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I‘LL BE YOUR BUDDY
oder: Ein Versprechen, das nicht eingelöst werden konnte
Die Corona-Pandemie hat allen
am Schulleben beteiligten kreativ
werden lassen, hat uns online
Dinge schaffen lassen, die offline
schon schwer genug gewesen wären.
Aber – und das können wir
uns eingestehen – es sind auch
Pläne gescheitert. Einfach weil die
aktuelle Situation, die wie ein Damokles-Schwert
über den letzten
beiden Schuljahren hing, sie unmöglich
gemacht haben.
Ein solcher Plan war das Buddy-Projekt
an der Ganztages-HAS.
Eine Idee, die in einem Sommer
geboren wurde, der schon wie ein
Vorgeschmack auf das Ende der
Pandemie schien. Eine Idee, die
helfen sollte, nach einem Halbjahr
des Social Distancing wieder Nähe
zu schaffen. Eine Idee, die in der
Zeit der Unsicherheit dafür sorgen
sollte, dass die Schüler*innen einander
helfen, stützen und füreinander
da sind.
Beim Buddy-Projekt sollten die
Schüler*innen der Klasse 2AS als
Buddys für die ihre „Nachfolger*innen“
in der Ganztages-HAS-Klasse
1AS fungieren und ihnen bei der
Eingewöhnung an unserer Schule
als Ansprechpartner*innen mit
ihrer Erfahrung zur Verfügung stehen.
I’ll be your buddy!
Als das Projekt der Klasse 2AS
vorgestellt wurde, waren die
Schüler*innen zunächst zögernd,
schließlich aber doch von der Idee
begeistert. Sie haben sich auf die
Chance gefreut, zu zeigen, dass sie
trotz Corona in ihrem ersten Jahr
an unserer HAS schon zu Expert*innen
in Sachen Ganztagesklasse,
Handelsschule und Schulen des
BFI geworden sind. Als wir dann
die Schüler*innen der 1AS kennengelernt
haben, waren wir sehr
optimistisch, dass das auch zwischenmenschlich
gut funktionieren
könnte. Es wurde schnell klar,
dass beide Klassen neuen Dingen
aufgeschlossen sind, neugierig auf
und offen für andere Menschen
sind. Eine ideale Kombination also
für solch einen Pilotversuch.
In den ersten Schulwochen wurden
dann im Rahmen von Projekttagen
und des PBSK-Unterrichts
vorbereitende Übungen in den
einzelnen Klassen gemacht. Ein
erster Höhepunkt war dann das
Kennenlernen im Burggarten, wo
gemeinsam an Herausforderungen
wie dem Fröbelturm oder der
Da-Vinci-Brücke gearbeitet wurde.
Gemeinsam geht es einfacher –
gonna try with a little help from my
friends.
Was sich liest wie das erste Kapitel
einer Erfolgsgeschichte, war leider
das vorerst letzte Kapitel des Buddy-Projekts
an unserer Handelsschule.
Die Schüler*innen hätten
Buddys in diesem Schuljahr wohl
mehr gebraucht denn je zuvor,
aber mit dem Herbst stiegen die
Zahl der COVID-Infektionen österreichweit
und Social Distancing
war wieder das Gebot der Stunde
und I get by with a little help from
my friends war leider nicht mehr zu
verwirklichen.
Es wäre aber zu einfach, das Buch
als unvollendetes Fragment ins
Archiv zu stellen und dort verstauben
zu lassen. Es bleiben die Eindrücke,
die zu Schuljahresbeginn
entstanden sind, als es schien, die
Pandemie würde sich einem Ende
zuneigen. Motivierte Schüler*innen
auf beiden Seiten, ein engagiertes
Kennenlernen und noch
lange durchs Schuljahr die Frage:
„Wann sehen wir eigentlich unsere
Buddy-Klasse wieder?“
Auch wenn es für diese Klassen
nicht geklappt hat, die Idee von
„I’ll be your buddy“ voll ausleben
zu können, gehen sie vielleicht
doch als Wegbereiter des Buddy-Programms
an unserer Handelsschule
in die Annalen ein, weil
sich engagierte Schüler*innen und
Kolleg*innen finden, die Geschichte
weiterzuschreiben.
Prof. Benjamin Mietzner
Für die Klassen 2AS und 1AS
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