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SUMMER SCHOOL 2
an unserer Schule
Am 27. Mai 2020 traf sich eine
Gruppe Lehrer*innen im Café
Standard, um Maßnahmen zu besprechen,
die unseren Schüler*innen
den Wiedereinstieg in den
Präsenzunterricht erleichtern und
etwaige Lerndefizite ausgleichen
sollten. Dass der Lockdown, der
einige Tage später zu Ende ging,
nicht der letzte seiner Art bleiben
würde, war uns zu diesem Zeitpunkt
nicht bewusst… Im Gegenteil,
wir glaubten, das Schlimmste
überstanden zu haben. Was uns
damals aber bereits klar war: Das
Distance Learning wird bei den
Jugendlichen Spuren hinterlassen
haben. Abgesehen von den psychosozialen
Konsequenzen der
Isolation werden sich der Lockdown
und das Home Schooling
auch in schlechteren Noten, mehr
„Nicht genügend“ und einer größeren
Anzahl an Wiederholungsprüfungen
im Herbst niederschlagen.
Bei diesem Treffen im Mai wurde
die Idee einer hauseigenen Sommerschule
geboren. Und die sollte
anders aussehen als die von
Bundesminister Faßmann propagierte
Sommerschule, die sich auf
Deutschkurse beschränkte und
somit den Eindruck erweckte, es
gehe weniger um die Unterstützung
der Schüler*innen, sondern
einmal mehr um die mediale Thematisierung
und Stigmatisierung
von Kindern und Jugendlichen
„mit Migrationshintergrund“.
Die Sommerschule des Schulen
des BFI – auch Summer School
Hoch 2 genannt – fand in den letzten
beiden Ferienwochen, konkret
von 24. August bis 2. September,
statt und stand den Schüler*innen
der Tagesschule wie auch den
Studierenden der Abendschule offen.
Sie sollte es den Jugendlichen
ermöglichen, den Lehrstoff des
vergangenen Schuljahres aufzufrischen
und sich auf etwaige Wiederholungsprüfungen
vorzubereiten.
Dank des bemerkenswerten
Engagements zahlreicher Lehrpersonen
konnten 25 Workshops
in sechs Unterrichtsgegenständen
– Betriebswirtschaft, Unternehmensrechnung,
Mathematik,
Deutsch, Englisch und Französisch
– angeboten werden. In den meisten
Kursen wurden sie dabei von
unseren Lerntrainer*innen unterstützt.
Insgesamt nahmen etwa 100 Schüler*innen
bzw. Studierende an den
Workshops der Summer School
Hoch 2 teil, wobei knapp die Hälfte
von ihnen die Kurse als Vorbereitung
auf Wiederholungsprüfungen
bzw. Kolloquien nutzten.
Etliche waren auch bei mehreren
Workshops dabei, so dass wir in
Summe 154 Teilnahmen verzeichnen
konnten. Die Schüler*innen
bzw. Studierenden erhielten für
jeden Workshop eine Teilnahmebestätigung,
die sie im Falle einer
Wiederholungsprüfung oder eines
Kolloquiums ihrer Prüferin bzw. ihrem
Prüfer zeigen können.
Das Feedback der Teilnehmer*innen
war hervorragend. 90 Prozent
der Schüler*innen und Schüler
bzw. Studierenden, die an mindestens
einem Workshop teilgenommen
hatten, gaben an, dass
ihnen der Besuch des Workshops
in der Vorbereitung auf ihre Prüfung
und/oder das neue Schuljahr
(sehr) weitergeholfen habe. Grund
genug, auch heuer wieder eine
Sommerschule zu veranstalten.
Die Vorbereitungen dafür laufen
bereits und wir sind zuversichtlich,
auch diesen Sommer wieder ein
ansprechendes und sinnvolles Programm
für unsere Schüler*innen
bzw. Studierenden zusammenstellen
zu können.
Übrigens: Die Pläne des Bildungsministeriums
für die heurige Sommerschule
sehen die Ausweitung
des sogenannten „Ergänzungsunterrichts“
von den Pflichtschulen
auf die Oberstufen (und dabei
auch auf die BMHS) sowie auf weitere
Unterrichtsgegenstände vor.
Es hat sich also offenbar herumgesprochen,
dass es mehr als nur
einer Deutschförderung bedarf.
Prof. Judith Kast
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