Fachbereich Grundstücksentwässerung
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VORWORT<br />
ÜWG-SHK Geschäftsbericht 2011<br />
04<br />
Energiewende reicht bis in den Heizungskeller<br />
Vor nicht allzu langer Zeit galten Deutschlands Atomkraftwerke<br />
als ausreichend betriebssicher und bekamen<br />
viele Jahre Extralaufzeit zugesprochen. Noch im<br />
September 2010 lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
diese Laufzeitverlängerung als Revolution in der Energieversorgung.<br />
Nach einem fulminanten 180-Grad-<br />
Kursschwenk in Richtung der erneuerbaren Energien,<br />
ausgelöst durch die Atomkatastrophe von Fukushima,<br />
ist heute alles ganz anders.<br />
Die Regenerativen sollen nun deutlich früher die Kernenergie<br />
in Deutschland ersetzen und bekamen mehr<br />
als nur Vorfahrt eingeräumt. Bleiben wir im Bild des<br />
Straßenverkehrs: Fossile Energieträger werden in diesem<br />
neuen Denkmodell nicht bloß auf die Nebenstraßen<br />
verbannt; bald sollen sie nach Wunsch der politischen<br />
Akteure nur noch ein Relikt sein. Dabei gilt bei<br />
Mobilität und Energieversorgung gleichermaßen: Die<br />
Mischung macht’s!<br />
Die Beweisführung ist schnell erbracht: Wenn drei Wochen<br />
lang nur ein laues Lüftchen durch die nicht gerade<br />
sonnenverwöhnte Bundesrepublik weht, braucht<br />
es Alternativen. Atom ist bald keine mehr. Für den<br />
Strommarkt werden Kohle und Gas weiterhin eine entscheidende<br />
Rolle spielen müssen. Im Wärmemarkt<br />
nehmen die Erneuerbaren den Fossilen beträchtliche<br />
Marktanteile ab. Das Ende vom Heizöl bedeutet das<br />
noch lange nicht. Schon deswegen nicht, weil auch<br />
hier ein gesunder Mix sinnvoll ist: Völlig zu Recht propagiert<br />
die Branche die Kombination aus Öl und Solar.<br />
Je nach Jahreszeit ergänzen sich die Systeme – so<br />
gehen Effizienz und Umweltschutz Hand in Hand. So<br />
funktioniert Geld sparen!<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz bietet Öl als leitungsunabhängiger,<br />
verlustfrei speicherbarer Energieträger noch<br />
lange Sicherheit bei schwankenden Versorgungslagen.<br />
Wann „Peak Oil“ ist, weiß keiner. Aber dass Öl noch<br />
mindestens ein halbes Jahrhundert sicher verfügbar<br />
ist, sagt zum einen der aktuelle BP-Weltenergiebericht,<br />
und hat zum anderen noch niemand ernsthaft dementiert.<br />
Dennoch muss der Markt in kreativer Bewegung<br />
bleiben – sowohl bei Heizöl als auch bei Benzin. Denn<br />
wer Heizsysteme oder Ottomotoren nicht weiterentwickelt<br />
und felsenfest beim Althergebrachten verharrt,<br />
nagelt vergeblich einen Pudding an die Wand.<br />
Sanierung: Die Mühlen mahlen langsam<br />
Die moderne Ölheizung hat bewiesen, was Technik leisten<br />
kann. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre hat<br />
sich der Heizölverbrauch pro<br />
Anlage etwa halbiert. Die Modernisierung<br />
geht dennoch viel<br />
zu langsam, um die politisch gesetzten<br />
Vorgaben zu erreichen.<br />
Nur: Die Rahmenbedingungen<br />
müssen stimmen. Das Energiekonzept<br />
der Bundesregierung<br />
sieht ursprünglich eine Sanierungsrate<br />
von jährlich zwei Prozent<br />
des Gebäudebestandes vor.<br />
De facto ist die Modernisierungsrate<br />
in deutschen Heizungskellern<br />
mit gerade mal<br />
einem Prozent miserabel.<br />
Vernünftige Förderung brächte<br />
eine Win-Win-Situation. Doch ein<br />
unüberschaubarer, vor allem<br />
aber unzuverlässiger Förder-