14.04.2021 Aufrufe

sommerzeit_2021_AT

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

11<br />

runter und wieder rauf – mit schwerem Gepäck auf dem Rücken. „Sie<br />

hat schon so manches Männer-Ego angekratzt“, lacht Veronika, die<br />

auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und auch auf der elterlichen<br />

Alm tätig war. „Eine Schutzhütte zu bewirtschaften ist aber nicht mit<br />

einer Alm zu vergleichen. Hier oben ist alles ein bisschen extremer –<br />

der Wind, die Wintereinbrüche, die körperliche Arbeit.“<br />

Und doch möchte keine dieser Frauen auf ihren Sommer in den Bergen<br />

verzichten. „Viele meinen, wir leben hier oben im Paradies. Das<br />

ist es nicht ganz: Der Alltag ist wirklich fordernd“, sagt Anna. „Aber<br />

jedes Mal, wenn ich aus dem Tal zurück auf den Berg komme, bin<br />

ich glücklich.“ Einen Satz, den wohl alle Sennerinnen unterschreiben<br />

würden. Und das seit vielen Generationen und zum großen Glück von<br />

uns Wanderern: Denn dadurch bleiben die Almen als Sehnsuchtsort<br />

erhalten. Im Reich der Sennerin sind wir stets willkommen und können<br />

an dieser ganz besonderen Freiheit in den Bergen teilhaben.<br />

www.almsommer.com<br />

www.salzburger-almenweg.at<br />

„LEBE DEN SOMMER SO,<br />

DASS ER DICH IM WINTER<br />

NOCH WÄRMT.“<br />

SENNERIN SABINE<br />

LERCHNER ÜBER<br />

DEN ALMSOMMER<br />

Sabine, was sind deine ersten<br />

Erinnerungen an die Alm?<br />

Als ich ein Kind war, haben wir unserer<br />

Sennerin Cilla oft Brot auf die Hütte<br />

gebracht. In dem einzigen Raum<br />

standen ein Tisch, das Bett und der<br />

Holzherd und es roch unvergleichlich<br />

nach Milch, Holz, Kühen und frischen<br />

Latschen.<br />

Welche Geschichten<br />

haben dich beeindruckt?<br />

Cilla und meine Urgroßtante Thres<br />

haben oft von dem Knecht erzählt, der<br />

samt Brot und Butter in den Bach gefallen<br />

war, und von dem Kugelblitz,<br />

der durch den Kamin in die Hütte gekommen<br />

und durch die Tür wieder<br />

rausgeschossen war.<br />

Wie erlebte deine Oma<br />

das Leben als Sennerin?<br />

Sie war mit 14 Jahren zum ersten Mal<br />

auf der Alm und hat immer betont, wie<br />

schön es sei, dort oben ihre eigene<br />

Herrin zu sein. Damals gab es noch<br />

keine Wanderer: Das Leben auf der<br />

Alm war arbeitsreich und einsam.<br />

Was ist für dich das Besondere<br />

am Salzburger Almsommer?<br />

Die Jahreszeiten, die Natur und die<br />

Kräuter, die ich als Gottes Geschenk<br />

nutzen und einsetzen darf. Aber auch<br />

die Menschen, die mir ihre Geschichten<br />

erzählen. So bleibt alles permanent<br />

im Wandel und entwickelt sich<br />

stetig weiter.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!