380 kV-Höchstspannungsverbindung Wahle–Mecklar
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Regierungsvertretung Braunschweig Ergebnisniederschrift vom 12.04.2011<br />
fisch örtliche Problematik handelt. Herr Breuer (NLWKN) unterstützt die Ausführungen des<br />
Gutachterbüros uneingeschränkt. Herr Marten (Landkreis Northeim) teilt die Einschätzungen<br />
der Gutachterbüros für den gesamten Bereich nur bedingt. Es handelt sich um einen naturnahen<br />
Leineabschnitt in attraktiver Landschaft. Mit Fördergeldern zur Tourismusbelebung<br />
wurde ein Radweg zwischen Einbeck und Kreiensen geschaffen. In Negenborn wird ein Ausflugslokal<br />
durch die Trassenführung betroffen. Der gesamte Betrachtungsraum ist erheblich<br />
schutzwürdig, Beeinträchtigungen sind nicht ausgleichbar. Unterhalb Clus wurde im Februar<br />
2011 eine Kranichrast mit etwa 200 Tieren gemeldet. Die Flugbeziehungen reichen bis in<br />
den Leinepolder Salzderhelden hinein. Eine Freileitungsvariante stellt hier keine Alternative<br />
dar, sondern nur eine Erdverkabelung in einem anderen Korridor. Herr Dr. Kreuziger (PNL<br />
GbR) führt aus, dass zumindest seitens des NLWKN keine bedeutsamen Kranichrastplätze<br />
in Südniedersachsen festgestellt worden sind, zukünftige Entwicklungen können nicht eingeschätzt<br />
werden. Herr Breuer (NLWKN) erläutert, dass für eine besondere Betrachtung und<br />
Bewertung die Verstetigung der Zahlen des Kranichvorkommens notwendig wäre. Zudem<br />
müssten Rastvorkommen im mindestens vierstelligen Bereich nachgewiesen werden, um<br />
das Kriterium der Bedeutsamkeit bejahen zu können. Zu konstatieren ist, dass der Kranich<br />
zurzeit von der Ausweitung des Maisanbaus profitiert, dies aber nicht zu einer besonderen<br />
Betrachtung bezüglich des Artenvorkommens führen kann.<br />
Herr Marten (Landkreis Northeim) nimmt nochmals Bezug auf das Kranichvorkommen und<br />
führt aus, dass der Kranich seit Bestehen des Leinepolders Salzderhelden dort stetiger<br />
Rastvogel ist, allerdings nicht im vierstelligen Bereich. Neben dem Artenschutz legt der<br />
Landkreis Northeim aber sehr viel Wert auf Erholungs- und Tourismusaspekte.<br />
Auf starke Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Schutzgebieten macht Frau<br />
Wenzel (Stadt Einbeck) aufmerksam. Einzelbetrachtungen sind nicht angebracht. Es ist nicht<br />
erkennbar, dass der Vorhabensträger Wechselbeziehungen im Landschaftsraum ausreichend<br />
berücksichtigt hat. Dem wird seitens der Herren Dr. Kreuziger (PNL GbR) und<br />
Buksdrücker (ERM GmbH) widersprochen. Sichtbeziehungen, Wechselbeziehungen, Landschaftsräume<br />
und Landschaftsbilder seien ausreichend erkannt und gewürdigt worden. Frau<br />
Brünesholz (ML) ergänzt, dass eine Gesamtbewertung im Rahmen der Variantenabwägung<br />
erfolgen wird.<br />
Im weiteren Variantenverlauf macht Herr Marten (Landkreis Northeim) für den Bereich der<br />
Querung des Ilmetales (FFH-Gebiet) auf ein relevantes Landschaftsbild aufmerksam. Zudem<br />
gibt es westlich der Ortschaft Hollenstedt Schwarzstorchvorkommen mit erheblichem Aktionsradius<br />
u. a. in Richtung Osten in Querung des Trassenverlaufs. Als Lösung für diesen<br />
Bereich wird der Abbau der 220 <strong>kV</strong>-Leitung und der Neubau der <strong>380</strong> <strong>kV</strong>-Leitung als Erdkabel<br />
mit Annäherung an den Höhenzug Ahlsburg vorgeschlagen. Herr Dr. Kreuziger (PNL GbR)<br />
und Herr Buksdrücker (ERM GmbH) verweisen auf den kompletten Ersatzneubau im<br />
betreffenden Abschnitt, sodass sich weder Veränderung des bisherigen Vogelschlagrisikos<br />
noch des Landschaftsbildes ergeben würden. Die daran anschließende Frage von Herr<br />
Oertwig (Landkreis Northeim), ob beim Trassenneubau geringere Masthöhen eingesetzt<br />
werden können, beantwortet Herr Siegmann (TenneT TSO GmbH) damit, dass nach derzeitiger<br />
Einschätzung Masten bis zu 40 m Höhe aufgestellt werden würden. Konkrete Maße<br />
ergeben sich erst im Planfeststellungsverfahren. Grundsätzlich gilt, dass der Trassenkorridor<br />
im fraglichen Bereich ausreichend Platz für Verschiebung lässt.<br />
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