Logistikkompetenz in der Entsorgung - oeko-logistik.de
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<strong>Logistikkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen<br />
Jedoch ist gera<strong>de</strong> bei diesen Aufgaben wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistikplanung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Transport- und Tourenplanung<br />
e<strong>in</strong>e rückläufige Entwicklung <strong>de</strong>s Outsourc<strong>in</strong>gs zu verzeichnen. Die meisten Unternehmen wollen<br />
künftig diese Aufgaben selbst wahrnehmen. Diese Ausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen stimmt<br />
grundsätzlich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Situation <strong>in</strong> Industrie und Han<strong>de</strong>l übere<strong>in</strong>. Wenn Unternehmen die Be<strong>de</strong>utung<br />
gera<strong>de</strong> adm<strong>in</strong>istrativer Aufgaben zur Stärkung ihrer eigenen Position <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lieferkette und gegenüber<br />
Kun<strong>de</strong>n wahrnehmen, s<strong>in</strong>kt die Bereitschaft zur Fremdvergabe dieser Aufgaben. 83<br />
Bei <strong>de</strong>m <strong>in</strong>sgesamt ger<strong>in</strong>gen Outsourc<strong>in</strong>gniveau weist die Nachfrage nach Beratungs- und Integrationsleistungen<br />
im Zusammenhang mit IT-Systemen noch <strong>de</strong>n höchsten Wert auf. Da nur wenige<br />
<strong>Entsorgung</strong>sunternehmen diese Aufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistik zurechnen (vgl. Abbildung 24), ist die<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> Informationstechnologien sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Bedarf an Lösungen für entsorgungslogistische<br />
Aufgaben <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Branche noch nicht <strong>de</strong>utlich erkannt wor<strong>de</strong>n.<br />
Die größten Zuwächse wird es bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Fremdvergabe <strong>de</strong>s Umweltmanagements sowie <strong>de</strong>s Lagermanagements<br />
geben. Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Lagermanagements wächst mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zunahme <strong>de</strong>s Verwertungsgeschäftes.<br />
Für die Distribution von Recycl<strong>in</strong>gmaterialien ist das Vorhalten von Bestän<strong>de</strong>n<br />
durch die <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, um die Nachfrageschwankungen bei Verwertern<br />
ausgleichen können.<br />
Die anwachsen<strong>de</strong> Nachfrage nach Lösungen für das Umweltmanagement weist auf e<strong>in</strong>e steigen<strong>de</strong><br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>s Faktors Umwelt bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Erbr<strong>in</strong>gung entsorgungslogistischer Leistungen h<strong>in</strong>.<br />
5.6 Management von Logistikkosten <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong><br />
Logistikkosten entstehen durch die Erbr<strong>in</strong>gung logistischer Leistung. Um die Erfolgswirksamkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Logistik feststellen und steuern zu können, s<strong>in</strong>d umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse dieser Kosten, Leistungen<br />
und ihrer Bee<strong>in</strong>flussungsgrößen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. E<strong>in</strong>e darauf ausgerichtete Kostenrechnung ermöglicht<br />
zunächst e<strong>in</strong> reaktives Kostenmanagement, d. h. die Auswertung bereits angefallener Kosten und<br />
die Möglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bee<strong>in</strong>flussung zukünftiger Kosten. Vorraussetzung ist die verursachungsgerechte<br />
Erfassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kosten.<br />
E<strong>in</strong> weiterführen<strong>de</strong>s aktives Kostenmanagement soll die Kosten sowohl im Verlauf als auch <strong>in</strong> ihrer<br />
Höhe gestalten. Diese Bee<strong>in</strong>flussung wird im Voraus geplant und <strong><strong>de</strong>r</strong> Kostenverlauf somit aktiv<br />
bestimmt. Voraussetzung s<strong>in</strong>d, neben <strong><strong>de</strong>r</strong> verursachungsgerechten Kostenerfassung, standardisierte<br />
und transparente Prozesse. Die Kostenzuordnung erfolgt dabei zu <strong>de</strong>n Empfängern von logistischen<br />
Leistungen. 84<br />
Der Be<strong>de</strong>utungszuwachs <strong>de</strong>s Controll<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Logistik wird durch die Stellung <strong>de</strong>s logistischen<br />
Erfolgsfaktors „Messung und Kontrolle“ <strong>de</strong>utlich (vgl. Abschnitt 5.6.4). Gera<strong>de</strong> um <strong>de</strong>n logistischen<br />
Pr<strong>in</strong>zipien <strong><strong>de</strong>r</strong> Ganzheitlichkeit und <strong><strong>de</strong>r</strong> Flussorientierung zu genügen, s<strong>in</strong>d traditionelle Kostenrechnungssysteme<br />
nur e<strong>in</strong>e Basis für das Logistikcontroll<strong>in</strong>g. Mit ihnen können logistische Gesamtkosten<br />
ermittelt, jedoch nicht <strong>in</strong> ihrer Zusammensetzung analysiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 26 zeigt, auf welcher Art Logistikkosten ermittelt wer<strong>de</strong>n. Die Ausprägungen bei <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen<br />
wer<strong>de</strong>n dabei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Branchen gegenübergestellt.<br />
83 Vgl. Baumgarten/Thoms (2002), S. 71.<br />
84 Vgl. Kotzab/Teller (2002), S. 663 ff.<br />
© TU Dres<strong>de</strong>n 2004 35