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Die Weinstraße - November 2021

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Othmar Seehauser<br />

KURTINIG: ZERO WASTE –<br />

WEG MIT DEM ÜBERFLÜSSIGEN MÜLL<br />

FOTOAUSSTELLUNG VON OTHMAR SEEHAUSER<br />

IM KUNSTFORUM UNTERLAND.<br />

Quelle: Othmar Seehauser<br />

ˆ<br />

Maria Lobis beim Vortrag. Sie hat 2017 mit ihrem Mann Stefan in<br />

Bozen Südtirols ersten verpackungsfreien Supermarkt „Novo bio &<br />

lose“ eröffnet. In Brixen gibt es mittlerweile eine zweite Filiale.<br />

Quelle: David Mottes<br />

Eine Wanderung zu Südtirols Menschen, Natur, Zeitgeschehen<br />

und Kuriositäten: Dazu lädt das Kunstforum Unterland<br />

ab 4. Dezember in die Galerie der Bezirksgemeinschaft<br />

Überetsch-Unterland in Neumarkt ein. Der Fotograf Othmar<br />

Seehauser hat dafür tief in sein Archiv gegriffen und daraus<br />

Bestes und Bleibendes gehoben. Seehauser darf als Südtirols<br />

optischer Zeitzeuge schlechthin bezeichnet werden. Seit bald<br />

50 Jahren durchstreift der Fotoreporter das Land. Alles, was<br />

darin an Berichtenswertem geschah, hat er „im Kasten“. Seehauser-Fotos<br />

erschienen in den bedeutendsten Medien, lokal<br />

wie international. Vom Fotografen für die Tageschronik<br />

entwickelte sich der gebürtige Welschnofner fort zum Autor<br />

großer Fotoreportagen und zahlreicher Bildbände.<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung in Neumarkt will eine Blumenlese sein auf<br />

Seehausers Berufswegen durch Südtirol. Da kommt Urahn<br />

Ötzi zuwege neben Landesvater Magnago. <strong>Die</strong> Transhumanz<br />

mit den Schafen von Schnals ins Ötztal und die Ankunft der<br />

albanischen Flüchtlinge in Welsberg. Lustiges wechselt ab<br />

mit Tragischem, Naturwunder mit Naturkatastrophen, Prozessionen<br />

mit Demonstrationen, Politik mit Menschlich-allzu-Menschlichem.<br />

Wie die Covidpandemie unsere Städte und<br />

Straßen geleert hat, auch so Aktuelles bekommt man zu sehen.<br />

Othmar Seehauser ist ein erzählender Fotograf. Menschen<br />

und Ereignisse sowieso, aber selbst Landschaften macht er zu<br />

Geschichten. Seine Ausstellung ist ein Stück Heimatkunde.<br />

Nie beschönigend, aber immer schön ins Bild gesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung ist während folgender Öffnungszeiten zu<br />

besichtigen: 07.12. – 18.12.<strong>2021</strong> - <strong>Die</strong>nstag bis Samstag von<br />

10–12 Uhr und von 16–18 Uhr (Kunstforum Unterland - Galerie<br />

der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland - Lauben<br />

26 - Neumarkt) – Eröffnung am 04.12.<strong>2021</strong> um 20.00 Uhr.<br />

DM Wie vermeide ich erfolgreich Müll? Ein Thema, das die<br />

Kurtinigerinnen und Kurtiniger zu interessieren scheint. So erfuhren<br />

der Vortrag und der Workshop von und mit Maria Lobis,<br />

der Südtiroler „Zero-Waste-Tante“, wie sie laut eigener Aussage<br />

genannt wird, im Haus Curtinie im September großen Anklang. Es<br />

waren die ersten Veranstaltungen seit Ausbruch der Coronakrise,<br />

die der Kurtiniger Bildungsausschuss in Zusammenarbeit mit dem<br />

Jugendzentrum Westcoast und den örtlichen Bäuerinnen organisiert<br />

hatten. <strong>Die</strong> gebürtige Rittnerin Maria Lobis ist Hebamme,<br />

dreifache Mutter, Zero-Waste-Aktivistin und Naturheilkundlerin.<br />

In Kurtinig führte sie auf eindrucksvolle Weise vor, welche<br />

Auswirkungen der exzessive Plastikkonsum auf unsere Umwelt<br />

hat und wie wichtig es ist, Plastikmüll künftig so gut es geht zu<br />

vermeiden oder zumindest zu reduzieren. „Ihr sollt jetzt nicht<br />

alle Plastikschüsseln, die ihr daheim habt, in den Müll werfen.<br />

Wichtig wäre es aber, keine mehr zu kaufen“, mahnte Lobis, „und<br />

auf nachhaltigere Alternativen zu setzen“. Zum müllfreien Haushalt<br />

kommt man laut Lobis in fünf Schritten: 1. Ablehnen, was man<br />

nicht braucht. 2. Reduzieren, was man braucht. 3. Wiederverwenden.<br />

4. Recyceln. 5. Kompostieren. Dazu gab es auch haufenweise<br />

praktische Tipps von der Referentin: Lappen statt Küchenrolle<br />

verwenden, Stoff- statt Papierservietten, lose Lebensmittel statt<br />

Wegwerfpackungen. Aber auch: selber machen statt kaufen. So<br />

führte Lobis etwa vor, wie man Zahnpasta einfach selbst herstellen<br />

kann oder auch Putz-, Wasch- und Spülmittel. Ein Umdenken<br />

passiere natürlich nicht von heute auf morgen. „Ich verlange von<br />

niemandem, dass er jetzt, wie ich, alles umkrempelt und sogar<br />

aufs Klopapier verzichtet“, schmunzelte Lobis – das ersetzt sie<br />

übrigens mit Wasser und Stofftüchern–, wenn aber jeder auch<br />

nur eine seiner Gewohnheiten ändere, sei das schon ein Schritt<br />

in die richtige Richtung.<br />

4 // NOVEMBER <strong>2021</strong>

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