Logistikkompetenz in der Entsorgung - oeko-logistik.de
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<strong>Logistikkompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen<br />
gistik. 30 Die Kennzeichnung dieser Subsysteme erfolgt aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Perspektive von Industrieunternehmen,<br />
also von Abfallerzeugern. Dementsprechend wer<strong>de</strong>n auch Empfehlungen für die Ausgestaltung<br />
dieser Subsysteme gegeben. E<strong>in</strong>e Verknüpfung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung und Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>e<strong>in</strong>steuerung<br />
von Recycl<strong>in</strong>gmaterialien wird zwar zur besseren Auslastung von Recycl<strong>in</strong>ganlagen<br />
<strong>in</strong> Ansätzen empfohlen. Weiterführend verweist PFOHL dazu auf e<strong>in</strong>e Aufgabenteilung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong>swirtschaft,<br />
die aber nicht erläutert wird. 31<br />
Die <strong>Entsorgung</strong>s<strong>logistik</strong> nimmt im Ansatz von WILDEMANN zunächst e<strong>in</strong>e bereichsübergreifen<strong>de</strong><br />
Querschnittsfunktion im Unternehmen e<strong>in</strong>. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Realisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kreislaufwirtschaft ist e<strong>in</strong>e Betrachtung<br />
über e<strong>in</strong>zelne Unternehmen h<strong>in</strong>aus und die Umsetzung <strong>in</strong>tegrierter, ganzheitlicher <strong>Entsorgung</strong>skonzepte<br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. 32 Unternehmen als Abfallerzeuger sollten, sofern e<strong>in</strong>e eigenständige<br />
<strong>Entsorgung</strong> nicht möglich ist, Kooperationen mit „Rückstandsmittlern“ schließen. Diese Partner<br />
übernehmen dann die Zuführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Abfälle zur Verwendung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwertung. 33 Als <strong>Entsorgung</strong>sprozesse<br />
wer<strong>de</strong>n technische und logistische Prozesse <strong>in</strong> e<strong>in</strong> versorgungszentriertes Prozessmo<strong>de</strong>ll<br />
e<strong>in</strong>geordnet. <strong>Entsorgung</strong>sunternehmen als Akteure treten erstmals im Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Auftragsabwicklung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong> auf. 34 Sie sollten zu<strong>de</strong>m entsorgungslogistische Prozesse übernehmen,<br />
die Abfallerzeuger nicht selbst durchführen können o<strong><strong>de</strong>r</strong> wollen. 35<br />
E<strong>in</strong>en unternehmensübergreifen<strong>de</strong>n Ansatz unter E<strong>in</strong>beziehung verschie<strong>de</strong>nster Akteure stellt BRUNS<br />
<strong>in</strong> ihrem Entwurf von <strong>Entsorgung</strong>s<strong>logistik</strong>systemen dar. 36 Die Kennzeichnung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Entsorgung</strong>s<strong>logistik</strong><br />
als offenes, sozio-technisches System soll vor allem e<strong>in</strong>e Untersuchung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beziehungen zwischen<br />
<strong>de</strong>n Akteuren ermöglichen. Ziel ist die Vernetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Abfallerzeuger und <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwerter von<br />
Recycl<strong>in</strong>gmaterialien. Die erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen logistischen Leistungen zur Vernetzung wer<strong>de</strong>n aus Sicht<br />
dieser bei<strong>de</strong>n Akteursgruppen <strong>in</strong> Form von Leistungsanfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen beschrieben. 37<br />
Als wesentliche Aufgabe e<strong>in</strong>er nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sieht NEHER das effektive und effiziente<br />
Management <strong><strong>de</strong>r</strong> Objektflüsse. 38 Diese Aufgabe sollte das Logistikmanagement übernehmen,<br />
um nicht nur wie bisher Teilbereiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Kreislaufwirtschaft zu optimieren und um bspw. umweltrelevante<br />
Probleme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gesamtbezug zu setzen. Die Herstellerorientierung bisheriger Ansätze<br />
für e<strong>in</strong>e nachhaltige Ausgestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kreislaufwirtschaft wird kritisiert. E<strong>in</strong>bezogen wer<strong>de</strong>n<br />
sollten künftig vor allem die Konsumenten. Der Autor for<strong><strong>de</strong>r</strong>t die technische und organisatorische<br />
Integration von entsorgungslogistischen Aufgaben <strong>in</strong> bestehen<strong>de</strong> Logistiksysteme, ohne Akteure<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Verantwortliche dafür zu benennen. 39 Die Planung von <strong>Entsorgung</strong>s- und Behandlungskapazitäten<br />
sowie die Steuerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Redistribution sollte von <strong>de</strong>n Produzenten, also <strong>de</strong>n Abfallerzeugern,<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n. 40<br />
30 Vgl. Pfohl (2004a), S. 239 f.<br />
31 Vgl. Pfohl (2004a), S. 240.<br />
32 Vgl. Wil<strong>de</strong>mann (1997a), S. 242.<br />
33 Vgl. Wil<strong>de</strong>mann (1997a), S. 244.<br />
34 Vgl. Wil<strong>de</strong>mann (1997a), S. 251.<br />
35 Vgl. Wil<strong>de</strong>mann (1997a), S. 253.<br />
36 Vgl. Bruns (1997), S. 33 f.<br />
37 Vgl. Bruns (1997), S. 74 f.<br />
38 Vgl. Neher (1999), S. 284.<br />
39 Vgl. Neher (1999), S. 288.<br />
40 Vgl. Neher (1999), S. 291.<br />
© TU Dres<strong>de</strong>n 2004 5