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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 14 . 15. März 2007 Pro:fit<br />

Buchtipp<br />

VERTRIEB<br />

Kundenrückgewinnung<br />

Anne M. Schüller, Expertin für<br />

Loyalitätsmarketing, zeigt in<br />

ihrem neuen Buch. „Come back!<br />

Wie sie verlorene Kunden zurückgewinnen“<br />

kompetent und praxisnah<br />

Strategien auf, mit denen<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

ehemalige Kunden<br />

zurückgewinnen können.<br />

Dies wird immer wichtiger, da die<br />

Gewinnung von neuen Kunden in<br />

vielen Branchen oft völlig ausgereizt<br />

ist. Neben den theoretischen<br />

Hintergründen liefert das<br />

Buch praktische Informationen:<br />

Von der Identifizierung der verlorenen<br />

Kunden über die Verlustursachen<br />

bis zur Planung und<br />

Umsetzung von Gegenmaßnahmen.<br />

(tk)<br />

Anne M. Schüller: Come back! Wie<br />

Sie verlorene Kunden zurückgewinnen.<br />

Orell Füssli Verlag, Zürich 2007,<br />

223 Seiten, 26,50 Euro, ISBN 978-3-<br />

380-05242-6.<br />

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Bildschirm statt Bücher<br />

◆ Wie Sie Ihren Mitarbeitern das eigenständige Lernen am PC schmackhaft machen<br />

von Leonhard Fromm<br />

Weil virtuelle Fortbildung ohne Gruppenzwang,<br />

Seminarleiter oder unmittelbare<br />

Lernkontrolle funktioniert, ist<br />

sie der Ernstfall autonomer Disziplin.<br />

An dieser Grenze entwickelt E-Learning<br />

deshalb nicht selten eine Eigendynamik,<br />

die im <strong>Unternehmen</strong> zu einer<br />

neuen Lern- und sogar Firmenkultur<br />

führen kann.<br />

Ursprünglich zielt Weiterbildung im<br />

beruflichen Alltag auf die Beseitigung<br />

von Defiziten ab. Mitarbeiter werden<br />

auf Seminare geschickt, bei denen sie<br />

gezielt und thematisch begrenzt Wissenslücken<br />

schließen, die hinterher<br />

„Die schönste Technik nützt<br />

nichts, wenn der Mensch sie<br />

nicht annimmt.“<br />

FELICITAS SCHWARZ, E-LEARNING-<br />

BERATERIN UND PSYCHOLOGIN<br />

mehr oder weniger überprüft werden.<br />

Seit aber Firmen Präsenzseminare<br />

teilweise durch E-Learning ersetzen,<br />

entsteht neben allen technischen<br />

Schwierigkeiten und emotionalen Widerständen<br />

rund um die neue Lernform<br />

eine Eigendynamik, die manches<br />

<strong>Unternehmen</strong> zuvor unterschätzt<br />

oder gar nicht gesehen hat.<br />

„Die Arbeitszeiten sind heute so flexibel,<br />

dass sie fast gar keine Präsenzkurse<br />

mehr bilden können,“ sagt Konrad<br />

Riek. Der IHK-Projektleiter bündelt<br />

von Lindau aus seit 2003 die Online-Interessen<br />

von zehn Industrieund<br />

Handelskammern, auch für die<br />

Region Bodensee/Schwarzwald. Die<br />

Zahl der Lerner verdoppelt sich seither<br />

jährlich auf zuletzt 1200.<br />

Dass das Online-Lernen die Bildungskultur<br />

verändert, bestätigt Riek.<br />

80 Prozent seiner Kunden, die vom<br />

BEGEHREN MIT SYSTEM<br />

Weiterbildung am Bildschirm: Gerade bei älteren Angestellten sind die Vorbehalte noch groß.<br />

Buchhaltungsseminar über Fremdsprachen<br />

bis zur EDV Kurse buchen,<br />

sind selbstzahlende Angestellte zwischen<br />

30 und 50 Jahren. „Viele wollen<br />

sich beruflich verändern und brauchen<br />

deshalb SAP- oder CAD-Knowhow,“<br />

so der IHK-Experte, der auf<br />

Lerninhalte des DIHK zurückgreifen<br />

kann, diese bei freien Anbietern zukauft<br />

oder mit eigenen Dozenten auch<br />

mal selbst erstellt. Ein Kurs mit zehn<br />

bis 50 Stunden Umfang, der in der Regel<br />

für drei Monate freigeschaltet ist,<br />

kostet pauschal drei bis zehn Euro je<br />

Sie wollen an der Spitze sein, wenn es um Ihren<br />

Geschäftserfolg geht? Wir zeigen Ihnen, wie Sie<br />

Ihre Produkte am besten auf den Markt bringen<br />

und Bedürfnisse wecken.<br />

Marketing, Werbung,<br />

Strategische Kommunikation.<br />

Langfristige Ziele wohl überlegt erreichen. Der Zeit<br />

dabei immer einen Schritt voraus sein. Geben Sie<br />

Gas und starten Sie durch!<br />

gruppedrei.com<br />

Kursstunde. Dafür kann ihn der Lerner<br />

beliebig oft wiederholen, per Mail einen<br />

Tutor befragen oder im Einzelfall<br />

auch telefonisch betreut werden.<br />

In Lindau hat man festgestellt, dass<br />

die Bildungswilligen eine hohe Selbstdisziplin<br />

mitbringen. Mehr noch: Vom<br />

Medien- bis zum Handelsfachwirt<br />

steigt der Onlineanteil auf 20 und<br />

mehr Prozent, weil die IHKs ihre Kurse<br />

sonst gar nicht mehr anbieten könnten.<br />

„Die Leute können sich nicht auf<br />

so viel Präsenz festlegen, weil ihnen<br />

dafür als Alleinerziehende oder<br />

Konstanz – Fünf junge Studenten der<br />

Fachhochschule Furtwangen hatten<br />

1989 eine Vision: Sie wollten Systeme<br />

erschaffen, die alle Beteiligten vernetzen.<br />

Mit einfach strukturierten, leicht<br />

verständlichen grafischen Benutzeroberflächen<br />

– eben integrierten Informationssystemen.<br />

Das war der Anfang<br />

des IT-<strong>Unternehmen</strong>s In-integrierte<br />

Informationssysteme GmbH in Konstanz.<br />

Als die fünf Jungunternehmer<br />

ihre Firma gründeten, war das Internet<br />

weder benutzerfreundlich noch<br />

allen zugänglich. Auf den Bildschirmen<br />

erschienen einfach grüne Zeichen<br />

auf schwarzem Grund. „Die Firma<br />

ist mein Lebenswerk“ sagt Siegfried<br />

Wagner, der letzte der fünf Gründer,<br />

der noch in der Firma tätig ist und<br />

von Anfang an ihr Geschäftsführer<br />

war. Der 48-jährige Firmen-Chef trägt<br />

Anzug, Krawatte und Hemd. Sein <strong>Unternehmen</strong><br />

betreibt heute Prozessmanagement<br />

und hat dafür zwei eigene<br />

Softwares entwickelt, die mit den gängigen<br />

Systemen kompatibel sind. In<br />

Konstanz und in einer Niederlassung<br />

in Böblingen beschäftigt das IT-<strong>Unternehmen</strong><br />

etwa 60 Mitarbeiter.<br />

Um anschaulich zu erklären, was<br />

die In-GmbH eigentlich macht, greift<br />

er zunächst zum Flachbildschirm.<br />

Bunte Grafiken zeigen Arbeitsinhalte<br />

und -abläufe – das Visualisieren von<br />

abstrakten Prozessen ist ein Standbein<br />

der Firma. Während Wagner redet,<br />

wird irgendwann der Bildschirm<br />

schwarz. Wagner<br />

hat zu Papier und<br />

Stift gegriffen und<br />

zeichnet nun Pfeile,<br />

die Kreise und Kästchen<br />

verbinden.<br />

Zum Schluss sieht<br />

das Werk aus wie<br />

ein komplizierter technischer Schaltplan,<br />

es zeigt jedoch seine Erklärungen<br />

als eine Art Fließdiagramm.<br />

Genügte es früher, in der Produktion<br />

Maschinen zu vernetzen, gelte es<br />

heute, die Prozesse zu vernetzen, die<br />

zu einem neuen Produkt führen, erläutert<br />

Wagner. Zwei Beispiele hält er<br />

für diesen Wandel bereit. Das erste<br />

Beispiel kommt aus den 90er Jahren.<br />

Damals verkaufte die Konstanzer Firma<br />

Maurer ihre Räucherkammern in<br />

alle Welt. Die In-GmbH hatte deren<br />

Kammern damals so programmiert,<br />

dass die Räuchervorgänge an einem<br />

zentralen Leitstand überprüft, doku-<br />

Schichtarbeiter die Zeit fehlt,“ sagt<br />

Riek. Deshalb müssten Bildungsanbieter<br />

bis hin zur Prüfung mit IHK-<br />

Zertifikat immer mehr Online anbieten,<br />

um im Geschäft zu bleiben. Und<br />

noch etwas fällt dem E-Learning-Experten<br />

auf: Online-Teilnehmer haben<br />

im Schnitt bessere Prüfergebnisse als<br />

Präsenzteilnehmer.<br />

Bis hin zu Mittelstand und Handwerk<br />

erreicht die neue Lernform, die<br />

um 1980 an der Schnittstelle von Weiterbildung<br />

und IT entstanden ist, immer<br />

mehr Branchen und durchdringt<br />

Integration hoch drei<br />

mentiert und gesteuert werden konnten.<br />

Das Ergebnis war eine „Super-<br />

Wurscht“, schwäbelt der Wahlbadener,<br />

erfreut über das handfeste Beispiel<br />

für die frühe Firmentätigkeit: „Im<br />

Prinzip machen wir so etwas heute<br />

noch, nur für sehr viel größere Firmen“.<br />

Das zweite, aktuel-<br />

le Beispiel führt Wagner<br />

in die Welt der<br />

Automobilindustrie.<br />

Nun hält den zweifachen<br />

Familienvater<br />

nichts mehr am<br />

Schreibtisch. Hinter<br />

der Bürotür hängt ein Diagramm in<br />

Plakatgröße. Es zeigt die Beteiligten<br />

und die Prozesse bis zur Einführung<br />

eines neuen Automodells. Firmen-,<br />

Länder- und Produktübergreifend.<br />

Während Wagner nun also zwischen<br />

Schreibtisch und Plakat hin- und herpendelt,<br />

beschreibt er, was heute die<br />

Herausforderung für sein <strong>Unternehmen</strong><br />

ist. Mitarbeiter zu finden, die neben<br />

dem technischen Know-how über<br />

die soziale und intellektuelle Kompetenz<br />

verfügen, vor Ort, in den Firmen<br />

der Kunden, die Abläufe zu erfassen<br />

und zu einem prozessorientierten<br />

Fachportal zusammenzuführen. Ein<br />

von der PC-Schulung bis zum Qualitätsmanagement<br />

immer mehr Bereiche.<br />

„Die schönste Technik nützt aber<br />

nichts, wenn der Mensch sie nicht annimmt,“<br />

sagt Felicitas Schwarz. Die<br />

Psychologin ist Beraterin bei dem E-<br />

Learning-Anbieter Thomson Net-g. In<br />

einigen Fällen hat sie Personalchefs<br />

und Vorstände bereits überzeugt, das<br />

virtuelle Bildungsinstrumentarium<br />

auch zuhause zugänglich zu machen.<br />

Dies wird von den Mitarbeitern und<br />

ihren Familien meist sehr gut angenommen.<br />

Denn wenn neugierige Internetkids<br />

zuhause Englisch lernen<br />

können und Mitarbeiter oder deren<br />

Partner selbst Zeit für den Ebay-Kurs<br />

haben, erhöht dies die Akzeptanz für<br />

die neue Lernform und baut Hemmungen<br />

davor spielerisch ab.<br />

„Wenn Online einen Mehrwert bietet,<br />

zum Beispiel bessere Bildungsund<br />

Aufstiegschancen, verhindern<br />

Sie, dass bei der Belegschaft der Eindruck<br />

entsteht, mit der neuen Lernform<br />

wolle man den Mitarbeitern nur<br />

das Seminarhotel wegnehmen,“ sagt<br />

der Stuttgarter Führungskräftecoach<br />

und Psychologe Jürgen Kässer. Wie<br />

das konkret aussieht, zeigt Felicitas<br />

Schwarz, die bei der Hotel-Gruppe Accor<br />

beim Spaßfaktor für Kellner und<br />

Rezeptionistinnen ansetzte, um vor<br />

der Fußball-Weltmeisterschaft 10 000<br />

Mitarbeiter virtuell in Sachen Service<br />

zu schulen.<br />

Spielerisch wurde ein „Weltmeister<br />

der Gastfreundschaft“ gesucht, der einen<br />

Urlaub im Land des Fußball-Weltmeisters<br />

gewinnt. Den Preis an eine<br />

ostdeutsche Hotel-Mitarbeiterin<br />

überreichte dann im August Fußballikone<br />

und WM-Koordinator Franz Beckenbauer<br />

persönlich.<br />

Im Internet:<br />

www.ihkadhoc.de<br />

◆ Konstanzer In-GmbH ermöglicht mit Software Überblick bei komplexen Projekten<br />

von Janina Eisele<br />

Bei der Firmengründung<br />

war das Internet weder<br />

benutzerfreundlich noch<br />

allen zugänglich.<br />

Fachportal, das jedem die Information<br />

zukommen lässt, die er benötigt und<br />

die Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />

unterstützt. Dazu brauche es<br />

Software-Ingenieure und vor allem<br />

„gute Berater, die konzipieren können“.<br />

In-GmbH<br />

Von Anfang an<br />

als Geschäftsführer<br />

bei der<br />

In-GmbH dabei:<br />

Siegfried Wagner.<br />

Bild: Eisele<br />

Die In-integrierte Informationssysteme<br />

GmbH ist seit 1989 als<br />

unabhängiges Systemhaus am<br />

Markt aktiv. Im Stammsitz in Konstanz<br />

und in der Niederlassung in<br />

Böblingen beschäftigt das <strong>Unternehmen</strong><br />

etwa 60 Mitarbeiter. Mit<br />

der „sphinx Product-Line“ und der<br />

„weblet Product-Line“ hat das<br />

IT-<strong>Unternehmen</strong> zwei eigene<br />

Produkte auf dem Markt – ein<br />

Visualisierungs- und ein Programm<br />

zur Erstellung von Fachportalen.<br />

Den Schwerpunkt der Arbeit sieht<br />

Firmen-Chef Siegfried Wagner in<br />

der Beratungstätigkeit, die zur<br />

Optimierung von Produktions- und<br />

Entwicklungsprozessen führen soll.<br />

(eis)<br />

Im Internet:<br />

www.in-gmbh.de

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