2021-10_RegioBusiness
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Oktober 2021 I Jahrgang 20 I Nr. 229
Firmen & Märkte 21
Weiter auf Wachstumskurs
Kärcher investiert 60 Millionen Euro – auch im Landkreis Hall und Main-Tauber-Kreis.
Der Reinigungsgerätehersteller
Kärcher investiert
weiter kräftig in seine
deutschen Standorte. Insgesamt
fließen 60 Millionen Euro
in verschiedene Projekte. Darunter
auch in die Erweiterung
des Logistikzentrums und in
den Ausbau des Werks Bühlertal
am Standort Obersontheim.
Im Main-Tauber-Kreis entsteht
zudem ein neues, zentrales Service
Center.
„Diese Investitionen tragen maßgeblich
zur Stärkung der regionalen
Strukturen und zur Zukunftsfähigkeit
unserer deutschen
Standorte bei. Sie geben
unseren Mitarbeitern in
Obersontheim und im Main-
Tauber-Kreis eine klare Zukunftsperspektive“,
wie Hartmut
Jenner, Vorsitzender des
Vorstands der Alfred Kärcher
SE & Co. KG, unterstreicht.
ERWEITERUNG Ab Oktober
werden im Logistikzentrum im
Kreis Schwäbisch Hall für 15
Millionen Euro das Hochregallager
erweitert und die bestehenden
Lagerkapazitäten verdreifacht,
was einen noch schnelleren
Warenverkehr sicherstellen
wird. Aus dem Lager werden
jährlich bis zu 78 000 verschiedene
Teile und Zubehöre in die
ganze Welt verschickt und weitere
globale Logistikleistungen
gesteuert. Der Erweiterungsbau
soll im Herbst 2022 in Betrieb
genommen werden.
AUSBAU Im Werk Bühlertal
investiert Kärcher 14 Millionen
Euro in ein neues Hochregallager,
in dem Produktionsmaterial
für Hochdruck- und Dampfreiniger
gelagert werden soll.
Darüber hinaus fließen weitere
13 Millionen Euro in die Modernisierung
der Fertigung dieser
Produktkategorien.
Das Werk Bühlertal ist der weltweit
größte und modernste Produktionsstandort
von Kärcher.
Zuletzt hatte das Unternehmen
hier 14 Millionen Euro in die Digitalisierung,
Automatisierung
und einen Hallenneubau investiert.
NEUBAU Eine weitere Großinvestition
tätigt das Winnender
Familienunternehmen im Main-
Tauber-Kreis. Auf einer Fläche
von 54 000 Quadratmetern entsteht
in der Gemeinde Ahorn
im Ortsteil Buch ein neues zentrales
Service Center. 18 Millionen
Euro kostet der Neubau,
mit dem die Kapazitäten im Vergleich
zum alten Standort in Gissigheim
deutlich erweitert werden.
Darüber hinaus verfügt der
Standort über zusätzliche Bauabschnitte,
die eine erneute Vergrößerung
in der Zukunft ermöglichen.
Die Mitarbeiter im neuen Service
Center sind für die Wartung
und Reparatur von Produkten
aus zehn europäischen Ländern
zuständig. Dafür möchte
Kärcher künftig auf moderne
IT-Strukturen setzen, welche die
Durchlaufzeiten für Reparaturen
und den Verwaltungsaufwand erheblich
reduzieren. Außerdem
werden sämtliche Teilbereiche
des neuen Service Centers auf
Grundlage moderner Standards
geplant – vom Wareneingang
über die Lagerhaltung und Reparaturen
bis hin zum Versand. pm
Obersontheim: Im Logistikzentrum wird das Hochregallager für
15 Millionen Euro erweitert. Foto: Kärcher www.kaercher.com
Ausgezeichnet: Ein Großteil der Belegschaft konnte an der
Preisübergabe auf dem Firmengelände teilnehmen.
Foto: Stadt Crailsheim
Team gewürdigt
Die Hanselmann GmbH erhält den Crailsheimer
Wirtschaftspreis als „Unternehmen des Jahres“.
Das Jahr 2020 war eines der
ereignisreichsten in der
Geschichte der Firma Hanselmann.
So bezog der Spezialist
für Schwerlastfahrzeuge wie Gabelstapler,
Mobilkräne und Hubarbeitsbühnen
etwa die neue Firmenzentrale
im Gewerbepark
Roßfeld. Diese wurde für 25 Millionen
Euro errichtet und entstand
unter besonderem ökologischem
Engagement.
Zudem baute das Unternehmen
auch in der eigenen Halle in Rot
am See das Zentrale Impfzentrum
auf und rief das Konzept „distribute
better“ ins Leben. Dies ist
ein System, mit dem Kunden ein
Prozent des Umsatzwertes in lokale
soziale Projekte geben können.
Außerdem konnte im Bereich
Schwerlast die Marktführerschaft
erreicht werden. All dies
waren ausschlaggebende Gründe
für die Jury des Crailsheimer Wirtschaftspreises,
die Firma Hanselmann
als „Unternehmen des Jahres
2020“ auszuzeichnen. Corona-bedingt
konnte die Übergabe
des Preises erst Ende September
stattfinden, da es der Stadtverwaltung
und der Firma Hanselmann
wichtig war, die Mitarbeiter
mit in die Verleihung einzubinden.
So konnte Oberbürgermeister
Dr. Christoph Grimmer den
Preis auf dem neuen Firmengelände
vor einem Großteil der Mitarbeiterschaft
an Geschäftsführer
Jan Hanselmann übergeben. pm
www.hanselmann.de
ADVERTORIAL
Das Fachkräfte-Netzwerk
Die Region als Einheit im globalen Wettbewerb
Geschäftsführer Jörg Ernstberger erklärt, weshalb Hohenlohe Plus für die Unternehmen der Region von Vorteil ist. Interview von Martin Buchwitz.
Herr Ernstberger, was hat Sie
dazu bewogen, mit dem
Unternehmensverband
Südwest Mitglied bei
Hohenlohe Plus zu werden?
Jörg Ernstberger ist Geschäftsführer
bei Südwestmetall Foto: Hohenlohe Plus
Die Arbeitgeberverbände Heilbronn-
Franken haben ihre Zentrale in
Heilbronn, somit ganz im Südwesten
dieser nicht historisch gewachsenen
Region. Um der heterogenen
Struktur der Region, was grundsätzlich
eine Stärke derselben darstellt,
gerecht zu werden, ist es zwingend
notwendig, als Verband auch in
der Fläche und insbesondere in
der starken Region Hohenlohe als
Ansprech- und Netzwerkpartner für
Unternehmen greifbar und vor Ort
zu sein. Da es auch unser Ziel ist, mit
vereinten Kräften unserer Interessenvertretung
und unserem umfassenden
Unternehmensnetzwerk gegen
den Fachkräftemangel und für eine
erfolgreiche Zukunft einzutreten,
so der Slogan von Hohenlohe Plus),
war ein Beitritt naheliegend. Somit
sind zwei starke Partner vor Ort
in Hohenlohe und ergänzen sich
optimal.
Was macht die Region
Hohenlohe Plus aus Ihrer Sicht
so attraktiv?
Die Region Hohenlohe ist geprägt
von starken Industrieclustern wie
dem der Verpackungsindustrie und
stellt so etwas wie die Keimzelle der
Region der Weltmarktführer dar.
In der dort vorherrschenden,
vornehmlich eigentümergeführten
Unternehmensstruktur wird - im
Gegensatz zu Konzernstrukturen
- eher strategisch langfristig
geplant, was auch der Umgang mit
der Corona-Pandemie zeigt. Dies
steigert zusammen mit der hohen
Lebensqualität in Hohenlohe auch
die Attraktivität des Arbeitens in der
Region. Neben dem Unternehmerund
Gründergeist bewundere ich
immer wieder die starke Identifizierung
der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer mit und die Loyalität
zu ihren Unternehmen. Man ist stolz
auf seinen Arbeitgeber, der teilweise
über Generationen Familienmitglied
ist. Hier wurde vieles richtig
gemacht, Kompliment!
Welche Herausforderungen
stehen den Unternehmen in
der Region in den nächsten
Jahren bevor?
Insbesondere Unternehmen im
Umfeld der Automobilindustrie
sind von der Transformation betroffen.
Hier gab es und wird es auch
weiterhin einen Arbeitsplatzabbau
geben, unabhängig von der Qualifikation
der betroffenen Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer. In der
Region Heilbronn-Franken betrifft
dies insbesondere den Stadt- und
Landkreis Heilbronn, aber auch Zuliefererbetriebe
in Hohenlohe. Eine
weitere Herausforderung im Rahmen
des globalen Wettbewerbs sehe ich
in der Digitalisierung und insbesondere
der Infrastruktur derselben.
Ein Thema, bei dem Deutschland
kein Musterschüler ist. Hier muss
die neue Regierung dringend
notwendige Rahmenbedingungen
bereitstellen und insbesondere
Plan- und Genehmigungsverfahren
deutlich vereinfachen und beschleunigen.
Und Transformation
hin oder Digitalisierung her, der
Fachkräftemangel wird bleiben und
sich intensivieren. Im „Kampf um
die Talente“ wird es wichtiger denn
je sein, als attraktives Unternehmen
mit attraktiven Lebensbedingungen
wahrgenommen zu werden, um die
Nachwuchskräfte von Morgen
dauerhaft in der Region zu halten
oder gewinnen zu können.
Welche konkreten Synergien
sehen Sie zwischen dem
Unternehmensverband
Südwest und Hohenlohe Plus,
gemeinsam Fachkräfte für die
Region zu gewinnen?
In einem Netzwerk von 160
Mitgliedsunternehmen mit in
Summe etwa 50 000 Beschäftigten
stellen wir in der Region Heilbronn-
Franken eine wichtige Plattform für
zentrale Themen wie Transformation,
Bildung, Fachkräftesicherung und
Arbeitsmarktpolitik dar. Darüber
hinaus setzen wir uns als freiwilliger
Arbeitgeberverband in Politik und
Gesellschaft für die regionalen und
überregionalen wirtschaftlichen und
sozialen Interessen der Unternehmen
und für die nachhaltige Sicherung
der bestehenden und Schaffung
neuer Arbeitsplätze ein. Zu nennen
ist zum Beispiel unsere aktive Rolle
im Bündnis für Transformation, welches
vor Kurzem über die WHF und
die WFG Heilbronn eine Förderung
in Höhe von 11 Millionen Euro zur
Begleitung der Unternehmen bei der
Transformation beim Bundeswirtschaftsministerium
beantragt hat.
Wir vernetzen und können im besten
Fall die gesunde, manchmal aber
auch hinderliche Rivalität zwischen
Heilbronn und Hohenlohe als
Brückenbauer überwinden. Denn:
Im Rahmen der Globalisierung wird
in Zukunft noch mehr als je zuvor
das Thema Kooperation eine Rolle
spielen. Erste konkrete Hilfestellung
konnten wir bereits leisten. So konnten
wir im Zuge eine Umstrukturierung
bei einem Automobilzulieferer
im Kreis Heilbronn viele Fachkräfte
„auf dem kurzen Dienstweg“ unter
Zuhilfenahme des Netzwerks nach
Hohenlohe vermitteln, bevor diese
endgültig die Region verlassen hätten.
Umgekehrt hilft uns Hohenlohe
Plus, mit den Unternehmen und
Institutionen vor Ort mehr in Kontakt
zu treten und auch mehr auf die Bedürfnisse
und Anforderungen eingehen
zu können. Notwendig ist, dass
wir uns als Arbeitgeberverbände
noch deutlicher in den Regionen außerhalb
von Heilbronn positionieren
und unsere Hilfestellung anbieten.
Dies funktioniert über gemeinsame
Themen, wie die Fachkräftesicherung,
am besten.
Wenn Sie sich die Situation
der Unternehmen und
Institutionen in der Region
Hohenlohe Plus in fünf
Jahren vorstellen, wie sollte
die Ihrer Meinung nach
idealerweise aussehen?
Idealerweise hat die gesamte Region
Heilbronn-Franken und somit auch
die Hohenlohe Plus-Region die
Transformation der Arbeitswelt nachhaltig
gemeistert und ist Vorreiter,
was Digitalisierung und Arbeitswelt
4.0 betrifft. Kooperationen und der
Netzwerkgedanke stehen dabei vor
Martin Buchwitz ist Geschäftsführer
von Hohenlohe Plus. Foto: Hohenlohe Plus
„Kirchturmdenken“ und persönlichen
Befindlichkeiten. Die Region
stellt sich als Einheit dem globalen
Wettbewerb und ist ein attraktiver
Lebens- und Arbeitsmittelpunkt.
Hohenlohe Plus versteht sich
als gemeinschaftliche Interessenvertretung
für einen
Raum mit rund 385 000 Einwohnern
und einer starken
mittelständisch geprägten
Wirtschaft mit mehr als 100
Technologie- und Weltmarktführern.
Kontakt: Geschäftsführer
Martin Buchwitz
Geschäftsstelle
Stauffenbergstraße 35–37
74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791/ 5801-22
www.hohenlohe.plus