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ME2BE HIERGEBLIEBEN 2021 05

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Einwohner<br />

<strong>HIERGEBLIEBEN</strong> SCHULE COMPANIES AZUBIPORTRAITS<br />

VON TEUFELSSTEINEN UND UNTERWASSERWELTEN<br />

Gettorf ist historisches Zentrum einer ländlichen Halbinsel mit zahlreichen aktiven Angeboten<br />

9,35 km 2<br />

TEXT Nadine Schättler | FOTOS Christina Kloodt<br />

Kreis<br />

Rendsburg-<br />

Eckernförde<br />

Fläche<br />

Kfz<br />

RD, ECK<br />

Höhe<br />

28 m ü. NHN<br />

www.gettorf.de<br />

Waren es Rentierjäger oder die<br />

Wikinger, die die günstige geografische<br />

Lage zwischen der<br />

heutigen Eckernförder Bucht und der Kieler<br />

Förde für sich entdeckten? Großsteingräber<br />

bei Birkenmoor in der Gemeinde Schwedeneck<br />

belegen zumindest eine frühe Besiedlung<br />

der Region schon in der Jungsteinzeit.<br />

Die Wikinger, so vermutet man, nutzten<br />

den Standort später als Schnittpunkt<br />

der damaligen Nord-Süd- und Ost-West-<br />

Handels wege, so dass eine Entstehung Gettorfs<br />

bereits in der Zeit zwischen 800 und<br />

1000 nach Christus nicht ausgeschlossen<br />

ist. Schriftlich erwähnt wurde es jedenfalls<br />

erstmals im Jahre 1259.<br />

Seit dieser Zeit ist in Gettorf und Umgebung<br />

viel passiert. Zu den ältesten Baudenkmälern<br />

gehört die St.-Jürgens-Kirche von 1250,<br />

die im Mittelalter eine Wallfahrtsstätte war<br />

und sich über die Jahrhunderte als Armenhaus<br />

oder als Aussichtspunkt für Gefechte<br />

im Deutsch-Dänischen Krieg auch baulich<br />

verändert hat. Ihr Turm, der gleich zwei Mal<br />

in den Jahren 1814 und 1913 abbrannte und<br />

zuletzt vor acht Jahren rundum erneuert<br />

wurde, ist weithin sichtbar und eines der<br />

ersten Erkennungszeichen bei einer Anreise.<br />

Mit dem kostbaren Kulturerbe ist eine teuflische<br />

Legende verknüpft: Demnach soll<br />

der Satan höchstpersönlich einen Felsstein<br />

auf den Kirchturm geworfen haben. Weil<br />

Gott seine Kirche beschützte, streifte der<br />

Stein den Turm nur. Übrig blieb bis heute<br />

ein leicht schiefer Kirchturm und einer<br />

der größten Findlinge Schleswig-Holsteins,<br />

der in Lindau an der Königsförder Straße<br />

zwischen den Ortschaften Revensdorf und<br />

Großkönigsförde als Teufelsstein zu bewundern<br />

ist.<br />

Wassersportler profitieren in Gettorf<br />

von den nahen Ostseestränden<br />

Doch Gettorf und Umgebung haben nicht<br />

nur Historisches zu bieten. Beim Speedskating<br />

vom Gettorfer Turnverein hat man die<br />

Nase auf der Rennbahn immer ganz weit<br />

vorn. Das Training auf Inlineskates ist für<br />

alle Altersgruppen und Leistungsklassen<br />

geeignet. Einmal in der Woche wird sogar<br />

Inline-Hockey gespielt. Auch eine sehr<br />

aktive Floorball-Abteilung gibt es im Gettorfer<br />

Turnverein. Wer lieber auf dem Wasser<br />

aktiv ist, der profitiert in Gettorf von den<br />

nahen Ostseestränden mit Steilküsten, die<br />

eine ganze Menge an modernen Wassersportarten<br />

anzubieten haben. In Surendorf<br />

am Südufer der Eckernförder Bucht kann<br />

man Surfen, Kiten oder mit dem SUP sanft<br />

über die Wellen gleiten. Segelsport auch<br />

zum Schnuppern für Einsteiger wird am<br />

Campingplatz Grönwohld in Schwedeneck<br />

angeboten. Ein richtiges Abenteuer wird<br />

der Erlebnis-Tauchgang in die phantastische<br />

Unterwasserwelt der Ostsee vor Surendorf.<br />

Auch in Dänisch-Nienhof werden Tauchkurse<br />

vom Schnuppertauchen über einfache<br />

Schnorchel- und Beginnerkurse sowie für<br />

Fortgeschrittene angeboten. Wer nach dem<br />

Wassersport einen Sundowner genießen<br />

möchte, kann im angesagten Strandbistro<br />

Blossom Beach einkehren, wo es sogar<br />

hawaiianische Bowls und hin und wieder<br />

Vollmondpartys gibt. Einen knisternden<br />

Kaminofen an kühlen Wintertagen bietet<br />

das moderne Strandhaus in Schwedeneck<br />

mit herrlichem Ausblick auf die nahe Ostsee.<br />

Kreative Kleinode und moderne Kultur<br />

Die Region rund um Gettorf hat viel dörflichen<br />

Charme, aber es finden sich auch<br />

kreative Kleinode und moderne Kultur<br />

zwischen Kuppen und Hügeln, die die historische<br />

Jungmoränenlandschaft auf der<br />

Halbinsel zwischen Eckernförder Bucht und<br />

Kieler Förde ausmachen. Zu Fuß oder mit<br />

dem Fahrrad lassen sich viele Orte über<br />

ein umfangreiches Wanderwegenetz aktiv<br />

erkunden. Mit Bus- und Bahnverbindungen<br />

im Halbstundentakt ist Gettorf als Hauptort<br />

der Region, in dem es alle allgemeinbildenden<br />

Schulen, eine Volkshochschule sowie ein<br />

Kultur- und Bildungszentrum gibt, optimal<br />

Die Teufelsstatue in der Fußgängerzone<br />

erinnert an eine alte Legende.<br />

an seine Umgebung angebunden. Nicht nur<br />

in Gettorf selbst, auch in seiner ländlichen<br />

Region finden sich zahlreiche Betriebe mit<br />

den unterschiedlichsten Branchen und<br />

Gewerken aus Industrie, Handel und Gewerbe,<br />

die auch junge Leute ausbilden. Dazu zählen<br />

Hoch- und Tiefbaufirmen, Produktionsunternehmen,<br />

Handwerksbetriebe, metallverarbeitende<br />

Betriebe sowie eine Vielzahl<br />

weiterer Dienstleistungsunternehmen, die<br />

einen gesicherten Arbeitsplatz bieten. Zu<br />

den relevanten und mitunter traditionsreichen<br />

Betrieben in Gettorf, die Arbeitsplätze<br />

bieten und teilweise ausbilden, gehören<br />

unter anderem die EGE-Elektro nik Spezial<br />

Sensoren GmbH, Querhammer Fahrzeugbau,<br />

Premium Mobile Kuntz, der Tierpark Gettorf,<br />

die Firma Christian Jöhnk Bauunternehmen<br />

Immobilienmanagement GmbH, Technicon<br />

als Partnerbetrieb der Marke „Schleswig-Holstein.<br />

Der Echte Norden“ der WTSH, die Tesla-Niederlassung,<br />

die Druckerei Timm von<br />

1893, Elektro Lipfert und Elektro Köhler.<br />

Bei einer so großen Vielzahl an Ausbildungsund<br />

Arbeitsmöglichkeiten darf der Freizeitfaktor<br />

natürlich nicht zu kurz kommen.<br />

Damit es nach Feierabend nie langweilig<br />

wird, gibt es rund um Gettorf genügend<br />

Möglichkeiten, sich langfristig auf eine<br />

angenehme Work-Life-Balance einzustellen.<br />

Auch wenn das kleine Örtchen mit seinen<br />

knapp 7600 Einwohnern nicht der Nabel der<br />

Welt ist. Aber wer braucht den schon, wenn<br />

das Gute so nahe liegt.<br />

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