akzent Magazin Oktober '21 GB
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44 ERLEBEN<br />
Hermann Hesse mit seinen Söhnen | © Max Wassmer · CC BY-NC-SA<br />
LIEBESGESCHICHTEN<br />
FAMILIENBANDE<br />
&<br />
Sechsmal rücken bei den Herrmann-Hesse-Tagen in Gaienhofen im Rahmen einer<br />
Vortragsreihe zu Leben und Werk des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers<br />
Hermann Hesse Liebesgeschichten und Familienbande in den Mittelpunkt.<br />
Ein großer Teil der Erzählungen Hermann<br />
Hesses sind Liebesgeschichten,<br />
geschrieben in den Jahren 1900 bis<br />
1924. Sie gehen auf autobiografisch<br />
fundierte Erinnerungen aus der Jugend<br />
des Verfassers zurück. So trifft<br />
sich Hesse beispielsweise vor seinem<br />
Umzug nach Basel 1899 mit seinen<br />
Tübinger Studentenfreunden in<br />
Kirchheim unter Teck. Sie logieren im<br />
Gasthof Krone, wo sich Hesse in die<br />
hübsche Nichte des Wirts verliebt. Er<br />
ist aber zu introvertiert und schüchtern,<br />
um der ein Jahr jüngeren Julie<br />
Hellmann imponieren zu können.<br />
Erst durch Hesses Gedichte und Briefe,<br />
die Julie bald darauf aus Basel erreichen,<br />
erfährt sie von der Intensität<br />
seiner Zuneigung, die schließlich im<br />
Lulu-Märchen des Hermann Lauscher<br />
(1900) gipfelt. Neben Hesses „Liebesgeschichten“<br />
rückt auch sein Roman<br />
„Narziss und Goldmund“ in den Fokus<br />
der Hermann-Hesse-Tage. Am Beispiel<br />
der Lebensgier des Abenteurers<br />
und Künstlers Goldmund und seines<br />
asketischen Freundes Narziß wird die<br />
Polarität zwischen Sinnlichkeit und<br />
Geist, Fantasie und Verstand beleuchtet.<br />
In einem weiteren Vortrag stellt<br />
sich die Frage nach „Bildung als familiäre<br />
Bürde“, die dem Protagonisten<br />
Goldmund von seinem Vater auferlegt<br />
wurde. „Familienbande“ thematisiert