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e d I t o r I a l<br />

Engpässe bei Baustoffen<br />

ROBERT GRIESHOFER<br />

geschäftsführer C. Bergmann<br />

Kg und VBÖ-Vizepräsident<br />

Hinweis<br />

Foto: Pflügl<br />

Geschlechtsneutrale Formulierung<br />

zur Vereinfachung <strong>der</strong> lesbarkeit erfolgt im<br />

ÖBM keine geschlechtsneutrale Differenzierung,<br />

son<strong>der</strong>n es wird ausschließlich die<br />

männliche Form verwendet. Die Ausrichtung ist<br />

in jedem Fall geschlechtsunabhängig.<br />

Wer hätte das noch vor einiger Zeit vermutet?<br />

Ich bin mittlerweile schon mehr als nur ein paar Jahre in <strong>der</strong> Branche,<br />

kann mich jedoch an eine ähnliche Situation nicht erinnern. Ich fühle mich<br />

zurückversetzt in meine Kindheit, in <strong>der</strong> solche Zustände vielleicht gerade noch in<br />

unseren kommunistischen Nachbarlän<strong>der</strong>n geherrscht haben.<br />

In fast allen Medien wird <strong>der</strong>zeit darüber berichtet, dass gewisse Baustoffe nicht<br />

o<strong>der</strong> nur in unzureichendem Ausmaß verfügbar sind. Wir beobachten aktuell,<br />

dass Holz kaum noch erhältlich ist und auch bei Eisen und Dämmstoffen ist die<br />

Verfügbarkeit schlecht und die Preisentwicklung kennt nur eine Richtung – nach<br />

oben!<br />

Angebot und Nachfrage bestimmen ja grundsätzlich den Preis. Vor diesem Hintergrund<br />

wird die <strong>der</strong>zeitige Lage prinzipiell nachvollziehbar. Jedoch führt dies aktuell<br />

nicht nur bei Warengruppen mit Engpässen zu etlichen Preiserhöhungen – son<strong>der</strong>n<br />

auch bei Produkten, welche von keiner Verknappung betroffen sind – und es bleibt<br />

da und dort <strong>der</strong> Eindruck haften, dass hier manche die Lage zum „Trittbrettfahren“<br />

nutzen.<br />

Eine hohe Nachfrage ist aktuell vorhanden und eigentlich sollten wir uns nicht beschweren<br />

müssen. Generell ist <strong>der</strong> Bau verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise<br />

gekommen und <strong>der</strong> Bedarf hat jetzt auch wie<strong>der</strong> deutlich angezogen. Der Wehrmutstropfen<br />

dabei ist lediglich die Verfügbarkeit von einigen Baustoffen.<br />

Dies tut <strong>der</strong> Stimmung in unserer Branche nicht gut und so wächst bei vielen<br />

Bauherren, Bauträgern und Projektentwicklern Unmut und die Sorge vor Verzögerungen<br />

o<strong>der</strong> Stillstand wegen Materialmangels o<strong>der</strong> hohen Preissteigerungen. Die<br />

Engpässe bei Holz, Dämmstoffen und Eisen sind offensichtlich und knapp werden<br />

aktuell auch Kunststoffrohre und Kunststoffe generell.<br />

Der Mangel an diesen Baustoffen gefährdet Neubauprojekte und Sanierungsarbeiten<br />

gleichermaßen. Fest geplante Übergabetermine sind in Gefahr, Finanzierungspläne<br />

kommen ins Wanken und <strong>der</strong> zeitliche Verzug auf einigen Baustellen<br />

steigt.<br />

Die Engpässe bei zahlreichen Gütern sind wohl auch auf eine stark gestiegene<br />

Nachfrage in China und den USA zurückzuführen. Preissteigerungen bei Waren,<br />

die von einer Verknappung nicht betroffen sind, lassen sich mit dieser Entwicklung<br />

jedoch nicht begründen.<br />

All das ist unangenehm und behin<strong>der</strong>t uns, denn generell würde es ja in unserer<br />

Branche recht gut laufen. So bleibt die Hoffnung, dass diese Probleme bald vorübergehen<br />

und wie<strong>der</strong> so etwas wie eine vernünftige Normalität Einzug hält.<br />

Herzlichst,<br />

Robert Grieshofer<br />

5. <strong>2021</strong> | 3

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