Die Weinstraße - November 2021

TREFFPUNKT
Andächtige Gläubige bei einer
Messe von Pater Manoz in seiner
Heimatpfarrei St. Michael‘s
Parish in Eluru/Andhra Pradesh
Quelle: Pfarrei Eluru/Indien
ˆ
‹ Pater Manoz bei der
Sonntagsmesse
in Graun bei Kurtatsch
Quelle: Martin Schweiggl
Genauso ein Bewusstsein von Sünde. Sünde bedeutet im Tiefsten
eine Trennung – von Gott, vom Nächsten und von sich selbst.
Jesus vergibt, befreit und heilt auch heute, besonders durch die
Sakramente“, möchte Pater Manoz den Menschen wieder ins
Herz legen.
Nach dem Ausfall der emeritierten Seelsorger Matzneller,
Ploner und Agreiter war Pfarrer Franz-Josef Campidell außerstande,
das Mindestpensum an Eucharistiefeiern abzudecken:
„Ich bin bereit“, erklärte Pater Manoz. Und so wurde er, neben
seinem vielfältigen Wirken in Bozen, von Bischof Muser mit
der Seelsorge an Wochenenden und Festtagen in unseren sieben
Pfarreien beauftragt. Er tut es mit großem Eifer: Beichtgespräche
am Samstag, anschließend Vorabendmesse, am Sonntag zwei
weitere Eucharistiefeiern.
DER INDER UND DIE SCHÜTZEN
Ein indischer Seelsorger war anfangs für die Leute freilich
gewöhnungsbedürftig – als er etwa zu Herz-Jesu in Kurtatsch vor
aufmarschierter Schützenkompanie, Musikkapelle und Feuerwehr
die Feldmesse hielt. 1809 hatten sich die Tiroler gegen alles
Fremde, sogar gegen die stammesverwandten Bayern erhoben.
Und jetzt stimmt ein dunkelhäutiger Inder das „Auf zum Schwur
Tiroler Land“ an!
„In diesem Sinne erfahren wir auch etwas über die Bedeutung
des Wortes ,katholisch als universal`: Ein Katholik ist in jedem
Land in einer katholischen Gemeinde zu Hause. Der katholische
Glaube ist überall der Gleiche. Ziemlich gleich sind auch die
Probleme der Menschen. Ob in Indien oder Südtirol. Nur die
wirtschaftliche Not zeigt sich hier nicht so. Mir ist es ein Herzensanliegen,
dass die Menschen in unseren Gemeinden wieder
eine authentische Beziehung zu Christus bekommen. Menschen
investieren viel Zeit und Geld in ihr Leben. Ich will die Menschen
neugierig machen, mehr Zeit und Liebe in die Gottesbeziehung
zu investieren, damit sie Gott tiefer kennenlernen und seine
Erlöserliebe erfahren können.“
Pater Manoz bemüht sich auch, die Geschichte, Tradition,
Mentalität sowie aktuelle Themen der Leute hier kennenzulernen.
So ist er zum Beispiel auch ein fleißiger Leser der „Weinstraße“.
„Gern hätte ich auch mehr persönliche Kontakte.“ Nicht leicht bei
den ausgefüllten Wochenenden hier, speziell in Pandemiezeiten.
Martin Schweiggl
martin.schweiggl@dieweinstrasse.bz
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