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TIPP<br />
Alpine Küche<br />
Das Triangel finden Liebhaber der Alpinen<br />
Küche auch als Genussempfehlung<br />
im Via Culinaria-Guide, der unter<br />
www.via-culinaria.com kostenlos bestellt<br />
werden kann.<br />
Franziska Gensbichler verrät das Rezept<br />
von Rolando Villazóns Lieblingsschnitzel<br />
auf dem SalzburgerLand Blog<br />
unter magazin.salzburgerland.com<br />
Kennen Sie ein Gasthaus, in dem<br />
Opernstars neben Festspielhandwerkern<br />
sitzen? Wo die Gemüsebäuerin<br />
die frisch geerntete Ware persönlich<br />
abgibt und Studenten das Mittagsmenü<br />
zum Sonderpreis erhalten? Wo der<br />
Bildungsbürger neben dem Straßenkünstler<br />
sein Bier trinkt und die Wirtin<br />
für wirklich jedermann ein Lächeln<br />
hat? Wie? So was gibt es nicht? Doch!<br />
Und wie. Willkommen im Triangel, einem<br />
Traditionslokal inmitten der Salzburger<br />
Altstadt.<br />
Die Gastgeberin heißt hier seit mehr<br />
als einem Jahr Franziska Gensbichler.<br />
„Das Triangel ist tatsächlich ein Theater<br />
im allerbesten Sinn“, sagt die junge<br />
Frau. Franziska hat es von ihrem Vater<br />
Franz übernommen, einem Wirt aus<br />
Leidenschaft mit Wurzeln im Salzburger<br />
Lungau. Bodenständigkeit verleiht<br />
auch Franziska Ausdruck: Eine Gastgeberin<br />
für jedermann zu sein, ist ihr<br />
ebenso wichtig wie die Zusammenarbeit<br />
mit heimischen Lieferanten. Seit<br />
vielen Jahren beliefert Monika Haiml<br />
vom Babingerbauern in Liefering das<br />
Triangel mit Salat und saisonalem<br />
Gemüse – bevorzugt per Lastenfahrrad.<br />
Von Kaviarzüchter Walter Grüll<br />
kommen die Fischspezialitäten, vom<br />
Döllerer in Golling der Wein und ein<br />
Metzger aus Grödig liefert das Fleisch.<br />
Franziska gelang es auch, Laura Pichler<br />
als Küchenchefin zu gewinnen.<br />
Diese hat ihr Handwerk beim Lieferinger<br />
Fischerwirt gelernt und in Lech<br />
am Arlberg verfeinert. Zuletzt wirkte<br />
sie im formidablen 5-Sterne-Hotel<br />
Schloss Mönchstein auf dem Mönchsberg.<br />
Jetzt aber gilt es, wieder die Geschmäcker<br />
von jedermann zu treffen:<br />
Möge das Bratl für den Stammtisch<br />
der Elektriker ebenso gelingen wie die<br />
Trüffelnudeln für Anna Netrebko.<br />
Dass in diesem Lokal wirklich alle<br />
gleich seien, das erkenne man übrigens<br />
schon am Namen. „Triangel“ ist<br />
das einzige Wort der deutschen Sprache,<br />
auf das alle Artikel angewendet<br />
werden können: Der – die – das. Ja,<br />
sie haben recht: Das ist faszinierend.<br />
Mit dem Triangel liegt man eben immer<br />
richtig. Es klingt nur – und lärmt<br />
nicht.<br />
Gerne erinnert sich Franziska an einen<br />
Ausspruch ihres Vaters, der einmal<br />
gefragt wurde, ob er sich als Gestalter<br />
dieses Lokals wie ein Künstler<br />
fühle. Da antwortete er: „Ob Künstler<br />
oder Gastronom – beide Berufe produzieren<br />
Gefühle. Und diese Produktion<br />
von Gefühlen ist heute wichtiger<br />
denn je. Denn die Welt da draußen<br />
wird eh immer kälter.“<br />
www.alpine-kueche.at