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Die Weinstraße - November 2021

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ZEITREISE<br />

Aussichtsberg Penegal<br />

DER HAUSBERG DES ÜBERETSCH LIEGT AUF NONSBERGER GEBIET DER GEMEINDEN SARNONICO UND RUFFRÉ-MENDOLA.<br />

SEIT ÜBER EINEM JAHRHUNDERT IST ER ALPINTOURISTISCH ERSCHLOSSEN. DER GIPFEL IST VOM MENDELPASS AUS<br />

SOWOHL ZU FUSS ALS AUCH MIT DEM AUTO LEICHT ERREICHBAR.<br />

„Das wohl schönste und bekannteste Ausflugsziel im Mendelgebiet<br />

ist der Penegal (1737 m)“, schreibt der Historiker Martin Sölva<br />

im Buch „<strong>Die</strong> Mendel – Ein Pass mit glanzvoller Geschichte“. Man<br />

erreicht den Penegal zu Fuß vom Mendelpass aus in etwa eineinhalb<br />

Stunden. Der Wanderweg mit der Markierung 500 beginnt<br />

beim Hotel Dolomiti und verläuft am Mendelkamm entlang – mit<br />

großartigen Ausblicken auf das Überetsch und das Unterland. Am<br />

Ziel angelangt bietet sich dem Wanderer eine einmalige Sicht von<br />

360 Grad auf die rundum gelegene Bergwelt. Im Westen des Bergkamms<br />

fällt das von Wäldern und Wiesen geprägte Hochplateau<br />

des Nonstals sanft ab. Auf der anderen Seite liegt tief unter den<br />

fast senkrecht abfallenden Felswänden die Rebenlandschaft des<br />

Überetsch. Am höchsten Punkt des Penegal steht ein 24 Meter<br />

hoher Aussichtsturm aus Stahl. Der Turm ist allerdings seit vielen<br />

Jahren wegen der Baufälligkeit der Holztreppe geschlossen. Nördlich<br />

vom Penegalgipfel stehen zahlreiche hohe Masten. Es sind die<br />

Sende- und Empfangsanlagen für Radio und Fernsehen sowie für<br />

Mobiltelefone. Der Penegal ist mit dem Auto über eine steile, kurvenreiche<br />

Straße zu erreichen. <strong>Die</strong> Straße zweigt am Mendelpass<br />

in nördlicher Richtung ab.<br />

zwei Gedenksteine, die an zwei tödliche Bergunfälle in den Jahren<br />

1960 und 1972 erinnern. Damals war das Edelweiß eine besonders<br />

begehrte Blume, die in den Kalkfelsen am Penegal wächst. Es<br />

verging kaum ein Jahr ohne ein „Edelweißopfer“ in den Penegalwänden.<br />

Auch Skisport wurde am Penegal betrieben. Bereits in<br />

der Zwischenkriegszeit veranstalteten die Skiclubs von Fondo und<br />

Ruffré erste Skirennen mit Start am Penegal und Ziel in Malosco.<br />

Ende der 1950er Jahre wurden auf dem sonnigen Westhang zwei<br />

Skilifte errichtet. Etwas Außergewöhnliches leistete Hans Renner<br />

im Jahr 1975, als er den ersten Höhenflug mit einem Flugdrachen<br />

vom Penegal bis hinunter zum Kalterer See riskierte. Der Kalterer<br />

war in den Anfängen der bekannteste Drachenflieger im Land.<br />

DER PENEGAL ALS SPORTLICHE HERAUSFORDERUNG<br />

Der Penegal – wie auch die anderen Gipfel am Mendelkamm –<br />

kann von der Nonsberger Seite aus über leicht ansteigendes Gelände<br />

erreicht werden. Außer dem oben erwähnten Weg Nr. 500 kann<br />

der Wanderer auch von den Regolewiesen bequem über die Maloscoalm<br />

zum Penegalgipfel aufsteigen. Dennoch hat das Wandern<br />

und Bergsteigen im Mendelgebirge immer wieder Verletzte und<br />

Tote gefordert. Nördlich vom Penegalgipfel stehen neben dem Weg<br />

ˆ<br />

Aussichtsturm und Restaurant, um 1910<br />

Quelle: Archiv Gotthard Andergassen<br />

38 // NOVEMBER <strong>2021</strong>

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