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Journal 1-21

Journal – Ausgabe 1-2021

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Maria Zeitler<br />

„Der Platz wird viel Aufenthaltsqualität bieten und<br />

ein guter Ort sein, um Besuchergruppen bei uns in der<br />

Johannes-Diakonie zu empfangen.“<br />

Pfarrer und Projektleiter Richard Lallathin<br />

Baustart für die Umgestaltung: Pfarrer Projektleiter Richard Lallathin (Mitte) sowie Thomas März<br />

(li.) und Frank Müller vom Facility Management der Johannes-Diakonie begleiten die Arbeiten.<br />

Künftig werden inklusive „Lotsen-Tandems“ Besucher über Platz und<br />

Pfad begleiten. Deren Schulung hat bereits begonnen.<br />

„Der Platz wird viel Aufenthaltsqualität bieten und ein<br />

guter Ort sein, um Besuchergruppen bei uns in der<br />

Johannes-Diakonie zu empfangen“, erklärt der Pfarrer<br />

und Projektleiter Richard Lallathin. „Und vielleicht<br />

finden auch zufällige Passanten hier einen Zugang<br />

zu Maria Zeitler und der Geschichte der NS-‚Euthanasie‘“.<br />

Denn der zentral gelegene Platz bildet auch den<br />

Start- und Endpunkt für den Maria-Zeitler-Pfad. Der<br />

historische Lehrpfad führt auf einem Rundkurs über<br />

das Standortgelände und informiert an acht Stationen<br />

über die Ereignisse rund um die Verfolgung von<br />

Menschen mit Behinderung im Dritten Reich.<br />

Bisher gibt es in der Johannes-Diakonie drei Orte, an<br />

denen der Opfer der NS-„Euthanasie“ gedacht wird:<br />

1983 wurde an der Mosbacher Johanneskirche ein<br />

Gedenkstein mit einer in der damaligen Zeit formulierten<br />

Inschrift enthüllt. Es war eines der ersten Mahnmale<br />

für Opfer der NS-„Euthanasie“, das überhaupt in einer<br />

Einrichtung der Behindertenhilfe und Psychiatrie errichtet<br />

worden ist. 1987 folgte die Errichtung eines Gedenksteins<br />

auf dem Lindenplatz am Schwarzacher Hof. Auf<br />

einer darauf angebrachten Bronzetafel wird Friedrich<br />

Schiller zitiert: „Die Würde des Menschen ist in eure Hand<br />

gegeben, bewahret sie“ und in einem kurzen Text Bezug<br />

auf die NS-„Euthanasie“ genommen.<br />

Maria-Zeitler-Pfad<br />

Der historische Lehrpfad wurde am 18. November 2020,<br />

im 80. Gedenkjahr der NS-„Euthanasie“, im Beisein der<br />

Professoren Norbert und Rainer Gross (Neffen von Maria<br />

Zeitler), von Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-<br />

Bundschuh, Landrat Dr. Achim Brötel, Georg Nelius (Stadt<br />

Mosbach), der Johannes-Diakonie-Vorstände Martin Adel<br />

und Jörg Huber sowie weiterer Gäste eingeweiht. Acht<br />

Stationen vermitteln einen Überblick über die verbrecherische<br />

NS-„Euthanasie“ und ihre Auswirkungen auf<br />

die damalige „Erziehungs- und Pflegeanstalt“ und ihre<br />

Bewohnerinnen und Bewohner. Neben Maria Zeitler werden<br />

weitere Opfer vorgestellt. „Ihre Würde verpflichtet<br />

uns, ihres gewaltsamen Todes zu gedenken und die Erinnerung<br />

an sie wachzuhalten“, so Pfarrer und Projekt leiter<br />

Richard Lallathin. Inklusive „Lotsen-Tandems“ bieten<br />

Führungen auf dem Maria-Zeitler-Pfad an.<br />

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