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Logistikkompetenz in der Entsorgung - oeko-logistik.de

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<strong>Logistikkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen<br />

Nur für wenige <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen s<strong>in</strong>d die Kun<strong>de</strong>nanfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>nauswahl<br />

be<strong>de</strong>utsam. Die Mehrzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> befragten Unternehmen prüft damit vorab nicht, welche logistischen<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen die Kun<strong>de</strong>n stellen und ob diese erfüllt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Weniger als die Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> befragten <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen berücksichtigt bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>nauswahl<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>en Integration <strong>in</strong> das <strong>Entsorgung</strong>s<strong>logistik</strong>system. Von <strong>de</strong>n übrigen Unternehmen wer<strong>de</strong>n<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Integrationsaufwand sowie mögliche Effizienzpotenziale nicht geprüft.<br />

Umweltaspekte – wie bspw. das ökologische Engagement <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>n – wer<strong>de</strong>n nur von sehr wenigen<br />

Unternehmen (9%) berücksichtigt.<br />

Dom<strong>in</strong>ante Kriterien s<strong>in</strong>d die Lage und die Zahlungsbereitschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>n. Grundsätzlich lässt<br />

sich feststellen, dass ökonomische Kriterien die Kun<strong>de</strong>nauswahl klar dom<strong>in</strong>ieren und ökologische<br />

nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle spielen. <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen treffen ihre Auswahlentscheidung<br />

somit hauptsächlich nach kurz- bis mittelfristigen Liquiditäts- bzw. Erfolgsgesichtspunkten. Es wer<strong>de</strong>n<br />

gleichsam alle Kun<strong>de</strong>naufträge angenommen, die technisch möglich und unmittelbar gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend<br />

s<strong>in</strong>d. Strategische Überlegungen zur langfristigen Vorteilhaftigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kooperation mit<br />

Kun<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Bezug zur Positionierung <strong>de</strong>s Unternehmens f<strong>in</strong><strong>de</strong>n kaum Beachtung.<br />

4.3 Die Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit mit Kun<strong>de</strong>n<br />

Nahezu alle <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen streben langfristige Kun<strong>de</strong>nb<strong>in</strong>dungen an. Da die Vertragsdauer<br />

nur bei 28% <strong><strong>de</strong>r</strong> Unternehmen für die Kun<strong>de</strong>nauswahl von Be<strong>de</strong>utung ist (vgl. Abbildung<br />

18), sche<strong>in</strong>t das Vertrauen <strong>in</strong> die Kun<strong>de</strong>nb<strong>in</strong>dung unabhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> momentanen Dauer <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

vertraglichen B<strong>in</strong>dung zu se<strong>in</strong>. Die <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen versuchen durch ihre Leistungen zu<br />

überzeugen, so dass die Fortführung von <strong>Entsorgung</strong>saufträgen gesichert und Verträge regelmäßig<br />

erneuert wer<strong>de</strong>n. Die jeweilige Vertragslaufzeit hat also eher formalen Charakter.<br />

Langfristige Kun<strong>de</strong>nb<strong>in</strong>dungen wer<strong>de</strong>n<br />

angestrebt (N=76/73)<br />

Regelmäßiger Austausch zu Abfall- bzw.<br />

Bedarfsmengen und -arten (N=65/69)<br />

Langfristige Term<strong>in</strong>planung, abgestimmte<br />

Abholung/Belieferung (N=65/65)<br />

Entsorger übernimmt Steuerung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Entsorgung</strong>/<strong><strong>de</strong>r</strong> Belieferung (N=62/56)<br />

Pr<strong>in</strong>zipien <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit von Entsorgern mit ihren Kun<strong>de</strong>n<br />

mit Abfallerzeugern: mit Verwertern von Recycl<strong>in</strong>gmaterial:<br />

Abbildung 19: Pr<strong>in</strong>zipien <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit mit Kun<strong>de</strong>n<br />

<strong>Entsorgung</strong>sprozesse s<strong>in</strong>d i.d.R. durch festgelegte Touren und Abholzyklen <strong>de</strong>term<strong>in</strong>iert, wodurch<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Steuerungsbedarf ger<strong>in</strong>ger ausfällt. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Belieferung von Verwertern mit Recycl<strong>in</strong>gmaterial<br />

f<strong>in</strong><strong>de</strong>t e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiverer Informationsaustausch als bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong> statt. Im Verwertungsbereich<br />

übernimmt e<strong>in</strong> hoher Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>n die Steuerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Belieferung noch selbst. E<strong>in</strong>erseits wer<strong>de</strong>n<br />

die <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen hier mit <strong>de</strong>n Maßstäben <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>dustriellen Beschaffungs<strong>logistik</strong><br />

© TU Dres<strong>de</strong>n 2004 25<br />

97%<br />

68%<br />

71%<br />

66%<br />

100% 80% 60% 40% 20% 0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

78%<br />

72%<br />

54%<br />

95%<br />

Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Nennungen, Mehrfachnennungen möglich.

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