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BOKU Magazin 2/2021

Inhalt 3 Rektor Hasenauer zu Forschung für sichere und nachhaltige Lebensmittel 4 Gastkommentar Food Trend-Forscherin Hanni Rützler 6 Lebensmittelsicherheit in globalen Lieferketten 12 Umdenken in der Produktion 14 Interview Klaus Dürrschmid 17 Herausforderung Food Fraud 20 Vermeidung von Lebensmittelabfällen 23 „Unverschwendet“: Interview mit Cornelia und Andreas Diesenreiter 26 Biosensoren für Qualitätssicherung 28 Resistenz gegen Krankheiten bei Nutzpflanzen 30 Sojabohnen als Rohstoff für Lebensmittel 32 Krank durch Weizen 34 Allergene in Lebensmitteln 36 „Superfruits“ aus Österreich 38 Wien: Future of Urban Food 40 Die BOKU-Weine 2021 41 Porträt Professorin Stefanie Lemke 44 Faszinierende Pflanzen 45 Firmenporträt „Wiener Würze“ 46 Wo der Pfeffer wächst 48 Studium LBT: Wie die Antigene in den Impfstoff kommen 50 Das neue ERASMUS+ Programm 51 Splitter 52 Core Facilities: BioIndustrial Pilot Plant 54 Strategische Kooperation BOKU – Umweltbundesamt 55 BOKU:Base 56 Neue Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung 58 Forschung FAQ

Inhalt

3 Rektor Hasenauer zu Forschung für sichere und nachhaltige Lebensmittel

4 Gastkommentar Food Trend-Forscherin Hanni Rützler

6 Lebensmittelsicherheit in globalen Lieferketten

12 Umdenken in der Produktion

14 Interview Klaus Dürrschmid

17 Herausforderung Food Fraud

20 Vermeidung von Lebensmittelabfällen

23 „Unverschwendet“: Interview mit Cornelia und Andreas Diesenreiter

26 Biosensoren für Qualitätssicherung

28 Resistenz gegen Krankheiten bei Nutzpflanzen

30 Sojabohnen als Rohstoff für Lebensmittel

32 Krank durch Weizen

34 Allergene in Lebensmitteln

36 „Superfruits“ aus Österreich

38 Wien: Future of Urban Food

40 Die BOKU-Weine 2021

41 Porträt Professorin Stefanie Lemke

44 Faszinierende Pflanzen

45 Firmenporträt „Wiener Würze“

46 Wo der Pfeffer wächst

48 Studium LBT: Wie die Antigene in den Impfstoff kommen

50 Das neue ERASMUS+ Programm

51 Splitter

52 Core Facilities: BioIndustrial Pilot Plant

54 Strategische Kooperation BOKU – Umweltbundesamt

55 BOKU:Base

56 Neue Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung

58 Forschung FAQ

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Umgang mit Lebensmitteln auswirken<br />

könnten: Von den 35 Prozent, die angaben,<br />

dass der Kauf von lokal produzierten<br />

Lebensmitteln seit der Covid-19-Pandemie<br />

für sie wichtiger geworden ist, sagen<br />

87 Prozent, dass dies sehr wahrscheinlich<br />

auch in Zukunft der Fall sein wird. Von<br />

den 28 Prozent, für die der Kauf von<br />

unverpackten Produkten oder solchen<br />

mit biologisch abbaubarer oder recycelbarer<br />

Verpackung wichtiger geworden<br />

ist, sagen 82 Prozent, dass dies sehr<br />

wahrscheinlich auch künftig so bleiben<br />

wird. Von den 44 Prozent, die weniger<br />

Lebensmittel wegwerfen, sagen 37 Prozent,<br />

dass sie dies höchstwahrscheinlich<br />

beibehalten werden. Und das trifft besonders<br />

auf die jüngeren Generationen<br />

zu, deren Einstellungen und Verhalten<br />

für zukünftige Marktentwicklungen<br />

letztlich entscheidender sind als jene<br />

der älteren Generationen.<br />

In den Augen vieler junger Menschen<br />

ist „gesunde“ und „gute“ Ernährung nur<br />

dann gut, wenn sie umfassend gut ist:<br />

nicht nur mit Blick auf Nähr- und Inhaltsstoffe,<br />

Frische und Geschmack, Vitamine,<br />

Mineral- und Ballaststoffe, sondern<br />

auch mit Blick auf den ökologischen<br />

Fußabdruck sowie tierethisch und sozial<br />

verträgliche Produktionsbedingungen.<br />

NACHHALTIGKEIT WIRD ZU EINEM<br />

SYNONYM FÜR QUALITÄT<br />

Auf Basis dieses neuen Verständnisses<br />

von guter und gesunder Ernährung ändert<br />

sich naturgemäß auch der Blick auf<br />

die Lebensmittelqualität. So gewinnen<br />

Begriffe wie Transparenz, Integrität,<br />

Authentizität und Nachhaltigkeit mehr<br />

und mehr an Bedeutung. Besonders Konsument*innen<br />

der Generationen Y und Z,<br />

die sich über Lebensmittel und Ernährung<br />

vor allem im Internet informieren<br />

und sich via Social Media austauschen,<br />

redefinieren die Begriffe Gesundheit und<br />

gesunde Ernährung: Sie schließen nicht<br />

mehr nur das physische Wohlbefinden<br />

ein, sondern auch das psychische. Dabei<br />

gehen sie über die individuelle Perspektive<br />

hinaus und denken in großen<br />

Adobe Stock<br />

ökologischen Kontexten: Sie wollen im<br />

Hinblick auf ihre Ernährung nicht nur mit<br />

sich, sondern auch mit der Welt – so gut<br />

es geht – im Reinen sein.<br />

Davon profitieren vor allem regionale<br />

und Bio-Produkte, deren Konsum in der<br />

Krise weiter deutlich gestiegen ist. Und<br />

auch einen anderen Effekt könnten die<br />

Erfahrungen aus der Krise haben: Dass<br />

wir uns bei der Wahl der Lebensmittel in<br />

Zukunft mehr auf jene Themen fokussieren<br />

werden, die wirklich zählen und dass<br />

Kriterien wie Laktose- und Glutenfreiheit<br />

oder „Essen, das nur fünf Zutaten<br />

enthält“ für gesunde, also nicht an Unverträglichkeiten<br />

leidende Menschen als<br />

temporäre Modeerscheinung wieder an<br />

Bedeutung verlieren werden.<br />

Was wirklich zählt, für die eigene Gesundheit<br />

und für die des Planeten und das<br />

ohne Abstriche beim Genuss zu machen,<br />

ist einer Mehrheit der Konsument*innen<br />

mittlerweile klar: Künftig wird es bei<br />

der bewussten Wahl der Lebensmittel<br />

noch mehr in die Richtung „pflanzliche<br />

Lebensmittel“ gehen, ohne sich strikt<br />

vegetarisch oder vegan zu ernähren. Der<br />

„Flexitarier“ ist längst zum kulinarischen<br />

Role Model geworden, auch wenn die<br />

individuell angelegten Maßstäbe sehr<br />

variabel sind. Die Systemgastronomie<br />

und der Handel reagieren darauf mit<br />

einem wachsenden Angebot an Plant<br />

Based-Fleischersatzprodukten, in der<br />

Hauben- und Sternegastronomie steigt<br />

nicht nur das Angebot an vegetarischen<br />

Menüs, auch die Zahl der ausschließlich<br />

vegetarischen oder veganen Spitzenrestaurants<br />

wächst rasant. Und unter den<br />

aktuellen Kochbuchbestsellern finden<br />

sich überwiegend Bücher mit Rezepten<br />

auf pflanzlicher Basis.<br />

REAL OMNIVORES –<br />

DIE ESSER*INNEN DER ZUKUNFT<br />

Werfen wir einen etwas weiteren Blick in<br />

die Zukunft, dann eröffnen sich auf der<br />

Lebensmittelebene noch viele weitere<br />

Möglichkeiten für eine ausgewogene,<br />

vielfältige und nachhaltige Ernährungsweise,<br />

die sich nicht nur durch das Weglassen<br />

als problematisch wahrgenommener<br />

Lebensmittel auszeichnet und<br />

Genuss souverän mit Verantwortung<br />

verbindet. Davon Gebrauch machen wird<br />

der „echte Allesesser“, der Real Omnivore,<br />

der technikaffine und gegenüber<br />

neuen Entwicklungen im Food-Bereich<br />

wesentlich aufgeschlossenere Esstyp,<br />

der kultiviertes Fleisch (Cultured Meat)<br />

den Produkten aus industrieller Massentierhaltung<br />

vorzieht, der durch Fermentation<br />

aus Mikroorganismen gewonnene<br />

Nahrungsmittel (Farmfree Food) ebenso<br />

auf seinen alltäglichen Speiseplan setzt<br />

wie Plant Based Substitutes, sich aber<br />

überwiegend von frischem Gemüse,<br />

Obst, Getreide, Hülsenfrüchten, Pilzen,<br />

Nüssen und Samen ernährt. Und an Festtagen<br />

ein liebevoll zubereitetes Gericht<br />

aus „traditionellem“ Fleisch aus extensiver<br />

Viehwirtschaft im kleinen ökologischen<br />

Maßstab genießt. Innereien<br />

vielleicht inbegriffen.<br />

•<br />

www.futurefoodstudio.at<br />

<strong>BOKU</strong> <strong>Magazin</strong> 2 | <strong>2021</strong><br />

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