07.07.2021 Aufrufe

STADTBLATT Juni 2021

Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. Sie ist seit über 30 Jahren am Markt als das monatliche Programmheft für aufgeschlossene Städter. www.stadtblatt-osnabrueck.de

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zwischenbilanz<br />

Kreative und digitale Ideen:<br />

In drei Förderrunden wurden 303 Projekte<br />

mit insgesamt 972.000 Euro unterstützt<br />

Die Marathonaufgabe<br />

Damit die lokale Kulturszene nicht an Corona zu Grunde geht, wurde der Kulturmarathon ins Leben gerufen. Das heißt,<br />

die finanzielle Projektförderung der Stadt mithilfe von Stiftungen erweitert. Gerade endete die dritte Förderrunde.<br />

Bange Frage: Wie viel Kultur bleibt?<br />

VON NIKLAS KUSCHKOWITZ<br />

keine Konzerte, keine Theatervorstellungen,<br />

die Museen geschlossen, Ausstellungshäuser<br />

auch – in der Corona-Pandemie<br />

sind viele Einkommensmöglichkeiten für<br />

Kulturschaffende weggefallen. Nun sinkt die Inzidenz.<br />

Der Kulturbetrieb beginnt aufzublühen. Aber,<br />

wie viel Kultur bleibt?<br />

Rund 15 Monate ist es jetzt her, dass der Bundestag<br />

eine „epidemische Lage von nationaler<br />

Tragweite“ festgestellt hat. Auf die sogenannte<br />

erste Welle der Corona-Pandemie folgte ein Sommer<br />

des Durchatmens, folgte eine zweite Welle,<br />

folgte ein sieben Monate andauernder sogenannter<br />

Lockdown. Im Mai <strong>2021</strong> scheint die dritte Welle<br />

der Neuinfektionen gebrochen. Lockerungen?<br />

Trotzdem bitte nur vorsichtig.<br />

Besonders betroffen von den Maßnahmen sind<br />

Kunst- und Kulturschaffende. Die Bundesregierung<br />

hat im letzten Sommer das Hilfspaket NEUSTART<br />

KULTUR auf den Weg gebracht.<br />

„Es war zumindest in der ersten Phase sehr stark<br />

damit beschäftigt, die Institutionen zu stärken“,<br />

erklärt Dorit Schleissing-Stengel. Sie ist Projektkoordinatorin<br />

der Felicitas und Werner Egerland<br />

Stiftung und Sprecherin des Arbeitskreises Kultur<br />

des Osnabrücker Stiftungsnetzwerks Bildung.<br />

„Der Gedanke hinter dem Hilfspaket der Bundesregierung<br />

war: Wenn wir die Museen, die Theater,<br />

die Konzerthäuser stabilisieren, dann können<br />

die weiter Selbstständige engagieren. Das hat sich<br />

durch die Entwicklung der Situation ad absurdum<br />

geführt, weil keine Veranstaltungen stattfinden<br />

konnten“, resümiert die Musikwissenschaftlerin.<br />

Es ist gleichzeitig die Erklärung, warum die Stadt<br />

„Den Kulturschaffenden geht es nicht<br />

darum, Almosen zu bekommen.“<br />

Dorit Schleissing-Stengel<br />

Osnabrück gemeinsam mit mehreren regionalen<br />

Stiftungen vor rund einem Jahr den Kulturmarathon<br />

gegründet hat – eine Initiative zum Erhalt<br />

der Osnabrücker Kulturszene.<br />

Gerade ist der Kulturmarathon in die dritte Förderrunde<br />

gegangen. Dorit Schleissing-Stengel atmet<br />

am Telefon tief durch: „Unsere Arbeit – aus<br />

Stiftungsperspektive – ist jetzt erst mal abgeschlossen.“<br />

Der Kulturmarathon ist eine erweiterte Form der<br />

städtischen Projektförderung. Die Stadt hat klare<br />

Definitionen, was ein Projekt ist. Einen Katalog zu<br />

einer Ausstellung zu erstellen oder die Aufnahme<br />

einer CD gehören demnach nicht dazu – eigentlich.<br />

Für den Kulturmarathon wurde die ursprüngliche<br />

Förderdefinition aufgehoben.<br />

„Viele Einkommensmöglichkeiten für Kulturschaffende<br />

sind ja durch die Corona-Maßnahmen<br />

weggefallen. Konzerte durften nicht stattfinden,<br />

Vorstellungen wurden abgesagt“, erklärt Dorit<br />

Schleissing-Stengel die Maßnahme. „Auch der AG-<br />

Betrieb an Schulen und Angebote kultureller Bildung<br />

sind stark eingeschränkt.“ Das Förderfeld<br />

wurde also in Richtung jeder künstlerischen und<br />

kulturpädagogischer Tätigkeit ausgeweitet.<br />

Wie dringend die Initiative benötigt wird, zeigt<br />

die Zahl der Einreichungen: Beim dritten Durchlauf<br />

sind 185 Anträge eingegangen. 111 davon konnten<br />

bewilligt werden – 94 Förderungen übernimmt die<br />

Stadt, 17 Projekte fördern die Stiftungen. „Für jede<br />

Stiftung ist sehr spezifisch, wo sie den Fokus legt“,<br />

erklärt Schleissing-Stengel. „Ist es mehr das Soziale?<br />

Ist es mehr die Bildung? Ist es mehr die Jugend?<br />

Oder ist es Kultur im Allgemeinen?“<br />

12 <strong>STADTBLATT</strong> 6.<strong>2021</strong>

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