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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 10 . 15. März 2007 Pro:fit<br />

Film ab<br />

◆ Wie Kreativbranche und<br />

Tourismus im Südwesten<br />

von Filmproduktionen für<br />

Kino und <strong>Unternehmen</strong><br />

profitieren<br />

von Angela Steidle<br />

Serien wie das Schlosshotel Orth oder<br />

die Schwarzwaldklinik bescheren ganzen<br />

Regionen eine Popularität, die mit<br />

hausgemachter Werbung nie zu erreichen<br />

wäre. Der Standortfaktor Image<br />

ist bares Geld wert. Wer sich drum<br />

kümmert, hat mehr davon. Ein Beispiel:<br />

Das Land Tirol und die Tiroler<br />

Werbung leisten sich mit der Cine Tirol<br />

eine Gesellschaft, deren einzige Aufgabe<br />

es ist, aktiv Kontakte zur Filmund<br />

TV-Branche zu knüpfen. Zur Akquise<br />

gehört die Förderung von Filmund<br />

TV-Projekten. Die oft monatelangen<br />

Drehs bringen Dienstleistern vor<br />

Ort direkte Umsätze. Die Filmteams<br />

profitieren von der professionellen<br />

Betreuung und den Fördergeldern.<br />

Ziel ist, die Region als Marke zu platzieren.<br />

Das funktioniert natürlich nur,<br />

wenn sie erkennbar ist.<br />

„Das Location Placement im<br />

Film ist Werbung für den<br />

Tourismus, die man sonst so<br />

nicht finanzieren kann.“<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERER<br />

WOLFRAM DREIER<br />

In der Bodenseeregion sieht Marianne<br />

Gassner, Chefin der Film Comission<br />

Baden-Württemberg, filmisch<br />

vor allem deshalb Chancen, weil es<br />

viele frische, unverbrauchte Bilder<br />

gibt. „Die Leute sind noch ganz offen“.<br />

Unbezahlbarer Werbeeffekt<br />

Baden-Württemberg unterstützt – anders<br />

als Bayern – dezentrale Location-<br />

Services. 2002 wurde Freiburg als<br />

Schwerpunkt eingerichtet. 2004 kam<br />

Ravensburg dazu. Die dortige Film<br />

Commission betreut den Landkreis<br />

Ravensburg und den Bodenseekreis<br />

bis Überlingen. Konstanz ist noch<br />

weitgehend weiße Fläche. Beide Location-Services<br />

sind Teil der regionalen<br />

Wirtschaftsförderung. Und das aus<br />

gutem Grund: Bei der intensiven Betreuung<br />

der Filmteams vor Ort kann<br />

Zürich – Der Film „Grounding – die<br />

letzten Tage der Swissair“ erzählt die<br />

letzten Tage der Schweizer Fluggesellschaft<br />

Swissair – vom historischen<br />

Niedergang ihrer Flotte am 2. Oktober<br />

2001 und davon, wie es überhaupt so<br />

weit kommen konnte.<br />

„Wenn bloß diese verdammte New-<br />

Economy-Mentalität nicht gewesen<br />

wäre. Wenn Wirtschaft und Politik sich<br />

zusammengeschlossen hätten ...“,<br />

Produzent Peter-Christian Fueter von<br />

ein starkes Netzwerk zu Firmen und<br />

Behörden nur nützen: etwa bei der Beschaffung<br />

von Genehmigungen und<br />

der Vermittlung von Dienstleistern.<br />

Wolfram Dreier, Chef der Wirtschaftsförderung<br />

WIR im Landkreis<br />

Ravensburg, möchte sicher gehen,<br />

dass im Schussental und in Oberschwaben<br />

nichts verschlafen wird:<br />

„Das Location Placement im Film ist<br />

Werbung für den Tourismus, die man<br />

sonst so nicht finanzieren<br />

kann.“ Zu den Dreharbeiten<br />

von Martin Walsers<br />

„Fliehendes Pferd“ war<br />

über zwei Monate lang eine<br />

durchschnittlich 50 Mann<br />

starke Crew in Überlingen<br />

und der Region. Allein der<br />

Übernachtungsetat lag bei<br />

über 150 000 Euro. Der Film<br />

mit Katja Riemann kommt<br />

im Sommer in die Kinos.<br />

Der Schauspielerin hat’s<br />

am Bodensee gut gefallen.<br />

„Wir versuchen, die Filmleute<br />

mit der Region ins Ge-<br />

spräch zu bringen“, sagt<br />

Wirtschaftsförderer Dreier.<br />

„Das Business läuft stark<br />

über persönliche Beziehungen.<br />

Dazu tragen auch<br />

die Macher des Biberacher<br />

Filmfestivals oder der Ravensburger<br />

Produzent Peter Frey mit seinem<br />

Spotlight-Werbefilmfestival bei.“<br />

Der konkrete wirtschaftliche Nutzen<br />

von Film- und Fernsehproduktionen<br />

aus der Region, sagt Dreier, liege<br />

auf der Hand. Aus der Filmakquise<br />

sind ein paar mehr Agenturen entstanden.<br />

Der Besatz an Dienstleistern<br />

im Medienumfeld ist gestiegen. Im<br />

überschaubaren Rahmen entsteht ein<br />

kreatives Milieu, das einer Wirtschaft<br />

gut tut, die kontinuierlich wächst.<br />

„Wir haben attraktive Highlights bis<br />

nach Bregenz“, meint der Wirtschaftsförderer.<br />

Inzwischen gibt es eine enge<br />

Medien-Kooperation zu Vorarlberg.<br />

Die neue Kreativmesse „Creative Industries“<br />

in Friedrichshafen passt bes-<br />

der C-Films AG in Zürich geht die Thematik<br />

immer noch unter die Haut. Seit<br />

1999 produziert er zusammen mit Peter<br />

Reichenbach, Michael Steiger und<br />

Anne Walser in Zürich Fernsehfilme,<br />

Fernsehserien, entwickelt und realisiert<br />

Kinoproduktionen und Dokumentarfilme.<br />

„Lüthi und Blanc“, der<br />

Quotenrenner im Schweizer Fernsehen,<br />

ist eng mit den Filmstudios der C-<br />

Films in Glattfelden verbunden. „Zürich<br />

ist die Wirtschaftsmetropole der<br />

Schweiz. Die Stadt hat internationale<br />

Bedeutung und sie hat sich in den ver-<br />

tens ins Konzept.<br />

Medienbranche wächst<br />

Josef-Paul Benzinger, Professor an<br />

der Berufsakademie Ravensburg, ist<br />

sich sicher: „Was die Medienbranche<br />

anbetrifft, werden die Wirtschaftsräume<br />

Ulm, Biberach, Ravensburg und<br />

Friedrichshafen immer stärker zusammenwachsen.<br />

Wir haben ein viel<br />

größeres Potenzial als angenommen“.<br />

Produzent und Querdenker<br />

◆ Medienzentrum Zürich: Nirgends sonst in der Schweiz laufen so viele Filmprojekte<br />

von Angela Steidle<br />

Wirtschaftsförderer<br />

Wolfram Dreier<br />

(links), Bernd<br />

Dallmann.<br />

Produzent<br />

Peter-Christian<br />

Fueter: auf<br />

intelligentem<br />

Weg unterhalten<br />

und inspirieren.<br />

Bild: Steidle<br />

gangenen 20 Jahren zum filmischen<br />

Zentrum der Schweiz entwickelt“, erklärt<br />

Fueter. „Zwei Drittel aller Aktivitäten<br />

laufen hier.“ Eine Studie des Verbundes<br />

Schweizerischer Filmproduzenten<br />

belegt, dass sich jeder eingesetzte<br />

Franken mit 2,5 Franken auszahlt.<br />

Das war längst nicht immer so: Vor<br />

20 Jahren, erinnert sich der Filmproduzent,<br />

war die Szene noch ziemlich<br />

zerstritten, die Politik polarisiert und<br />

das Image der Stadt recht verschlafen.<br />

Erst vor einigen Jahren haben sich die<br />

Filmschaffenden über Vorbehalte,<br />

Kantons- und Sprachgrenzen hinweggesetzt<br />

und zusammen mit Stadt und<br />

Kanton vor zwei Jahren eine Filmstiftung<br />

ins Leben gerufen. Deren Vermögen<br />

beläuft sich heute auf 20 Millionen<br />

Franken. Jährlich wird sie von Stadt<br />

und Kanton mit fast 8 Millionen Franken<br />

alimentiert. Das Klima für eine<br />

derartige Kooperation schufen „die<br />

anderen Künste“mit.<br />

Die Züricher Kunsthochschulen bereiten<br />

sich derzeit auf eine Fusion vor:<br />

Die neue „Hochschule der Künste“ ist<br />

ein Zusammenschluss aus der Hochschule<br />

für Gestaltung und Kunst und<br />

der Hochschule für Musik und Theater.<br />

Das Medienzentrum hat den Ehrgeiz,eine<br />

der bedeutendsten Unis der<br />

Künste Europas zu werden. Das geht<br />

schon ein gutes Stück über ein Kompetenzfeld<br />

der Marke „Creative Industries“<br />

hinaus. Die Schweiz gibt sich ein<br />

kulturwirtschaftliches Profil. Über eine<br />

enge Anbindung an die Wirtschaft<br />

wird der Markt inspiriert.<br />

„Nicht nur der Film hat die Aufgabe,<br />

etwas zu bewegen und einen Diskussionsbeitrag<br />

zu leisten“, erklärt Fueter.<br />

„Es geht darum, auf intelligentem Weg<br />

gut zu unterhalten und zu inspirieren“.<br />

Das ist eine Art der Kreativität,<br />

die auch der Wirtschaft beim Querdenken<br />

hilft.<br />

Benzinger ist Leiter des Studiengangs<br />

Medien- und Kommunikationswissenschaften<br />

und damit Mentor von<br />

rund 300 Medienstudenten. In der<br />

„Ravensburger Provinz“ unterrichten<br />

elf Professoren den Nachwuchs wirklich<br />

aller namhaften Medienanstalten,<br />

angefangen beim ZDF bis zum SÜD-<br />

KURIER. „Die Medienwirtschaft ist einer<br />

der wenigen Wachstumsbereiche,<br />

die wir noch haben“, argumentiert<br />

der Professor,<br />

„weil er als Produktionsund<br />

Dienstleistungssektor<br />

von den Inhalten lebt. Die<br />

Rationalisierung ist begrenzt“.<br />

Benzinger zählt auf:<br />

„Wir haben im mittleren<br />

Schussental mit 10 000 Ingenieuren<br />

die höchste Innovationsdichte<br />

und die<br />

höchste Patentdichte in<br />

Film-Links<br />

Film Commission<br />

Die Film Commission<br />

Baden-Württemberg<br />

bietet Service und<br />

Leistungen rund um<br />

die Herstellung von<br />

Film-, Fernseh- und<br />

Videoproduktionen,<br />

auch im<br />

industriellen<br />

Bereich. Sie ist<br />

organisiert im<br />

weltweiten Dachverband,<br />

der Association of Film Commissions<br />

International (AFCI). Deren<br />

Ziel ist die weltweite Vermarktung<br />

des Drehortes Deutschland, etwa<br />

bei den Filmfestspielen in Cannes,<br />

auf der Berlinale oder bei der<br />

Branchenmesse in Kalifornien. Die<br />

Koordinationsbüros vor Ort (Locoffs)<br />

bereiten die Kontakte in die<br />

regionale Filminfrastruktur auf. Sie<br />

sind Ansprechpartner für Produzenten,<br />

Regisseure und Location-<br />

Scouts.<br />

www.locoff.de<br />

Location-Service Freiburg<br />

www.filmregion.de<br />

Film Commission Bodensee-<br />

Oberschwaben<br />

www.film.region-stuttgart.de,<br />

www.locationguide.de,<br />

www.productionguide.de<br />

Film Commission Region Stuttgart,<br />

Eine Einrichtung der Wirtschaftsfoerderung<br />

Region Stuttgart GmbH<br />

www.htwg-konstanz.de<br />

Bachelorstudiengang Kommunikationsdesign<br />

der HTWG - Hochschule<br />

für Technik, Wirtschaft und Gestaltung<br />

in Konstanz<br />

www.ba-ravensburg.de<br />

Studiengang Medien- & Kommunikationswirtschaft<br />

www.spotlight-festival.de<br />

Internationales TV- und Werbefilmfestival<br />

am 31. März 2007 bei der<br />

Messe Creative Industries in Friedrichshafen.<br />

(ast)<br />

Baden-Württemberg. Multimedia ist<br />

eine der Arbeitsgrundlagen.“ Die<br />

jüngste Erhebung in den so genannten<br />

TIME-Branchen (Telekommunikation,<br />

Infotainment, Medien, Entertainment)<br />

ergab für Baden-Württemberg<br />

einen Anteil von 6,75 Prozent bei den<br />

Arbeitsplätzen, fürs mittlere Schussental<br />

10,7 Prozent. Mit Konzentrationen<br />

wie in Berlin, Köln oder München<br />

hat das natürlich noch lange nichts zu<br />

tun. „Medienschaffende stehen immer<br />

im Vergleich zum Top-Level. Auf<br />

dem flachen Land hapert’s aber nach<br />

wie vor an der Infrastruktur und an<br />

den inspirierenden Kontakten. Das<br />

bedeutet für die Absolventen der BA<br />

verdammt hartes Brot“, erklärt Benzinger.<br />

Eine gute Chance für die Region<br />

sieht der Medienprofessor bei Industriemedien,<br />

Buch- und Drehbuchprojekten<br />

sowie Film- und Hörfunkproduktionen<br />

für Sendeanstalten.<br />

„Das kreative Cluster hat in Freiburg<br />

Tradition. Dokumentarfilme<br />

gab es hier<br />

◆ HTWG: Gefragte Adresse im Medienbereich<br />

von Angela Steidle<br />

Konstanz – Am Studiengang Kommunikationsdesign<br />

der Hochschule für<br />

Technik, Wirtschaft und Gestaltung<br />

Konstanz (HTWG) ist vieles in Bewegung.<br />

„Wir erleben eine große Dynamik“,<br />

beschreibt HTWG-Professor Andreas<br />

Bechtold die kreative Stimmung.<br />

„Die Professorenzahl im Studiengang<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Jahren verdoppelt. Durchweg junge<br />

Leute, die noch sehr enge Kontakt in<br />

die Wirtschaft haben.“ Bechtold selber<br />

ist diplomierter Regisseur. Er kam vor<br />

zweieinhalb Jahren von<br />

der Filmakademie Baden-Württemberg<br />

und<br />

sieht sein Arbeitsgebiet<br />

in der Grundausbildung<br />

zur Filmsprache.<br />

Die Konstanzer Hochschule<br />

setzte auch in der<br />

Vergangenheit immer wieder gezielt<br />

Landmarken: etwa mit dem Lehrstuhl<br />

für Wirtschaftsethik oder der bundesweit<br />

einzigen Professur für „Kreatives<br />

Schreiben“. Alleinstellungsmerkmale,<br />

die wirksame Methode sind, um Aufmerksamkeit<br />

zu bekommen. Die<br />

Nachfrage bei Projekten, die mit Hilfe<br />

der Wirtschaft finanziert werden,<br />

steigt kontinuierlich. Die Kompetenz<br />

der HTWG im Medienbereich hat sich<br />

längst herumgesprochen. Es gibt gemeinsame<br />

Projekte mit Toto-Lotto<br />

und BMW und Kooperationen mit<br />

dem Theater Konstanz und den Baden-WürttembergischenTheatertagen.<br />

Jüngstes Werk des Studiengangs war<br />

der 90-Minüter „Fisch und Vogel“ im<br />

Rahmen des Projekts „jüdische Jugend“.<br />

„Die bewegten Bilder gewin-<br />

„Der Bodensee ist<br />

ein attraktiver<br />

Standort.“<br />

MARKUS REINER<br />

schon lange,“ meint Bernd Dallmann,<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />

Region Freiburg. Die Medienwirtschaft<br />

gehört in Freiburg zum<br />

creativen Cluster wie die Biotechnologie.<br />

Der Wissenschaftsfilm ist einer<br />

der neueren Schwerpunkte. Die Werbewirtschaft,<br />

ergänzt der Wirtschaftsförderer,<br />

entwickelt sich aktuell sehr<br />

positiv.<br />

Der Location-Service Freiburg hilft<br />

seit 2002 bei Drehgenehmigungen,<br />

vermittelt Technik und Dienstleistungen<br />

und unterstützt bei der Logistik.<br />

Gelegentlich gehört auch die Vermittlung<br />

von Finanzierungen dazu. Dallmann:<br />

„Wir bieten Filmschaffenden<br />

Themen und Einzelobjekte an. Im<br />

Umfeld der Produktionen versuchen<br />

wir, kleinere <strong>Unternehmen</strong> neu anzusiedeln,<br />

Freiberufler einzubeziehen<br />

und ein kleines Filmindustrie-Cluster<br />

aufzubauen“. Zu den Netzwerkpartnern<br />

der Wirtschaftsförderung zählt<br />

auch der SWR.<br />

„Das Thema rechnet sich als kleiner<br />

Bereich, mit Unterstützung des Landes“,<br />

erklärt der Pragmatiker. "Die Eigenwerbung<br />

könnten wir sonst gar<br />

nicht bezahlen.“ Grundvoraussetzungen<br />

für den Erfolg in kleinen<br />

Schritten sind für Dallmann<br />

ein liberales Klima<br />

und politische Offenheit<br />

sowie emotionale<br />

und intellektuelle<br />

Freiheit.<br />

Alles trifft auf<br />

Freiburg in hohem<br />

Maße zu.<br />

Will heißen:<br />

Das Flair passt<br />

zur Nische.<br />

Wichtigstes Kapital<br />

der Medienbewegung ist dabei nach<br />

wie vor das ganz persönliche Engagement.<br />

Die Kreativen<br />

aus Konstanz<br />

Filmproduktionen<br />

mit Bodenseebeteiligung:<br />

Tatort, Das<br />

Leben der Anderen,<br />

Dreharbeiten in<br />

Ravensburg.<br />

Montage: Steller<br />

nen immer mehr an Bedeutung“, erklärt<br />

Andreas Bechtold. „Fast jedes Semester<br />

kommen neue Features hinzu:<br />

Handy-Spots, Internet-Anwendungen...<br />

Dabei ist handwerkliches Können<br />

längst nur noch Mittel zum<br />

Zweck. Ohne die Kompetenz, eine<br />

ganze Kampagne denkerisch in den<br />

Griff zu bekommen, geht auf dem<br />

Markt gar nichts.“<br />

Dem Medienstandort Bodensee<br />

gibt Bechtold gute Chancen: „Das Eigenbewusstsein<br />

der Branche wächst.<br />

Immer mehr unserer Studenten machen<br />

sich selbstständig. Mit sehr guten<br />

Startchancen: Wir<br />

bilden Generalisten aus,<br />

die die gestalterische<br />

Kompetenz für eine Art-<br />

Director-Position in einer<br />

Agentur mitbringen.“<br />

Kommunikation<br />

spielt in dreidimensionalen virtuellen<br />

Räumen, meint Markus Reiner von<br />

Anemono, Agentur für Kommunikationsdesign<br />

in Konstanz. Die HTWG-<br />

Absolventen Rainer Hirt, Michael<br />

Hoppe und Markus Reiner experimentieren<br />

selber bereits mit der vierten<br />

und fünften Dimension (Geruch<br />

und Geschmack) im Sinne ganzheitlichen<br />

Erlebens. „Die Region hat bei<br />

den darstellenden Künsten noch keinen<br />

besonderen Ruf“, sagt Geschäftsführer<br />

Reiner. Das kann sich aber<br />

schnell ändern: „Der Bodensee ist ein<br />

attraktiver Standort. Zürich ist nur 70<br />

Kilometer weg und in Bregenz tut sich<br />

einiges. Wenn die richtigen Leute erst<br />

da sind, kommt die Technik von<br />

selbst.“ Aber: Noch fehlen den Imageund<br />

Industriefilmen die Abnehmer<br />

vor Ort.

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