuen FOR ALL Club findet jeder sein<br />

Urlaubsglück. Für wahre Naturliebhaber bietet Zypern<br />

zahlreiche Rad- und Wanderwege mit beeindruckender<br />

Flora und Fauna. Auch Wassersportlern und Tennisspielern<br />

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Foto: (c) ROBINSON CLUB<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />

informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

102 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

© Alex - stock.adobe.com, <strong>2021</strong>0401_DicloAkut ® _I_SportAktiv


Im Grunde Legende.<br />

Im Herzen Abenteurer.<br />

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SPIEGEL DES<br />

Fotos: Paolo Sartori, Francois Lebeau<br />

104 <strong>SPORTaktiv</strong>


Das Unmögliche ist etwas weiter<br />

oben“ heißt Larchers Buch.<br />

„Weiter oben also“ – oder: „etwas<br />

später“. Also gibt es einen<br />

Grund, es bis dahin nicht zu<br />

versuchen, nicht einfach. Und wenn man<br />

dann einmal so weit gekommen ist, auch<br />

über das (scheinbar) Unmögliche hinaus<br />

zu gelangen.<br />

Im März 2019 hat der Südtiroler die –<br />

nach Meinung von Insidern – weltweit<br />

vielleicht schwierigste „Trad-Kletterroute“<br />

als Erster durchstiegen. Erklärung für<br />

Nichtkletterer: Im Trad-Klettern („traditionell“)<br />

werden nur mobile Sicherungen<br />

gesetzt, was die Schwierigkeit erhöht und<br />

LEBENS<br />

Kannst du unseren Lesern, die viele keine<br />

Kletterer sind, kurz beschreiben, was<br />

für dich diese Route so besonders<br />

macht? Warum du dich in sie, wie es<br />

einmal heißt, verliebt hast?<br />

Das ist eine recht schwierige Frage. Es war<br />

etwas, das für mich voll wichtig war und<br />

wo ich nicht sicher war, ob ich es schaffen<br />

kann. Aber bei dem ich wissen wollte, ob<br />

es möglich ist. Es war die erste Route, in<br />

die ich so viel Zeit investiert habe – warum<br />

ich das getan habe, kann ich bis heute<br />

nicht ganz erklären. Vielleicht hat mitgespielt,<br />

dass ich gleich zu Beginn meiner<br />

Trad-Kletterkarriere auf die Route gestoßen<br />

bin. Die Route ist dann jedesmal,<br />

wenn ich wiedergekommen bin, zu einem<br />

Spiegel meiner Fähigkeiten geworden. Sie<br />

hat mir immer gezeigt, dass ich wieder<br />

etwas dazugelernt habe. In meinem Leben<br />

ist stets viel passiert. Aber die Route war<br />

immer da. So habe ich diese Beziehung zu<br />

ihr aufgebaut.<br />

DER IN BLUDENZ (V)<br />

LEBENDE SÜDTIRO-<br />

LER PROFIKLETTERER<br />

JACOPO LARCHER (31)<br />

HAT EIN „KLETTER-<br />

BUCH NICHT NUR<br />

FÜR KLETTERER“<br />

GESCHRIEBEN: WIE<br />

EINE ROUTE UND WIE<br />

DER KLETTERSPORT<br />

ALLGEMEIN SPIEGEL-<br />

BILD DES LEBENS<br />

SEIN KÖNNEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

eine mentale Herausforderung mit sich<br />

bringt, wenn man nicht völlig sicher sein<br />

kann, ob die Sicherung auch hält.<br />

Über sechs Jahre hinweg hat Larcher die<br />

25 Meter lange, vor allem im oberen Bereich<br />

mit extremen Schwierigkeiten aufwartende<br />

Route „Tribe“ in Cadarese in<br />

den norditalienischen Wäldern immer<br />

wieder probiert. Unzählige Male ist er gescheitert.<br />

Um endlich am 22. März 2019<br />

die Route zu durchsteigen. Die Route<br />

„Tribe“ bildet die Klammer des Kletterbuches<br />

– das eigentlich ein Buch übers Leben<br />

und über Werte wie Freiheit, Leidenschaft,<br />

Entwicklung, Beharrlichkeit und Sinn ist.<br />

Jacopo, wann ist dir der Gedanke zu<br />

dem Buch gekommen: bevor oder nachdem<br />

du die „Tribe“-Route nach sechs<br />

Jahren schließlich geschafft hast?<br />

Die Idee gab es schon früher und es sollte<br />

auch nicht ein Buch über „Tribe“ werden.<br />

Ich wollte meine Leidenschaft fürs Klettern<br />

und mein Leben als Kletterer beschreiben.<br />

Gerade als wir uns entschieden<br />

hatten, das Buch zu machen und ich zu<br />

schreiben begonnen habe, bin ich drei<br />

Wochen später tatsächlich Tribe geklettert.<br />

Da lag es natürlich auf der Hand, das<br />

im Buch zu verarbeiten.<br />

Du wolltest der „Tribe“-Route keinen<br />

Schwierigkeitsgrad zuweisen. Warum?<br />

Das stimmt. Ich wollte nicht, dass dieses<br />

Erlebnis nach sechs Jahren auf eine Nummer<br />

reduziert wird. Und ich war fast ein<br />

wenig enttäuscht, als eine der ersten Fragen,<br />

die mir danach gestellt wurde, war,<br />

welchen Schwierigkeitsgrad „Tribe“ meiner<br />

Meinung nach hätte. Ich meine, es<br />

geht im Klettern nicht nur um Performance.<br />

Alle meine Projekte sind wichtige<br />

Prozesse in meinem Leben und man kann<br />

so viel von all diesen Prozessen lernen.<br />

Das kann man nicht auf eine Zahl reduzieren.<br />

Du beschreibst dich als schüchternes<br />

Kind, im Klettersport hast du Selbstbewusstsein<br />

und deine Leidenschaft gefunden.<br />

Was war es, das dich am Klettersport<br />

so fasziniert hat?<br />

Die Kletterhalle in Bozen war mein Platz,<br />

wo ich mich sicher fühlen und lernen<br />

konnte. Und Klettern war mein Mittel,<br />

mich mit der Welt zu verbinden. Bis dahin<br />

hatte ich noch nicht wirklich meinen<br />

Weg gefunden. Beim Klettern habe mich<br />

von Beginn weg sicher und frei gefühlt,<br />

und die Möglichkeit gesehen, mich als<br />

Mensch weiterzuentwickeln.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

105


so wichtig. Mein Eltern haben mich<br />

meine Sache machen lassen, aber schon<br />

Sorge gehabt, schließlich war Klettern<br />

nicht gerade der bekannteste Sport.<br />

JACOPO LARCHER<br />

ist 31, stammt aus Bozen in<br />

Südtirol und lebt mit Lebensgefährtin<br />

und Spitzenkletterin<br />

Barbara Zangerl in Bludenz (V).<br />

Larcher beendete 2011 seine<br />

Wettkampf-Kletterkarriere (u. a.<br />

italienischer Meister im Bouldern)<br />

und widmet sich seitdem<br />

dem Felsklettern.<br />

2013 entdeckte er eine „unmögliche“<br />

Route in Cadarese in<br />

Norditalien, die er nach sechs<br />

Jahren vergeblicher Anläufe<br />

schaffte. Er nannte sie „Tribe“<br />

(Stamm), um zum Ausdruck zu<br />

bringen, dass es nur durch die<br />

ständige Unterstützung einer<br />

Handvoll wichtiger Menschen in<br />

seinem Leben möglich war, die<br />

Route zu schaffen.<br />

www.jacopolarcher.com<br />

Buch: „Das Unmögliche ist<br />

etwas weiter oben“,<br />

Egoth 2020, € 24,90<br />

www.egoth.at<br />

Welche Bedeutung spielte Leistung in<br />

den frühen Kletterjahren für dich?<br />

Nach zwei, drei Jahren habe ich begonnen,<br />

wirklich viel zu trainieren. Das<br />

machten damals nicht viele Kinder, ich<br />

war also viel allein am Trainieren. Mit<br />

den Wettkämpfen konnte ich meine Leidenschaft<br />

mit anderen teilen. Es ging<br />

mir nicht darum, besser oder schlechter<br />

als andere zu sein. Wettkampf habe ich<br />

auch immer nur als Kampf gegen mich<br />

und nicht gegen andere angesehen.<br />

Später hat sich der Aspekt Leistung ein<br />

wenig verschoben – insofern, als ich<br />

schwere Projekte nur für mich gemacht<br />

habe. Mit 20, 21 Jahren habe ich die<br />

Wettkämpfe sein gelassen: Ich bin schon<br />

so viel gereist, zu Weltcups, Europacups,<br />

und habe von den bereisten Ländern so<br />

wenig mitbekommen. Oft nicht mehr<br />

als den Flughafen und die Kletterhalle.<br />

Ich wollte aber auch reisen, um Länder<br />

und Kulturen kennenzulernen.<br />

Ein entscheidender Punkt war, als du<br />

dich als Student für die unsichere Existenz<br />

als Profi entschieden hast. War<br />

diese Entscheidung für die Leidenschaft<br />

und gegen die Sicherheit<br />

schwierig? Hast du später einmal<br />

Zweifel gehabt, ob sie richtig war?<br />

Am Anfang habe ich öfter gezweifelt.<br />

Klettern ist nicht Fußball, es gibt nicht<br />

so viel Geld zu verdienen und du hast<br />

manchmal Sorge, ob du mit dem Geld<br />

überhaupt bis zum Ende des Monats<br />

kommst. Für mich war aber das Klettern<br />

Du appellierst, einer Leidenschaft zu<br />

folgen, auch wenn das Umfeld oder die<br />

Gesellschaft etwas anderes erwartet.<br />

Warum, glaubst du, wird das Ausleben<br />

von Leidenschaft oft gering geschätzt?<br />

Es gibt so viele Menschen, die sich eigentlich<br />

wünschen, einer Leidenschaft<br />

zu folgen, aber sich nicht trauen. Oft<br />

geht es nur um den ersten Schritt. Aber<br />

ich weiß auch, dass das nicht leicht ist.<br />

Als junger Student war es für mich<br />

wahrscheinlich einfacher als für jemanden,<br />

der Familie oder ein Unternehmen<br />

hat, insofern muss man das auch relativieren.<br />

Aber ich glaube dennoch, dass<br />

man sich machmal zu viele Gedanken<br />

oder Sorgen macht. Warum es die Gesellschaft<br />

so wenig akzeptiert? Meiner<br />

Ansicht nach gibt es Gesellschaftsmuster,<br />

die sagen einem, dass man eine „normale“<br />

Arbeit haben muss und die Leidenschaft<br />

etwas für nebenbei ist – was in<br />

Wahrheit wirklich schade ist.<br />

Das Heraustreten aus deiner Komfortzone<br />

ist offensichtlich für dich bedeutend:<br />

Was motiviert dich dazu, nicht<br />

stehen zu bleiben und ständig nach<br />

Weiterentwicklung zu streben?<br />

Für mich war es stets immens wichtig,<br />

immer etwas Neues zu machen. Es liegt<br />

meiner Ansicht nach in der Natur des<br />

Menschen, mehr zu wollen, wenn einem<br />

etwas zu leicht fällt. Wenn ich eine Route<br />

leicht schaffe, möchte ich eine etwas<br />

schwerere machen. Wenn ich überhaupt<br />

keine Angst mehr verspüre, dann brauche<br />

ich eine Herausforderung.<br />

Welche Rolle spielen im Klettern deine<br />

Lebenspartnerin Babsi Zangerl, mit der<br />

du viele Unternehmungen gemeinsam<br />

machst, beziehungsweise andere Kletterpartner<br />

und generell Menschen für<br />

dich? Ist es auch hier wie oft im Leben:<br />

Nur gemeinsam kann man Großes erreichen?<br />

Als ich zu klettern angefangen habe, war<br />

das etwas komplett anderes, da war ich<br />

106 <strong>SPORTaktiv</strong>


am liebsten allein. Heute noch bin ich in einer Gruppe<br />

eher zurückhaltend. Aber es gibt einige Leute, mit denen<br />

ich täglich gern klettern gehe. Wenn ich zum Beispiel<br />

eine Route versuche und es hat niemand Zeit von<br />

den Leuten, die ich gern um mich habe, dann möchte<br />

ich nicht einfach mit irgendjemandem gehen, nur damit<br />

mich jemand sichert.<br />

Die Leidenschaft und schöne Momente beim Klettern<br />

zusammen zu erleben, ist jedoch etwas Wunderbares.<br />

Es kam vor, dass mir Routen plötzlich völlig anders erschienen,<br />

wenn ich sie mit einem Menschen geteilt<br />

habe. Meine Versuche an der Route in Cadarese haben<br />

über die Jahre hinweg eine Handvoll großartiger Menschen<br />

geteilt, deshalb habe ich sie auch „Tribe“ –<br />

„Stamm“ – genannt.<br />

Was uns abschließend wieder zu „Tribe“ zurückbringt.<br />

Wenn man etwas über Jahre hinweg so hartnäckig<br />

versucht hat und es am Ende gelingt: Ist dann<br />

nur Freude? Oder steht auch die Frage im Raum: Was<br />

kann jetzt noch kommen?<br />

Es war so ein schräges Gefühl, als ich die letzten Meter<br />

durchgestiegen bin – die großen Schwierigkeiten waren<br />

da ja schon vorbei. Plötzlich ziehen sechs Jahre in einer<br />

Sekunde vor dem geistigen Auge vorbei. Ich hab geschrien<br />

vor Freude. Am Abend war dann plötzlich etwas<br />

nicht mehr da, was sechs Jahre in meinem Kopf<br />

war – ich hatte in dieser Zeit tatsächlich jeden Tag in<br />

irgendeiner Weise an diese Route gedacht. Das war<br />

schon ein bitterer Beigeschmack. Ich habe ständig viele<br />

Routen im Kopf, die mich reizen, aber keine, die mich<br />

so beschäftigt wie Tribe. So etwas zu finden, ist extrem<br />

schwer – aber vielleicht passiert es ja wieder einmal!<br />

Jacopo Larcher<br />

beim Leben seiner<br />

Leidenschaft, in<br />

der Route „Tribe“.<br />

ANZEIGE / Foto: Vaude<br />

DER RUCKSATZ SITZT,<br />

WIE DU IHN BRAUCHST<br />

Der VAUDE Bike Alpin Pro 28+Fahrradrucksack<br />

kombiniert ein großzügiges Raumangebot<br />

mit einem innovativen, anpassbaren<br />

Tragesystem. Und er ist umweltfreundlich.<br />

Der „Bike Alpin Pro 28+“ vom Outdoorausrüster<br />

VAUDE ist mit dem neuen Aeroflex-Control-Tragesystem<br />

ausgestattet, das sich je nach Bedarf verstellen<br />

lässt. Entweder man trägt ihn nah am Rücken oder<br />

– angenehm hinterlüftet – mit etwas Abstand. Die<br />

speziell geformten Ergoshape-Schulterträger sorgen<br />

zudem für eine optimale Bewegungsfreiheit im<br />

Schulterbereich.<br />

28 Liter Volumen, die durch einen Stretcheinsatz erweitert<br />

werden können, sind für einen Fahrradrucksack<br />

eine echte Ansage. Sein übersichtliches Hauptfach<br />

bietet viel Platz für alles, was auf einer ausgedehnten<br />

Tour dabei sein muss. Es<br />

ist in ein Hauptpackfach<br />

und Schuhfach getrennt<br />

und besitzt einen Reißverschlusszugriff<br />

am Boden.<br />

Das separate Trinkblasenfach<br />

hat ebenfalls<br />

einen Extrazugriff. Dazu<br />

kommt eine aufgesetzte<br />

Fronttasche mit integriertem Werkzeugfach sowie verschiedene<br />

kleine Fächer wie die Seitentaschen aus<br />

Mesh. Das Hauptmaterial besteht zu 50 Prozent aus<br />

recyceltem Polyester: Dieses Produkt ist mit Eco Finish<br />

umweltfreundlich wasserabweisend ohne Fluorcarbone<br />

(PFC) hergestellt.<br />

MEHR INFO<br />

www.vaude.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

107


7 TIPPS FÜR DEN<br />

RICHTIGEN START IN<br />

DIE CAMPINGSAISON<br />

Camping hinterlässt bei jedem<br />

unvergessliche Eindrücke. Als<br />

Anfänger solltest du aber<br />

folgende Tipps beherzigen.<br />

1<br />

Planung ist die halbe Reise<br />

„Einfach drauflos“ hört sich spannend an,<br />

kann aber ganz schnell schief gehen. Wer sich<br />

daher schon vorab mit einem ausgeklügelten Plan<br />

beschäftigt, erspart sich viele Strapazen. Da<br />

Camping auch immer eine Art der Selbstfindung<br />

ist, solltest du dich fragen, welcher Ort dich<br />

erfüllen könnte. Wohin soll deine Reise gehen,<br />

damit du Atemberaubendes ganz nach dem<br />

Motto „collect moments, not things“ erlebst?<br />

2<br />

Für jeden gibt es eine Lösung<br />

(ob mit oder ohne Bike)<br />

Die nächste Frage, die du dir stellen solltest:<br />

Welche Art zu reisen bekommt dir? Ein komfortables<br />

Wohnmobil, dein geschätztes Auto<br />

inklusive praktischem Dachzelt oder doch die<br />

klassische Backpack-Variante? Je nach individueller<br />

Situation sollte auch bedacht werden, ob man<br />

als Paar oder als Familie in die Wildnis zieht.<br />

Entscheidest du dich für Auto und Dachzelt, ist<br />

das Thule Tepui Foothill deine erste Wahl. Dann<br />

hast du die Abenteuerlust UND deine Ausrüstung<br />

dabei. Das Thule Tepui Foothill ist ein<br />

2-Personen-Zelt, das sich auf eine kompaktere<br />

Grundfläche zusammenfalten lässt, damit du dein<br />

Bike oder eine Dachbox mittransportieren kannst<br />

– so hast du im Auto genug Platz. Das Tepui<br />

Foothill ist ein Produkt der neuen Generation<br />

und hebt dein Campingerlebnis auf die nächste<br />

Stufe. Jedes Auto verwandelt sich kinderleicht<br />

in ein mobiles Basecamp, stets bereit für’s<br />

nächste Abenteuer. Zudem wird für das Thule<br />

Tepui Foothill ein wärmender Isolator angeboten.<br />

Kältere Temperaturen sind also keine<br />

Ausrede, um nicht das nächste Abenteuer zu<br />

wagen. Bei Thule findest du immer das richtige<br />

Zelt. Das Thule Tepui HyBox Hard Shell ist<br />

leicht aufgebaut und hat ausreichend Platz für<br />

dein Equipment, während es dir Softshell-Zelte<br />

erlauben, überall im Freien „frei zu sein“.<br />

ANZEIGE/Foto: Thule<br />

108 <strong>SPORTaktiv</strong>


GRAHAM<br />

JACKSON<br />

ist Global Produkt Manager<br />

bei Thule für Roof Top Tents<br />

www.thule.com<br />

Das Thule Tepui Foothill bietet ausreichend Platz für<br />

dich und deine Campingausrüstung.<br />

3<br />

Nie ohne die Basic-Must-haves<br />

Der erste Schritt ist getan – deine Tour<br />

steht. Doch wie es z.B. bei jeder Ski- oder<br />

Fahrradtour unerlässlich ist, hat auch der<br />

Campingausflug eine Grundausstattung.<br />

Neben Transportmittel-Check, Zelt, Schlafsack,<br />

Taschenlampe und Kochutensilien ist es immer<br />

ratsam, ein Erste-Hilfe-Set parat zu haben. Je<br />

nach Wetter sollte der Fokus auch auf der<br />

richtigen Kleidungswahl liegen.<br />

4<br />

Food for the mood<br />

Neben Dosenfutter kann auch bei einer<br />

Campingtour auf eine ausgewogene Ernährung<br />

geachtet werden. Nüsse und Kraftriegel eignen<br />

sich, da sie satt machen und lange haltbar sind.<br />

Deine Kinder sind mit von der Partie? Dann<br />

plane auch „food for the mood“ in Form von<br />

gesundem Knabberzeug ein.<br />

5<br />

Covid angepasst<br />

Corona kam und somit auch der<br />

Campingboom im eigenen Land. Und eines sei<br />

gesagt: Es gibt mehr als genug zu entdecken.<br />

Denn <strong>2021</strong> ist die Zeit, wo Menschen Neues<br />

erleben. Das Outdoorleben fernab von anderen<br />

zu entdecken, ist garantiert aufregend, nachhaltig<br />

und sicher im Zusammenhang mit<br />

Covid. Wer Stellplätze bevorzugt, muss sich<br />

aber vorab über die Sicherheitsmaßnahmen<br />

informieren: Je früher man sich kümmert,<br />

desto besser.<br />

6 Alternativprogramme<br />

Stell dir vor, du öffnest deine Augen,<br />

freust dich auf die geplante Wanderung und –<br />

es schüttet wie aus Kübeln. Die Laune ist dahin<br />

und deine Kids streiken? Von wegen. Bei<br />

leichtem Regen empfiehlt es sich, die Wanderung<br />

mit der richtigen Kleidung zu bestreiten.<br />

Wenn das aber unmöglich erscheint, muss ein<br />

Alternativplan her. Ob Gruselgeschichten oder<br />

Kochen – gemeinsame Aktivitäten als Familie<br />

heben selbst bei schlechter Witterung die<br />

Stimmung im Nu.<br />

7 Enjoy…<br />

Bei all der Planung solltest du aber eines<br />

nicht vergessen: Wenn der Tag sich dem Ende<br />

zuneigt und du auf einer Decke liegend den<br />

Nachthimmel betrachtest – dann hast du alles<br />

richtig gemacht. Lasse den Moment auf dich<br />

wirken – denn worauf es tatsächlich ankommt<br />

beim Campen, erlebst du in diesem Augenblick.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

109


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

OUTDOOR<br />

ENTFALTUNGSKÜNSTLER<br />

Faltstöcke sind punkto Packmaß unübertroffen. Einzig das Entfalten<br />

gilt als etwas mühsam. Das war einmal. Denn die Modelle<br />

der FXP-Faltstock-Serie von Komperdell entfalten sich von<br />

selbst und sind blitzschnell einsatzbereit. Dieses Selbstentfalten<br />

ist nur die plakativste Besonderheit. Der getestete Stock „Carbon<br />

FXP 4 Expedition Vario“ (UVP € 169,95) von KOMPERDELL<br />

hat weitere Stärken. Er ist dank Carbonausführung superleicht<br />

(248 Gramm). Bei einer Länge von 120 bis 140 cm (Damen: 105-<br />

125 cm) hat er ein Packmaß von 43 cm (38 cm). Der angenehme<br />

Griff ist am Schaft nach unten gezogen – für schnelles Umgreifen<br />

in Steilpassagen. Der Verschluss zur Längenverstellung (Powerlock<br />

3.0) ist leichtgängig und robust. Die sich an die Hangneigung<br />

anpassenden Eisflankenteller (Winter- und<br />

Sommerteller verfügbar) sind ein Highlight. Der Griff ist so ausgeführt,<br />

dass man mit ihm die Steighilfe der Skibindung ein-/ausklappen<br />

kann. Will man den Stock zusammenfalten, stößt man<br />

auf seine einzige, allerdings systembedingte, kleine Schwäche:<br />

Man muss ihn unmittelbar mittels am Stock angebrachtem Klettverschlussbändchen<br />

in gefaltetem Zustand fixieren. Gilt es doch<br />

den Willen, sich gleich wieder zu entfalten, zu bändigen.<br />

EIN KLUGER FALTSTOCK,<br />

EINE NACHHALTIGE<br />

NUSS-SCHÜSSEL UND EIN<br />

TOLLER KINDERRUCKSACK<br />

IM TEST FÜR EUCH.<br />

VON OLIVER PICHLER UND RAPHAEL HEIGL<br />

Fotos: Oliver Pichler, Christoph Heigl<br />

110<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


EIN JUNIOR<br />

FÜR DEN JUNIOR<br />

ESSEN AUS DER NUSS<br />

Ihre Größe gibt die Kokosnuss vor. Etwa 13 Zentimeter<br />

im Durchmesser haben diese aus Nüssen<br />

der Kokospalme gefertigten superleichten Schüsseln.<br />

Sie sind ideal für Müsli, Porridge oder Suppen.<br />

Auch als Trinkbecher lassen sie sich nutzen.<br />

Ihr Name „Schottel“ ist norddeutsch und heißt flache<br />

Schüssel. Angeboten werden die SCHOTTEL<br />

im Duo samt Löffel aus Kokospalmenholz von EIFEL<br />

OUTDOOR EQUIPMENT (UVP € 19,95). Jedenfalls<br />

sind die aus balinesischen Kokosnüssen auf Bali<br />

handgefertigten Schüsseln ein puristischer Hingucker.<br />

Das glattgeschliffene Material ist völlig geschmacksneutral<br />

und frei von Farbstoffen, Weichmachern<br />

oder anderen Zusatzstoffen. Um sie<br />

vielfach wiederverwenden zu können, ist bei der<br />

Pflege zu bedenken, dass es sich bei den Schottel<br />

um Naturmaterial handelt. Sie sollten von Hand mit<br />

lauwarmem Seifenwasser gewaschen werden.<br />

Längere Zeit im Wasser einweichen tut ihnen nicht<br />

gut. Von Mikrowelle, Backrohr oder Geschirrspüler<br />

sind sie fernzuhalten. Und zu plötzliche Temperaturunterschiede<br />

können zu Rissbildungen führen.<br />

Im Fall des Falles tröstet, dass sie entweder als Dekoration<br />

weiterleben oder im Biomüll bzw. am Komposthaufen<br />

entsorgt werden können.<br />

Angenehm, komfortabel und rot. Alles trifft auf den<br />

TALON-JR-Rucksack von Osprey zu. Das JR steht für Junior.<br />

Denn im Gegensatz zu anderen Rucksäcken ist dieser<br />

speziell für uns Kinder gemacht und kostet 90 Euro. Alles,<br />

was ein Kind braucht, hat Platz: Wasserflasche, Windjacke,<br />

Regenjacke und notfalls Gummibärchen.<br />

Das Besondere an diesem Rucksack ist nicht nur, dass er<br />

für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren gedacht ist, sondern<br />

dass er auch eine superpraktische Befestigungsmöglichkeit<br />

für Fahrrad- und Skihelme hat. Osprey nennt das LidLock.<br />

Ein Platz für das Schweizermesser außen am Halteriemen<br />

darf natürlich auch nie fehlen. Außerdem kann man für den<br />

schnellen Durst auch eine Trinkblase mitnehmen.<br />

Der Osprey-Rucksack hat auch ein praktisches Fach für das<br />

Geld fürs Essen auf der Hütte oder für das Handy.<br />

Damit passt er fürs Wandern, fürs Radfahren und generell<br />

für viele Sportaktivitäten.<br />

Raphael Heigl (10)<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

111


TATONKA GARGIA 2<br />

• gewichtsoptimiertes Zweimann-Tunnelzelt<br />

• im 2,35 Meter langen Innenzelt können sich auch groß<br />

gewachsene Menschen ausstrecken<br />

• ein Frontzugang mit einer Apsis für das Gepäck<br />

• Wassersäule: Außenzelt: 3000 mm/Boden 10.000 mm<br />

• Gewicht: 2150 g<br />

PREIS (UVP): € 550,–<br />

www.tatonka.com<br />

ALPINES<br />

WOHNEN<br />

FÜNF KUPPEL- UND TUNNELZELTE FÜR MAXIMALEN<br />

KOMFORT AUF KLEINER FLÄCHE.<br />

SALEWA LITETREK PRO II<br />

• Zwei-Personen-Doppelwandzelt für alpines Trekking<br />

• für den 3-Jahreszeiten-Einsatz bei milderen Temperaturen<br />

und für Windgeschwindigkeiten bis 90 km/h<br />

• bietet die optimale Balance zwischen Wetterschutz<br />

und Ventilation<br />

• Wassersäule: Außenzelt: 3.000 mm/Boden: 10.000 mm<br />

• Gewicht: 1700 g<br />

PREIS (UVP): € 500,–<br />

www.salewa.com<br />

JACK WOLFSKIN EXOLIGHT II<br />

• ultraleichtes, sehr reißfestes, sehr windstabiles und<br />

silikonbeschichtetes Trekkingzelt für zwei Personen<br />

• Innen-/Außenzeltkombination<br />

• sehr windstabil – schneller Aufbau – PFC-frei<br />

• zwei im Eingang integrierte Belüftungen<br />

• Wassersäule: Außenzelt: 1500 mm/Boden: 5000 mm<br />

• Gewicht: 2070 g<br />

PREIS (UVP): € 549,95<br />

www.jack-wolfskin.com<br />

FJÄLL RAVEN ABISKO LITE 2<br />

• leichtes, kompaktes und stabiles Tunnelzelt mit kleiner Apsis<br />

• für Wanderer, die Wert auf einen möglichst leichten Rucksack<br />

legen<br />

• 4-Jahreszeiten-Tunnelzelt mit geringem Gewicht, das sehr<br />

funktionell und zuverlässig ist<br />

• Wassersäule: Außenzelt: 3000 mm/Boden: 6000 mm<br />

• Gewicht: 2070 g<br />

PREIS (UVP): € 649,95<br />

www.fjallraven.com<br />

VAUDE TAURUS UL<br />

• Zwei-Personen-Zelt für Trekker und Alpinisten<br />

• beidseitig silikonisierte Außenhülle aus<br />

robustem Polyamid<br />

• sehr windstabil mit innenliegenden<br />

Gestängekanälen<br />

• Wassersäule: Außenzelt: 3000<br />

mm/Boden: 10.000 mm<br />

• Gewicht: 1940 g<br />

PREIS (UVP): € 500,–<br />

www.vaude.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

112 <strong>SPORTaktiv</strong>


PRO<br />

Zweimal hat es<br />

Dominic Thiem bereits<br />

ins Finale der French<br />

Open geschafft.<br />

Gelingt ihm heuer<br />

(17. Mai bis 6. Juni)<br />

der erste Triumph in<br />

Roland Garros?<br />

Fotos: Getty Images (4)<br />

GIRO D’ITALIA<br />

Von 8. bis 30. Mai rollt die erste<br />

große Rundfahrt der Saison von<br />

Turin über 6 Bergankünfte und 3450<br />

Kilometer ins Ziel nach Mailand.<br />

www.giroditalia.it<br />

DIE BESTEN DER BESTEN<br />

Wer folgt den Bayern als Sieger der<br />

UEFA-Champions-League? Das Finale<br />

am 29. Mai im Atatürk-Stadion<br />

von Istanbul wird es zeigen.<br />

www.uefa.com<br />

EISHOCKEY-WM<br />

Von 21. Mai bis 6. Juni findet in<br />

Lettland die WM der Herren statt.<br />

Die WM der Division I (mit Österreich)<br />

ist dagegen abgesagt.<br />

www.iihf.com


BEREIT FÜR<br />

NEUE TATEN!<br />

DIESER MANN BRENNT VOR<br />

EHRGEIZ! DISKUS-HAUDEGEN<br />

LUKAS WEISSHAIDINGER<br />

ERKLÄRT, WIE ER DIE AUF <strong>2021</strong><br />

VERSCHOBENEN OLYMPISCHEN<br />

SPIELE IN TOKIO ROCKEN UND<br />

DORT EINE MEDAILLE HOLEN<br />

WILL. ER SPRICHT ABER AUCH<br />

ÜBER DIE HÜRDEN, DIE DIE<br />

CORONA-ZEIT FÜR IHN AUF-<br />

GESTELLT HAT UND WELCHE<br />

WORST-CASE-SZENARIEN<br />

IN SEINEM KOPF HERUM-<br />

SCHWIRREN.<br />

VON MARKUS GEISLER<br />

Plötzlich traf Lukas Weißhaidinger<br />

die Selbsterkenntnis<br />

wie ein scharf geworfener Diskus<br />

am Kopf. Dabei hätte es<br />

im Herbst 2020 eigentlich ein<br />

gewöhnlicher Spieleabend mit Freunden<br />

werden sollen. „Normalerweise sind solche<br />

Abende unerträglich mit mir, weil<br />

ich immer der Erste sein will“, erzählt er<br />

ein paar Monate später mit einem Lachen.<br />

„Aber mir war auf einmal egal, ob<br />

ich gewinne oder verliere. Als ich das realisiert<br />

habe, war ich total schockiert!“<br />

Fehlender Ehrgeiz – für einen ambitionierten<br />

Profisportler (und Hobbyfotografen)<br />

wie ihn wie ein Fotoapparat<br />

ohne Auslöser. Doch all die abgesagten<br />

Foto: ÖOC/Florian Rogner<br />

114 <strong>SPORTaktiv</strong>


Lukas Weißhaidinger<br />

hat seinen Fokus auf die<br />

Spiele in Tokio gerichtet und<br />

brennt darauf, eine<br />

Olympiamedaille zu holen.<br />

Wettkämpfe, die verschobenen<br />

Highlights, die Trainingseinheiten,<br />

die ins Leere gingen, sorgten dafür,<br />

dass Körper und Geist in den Relaxmodus<br />

geschaltet haben. Und sich<br />

die Siegermentalität irgendwo zwischen<br />

den Mini-Meetings in<br />

Schwechat oder Rannersdorf aus<br />

dem Staub gemacht hat.<br />

Die gute Nachricht: Der Zustand<br />

hielt nicht lange an. Als die Vorbereitung<br />

auf die Saison <strong>2021</strong> begann,<br />

raunte er seinem Trainer zu: „Gregor<br />

(Anm.: Högler), die Batterien<br />

sind bis zum Anschlag aufgeladen,<br />

das spüre ich. Ich bin bereit für<br />

neue Taten!“ Schlecht für seine<br />

5-jährige Nichte, die beim<br />

UNO-Spielen wieder mit harten<br />

Bandagen zu kämpfen hat. Und<br />

hoffentlich schlecht für die internationale<br />

Diskus-Konkurrenz, die sich<br />

darauf einstellen muss, einen topmotivierten<br />

Gegner aus Österreich<br />

zu haben, der bei der Medaillenvergabe<br />

bei den verschobenen Spielen<br />

ein Wörtchen mitreden will.<br />

Ein Absageszenario ist nach den<br />

Aussagen des wiedergewählten<br />

IOC-Präsidenten Thomas Bach<br />

mittlerweile höchst unwahrscheinlich<br />

– und es wäre für Weißhaidinger<br />

auch ein absolutes Armutszeugnis,<br />

wenn die Flamme am 23. Juli<br />

nicht entzündet würde. „Ganz ehrlich:<br />

Wenn die Bundesliga spielen<br />

kann ... Wenn Tennisturniere ausgetragen<br />

werden können ... Wenn diverse<br />

Welt- und Europameisterschaften<br />

über die Bühne gebracht werden<br />

... Dann ist es für mich undenkbar,<br />

dass Olympia komplett gecancelt<br />

werden müsste. Dass es wohl leider<br />

ohne Zuschauer stattfinden wird –<br />

okay. Aber eine Absage? Das wäre<br />

ein Stich in den Rücken eines jeden<br />

Sportlers.“<br />

Der 29-Jährige ist ein Profi. Und<br />

bereitet sich als solcher ohnehin genauso<br />

vor, als ob die Spiele unumstößlich<br />

stattfinden würden. Was in<br />

Zeiten wie diesen eine richtig große<br />

Herausforderung ist. Zum Beispiel<br />

logistisch. Ursprünglich wäre geplant<br />

gewesen, im März ein Trainingslager<br />

in Lissabon zu absolvieren.<br />

Ohne Impfung nicht möglich,<br />

wurde ihm beschieden. Also switchte<br />

er auf Teneriffa um. Was für den<br />

sonnenhungrigen Urlauber wie ein<br />

Luxusproblem klingt, ist für einen<br />

Diskuswerfer eine echte Malaise.<br />

„In Portugal hätten wir rund um die<br />

Uhr trainieren können, auf Teneriffa<br />

sind wir in einem Komplex, wo es<br />

für uns einen Slot von eineinhalb<br />

Stunden am Tag gibt. Und den<br />

müssen wir uns noch mit anderen<br />

Athleten teilen.“<br />

EINE ABSAGE? DAS<br />

WÄRE EIN STICH IN<br />

DEN RÜCKEN EINES<br />

JEDEN SPORTLERS.<br />

Dazu kommt, dass die Situation<br />

auch eine echte Challenge für den<br />

Kopf ist. Denn natürlich spukt dem<br />

Oberösterreicher zwischen den Ohren<br />

herum, was passiert, wenn ihn<br />

eine Woche vor den Spielen das Virus<br />

erwischt und er dem Flieger<br />

nach Japan nur hinterherwinken<br />

kann. Oder wenn er Ende Mai zum<br />

Diamond-League-Meeting nach<br />

Doha fliegt und dort zehn Tage in<br />

Quarantäne müsste – allein im<br />

Hotel. „Diese Worst-Case-Szenarien<br />

sind bei mir derzeit präsenter als der<br />

Plan, wie wir die Form Ende Juli<br />

auf den Höhepunkt bekommen“,<br />

gibt er zu.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

115


Mit der Hilfe von biomechanischen<br />

Kameras (unten) will<br />

Weißhaidinger die 70-Meter-<br />

Marke angreifen.<br />

Die Lösung wäre natürlich eine Impfung,<br />

je früher, desto besser. Was für einen<br />

Olympiafahrer in einem Land wie<br />

Österreich ja auch machbar sein müsste.<br />

Eine These, zu der sich Weißhaidinger,<br />

ganz Diplomat, vornehm zurückhält.<br />

Und darauf verweist, dass der eine<br />

oder andere Konkurrent das Jaukerl bereits<br />

intus hat. „Man spricht immer<br />

von Chancengleichheit, die ja auch<br />

eine der Gründe war, warum Olympia<br />

verschoben wurde. Davon sind wir aktuell<br />

aber ein ganzes Stück weit entfernt.“<br />

Vielleicht schreibt ihm ja der<br />

eine oder andere Gegner eine Ansichtskarte<br />

aus Lissabon ...<br />

Weißhaidinger ist allerdings keiner,<br />

der jammert und sich auf verpasste<br />

Möglichkeiten oder ausgelassene Chancen<br />

konzentriert. Sein Fokus liegt darauf,<br />

das Optimum aus den gegebenen<br />

Umständen herauszuholen – und wenn<br />

möglich noch etwas mehr. Er weiß,<br />

dass er Defizite in Sachen Größe und<br />

Spannweite nur mit Technik wettmachen<br />

kann, und da kommt das Steckenpferd<br />

von ihm und seinem Trainer<br />

Gregor Högler ins Spiel: die Biomechanik.<br />

Der neueste Clou: Mit acht speziellen<br />

Kameras ist es seit Kurzem innerhalb<br />

weniger Minuten möglich, Würfe<br />

nach biomechanischen Gesichtspunkten<br />

(Drehmoment, Ellbogenwinkel<br />

usw.) zu analysieren und unmittelbar<br />

Schlüsse daraus zu ziehen. „Früher saß<br />

Gregor dafür nächtelang vor dem<br />

Computer und hat Tausende von<br />

Klicks gebraucht. Das ist ein großer<br />

Vorteil, von dem wir uns einiges versprechen.“<br />

Genauso wie von der Kältekammer,<br />

die „Luki“ seit Ende Februar in der<br />

Südstadt nutzen kann – und das nach<br />

jedem Trainingstag tut, was bei minus<br />

110 Grad nur bedingt ein Vergnügen<br />

ist, selbst wenn die Eiszeit nur drei Minuten<br />

dauert. Aber was tut man nicht<br />

alles, um auch den Bereich der Regeneration<br />

bestmöglich abzudecken. Denn:<br />

DER EFFEKT DER KÄLTE-<br />

KAMMER IST VERBLÜF-<br />

FEND. DA NEHME ICH<br />

GERNE IN KAUF, DASS ICH<br />

SELBST DREI STUNDEN<br />

SPÄTER EINE DECKE<br />

BRAUCHE, WEIL MIR<br />

IMMER NOCH KALT IST.<br />

„Für Sportler wie mich ist das Problematischste,<br />

die durch die Reibung im Training<br />

in den Gelenken entstehende Wärme<br />

runterzukühlen. Der Effekt ist verblüffend.<br />

Da nehme ich gerne in Kauf,<br />

dass ich selbst drei Stunden später auf<br />

der Couch eine Decke brauche, weil mir<br />

immer noch kalt ist.“<br />

Und das alles, um in Tokio das zu<br />

schaffen, wovon Weißhaidinger seit geraumer<br />

Zeit träumt: erstmals die 70-Meter-Marke<br />

zu übertreffen. Die wird wohl<br />

fallen müssen, um beim Medaillenkampf<br />

mittendrin statt nur dabei zu<br />

sein. Dass das Ziel realistisch ist, weiß<br />

Weißhaidinger. Und auch seine besten<br />

Freunde ahnen es. Spätestens, seitdem<br />

bei den Spieleabenden endlich wieder<br />

die Fetzen fliegen.<br />

Fotos: ÖOC/GEPA, privat<br />

116 <strong>SPORTaktiv</strong>


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AM<br />

ABSOLUTEN<br />

SPORTWISSENSCHAFTER<br />

DR. GERHARD ZALLINGER,<br />

BEIM ÖFB FÜR DIE FITNESS<br />

DER NATIONALSPIELER ZU-<br />

STÄNDIG, ÜBER ZU VIEL BE-<br />

LASTUNG, DIE WICHTIGKEIT<br />

VON REGENERATION UND<br />

WELCHE FEHLER EIN „HOB-<br />

BY-LEISTUNGSSPORTLER“<br />

AUF KEINEN FALL MACHEN<br />

SOLLTE. UND ER ERKLÄRT,<br />

WORAUF ES BEI DER VORBE-<br />

REITUNG AUF DIE EURO<br />

ANKOMMT.<br />

INTERVIEW: MARKUS GEISLER<br />

LIMIT!<br />

UEFA. Inzwischen bestreiten wir ausschließlich<br />

Lehrgänge mit drei Spielen,<br />

dadurch schrumpft die Zeit des Trainings<br />

auf ein Minimum.<br />

Stichwort: Überbelastung.<br />

Die Spielpläne sind jetzt, auch durch<br />

Corona bedingt, am absoluten Limit.<br />

Viele unserer Spieler haben innerhalb<br />

von acht Tagen drei Spielbelastungen.<br />

Mehr verträgt es nicht. Mit ausreichend<br />

großen Kadern, Rotation und einer guten<br />

Be- und Entlastungsplanung ist das<br />

Pensum noch machbar, die Betonung<br />

liegt auf noch. Schauen Sie sich nur die<br />

Situation im kommenden Sommer an.<br />

Seit Marcel Koller 2011 das Teamchefamt<br />

übernahm, sind Sie beim ÖFB als<br />

Athletikcoach für die Fitness der<br />

A-Teamspieler zuständig. Könnte man<br />

Ihr erstes Training von damals heute<br />

noch genauso machen oder hat sich<br />

der Bereich in den vergangenen zehn<br />

Jahren stark verändert?<br />

Es hat sich nicht radikal verändert. Es<br />

geht bei uns nicht darum, die Fitness der<br />

Spieler zu entwickeln, sondern Profis,<br />

die mit ganz unterschiedlichen Belastungen<br />

zu uns kommen, matchfit zu machen,<br />

ihr Level zu halten. Was sich sehr<br />

wohl verändert hat, ist die Planung der<br />

Sie meinen, wenn die EURO – hoffentlich<br />

– vor der Tür steht.<br />

Die Spieler kommen aus ihrer vollen<br />

Ligabelastung, haben bis zum Start der<br />

Vorbereitung gerade einmal vier Tage<br />

Pause. Bei manchen kommen noch der<br />

Cup und internationale Bewerbe dazu.<br />

Da muss ich sagen: Das liegt schon<br />

knapp über dem Limit!<br />

Es gibt bei Teamsportarten den Trend<br />

zur Individualisierung, das Ausrichten<br />

des Trainings auf die Belastung des<br />

Einzelnen. Wie kompliziert ist dieser<br />

Spagat bei einem 23-Mann-Kader?<br />

Fotos: Gepa-Pictures.com<br />

118 <strong>SPORTaktiv</strong>


Dr. Gerhard Zallinger gilt<br />

nicht nur beim ÖFB als<br />

Lichtgestalt auf dem Gebiet<br />

der Sportwissenschaft.<br />

Das ist die große Challenge. Mein Leitsatz<br />

ist schon lange: Fußball ist ein Individualsport<br />

und ein Mannschaftsspiel.<br />

Die Herausforderung ist, das Training so<br />

weit wie möglich zu individualisieren,<br />

dann aber die Mannschaft so lange wie<br />

notwendig zusammenzuführen, um den<br />

taktischen Verbund hinzubekommen.<br />

Sie haben mit Marcel Koller und Franco<br />

Foda zwei Teamchefs erlebt. Haben<br />

beide unterschiedliche Herangehensweisen<br />

an die Fitnessfrage?<br />

Nein, und doch ist jeder Trainingstag anders.<br />

Das Trainerteam plant die taktischen<br />

Inhalte, daraus ergibt sich automatisch<br />

eine Beanspruchung auf der körperlichen<br />

Seite. Wir schauen dann, dass die<br />

Belastung für diesen Tag optimal passt.<br />

Zur Trainingssteuerung gehört auch<br />

die Regeneration. Ein großes Thema<br />

bei Lehrgängen?<br />

Vielleicht das größte. Ein Training,<br />

nach dem man nicht regeneriert, macht<br />

keinen Sinn. Zur ganzen Medaille gehört<br />

auch die Seite, aus einem Training<br />

fast vollständig regeneriert herauszukommen.<br />

Dann nehmen Sie uns doch mal mit.<br />

Die Vorstellung bei vielen ist ja die,<br />

dass die Burschen trainieren, essen<br />

und dann Play Station spielen. Wie ist<br />

es wirklich?<br />

Es gibt genaue Vorgaben, sowohl nach jedem<br />

Training als auch nach jedem Spiel<br />

werden alle Faktoren abgedeckt. Es kann<br />

durchaus sein, dass jemand auch mal Play<br />

Station spielt, das kann für einen jungen<br />

Mann in gewissen Situationen eine sinnvolle<br />

Regenerationsmaßnahme sein. Aber<br />

klar, es gibt signifikante und entscheidendere<br />

Methoden. Wir sorgen dafür, dass<br />

diese a) bereitstehen und b) von den<br />

Spielern genutzt werden.<br />

Von was konkret reden wir? Eistonne?<br />

Sauna?<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

119


Das kann sowohl als auch sein und<br />

hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens:<br />

Wie war die Belastung? Zweitens:<br />

Was ist der Spieler gewohnt? Drittens:<br />

Wie weit ist es noch zum Spiel? Das<br />

geht von der Ernährung, über den<br />

Schlaf bis zu unmittelbaren Methoden<br />

wie Mobilisationseinheiten nach dem<br />

Training. Wenn ein Spieler gerne in die<br />

Sauna geht, kann das sinnvoll sein –<br />

aber nur, wenn das Spiel noch ein paar<br />

Tage entfernt ist, weil sonst der Flüssigkeitsverlust<br />

kontraproduktiv ist.<br />

Regeln, die auch für einen ambitionierten<br />

Hobbysportler gelten, oder?<br />

Absolut. Wenn ein Training stattfindet,<br />

findet immer auch Ermüdung statt. Das<br />

nächste Training ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn die Ermüdung halbwegs aus dem<br />

Organismus draußen ist. Der Vorteil,<br />

den ein Profisportler hat, ist der Faktor<br />

Zeit. Er trainiert zwar mehr, hat aber<br />

auch mehr Zeit, Regenerationsmaßnahmen<br />

bewusst und zum richtigen Zeitpunkt<br />

zu setzen. Das ist bei einem „Hobby-Leistungssportler“,<br />

wie ich ihn nenne,<br />

viel schwerer in die Alltagsbeanspruchung<br />

zu integrieren. Gibt er dem<br />

Körper zu wenig Zeit zur Erholung,<br />

kann das zu chronischer Ermüdung führen,<br />

die weitere Leistungssteigerungen<br />

erschwert oder gar verhindert.<br />

Sie selbst sind Spezialist für vegetatives<br />

Training, was ja zum Bereich der<br />

Regeneration gehört.<br />

Das ist Regeneration in sehr großem<br />

Stil, da es den gesamten Organismus<br />

entlastet.<br />

DAS NÄCHSTE<br />

TRAINING IST<br />

NUR DANN SINN-<br />

VOLL, WENN<br />

DIE ERMÜDUNG<br />

HALBWEGS<br />

AUS DEM<br />

ORGANISMUS<br />

DRAUSSEN IST.<br />

Jede<br />

Übungseinheit<br />

beim<br />

Nationalteam<br />

ist mit<br />

Teamchef<br />

Franco Foda<br />

abgestimmt.<br />

Erklären Sie doch mal möglichst kurz,<br />

was es mit dem vegetativen Training<br />

auf sich hat.<br />

Die Methode geht davon aus, dass wir<br />

als Organismus ein fühlendes, emotionales<br />

Wesen sind und nicht nur ein mechanischer<br />

Bewegungsapparat. Unsere<br />

emotionale Basis trägt viel dazu bei, wie<br />

verschiedene Prozesse im Organismus<br />

laufen, und ist zuständig, wie Muskelspannung<br />

aufgebaut wird. Je nachdem,<br />

wie Erfahrungen, teils schon frühkindliche,<br />

auf den Organismus eingewirkt haben,<br />

merkt man, dass die Leistungsfähigkeit<br />

hie und da nicht das volle Potenzial<br />

ausschöpft. Das kann durch vegetatives<br />

Training aufgelöst werden.<br />

Das Ganze ohne Berührung und Manipulation.<br />

Es funktioniert über Atmung, leichte<br />

Bewegungen, viel Ruhe, bei der der Organismus<br />

zu einer Art Selbstregulation<br />

kommt. Gefühlt ist es aber durchaus intensiv,<br />

wenn Spannungen gelöst werden.<br />

Wenden Sie das bei der Nationalmannschaft<br />

auch an?<br />

Das kann auf Wunsch oder in Absprache<br />

durchaus stattfinden, gehört aber<br />

nicht zu meinen unmittelbaren Aufgaben<br />

dort. Es gibt Spieler, die das nachfragen,<br />

manchmal machen wir es auch<br />

in Kleingruppen nach einem Spiel.<br />

Blicken wir zum Schluss in Richtung<br />

EURO. Wie herausfordernd wird die<br />

Aufgabe, die stark und verschieden<br />

belasteten Spieler auf ihr Fitnessmaximum<br />

zu bekommen?<br />

Das ist die Kunst! Und es ist ja nicht<br />

nur eine körperliche Frage. Wir müssen<br />

einen Einklang schaffen aus einem<br />

hohen emotionalen Moment auf der<br />

einen und einem gut ausbalancierten<br />

körperlichen Moment auf der anderen<br />

Seite. Das ist der Schlüssel. Da braucht<br />

es manchmal den Mut zur Lücke, da<br />

man sich Frische und Fitness in so kurzer<br />

Zeit einfach nicht komplett antrainieren<br />

kann.<br />

Sie waren 2016 in Frankreich auch<br />

schon dabei. Gibt es auf diesem Level<br />

bei einem Turnier signifikante<br />

Unterschiede, was den Fitnesslevel<br />

der einzelnen Mannschaften angeht?<br />

Nein. Vieles ergibt sich ja auch aus<br />

dem Spielverlauf heraus. Fußball ist,<br />

konditionell gesehen, keine Maximierungsaufgabe,<br />

sondern eine Ökonomisierungsaufgabe.<br />

Wenn du mit ganz<br />

wenig Aufwand viel Erfolg erzielst, ist<br />

es auch recht. Wenn ich an 2016 zurückdenke:<br />

In unserer letzten von sechs<br />

Halbzeiten, gegen Island, konnten wir<br />

körperlich nochmal richtig zulegen,<br />

was sich leider nicht im Ergebnis niedergeschlagen<br />

hat. Ab der 70. Minute<br />

war Island stehend k.o. Trotzdem haben<br />

wir es nicht geschafft, das entscheidende<br />

Tor zu erzielen und damit die<br />

Gruppenphase zu überstehen. Daran<br />

sieht man, wie schwierig es ist, Ergebnisse<br />

auf ein Einzelkriterium wie körperliche<br />

Fitness zurückzuführen.<br />

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NACHSPIEL<br />

EGYD<br />

GSTÄTTNER<br />

Der Klagenfurter<br />

ist freier<br />

Schriftsteller<br />

und Hobbysportler.<br />

DER DICHTER UND<br />

SEIN DYNAMO<br />

Ein wirklicher Dichter hat überhaupt keine<br />

Lust, mit einem anderen Dichter (oder sonst<br />

wem) über Dichtung zu reden. Und noch<br />

schlimmer als das Gerede über Dichtung ist das Gerede<br />

über seine Dichtung.<br />

Wenn mein Lieblingsdichter im Publikum bei einem<br />

seiner Dramen sitzt, schaut er ständig auf die<br />

Uhr und kann es gar nicht erwarten, bis der „Krempel“<br />

endlich fertiggespielt ist, damit er wieder nach<br />

Hause fahren kann – mit dem Fahrrad. Wenn er bei<br />

einer Lesung am Podium sitzt, verhält er sich als<br />

Hauptakteur genauso. Wer zum wahren Kern des<br />

Dichters vordringen will, muss sich auf eine ganz<br />

andere Lauer legen und versuchen, ihn in flagranti<br />

in der Fahrradabteilung von Sports Experts oder<br />

Gigasport zu erwischen. Da lebt er, da liebt er, da<br />

leidet er! Da lebt er auf, da kommt er in Rage! Da<br />

hat er stundenlang Gesprächsstoff. Denn die billigen<br />

Fahrräder sind mies. Und die teuren sind auch mies.<br />

Die gebrauchten Fahrräder sind: Fäkalausdruck. Die<br />

neuen sind auch: Fäkalausdruck. Entweder kaputt<br />

oder kompliziert oder kaputt und kompliziert. Sie<br />

quietschen und rasseln, scheppern und schleifen: So<br />

revolutionär kann die revolutionärste, so innovativ<br />

die innovativste Biketechnologie nicht sein, dass die<br />

Bikes nicht unrund wie eh und jäh führen. Sie eiern,<br />

sie sind immer desolat und heimtückisch. Fahrräder<br />

sind wie das ganze Leben.<br />

Denn kaum bringt man die falschen Luder schwitzend<br />

& keuchend & schiebend zur Reparatur (an<br />

den Stadtrand!!), quietschen und rasseln sie nicht<br />

mehr, eiern und scheppern und schleifen sie nicht<br />

mehr und fahren so rund, dass der Reparateur den<br />

errötenden Reklamateur fragen kann: Ja, was haben<br />

Sie denn? Aber kaum hat man den Drahtesel oder<br />

die Aluminiumspinne unverrichteter Dinge wieder<br />

in die nackte Realität hinausgeschoben und schickt<br />

sich an, in die Pedale zu treten, quietscht und rasselt<br />

es wieder, es scheppert und schleift – und bis in alle<br />

Ewigkeit keine Aussicht auf Besserung.<br />

So sind die Heimtücke und die Hinterlist, die Defekte<br />

und Fallen der Fahrräder ein Sinnbild für das<br />

ganze Leben, das Leben ein Sinnbild für Dichtung,<br />

die Dichtung ein Sinnbild für Fahrräder oder undichte<br />

Fahrradreifen oder Mäntel oder was weiß ich<br />

… Und trotzdem drängt es mich in die freie Natur<br />

hinaus, um in die Pedale zu treten …<br />

IMPRESSUM<br />

sportaktiv.com<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER<br />

TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />

Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />

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GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Alfred Brunner, MBA, T. 0 676/871 970 133<br />

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Assistenz: Elisabeth Rechling E-Mail: elisabeth.rechling@styria.com<br />

CHEFREDAKTION<br />

Klaus Molidor, E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />

REDAKTION<br />

Christoph Heigl, Christof Domenig, Thomas Polzer<br />

STÄNDIGE MITARBEITER<br />

Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt,<br />

Wolfgang Kuhn, Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Stephan Skrobar<br />

FOTOREDAKTION<br />

Thomas Polzer<br />

122 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

03/<strong>2021</strong><br />

erscheint am<br />

4. Juni<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Arnold Pauly, T. 0 676/871 970 005<br />

E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />

ANZEIGEN<br />

Bertram Taferner, Thomas Pirker, Veronika Kainer, Elisabeth Rechling<br />

SEKRETARIAT<br />

Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />

ONLINE-REDAKTION<br />

Claudia Riedl, Sarah Baier<br />

DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />

Christoph Geretschlaeger<br />

HERSTELLER<br />

Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />

Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />

ABO-HOTLINE<br />

Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />

Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />

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