CHECK Nord #1
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GESUNDHEITSMAGAZIN FÜR MÄNNER*<br />
<strong>CHECK</strong>-MAG.COM<br />
NORD<br />
APRIL 2021<br />
AUSGABE 1<br />
BEAUTY &<br />
WELLNESS<br />
Experten-Tipps für<br />
mehr Sicherheit<br />
FRÜHLINGS-<br />
GEFÜHLE<br />
Was passiert da<br />
mit mir?<br />
SEXUALITÄT Ü60<br />
Studie über<br />
Kinks im Alter<br />
veröffentlicht<br />
CHEMSEX<br />
GHB: Warum die<br />
beliebte Droge so<br />
gefährlich ist<br />
ANNEHMEN<br />
UND ERINNERN<br />
Mit Trauer und Sterben<br />
Leben lernen<br />
CORONA: Neue Allianz gegen Virus-Mutanten<br />
DIE EPA: Was kann die elektronische E-Akte?<br />
TRANS*BERATUNG LÜNEBURG: Ein Blick hinter die Kulissen<br />
DEUTSCH · ENGLISH
Moin, moin<br />
und hallo<br />
Moin, moin<br />
and hello<br />
INTRO<br />
Wahrscheinlich fragt ihr euch, wer<br />
oder was wir sind. <strong>CHECK</strong> ist ein neues<br />
Gesundheitsmagazin und wendet sich<br />
an Männer* jeden Alters, jeder Herkunft<br />
oder Weltanschauung aus einer schwulen<br />
Perspektive. Und wozu brauchen wir<br />
das jetzt? Nicht nur unsere LGBTIQ*-<br />
Community, sondern die gesamte<br />
Gesellschaft steht derzeit vor extremen<br />
Herausforderungen: finanziell, gesellschaftlich<br />
wie auch psychologisch.<br />
Wir wollen gar nicht erst versuchen,<br />
Antworten auf die vielen schwierigen<br />
aktuellen Fragen zu geben. Dafür bieten<br />
wir euch Denkanstöße: Vielleicht hast<br />
du schon einmal überlegt, umweltbewusster<br />
zu leben? Worum genau<br />
geht es eigentlich beim Thema Trans*?<br />
Was bedeutet es, sich mit der eigenen<br />
Endlichkeit, dem Sterben und dem Tod<br />
auseinanderzusetzen?<br />
Neue Zeiten brauchen neue Themen.<br />
Allen, deren Existenzen aufgrund der<br />
Lockdowns gefährdet sind, wünschen<br />
wir im Namen des Verlags alle Kraft der<br />
Welt. Ich bin fest davon überzeugt, dass<br />
wir aus dieser Krise gestärkt herauskommen<br />
können, wenn wir jetzt bereit<br />
sind, gemeinsam neue Wege zu gehen.<br />
You are probably wondering who or what we<br />
are. <strong>CHECK</strong> is a new health magazine and is<br />
aimed at men* of all ages, origins or beliefs<br />
from a gay perspective. And why do we need<br />
this now? Not only our LGBTIQ* community,<br />
but society as a whole is currently facing a<br />
myriad of challenges: financially, socially and<br />
psychologically.<br />
We’re not trying to provide answers to the<br />
many difficult questions currently at hand.<br />
Instead, we offer food for thought: Perhaps<br />
you have already considered living more<br />
environmentally conscious? What exactly<br />
does trans* health entail? What does it mean<br />
to deal with one‘s own finite nature, dying and<br />
death?<br />
New times need new topics. On behalf of the<br />
publishing house, we wish all the strength in<br />
the world to those whose existence is threatened<br />
by the lockdowns. I firmly believe that<br />
we can come out of this crisis stronger, if we<br />
now come together to break new ground.<br />
Feedback and suggestions are very welcome:<br />
Write us an email at: info@check.mag.com<br />
Stay healthy!<br />
Feedback und Anregungen werden übrigens<br />
gerne gelesen: Schreibt uns doch<br />
eine Mail unter: info@check.mag.com<br />
Bleibt gesund!<br />
Torsten Schwick<br />
Chefredakteur<br />
Editor-in-chief<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
3
INHALT<br />
08/12<br />
TRANS*BERATUNG LÜNEBURG<br />
06 Corona<br />
Neue Allianz gegen Virus-Mutanten<br />
08 Trans*Beratung Lüneburg<br />
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
14 Die elektronische Patientenakte<br />
Was kann die neue E-Akte?<br />
16 Frühlingsgefühle<br />
Was passiert da mit mir?<br />
18 #Umweltbewusst<br />
Wie Umweltverschmutzung unsere<br />
Gesundheit gefährdet<br />
24 Fleischlos glücklich<br />
Gute Gründe, um vegetarisch zu leben<br />
28 Beauty-Pfusch<br />
Fünf Experten-Tipps für mehr Sicherheit<br />
32 Health & Beauty Box<br />
Angebote und Empfehlungen<br />
36 Annehmen und Erinnern<br />
Mit Trauer und Sterben Leben lernen<br />
42 Schlau zu HIV<br />
Therapieversagen vorbeugen<br />
45 Alter Falter!<br />
Studie über Fetische der Ü60<br />
46 Chemsex<br />
GHB: Warum die beliebte Droge<br />
so gefährlich ist<br />
48 Pandemie trifft Epidemie<br />
Corona und andere sexuell<br />
übertragbare Krankheiten<br />
54 Sexuelle Gesundheit<br />
s.a.m – Jetzt regelmäßig testen lassen<br />
18/21<br />
#UMWELTBEWUSST<br />
#ENVIRONMENTALLYCONSCIOUS<br />
58 Adressen<br />
Ärzte, Praxen, Kliniken, Apotheken<br />
62 STI-Listing<br />
66 Impressum<br />
4 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
CONTENT<br />
07 Corona<br />
New alliance against virus mutants<br />
12 Trans*Beratung Lüneburg<br />
Behind the scenes<br />
15 The “Elektronische<br />
Patientenakte“<br />
How good is the new e-file?<br />
17 Spring fever<br />
What is happening to me?<br />
21 #EnvironmentallyConscious<br />
How pollution affects our health<br />
26 No need for meat<br />
Good reason to go veggie<br />
30 Beauty treatments<br />
5 expert tips for more safety<br />
32 Health & Beauty Box<br />
Offers and recommendations<br />
40 Accepting and remembering<br />
Learning to live with grief and dying<br />
44 Smart about HIV<br />
Preventing therapy failure<br />
47 Chemsex<br />
GHB: Why the popular party drug<br />
is so dangerous<br />
50 Pandemic meets epidemic<br />
Corona and other sexually<br />
transmitted diseases<br />
56 Sexual health<br />
s.a.m - Getting tested regularly now<br />
58 Adresses<br />
Medical Practices, Clinics, Pharmacies<br />
64 STI-Listing<br />
66 Imprint<br />
ENGLISH<br />
36/40<br />
ANNEHMEN UND ERINNERN<br />
ACCEPTING AND REMEMBERING<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
5
GESUNDHEITSWESEN<br />
ALLIANZ<br />
FÜR DIE FRÜHENTDECKUNG VON<br />
CORONAVIRUS-MUTANTEN<br />
IN HAMBURG<br />
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
(UKE) leistet gemeinsam mit dem Heinrich-<br />
Pette-Institut, Leibniz-Institut für<br />
Experimentelle Virologie (HPI) einen<br />
wichtigen Beitrag zur Unterstützung des<br />
öffentlichen Gesundheitssystems bei der<br />
Bewältigung der Coronavirus-Pandemie.<br />
Foto: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)<br />
Das Institut für Medizinische Mikrobiologie,<br />
Virologie und Hygiene des UKE und die<br />
Forschungsgruppe Virus Genomik & Technologieplattform<br />
Hochdurchsatzsequenzierung<br />
des HPI haben gemeinsam ein sequenzbasiertes<br />
SARS-CoV-2-Überwachungs- und<br />
Frühwarnsystem etabliert. Die Plattform baut<br />
auf Forschungsarbeiten aus der Virusgenomik<br />
auf, die UKE und HPI bereits seit mehreren<br />
Jahren in Patientenproben durchführen. Nun<br />
werden UKE und HPI für die nächsten Monate<br />
von der Freien und Hansestadt Hamburg mit<br />
rund 377.000 Euro gefördert.<br />
Vor dem Hintergrund der Ausbreitung von<br />
Varianten mit gesteigerter Übertragbarkeit<br />
und möglicherweise erhöhter Fähigkeit zur<br />
(Re-)Infektion genesener oder geimpfter<br />
Personen ist eine systematische Gesamtüberwachung<br />
von SARS-CoV-2-Mutationen<br />
von großer Bedeutung. Mit Unterstützung<br />
der Hansestadt Hamburg werden dazu in den<br />
kommenden sechs Monaten circa 4.000 der in<br />
Hamburg auftretenden SARS-CoV-2-Fälle sequenziert.<br />
Die Sequenzdaten werden mit Hilfe<br />
computergestützter Methoden analysiert und<br />
anschließend durch ein gemeinsames UKE/<br />
HPI-Expertenteam bewertet, um frühzeitig die<br />
Ausbreitung<br />
bereits bekannter,<br />
aber auch die<br />
Entstehung möglicher<br />
neuer Mutationen<br />
erkennen zu können. Seit<br />
Beginn der Corona-Pandemie<br />
haben UKE und HPI mehr als 1.700<br />
SARS-CoV-2-Genome sequenziert<br />
und analysiert, um die Ausbreitung von<br />
SARS-CoV-2 zu verfolgen und insbesondere<br />
die genetischen Veränderungen des<br />
Erregers in der Metropolregion genauestens zu<br />
beobachten und zu bewerten. Von Hamburger<br />
Gesundheitsämtern und -behörden beauftragte<br />
Sequenzanalysen konnten darüber hinaus<br />
bereits einen wichtigen Beitrag bei der Untersuchung<br />
lokaler Ausbrüche in Krankenhäusern,<br />
Schulen und Pflegeheimen leisten.<br />
Die Hamburger Virusgenomik-Surveillance-<br />
Plattform ist auch bundesweit ein wichtiger<br />
Bestandteil der Erhebung von SARS-CoV-2-<br />
Sequenzdaten. Die Daten werden entsprechend<br />
der Bundesverordnung CorSuRV, die<br />
seit dem 18. Januar 2021 in Kraft ist, auch an<br />
das Robert Koch Institut (RKI) weitergeleitet.<br />
(red)<br />
6 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
PUBLIC HEALTH<br />
ALLIANCE<br />
FOR THE EARLY DETECTION OF<br />
CORONAVIRUS MUTATIONS<br />
IN HAMBURG<br />
ENGLISH<br />
The Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
(UKE), together with the Heinrich-Pette-<br />
Institut, Leibniz Institute for Experimental<br />
Virology (HPI), is making an important<br />
contribution in supporting the public<br />
health system to better cope with the<br />
coronavirus pandemic.<br />
The Institute<br />
for Medical<br />
Microbiology,<br />
Virology and Hygiene<br />
at the UKE and a Virus<br />
Genomics research group at<br />
the HPI have jointly established<br />
a sequence-based SARS-CoV-2<br />
monitoring and early warning system.<br />
The platform builds on research in<br />
virus genomics that the UKE and HPI have<br />
been carrying out in patient samples for<br />
several years. UKE and HPI are now being<br />
funded by the City of Hamburg with around<br />
377,000 Euros for the next months.<br />
Against the background of the contagion<br />
of COVID-19 variants with increased transferability<br />
and possibly increased potential to<br />
(re-)infect recovered or vaccinated persons,<br />
systematic monitoring of SARS-CoV-2 mutations<br />
is of great importance. With the support<br />
of the Hanseatic City of Hamburg, around<br />
4,000 of the SARS-CoV-2 cases that occur in<br />
Hamburg will be sequenced over the next six<br />
months. The sequence data are analyzed with<br />
the help of computer-aided models and then<br />
evaluated by a joint UKE / HPI team of experts<br />
in order to be able to identify the spread of<br />
known mutations, as well as the development<br />
of possible new mutations at an early stage.<br />
Since the beginning of the corona pandemic,<br />
UKE and HPI have sequenced and analyzed<br />
more than 1,700 SARS-CoV-2 genomes. The<br />
aim of the research is to track the spread of<br />
SARS-CoV-2 and, in particular, to precisely<br />
track, observe and evaluate the genetic changes<br />
in the pathogen in the metropolitan area.<br />
Sequence analyses commissioned by Hamburg‘s<br />
health authorities have also already<br />
made an important contribution to investigating<br />
local outbreaks in hospitals, schools and<br />
nursing homes.<br />
The Hamburg Virus Genomics Surveillance<br />
platform is also an important part of the<br />
nationwide collection of SARS-CoV-2 sequence<br />
data. The data will also be forwarded to the<br />
Robert Koch Institute (RKI) in accordance with<br />
the Federal CorSuRV ordinance, which has<br />
been in force since January 18, 2021.<br />
(red/ts/sw)<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
7
TRANS*<br />
Interview: Torsten Schwick<br />
DEAD NAMES, HARRY POTTER<br />
UND EMPOWERMENT<br />
Aus dem Alltag der<br />
Trans*Beratung<br />
Lüneburg<br />
Als Teil des Checkpoint Queer in Lüneburg hilft die<br />
Trans*Beratung seit 2014 in allen Fragen rund um<br />
das Thema Trans*. Drei Mitarbeiter*innen kümmern<br />
sich aktiv um die Betreuung von Gruppenund<br />
Beratungsangeboten mit einer Datenbank<br />
von etwa 150 Leuten, die sich bei Bedarf melden.<br />
Wir sprachen mit Dr. phil. Daniel Masch, der selbst<br />
auch trans* ist und die Beratungsstelle leitet.<br />
Was sind die häufigsten Fragen, mit denen<br />
sich Klient*innen an euch wenden?<br />
Es gibt im Grunde zwei große Bereiche, aus<br />
denen die Menschen kommen. Einerseits<br />
suchen sie Informationen zur Transition. Nicht<br />
nur von medizinischer Seite, sondern auch zur<br />
rechtlichen Transition, etwa mit Fragen wie<br />
„Wie kann ich meinen Namen oder Personenstand<br />
ändern?“ Und dann gibt es soziale<br />
Transitions-Themen: Wie kann ich ein besseres<br />
Passing erreichen? Wie kann ich besser so<br />
aussehen oder mich geben, dass ich eindeutiger<br />
gelesen werden kann? Der andere Bereich<br />
ist der psychosoziale Bereich. Da geht es um<br />
Outing-Beratung oder Beziehungsunterstützung<br />
in Form einer Familienberatung, Partnerschafts-<br />
oder Paarberatung. Wir begleiten<br />
auch an- und zugehörige Menschen.<br />
Was treten da für Probleme auf, wenn in einer<br />
Partnerschaft ein/e Partner*in nun trans* ist?<br />
Oft ist es erst einmal so, dass An- und Zugehörige<br />
den Prozess nicht so recht einschätzen<br />
können. Sie wissen nicht, was das eigentlich<br />
bedeutet. Damit gehen sie dann meistens zu<br />
einer Angehörigenberatung, wo wir Strategien<br />
entwickeln, um einerseits den eigenen Prozess<br />
als Partner*in selbst gut zu managen.<br />
Andererseits helfen wir dabei, Wege zu finden,<br />
um die*den Partner*in während der Transition<br />
zu begleiten und zu unterstützen. Da müssen<br />
ganz viele selbstklärende Prozesse passieren,<br />
in allen Bereichen der Partnerschaft.<br />
Was meinst du mit selbstklärend?<br />
Nehmen wir mich als Beispiel: Ich bin ursprünglich<br />
mit meinem Partner zusammengekommen<br />
augenscheinlich als Frau. Zwar habe ich<br />
8 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
TRANS*<br />
Foto: Good Studio_stock.adobe.com<br />
mich immer schon schwul gefühlt, aber er<br />
dachte eben, ich sei eine Frau, weil ich auch<br />
noch so aussah. Für ihn lag dann die Herausforderung<br />
darin, seinen Platz als schwuler<br />
Mann in der Welt zu finden, da er ja nun in<br />
einer schwulen Ehe lebt. Unsere Partnerschaft<br />
ist ein großer Teil unserer Identität. Er<br />
stand also vor der Tatsache, dass er nun ein<br />
schwuler Mann ist. Er fragte sich also, was<br />
das nun für ihn bedeutet, wie er damit umgeht<br />
oder darüber redet. Es war kein Thema für ihn,<br />
schwul zu sein, aber es war eben ungewohnt.<br />
Damit rechnet man ja auch nicht unbedingt …<br />
Er erlebte dann teilweise Situationen, in denen er<br />
merkte, dass die Leute davon ausgehen, er lebe<br />
mit einer Frau zusammen. Aber das stimmt ja<br />
nicht. Auch wenn das nicht so belastend für ihn<br />
war, musste er erst einmal schauen, wie er mit<br />
solchen diskriminierenden Erlebnissen umgeht:<br />
Um ihn herum besteht eine Heteronormativität,<br />
gleichzeitig will er nicht lügen oder die eigene<br />
Familie verheimlichen. Wie sagt man das den<br />
Leuten, ohne ihnen vor den Kopf zu stoßen oder<br />
sich selbst zurückzustellen?<br />
Wie geht ihr in der Beratung dann damit um?<br />
Der wichtigste Hinweis ist eigentlich: Bisschen<br />
den Druck rausnehmen und es auf sich<br />
zukommen lassen. Wenn die*der Partner*in<br />
den Geschlechtsausdruck wechselt, ist die<br />
erste Reaktion oft: Ich stehe ja eigentlich<br />
auf das andere Geschlecht. Was machen<br />
wir denn da jetzt? Dann muss man spüren:<br />
Wieviel stehe ich eigentlich auf dich<br />
und wieviel stehe ich auf deinen Körper?<br />
Wieviel deiner Liebe gilt dem eigentlichen<br />
Menschen? Schaue einfach Tag für Tag. Die<br />
Veränderungen geschehen ja nicht von heute<br />
auf morgen, sondern sehr langsam.<br />
Zudem kann man natürlich schauen, welche<br />
typischen Veränderungen es gibt, etwa rund<br />
um die Sexualität. Was muss ich bedenken,<br />
wenn ich eine Hormontherapie mache? Was<br />
verändert sich dadurch an meiner Sexualität?<br />
Da gibt es so bestimmte Dinge, die passieren<br />
standardmäßig. Dann gibt es Dinge, die eher<br />
selten vorkommen, auf die wir aber auch hinweisen.<br />
Einfach, damit die Menschen schon<br />
einmal davon gehört haben und es sie nicht<br />
völlig überraschend trifft.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
9
TRANS*<br />
Das klingt echt spannend! Oder ist das ein blödes<br />
Wort, um diese Prozesse zu beschreiben?<br />
Es ist spannend. Und ich finde es auch schön,<br />
zu sagen, es ist spannend. Besser als „Gott,<br />
das ist so viel oder so groß.“ Spannend macht<br />
Neugier. Und Mut.<br />
„ES IST FÜR ALLE BETEILIGTEN<br />
UNGEMEIN SCHÖN HERAUSZU-<br />
FINDEN, DASS NIEMAND SCHULD<br />
HAT. WEDER DIE PERSON, DIE SICH<br />
VERÄNDERN WIRD, NOCH DIE<br />
ELTERN ODER DAS UMFELD.“<br />
Mut ist hier bestimmt sehr wichtig! Und den<br />
brauchen auch Eltern. Was sind die besonderen<br />
Fragen, die Eltern von Klient*innen haben?<br />
Selbst ganz offene, liebe, nette und unterstützende<br />
Eltern haben standardmäßig so<br />
bestimmte Themen, etwa: Habe ich etwas<br />
falsch gemacht? Wer hat Schuld? Und es ist<br />
für alle Beteiligten ungemein schön herauszufinden,<br />
dass niemand Schuld hat. Weder<br />
die Person, die sich verändern wird, noch die<br />
Eltern oder das Umfeld. Es ist einfach etwas,<br />
das so ist. Auch ein beliebtes Thema: Hätte<br />
ich etwas anders machen können, damit mein<br />
Kind sich in seiner Identität wohlfühlt? Und<br />
dann kommt häufiger die Frage: Was, wenn<br />
ich mein Kind nicht mehr erkenne? Hier lautet<br />
die Antwort: Dein Kind bleibt dein Kind und es<br />
wird sich auch vom Wesen nicht grundlegend<br />
verändern. So etwas zu wissen, nimmt natürlich<br />
viele Ängste raus.<br />
Aber es gibt ja auch Probleme von Seiten<br />
der Gesellschaft. Was taucht da immer<br />
wieder auf?<br />
Oft geht es um das richtige Gendern oder um<br />
Diskriminierungserfahrungen, gerade auch auf<br />
der Arbeit. Ich gehe viel in Unternehmen und<br />
Schulen und mache dort Workshops. Wenn<br />
alle das Thema Trans* und Nicht-Binarität<br />
einmal verstanden haben oder zumindest eine<br />
Idee davon haben, was das alles bedeutet,<br />
nimmt die Diskriminierung meist stark ab. Die<br />
Leute verstehen dann schnell: Er oder sie lebt<br />
halt jetzt als Frau oder Mann. Dann ist eine<br />
Transition kein Aufregerthema mehr.<br />
Wie sieht es innerhalb der LGBTQI*-<br />
Community aus?<br />
Probleme gibt es natürlich auch immer<br />
wieder in der Regenbogen-Community. Wir<br />
haben beispielsweise schwule trans* Männer,<br />
die Fragen zu sexueller Gesundheit haben.<br />
Oder sie wollen wissen, wie sie in die Szene<br />
kommen, wie sie sich dort behaupten sollen,<br />
etwa wenn keine genitalangleichende Operation<br />
gewünscht oder noch nicht erfolgt ist.<br />
Es gibt auch viele politische Themen, so<br />
etwa: Darf man Harry Potter noch gut finden?<br />
Das ist ein krasses Thema für die Menschen,<br />
weil ganz viele Leute eben Fans sind, und es<br />
total genießen, sich einfach in die Harry-<br />
Potter-Welt einzutauchen. Und dann kommt<br />
die Autorin und haut so transfeindliche<br />
Sachen raus. Manche Fans wissen nun einfach<br />
nicht mehr, ob sie sich noch mit Harry<br />
Potter beschäftigen sollen.<br />
Wie schätzt du die öffentliche Debatte rund<br />
um geschlechtliche Vielfalt ein?<br />
Also, ich finde es wichtig, dass darüber berichtet<br />
wird. Ich habe auch gesehen, was für eine<br />
tolle empowernde Wirkung gute Berichterstattung<br />
auf Menschen hat. Es gibt Personen,<br />
die jetzt sechzig Jahre alt sind, zu mir in die<br />
Beratung kommen und mir sagen, wie schön<br />
es ist, dass sich die Welt so geändert hat und<br />
es jetzt so viel Wissen gibt. Sie trauen sich<br />
endlich sie selbst zu werden. Das ist super.<br />
Gleichzeitig wäre es schön, wenn es weniger<br />
aufgeregt passieren würde und wir nicht<br />
immer die ganzen Klischees bedienen. Also<br />
typische Überschriften wie etwa: „Das ist<br />
Torsten, der jetzt Luisa heißen möchte!“<br />
Da werden so bestimmte Narrative immer<br />
wieder reproduziert, die für die Community<br />
hart sind. So etwa die Frage nach dem alten<br />
Namen. In der Community wird der alte<br />
Name auch „Dead Name“, also toter Name<br />
genannt. Wenn ich jetzt beispielsweise<br />
sage, mein Name war einmal Kathrin, dann<br />
schauen dich die Leute an und versuchen<br />
eine Kathrin zu finden. Das ist einfach merkwürdig<br />
und unangenehm.<br />
Es ist Standard in den Medien, dass immer<br />
erst der Dead Name genannt wird. Es sig-<br />
10 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
TRANS*<br />
nalisiert leider, dass, wenn man eine trans*<br />
Person trifft, man auch als Erstes nach dem<br />
alten Namen fragen darf. Das ist absolut nicht<br />
zielführend.<br />
„TRANS* UND NICHT-BINÄRE<br />
MENSCHEN ZEIGEN ANDEREN,<br />
WIE WICHTIG ES IST, INDIVIDUA-<br />
LITÄT ZU RESPEKTIEREN UND<br />
ZU FÖRDERN. DAS HILFT ALLEN<br />
MENSCHEN, DENN ALLE SIND<br />
IRGENDWIE ANDERS.“<br />
Wir reden immer von den Problemen. Welche<br />
positiven Erfahrungen und Beobachtungen<br />
machst du in deiner Arbeit?<br />
Auch wenn eine Transition ein steiniger<br />
und oft schwerer Weg ist, lernen Menschen<br />
dadurch sehr viel über sich und ihre Identität,<br />
Ziele und Bedürfnisse.<br />
Durch diese intensive Auseinandersetzung<br />
mit mir selbst, kann ich meinen Weg im Leben<br />
oft besser einschätzen und gehen lernen. Wer<br />
sich nicht so stark mit sich selbst auseinandersetzen<br />
muss, drückt sich gerne mal vor so<br />
existenziellen Themen und findet den eigenen<br />
Weg vielleicht nicht so sicher. Diese Auseinandersetzung<br />
kann extrem kraftvoll und<br />
befreiend sein. Außerdem zeigen trans* und<br />
nicht-binäre Menschen anderen, wie wichtig<br />
es ist, Individualität zu respektieren und zu<br />
fördern. Das hilft allen Menschen, denn alle<br />
sind irgendwie anders.<br />
Abschließend noch ein paar Tipps vielleicht?<br />
Es ist mir ein ganz besonderes Anliegen, zu<br />
sagen: Holt euch Hilfe! Geht den Weg nicht allein.<br />
Findet Menschen, die euch sagen, wo die<br />
Stolpersteine liegen. Die Menschen in den Beratungsstellen<br />
kennen die ganzen Feinheiten<br />
und die fiesen Fallen, in die man tappen kann.<br />
Sei es rechtlich, psychologisch, medizinisch<br />
oder versicherungstechnisch. Du darfst da<br />
hingehen und dir Hilfe holen!<br />
Trans*LG<br />
Beim Holzberg 1, 21337 Lüneburg<br />
Tel. 04131 99 49 359<br />
TransLG@checkpoint-queer.de<br />
www.checkpoint-queer.de<br />
DR. MARTIN EICHENLAUB<br />
Facharzt für Neurologie, Nervenheilkunde,<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Elbgaustraße 112, 22547 Hamburg<br />
Telefon 040 / 84 10 84<br />
www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
11
TRANS*<br />
ENGLISH<br />
DEAD NAMES, HARRY POTTER<br />
AND EMPOWERMENT<br />
FROM EVERYDAY LIFE AT THE TRANS*<br />
COUNSELING IN LÜNEBURG<br />
Interview: Torsten Schwick<br />
As part of the Queer Checkpoint in Lüneburg, the Trans*Beratung has advised<br />
on trans topics since 2014. We spoke to Daniel Masch, Ph.D., who is also trans*<br />
himself and runs the counseling center.<br />
What are the most common questions from<br />
your clients?<br />
There are basically two major areas: On the<br />
one hand, they are looking for information on<br />
the transition itself. Not only from a medical<br />
perspective, but also on the legal transition,<br />
for example, with questions such as, “How can<br />
I change my name or civil status?” And then<br />
there are social transition issues, “What can I<br />
do to ‘pass’ better?”<br />
The other area is the psychosocial hurdles.<br />
It is about outing or relationship support in<br />
the form of family counseling, partnership or<br />
couples counseling. We also support relatives<br />
and associated people.<br />
What problems arise when someone in a<br />
partnership comes out as trans*?<br />
It is often the case that relatives don’t know<br />
what it actually means. We help develop<br />
strategies to manage the process better, we<br />
help to find ways to to accompany and support<br />
your partner during the transition. It requires<br />
a lot of self-exploration and examination in all<br />
areas of the partnership.<br />
What kind of advice do you give in this<br />
situation?<br />
If your partner changes their gender expression,<br />
the first reaction is often: I‘m actually<br />
into the opposite sex. What are we doing now?<br />
After this initial wave of emotions, the person<br />
has to ask themselves: How much do I really<br />
Daniel Masch, Ph.D<br />
Head of Trans*<br />
Beratung<br />
like you and how much do I like your body?<br />
How much of your love is for the real person?<br />
Just see for yourself day by day. The changes<br />
don‘t happen overnight, but very slowly.<br />
What about issues within the LGBTQI*<br />
community?<br />
Of course, there are also problems in the<br />
rainbow community. For example, we have gay<br />
trans* men who have questions about sexual<br />
health. Or they want to know how to get into<br />
the scene, how to assert themselves there, for<br />
example if no genital adjustment operation is<br />
desired or has not yet taken place. There are<br />
also many political issues, such as: “Can I still<br />
like Harry Potter?” This is a hot topic because<br />
a lot of people are fans and they totally<br />
enjoy simply immersing themselves in the<br />
Harry Potter world. And then the author starts<br />
making comments that are transphobic. Some<br />
fans just don‘t know anymore whether they<br />
12 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
TRANS*<br />
Photo: Lena Balk_unsplash.com<br />
should still engage with and support the Harry<br />
Potter books.<br />
How do you rate the public debate about<br />
gender diversity?<br />
I think it‘s important the media discusses the<br />
topics. I have also seen what a great empowering<br />
effect good reporting has on people. There<br />
are people who are now sixty years old who<br />
come to my counseling and tell me how nice it<br />
is that the world has changed so much and that<br />
there is now so much knowledge. They finally<br />
dare to become themselves and that‘s great.<br />
At the same time, it would be nice if things happened<br />
less excitedly and if we didn‘t always use<br />
all the clichés. So typical headlines like: „This is<br />
Torsten, who now wants to be called Luisa!“<br />
Certain narratives that are tough for the community<br />
are reproduced over and over again.<br />
For example the question about the old name.<br />
In the community, the old name is also called<br />
„Dead Name“. If I now say, for example, my<br />
“TRANS* AND NON-BINARY PEO-<br />
PLE SHOW OTHERS HOW IMPORT-<br />
ANT IT IS TO RESPECT AND PRO-<br />
MOTE INDIVIDUALITY. THAT HELPS<br />
EVERYONE, BECAUSE EVERYONE IS<br />
SOMEHOW DIFFERENT.<br />
name was once Kathrin, then people look at<br />
you and try to find Kathrin. It‘s just weird and<br />
uncomfortable.<br />
It is standard in the media that the Dead<br />
Name is always mentioned first. Unfortunately,<br />
it signals that when you meet a trans*<br />
person, the first thing you can ask is the old<br />
name. That is absolutely not conducive to<br />
advance trans* rights.<br />
We always talk about the problems. What<br />
positive experiences and observations do you<br />
have in your work?<br />
Even if a transition is a rocky and often difficult<br />
road, people learn a lot about themselves and<br />
their identity, goals and needs.<br />
Through this intensive examination of myself, I<br />
can often better assess my path in life and learn<br />
to walk. Those who do not have to deal with<br />
themselves that much like to avoid such existential<br />
issues and may not find their own way<br />
so surely. This confrontation can be extremely<br />
powerful and liberating. In addition, trans* and<br />
non-binary people show others how important<br />
it is to respect and promote individuality. That<br />
helps everyone, because everyone is somehow<br />
different. (translation: ts,sw)<br />
Trans*LG<br />
Beim Holzberg 1, 21337 Lüneburg<br />
Tel. 04131 99 49 359<br />
TransLG@checkpoint-queer.de<br />
www.checkpoint-queer.de<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
13
DIGITAL<br />
DIE ELEKTRONISCHE<br />
PATIENTENAKTE<br />
Die digitale Revolution macht auch vor Patientendaten nicht<br />
halt. Mit der elektronischen Patientenakte (ePa) soll es weniger<br />
Papierkram, bessere Diagnosemöglichkeiten und mehr Klarheit<br />
für Fachleute geben. – Was die E-Akte kann und woran es Kritik<br />
gibt, findet ihr hier im Überblick.<br />
WAS GENAU IST DIE ELEKTRONISCHE<br />
PATIENTENAKTE?<br />
Die ePa soll Patient*inneninfos digital zusammenfassen<br />
und speichern. Dazu gehören<br />
Röntgenbilder, Blutwerte, eingenommene<br />
Medikamente und Vorerkrankungen. Ärzt*innen<br />
erhoffen sich davon einen umfassenderen<br />
Blick auf Patient*innen-Daten. Die ePa ist<br />
freiwillig und wird seit Januar zunächst in 200<br />
Praxen getestet. Ab Juli 2021 können sich dann<br />
alle 73 Millionen gesetzlich Versicherten mit<br />
Ärzt*innen, Therapeut*innen und Krankenhäusern<br />
vernetzen. Die dafür entwickelte ePa-App<br />
soll zudem ermöglichen, dass man Dokumente<br />
auch selbst hochladen und die eigene<br />
E-Akte verwalten kann.<br />
WAS SOLL NOCH DIGITALISIERT<br />
WERDEN?<br />
Die E-Akte ist erst der Anfang. Ab 2022 sollen<br />
auch der Impfausweis, der Mutterpass, das<br />
Untersuchungsheft für Kinder und das Zahnbonusheft<br />
digitalisiert werden. Somit sollen<br />
Doppeluntersuchungen künftig vermieden und<br />
das Risiko von Behandlungsfehlern minimiert<br />
werden. Digitale Daten sollen allerdings auch<br />
in anonymer Form der Forschung dienen.<br />
HABE ICH KONTROLLE ÜBER<br />
MEINE DATEN?<br />
Welche Gesundheitsdaten in der ePa landen,<br />
sollen Patient*innen selbst bestimmen. Vorgesehen<br />
ist, dass Dokumente sich auch wieder<br />
löschen lassen.<br />
Krankenkassen sollen<br />
ebenfalls keinen<br />
Einblick in die Daten<br />
erhalten, so das Bundesgesundheitsministerium:<br />
„Niemand außer der oder die<br />
Versicherte und diejenigen, die<br />
dazu berechtigt wurden, können<br />
die Inhalte lesen.“ Auch sollen<br />
Ärzt*innen nur dann auf die ePa zugreifen<br />
dürfen, wenn sie hierfür eine Patient*innen-<br />
Erlaubnis bekommen.<br />
KRITIK AN DER EPA<br />
Datenschützer*innen bemängeln etwa, dass<br />
man erst ab Januar 2022 für jedes Dokument<br />
festlegen kann, welcher Arzt oder welche<br />
Ärztin es einsehen kann. Bis dahin kann etwa<br />
ein/e Physiotherapeut*in den Bericht über<br />
eine PrEP-Einnahme einsehen. Zudem besteht<br />
Angst vor Hacker-Angriffen. Zwar werden die<br />
Daten verschlüsselt gespeichert, jedoch zeigt<br />
der Fall in Finnland, dass etwaige Sicherheitsmaßnahmen<br />
nicht unbedingt ausreichend<br />
sind. Dort haben Cyberkriminelle Zehntausende<br />
vertrauliche psychotherapeutische<br />
Behandlungsdaten eines privaten Anbieters<br />
gestohlen, um damit Geld zu erpressen. (ts)<br />
Mehr Informationen über die ePa findet<br />
ihr auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums.<br />
Quellen: ZDF, BMG<br />
14 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
DIGITAL<br />
THE “ELEKTRONISCHE<br />
PATIENTENAKTE”<br />
ENGLISH<br />
Foto: vladwel / stock.adobe.com<br />
The digital revolution does not stop at patient data. The<br />
“Elektronische Patientenakte” (ePa) is the German version of<br />
the electronic health record. It promises less paperwork, better<br />
diagnostic options and more clarity for specialists. How good is<br />
the ePa and why do some voices remain critical about its use?<br />
WHAT EXACTLY<br />
IS THE EPA?<br />
The ePa is intended to<br />
digitally summarize and<br />
save patient information.<br />
This includes x-rays, blood<br />
tests, medication taken and<br />
previous illnesses. Doctors hope<br />
that this will give them a more<br />
comprehensive view of patient data.<br />
The ePa is voluntary and being tested in 200<br />
practices since January. From July 2021, all 73<br />
million legally insured persons in Germany will<br />
be able to connect their file to a wide network<br />
of doctors, therapists and hospitals. The ePa<br />
app developed for this purpose should also<br />
enable you to upload documents yourself and<br />
manage your own e-files.<br />
WHAT ELSE WILL BE DIGITIZED?<br />
The e-file is just the beginning. From 2022 the<br />
vaccination card, the maternity card, the examination<br />
booklet for children and the dental<br />
bonus booklet will also be digitized. This way,<br />
double examinations should be avoided in the<br />
future and the risk of treatment errors minimized.<br />
However, digital data may also be used for<br />
research in an anonymous form.<br />
DO I HAVE CONTROL OVER<br />
MY DATA?<br />
The patients themselves are supposed to determine<br />
which health data ends up in the ePa.<br />
It is planned that documents can also be deleted<br />
again. Health insurance companies should<br />
also not have access to the data, according to<br />
the Federal Ministry of Health: “Nobody except<br />
the insured person and those who have been<br />
authorized to do so can read the content.”<br />
Also, doctors will only be allowed to access<br />
the ePa if they get a patient permit for this.<br />
CRITICISM OF THE EPA<br />
Data protection activists complain that it will<br />
only be possible to determine which doctor<br />
can view each document from January 2022.<br />
Until then, a physiotherapist can see the<br />
report on a PrEP intake. There is also a fear of<br />
hacking attacks. In Finland, cyber criminals<br />
stole tens of thousands of confidential psychotherapeutic<br />
treatment data from a private<br />
provider in order to extort money. Although the<br />
data is stored in encrypted form, the case in<br />
Finland shows that security measures may not<br />
be sufficient. (ts,sw)<br />
You can find more information about<br />
the ePa on the website of the German<br />
Federal Ministry of Health.<br />
Sources: ZDF, BMG<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
15
PSYCHOLOGIE<br />
FRÜHLINGSGEFÜHLE<br />
Zwar schien der Gedanke daran in diesem Corona-Winter noch unendlich weit weg.<br />
Aber nun ist er hier: Der Frühling. Warum aber sind wir so viel besser drauf und haben<br />
mehr Lust auf Sex und Verlieben?<br />
HORMONE IM EINKLANG MIT<br />
DER NATUR<br />
Das Sexualhormon Testosteron hat beim Mann<br />
einen jahreszeitlichen Rhythmus. Im Gegensatz<br />
zu den anderen Jahreszeiten produziert<br />
der männliche Körper im Frühling und im<br />
Sommer tatsächlich mehr Testosteron. Das<br />
Hormon ist aber nicht nur für mehr Aktivität<br />
in den Lenden wichtig, sondern auch für die<br />
Psyche. Ist der Testosteronspiegel erhöht,<br />
fühlt man sich einfach wohler.<br />
MEHR LICHT, MEHR SPASS<br />
Das Hormon Melatonin beeinflusst unseren<br />
Schlaf-Wach-Rhythmus. Sobald es dunkel<br />
wird, wird aus dem Glückshormon Serotonin<br />
das Schlafhormon Melatonin gebildet. Wenn<br />
es also im Frühjahr wieder heller wird, sind wir<br />
auch wacher und aktiver.<br />
DIE SINNE ERWACHEN WIEDER<br />
Wenn die ersten Blüten und Knospen treiben,<br />
ist es so als wache die Natur wieder auf. Nach<br />
einem grauen Winter erhalten wir wieder neue<br />
visuelle Reize, weil alles allmählich grün wird.<br />
Aber auch Geräusche wie Vogelgezwitscher<br />
oder der Geruch von modrigem Laub und<br />
feuchter Erde, wenn die Sonne den Boden<br />
wieder erwärmt, sorgt dafür, dass wir plötzlich<br />
wieder stimuliert werden.<br />
FRISCHE LUFT MACHT SEXY<br />
Muss man sich im Winter tatsächlich dazu<br />
motivieren, nach draußen zu gehen, so bringt<br />
der Frühling förmlich Lust, wieder aktiv zu<br />
werden. Frische Luft und Bewegung sorgen<br />
für einen besseren Stoffwechsel und kurbeln<br />
so die Durchblutung an. Durch den Sauerstoff<br />
wird die Zellteilung in der Haut angeregt<br />
und lässt einen frisch und gesund aussehen.<br />
Das macht Laune, auch weil man sich selbst<br />
wieder attraktiver fühlt.<br />
ERDBEEREN, SPARGEL UND CO.<br />
Schluss mit Obst und Gemüse, das in dicken<br />
Plastikcontainern um die halbe Welt in deinen<br />
Discounter-Markt gereist ist. Spätestens<br />
ab April wird die regionale Auswahl wieder<br />
reichhaltiger: etwa mit Spargel, Radieschen,<br />
Spinat, Lauch und leckerem Feldsalat. Dann<br />
wird es auch nicht mehr lange dauern, bis<br />
die ersten frühen Sorten von Kirschen,<br />
Himbeeren, Blaubeeren, Stachelbeeren<br />
und vielen anderen köstlichen<br />
Obstsorten erhältlich sind.<br />
Diese Lebensmittel sehen<br />
nicht nur geil aus, sie<br />
versorgen uns auch mit<br />
guten Nährstoffen, die<br />
uns rundum fit und<br />
munter machen.<br />
Mjam, mjam. (ts)<br />
MAN SIEHT MEHR HAUT<br />
Die kalten Tage sind vorbei und langsam<br />
trauen sich die Menschen wieder, leichtere<br />
Kleidung zu tragen. Allein schon der Anblick<br />
von Haaren, die im Winter unter Kapuzen und<br />
Wollmützen verschwinden, ist eine kleine<br />
Aufregung. In Deutschland werden auch T-<br />
Shirts bei Temperaturen von 15 Grad Celsius<br />
getragen. Eine reine Augenweide, wenn man<br />
monatelang nur Winterjacken gesehen hat.<br />
16 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
SPRING FEVER<br />
PSYCHOLOGY<br />
The thought of it seemed infinitely far away. But it‘s finally here now: Springtime!<br />
Why are we so much better off and have more desire for sex and falling in love once<br />
winter melts away?<br />
ENGLISH<br />
HORMONES IN HARMONY<br />
WITH NATURE<br />
In men, the sex hormone testosterone has<br />
a seasonal rhythm. Unlike in the other<br />
seasons, the male body actually produces<br />
more testosterone in spring and summer.<br />
The hormone is not only important for more<br />
activity in the loins, but also for the psyche.<br />
If the testosterone level is increased, you<br />
simply feel better.<br />
MORE LIGHT, MORE FUN<br />
The hormone melatonin influences our<br />
sleep-wake cycle. As soon as it gets dark, the<br />
happiness hormone serotonin is converted<br />
into the sleep hormone melatonin. So when it<br />
gets lighter again in spring, we are also more<br />
alert and active.<br />
AWAKENING OF THE SENSES<br />
When the first flowers and buds blossom, it<br />
is as if nature is waking up again. After a gray<br />
winter we get new visual stimuli again because<br />
everything gradually turns green. But also<br />
noises like the chirping of birds or the smell<br />
of musty leaves and damp earth when the sun<br />
warms the ground up again ensure that we are<br />
suddenly stimulated again.<br />
SHOWTIME<br />
The cold days are over and slowly people dare<br />
to wear lighter clothes again. Just the sight of<br />
hair that disappears under hoods and woolen<br />
hats in winter is a bit of a stir. In Germany,<br />
T-shirts are already worn at temperatures of 15<br />
degrees Celsius. A feast for the eyes if you‘ve<br />
only seen winter jackets for months.<br />
Foto: olly_stock.adobe.com<br />
FRESH AIR AND SEX APPEAL<br />
While you really have to motivate yourself<br />
to go outside in winter, spring literally brings<br />
you the desire to be active again. Fresh air<br />
and exercise ensure a better metabolism and<br />
thus stimulate blood circulation. The oxygen<br />
stimulates cell division in the skin and makes<br />
you look fresh and healthy. It’s fun and you<br />
also feel more attractive again.<br />
STRAWBERRIES, ASPARAGUS AND CO.<br />
No more fruit and vegetables that have traveled<br />
halfway around the world to your discount<br />
store in thick plastic containers. From April at<br />
the latest, the regional selection will be richer<br />
again: for example with asparagus, radishes,<br />
spinach, leeks and delicious lamb‘s lettuce.<br />
Then it won‘t be long before the first early<br />
varieties of cherries, raspberries, blueberries,<br />
gooseberries and many other delicious fruits<br />
are available. These foods not only look great,<br />
they also provide us with good nutrients that<br />
keep us fit and lively. Nom, nom. (ts,sw)<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
17
UMWELT<br />
#UMWELTBEWUSST<br />
Wie Umweltverschmutzung unsere<br />
Gesundheit beeinträchtigt<br />
Sommerurlaub 2021: 60 Tonnen Plastikmüll am Tag. 32 Grad Wassertemperatur.<br />
Parasiten im Darm als Souvenir. Die Infos passen auf eine Postkarte und sind nicht<br />
mal ein schlechter Scherz: Vermüllung und Klimawandel sind real.<br />
Die Verschmutzung des Planeten findet aber<br />
auch im Kleinen statt und betrifft uns ganz<br />
direkt. Denn täglich nehmen wir unzählige Gifte<br />
durch die Nahrung, Kosmetik oder Alltagsgegenstände<br />
in uns auf. Welches sind die größten<br />
Gefahren und wie kann man sich im Alltag davor<br />
schützen?<br />
SCHWERMETALLE<br />
Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />
sind 60 bis 70 Prozent aller chronischen und<br />
akuten Krankheiten auf Schwermetallvergiftungen<br />
zurückzuführen. Dazu gehören viele Krebsarten,<br />
Allergien, Alzheimer, Parkinson, Osteoporose<br />
sowie Nerven- und Nierenschädigungen.<br />
Zu den bekanntesten Schwermetallen zählen<br />
Cadmium und Quecksilber. Durch die Verbrennung<br />
fossiler Rohstoffe werden geschätzt etwa<br />
2900 Tonnen Quecksilber pro Jahr in die Atmosphäre<br />
entladen. Trotz EU-weiter Richtlinien<br />
gelangt Quecksilber über die Nahrungskette<br />
in unsere Körper. Im menschlichen Mikrobiom<br />
befinden sich Mikroorganismen (Bakterien und<br />
Hefen), die die Fähigkeit besitzen, Quecksilber<br />
in das deutlich giftigere Methylquecksilber<br />
umzuwandeln. Ob und wieviel letztendlich<br />
davon in unserem Organismus landet, ist kaum<br />
zu kontrollieren. Cadmium hingegen gelangt<br />
unter anderem durch Düngemittel in Böden und<br />
Grundwasser und schließlich in unsere Lebensmittel.<br />
Auch beim Rauchen wird Cadmium freigesetzt<br />
und über die Atemwege in den Körper<br />
gebracht. Dort reichert es sich vornehmlich in<br />
der Leber und den Nieren an.<br />
DUFTSTOFFE<br />
Riecht gut, macht aber krank.<br />
Lysmeral etwa ist ein aromatischer<br />
Aldehyd, der nach Maiglöckchen<br />
riecht. Unter dem Namen Butylphenyl<br />
Methylpropional findet man es<br />
in Parfüms, Weichspülern, Duft- und<br />
Aromastoffen, Raumsprays sowie<br />
Körperpflegeprodukten. Lysmeral<br />
gehört zu den sogenannten<br />
Kontaktallergenen. Diese lösen bei<br />
Kontakt allergische Reaktionen wie<br />
Rötungen, Jucken, Nässen oder Bläschenbildung<br />
aus. Besonders durch<br />
Wasch- und Reinigungsmittel gelangen<br />
Duftstoffe ins Abwasser, von<br />
dort in die Flüsse, Meere und dann<br />
über Verdunstung in den Regen. Seit<br />
mehr als 30 Jahren ist bekannt, dass<br />
Lysmeral nach oraler Verabreichung<br />
bei Ratten dafür sorgen, dass Spermien<br />
morphologisch verändert, ihre<br />
Anzahl deutlich reduziert und die<br />
Tiere infertil werden. Die Dosis muss<br />
allerdings recht hoch sein, um diesen<br />
heftigen Effekt hervorzurufen.<br />
Langzeitfolgen für den Menschen<br />
wurden bisher nicht untersucht. Das<br />
gilt auch für viele andere von der<br />
Industrie eingesetzten Duftstoffe.<br />
18 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
UMWELT<br />
Foto: freshidea_stock.adobe.com<br />
PLASTIKVERPACKUNGEN<br />
Die Forschungsgruppe PlastX hat 2019 Produkte wie Joghurtbecher, Trinkund<br />
Shampoo-Flaschen aus acht verschiedenen Kunststofftypen untersucht.<br />
Dabei kam heraus, dass drei von vier Produkten schädliche Substanzen enthalten.<br />
Mehr als 80 Prozent dieser Stoffe konnten nicht einmal identifiziert werden.<br />
Klar ist jedoch, dass einige der gefundenen Chemikalien toxisch auf Zellen wirken<br />
oder endokrine, also hormonähnliche Effekte hervorrufen. Zwar gaben die<br />
Forscher*innen Entwarnung, dass nicht alle Produkte diese giftigen Stoffe enthalten.<br />
Das Problem ist aber, dass Verbraucher*innen nicht erkennen können, ob<br />
der Plastikbecher mit Vanillepudding eventuell die Gesundheit gefährdet.<br />
BIO-PLASTIK IST AUCH SCHÄDLICH<br />
Eine weitere Studie der Forscher*innen hat im September 2020 bestätigt,<br />
dass biobasierte und biologisch abbaubare Materialien nicht sicherer sind als<br />
herkömmliche. Drei Viertel der insgesamt 43 untersuchten Produkten enthielten<br />
schädliche Chemikalien, teilweise wurden bis zu 20000 chemische Stoffe gefunden.<br />
Produkte auf Cellulose- und Stärkebasis enthielten die meisten Chemikalien.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
19
WORK UMWELT LIFE<br />
VERBRAUCHER*INNEN AN DIE MACHT!<br />
Laut einer Studie des Umweltbundesamts meinen 18 Prozent der Befragten, dass die Bundesregierung<br />
nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tue. Wie sieht es aber im Privaten aus? Eigentlich<br />
können wir alles, was Emissionen und Müll verursacht, teilweise selbst reduzieren: Flug- und<br />
Autokilometer, Verpackungen aller Art, Fleisch- und Milchkonsum, Heizenergie, Papier, Druckertinte<br />
und Klamotten. Es einer Handvoll Politiker*innen zu überlassen, ob wir in vierzig Jahren noch eine<br />
intakte Umwelt haben werden, ist in etwa so sinnvoll wie eine Rechenaufgabe durch das Singen von<br />
Tonleitern lösen zu wollen. Wir Verbraucher*innen müssen hier das Zügel selbst in die Hand nehmen<br />
und den Konzernen durch unser Konsumverhalten klare Signale setzen. Das Angebot darf nicht die<br />
Nachfrage bestimmen. Hört man sich um, wird klar, dass die meisten von uns umweltbewusster<br />
handeln wollen. Die Möglichkeiten, dies zu tun, sind aber teilweise noch sehr begrenzt. Besonders<br />
bei Plastik ist es schwer. Schaut man sich die Lebensmittelregale der Supermärkte an, ist schnell<br />
klar warum. Bis auf ein paar Äpfel und Bananen ist wirklich fast alles verpackt. Da auch die Bio-<br />
Plastik-Alternative keine wirkliche Alternative ist, stellt sich die Frage:<br />
UNVERPACKTE PRODUKTE<br />
Jeder weiß, dass Wegwerfgeschirr, Plastikbecher,<br />
Plastiktüten und Strohhalme mittlerweile<br />
ein no-go sind. Zusätzlich kann man beim<br />
Einkaufen darauf achten, loses anstelle von<br />
verpacktem Obst zu kaufen.<br />
GLAS STATT PLASTIK<br />
Auch wenn sie schwerer zu tragen sind, kann<br />
man Wasserflaschen und Softdrinks kaufen, die<br />
in Glasflaschen abgefüllt sind. Tupperware lässt<br />
sich durch Glasbehälter ersetzen, die sich auch<br />
zum Einfrieren eignen.<br />
SEIFEN STATT GELE<br />
Anstatt Shampoos und Duschgele in<br />
schicken bunten Plastikflaschen, kann man für<br />
den alltäglichen Gebrauch auch auf Seifenblöcke<br />
umsteigen. Diese gibt es mittlerweile<br />
bereits in vielen spezialisierten Versionen gegen<br />
Schuppen, fettige Haare und Haut etc. Aber<br />
auch hier Vorsicht vor gesundheitsschädlichen<br />
Duftstoffen.<br />
Was tun?<br />
„Original Unverpackt“ auf der Wienerstraße 16<br />
in Kreuzberg. Besonders für haltbare Produkte<br />
oder Dinge, die man zwar jeden Tag braucht, aber<br />
nur einmal im Monat kauft, wie etwa Waschmittel,<br />
lohnt sich der Trip.<br />
FOODSHARING<br />
Wenn Verbraucher*innen den Hersteller*innen<br />
signalisieren, dass weniger bereits mehr ist,<br />
könnten Konzerne ihre Produktionen runterfahren.<br />
Besonders schmerzlich ist die Lebensmittelverschwendung.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) schätzt, dass weltweit rund<br />
1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr auf<br />
dem Müll landen. Das entspricht dem Gewicht<br />
von 20 Milliarden Supermodels bei einem durchschnittlichen<br />
Gewicht von 65 Kilogramm. Eine<br />
gute Alternative, um diesem Wahnsinn Einhalt<br />
zu gebieten, sind sogenannte Foodsharing-Initiativen.<br />
Über eine App bieten Restaurants, Hotels,<br />
Imbisse und Bäckereien an, Dinge, die am Tag<br />
nicht verkauft werden, für einen günstigen Preis<br />
zu erwerben. ResQ Club oder Toogoodtogo gehören<br />
zu den bekanntesten Apps dieser Art. (ts)<br />
VERPACKUNGSFREIE LÄDEN<br />
Wer wirklich neugierig ist, wie man Verpackungsmüll<br />
langfristig reduziert, der kann im<br />
Internet einfach mal nach „Verpackungsfreier<br />
Laden“ suchen. In vielen deutschen Städten gibt<br />
es kleine Läden, die nur unverpackte Waren anbieten.<br />
Der erste Laden dieser Art in Berlin war<br />
Diese Übersicht ist keineswegs vollständig.<br />
Hast du mehr Ideen und Vorschläge, die du mit<br />
anderen teilen möchtest? Dann schreib uns<br />
doch eine Mail an info@check-mag.com mit<br />
dem Betreff „#umweltbewusst“. Gerne veröffentlichen<br />
wir konstruktive Gedanken unserer<br />
Leser*innen.<br />
20 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
ENVIRONMENT<br />
#EnvironmentallyConscious<br />
How pollution affects our health<br />
ENGLISH<br />
Summer vacation 2021: 60 tons of plastic waste per day. 32 degrees Celsius water<br />
temperature. Parasites in the intestine as a souvenir. The information fits on a postcard<br />
and isn‘t even a bad joke: pollution and climate change are real.<br />
The pollution of the planet also takes place<br />
on a small scale and affects us very directly.<br />
Everyday, we ingest innumerable amounts of<br />
poison through food, cosmetics, and everyday<br />
objects. What are the greatest dangers and<br />
how can you protect yourself from it in your<br />
day-to-day life?<br />
HEAVY METALS<br />
According to the World Health Organization<br />
(WHO), 60 to 70 percent of all chronic and<br />
acute illnesses can be traced back to heavy<br />
metal poisoning. These include many types<br />
of cancer, allergies, Alzheimer‘s, Parkinson‘s,<br />
osteoporosis, as well as nerve and kidney damage.<br />
Among the most known heavy metals<br />
are cadmium and mercury. It is estimated that<br />
around 2900 tons of mercury are discharged<br />
into the atmosphere every year through the<br />
burning of fossil materials. Despite EU-wide<br />
guidelines, mercury enters our bodies via the<br />
food chain. The human microbiome contains<br />
microorganisms (bacteria and yeasts) that<br />
have the ability to convert mercury into the<br />
significantly more toxic methylmercury. Whether<br />
and how much of it ultimately ends up in<br />
our bodies can hardly be controlled. Cadmium,<br />
on the other hand, finds its way into the soil<br />
and groundwater through fertilizers and, once<br />
again, into our food. Cadmium is also released<br />
when smoking and brought into the body via<br />
the respiratory tract. There it mainly accumulates<br />
in the liver and kidneys.<br />
FRAGRANCES<br />
Smells good, but makes you sick. Lysmeral,<br />
for example, is an aromatic aldehyde that<br />
smells like lily of the valley. It can be found<br />
under the name butylphenyl methylpropional<br />
and is in perfumes, fabric softeners, fragrances<br />
and aromas, room sprays and personal<br />
care products. Lysmeral is one of the so-called<br />
contact allergens. On contact, these trigger<br />
allergic reactions such as redness, itching,<br />
oozing or blistering. In particular, detergents<br />
and cleaning agents get into wastewater and,<br />
from there, into the rivers and seas. It ultimately<br />
enters the atmosphere through evaporation<br />
into the rain.<br />
PLASTIC PACKAGING<br />
In 2019, the PlastX research group examined<br />
products such as yoghurt cups, drink and<br />
shampoo bottles made of eight different types<br />
of plastic. The study found that three out of<br />
four products contain harmful substances.<br />
More than 80 percent of these substances<br />
could not even be identified. It is clear, however,<br />
that some of the chemicals found have a<br />
toxic effect on cells or cause endocrine, i.e.<br />
hormone-like effects. However, the researchers<br />
confirmed that not all products contain<br />
these toxic substances. But the problem<br />
is that consumers cannot tell whether the<br />
plastic cup with vanilla pudding is possibly<br />
endangering their health.<br />
BIO-PLASTIC IS ALSO HARMFUL<br />
Another study by the researchers in<br />
September 2020 confirmed that bio-based<br />
and biodegradable materials are no safer<br />
than conventional ones. Out of 43 products<br />
examined, three-quarters contained harmful<br />
chemicals. In some cases, up to 20,000<br />
chemical substances were found. Cellulosic<br />
and starch-based products contained most of<br />
the chemicals.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
21
ENVIRONMENT<br />
ENGLISH<br />
POWER TO THE CONSUMERS!<br />
According to a study by the German Federal<br />
Environment Agency, 18 percent of those<br />
questioned believe that the federal government<br />
is not doing enough to protect the environment<br />
and the climate. But what about<br />
our private lives? We ourselves can partially<br />
reduce almost everything that causes<br />
emissions and pollution: Aviation and car<br />
miles, packaging of all kinds, meat and milk<br />
consumption, heating energy, paper, printer<br />
ink and clothes. Leaving it up to a handful<br />
of politicians to ensure that we will still<br />
have an intact environment in forty years‘<br />
time makes about as much sense as trying<br />
to solve a math equation by baking pie. Us<br />
consumers have to take the reins into our<br />
own hands and send clear signals to the corporations<br />
through our consumer behavior. The<br />
supply must not determine the demand.<br />
ENVIRONMENTALLY FRIENDLY IN<br />
EVERYDAY LIFE<br />
If you ask around, it becomes clear that<br />
most of us want to be more environmentally<br />
conscious. But the possibilities of doing<br />
so are in some cases still very limited. It‘s<br />
particularly difficult with plastic. If you look<br />
at the shelves in supermarkets, it quickly<br />
becomes clear why. Except for a few apples<br />
and bananas, almost everything is packaged.<br />
Since the bio-plastic alternative is not a real<br />
alternative either, the question arises:<br />
22 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
ENVIRONMENT<br />
UNPACKAGED<br />
PRODUCTS<br />
Everyone knows that<br />
disposable dishes, plastic<br />
cups, plastic bags<br />
and straws are now a<br />
no-go. In addition, when<br />
shopping, you can make<br />
sure to buy loose instead<br />
of packaged fruit.<br />
GLASS INSTEAD OF<br />
PLASTIC<br />
Even if they are heavier<br />
to carry, you can buy<br />
bottled water and soft<br />
drinks that come in glass<br />
bottles. Tupperware can<br />
be replaced by glass<br />
containers that are also<br />
suitable for freezing.<br />
What should be done?<br />
SOAPS INSTEAD<br />
OF GELS<br />
Instead of shampoos<br />
and shower gels in<br />
stylish, colorful plastic<br />
bottles, you can<br />
also switch to soap<br />
bars for everyday<br />
use. These are now<br />
already available<br />
in bar form and are<br />
available for all kinds<br />
of hair types and<br />
needs-- against dandruff,<br />
oily hair and<br />
skin, etc. But beware<br />
of fragrances that<br />
may be harmful to<br />
your health.<br />
PACKAGING-FREE STORES<br />
Anyone who is really curious<br />
about how to reduce packaging<br />
waste in the long-term can<br />
simply search for “packagingfree<br />
stores‘‘ on the Internet.<br />
In many German cities, there<br />
are small shops that only offer<br />
unpackaged goods. The first<br />
store of this kind in Berlin was<br />
„Original Unverpackt“ (Originally<br />
Unpackaged) located at Wienerstraße<br />
16 in Kreuzberg. The trip<br />
is particularly worthwhile for<br />
durable products or things that<br />
you need every day but only buy<br />
once a month, such as laundry<br />
detergent.<br />
FOOD-SHARING<br />
When consumers signal to manufacturers<br />
that less is already more, corporations<br />
could adjust their production.<br />
Food waste is a particularly painful<br />
thing. The WHO estimates that around<br />
1.3 billion tons of food end up in the<br />
trash worldwide every year. This equals<br />
the weight of 20 billion supermodels<br />
with an average weight of 65 kilograms.<br />
A good alternative to put a stop<br />
to this madness are so-called foodsharing<br />
initiatives. Restaurants, hotels,<br />
snack bars and bakeries offer to sell<br />
things that are not sold during the day<br />
for a lower price via certain Apps. ResQ<br />
Club or TooGoodToGo are among the<br />
most popular apps of this type. (ts,sw)<br />
Foto: kegfire_stock.adobe.com<br />
This overview of toxins that pollute our body and the suggestions for changing consumer<br />
behavior are by no means complete. Do you have more ideas and suggestions that<br />
you would like to share with others? Then write an email to info@check-mag.com with<br />
the subject „#umweltbewusst“. We are happy to publish constructive thoughts from<br />
our readers.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
23
ERNÄHRUNG<br />
FLEISCHLOS<br />
GLÜCKLICH<br />
Hast du schon mal überlegt, weniger Fleisch zu essen oder ganz darauf zu<br />
verzichten? Einige tun es, weil sie Mitleid mit den Tieren haben. Andere, um<br />
einfach gesünder zu leben. Hier zeigen wir dir ein paar gute Gründe, warum<br />
du - vielleicht auch nur für eine Weile - fleischlos glücklich leben kannst.<br />
MEHR BALLASTSTOFFE<br />
Pflanzliche Nahrung, wie etwa Obst, Gemüse,<br />
Hülsenfrüchte, Samen und Getreide, beinhalten<br />
jede Menge Ballaststoffe. Sie passieren<br />
den Darm unverdaut und regen so die Verdauung<br />
an. Zudem dienen sie bestimmten<br />
Darmbakterien als Nahrung. Diese verarbeiten<br />
dann das für uns Unverdauliche in kurzkettige<br />
Fettsäuren. Das ist total gesund, weil diese<br />
Fettsäuren den Blutzuckerspiegel regulieren,<br />
Entzündungen verringern und das Risiko für<br />
einen Herzinfarkt oder Diabetes reduzieren.<br />
WENIGER GEWICHTSZUNAHME<br />
Laut einiger Studien sinkt durch den Verzicht<br />
auf Fleisch die Fettleibigkeit. Das kann<br />
daran liegen, dass Vegetarier*innen allgemein<br />
gesünder und figurbewusster leben. Schokolade<br />
und Chips sind natürlich auch vegetarisch,<br />
ebenso Softdrinks und andere Dickmacher.<br />
Wie genau Fleischverzicht schlanker hält,<br />
wurde noch nicht erforscht, aber die Aussicht<br />
macht Lust darauf, Vegetarismus zumindest<br />
auszuprobieren.<br />
BESSER RIECHEN<br />
Forscher der Karls-Universität in Prag fanden<br />
heraus, dass Menschen, die sich vegetarisch<br />
ernähren, eine feinere Nase haben. Die Wissenschaftler*innen<br />
testeten den Geruchssinn<br />
bei Männern und Frauen. Doch schnitten Vegetarier*innen<br />
nicht nur im Riechtest besser ab!<br />
Auch ihr Schweißgeruch wurde als angenehmer<br />
bewertet als der von Fleischesser*innen.<br />
NIEDRIGERE RATE DER TODESFÄLLE<br />
DURCH KREBS<br />
Das deutsche Krebsforschungszentrum fand<br />
heraus, dass Vegetarier*innen ein drastisch verringertes<br />
Sterblichkeitsrisiko haben, an Krebs<br />
zu erkranken. 100 Todesfälle in der Gruppe der<br />
Fleischesser*innen stehen nur 59 Todesfälle bei<br />
den Vegetarier*innen gegenüber. Der positive<br />
Effekt der vegetarischen Ernährung ist bei Betrachtung<br />
der nur männlichen Studienteilnehmer*innen<br />
mit nur 52 tatsächlichen Todesfällen<br />
noch ausgeprägter.<br />
SCHONENDER FÜR DIE UMWELT<br />
Laut Umweltbundesamt (UBA) verursacht<br />
die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch<br />
im Schnitt mehr als 15 Kilogramm<br />
Treibhausgas-Emissionen. Bei derselben<br />
Menge Obst oder Gemüse sind es weniger<br />
als ein Kilogramm. Wer weniger Fleisch isst,<br />
spart also erst einmal Emissionen ein. Das<br />
mag vielleicht nicht ausreichen, um den<br />
Klimawandel aufzuhalten, ist aber auf jeden<br />
Fall ein guter, gesunder Anfang.<br />
BEWUSSTER ERNÄHREN<br />
Jahrzehntelange Fleischpropaganda hat uns<br />
eingeflößt, dass wir unbedingt Fleisch essen<br />
müssen. Tun wir das nicht, werden wir krank,<br />
weil uns wertvolle Nährstoffe fehlen würden.<br />
Das hat dafür gesorgt, dass ernsthafte<br />
Vegetarier*innen sich unglaublich gut mit<br />
Ernährung auskennen. Sie wissen, woher sie<br />
welche Vitamine, Proteine, Ballaststoffe und<br />
24 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
ERNÄHRUNG<br />
Foto: Rita Kochmarjova_stock.adobe.com<br />
Mikronährstoffe bekommen. Es gibt immens<br />
viel Literatur zu dem Thema und auch das<br />
Internet ist voll mit Informationen. Wer sich<br />
unsicher ist, kann auch eine/n Ernährungsberater*in<br />
konsultieren.<br />
KREATIVER KOCHEN<br />
Eine Mahlzeit ohne Fleisch ist keine Mahlzeit?<br />
Schaut man sich insbesondere die<br />
deutsche Küche an, könnte man meinen, das<br />
stimmt. Wer sich aber auf ein Leben ohne<br />
Fleischverzehr einlässt, der merkt ganz<br />
schnell, dass es zahlreiche leckere Alternativen<br />
gibt. Von der simplen Kartoffel bis<br />
zum exotischen Obst sind der Kreativität bei<br />
der Zubereitung pflanzlicher Nahrung keine<br />
Grenzen gesetzt. Man braucht ein wenig<br />
Neugier, aber die Reise lohnt sich. Nicht nur<br />
geschmacklich. (ts)<br />
Tipps für die Umstellung auf<br />
eine vegetarische Ernährung:<br />
• Lerne die benötigten Nährstoffe<br />
kennen und finde heraus, wie du sie<br />
durch fleischlose Nahrung erhältst.<br />
• Hole dir einige Tipps und Rezepte von<br />
vegetarischen Websites, einem<br />
örtlichen Bioladen oder einem Ernährungsberater*innen.<br />
• Nimm die Änderung schrittweise vor,<br />
etwa über einen Monat hinweg.<br />
• Beginne mit bekannten fleischfreien<br />
Gerichten wie Gemüseauflauf, Spaghetti<br />
mit Tomatensoße oder buntem Salatteller<br />
und erweitere dein Repertoire im<br />
Laufe der Zeit.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
25
NUTRITION<br />
ENGLISH<br />
NO NEED FOR MEAT<br />
Have you ever considered eating less meat or giving it up entirely? Some do it<br />
because they feel sorry for the animals. Others simply want to live healthier.<br />
Here we show you a few good reasons why you can - if only for a while - live<br />
happily without meat.<br />
Foto: sonsedskaya_stock.adobe.com<br />
YOU EAT MORE FIBER<br />
Plant foods, such as fruits, vegetables, legumes,<br />
seeds, and grains are high in fiber. They<br />
pass through the intestine undigested and thus<br />
stimulate digestion. Certain intestinal bacteria<br />
process what is indigestible for us into shortchain<br />
fatty acids. This is totally healthy because<br />
these fatty acids regulate blood sugar levels,<br />
reduce inflammation, and reduce the risk of<br />
heart attack or diabetes.<br />
YOU SMELL BETTER<br />
Researchers at the Karls-University in Prague<br />
found that people who follow a vegetarian diet<br />
have a finer sense of smell. But vegetarians not<br />
only did better in that test! Their sweat odor was<br />
also rated as more pleasant than that of meat<br />
eaters.<br />
THERE IS A LOWER RATE OF DEATHS<br />
FROM CANCER<br />
The German Cancer Research Center found<br />
that vegetarians have a drastically reduced risk<br />
of death from developing cancer. Out of 100 expected<br />
deaths in the group of meat eaters there<br />
were only 59 deaths among vegetarians.<br />
The positive effect of the vegetarian<br />
diet is even more clear when<br />
considering that among<br />
male study participants<br />
there were only 52<br />
deaths.<br />
26 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
IT‘S BETTER FOR THE ENVIRONMENT<br />
According to the Federal German Environment<br />
Agency, the production of one kilogram of beef<br />
causes an average of more than 15 kilograms<br />
of greenhouse gas emissions. The production<br />
of fruit or vegetables results in less than a<br />
kilogram. So those who eat less meat do save<br />
emissions. That might not be enough to stop<br />
climate change, but it is definitely a good,<br />
healthy start.<br />
YOU EAT MORE CONSCIOUSLY<br />
Decades of meat propaganda has instilled<br />
in us the need to eat meat. If we don‘t, we<br />
will get sick because we would lack valuable<br />
nutrients. This has ensured that serious<br />
vegetarians are incredibly knowledgeable<br />
about nutrition. They know where to get which<br />
vitamins, proteins, fiber and micronutrients<br />
from. There is a tremendous amount of literature<br />
on the subject and the Internet is also full<br />
of information. If you are unsure, you can also<br />
consult a nutritionist.<br />
YOU’RE MORE ADVENTUROUS<br />
IN THE KITCHEN<br />
A meal without meat is not a meal? If you look<br />
at German cuisine in particular, you might<br />
think that‘s true. But if you embark on a life<br />
without eating meat, you will quickly notice<br />
that there are numerous tasty alternatives.<br />
From the simple potato to the exotic fruit, there<br />
are no limits to creativity in the preparation<br />
of plant-based food. Be curious and enjoy the<br />
new tastes you discover on the way. (ts,sw)
Klar tue ich was<br />
für mein Aussehen.<br />
Ganz schön männlich<br />
Der Beauty-Shot mit der innovativen Kombination aus<br />
Kollagen, Hyaluronsäure und dem Phytamin-Q 10-Komplex.<br />
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Orthomol Beauty for Men ist ein Nahrungsergänzungsmittel. Mit Biotin und Zink zum Erhalt normaler<br />
Haut und Haare. Mit Kollagenhydrolysat, Hyaluronsäure, Coenzym Q 10 und Olivenextrakt.
BEAUTY & WELLNESS<br />
5 Experten-Tipps gegen<br />
BEAUTY-PFUSCH<br />
Seit dem 01.01.2021 ist<br />
eine neue deutsche<br />
Verordnung in Kraft<br />
getreten, die Patient*innen<br />
vor unsachgemäßen<br />
Schönheitseingriffen<br />
schützen<br />
soll. Die überarbeitete<br />
Verordnung zum<br />
Schutz vor schädlichen<br />
Wirkungen nichtionisierender<br />
Strahlung<br />
bei der Anwendung<br />
am Menschen (NiSV)<br />
legt fest, dass nur<br />
noch besonders geschulte<br />
Ärzt*innen<br />
Geräte bei ästhetischen<br />
Indikationen<br />
wie Gefäßentfernung,<br />
Narbenbehandlung,<br />
Hautstraffung oder<br />
Tattooentfernung einsetzen<br />
dürfen.<br />
Als Leiter des Laserzentrums des<br />
Landes <strong>Nord</strong>rhein-Westfalen an der<br />
Universitätshautklinik Bochum hat<br />
Dr. Klaus Hoffmann die Bundesregierung<br />
bei dem Gesetzentwurf beraten.<br />
1.<br />
ZU SPEZIALISIERTEN ÄRZT*INNEN GEHEN<br />
Mit Inkrafttreten der neuen Verordnung dürfen nur<br />
noch approbierte Ärzt*innen die genannten Geräte in der<br />
Ästhetik verwenden und müssen darüber hinaus über<br />
eine besondere Ausbildung verfügen. Einzige Ausnahme:<br />
die Haarentfernung. Die Anwender*innen müssen<br />
grundsätzlich in der Lage sein, mit möglichen Komplikationen<br />
umzugehen. Auch sollten sie gegebenenfalls<br />
Medikamente verschreiben können. Grundsätzlich sind<br />
die nicht- und minimalinvasiven Eingriffe risikoarm. Bei<br />
Arzt*innen kann man sich allerdings sicher sein, dass<br />
diese aufgrund ihrer medizinischen Expertise auf mögliche<br />
Nebenwirkungen vorbereitet sind. Fragt vor der<br />
Behandlung nach den betreffenden Zertifikaten, die die<br />
nötigen Sach- und Fachkenntnisse ausweisen.<br />
2.<br />
HÖRE AUF DEINEN<br />
MENSCHENVERSTAND<br />
Ominöse Kosmetikstudios, Beautyinstitute und zum Teil<br />
Friseursalons locken bisweilen mit Dumpingpreisen. Auch<br />
Gutscheinportale werben mit fragwürdigen Angeboten für<br />
ästhetische Eingriffe, die man unbedingt meiden sollte. Ein<br />
ästhetischer Eingriff hat auch eine gewisse Wertigkeit, die<br />
sich in den eingesetzten Materialien und Geräten widerspiegelt.<br />
Es ist ein Unterschied, ob Anbieter*innen ihre<br />
Produkte aus fragwürdigen Internetquellen beziehen oder<br />
aus seriösen Quellen, die ihre Geräte und Materialien zertifizieren.<br />
Auch die spezialisierte Ausbildung der Ärzt*innen,<br />
die Kosten für Gerätewartungen, Hygiene- und Dokumentationsstandards<br />
fließen in die Behandlung ein.<br />
3.<br />
KRITISCH IM INTERNET UND DEN<br />
SOZIALEN MEDIEN SEIN<br />
Im Internet, insbesondere in den sozialen Medien,<br />
werden geradezu abstruse Schönheitsideale geschaffen,<br />
die „Schlauchbootlippe“ oder die „Gladiatorenbrust“<br />
als Norm etablieren. Dadurch steigt der Druck gerade<br />
auf junge Menschen. Ärtz*innen sollten in erster Linie<br />
durch ihre Präsenz auf Fachkongressen auffallen und<br />
28 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
BEAUTY & WELLNESS<br />
nicht durch ihre Instagram- oder TikTok-Aktivitäten.<br />
Informiert euch deswegen nicht<br />
ausschließlich über farbenfrohe Social-Media-Kanäle,<br />
sondern auch auf der Internetseite<br />
der Anbieters*innen. Hier sollten man<br />
alles über Techniken, eingesetzte Geräte<br />
und Materialien finden. Auch sollte klar sein,<br />
wer dich später behandelt. Die Person sollte<br />
namentlich erwähnt sein, und ihr Werdegang<br />
nachvollziehbar sein. Leider helfen Siegel, das<br />
„Vollpflastern“ von Internetpräsenz und Praxis<br />
mit Zertifikaten und gekauften Bewertungen<br />
nicht immer bei der Suche nach seriöser Hilfe.<br />
Kontrollierte Plattformen wie Jameda können<br />
hier aber ein Anhaltspunkt sein.<br />
4.<br />
BILDE DIR BEI EINEM<br />
BERATUNGSGESPRÄCH<br />
EINE MEINUNG<br />
Seriöse Anbieter*innen bieten immer ein ausführliches<br />
Beratungsgespräch an und führen,<br />
falls nötig, eine Hautanalyse durch. Du solltest<br />
ruhig stutzig werden, wenn du mit Sonderangeboten<br />
oder zu großzügigen Rabatten konfrontiert<br />
wirst. Auch zu vollmundige Versprechen,<br />
was das Ergebnis betrifft, können ein Indiz für<br />
unseriöse Praktiken sein. Fragt die Ärzt*innen<br />
nach ihren Qualifikationen und Erfahrungen in<br />
Bezug auf den angestrebten Eingriff.<br />
5.<br />
AUF DIE CE-KENN-ZEICHNUNG<br />
ACHTEN<br />
Foto: focusandblur_stock.adobe.com<br />
Eine medizinische CE-Kennzeichnung bei<br />
Produkten ist auch in der Ästhetik ein Indiz<br />
für Qualität. Die entsprechenden Geräte und<br />
Materialien durchlaufen einen Zertifizierungsprozess,<br />
der durch Wirksamkeits- und Verträglichkeitsstudien<br />
gestützt ist. Bislang wurden<br />
auch Geräte mit einer rein kosmetischen CE<br />
oder einer CE entsprechend „China Export“ eingesetzt.<br />
Die medizinische CE erkennt man an<br />
vier Zahlen hinter den Buchstaben CE (zum Beispiel<br />
CE1234). Neu ab 2021 ist, dass Lasergeräte,<br />
aber auch Volumenfiller wie Hyaluronsäure für<br />
die Faltenunterspritzung eine medizinische CE-<br />
Kennzeichnung aufweisen müssen. Hintergrund<br />
ist die neue Verordnung des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates über Medizinprodukte, die<br />
ab dem 26.05.2021 zu geltendem Recht werden<br />
muss. Auch die amerikanische FDA- Zulassung,<br />
zusätzlich zur medizinischen CE, ist ein Qualitätsmerkmal.<br />
Sie ist allerdings in Deutschland<br />
nicht verpflichtend. (ao)<br />
Übersicht der Indikationen<br />
• Aknenarben<br />
• Altersflecken<br />
• Augenlidstraffung<br />
• Besenreiser<br />
• Faltenbehandlung<br />
• Fettabsaugung<br />
• Fettentfernung<br />
• Feuernarben<br />
• Haarentfernung<br />
• Hautstraffung<br />
• Krampfadern<br />
• Narben<br />
• Muskelaufbau<br />
• Rosacea<br />
(diffuse Rötungen<br />
und Äderchen<br />
im Gesicht)<br />
• Tattooentfernung<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
29
ENGLISH<br />
BEAUTY & WELLNESS<br />
5 Expert Tips for<br />
SAFER BEAUTY<br />
TREATMENTS<br />
A new German law came into effect on January 1, 2021, which aims to protect<br />
patients from unsafe cosmetic surgery. The revised ordinance on protection<br />
against the harmful effects of non-ionizing radiation (laser therapy) when used<br />
on humans stipulates that only specially-trained doctors may use devices for<br />
aesthetic reasons such as vascular removal, scar treatment, skin tightening or<br />
tattoo removal.<br />
1.<br />
GO TO A<br />
SPECIALIST<br />
From now on, only licensed doctors are<br />
allowed to use the mentioned devices for cosmetic<br />
procedures and they must have special<br />
training. The only exception being hair removal.<br />
Those who perform the treatment must be<br />
able to deal with possible complications. They<br />
should also be able to prescribe medication if<br />
necessary. Non-invasive and minimally-invasive<br />
procedures, like hair removal, are low-risk<br />
and are exempt from the new regulations.<br />
Other procedures, like the ones listed above,<br />
require a doctor, as they can anticipate potential<br />
complications and prescribe medication<br />
if necessary. Be sure to check that the doctor<br />
has the relevant certificates, though, demonstrating<br />
the requisite specialist knowledge.<br />
2.<br />
USE COMMON<br />
SENSE<br />
Cosmetic studios, beauty institutes and sometimes<br />
hairdressing salons lure you with cheaper prices.<br />
Voucher and discount websites also advertise<br />
questionable offers for aesthetic interventions<br />
that should definitely be avoided. An aesthetic<br />
intervention has a certain value, which is reflected<br />
in the materials and equipment used. It makes a<br />
difference whether suppliers get their products<br />
from debatable internet sources or from reputable<br />
sources that certify their devices and materials.<br />
The specialized training of doctors, the costs for<br />
device maintenance, hygiene and documentation<br />
standards are also included in the treatment.<br />
3.<br />
BE CRITICAL ON THE INTER-<br />
NET AND SOCIAL MEDIA<br />
Unrealistic ideals of beauty are being created<br />
on the Internet, especially on social media,<br />
which establish the “inflatable lip” or the<br />
“gladiator‘s chest” as the norm. This increases<br />
pressure on young people, in particular, to look<br />
a certain way. Doctors should primarily attract<br />
attention through their presence at specialist<br />
congresses and not through their Instagram or<br />
TikTok activities. Therefore, inform yourself not<br />
only via colorful social media channels, but<br />
also on the website of the provider. Here you<br />
should find everything about techniques, devices<br />
and materials used. It should also be clear<br />
who will treat you later. Controlled platforms<br />
like Jameda can be helpful here.<br />
30 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
BEAUTY & WELLNESS<br />
4.<br />
FORM AN OPINION DURING A<br />
CONSULTATION<br />
Reputable providers always offer a detailed<br />
consultation and, if necessary, carry out a<br />
skin analysis. You should be suspicious if<br />
confronted with special offers or excessive<br />
discounts. Promises that sound all too sweet<br />
regarding the result can also be an indication<br />
of dubious practices. Asks the doctors about<br />
their qualifications and experience in relation<br />
to the intended procedure.<br />
5.<br />
PAY ATTENTION TO THE<br />
CE MARKING<br />
A medical CE mark for products is also an<br />
indication of quality in terms of aesthetics.<br />
The corresponding devices and materials go<br />
through a certification process that check<br />
for effectiveness as well as tolerances. So<br />
far, devices with a purely cosmetic CE or a<br />
CE corresponding to „China Export“ have also<br />
been used. The medical CE can be recognized<br />
by the four numbers behind the letters<br />
CE (for example CE1234). As of 2021 laser<br />
devices, but also volume fillers such as hyaluronic<br />
acid for wrinkle injections must have<br />
a medical CE mark, according to the new<br />
regulation of the European Parliament and<br />
the Council on medical devices, applicable by<br />
law from May 26th, 2021. The American FDA<br />
approval, in addition to the medical CE, is a<br />
quality feature. However, it is not mandatory<br />
in Germany. (ao,sw)<br />
Foto: dream@do_stock.adobe.com<br />
Overview of the indications<br />
• acne scars<br />
• age spots<br />
• eyelid lifts<br />
• fat removal<br />
• burn scars<br />
• hair removal<br />
• liposuction<br />
• muscle building<br />
• rosacea (diffuse<br />
redness and veins<br />
on the face)<br />
• scars<br />
• skin tightening<br />
• spider veins<br />
• tattoo removal<br />
• varicose veins<br />
• wrinkle treatment<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
31
HEALTH & BEAUTY BOX<br />
HEALTH & BEAUTY BOX<br />
Orthomol Beauty for Men<br />
Ganz schön männlich! Auch wenn Männer<br />
mit dem Alter immer attraktiver werden, geht<br />
auch am männlichen Gesicht die Zeit nicht<br />
spurlos vorbei. Die Haut verliert mit den Jahren<br />
an Elastizität, Spannkraft und Feuchtigkeit<br />
und daher ist es wichtig, sie zu pflegen und<br />
vor allem auch die unteren Hautschichten von<br />
innen mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.<br />
Genau hier setzt Orthomol Beauty for Men an.<br />
Ausgewählte Inhaltsstoffe wie die Kombination<br />
aus Kollagen und Hyaluronsäure sowie der<br />
innovative Phytamin-Q10-Komplex und weitere<br />
Vitamine für Haut, Haare und Nägel unterstützen<br />
die Männerhaut dabei, sich dem Alter zu<br />
stellen.<br />
Packungsgröße 30 Fläschen, UVP: 84,00 Euro,<br />
erhältlich exklusiv in der Apotheke<br />
Butcher’s Son Shaving Foam Well Done<br />
Dieser Rasierschaum bereitet mit feuchtigkeitsspendenden<br />
und pflegenden Komponenten - wie<br />
etwa Avocadoöl - die Haut optimal auf die Rasur<br />
vor. Er pflegt mit natürlichen Inhaltsstoffen und<br />
duftet nach Zedernholz, Oud und Vetiver - kraftvoll<br />
und belebend. Für eine spürbar glatte und<br />
gepflegte Haut auch nach der Rasur.<br />
200 ml für 2,59 Euro (UVP) in ausgewählten<br />
Drogeriemärkten<br />
Butcher’s Son Calm Down After Shave Balm<br />
Foto: Drobot Dean_stock.adobe.com<br />
Damit sich die Haut nach der Rasur<br />
wieder beruhigen kann, ist das zusätzliche<br />
Auftragen eines After Shave<br />
Balm unerlässlich. Das BUTCHERS´S<br />
SON CALM DOWN AFTER SHAVE<br />
BALM pflegt die Haut besonders<br />
intensiv und zieht schnell ein, ohne<br />
zu fetten. Natürliches Hamamelis-<br />
Destillat und Ginkgo-Extrakt sowie<br />
Pro Vitamin B5 und Glycerin beruhigen<br />
die Haut im Handumdrehen.<br />
150 ml für 4,99 Euro (UVP) in<br />
ausgewählten Drogeriemärkten<br />
32 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
Murnauers Bachblüten Original-Tropfen<br />
Wir befinden uns momentan in herausfordernden<br />
Zeiten, die zweifelsohne auf das Gemüt schlagen. Es<br />
ist sehr wichtig, in Situationen, in denen man unsicher,<br />
überlastet oder unausgeglichen ist, nach einer geeigneten<br />
Lösung zu suchen. Bei Stress, Antriebslosigkeit,<br />
innerer Unruhe und Konzentrationsschwäche können<br />
die ORIGINAL Bachblüten unterstützen.<br />
Vier Tropfen in ein Glas Wasser geben und über den<br />
Tag verteilt trinken, oder direkt auf die Zunge träufeln,<br />
mit und ohne Alkohol erhältlich.<br />
20 ml für 16,55 Euro (UVP) in ausgewählten Apotheken<br />
HEALTH & BEAUTY BOX<br />
Murnauers Bachblüten Original-Bonbons<br />
Stress jetzt einfach weglutschen! Menschen in<br />
besonders emotional aufwühlenden Alltagssituationen<br />
können mit diesen wohlschmeckenden<br />
Bonbons mit einem ausgesuchten Bachblütenkomplex<br />
nach Dr. Bach schnell und unkompliziert dem<br />
Stress entgegenwirken – auch unterwegs, am Arbeitsplatz<br />
oder in der Schule.<br />
Die Bonbons sind ohne Alkohol und ohne Zucker hergestellt<br />
und daher auch für Diabetiker geeignet. Bei<br />
Bedarf 1-2 Bonbons pro Stunde. Kann bei übermäßigem<br />
Verzehr abführend wirken<br />
50 g für 7,59 Euro (UVP) in ausgewählten Apotheken<br />
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ein gesundes Wachstum braucht. Kombiniert mit wertvollen<br />
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für 32,90 Euro auf<br />
www.dunatura.de<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
33
#Diversity<br />
#Inventingforlove
MSD.PARTNER.HIV.<br />
DE-NON-01381<br />
MSD Sharp & Dohme GmbH, Lindenplatz 1, 85540 Haar<br />
www.msd.de
GESELLSCHAFT<br />
Interviews: Torsten Schwick<br />
ANNEHMEN UND<br />
ERINNERN<br />
MIT STERBEN UND TRAUER<br />
LEBEN LERNEN<br />
Wir alle müssen irgendwann den letzten Weg gehen. Und auch über den Abschied<br />
geliebter Menschen müssen wir trauern. Jedoch sind Sterben und Tod unangenehme<br />
Themen, mit denen man sich lieber nicht befasst. Was aber, wenn wir aus unangenehm<br />
einmal ungewöhnlich machen und eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit<br />
von Leben zulassen?<br />
Was sind die häufigsten Krankheitsbilder,<br />
mit denen Menschen bei euch aufgenommen<br />
werden?<br />
Etwa 95 bis 96 Prozent der Menschen, die zu<br />
uns kommen, leiden an einer Tumorerkrankung.<br />
Andere an einer schweren Herz-Kreislauf-<br />
Diagnose wie etwa Lungenerkrankungen,<br />
Herzinsuffizienz und auch an neurologischen<br />
Erkrankungen. Und etwa ein Prozent im Jahr<br />
haben AIDS als Hauptdiagnose.<br />
Wie geht man mit den seelischen Bedürfnissen<br />
der Bewohner*innen um? Was sind die Themen,<br />
über die Patient*innen am meisten sprechen?<br />
Es gibt Bewohner*innen, die ganz offen thematisieren,<br />
dass sie Angst vorm Sterben haben.<br />
Oder sie fragen sich, wie die Art und Weise sein<br />
wird, wie sie sterben werden. Viele machen sich<br />
„ES IST NICHT SO, DASS DIE MEN-<br />
SCHEN PERMANENT ÜBER IHR<br />
STERBEN UND IHREN TOD SPRE-<br />
CHEN. HIER FINDET SEHR VIEL<br />
LEBEN UND AUSTAUSCH ÜBER<br />
ALLTÄGLICHKEITEN STATT.“<br />
Foto: Hendrik Lüders<br />
Melanie Fischer<br />
ist stellvertretende<br />
Leiterin des Hamburg<br />
Leuchtfeuer Hospiz. Mit<br />
etwa 40 festangestellten<br />
Mitarbeiter*innen<br />
und rund 80 ehrenamtlichen<br />
Unterstützer*innen<br />
begleitet die Einrichtung<br />
über das Jahr etwa 100-<br />
110 Bewohner*innen.<br />
Sorgen darüber, wie es den Liebsten geht, die<br />
sie zurücklassen. Einige hadern auch damit,<br />
Chancen im Leben verpasst zu haben.<br />
Wir versuchen, den Sorgen sehr offen zu<br />
begegnen und ins Gespräch zu gehen. Dabei<br />
unterstützen wir vor allem durch intensive<br />
Begleitung, denn die Ängste und Sorgen der Bewohner*innen<br />
sind auch ein Stück weit selbst<br />
auszuhalten. Genau in dieser Situation sind<br />
wir an deren Seite. Es ist aber nicht so, dass<br />
die Menschen permanent über ihr Sterben und<br />
ihren Tod sprechen. Hier findet sehr viel Leben<br />
und Austausch über Alltäglichkeiten statt. Über<br />
Dinge, die die Bewohner*innen in der Vergangenheit<br />
erlebt haben, über Reisen oder die<br />
familiären Begebenheiten.<br />
36 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
GESELLSCHAFT<br />
Foto: motortion_stock.adobe.com<br />
Ist die Arbeit für dich manchmal<br />
belastend?<br />
Es gibt Situationen im Haus, die<br />
einem näher gehen als andere.<br />
Aber diesen besonderen<br />
Lebensweg der Bewohner*innen<br />
ein Stück weit mit begleiten zu<br />
dürfen, erlebe ich wirklich als ein<br />
Geschenk. Wir sind hier so gut<br />
aufgestellt im Austausch mit<br />
dem Team und Kooperationspartner*innen.<br />
Wir können die<br />
Bewohner*innen, die hier leben,<br />
und auch die An- und Zugehörigen<br />
individuell und selbstständig<br />
begleiten, so gut es geht. Ich kann<br />
sagen, es ist eine tolle Arbeit,<br />
auch wenn es ein schweres Thema<br />
betrifft, über das man so nicht<br />
öffentlich spricht.<br />
Stimmt es, dass sich manche<br />
Leute, während sie bei euch sind,<br />
auch wieder erholen, also nicht<br />
sterben?<br />
Das kommt vor, ja. Im Jahr 2020<br />
waren es beispielsweise sechs<br />
Bewohner*innen, die wieder<br />
ausgezogen sind. Aus welchen<br />
Gründen auch immer stabilisieren<br />
sie sich während ihrer Erkrankung<br />
und Aufenthaltes hier bei uns.<br />
Dem Tod sozusagen von der<br />
Schippe gesprungen. Das stelle<br />
ich mir schwierig vor!<br />
Das ist tatsächlich gar nicht<br />
immer so einfach für die Menschen.<br />
Sie kommen hierher, weil<br />
sie bewusst die Entscheidung<br />
getroffen haben, an den Ort zu<br />
ziehen, an dem sie ihre verbleibende<br />
Lebenszeit verbringen und<br />
sterben werden. Diesen geschützten<br />
Ort wieder verlassen zu<br />
müssen, in die eigene Häuslichkeit<br />
oder in ein anderes Netzwerk<br />
oder eine Pflegeeinrichtung zu<br />
gehen, braucht gute Vorbereitung.<br />
Ein Teil dieser Arbeit ist es, diese<br />
geschenkte Zeit anzunehmen und<br />
sie zu akzeptieren.<br />
Hamburg Leuchtfeuer Hospiz<br />
Betty-Heine-Stieg 4,<br />
20359 Hamburg<br />
Telefon: 040 – 31 77 80-0<br />
hospiz@hamburg-leuchtfeuer.de<br />
ZUR GESCHICHTE<br />
DER ORGANISATION:<br />
Die Hamburger<br />
Organisation<br />
Leuchtfeuer<br />
wurde 1994 aus<br />
dem Kontext der<br />
Aidshilfe heraus<br />
gegründet. Daraus<br />
ist mittlerweile ein<br />
großes Netzwerk<br />
entstanden, das<br />
auf verschiedenen<br />
Ebenen dazu beiträgt,<br />
den Umgang<br />
mit unterschiedlichen<br />
Lebensentwürfen,<br />
Leben,<br />
Krankheit, Sterben,<br />
Tod und Trauer<br />
menschlicher und<br />
menschenwürdiger<br />
zu gestalten und<br />
dafür ein verändertes<br />
Bewusstsein in<br />
der Bevölkerung zu<br />
schaffen.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
37
GESELLSCHAFT<br />
Den wenigsten Bewohner*innen<br />
im Hospiz ist<br />
diese zusätzliche Zeit<br />
beschert und nach dem<br />
Sterben folgt der Tod. Viele<br />
von ihnen hinterlassen<br />
Angehörige, die um sie<br />
trauern werden – ein Prozess,<br />
der sehr schmerzhaft,<br />
individuell, aber auch sehr<br />
inspirierend sein kann.<br />
Foto: bramgino_stock.adobe.com<br />
Wann melden sich die Menschen bei euch?<br />
Die Betroffenen melden sich in der Regel, wenn<br />
ein/e Liebst*e/r gerade gestorben ist und sie<br />
merken, dass sie Unterstützung brauchen.<br />
Andere melden sich erst nach einem Jahr oder<br />
mehreren Jahren, weil ein Verlust, der schon<br />
weiter zurückliegt, jetzt Platz und Aufmerksamkeit<br />
braucht.<br />
Gibt es universelle Themen, die in einer<br />
Begleitung immer wieder aufkommen?<br />
Bei vielen ist das Kernthema, wie man sich<br />
an den Menschen, der einem zu Lebzeiten so<br />
bedeutsam war, weiter erinnern kann. Und wie<br />
kann die Person in meinem weiteren Leben<br />
einen Platz bekommen, sodass es auch hilfreich<br />
ist. In den Gesprächen erörtern wir, wer<br />
der Mensch war, der verstorben ist. Was für<br />
einen Einfluss hat er auf mein Leben gehabt?<br />
Welche wunderbaren Geschichten möchte<br />
ich bewahren? Wer bin ich geworden, dadurch<br />
dass es diesen Menschen gab.<br />
Abschied ist auch ein Thema. Hatte ich die<br />
Möglichkeit, mich zu verabschieden? Konnten<br />
wir uns noch einmal besprechen, ist noch<br />
etwas offengeblieben? Hier können wir Wege<br />
suchen, um das noch zu sagen, was man<br />
gerne gesagt hätte. Man kann in eine Art<br />
Dialog treten und in einer ruhigen Minute den<br />
Foto: Hendrik Lüders<br />
Peggy Steinhauser<br />
leitet das Lotsenhaus<br />
von Hamburg<br />
Leuchtfeuer – ein<br />
bundesweit einmaliges<br />
Projekt, da es<br />
unter einem Dach die<br />
Bereiche Bestattung,<br />
Bildung und Trauerbegleitung<br />
vereint.<br />
Verstorbenen noch einmal mitteilen, was man<br />
fühlt, etwa in Form eines Briefs. Die Frage ist:<br />
Wie kann ich mich von den Verstorbenen verabschieden<br />
und sie gleichzeitig bewahren?<br />
Und wie hilft das den Hinterbliebenen?<br />
Vor einigen Jahrzehnten galt es, die Toten<br />
möglichst loszulassen. Es geht aber vielmehr<br />
darum, wie wir eine Verbindung zu den<br />
Verstorbenen so gestalten können, dass sie<br />
uns förderlich ist für das Weiterleben. Was<br />
wir erleben, ist, dass je mehr wir darüber<br />
nachdenken, was uns der Verstorbene bedeutet<br />
hat, desto eher geht die Energiekurve<br />
nach oben, wenn ich diese Dinge in meine<br />
Erinnerung zurückhole.<br />
38 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
GESELLSCHAFT<br />
Kann man sich auf Trauer vorbereiten?<br />
Da bin ich mir nicht sicher. Ich glaube nicht,<br />
dass fleißiges Üben dazu führt, dass man<br />
nachher besser trauern oder weniger fühlen<br />
kann. Was ich aber schon glaube, ist, dass<br />
ich mir einiges nach dem Tod eines geliebten<br />
Menschen erleichtere, wenn ich mich zuvor mit<br />
Endlichkeit befasst habe. Wenn wir uns trauen,<br />
das miteinander zu besprechen, ohne gleich in<br />
Panik zu geraten, wenn wir darüber reden.<br />
„AUCH IN ZEITEN, WO NICHT DER<br />
TOD NAHT, WO WIR VERLIEBT UND<br />
GUTER DINGE UND FRÖHLICH<br />
MITEINANDER SIND, KANN MAN<br />
IMMER MAL DARÜBER SPRECHEN,<br />
DASS DIE DINGE ENDLICH SIND.“<br />
Das kann einige große Fragezeichen vermeiden:<br />
Tue ich gerade das Richtige? Hätte<br />
mein/e Liebste*/r das so gewollt? Tue ich<br />
gerade etwas, ohne zu wissen, ob es ihm oder<br />
ihr wichtig gewesen ist?<br />
Man kann sich also schon in gewisser Weise<br />
vorbereiten, um nicht so komplett unerwartet<br />
überrascht zu werden. Das gibt auch<br />
Sicherheit. Man kann zwar die Emotionen<br />
nicht vorbereiten, wir können aber mutiger<br />
werden, sie zuzulassen und sie uns gegenseitig<br />
zuzugestehen. Wenn ich keine Angst<br />
vor intensiven Emotionen habe, dann kann<br />
ich auch besser aushalten, wenn jemand, den<br />
man liebt, verstirbt.<br />
Was hast du persönlich durch deine<br />
Arbeit gelernt?<br />
Auch in Zeiten, wo nicht der Tod naht, wo wir verliebt<br />
und guter Dinge und fröhlich miteinander<br />
sind, kann man immer mal darüber sprechen,<br />
dass die Dinge endlich sind. Meine Erfahrung ist,<br />
dass, wenn wir uns das trauen, die Begegnungen<br />
in unserem Leben intensiver sind, weniger oberflächlich.<br />
Das kann nur gut sein.<br />
Ich glaube, Beziehungen sind dann gut, wenn<br />
man über das reden kann, was man sich<br />
sonst nicht traut zu sagen oder zu fragen.<br />
Wenn wir solche Hürden nehmen, finden<br />
Begegnungen noch einmal ganz anders<br />
statt. Das lässt mich immer ganz inspiriert<br />
aus Begleitungen gehen. Es gibt nie nur die<br />
Leidseite, sondern immer die vielen anderen<br />
Aspekte, die den Menschen ausmachen. Oder<br />
die vielen Strategien, die sie mitbringen, um<br />
ihr Leben zu meistern. Das finde ich eher bereichernd<br />
als eingrenzend.<br />
Hamburg Leuchtfeuer Lotsenhaus<br />
Bestattung – Bildung – Trauerbegleitung<br />
Museumstraße 31<br />
22765 Hamburg<br />
Telefon: 040 – 39 80 67 4-0<br />
lotsenhaus@hamburg-leuchtfeuer.de<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
39
SOCIETY<br />
ENGLISH<br />
Interviews: Torsten Schwick<br />
ACCEPTING & REMEMBERING<br />
LEARNING TO LIVE WITH DYING AND GRIEF<br />
We all have to walk the last path at some point. And we must also mourn when we<br />
say goodbye to loved ones. However, dying and death are uncomfortable topics one<br />
would rather not deal with. But what if we turn discomfort into simply unusual and<br />
allow ourselves to grapple with the finiteness of life? We sat down with Melanie<br />
Fischer and Peggy Steinhauser to talk about how their experiences working in<br />
hospice and end-of-life care.<br />
How do you deal with the mental needs of the<br />
residents? What are the topics that patients<br />
talk about the most?<br />
There are residents who openly address the fact<br />
that they are afraid of dying. Or they wonder<br />
what the actual experience of death feels like.<br />
Many worry about how the loved ones they<br />
leave behind are doing. Some also struggle<br />
with having missed opportunities in life.<br />
We try to face the worries very openly and<br />
to talk to them. And we primarily support<br />
this through intensive support, because the<br />
residents have to endure the fears and worries<br />
themselves to a certain extent. Precisely in<br />
this situation we are at their side.<br />
But it is not the case that the residents constantly<br />
talk about their dying and death. There<br />
is a lot of life and exchange about everyday life<br />
here. About things that they have experienced<br />
in the past, about travels or family events.<br />
Is it true that some people recover while they<br />
are with you, that is, do not die?<br />
It happens, yes. In 2020, for example, there<br />
were six residents who moved out again. For<br />
whatever reason they stabilize during their<br />
illness and stay here with us. It‘s actually not<br />
always that easy for people. They come here<br />
because they made a conscious decision<br />
to move to the place where they will spend<br />
the remainder of their lives and die. Having<br />
to leave this protected place again, to go to<br />
Foto: Hendrik Lüders<br />
Melanie Fischer<br />
is the deputy head of the<br />
Hamburg Leuchtfeuer<br />
Hospiz. With around 40<br />
permanent employees<br />
and around 80 volunteer<br />
supporters, the facility<br />
accompanies about<br />
100-110 residents over<br />
the year.<br />
your own home or to another network or care<br />
facility, requires good preparation. Part of this<br />
work is to accept this given time.<br />
Is the work sometimes stressful for you?<br />
There are situations in the house that are closer<br />
to you than others. But I really experience it as<br />
a gift to be able to accompany this special life<br />
path of the residents a little. We are so well<br />
positioned here to communicate with the team<br />
and cooperation partners. We can really support<br />
those who live here, as well as their relatives,<br />
individually and independently, as best we can.<br />
I can say it‘s a great job, even if it‘s a tough topic<br />
that you don‘t talk about so publicly.<br />
Hamburg Leuchtfeuer Hospiz<br />
Betty-Heine-Stieg 4, 20359 Hamburg<br />
Telephone: 040 – 31 77 80-0<br />
info@hamburg-leuchtfeuer.de<br />
40 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
SOCIETY<br />
Foto: motortion_stock.adobe.com<br />
ON THE HISTORY OF THE<br />
ORGANIZATION:<br />
The Hamburg-based<br />
organization Leuchtfeuer<br />
was founded in 1994 in the<br />
context of the AIDS Hilfe<br />
Initiative. A large network<br />
has since emerged, which<br />
at various levels contributes<br />
to making the handling of<br />
different life scenarios such<br />
as illness, dying, death and<br />
mourning more humanely.<br />
They also work to reframe<br />
the conversation and raise<br />
awareness for these topics.<br />
Are there universal topics that keep coming<br />
up in grief counseling?<br />
For many, the core issue is how to continue to<br />
remember the person who was so important<br />
to you during your lifetime. And how can the<br />
person get a place in my further life so that<br />
it is helpful too. In these conversations, we<br />
discuss who the person who died was. What<br />
influence have they had on my life? Who did I<br />
become because these people existed?<br />
Farewell is also an issue. Did I have the opportunity<br />
to say goodbye? Here we can look for<br />
ways to say what one would have liked to say.<br />
You can enter into a kind of dialogue and, in a<br />
quiet minute, tell the deceased again what you<br />
are feeling, for example in the form of a letter.<br />
Can you prepare for grief?<br />
I’m not sure. I don‘t think that diligent practice<br />
will make you grieve better or feel less<br />
afterwards. But what I do believe is that the<br />
moment I deal with the finite nature of life, it<br />
makes things easier after death.<br />
„EVEN IN TIMES WHEN DEATH IS<br />
NOT NEAR, WHEN WE ARE IN LOVE<br />
AND IN GOOD SPIRITS AND HAPPY<br />
WITH EACH OTHER, YOU CAN AL-<br />
WAYS TALK ABOUT THE FACT THAT<br />
THINGS ARE FINITE.“<br />
Foto: Hendrik Lüders<br />
Peggy Steinhauser<br />
heads the Lotsenhaus<br />
of Hamburg Leuchtfeuer<br />
– a project that is<br />
unique in Germany, as<br />
it combines education<br />
and planning of funeral<br />
arrangements and grief<br />
counseling, all under<br />
one roof.<br />
You can‘t prepare the emotions, but we can<br />
be more courageous to allow them to happen<br />
and to allow them to happen to each other. If<br />
I‘m not afraid of intense emotions, then I can<br />
endure better when someone I love dies.<br />
What did you personally learn from your work?<br />
Even in times when death is not near, when we<br />
are in love and in good spirits and happy with<br />
each other, you can always talk about the fact<br />
that things are finite. My experience is that if<br />
we dare to do this, the encounters in our life<br />
are more intense, less superficial. That can<br />
only be good. (translation: ts,sw)<br />
Hamburg Lotsenhaus<br />
Funerals - Education - Bereavement Support<br />
Museumstr. 31, 22765 Hamburg<br />
Telephone: 040 – 39 80 67 4-0<br />
lotsenhaus@hamburg-leuchtfeuer.de<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
41
SEXUELLE GESUNDHEIT<br />
SCHLAU ZU HIV<br />
Interview: Christian Knuth<br />
THERAPIEVERSAGEN:<br />
DER HERZINFARKT IN DER<br />
HIV-BEHANDLUNG<br />
Foto: UK Bonn<br />
Prof. Dr. Jürgen Rockstroh, Leiter der Ambulanz für<br />
Infektiologie & Immunologie am UK Bonn<br />
Ziel jeder medikamentösen HIV-Therapie ist die<br />
dauerhafte Unterdrückung der Virusvermehrung<br />
im Körper. Da sich das Virus aber im Zeitverlauf<br />
verändert und Mutationen entstehen, kann<br />
es sein, dass Arzneimittel gegen das HI-Virus<br />
ihre Wirksamkeit verlieren. Das Virus hat dann<br />
Resistenzen ausgebildet und kann sich – weil<br />
unempfindlich gegen die laufende Therapie –<br />
wieder vermehren. Wie Resistenzen entstehen,<br />
wie hoch unter modernen Regimen das Risiko<br />
eines Therapieversagens ist, und warum es so<br />
wichtig ist, Resistenzbildungen zu vermeiden,<br />
erklärt Professor Dr. Jürgen Rockstroh.<br />
Beginnt man heute mit einer HIV-Therapie,<br />
wird das HI-Virus vor der Auswahl des Therapieregimes<br />
auf Resistenzen untersucht.<br />
Dabei hat die Person doch noch gar keine<br />
Arzneimittel gegen die Infektion genommen.<br />
Warum wird das gemacht?<br />
Es wird nach den Leitlinien für die HIV-<br />
Therapie ein genotypischer Resistenztest<br />
durchgeführt, um festzustellen, ob eine<br />
Ansteckung mit HIV-Varianten vorliegt, die<br />
möglicherweise Medikamentenresistenzen<br />
beherbergen. Statistisch sind diese<br />
Untersuchungen kosteneffektiv, wenn bei<br />
etwa fünf Prozent der Patient*innen Resistenzen<br />
auftreten. Tatsächlich werden solche<br />
Mutationen bei ungefähr neun bis zehn Prozent<br />
gefunden. Es gibt allerdings zu diesen<br />
Resistenztests auch kritische Stimmen, weil<br />
die Ersttherapie heute im Wesentlichen auf<br />
Integrasehemmern aufbaut und zu diesen so<br />
gut wie keine resistenten Mutationen gefunden<br />
werden. Dennoch ist es aber prinzipiell<br />
gut zu wissen, welche Mutationen vorliegen,<br />
um zum Beispiel bei einem Therapiewechsel<br />
vorbereitet zu sein. Unter erfolgreicher antiretroviraler<br />
Therapie ist es heutzutage sehr<br />
schwer, genug Viren für eine genotypische<br />
Resistenztestung im Blut zu finden.<br />
Wie häufig treten heute Resistenzen auf,<br />
was sind die Gründe dafür, und gibt es Unterschiede<br />
bei den verschiedenen Wirkstoffen?<br />
Wenn es im Verlauf der Therapie bei den Routinechecks<br />
zu einem Anstieg der Virenlast<br />
käme, würde ebenfalls ein genotypischer<br />
Resistenztest gemacht, um festzustellen,<br />
ob eventuell eine Mutation stattgefunden<br />
hat, die die Wirksamkeit eines Wirkstoffs der<br />
Therapie vermindert. Das passiert heute aber<br />
sehr viel seltener als früher. Dennoch: Wie<br />
eben erwähnt, sind bei beinahe zehn Prozent<br />
der Patient*innen therapierelevante Mutatio-<br />
42 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
SEXUELLE GESUNDHEIT<br />
Foto: Camilo Jimenez / Unsplash / CC0<br />
nen festzustellen. Das bedeutet aber nicht,<br />
dass jede Mutation dazu führt, dass keine<br />
wirksame Kombinationstherapie zusammengestellt<br />
werden kann. Die schon angesprochenen<br />
Integrasehemmer besitzen heute so<br />
eine hohe genetische Barriere, dass es selbst<br />
bei einem Therapieversagen äußerst selten,<br />
sogar fast nie zu einer Mutation kommt. Die<br />
modernen Therapien sind so potent, dass<br />
wir insgesamt einen starken Rückgang der<br />
Resistenzen verzeichnen.<br />
Worauf ist zu achten, wenn man als Mensch<br />
mit HIV das Risiko für eine Resistenzentwicklung<br />
so gering wie möglich halten will,<br />
und was können Behandelnde tun, wenn es<br />
doch zum Therapieversagen kommt?<br />
Der wirksamste Schutz gegen Resistenzentwicklungen<br />
ist eine wirksame Therapie.<br />
Sie verhindert ja die Vermehrung des HI-Virus<br />
und Mutationen treten eben bei der Vermehrung<br />
von Viren auf. Unsere heutigen<br />
Therapien sind so robust, dass sie eigentlich<br />
ein Leben lang wirksam bleiben – wenn sie<br />
regelmäßig eingenommen werden. Es gibt<br />
aber auch Patienten, die Varianten des Virus<br />
haben, die gegen sehr viele der geläufigsten<br />
Wirkstoffe resistent sind. Zum Beispiel Langzeitpositive,<br />
die mit den ersten Monotherapien<br />
behandelt wurden. Aber auch da gab es<br />
2020/2021 einen Durchbruch, weil neue Wirkstoffe<br />
zugelassen werden, gegen die es noch<br />
keinerlei Resistenzen geben kann. Also kann<br />
jetzt auch bei den sehr wenigen Fällen des<br />
breiten virologischen Versagens (Mehrklassenresistenz)<br />
eine wirksame Kombination<br />
zusammengestellt werden.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
43
SEXUAL HEALTH<br />
ENGLISH<br />
SMART ABOUT HIV<br />
Interview: Christian Knuth<br />
THERAPY FAILURE -<br />
THE HEART ATTACK OF HIV TREATMENT<br />
The aim of any drug therapy for HIV is the permanent suppression of the virus<br />
replication in the body. However, since the virus changes over time and mutations<br />
develop, drugs against HIV may lose their effectiveness. The virus then develops a<br />
resistance and – because it is no longer responsive to the current therapy – it can<br />
multiply again. We sat down with Professor Dr. Jürgen Rockstroh to discuss how drug<br />
resistance develops, how high the risk of therapy failure is under modern treatment<br />
regimens and why it is so important to avoid the development of resistance.<br />
If you start HIV therapy today, the virus is<br />
examined for resistance before the therapy<br />
regimen is selected. Why is this so?<br />
A genotypic resistance test is carried out<br />
according to the guidelines for HIV therapy<br />
to determine whether there is an infection<br />
with HIV variants that may harbor drug<br />
resistance. However, there are also critical<br />
voices about these resistance tests,<br />
because the first treatment regimen today<br />
is essentially based on integrase inhibitors<br />
and virtually no resistant mutations are<br />
found for these. Nevertheless, in principle<br />
it is good to know which mutations are<br />
present in order to be prepared for a change<br />
of therapy, for example.<br />
How often do resistances occur today?<br />
What are the reasons for this, and are there<br />
differences between the various active<br />
ingredients?<br />
If the viral load increased during the course<br />
of the therapy during the routine checks,<br />
a genotypic resistance test would also be<br />
carried out to determine whether a mutation<br />
has possibly taken place that reduces the<br />
effectiveness of an active ingredient in the<br />
therapy. But that happens much less often<br />
today than in the past. Modern therapies are<br />
so potent that overall we have seen a sharp<br />
decline in resistance.<br />
As a person with HIV, what should you watch<br />
out for if you want to keep the risk of developing<br />
resistance as low as possible?<br />
The most effective protection against the<br />
development of resistance is an effective<br />
therapy. It prevents the HIV virus from multiplying<br />
and mutations occur when viruses<br />
multiply. Our therapies today are so robust<br />
that they can actually remain effective for a<br />
lifetime – if taken regularly.<br />
Photo: UK Bonn<br />
Professor<br />
Dr. Jürgen<br />
Rockstroh<br />
Head of the<br />
Infectious<br />
Disease &<br />
Immunology<br />
Clinic at the<br />
UK Bonn<br />
44 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
ALTER FALTER!<br />
STUDIE ÜBER FETISCHE DER Ü60<br />
VERÖFFENTLICHT<br />
SEXUALITÄT<br />
Foto: blackday_stock.adobe.com<br />
Viele Männer machen<br />
sich Gedanken darüber,<br />
ob sie im Alter noch Sex<br />
haben werden. Manche<br />
fühlen sich ab einem<br />
gewissen Alter sogar<br />
so unsicher, dass sie<br />
sexuelle Begegnungen<br />
komplett scheuen.<br />
Dabei wird berichtet, dass Sex die Lebensdauer<br />
verlängert, Beziehungen festigt und<br />
sogar die geistige und körperliche Gesundheit<br />
verbessert. Warum also wird Sex im Alter nicht<br />
stärker thematisiert?<br />
VIEL INTERESSE, ABER WENIGER<br />
SEXDRIVE<br />
Ein britischer Onlineshop befragte 2381<br />
Kund*innen, die älter als sechzig Jahre alt<br />
sind, um ihre sexuellen Begegnungen und<br />
Gewohnheiten besser zu verstehen. Es stellte<br />
sich heraus, dass 63 Prozent der Teilnehmer<br />
zugeben, mindestens einmal pro Woche über<br />
Sex nachzudenken, wobei 48 Prozent jedoch<br />
im vergangenen Jahr keine sexuellen Aktivitäten<br />
betrieben.<br />
Interessanterweise ist mehr als jeder Zehnte<br />
(11 Prozent) daran interessiert, neue sexuelle<br />
Beziehungen aufzubauen. Wäre daher eine App<br />
wie Grindr Senior einen Versuch wert? Beim<br />
Sexdrive allerdings sieht es anders aus: Nur 6<br />
Prozent bestätigen einen Anstieg ihres Sexualtriebs.<br />
Trotz ihres Alters sind viele immer noch<br />
bestrebt, neue Erfahrungen zu machen. So<br />
möchte jeder Fünfte mit seinen derzeitigen<br />
Partner*innen neue Dinge ausprobieren.<br />
GRUPPENSEX, BONDAGE UND<br />
GOLDEN SHOWERS<br />
OnBuy.com stellte zudem fest, dass BDSM der<br />
beliebteste Fetisch bei den Ü60 ist. 63 Prozent<br />
der Befragten sind daran interessiert, mehr<br />
über Dinge wie Bondage, Züchtigung, Dominanz,<br />
Unterwerfung und Sadomasochismus zu<br />
erfahren und diese Praktiken auszuprobieren.<br />
Age Play ist die am zweithäufigsten erwünschte<br />
Spielart. Diese Form des Rollenspiels<br />
ermöglicht es ihnen, sich gegenseitig so zu<br />
behandeln, als wären sie jünger oder älter und<br />
scheint bei Menschen über 60 äußerst beliebt<br />
zu sein. Mit 58 Prozent der interessierten Befragten<br />
belegt Gruppensex den dritten Platz!<br />
Und 38 Prozent geben zu, dass sie eine Golden<br />
Shower mögen. (red)<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
45
CHEMSEX<br />
DAS BÖSE WORT MIT G<br />
Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Auf der Sexparty warten<br />
alle ungeduldig auf den einen Typen, der G mitbringt. Kaum ist er<br />
da und entkleidet, wird das Fläschchen rumgereicht. Jeder, der will,<br />
verabreicht sich eine abgemessene Dosis, entweder direkt auf die<br />
Zunge oder in einen Softdrink gemixt.<br />
Was danach passiert ist durchaus faszinierend:<br />
Wer davon genommen hat, ist nach kurzer Zeit<br />
gelöst, happy und enthemmt. Irgendwann aber<br />
lässt die Wirkung nach und es wird wieder eine<br />
Dosis genommen. Oder dazu ein Vodka-Longdrink<br />
getrunken. Oder eine Line Koks gezogen.<br />
Oder alles zusammen. Teilweise geht es das<br />
ganze Wochenende ohne Pause so weiter. Wie<br />
will man da noch einschätzen, wieviel zu viel ist?<br />
DEN ÜBERBLICK BEWAHREN<br />
Mischkonsum ist gefährlich. Jede Substanz<br />
wirkt bei jeder Person anders. Wenn verschiedene<br />
Substanzen in unterschiedlichen<br />
Dosierungen eingenommen werden, steigt das<br />
Risiko, im Rausch den Überblick darüber zu verlieren,<br />
wieviel man genommen hat.<br />
SCHNELL WIRD ÜBERDOSIERT<br />
Die Spanne zwischen einem als angenehm<br />
empfundenen Rausch und der Dosis, die<br />
schläfrige oder komatöse Zustände bei<br />
Konsument*innen verursacht, ist sehr gering.<br />
Zusammensetzung und Reinheit von GHB/GBL<br />
auf dem Schwarzmarkt kann nicht überprüft<br />
werden. Zu den bekannten Nebenwirkungen<br />
gehören Krämpfe, Bewegungsunfähigkeit, Verwirrtheit,<br />
Gedächtnisstörung, Schwindelgefühle<br />
und oder Erbrechen. Bei G gilt: Immer nur kleine<br />
Dosierungen nehmen.<br />
ACHTUNG LEBENSGEFAHR<br />
Wird G zusammen mit Alkohol, Opiaten oder<br />
anderen die Atmung beeinträchtigenden legalen<br />
und illegalen Drogen konsumiert, besteht<br />
Lebensgefahr. Bei mehreren Konsument*innen<br />
hat dieser Mischkonsum zu Atemlähmungen<br />
bis hin zum Erstickungstod geführt. Auch<br />
Menschen, die HIV-Medikamente einnehmen,<br />
müssen unbedingt aufpassen, da die in<br />
antiretroviralen Medikamenten enthaltenen<br />
Proteasehemmer die Wirkung von G zusätzlich<br />
verstärken. Bei akuten Symptomen darf die<br />
Person nicht alleine bleiben und es muss sofort<br />
ein Notarzt unter 112 gerufen werden. (ts,nr)<br />
Tipp: In einigen Ländern stellen Drogenberatungsstellen<br />
Tabellenblätter zum Download zur<br />
Verfügung. Darauf kann man die Namen aller<br />
Partyteilnehmer*innen festhalten und dokumentieren,<br />
wer, wann, was und wieviel genommen hat.<br />
Macht euch selbst eine solche Tabelle und sorgt<br />
dafür, dass eure Gäste ihren Konsum regelmäßig<br />
für die Dauer der Party aufschreiben.<br />
Achtung: Mit zunehmendem Konsum wird es<br />
schwieriger, genau darauf zu achten, was man<br />
aufschreibt. Bitte unbedingt auf Korrektheit der<br />
Eingaben achten. Am besten ihr entscheidet euch<br />
zuvor für einen Schriftführer.<br />
Steckbrief GHB/GBL:<br />
GHB (Gamma-Hydroxybutyrat)<br />
wird im Körper zum<br />
Botenstoff GABA umgewandelt.<br />
GBL (Gamma-Butyrolacton)<br />
und 1,4-Butandiol<br />
sind GHB-Vorläufersubstanzen,<br />
die vom Körper in GHB<br />
umgewandelt werden.<br />
Straßennamen:<br />
G, Liquid Extasy, Fantasy,<br />
K.O.-Tropfen<br />
Gegenmittel:<br />
Es gibt kein bekanntes<br />
Gegenmittel, weder zum<br />
akuten Runterkommen,<br />
noch zur Entwöhnung bei<br />
einer Entgiftung.<br />
Quellen: www.saferparty.ch/ghb-gbl.html, www.partypack.de/GHB-GBL.40.0.html<br />
46 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
Foto: Pcess609_stock.adobe.com<br />
CHEMSEX<br />
THE BAD WORD WITH G<br />
Perhaps this sounds familiar to you: at the sex party everyone<br />
is waiting impatiently for the one guy who brings some G.<br />
As soon as he is there and undressed, the bottle is passed<br />
around. Anyone who wants will be given a metered dose,<br />
either directly on the tongue or mixed into a soft drink.<br />
ENGLISH<br />
What happens afterwards is quite fascinating:<br />
whoever took it is quickly relaxed, happy<br />
and uninhibited. At some point, however, the<br />
effect wears off and another dose is taken.<br />
Or a long vodka drink. Or a line of coke. Or<br />
all together. Sometimes the whole weekend<br />
goes on like that without a break. How do you<br />
want to be able to determine how much is<br />
too much?<br />
KEEPING TRACK<br />
Mixed consumption is dangerous. Every<br />
substance works differently for every person.<br />
If different substances are consumed in different<br />
doses, the risk of losing track of how<br />
much you have taken increases.<br />
IT’S EASY TO OVERDOSE<br />
The gap between a high that is perceived as<br />
pleasant and the dose that causes sleepy or<br />
comatose conditions in consumers is very<br />
small. The composition and purity of GHB/<br />
GBL on the black market cannot be checked.<br />
Known side effects include cramps, immobility,<br />
confusion, memory problems, dizziness,<br />
and/or vomiting. The following rule applies to<br />
G: Always only take small doses.<br />
CAUTION: DANGER TO LIFE<br />
If G is consumed with alcohol, opiates or<br />
other legal and illegal drugs that impair<br />
breathing, there is a severe risk of death. For<br />
several consumers, this mixed consumption<br />
has led to respiratory paralysis and even<br />
suffocation. People who take HIV medication<br />
also have to be careful, because the protease<br />
inhibitors contained in antiretroviral medication<br />
additionally increase the effects of G.<br />
In the case of acute symptoms, the person<br />
must not be left alone and an emergency<br />
doctor must be called immediately. In Germany,<br />
the emergency number is 112. (ts,nr,sw)<br />
Tip: In some countries, drug advice centers have<br />
spreadsheets available for download. On it you<br />
can write the names of all party participants and<br />
document who took what, when and how much.<br />
Make your own spreadsheet and ensure that your<br />
guests regularly write down their consumption for<br />
the duration of the party.<br />
Warning: With increasing consumption, it becomes<br />
more difficult to pay close attention to what you<br />
write down. Please make sure that the entries are<br />
correct. It‘s best to choose a secretary beforehand.<br />
Profile GHB/GBL:<br />
GHB (gamma-hydroxybutyrate)<br />
is converted into<br />
the messenger substance<br />
GABA in the body. GBL<br />
(gamma-butyrolactone)<br />
and 1,4-butanediol are GHB<br />
precursors that the body<br />
converts to GHB.<br />
Street names:<br />
G, Liquid Ecstasy, Fantasy,<br />
K.O.-drops<br />
Antidote:<br />
There is no known antidote,<br />
neither for acute<br />
coming down, nor for<br />
weaning in case of detoxification.<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
47
ANZEIGE<br />
CORONA<br />
UND ANDERE SEXUELL<br />
ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN<br />
PANDEMIE TRIFFT EPIDEMIE<br />
Positiv oder negativ? Abstand halten oder Mund-Nasen-Bedeckung? Social<br />
Distancing oder Herdenimmunität? Noch immer beschäftigt uns nahezu nur ein<br />
Thema: die Erkrankung COVID-19 oder ihr Erreger SARS-CoV 2, ein Mitglied der<br />
Familie der Coronaviren.<br />
Seine schnelle Verbreitung durch enge<br />
soziale Kontakte, wie sie bisher bei uns<br />
üblich waren, und seine unterschiedlichsten<br />
Auswirkungen auf die Organe, machen ihn<br />
im Gegensatz zu seinen grippalen Artverwandten<br />
so gefährlich. Doch so paradox es<br />
im ersten Moment klingen mag, diese laute<br />
Pandemie hat aus medizinischer Sicht auch<br />
positive Seiten: Die verordneten Kontaktsperren<br />
wirken sich ebenso eindämmend<br />
auf den von der WHO als stille Epidemie<br />
bezeichneten Anstieg der sexuell übertragbaren<br />
Krankheiten (STIs) aus.<br />
Anders als bei Corona werden die sexuell<br />
übertragbaren Krankheiten - und dabei ist<br />
nicht in erster Linie das HI-Virus gemeint -<br />
noch immer aus Scham im Stillen behandelt.<br />
Die Zahl der Neuinfektionen mit Krankheiten<br />
durch Clamydien, Trichomonaden, Gonokokken<br />
oder den Syphilis-Erreger steigt seit<br />
Beginn der 2000er in Europa wieder rasant<br />
an. 376 Millionen neue Infektionen zählte<br />
die WHO allein letztes Jahr. Der Grund sind<br />
verbesserte Therapiemöglichkeiten, die viele<br />
Menschen unvorsichtiger werden lassen. Die<br />
Nutzung von Kondomen nimmt ab. Daher<br />
ist es umso wichtiger, sich bei der heute frei<br />
verfügbaren Sexualität regelmäßig testen zu<br />
lassen – unabhängig davon, ob man Symptome<br />
zeigt oder nicht. Denn viele dieser<br />
Geschlechtskrankheiten können asymptomatisch<br />
verlaufen oder auch bereits vor Auftreten<br />
von Symptomen ansteckend sein. Scham<br />
ist hier also definitiv ein falscher Berater.<br />
Gut beraten hingegen ist man beim Urologen<br />
seines Vertrauens oder man geht direkt zur<br />
Untersuchung in ein Labor. Hier ist auch eine<br />
anonyme Testung möglich. Bei einem positiven<br />
Ergebnis ist in Folge der Gang zu einem<br />
Arzt meist unumgänglich, denn unbehandelt<br />
können STIs schwerwiegende Folgen haben.<br />
INTERVIEW DR. HEIDRICH<br />
Stimmt es, dass das Coronavirus auch durch<br />
Stuhl beim Sex übertragen werden kann?<br />
Hierzu gibt es keine zuverlässigen Daten. Im<br />
Stuhl konnte das Virus nicht zuverlässig nachgewiesen<br />
werden. Beim Küssen kann das Virus<br />
in jedem Fall übertragen werden. Sex ohne<br />
Küssen ist für die meisten kaum denkbar, oder?<br />
Kann man sich auch ohne Symptome im Labor<br />
auf STI untersuchen lassen?<br />
Ja, natürlich. Erreger, die über sexuelle Handlungen<br />
übertragen werden, führen nicht<br />
48 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
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Foto: Diego Lonzano_unsplash.com<br />
zwangsläufig zu Symptomen. Man spürt nicht<br />
unbedingt, ob man infiziert wurde. Das macht<br />
sie auch so gefährlich. Pornodarsteller werden<br />
regelmäßig auf diese Erkrankungen untersucht,<br />
rein aus Prophylaxe.<br />
Welche schwerwiegenden Folgen können<br />
unbehandelte STIs haben?<br />
Hier handelt es sich nicht um einen einfachen<br />
Schnupfen. Die Folgen einer STI können vielfältig<br />
sein. Organschäden, vor allem massive<br />
Schäden des Nervensystems bis hin zum Tod<br />
sind bei unbehandelten Erkrankungen nicht<br />
selten. Daher bitte nicht schweigen, sondern<br />
handeln. Nur so lassen sich auch beispielsweise<br />
die laut WHO jährlich 12 Millionen Syphiliserkrankungen<br />
minimieren – 10 Fälle auf 100.000<br />
Einwohner allein in Deutschland.<br />
Immunsystem hat dem HI-Virus weniger<br />
entgegenzusetzen.<br />
Labor Dr. Heidrich & Kollegen MVZ GmbH<br />
Klinikweg 23, 22081 Hamburg<br />
(040) 97 07 999 - 0<br />
info@labor-heidrich.de<br />
www.labor-heidrich.de<br />
Dr. Jens Heidrich<br />
Facharzt für<br />
Laboratoriumsmedizin<br />
und<br />
Hämostaseologie<br />
Ist es richtig, dass eine unbehandelte<br />
STI die Wahrscheinlichkeit erhöht, an HIV<br />
zu erkranken?<br />
Das ist durchaus richtig. Ein geschwächtes<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
49
ADVERTORIAL<br />
ENGLISH<br />
CORONA AND OTHER SEXUALLY<br />
TRANSMITTED DISEASES<br />
PANDEMIC MEETS EPIDEMIC<br />
Positive or negative? Avoiding contact or covering your nose and mouth? Social<br />
Distancing or Herd Immunity? This year we are concerned with almost one topic only:<br />
COVID-19 or, its pathogen, SARS-CoV 2, a member of the coronavirus family.<br />
Its rapid spread through close social contacts<br />
make it very dangerous in contrast to<br />
its flu-like relatives. But, as paradoxical as it<br />
may sound at first, this huge pandemic also<br />
has positive sides from a medical standpoint:<br />
The prescribed distance requirements have<br />
a curbing effect on the increase in sexually<br />
transmitted infections (STIs), which the WHO<br />
describes as a silent epidemic.<br />
In contrast to Corona, sexually transmitted<br />
diseases – and this does not primarily mean<br />
HIV – are still treated in silence, out of shame.<br />
The number of new infections from chlamydia,<br />
trichomonads, gonorrhea or the syphilis<br />
pathogen has been increasing rapidly in<br />
Europe since the beginning of the 2000s. It is,<br />
therefore, all the more important to get tested<br />
for STIs regularly. Many sexually transmitted<br />
diseases can be asymptomatic or even be<br />
contagious before symptoms appear. So shame<br />
is definitely not a good advisor here. Better<br />
go see a urologist or straight to a primary<br />
care physician you trust for an examination.<br />
Anonymous testing is also possible here. If the<br />
result is positive, going to a doctor is usually<br />
unavoidable, because if left untreated, STIs<br />
can have serious consequences.<br />
INTERVIEW DR. HEIDRICH<br />
Is it possible to be examined for STIs even<br />
though you don’t show symptoms?<br />
Yes, of course. Pathogens that are transmitted<br />
through sexual activities do not necessarily<br />
lead to symptoms. So you may not know<br />
if you‘ve been infected. That is what makes<br />
them so dangerous. Porn actors are regularly<br />
examined for these diseases, purely as a<br />
preventative measure.<br />
What serious consequences can untreated<br />
STIs have?<br />
These are not just simple colds. The consequences<br />
of an STI can be varied. Organ damage,<br />
especially massive damage to the nervous<br />
system and even death, are not uncommon in<br />
untreated diseases. So please do not be silent,<br />
but act. This is the only way to minimize the 12<br />
million cases of syphilis per year according to<br />
the WHO – 10 cases per 100,000 inhabitants in<br />
Germany alone.<br />
Is it true that an untreated STI increases the<br />
likelihood of developing HIV?<br />
That is absolutely correct. If your immune system<br />
is weakened by another STI, it’ll be more<br />
difficult to defend the body against HIV.<br />
Labor Dr. Heidrich & Kollegen MVZ GmbH<br />
Klinikweg 23, 22081 Hamburg<br />
(040) 97 07 999 - 0<br />
info@labor-heidrich.de<br />
www.labor-heidrich.de<br />
Dr. Jens Heidrich<br />
Specialist doctor<br />
in laboratory<br />
medicine and<br />
hemostaseology<br />
50 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
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Die Schwulenberatung Berlin hilft bei allen<br />
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der Teilnehmer die hier beschriebenen Bedingungen an. Der Rechtsweg ist im Hinblick auf die<br />
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52 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
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STI & HIV:<br />
WAS LÄNGST ALS<br />
„NORMAL“ GELTEN SOLLTE<br />
Stock Photo. Mit Model gestellt.<br />
Endlich Frühling, wir alle fiebern möglichen Lockdown-Lockerungen entgegen<br />
und bei den meisten kribbelt es wahrscheinlich besonders bei der Aussicht nach<br />
mehr Kontakten – Körperkontakten! Die einen freuen sich über eine Rückkehr<br />
zur Normalität, die anderen fordern ein „new normal“. In Sachen mit sexuell<br />
übertragbaren Infektionen, kurz STI, liegen Wirklichkeit und Wahrnehmung, was denn<br />
„normal“ sei, weit auseinander. Zeit, zum Frühjahrsputz anzusetzen: Wie wäre es,<br />
wenn wir unsere Einstellungen zu STI gemeinsam überdächten?<br />
WIR SIND ALLE DAVON BETROFFEN<br />
Seien wir realistisch, nahezu jede*r wird sich im<br />
Laufe seines/ihres sexuell aktiven Lebens mit<br />
einer STI anstecken, auch Moralvorstellungen<br />
schützen nicht vor Ansteckung. Dazu gilt auch:<br />
Ein erfülltes, schambefreites Sexleben ist auf<br />
vielen physischen und psychischen Ebenen<br />
gesund. Klar, mit der Anzahl der Sexualpartner*innen<br />
steigt auch das Risiko, sich mit einer<br />
STI anzustecken. Genau wie das Risiko höher<br />
ist, sich das Bein beim Skifahren zu brechen als<br />
beim Brettspiel. Dennoch erwarten wir nicht,<br />
dass alle möglichst abenteuerlos unterwegs<br />
sind. Dagegen wird Menschen bei der Diagnose<br />
einer STI tendenziell ein unvorsichtiges und<br />
verantwortungsloses Verhalten unterstellt.<br />
Wie wäre es, wenn ein aktives vielfältiges<br />
Sexleben offen gelebt werden könnte und die<br />
damit einhergehenden Risiken nicht als Stigma,<br />
sondern als normale und vor allem behandelbare<br />
Begleiterscheinung gälten?<br />
DIE WELT IST VOLLER VIREN UND<br />
BAKTERIEN – SO AUCH SEX<br />
Sogar ein selbstverschuldeter Unfall ist uns<br />
weniger peinlich als eine STI und kaum eine*r<br />
hat sich schon einmal für eine Magen-Darm-<br />
Grippe rechtfertigen müssen. Unbestritten,<br />
Sex ist schmutzig: Wir tauschen Körperflüssig-<br />
54 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
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keiten, reiben uns aneinander, nutzen Sexspielzeug.<br />
Da sind einfach eine Menge Erreger<br />
wortwörtlich mit im Spiel. Aber so eben auch<br />
auf Türklinken oder in Pools und Saunen. Wo<br />
Menschen sind, sind auch Bakterien und Viren.<br />
Besonders über die Verbreitungswege von<br />
STI ranken sich einige Mythen und oft reden<br />
wir uns lieber mit einer unwahrscheinlichen<br />
Ansteckung auf dem Bahnhofsklo aus der<br />
Affäre, statt zu unserer Sexualität zu stehen.<br />
Denn STIs werden meistens noch immer bei<br />
sexuellen Handlungen übertragen, daher auch<br />
deren treffende Bezeichnung.<br />
Wie wäre es, wenn wir einfach offen – zumindest<br />
bei Ärzt*innen und Vertrauten - besprechen<br />
könnten, wie und womit wir uns angesteckt<br />
haben?<br />
FAKTEN GEHEN ÜBER<br />
SCHULHOFWITZE<br />
Viele von uns kennen STIs wie Tripper (Gonorrhö)<br />
oder Syphilis eher aus flachen Witzen als aus<br />
aufgeklärten, unaufgeregten Gesprächen.<br />
Wie wäre es, wenn wir jedem Spruch einen<br />
Fakt über sexuell übertragbare Infektionen<br />
entgegensetzten, z. B.:<br />
• Syphilis ist seit 2010 wieder auf dem<br />
Vormarsch in Deutschland<br />
• HIV kann unter Behandlung nicht übertragen<br />
werden, medikamentöse Prävention<br />
ist mittlerweile genauso sicher wie<br />
ein Kondom<br />
• Infektionen mit Chlamydien gehören zu<br />
den häufigsten Geschlechtskrankheiten in<br />
Deutschland und können zu Unfruchtbarkeit<br />
führen<br />
Fakten sind nicht nur deutlich cooler als<br />
abgenutzte Schmunzler, sie helfen auch Übertragungswege<br />
und das eigene Risiko besser<br />
einschätzen zu können.<br />
KEINE SYMPTOME BEDEUTET NICHT<br />
INFEKTIONSFREI<br />
STIs betreffen jede*r, egal wie gut er/sie<br />
aussieht, redet oder riecht. Leider hilft auch<br />
Vertrauen oft nicht gegen Ansteckung, denn<br />
Wissen über STI und Verbreitungswege ist<br />
vielerorts so gering verbreitet, dass die meisten<br />
schlicht nicht einschätzen können, ob sie vielleicht<br />
eine unentdeckte Infektion in sich tragen.<br />
Hinzu kommen die symptomlosen Verläufe<br />
vieler STIs, so dass wirklich nur ein Test verlässlich<br />
klären kann, ob ein Ansteckungs- oder<br />
Übertragungsrisiko vorliegt. Und wir kennen<br />
alle die unangenehme Situation, beim Sex<br />
über STI sprechen zu wollen, dann aber doch<br />
der Stimmung zuliebe darauf zu verzichten.<br />
Wenn sich allerdings sexuell aktive Menschen<br />
regelmäßig schamfrei und selbstverständlich<br />
auf STI testen lassen würden, wären auch diese<br />
Gespräche in Zukunft einfacher und damit Sex<br />
für alle noch lustvoller zu genießen.<br />
Wie wäre es, wenn regelmäßiges Testen auf STI<br />
& HIV einfach normal wäre?<br />
Diskrete regelmäßige Tests auf STI & HIV mit s.a.m health:<br />
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<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
55
ADVERTORIAL<br />
ENGLISH<br />
STIS & HIV: WHAT SHOULD HAVE<br />
LONG BEEN CONSIDERED „NORMAL“<br />
Finally spring, the loosening of lockdown measures are in sight and most of us are<br />
probably ecstatic at the prospect of more contact - especially body contact! Some<br />
are happy about a return to normality, others call for a “new normal“. When it comes<br />
to sexually transmitted infections, or STIs for short, the reality and the perception<br />
of what is “normal” are two different things. Time to do some spring cleaning and<br />
rethink our attitudes towards STIs altogether.<br />
WE ARE ALL AFFECTED<br />
Let‘s be realistic: Almost everyone will<br />
become infected with an STI in the course<br />
of their sexually active life. And since moral<br />
concepts do not protect against infections,<br />
the following also applies: A fulfilled, unashamed<br />
sex life is healthy on many physical<br />
and psychological levels.<br />
How about if an active, diverse sex life could be<br />
lived openly and the associated risks were not<br />
considered a stigma, but a normal and, above<br />
all, treatable side-effect?<br />
THE WORLD IS FULL OF VIRUSES AND<br />
BACTERIA — SO IS SEX<br />
Even a self-inflicted accident is less embarrassing<br />
to us than an STI and hardly anyone has<br />
ever had to justify a gastrointestinal flu. There<br />
are some myths, especially about the ways in<br />
which STIs are spread, and we often prefer to<br />
talk about an unlikely infection in the station<br />
toilet rather than standing by our sexuality.<br />
Because STIs are mostly still transmitted via<br />
sex, hence their apt name.<br />
How about we simply discuss how and with<br />
what we got infected openly – at least with<br />
doctors and confidants?<br />
FACTS OVER SCHOOLYARD JOKES<br />
Many of us know STIs like gonorrhea or syphilis<br />
from silly jokes rather than from educated,<br />
calm conversations.<br />
How about we counter each joke about sexually<br />
transmitted infections with a fact:<br />
• Syphilis has been on the rise again in<br />
Germany since 2010<br />
• With consistent adherence to a medication<br />
regimen, HIV-positive people can prevent<br />
the transmission of the disease by lowering<br />
their viral load to an undetectable level. This<br />
is now just as safe as using a condom.<br />
• Chlamydia infections are among the most<br />
common sexually transmitted diseases in<br />
Germany and can lead to infertility<br />
Facts are not only significantly cooler than<br />
worn-out jokes, they also help to better assess<br />
transmission routes and one‘s own risk.<br />
NOT SHOWING SYMPTOMS DOES NOT<br />
MEAN YOU’RE NOT INFECTED<br />
STIs affect everyone, no matter how good they<br />
look, talk, or smell. Unfortunately, trust often<br />
does not help against infection either. That‘s<br />
also because people simply are uninformed or<br />
misinformed about STIs and who they spread.<br />
If, however, sexually active people were to be<br />
tested for STIs regularly (and without shame),<br />
these conversations would also be easier in the<br />
future and sex would be even more enjoyable<br />
for everyone.<br />
What if regular testing for STIs & HIV<br />
was just normal?<br />
Discreet regular tests for STIs & HIV:<br />
s.a.m health combines the reliability of a<br />
laboratory analysis with the simplicity of a<br />
home test and trustworthy advice on sexual<br />
health. www.samhealth.de<br />
56 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
Schnelle und<br />
diskrete HIV &<br />
STD Heimtests<br />
mit Laboranalyse<br />
www.samhealth.de<br />
Online bestellen<br />
Test & Versand<br />
Schnelle Ergebnisse<br />
Stock Photo. Mit Modell gestellt.<br />
s.a.m health ist ein gemeinsames Pilotprojekt von:<br />
Tests auf HIV, Syphilis, Tripper<br />
und Chlamydien.
ADRESSEN<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
APOTHEKEN<br />
APOTHEKE AM BANKPLATZ<br />
www.apotheke-am-bankplatz.de<br />
Südstr. 4-5, 38100 Braunschweig,<br />
Bus 411,413,416 Haltestelle Friedrich-<br />
Wilhelm-Platz, Fon 0531 - 42 617,<br />
kontakt@apotheke-am-bankplatz.de,<br />
Mo-Mi 8-18 Uhr, Mi 8-17 Uhr,<br />
Do 8-18:30 Uhr<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
BRAUNSCHWEIGER AIDS-HILFE<br />
www.braunschweig.aidshilfe.de<br />
Eulenstraße 5, 38114 Braunschweig,<br />
Bus 411,416 Haltestelle Maschstraße,<br />
Fon 0531 - 58 00 3-0, info@braunschweig.aidshilfe.de,<br />
Mo/ Di/ Do 10 - 16<br />
Uhr, Fr 10 - 13 Uhr<br />
ONKEL EMMA/VEREIN FÜR<br />
SEXUELLE EMANZIPATION<br />
www.onkel-emma.org/gruppen/<br />
translions/<br />
Echternstraße 9, 38100 Braunschweig,<br />
Bus 413 Haltestelle Südstraße, Fon<br />
0531 - 615 157 57, presse@onkel-emma.<br />
org, Mo+Mi, 10-13 Uhr, Di+Do 15-18 Uhr<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
PRAXIS DR. OLIVER BLAUKAT<br />
www.praxis-blaukat.de<br />
Südstraße 4-5, 38100 Braunschweig,<br />
Bus 411,413,416 Haltestelle Friedrich-<br />
Wilhelm-Platz, Fon 0531 - 16 151,<br />
info@praxis-blaukat.de, Mo-Fr 8-12 Uhr,<br />
Mo 15-17 Uhr, Di 14-16 Uhr, Do, 15-19 Uhr<br />
BREMEN<br />
APOTHEKEN<br />
SK-APOTKEKE IM EINKAUFS-<br />
PARK DUCKWITZ<br />
www.sk-apotheken.de<br />
Duckwitzstraße 55, 28199 Bremen,<br />
Tramhaltestelle 1,1E Solinger Straße,<br />
Fon 0421 - 597 56 80, info@<br />
sk-apotheken.de, Mo-Sa 8-20 Uhr<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDS-HILFE BREMEN<br />
www.aidshilfe-bremen.de<br />
Sielwall 3, 28203 Bremen, Tram 1E, 2<br />
Sielwall, Fon 0421 – 33 63 63 0, info@<br />
aidshilfe-bremen.de, Di-Fr 10-12 Uhr<br />
RAT & TAT – ZENTRUM<br />
FÜR QUEERE LEBEN:<br />
TRANS*PEER-BERATUNG UND<br />
TRANS*RECHTSBERATUNG<br />
www.ratundtat-bremen.de/<br />
Beratung<br />
Theodor-Körner-Str. 1, 28203 Bremen,<br />
Tram 1,1E Ulrichsplatz, Fon 04 21 - 70<br />
41 70, beratung@ratundtat-bremen.de,<br />
Mo+Mi: 11-13 Uhr, Di+Do: 15-17 Uhr<br />
TRANS*BERATUNG BREMEN<br />
www.transberatung-bremen.de<br />
Am Wall 190, 28203 Bremen, Tram 1E,<br />
3,4 Schüsselkorb, Fon 0160 - 58 89 070,<br />
beratung@trans-recht.de<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
PRAXIS FÜR ONKOLOGIE UND<br />
INFEKTIOLOGIE AM DOBBENWEG<br />
www.praxisonkologie-bremen.de<br />
Dobbenweg 6, 28203 Bremen, Tram<br />
1/1E/2 Am Dobben, Fon 0421 - 79 29 80,<br />
info@praxisonkologie-bremen.de,<br />
Mo – Fr 8– 18 Uhr, 8-13 Uhr, Dr. Susann<br />
Koch, Dr. med. Harald Beta<br />
PRAXIS KRAFT<br />
www.praxis-kraft-bremen.de<br />
Schwaneweder Str. 21-23, 28779 Bremen,<br />
Bus 94, 95 Landrat-Berthold-Straße,<br />
Fon 0421 - 60 00 46, praxis@praxiskraft-bremen.de,<br />
Mo+Do 8-12 und<br />
15-18 Uhr, Di 8-12 und 15.30-20 Uhr,<br />
Fr 8-15 Uhr<br />
PRAXIS IM VIERTEL<br />
www.praxis-im-viertel.de<br />
Wielandstraße 6, 28203 Bremen,<br />
Tram 1E/2 Brunnenstraße,<br />
Fon 0421 - 70 24 24, info@praxisim-viertel.de,<br />
Mo 16-19 Uhr,<br />
Di-Fr 8-12 Uhr, Dr. Kaj Svensson<br />
GÖTTINGEN<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
GÖTTINGER AIDS-HILFE<br />
www.goettingen.aidshilfe.de<br />
Obere Karspüle 14, 37037 Göttingen,<br />
Bus 50,71 Friedrichstraße, Fon 0551-<br />
437 35, info@goettingen.aidshilfe.de,<br />
Mo/Do/Fr 10-13 Uhr, Di 16-19 Uhr<br />
TRANS*BERATUNG GÖTTINGEN<br />
www.transberatung-goettingen.de<br />
Hannoversche Straße 80, 370777<br />
Göttingen, Bus 31,32 Lutteranger,<br />
Fon 0551 - 29 17 25 24, kontakt@<br />
transberatung-goettingen.de,<br />
Mo 11-16 Uhr, Di 10-14 Uhr, Mi 14-18 Uhr,<br />
Do 10-15 Uhr<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
PRAXIS FÜR KOLOPROKTO-<br />
LOGIE UND CHIRURGISCHE<br />
ENDOSKOPIE<br />
www.proktologie-goettingen.de<br />
Waldweg 1, 37073 Göttingen, Bus 42,80<br />
Waldweg, Fon 0551 - 44 808, info@<br />
proktologie-goettingen.de, Mo/Di/ Do<br />
7:30-15:30 Uhr; Mi/Fr: 7:30-12:30 Uhr,<br />
Dr. Michael Mügge<br />
HAMBURG<br />
APOTHEKEN<br />
ALEXANDER APOTHEKE<br />
ST. GEORG<br />
www.alexapo.de<br />
Steindamm 81, 20099 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Lohmühlenstraße,<br />
Fon 040 - 28 00 99 22, team@alexapo.de,<br />
Mo-Fr 8-18:30 Uhr<br />
APOTHEKE IN DER<br />
RINDERMARKTHALLE<br />
www.rindermarkthalle-stpauli.de<br />
Neuer Kamp 31, 20359 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Feldstraße, Fon 040 - 444<br />
65 3840, service@apothekerindermarkthalle.de,<br />
Mo-Fr 9-20 Uhr<br />
CENTRO APOTHEKE<br />
www.centro-apotheke.de<br />
Spitaler Straße 7, 20995 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Mönckebergstraße,<br />
Fon 040 - 325 26 71, backoffice@<br />
centro-apotheke.de, Mo-Fr 8:30-20<br />
Uhr, Sa: 9-20 Uhr<br />
ENTEN APOTHEKE<br />
www.entenapotheke.de<br />
Grindelallee 88-90, 20146 Hamburg,<br />
Bus 4,5 Grindelhof, Fon 040 441 402-60,<br />
info@entenapotheke.de, Mo-Fr 8-19<br />
Uhr, Sa: 9-14 Uhr<br />
SCHWAN APOTHEKE<br />
www.schwanapotheke-hh.de<br />
Dammtorstr. 27, 20354 Hamburg,<br />
58 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
ADRESSEN<br />
BEI FRAGEN ZUM LISTING,<br />
ÄNDERUNGSWÜNSCHEN UND<br />
ERGÄNZUNGEN:<br />
INFO@PINK-BERLIN.DE<br />
TEL. 030 443198-30<br />
U-Bahnhof Stephansplatz, Fon 040 - 34<br />
39 64, info@schwanapotheke-hh.de,<br />
Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa: 9-14 Uhr<br />
AUGENÄRZTE<br />
PRAXIS FÜR AUGENHEILKUNDE<br />
www.hamburg-augenheilkunde.de<br />
Lange Reihe 39, 20099 Hamburg, Bus<br />
6,17 Gurlittstraße, Fon 0 40 - 247-761,<br />
info@hamburg-augenheilkunde.de,<br />
Mo/Di/ Mi/Do 9-12 Uhr, Mo/ Di/ Do<br />
17-18 Uhr, Fr 9-14 Uhr, Dr. Alcimara<br />
Soares-Wulf<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDS-HILFE HAMBURG<br />
www.aidshilfe-hamburg.de<br />
Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg,<br />
Bus 6,17 Gurlittstraße, Fon 040 - 235 19<br />
90, info@aidshilfe-hamburg.de, Mo/Di/<br />
Do 17-19 Uhr, Mi 10-12 Uhr<br />
AIDS-SEELSORGE HAMBURG<br />
www.aidsseelsorge.de<br />
Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg,<br />
Bus 16, 608 Böckmannstraße, Fon<br />
040 280 44 62, info@aidsseelsorge.<br />
de, Mo-Mi 10-16 Uhr, Do 10-18 Uhr, Fr<br />
10-13 Uhr<br />
CASABLANCA - CENTRUM FÜR<br />
AIDS UND SEXUELL ÜBERTRAG-<br />
BARE KRANKHEITEN IN ALTONA<br />
www.hamburg.de/casablanca<br />
Max-Brauer-Allee 153, 22765 Hamburg,<br />
Bus 20,25 Max-Brauer-Allee, Fon 040 -<br />
42837 4104, casablanca@sozialeshamburg.de,<br />
Mo 11:30-15:30 Uhr, Di 8-12 Uhr,<br />
Mi 13:30-17:30 Uhr, Do 11:30-15:30 Uhr<br />
HEIN&FIETE<br />
www.heinfiete.de<br />
Pulverteich 21, 20099 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Hauptbahnhof Süd,<br />
Fon 040 - 240 333, info@heinfiete.de,<br />
Mo-Fr 16-20 Uhr<br />
TRANS*BERATUNG MHC<br />
www.mhc-hh.de/angebote/<br />
trans-beratung<br />
Borgweg 8, 22303 Hamburg, U-Bahnhof<br />
Borgweg, Fon 040 - 280 58 540, transberatung@mhc-hamburg.de,<br />
Mo-Do<br />
14-18 Uhr<br />
TRANS*BERATUNG NORD<br />
www.transberatung-nord.de<br />
Alstertwiete 7, 20099 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Hauptbahnhof Süd,<br />
Fon 01575 - 48 32 445, info@<br />
transberatung-nord.de<br />
4BE TRANSSUCHTHILFE<br />
www.therapiehilfe.de/<br />
for_be_trans_sucht_hilfe<br />
Böckmannstraße 4, 20099 Hamburg,<br />
Bus 2,120 Kurt-Schumacher-Allee, Fon<br />
040 - 2000 10 5422, info@4be-trans.de,<br />
Mi 16-18 Uhr<br />
BESTATTUNGEN<br />
HAMBURGER BESTATTUNGS-<br />
INSTITUT SVEN HAVEMEISTER<br />
www.hamburgerbestattungsinstitut.de<br />
Fuhlsbüttler Str. 775, 22337 Hamburg,<br />
Bahnhof Ohlsdorf, Fon 040 – 44 44 77,<br />
info@hamburger-bestattungsinstitut.de<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
MEDIZINISCHES VERSOR-<br />
GUNGSZENTRUM HAMBURG<br />
www.ifi-medizin.de<br />
Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Lohmühlenstraße, Fon 040<br />
- 28 40 760-0, info@ifi-medizin.de, Mo/<br />
Di/ Mi/Do 8 - 12:30 Uhr, Fr 9 -13:30 Uhr,<br />
Mo/Mi/Do 14-16:30 Uhr, Di 14-17:30 Uhr,<br />
Prof. Dr. Andreas Plettenberg,<br />
Dr. Albrecht Stoehr, Dr. Karen Olah<br />
INFEKTIONSMEDIZINISCHES<br />
CENTRUM HAMBURG (ICH)<br />
GRINDELALLEE<br />
www.ifi-medizin.de<br />
Grindelallee 35 - 20354 Hamburg, Bus<br />
4,5 Grindelhof, Fon 040 - 41 32 420,<br />
grindel@ich-hamburg.de, Mo 8 -18 Uhr,<br />
Di 8 -19 Uhr, Mi 8-13 Uhr, Do 8 -19 Uhr,<br />
Fr 8-13 Uhr, Dres. med. Axel Adam,<br />
Thomas Buhk, Stefan Fenske, PD<br />
Christian Hoffmann, Knud Schewe,<br />
Prof. Hans-Jürgen Stellbrink,<br />
Dr. Michael Sabranski, Stefan Hansen,<br />
Fr. Dr. Katrin Graefe<br />
INFEKTIONSMEDIZINISCHES<br />
CENTRUM HAMBURG (ICH)<br />
STADTMITTE<br />
www.ifi-medizin.de<br />
Glockengießerwall 1, 20095 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Hauptbahnhof <strong>Nord</strong>,<br />
Fon 040 - 28 00 42 00, info@ifi-medizin.de,<br />
Mo/ Di 8–18 Uhr, Mi 8:30-13 Uhr,<br />
Do 8-19 Uhr, Fr 8-13 + 14-17:30 Uhr,<br />
Dres. med. Axel Adam, Thomas Buhk,<br />
Stefan Fenske, PD Christian Hoffmann,<br />
Knud Schewe, Prof. Hans-Jürgen Stellbrink,<br />
Dr. Michael Sabranski, Stefan<br />
Hansen, Fr. Dr. Katrin Graefe<br />
DAMMTORPRAXIS<br />
www.dammtorpraxis.de<br />
Dammtorstraße 27, 20354 Hamburg,<br />
U-Bahnhof Stephansplatz, Fon 040 -<br />
357 156 38, info@dammtorpraxis.de,<br />
Mo/Do 8-13 + 15-18 Uhr, Di 8-16 Uhr,<br />
Mi + Fr 8-13 Uhr, Stefan Linnig,<br />
Dr. Thore Lorenzen<br />
PRAXISGEMEINSCHAFT<br />
EIMSBÜTTEL<br />
www.praxis-eimsbuettel.de<br />
Schäferkampsallee 56-58,<br />
20357 Hamburg, U-Bahnhof<br />
Christuskirche, Fon 040 - 404 711,<br />
mail@praxis-eimsbuettel.de, Mo-Fr<br />
9-12 Uhr, Di+Do 16-18 Uhr, Dr. Dirk<br />
Berzow, Dr. Sandra Hertling, Andreas<br />
Christl<br />
ELBPNEUMOLOGIE<br />
www.elbpneumologie.de<br />
Mörkenstraße 47, 22767 Hamburg,<br />
Bus 16,112 Altonaer Poststraße,<br />
Fon 040 - 390 35 34, mail@praxiseimsbuettel.de,<br />
Mo-Fr 9-12 Uhr,<br />
Di+Do 16-18 Uhr, Dr. Dirk Berzow,<br />
Dr. Sandra Hertling, Andreas Christl<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
59
ADRESSEN<br />
KLINIKEN<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUM<br />
HAMBURG-EPPENDORF,<br />
AMBULANZZENTRUM,<br />
BEREICH INFEKTIOLOGIE<br />
www.uke.de<br />
Haus O57, Martinistr. 52, 20246 Hamburg,<br />
Bus 20,25 Eppendorf Park UKE,<br />
Fon 040 - 7410 - 52831, infektionen@<br />
uke.de, Mo-Fr 8-12:30 Uhr, Di+Do: 14-18<br />
Uhr, Dr. Olaf Degen, Dr. Sandra Hertling<br />
LABORE<br />
MVZ LABOR DR. HEIDRICH &<br />
KOLLEGEN<br />
www.labor-heidrich.de<br />
Klinikweg 23, 22081 Hamburg,<br />
U-Bahn Hamburger Straße, Fon 040<br />
- 97 07 00 - 0, info@labor-heidrich.de,<br />
Mo-Fr 8-18 Uhr, Dr. Heidrich<br />
NEUROLOGIE /<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
NERVENARZTPTAXIS<br />
DR. MARTIN EICHENLAUB<br />
www.praxis-eichenlaub.de<br />
Elbgaustraße 112, 22547 Hamburg<br />
S-Bahn Elbgaustraße, Fon 040 - 84 10<br />
84, Mo-Fr 8-12 Uhr, Mo/Di/Do 14-17 Uhr<br />
ZAHNÄRZTE<br />
ZAHNARZTPRAXIS SCHNELSEN<br />
www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />
Holsteiner Chaussee 267, 22457 Hamburg,<br />
Bus 183,191 Kriegerdankweg,<br />
Fon 040 – 55 50 59 62, info@zahnaerzteschnelsen.de,<br />
Mo-Do 8-19 Uhr,<br />
Fr 8-12 Uhr, Rainer Witt, Christoph<br />
Merz, Yvonne Zecher<br />
HANNOVER<br />
APOTHEKEN<br />
LEIBNIZ APOTHEKE<br />
www.leibnizapotheke.de<br />
Georgstraße 46, 30159 Hannover,<br />
U-Bahn 3,7,9 Kröpcke, Fon 0511 -<br />
323214, info@leibnizapotheke.de,<br />
Mo/Di/Mi/Fr 6-18:30 Uhr, Do 8-19 Uhr,<br />
Sa 10-14 Uhr<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
HANNÖVERISCHE AIDS-HILFE<br />
www.hannover.aidshilfe.de<br />
Lange Laube 14, 30159 Hannover,<br />
U-Bahn 4,5,6,11 Steintor, Fon 0511 -<br />
360 696 0, info@hannover.aidshilfe.de,<br />
Mo 10-12 Uhr, Di+Mi 10-16 Uhr,<br />
Do 12-16 Uhr<br />
ANDERSRAUM<br />
www.queeres-zentrum.de/<br />
angebote/transberatung<br />
Asternstraße 2, 30167 Hannover,<br />
U-Bahn 6,11 Kopernikusstraße, Fon<br />
0511-34 00 13 46, info@andersraum.de,<br />
Mo+Di 14-18 Uhr, Mi+Do 9-14 Uhr<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
PRAXIS GEORGSTRASSE<br />
www.praxis-georgstrasse.com<br />
Georgstraße 46, 30159 Hannover,<br />
U-Bahn 3,7,9 Kröpcke, Fon 0511 - 22<br />
06 440, info@praxisgeorgstrasse.de,<br />
Mo-Fr 8-12 Uhr, Mo+Di 14-17 Uhr,<br />
Do 15-19 Uhr, Dr. Birger Kuhlmann,<br />
Dr. Stefanie Holm, Dr. Hans Heiken,<br />
Dr. Jennifer Miehe<br />
PRAXIS DR. CARSTEN ZAMANI<br />
www.hiv-versorgung.de<br />
Marienstraße 61, 30171 Hannover,<br />
U-Bahn 1,2,4,5,6 Aegidientorplatz,<br />
Fon 0511 - 35 77 18 80, anmeldung@<br />
drzamani.de, Mo-Fr 8:30-12 Uhr,<br />
Mo/Di/Do 13-15 Uhr<br />
KLINIKEN<br />
MEDIZINISCHE HOCHSCHULE<br />
HANNOVER (MHH)<br />
www.mhh.de/institut-fuerimmunologie<br />
Carl-Neuberg-Straße 1, 30627 Hannover,<br />
U-Bahn 4 Medizinische Hochschule,<br />
Fon 0511 - 22 06 440, info@<br />
praxisgeorgstrasse.de, Mo-Fr 8-12 Uhr,<br />
Mo+Di 14-17 Uhr, Do 15-19 Uhr,<br />
Prof. Dr. Reinhold Förster<br />
HILDESHEIM<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
HILDESHEIMER AIDS-HILFE<br />
www.hildesheimer-aids-hilfe.de<br />
Bernwardstraße 3, 31134 Hildesheim,<br />
Bus 2,4 Almstor, Fon 05121 - 13 31 27,<br />
info@hildesheimer-aids-hilfe.de,<br />
Mo+Di 9-11 Uhr, Do 14:30-16:30<br />
KIEL<br />
APOTHEKEN<br />
CENTRAL APOTHEKE<br />
www.central-apotheke-kiel.de<br />
Preetzer Chausee 134, 24146 Kiel, Bus<br />
9,32 Villacher Straße, Fon 0431 - 78 05<br />
10, info@central-apo-kiel.de, Mo+Di<br />
9-11 Uhr, Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa 8:30 - 13:30;<br />
Mai- September Mo-Fr bis 18:30 Uhr<br />
FRIESEN APOTHEKE<br />
www.friesen-apotheke-kiel.de<br />
Kronshagener Weg 17, 24114 Kiel,<br />
Bus 14,15 Wilhelmplatz, Fon 0431 -<br />
6 24 27, info@friesen-apotheke-kiel.de,<br />
Mo-Fr 8:30-13:30 Uhr + 14:30-18:30 Uhr,<br />
Sa 9-14 Uhr<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDSHILFE KIEL<br />
www.aidshilfe-kiel.de<br />
Königsweg 19, 24103 Kiel, Bus 50,51<br />
Kirchhofallee, Fon 04 31 - 5 70 58 0,<br />
info@hildesheimer-aids-hilfe.de,<br />
Mo+Di 9-11 Uhr, Do 14:30-16:30 Uhr<br />
LÜBECK<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
LÜBECKER AIDS-HILFE<br />
www.luebecker-aids-hilfe.de<br />
Kreuzweg 2, 23558 Lübeck, Bus 7650,<br />
8130 ZOB Hbf, Fon 0451 - 72551, info@<br />
luebecker-aids-hilfe.de, Mo/Di/Do/Fr<br />
10-13 Uhr, Do 18-20 Uhr<br />
KLINIKEN<br />
KLINIK FÜR INFEKTIOLOGIE<br />
UND MIKROBIOLOGIE<br />
www.uksh.de<br />
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />
Bus 9 UKSH, Fon 0451 500-0, info@<br />
uksh.de, Prof. Dr. med. Jan Rupp<br />
LÜNEBURG<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
<strong>CHECK</strong>POINT QUEER<br />
www.checkpoint-queer.de<br />
Beim Holzberg 1, 21337 Lüneburg,<br />
Bahnhof Lüneburg, Fon 04131 - 99 49<br />
359, info@checkpoint-queer.de,<br />
Mo/Do/Fr 9-14 Uhr, Di 9-18 Uhr,<br />
Do 17-19 Uhr<br />
OLDENBURG<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDS-HILFE OLDENBURG<br />
www.aidshilfe-oldenburg.de<br />
60 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
ADRESSEN<br />
Bahnhofstraße 15, 26122 Oldenburg,<br />
Bus 270,280 Hbf Süd, Fon 0441 - 14500,<br />
info@aidshilfe-oldenburg.de, Di 9-13 Uhr,<br />
Mi 13-15 Uhr, Do 9-13 Uhr, Fr 9-12 Uhr<br />
TRANS*BERATUNG IM FAMI-<br />
LIENZENTRUM OSTERNBURG<br />
www.transberatung-weser-ems.de/<br />
beratung/oldenburg<br />
Gorch-Fock-Straße 5a, 26135 Oldenburg,<br />
Bus 304,304E Anton-Günther-<br />
Straße, Fon 0160 - 588 90 70, weserems@trans-recht.de,<br />
Di 9-13 Uhr,<br />
Mi 13-15 Uhr, Do 9-13 Uhr, Fr 9-12 Uhr<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
ONKOLOGISCHE PRAXIS<br />
www.onkologie-oldenburg.de<br />
Grüne Straße 2, 26121 Oldenburg,<br />
Bus 270,280 Lappan, Fon 0441 - 770<br />
598 0, info@onkopraxis-oldenburg.de,<br />
Mo 8-16 Uhr, Di/Do 8-18 Uhr, Mi/Fr<br />
8-13 Uhr, Ralf-Bodo Kühn,<br />
Dr. Iris Zirpel, Dr. Daniel Reschke,<br />
Dr. Burkhard Otremba<br />
OSNABRÜCK<br />
APOTHEKEN<br />
ATLAS-APOTHEKE<br />
www.atlas-apotheke.de<br />
Lotter Straße 15, 49075 Osnabrück, Bus<br />
10,15 Weißenburger Straße, Fon 05 41-<br />
40 48 41 00, info@atlas-apotheke.de,<br />
Mo-Fr 8-18:30 Uhr, Sa 9-13 Uhr<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDS-HILFE OSNABRÜCK<br />
www.aidshilfe-osnabrueck.de<br />
Mörserstraße 44, 49074 Osnabrück, Bus<br />
270,280 Hbf Süd, Fon 0541 - 80 10 24,<br />
info@aidshilfe-osnabrueck.de,<br />
Mo+Mi 10-14 Uhr, Di 10-12 Uhr,<br />
Do 14-18 Uhr<br />
KLINIKEN<br />
KLINIKUM OSNABRÜCK -<br />
INFEKTIOLOGISCHES CENTRUM<br />
www.klinikum-os.de<br />
Sedanstraße 115, 49090 Osnabrück,<br />
Bus 10,20 Paracelsus-Klinik, Fon 0541 -<br />
4053 900, info@klinikum-os.de, Mo/Mi/<br />
Do 8–16 Uhr, Di 8–18 Uhr, Fr 8–14 Uhr,<br />
Dr. Niels Schübel<br />
ROSTOCK<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
RAT+TAT: TRANS*BERATUNG<br />
www.ratundtat-rostock.de<br />
Leonhardstraße 20, 18057 Rostock,<br />
Tram 3,6 Doberaner Platz, Fon 0381 - 45<br />
31 56, beratung@ratundtat-rostock.de,<br />
Di 14-16 Uhr, Mi 18-20 Uhr, Do 16-18 Uhr<br />
CENTRUM FÜR SEXUELLE<br />
GESUNDHEIT<br />
www.csg-mv.de<br />
Doberaner Straße 7, 18057 Rostock,<br />
Tram 3,6 Doberaner Platz, Fon 0381 -<br />
128 50 23, info@csg-mv.de, Mo 10-12 +<br />
14-16 Uhr, Di 13-16 Uhr, Do 16-18 Uhr<br />
SCHWERIN<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDS-HILFE<br />
WESTMECKLENBURG<br />
www.wismar.aidshilfe.de<br />
Lübecker Straße 43, 19053 Schwerin,<br />
Fon 0381 - 128 50 23,<br />
info@bsga-mv.de, Mo 10-12 + 14-16 Uhr,<br />
Di 13-16 Uhr, Do 16-18 Uhr<br />
HIV-SCHWERPUNKT-<br />
PRAXEN<br />
PRAXIS LUTHERSTRASSE<br />
www.praxis-lutherstrasse.de<br />
Lutherstraße 12, 19053 Schwerin,<br />
Bus 148 Platz der Jugend, Fon 0385 -<br />
5574774, info@praxis-lutherstrasse.de,<br />
Mo/Di/Do 8-18 Uhr, Mi 9-12 Uhr,<br />
Dr. Karsten Wursthorn<br />
WOLFSBURG<br />
BERATUNGSSTELLEN<br />
AIDS-HILFE WOLFSBURG<br />
www.aidshilfe-wolfsburg.de<br />
Kleiststraße 13, 38440 Wolfsburg, Bus<br />
212,218 C&A, Fon 05361 – 1 33 32, aidshilfe@wolfsburg.de,<br />
Mo-Fr: 9-12 Uhr<br />
RAINER WITT ZAHNARZT<br />
Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.<br />
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Öffnungszeiten:<br />
Mo – Do: 8 – 19 Uhr<br />
Fr: 8 – 12Uhr<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
61
STI<br />
Symptome variieren nach Kontext und Person. Angegebene Schutzmaßnahmen können unzureichend sein<br />
und garantieren keine Nichtansteckung. Im Zweifel bitte an Ärzt*innen oder Apotheker*innen wenden.<br />
ANSTECKUNG<br />
SYMPTOME<br />
CHLAMYDIEN<br />
Schleimhäute (Augen, anal, oral, Harnröhre,<br />
vaginal). Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel,<br />
Sperma, Urin). Spritzen, Ziehröhrchen, Pfeifen<br />
beim Drogenkonsum.<br />
Nach 1 – 3 Wochen: glasiger bis eitriger<br />
Ausfluss aus dem Penis, Schmerzen beim<br />
Wasserlassen oder es kann eine schmerzhafte<br />
Schwellung der Hoden auftreten.<br />
GONORRHOE<br />
(TRIPPER)<br />
Schleimhäute (Augen, anal, oral, Harnröhre,<br />
vaginal). Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel,<br />
Sperma, Urin). Finger, Hände, Toys. Spritzen,<br />
Ziehröhrchen, Pfeifen beim Drogenkonsum.<br />
Nach 2 – 6 Tagen: Brennen beim Wasserlassen,<br />
eitriger, übelriechender Ausfluss aus der<br />
Harnröhre. Teilweise Fieber und Schmerzen<br />
und Anschwellung des Hodens.<br />
HEPATITIS A<br />
Bei anal-oralem Sex („Arschlecken“) oder<br />
indirekt über den Weg Anus–Finger–Mund.<br />
Verunreinigtes Spritzbesteck und Zubehör<br />
(Filter, Löffel, Wasser) beim Drogengebrauch.<br />
Nach 2 – 4 Wochen: grippeähnliche Beschwerden,<br />
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schmerzen,<br />
Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen,<br />
Abneigung gegen fettiges Essen und Alkohol.<br />
HEPATITIS B<br />
Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Sperma,<br />
Urin). Verletzte Schleimhäute (Augen, anal,<br />
oral, Harnröhre, vaginal). Spritzen, Ziehröhrchen,<br />
Pfeifen beim Drogenkonsum.<br />
Nach 4 – 6 Monaten: Abgeschlagenheit,<br />
Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit,<br />
Erbrechen, Hautveränderungen, Leberentzündung<br />
mit Gelbsucht und Fieber.<br />
HEPATITIS C<br />
Blut, seltener auch andere Körperflüssigkeiten.<br />
Spritzen, Ziehröhrchen, Pfeifen beim<br />
Drogenkonsum, unhygienisches Tätowieren,<br />
Piercen oder Ohrlochstechen.<br />
Nach 3 – 6 Monaten: Grippeähnliche Symptome,<br />
Gelbfärbung der Haut. Bei chronischer<br />
Infektion: Müdigkeit, Juckreiz, Gelenkbeschwerden,<br />
Leberentzündung.<br />
HERPES<br />
GENITALIS<br />
Schleimhäute (Augen, anal, oral, Harnröhre,<br />
vaginal). Husten, Niesen, Küssen, Sex, Finger,<br />
Sextoys.<br />
Nach einigen Tagen bis Wochen: kribbelnde,<br />
juckende Haut. Bläschen, die aufplatzen.<br />
Anschwellung der Lymphknoten, Fieber und<br />
Krankheitsgefühl.<br />
HERPES ZOSTER<br />
(GÜRTELROSE)<br />
Die Flüssigkeit der Gürtelrose-Bläschen ist<br />
ansteckend. Schmierinfektion vor allem über<br />
die Hände durch Anfassen von Türgriffen,<br />
Handläufen, Wasserhähnen oder Sextoys.<br />
Nach 2 – 3 Tagen: brennende Schmerzen,<br />
Juckreiz, Hautausschlag/Bläschenbildung.<br />
Auch Binde-/Hornhautentzündung, Gesichtslähmungen,<br />
starke Nervenschmerzen.<br />
HIV<br />
Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma). Verletzte<br />
Schleimhäute (Augen, anal, oral, Harnröhre,<br />
vaginal). Spritzen beim Drogenkonsum.<br />
Nach 2 – 4 Wochen: Fieber, Müdigkeit,<br />
Nachtschweiß, Durchfall, Abgeschlagenheit,<br />
Mandel- und Lymphknotenschwellungen,<br />
Ausschlag.<br />
HPV<br />
Schleimhäute (Augen, anal, oral, Harnröhre,<br />
vaginal). Küssen, Streicheln, Petting oder<br />
beim Sex.<br />
Einige HPV-Typen können Wochen nach der<br />
Ansteckung Genitalwarzen (auch Feigwarzen<br />
oder Kondylome genannt) auslösen.<br />
SYPHILIS<br />
Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma). Verletzte<br />
Schleimhäute (Augen, anal, oral, Harnröhre,<br />
vaginal). Spritzen, Ziehröhrchen, Pfeifen beim<br />
Drogenkonsum.<br />
Phase 1: Geschwürbildung an Penis, Analbereich,<br />
Mund. Schwellungen der Lymphknoten.<br />
Phase 2 (nach ca. 2 Monaten): Fieber, Kopfund<br />
Gelenkschmerzen, Hautausschlag.<br />
62 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
Auf der rechten Seite kannst du eintragen, wann du das letzte Mal getestet wurdest oder eine Impfung<br />
erhalten hast. Deine Ärzt*innen oder Apotheker*innen beraten dich gerne weiter.<br />
SCHUTZ<br />
BEHANDLUNG<br />
<strong>CHECK</strong><br />
Kondome verringern das Risiko einer Ansteckung,<br />
können diese aber nicht sicher<br />
ausschließen. Kondom immer nur einmal<br />
verwenden.<br />
Antibiotika auf Rezept.<br />
Getestet am:<br />
Kondome verringern das Risiko einer<br />
Ansteckung. Kondom immer nur einmal<br />
verwenden. Hände und Sexspielzeug vor<br />
Gebrauch mit Seife waschen.<br />
Antibiotika auf Rezept.<br />
Getestet am:<br />
Impfung – der einzig wirksame Schutz gegen<br />
Hepatitis A. Sie erfolgt in der Regel gemeinsam<br />
mit der Impfung gegen Hepatitis B.<br />
Eine Therapie gibt es nicht.<br />
Behandelt werden lediglich die Allgemeinsymptome<br />
der Erkrankung.<br />
Getestet oder<br />
geimpft am:<br />
Impfung. Kondome verringern das Risiko einer<br />
Ansteckung, schließen diese aber nicht aus.<br />
Kondom immer nur einmal verwenden.<br />
Safer Use (nur eigene Spritzbestecke, Röhrchen<br />
oder Pfeifen). Hygienisches Tätowieren,<br />
Piercen, Ohrlochstechen. Kondome verringern<br />
das Risiko einer Ansteckung.<br />
Um andere nicht anzustecken sollte während<br />
der Ausbruchsphase auf Sex verzichtet<br />
werden. In beschwerdefreien Phasen senken<br />
Kondome das Risiko einer Ansteckung.<br />
Impfung, Verzicht auf Körperkontakt während<br />
einer Infektion. Berührungen (z.B. beim Sex)<br />
können dazu führen, dass Bläschen platzen<br />
und die Viren übertragen werden.<br />
Kann in der akuten Phase von selbst heilen.<br />
Eine chronische Infektion dauert Monate<br />
bis Jahre, teilweise müssen Medikamente<br />
lebenslang eingenommen werden.<br />
In den ersten sechs Monaten wird i. d. R. nicht<br />
behandelt. Die Behandlung einer chronischen<br />
Infektion dauert 8 – 12 Wochen, bei Komplikationen<br />
auch 16 bis 24 Wochen.<br />
Herpes Genitalis ist nicht heilbar. Bei wiederholten<br />
schmerzhaften Rückfällen wird<br />
routinemäßig mit virushemmenden Tabletten<br />
behandelt.<br />
Virostatika (antivirale Medikamente) und ggf.<br />
Schmerzmittel.<br />
Getestet oder<br />
geimpft am:<br />
Getestet am:<br />
Getestet am:<br />
Getestet oder<br />
geimpft am:<br />
Kondome, PrEP und PEP (innerhalb von 72<br />
Stunden). Safer Use (igene Spritzbestecke,<br />
Röhrchen oder Pfeifen). Hygienisches Tätowieren,<br />
Piercen undOhrlochstechen.<br />
Verschiedene Kombinationen antiretroviraler<br />
Medikamente unter ärztlicher Aufsicht.<br />
Getestet am:<br />
Impfung. Kondome verringern das Risiko einer<br />
Ansteckung, schließen diese aber nicht aus.<br />
Kondom immer nur einmal verwenden.<br />
Die meisten HPV-Infektionen heilen von<br />
selbst aus. Bisher gibt es kein Medikament,<br />
das HP-Viren direkt bekämpfen kann.<br />
Getestet oder<br />
geimpft am:<br />
Kondome verringern das Risiko einer Ansteckung,<br />
können diese aber nicht sicher<br />
ausschließen. Kondom immer nur einmal<br />
verwenden.<br />
Antibiotika auf Rezept.<br />
Getestet am:<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
63
STI<br />
Symptoms vary by context and person. Protective measures as shown here may be inadequate and do not<br />
guarantee non-infection. If in doubt, please contact a doctor or pharmacist.<br />
TRANSMISSION<br />
SYMPTOMS<br />
CHLAMYDIA<br />
Mucous membranes (eyes, anal, oral, urethra,<br />
vaginal). Body fluids (blood, saliva, sperm,<br />
urine). Syringes, straws, pipes when using<br />
drugs.<br />
After 1 – 3 weeks: glassy to opaque discharge<br />
from the penis, painful urination, or painful<br />
swelling of the testicles can occur.<br />
GONORRHEA<br />
Mucous membranes (eyes, anal, oral, urethra,<br />
vaginal). Body fluids (blood, saliva, sperm,<br />
urine). Fingers, hands, toys. Syringes, straws,<br />
pipes when using drugs.<br />
After 2 – 6 days: burning sensation when urinating<br />
and purulent, foul-smelling discharge<br />
from the urethra. Partial pain and swelling of<br />
the testicles, fever.<br />
HEPATITIS A<br />
During anal-oral sex („ass licking, rimming“)<br />
or indirectly via anus-finger-mouth. By contaminated<br />
syringes and accessories (filters,<br />
spoons, water) when using drugs.<br />
After 2 – 4 weeks: flu-like symptoms, loss of<br />
appetite, nausea, headache, muscle and joint<br />
pain. A feeling of pressure under the right<br />
costal arch, aversion to fatty food and alcohol<br />
HEPATITIS B<br />
Body fluids (blood, saliva, sperm, urine).<br />
Injured mucous membranes (eyes, anal, oral,<br />
urethra, vaginal). Syringes, straws, pipes<br />
when using drugs.<br />
After 4 – 6 months: fatigue, muscle and joint<br />
pain, nausea, vomiting and skin changes.<br />
Later also inflammation of the liver with<br />
jaundice and fever.<br />
HEPATITIS C<br />
Blood, less often other body fluids. Syringes,<br />
straws, pipes when using drugs. Also unsanitary<br />
tattooing, piercing or ear piercing.<br />
After 3 – 6 months: flu-like symptoms,<br />
yellowing of the skin. With chronic infection:<br />
fatigue, itching, joint complaints, inflammation<br />
of the liver.<br />
GENITAL<br />
HERPES<br />
Mucous membranes (eyes, anal, oral, urethra,<br />
vaginal). Cough, sneeze, kiss, sex, fingers,<br />
sex toys.<br />
After a few days to weeks: tingling, itching<br />
of the skin. Blisters that burst into small<br />
ulcers. Swelling of the lymph nodes, fever<br />
and feeling sick.<br />
HERPES ZOSTER<br />
(SHINGLES)<br />
The fluid in the herpes zoster is contagious.<br />
Smear infection especially via the hands: the<br />
virus can be transmitted by touching door<br />
handles, handrails, water taps or toys.<br />
After 2 – 3 days: burning pain, itching or tingling<br />
skin. Reddening or swelling of the skin<br />
and blistering, conjunctivitis, corneal inflammation,<br />
facial paralysis, severe nerve pain.<br />
HIV / AIDS<br />
Body fluids (blood, saliva, sperm, urine).<br />
Injured mucous membranes (eyes, anal, oral,<br />
urethra, vaginal). Injection while using drugs.<br />
After 2 – 4 weeks: fever, fatigue or discomfort,<br />
night sweats, diarrhea, fatigue, swelling of<br />
the tonsils and lymph nodes, muscle pain,<br />
rash.<br />
HPV<br />
Mucous membranes (eyes, anal, oral, urethra,<br />
vaginal). Kissing, fondling, petting or having<br />
sex.<br />
Some types of HPV can cause genital warts<br />
(condylomas) weeks after infection.<br />
SYPHILIS<br />
Body fluids (blood, saliva, sperm, urine).<br />
Injured mucous membranes (eyes, anal, oral,<br />
urethra, vaginal). Syringes, straws, pipes<br />
when using drugs.<br />
1st phase: ulcer formation on the penis, vagina,<br />
anal area, mouth. Swelling of the lymph nodes.<br />
2nd phase (after about 2 months): fever, headache<br />
and joint pain, skin rashes can occur.<br />
64 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
On the right side you can enter the last time you were tested or received a vaccination. Your doctors or<br />
pharmacists will be happy to give further advice.<br />
PROTECTION<br />
TREATMENT<br />
<strong>CHECK</strong><br />
Condoms reduce the risk of infection, but<br />
cannot safely rule it out. Only use the condom<br />
once.<br />
Prescription Antibiotics.<br />
Tested on:<br />
Condoms reduce the risk of infection, but<br />
cannot safely rule it out. Only use the condom<br />
once. Wash hands and sex toys with soap<br />
before use.<br />
Prescription Antibiotics.<br />
Tested on:<br />
Vaccination – the only effective protection<br />
against hepatitis A. It is usually done together<br />
with the vaccination against hepatitis B.<br />
There is no therapy. Only the general<br />
symptoms of the disease are treated.<br />
Tested or vaccination<br />
received:<br />
Vaccination. In addition: Condoms reduce the<br />
risk of infection, but cannot safely rule it out.<br />
Only use the condom once.<br />
Safer use (use your own injection equipment,<br />
straws or pipes). Pay attention to hygiene<br />
when tattooing, piercing, ear piercing. Safe<br />
sex and condoms reduce the risk of infection.<br />
There is no one hundred percent effective<br />
protection. However, the risk drops significantly<br />
if sex is avoided during an outbreak<br />
phase. Only use the condom once.<br />
In the acute phase, the infection can heal<br />
itself. A chronic infection lasts for months<br />
to years, sometimes medication has to be<br />
taken for life.<br />
There is usually no treatment in the first six<br />
months. The treatment of a chronic infection<br />
lasts 8 to 12 weeks, with complications also<br />
16 to 24 weeks.<br />
Genital herpes is not curable. Repeated<br />
painful relapses are routinely treated with<br />
virus-inhibiting tablets.<br />
Tested or vaccination<br />
received:<br />
Tested on:<br />
Tested on:<br />
Vaccination, Avoiding physical contact during<br />
an infection. Touch and pressure (for example<br />
during sex) can cause blisters to burst and<br />
the virus to be transmitted.<br />
Virostatics (antiviral drugs) and, if necessary,<br />
pain relievers.<br />
Tested or vaccination<br />
received:<br />
Condoms, PrEP and PEP (within 72 hours).<br />
Safer use (use your own injection equipment,<br />
straws or pipes). Pay attention to hygiene<br />
when tattooing, piercing, ear piercing.<br />
Different combinations of antiretroviral drugs<br />
under medical supervision.<br />
Tested on:<br />
Vaccination. In addition: Condoms reduce the<br />
risk of infection, but cannot safely rule it out.<br />
Only use the condom once.<br />
Most HPV infections heal on their own.<br />
So far, there is no drug that can directly fight<br />
HP viruses.<br />
Tested or vaccination<br />
received:<br />
Condoms reduce the risk of infection, but<br />
cannot rule it out. Only use the condom once.<br />
Prescription Antibiotics.<br />
Tested on:<br />
<strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong><br />
65
COMMUNITY<br />
Wieso wir gegen<br />
DIGITAL DETOX<br />
FEBRUAR 2021<br />
AUSGABE 4<br />
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Die nächste Ausgabe<br />
erscheint im Juni 2021.<br />
The next issue will be out in june 2021.<br />
Rassismus angehen<br />
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Gesünder leben<br />
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<strong>CHECK</strong> Magazin wird verlegt durch die<br />
PINK Verlagsgesellschaft mbH, Degnerstraße 9b,<br />
13053 Berlin und ist ein Unternehmen der BLU Mediengruppe.<br />
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Tel: +49 (0)30 - 44 31 98 - 30<br />
Fax: + 49 (0)30 - 44 31 98 - 77<br />
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Erscheinungsweise: Vierteljährlich<br />
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Chefredaktion (V.i.S.d.P.):<br />
Torsten Schwick (ts)<br />
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Mit meiner Bestellung erkläre ich mich damit<br />
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vereinbarten Laufzeit einreichen. Ein Widerruf<br />
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Mindestalter 18 Jahre.<br />
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Sean Witry (sw)<br />
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Markus Klews<br />
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Ernesto Klews (ek), Christian Knuth (ck), Nico Reinold (nr),<br />
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Lektorat:<br />
Stefanie Irmer (www.lektorat-irmer.de)<br />
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Außerhalb Deutschlands (EU) 35 Euro pro Jahr.<br />
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66 <strong>CHECK</strong> NORD <strong>#1</strong>
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