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Journal 1-21

Journal – Ausgabe 1-2021

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Die Johannes-Diakonie und Corona<br />

Während andere Menschen auf digitale Kanäle ausweichen,<br />

stoßen Menschen mit Behinderung auch hier auf<br />

Hürden. Sei es, dass die notwendige Technik zu teuer ist,<br />

oder es an dem Wissen um den Umgang mit Geräten<br />

und Webkanälen fehlt. Auch der richtige Umgang mit<br />

Medien will gelernt sein. „Das Suchtpotenzial, ständig<br />

online zu sein, ist in der Krise für manchen gewaltig<br />

gestiegen“, berichtet Waltraud Hartmann-Lingsch. Zugleich<br />

bietet die Digitalisierung auch Chancen, etwa für<br />

die berufliche Bildung von Menschen mit Behinderung.<br />

Sei es, dass moderne Lernsoftware eingesetzt wird oder<br />

Inhalte per E-Learning vermittelt werden. Es sind kleine<br />

Lichtblicke, die ihre positive Wirkung entfalten können,<br />

wenn die Krise überstanden ist.<br />

In der Tat, das Thema Digitalisierung gehört inzwischen<br />

zum „Corona-Alltag“ in der Johannes-Diakonie. In vielen<br />

Bereichen der Johannes-Diakonie sind quer durch die<br />

Bereiche zahlreiche Digitalisierungsprojekte angelaufen.<br />

Unterstützt durch die „Aktion Mensch“ wurden beispielsweise<br />

weitere Häuser mit freiem W-Lan ausgestattet, die<br />

Möglichkeiten der Videotelefonie durch Anschaffung<br />

von Tablets weiter verbessert. Und das unabhängig<br />

von der Tatsache, dass die einstigen Kontaktbeschränkungen<br />

deutlich gelockert und Besuche leichter möglich<br />

sind. Digitaler „Corona-Alltag“ eben.<br />

Die Produktion der HSL-Töpferscheiben in den<br />

Schwarzacher Werkstätten läuft auf Hochtouren.<br />

„Corona-Alltag“ heißt oft auch, dass die Seele leidet.<br />

Wenn Werkstätten schließen oder Betriebe Kurzarbeit<br />

ansetzen, fehlt vielen Beschäftigten der gewohnte<br />

Tagesablauf. Vor allem psychisch erkrankte Menschen<br />

leiden darunter, weiß Waltraud Hartmann-Lingsch. Sie<br />

leitet den Geschäftsbereich „Werkstätten für psychisch<br />

beeinträchtigte Menschen“ in der Johannes-Diakonie.<br />

„Das Virus hat bei unseren Klienten und Klientinnen<br />

in besonderem Maße zu Verunsicherung geführt.<br />

Bestehende Symptome haben sich in einzelnen Fällen<br />

verschlechtert“, berichtet sie. Kompetenztrainings,<br />

Schulungen und andere Maßnahmen können nicht<br />

stattfinden. Gesprächsrunden und gemeinsame Aktivitäten<br />

sind heruntergefahren. Es fehlt das Zusammensein:<br />

„Die soziale Teilhabe musste Corona-bedingt auf<br />

ein Minimum heruntergefahren werden.“<br />

Gehört auch zum „neuen“ Alltag: Schutzkittel für Mitarbeitende.<br />

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