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dihw MAGAZIN 3/2021

Fachartikel aus Forschung und Industrie bilden die Grundlage für eine Berichterstattung im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Beschichtungen.

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ZKZ 30498<br />

Ausgabe 3 <strong>2021</strong><br />

DIAMANT HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE<br />

Unabhängige Fachzeitschrift für PKD, PVD, CVD, CBN, Hartmetall


Everything Alles für die for Zerspanung machining zwischen<br />

Maschinenspindel from the spindle und<br />

Maschinentisch<br />

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Jede Zeit ...<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

… hat ihre eigene Herausforderung, so einst eine bekannte deutsche Politikerin.<br />

Doch müssen es gleich derartig viele sein, fragt sich der Zeitgenosse. Beispielsweise<br />

steht die Werkzeugmaschinenindustrie vor großen Herausforderungen,<br />

wie der VDW dieser Tage betont. Die „Corona-Folgen“ habe sie gemeistert. Im<br />

ersten Halbjahr <strong>2021</strong> stiegen die Bestellungen bei den deutschen Anbietern um<br />

57 Prozent. Das Auftragsvolumen habe sich spürbar erholt und liege mit vier Prozent<br />

nur noch leicht unter dem Vor-Corona-Niveau 2019.<br />

Laut VDW wird das Geschäft in Asien weiterhin von der hohen Nachfrage aus<br />

China geprägt. Das US-Geschäft beginnt sich zu erholen. Und auch Europa sei<br />

dank „fiskalpolitischer“ Maßnahmen mit Investitionsförderprogrammen ebenfalls<br />

spürbar aufgewacht. Hier verweist der VDW als Musterbeispiele auf Österreich<br />

und Italien. Auch das Inland zieht zeitversetzt nach, heißt es.<br />

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aufnehmen und verfügt über<br />

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für längere Standzeiten.<br />

Verbesserung<br />

der Standzeit<br />

um<br />

200 %<br />

Doch die nächsten Herausforderungen warten bereits. Die Transformation der<br />

Automobilindustrie ist in vollem Gang, ebenso der Strukturwandel in der Luftfahrt<br />

mit allen Auswirkungen auf Präzisionswerkzeughersteller. Energiewende<br />

und Digitalisierung gilt es ebenso zu meistern.<br />

Anfang Oktober startet nun die EMO Milano als erste große Präsenz-Messe der<br />

metallverarbeitenden Industrie. Für Veranstalter wie Teilnehmer und Besucher<br />

gleichermaßen eine anspruchsvolle Aufgabe. Im Blickpunkt der Messe stehen Lösungen<br />

für jene Herausforderungen, mit denen Anwender bei ihrer täglichen Arbeit<br />

konfrontiert werden. Erste Ausblicke präsentieren wir Ihnen vorab in unserer<br />

EMO-Vorschau. Und in weiteren Artikeln lesen Sie, wie effektiv sich neu auftretende<br />

Herausforderungen bewältigen lassen, wenn Experten mit dem nötigen<br />

Fachwissen sich gezielt einer Aufgabe annehmen.<br />

MINI BORING<br />

INDEXABLE INSERTS<br />

Innere<br />

Kühlmittelzufuhr<br />

Innere<br />

Kühlmittelzufuhr<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

COOLANT THROUGH<br />

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Werkzeugen und WSPs<br />

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Inhalt<br />

Titel<br />

5 Am richtigen Rädchen drehen (Paul Horn GmbH)<br />

Werkstoffe<br />

PKD<br />

16 „Poly – Poly – oder was?“ 15. Teil: Diamant contra Diamant? (Horst Lach)<br />

19 PKD- und PcBN-Werkzeugherstellung<br />

PCBN-Pulver<br />

20 Neues Produkt für Hon- und Präzisionsschleifwerkzeug<br />

CBN<br />

22 Schleifen mit galvanisch gebundenen CBN-Werkzeugen<br />

CVD<br />

25 Schneidstoffe werden stetig weiterentwickelt<br />

Beschichtungen<br />

27 Hochwertige Diamantschichten<br />

Werkzeuge<br />

Schleifscheiben<br />

28 Potenzial der additiven Fertigung kunstharzgebundener Schleifscheiben<br />

Prof. Dr.-Ing. Bahman Azarhoushang, Dr.-Ing. Heike Kitzig-Frank, Dr.-Ing. Qingfeng Ai<br />

Wendeschneidplatten<br />

36 Solid-Wendeschneidplatten aus PcBN und Keramik<br />

Fräser<br />

37 Einzigartige Kompressionsgeometrie<br />

38 Effizienzpaket für Aluminium und ISO N<br />

Neue Wendeplattenfräser-Plattform für Fräsbearbeitungen mit hohen Schnitttiefen<br />

Diamantbeschichtete Werkzeuge<br />

40 Engineering-Profis entwickeln gemeinsam diamantbeschichtete High-End-Werkzeuge<br />

Sägeblätter<br />

41 Standfest in NE-Metallen<br />

Bearbeitungsverfahren<br />

42 Entgraten<br />

Komponenten/Zubehör<br />

50 Zentrischspanner<br />

45 Wälzschälen 51 Kühlschmierstoffe<br />

46 Abrichten<br />

48 Bohren<br />

51 Werkzeughalter<br />

EMO Milano 52<br />

News & Facts/Diverses<br />

3 Editorial<br />

8 Personalien<br />

9 Markt<br />

14 Veranstaltungen/Messe-Infos<br />

57 Unternehmen/Inserenten<br />

58 Impressum/Termine<br />

4 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


PROZESSTECHNIK &KOMPONENTEN<br />

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Die branchenumfassende Medien -<br />

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Pumpen-, Kompressorenindustrie,<br />

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Titelstory<br />

Am richtigen Rädchen drehen<br />

So wird der Zerspanungsprozess noch wirtschaftlicher und produktiver<br />

Zeit ist Geld – Dieser Spruch hat eine<br />

hohe Bedeutung in der zerspanenden Industrie.<br />

Insbesondere bei den Zulieferern<br />

und bei kleineren Lohnfertigern zählt<br />

dies zur täglichen Arbeit. Hier stellt sich<br />

immer die Frage: An welchen Rädchen<br />

kann man drehen, damit die Zerspanungsprozesse<br />

noch wirtschaftlicher und<br />

produktiver werden? Diese Frage stellte<br />

sich auch der Geschäftsführer von LVS<br />

Zerspanungstechnik, Viktor Lunin. Der<br />

Aalener ist ständig auf der Suche nach<br />

besseren Zerspanungslösungen für seine<br />

Bauteile. Für das Fräsen von vier Längsnuten<br />

an einer Welle konnte er zusammen<br />

mit dem Präzisionswerkzeughersteller<br />

Horn die Bearbeitungszeit von rund<br />

sechs Minuten auf eine Minute reduzieren.<br />

Die Lösung brachte das sechsschneidige<br />

Horn-Zirkularfrässystem Typ 611.<br />

Im Jahr 2012 gründete Viktor Lunin sein<br />

Unternehmen LVS Zerspanungstechnik<br />

im schwäbischen Aalen. Als reiner Lohnfertiger<br />

hat sich Lunin mit seinen vier<br />

Mitarbeitern auf die Fertigung von feinmechanischen<br />

Dreh- und Frästeilen unterschiedlicher<br />

Abmessungen und Losgrößen<br />

spezialisiert. Ob Einzelteile,<br />

Klein-, Mittel-, oder Großserie von über<br />

100.000 Teilen, Lunin garantiert seinen<br />

Kunden eine wirtschaftliche Produktion<br />

und kurze Lieferzeiten. Das Unternehmen<br />

hat sich auf keinen speziellen Kundenkreis<br />

festgelegt. Lunin ist mit seinem<br />

Unternehmen ein Allrounder in der<br />

Lohnfertigung und sieht sein Know-how<br />

in der Zerspanung von Präzisionsteilen<br />

aus allen zerspanbaren Werkstoffen.<br />

Für ein Bauteil der Zulieferindustrie sah<br />

Lunin das Potenzial zur Verbesserung.<br />

Lunin fertigt die Welle in Losgrößen von<br />

2.500 Stück aus dem Werkstoff 1.4104<br />

(X14CrMoS17). Dieser martensitischer<br />

Chrom-Stahl eignet sich durch den Zusatz<br />

von Schwefel gut für die spanende<br />

Bearbeitung. Er findet hauptsächlich<br />

Einsatz bei elektronischen Bauteilen in<br />

der Automobilindustrie, in der Energietechnik,<br />

im Maschinenbau sowie für<br />

Verbindungselemente.<br />

Insbesondere beim Fräsen der vier<br />

Längsnuten setzte er die Stellschrauben<br />

an und kontaktierte den technischen<br />

Berater von Horn, Stephan Weiss. Die<br />

Vorgabe von Lunin: Zeiteinsparung, erhöhen<br />

der Qualität und die Erhöhung<br />

der Werkzeugstandzeit. Darüber hinaus<br />

legt Lunin einen hohen Stellenwert auf<br />

die Maßhaltigkeit des Werkzeugs bei<br />

der eng tolerierten Nut in der Serienfertigung<br />

sowie einer hohen Oberflächengüte<br />

am Nutgrund.<br />

Stabil trotz hohem<br />

Schnittdruck<br />

Die Nuten fertigte Lunin mit einem<br />

VHM-Schaftfräser. Jede Nut ist 3 mm<br />

breit, 2 mm tief und hat eine Länge von<br />

Zirkularfrässystem von Horn<br />

Das Zirkularfrässystem von Horn bietet<br />

dem Anwender eine Reihe von<br />

Verfahrensvorteilen: Es ist schnell,<br />

prozesssicher und erzielt gute Oberflächenergebnisse.<br />

Dabei taucht das<br />

auf einer Helixbahn geführte Werkzeug<br />

schräg oder sehr flach in das<br />

Material ein. Dadurch lassen sich beispielsweise<br />

Gewinde in reproduzierbar<br />

hoher Qualität herstellen. Im Vergleich<br />

zur Bearbeitung mit Wendeschneidplatten<br />

bei größeren Durchmessern<br />

oder VHM-Fräsern bei kleineren<br />

Durchmessern ist Zirkularfräsen<br />

in der Regel wirtschaftlicher. Zirkularfräser<br />

haben ein breites Einsatzgebiet.<br />

Sie bearbeiten Stahl, Sonderstähle,<br />

Titan oder Sonderlegierungen.<br />

Die Präzisionswerkzeuge eignen<br />

sich besonders für die Prozesse<br />

Nutfräsen, Bohrzirkularfräsen, Gewindefräsen,<br />

T-Nutfräsen und Profilfräsen.<br />

Sie überzeugen aber auch<br />

in Sonderanwendungen wie dem<br />

Fräsen von Dichtnuten oder bei der<br />

Pleuelbearbeitung.<br />

45 mm. Lunin fräste jede Nut in drei<br />

Schnitten. Die Fertigungszeit der Nuten<br />

belief sich auf rund sechs Minuten. Die<br />

Standzeit des Schaftfräsers beschränkte<br />

sich auf 150 Bauteile beziehungsweise<br />

600 Nuten. Der Horn-Techniker schlug<br />

vor, die Frässtrategie auf das Zirkularfräsen<br />

umzustellen. Aufgrund der geringen<br />

Nuttiefe von 2 mm, setzte Weiss auf<br />

die sechsschneidige Fräsplatte des Typs<br />

611 mit einer Schneidbreite von 3 mm.<br />

Die Werkzeuge weisen, trotz des hohen<br />

Schnittdrucks durch die sechs Schneiden,<br />

eine hohe Stabilität auf. „Die sechs<br />

Schneiden bieten uns eine höhere Fräsleistung<br />

und die Möglichkeit, höhere<br />

Vorschubgeschwindigkeiten zu fahren“,<br />

sagt Weiss. Das waren Argumente, welche<br />

Lunin überzeugten, worauf er ein<br />

Testwerkzeug bei Weiss anforderte.<br />

Einen Zeitvorteil von rund fünf Minuten erbrachte die Umstellung auf das<br />

HORN-Zirkularfrässystem.<br />

Die Zirkular-Fräswerkzeuge von Horn<br />

zeichnen sich durch ihre hohe Stabilität<br />

aus. Die Ausführung mit VHM-Werkzeugschaft<br />

gewährleistet über die Stei-<br />

6 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Titelstory<br />

figkeit eine sehr schwingungsarme Bearbeitung.<br />

Bei längeren Auskragungen des<br />

Werkzeugs kann der Werkzeugschaft alternativ<br />

auch in Schwermetall ausgelegt<br />

werden. So erreichen die Werkzeuge<br />

im Einsatz hohe Oberflächengüten,<br />

beispielsweise bei einer Helixinterpolation<br />

von Bohrungen. Alle Werkzeugschäfte<br />

sind mit einer inneren Kühlmittelzufuhr<br />

ausgestattet. Die Schnittstelle<br />

zwischen Werkzeugschaft und<br />

der Schneidplatte ermöglicht eine hohe<br />

Rund- und Planlaufgenauigkeit, was in<br />

vielen Fällen die erneute Werkzeugvermessung<br />

beim Schneidplattenwechsel<br />

entfallen lässt. Die Schneidplatten sind<br />

mit drei, sechs, neun oder zwölf Zähnen<br />

erhältlich. Mit der kleinsten Variante,<br />

dem System 304, ist die Bohrungsbearbeitung<br />

ab einem Durchmesser von<br />

8 mm möglich. Das Schneidplattensystem<br />

ist mit zahlreichen Schneidenausführungen<br />

für unterschiedliche Einsatzzwecke<br />

wie beispielsweise Gewinden,<br />

Nutfräsen oder auch Trennen verfügbar.<br />

Darüber hinaus ermöglichen das Hartmetall-Substrat<br />

und die unterschiedlichen<br />

Beschichtungen den Einsatz in allen<br />

Werkstoffgruppen.<br />

Die ersten Tests verliefen gleich positiv.<br />

Lunin schickte die ersten Testteile zu seinem<br />

Kunden zur Qualitätskontrolle und<br />

erhielt die Freigabe. „Ich bin mit der Leistung<br />

der Werkzeuge sehr zufrieden. Am<br />

Hohe Fräsleistungen und flexibel einsetzbar: Das Zirkularfrässystem von HORN.<br />

Anfang war ich aufgrund des höheren<br />

Preises etwas überrascht, aber die Vorteile<br />

und das Ergebnis der Umstellung<br />

auf das Zirkularfräsen machen den Preis<br />

gleich wieder wett“, erzählt Lunin.<br />

Ergebnis: Sechsmal schneller<br />

Das Ergebnis der Umstellung auf das<br />

Horn-Zirkularfrässystem stellte Lunin<br />

und Weiss voll zufrieden. Pro Nut<br />

fräst das Werkzeug zwei Schnitte. Einen<br />

Schruppschnitt mit a p = 1,9 mm<br />

und einen Schnitt zum Schlichten mit<br />

a p = 0,1 mm. Die geforderte Oberflächengüte<br />

am Nutgrund konnte somit<br />

erreicht werden. Die Fräszeit reduzierte<br />

sich von sechs Minuten bei VHM-<br />

Schaftfräser auf nun eine Minute. Wenn<br />

man diese Zeiteinsparung auf die Losgröße<br />

des Fertigungsauftrags hochrechnet,<br />

ergibt das eine Einsparung von<br />

rund 210 Stunden. „Multipliziert man<br />

die eingesparte Zeit mit dem Maschinenstundensatz,<br />

war die Kosteneinsparung<br />

schon fünfstellig“, so Lunin. Darüber<br />

hinaus konnten die Werkzeugkosten<br />

ebenfalls deutlich gesenkt werden.<br />

Die Standzeit pro Schneidplatte beläuft<br />

sich nun auf 2.000 Bauteile, also<br />

8.000 Nuten. Gegenüber den 600 Nuten<br />

vor der Umstellung eine Steigerung<br />

um über 1.000 Prozent.<br />

Erfolgreiche Zusammenarbeit auch in Corona-Zeiten: Der HORN-Techniker<br />

Stephan Weiss im Gespräch mit dem LVS-Geschäftsführer Viktor Lunin.<br />

Es war nicht das erste Projekt, das<br />

Lunin und Weiss lösten, aber diese<br />

Umstellung auf Horn-Werkzeuge<br />

brachte dem Anwender bisher die<br />

höchsten Einsparungen. „Die Zusammenarbeit<br />

verläuft bei jedem Kontakt<br />

zielgerichtet und professionell. Ich<br />

freue mich schon auf die nächste Aufgabe“,<br />

so Lunin.<br />

Weitere Infos: www.phorn.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 7


News & Facts Personalien<br />

Vierte Generation rückt nach<br />

Die Karl-Heinz Arnold GmbH erweitert die Geschäftsleitung<br />

und stellt die Weichen für die Zukunft. Neu in der Verantwortung<br />

des Werkzeugherstellers sind Jacqueline Arnold,<br />

die Ur-Enkelin des Firmengründers, und Simon Storf, Sohn<br />

des Mitgesellschafters Josef Storf. Beide sind seit 2010 im<br />

Unternehmen und nun mit Wirkung vom 1. Juli <strong>2021</strong> in die<br />

Geschäftsleitung aufgerückt. Josef Storf und Klaus-Michael<br />

Arnold bleiben weiterhin Geschäftsführer.<br />

Mit der Erweiterung der Geschäftsleitung sorgen die Firmeninhaber<br />

frühzeitig für eine klare Nachfolgeregelung. Betriebswirtin<br />

Jacqueline Arnold verantwortet die Bereiche Finanzen<br />

und Personal und sieht eine der Kernaufgaben darin, für die<br />

anspruchsvollen und komplexen Aufgaben im Unternehmen<br />

die passenden Fachkräfte zu finden. Der international erfahrene<br />

Betriebswirt Simon Storf, der seinen Master in Singapur<br />

abgelegt hat, verantwortet die Bereiche Marketing und Vertrieb<br />

nun auf Geschäftsführungsebene. Er war bisher bereits<br />

Marketingleiter und sieht die Herausforderungen der Zukunft<br />

in einer steigenden Bedeutung der Markenführung und in der<br />

Nähe zu den Kunden.<br />

weitere Infos: www.arno.de<br />

Neue Führung der<br />

DVS TECHNOLOGY GROUP<br />

Am 1. Juli <strong>2021</strong> übernahm Dr. Christoph Müller-Mederer<br />

offiziell seine neue Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der DVS<br />

Technology AG. Bereits seit 1. April <strong>2021</strong> gehörte er für eine<br />

dreimonatige Übergangsphase dem Vorstand als Co-CEO an.<br />

Müller-Mederer teilt sich die Führung der hessischen Unternehmensgruppe<br />

aus dem Maschinenbau mit seinen Vorstandskollegen<br />

Stefan Menz (CFO) und Mario Preis (CTDO).<br />

Innovation und Digitalisierung werden weiter vorangetrieben<br />

in Produkten und Prozessen – bereits heute wird die Gruppe<br />

von Kunden vielfach als Innovation Enabler wahrgenommen.<br />

Für letzteres Themenfeld ist in erster Linie Mario Preis<br />

als Chief Technology & Digital Officer (CTDO) verantwortlich.<br />

Dieser Schwerpunkt als eigenes Vorstandsresort zeigt zusammen<br />

mit der deutlich ausgeprägten Kundenfokussierung des<br />

neuen CEO Müller-Mederer, worauf das Augenmerk bei der<br />

Gestaltung der Unternehmensgruppe in den nächsten Jahren<br />

liegen wird: innovative Produkte und Prozesse sowie konsequente<br />

Kunden- und Lösungsorientierung.<br />

weitere Infos: www.dvs-technology.com<br />

V. l. n. r.: Josef Storf, Klaus-Michael Arnold, Jacqueline Arnold und<br />

Simon Storf sind nun alle in der Geschäftsführung der Karl-Heinz<br />

Arnold GmbH tätig.<br />

Neuer General Manager bei<br />

Kyocera Unimerco<br />

Zum 1. Juni <strong>2021</strong> hat Axel Küpper die Verantwortung als<br />

General Manager bei Kyocera Unimerco Tooling in Deutschland<br />

übernommen. Er wird nun gemeinsam mit dem etablierten<br />

Team die Vertriebsaktivitäten des Präzisionswerkzeugherstellers<br />

definieren und steuern.<br />

Das Unternehmen bietet ein umfangreiches Produktportfolio<br />

in den Bereichen Drehen, Stechen/Gewinden, Fräsen und<br />

Bohren sowie individuelle Anfertigungen wie Sonderwerkzeug-<br />

und Projektlösungen – speziell im Bereich der PKD-Bearbeitung.<br />

Wichtige und langjährige Partner sind unter anderem<br />

die Automobilindustrie und deren Zulieferer. Axel Küpper<br />

zeichnet die über 20-jährige Erfahrung und sein Netzwerk<br />

in der Zerspanungsindustrie sowie seine Erfolge in verschiedenen<br />

Managementpositionen aus.<br />

weitere Infos: www.kyocera.de<br />

Mario Preis, Dr. Christoph Müller-Mederer und Stefan Menz<br />

(v. l. n. r.) sind die Vorstandsmitglieder der DVS TECHNOLOGY<br />

GROUP.<br />

Neuer Präsident und CEO von<br />

Seco Tools<br />

Seco Tools hat Stefan Steenstrup zum 1. Oktober <strong>2021</strong><br />

zum neuen Präsidenten und CEO ernannt. Steenstrup tritt<br />

die Nachfolge von Fredrik Vejgården an, der Seco Tools verlässt.<br />

Stefan Steenstrup arbeitet seit über 20 Jahren in verschiedenen<br />

Positionen für die weltweit tätige Sandvik-Gruppe. Zuletzt<br />

war er seit 2017 Präsident von Dormer Pramet, davor unter<br />

anderem Global Sales Director, Business Development Manager<br />

und Product Service Manager bei der Werkzeug-Sparte<br />

Sandvik Machining Solutions, zu der auch Seco Tools gehört.<br />

Steenstrup hat einen Studienabschluss als Master of Science in<br />

Maschinenbau von der Technical University of Denmark. Seine<br />

umfangreiche Erfahrung und sein tiefes Verständnis der Werkzeugmaschinenindustrie<br />

bilden zusammen mit einer starken<br />

Kundenorientierung hervorragende Voraussetzungen, um den<br />

Wachstumskurs von Seco Tools weltweit fortzusetzen.<br />

weitere Infos: www.secotools.com<br />

8 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


News & Facts Personalien/Markt<br />

Generationenwechsel bei<br />

Mahr<br />

Chief Executive Officer Stephan Gais gibt den Staffelstab<br />

ab und wechselt als Mitglied in den Beirat. Sein Nachfolger<br />

wird Manuel Hüsken, der die Unternehmensgruppe in Zukunft<br />

gemeinsam mit Udo Erath und Dr. Lutz Aschke führt.<br />

Nach knapp 30 Jahren bei Mahr verabschiedete sich Stephan<br />

Gais, Chief Executive Officer (CEO) und Gesellschafter, Ende<br />

Juni aus der Geschäftsführung. Er beendet damit seine operative<br />

Tätigkeit für das Göttinger Familienunternehmen, bleibt<br />

der Mahr Gruppe aber als Mitglied im Beirat erhalten.<br />

Als neuer CEO der Mahr Gruppe übernahm Manuel Hüsken<br />

ab Juli die Nachfolge. Er wird das Unternehmen zukünftig gemeinsam<br />

mit seinen Geschäftsführungskollegen Udo Erath<br />

(COO) und Dr. Lutz Aschke (CFO/CIO) gleichberechtigt führen<br />

und als Sprecher der Geschäftsführung fungieren. Die<br />

drei verbleibenden Firmenchefs haben nun die verantwortungsvolle<br />

Aufgabe, die neu entwickelte Strategie zur Umsetzung<br />

zu bringen.<br />

Mehr als 40 Jahre<br />

weitere Infos: www.mahr.de<br />

erfolgreiches Europageschäft<br />

Neue Markenstrategie und Web-Relaunch<br />

Der Erfolg der letzten Jahrzehnte spiegelt sich nun auch im<br />

komplett überarbeiteten Internetauftritt des Herstellers wider.<br />

Anwendern wie Interessierten soll die neue Homepage als<br />

nützliche Informationsplattform dienen und beispielsweise den<br />

Zugriff auf Produktkataloge, Anwendungsbereiche, Handbücher<br />

und Referenzen erleichtern. Nicht zuletzt dient die neue<br />

Homepage auch als Informationsplattform für konkrete Anwendungsfälle<br />

aus Bereichen wie dem Maschinen- und Anlagenbau,<br />

der Medizintechnik und der Automotive-Branche.<br />

weitere Infos: https://de.aerotech.com; https://uk.aerotech.com<br />

Ein Jubiläum jagt das nächste: Nach dem 50. Firmenjubiläum<br />

von Aerotech im letzten Jahr blickt nun auch die 1981<br />

gegründete UK-Niederlassung in Newbury (Südengland)<br />

auf insgesamt 40 Jahre Erfolgsgeschichte zurück. So waren<br />

die Aerotech Ltd, UK, gemeinsam mit der Aerotech GmbH<br />

im fränkischen Fürth, die ersten europäischen Tochtergesellschaften,<br />

welche die internationale Expansion des mittelständischen<br />

US-Unternehmens einläuteten. Wie sich der Hersteller<br />

leistungsstarker Motion-Control- und Positioniersysteme<br />

im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neu erfand und welch<br />

breites Anwendungsspektrum die Aerotech-Produkte aktuell<br />

umfassen, davon zeugt auch der neue Internetauftritt.<br />

Mit einer breiten Produktpalette spezialisiert auf die Bearbeitung<br />

im Nanometerbereich erarbeitete sich Aerotech eine solide<br />

Nische im Bereich der hochpräzisen Bewegungssteuerung.<br />

Inzwischen ist das Unternehmen auf weltweit 500 Beschäftigte<br />

angewachsen. Das Branchenspektrum reicht von<br />

Medizintechnik und Life-Science-Anwendungen, Photonik,<br />

Automotive, Datenspeicherung, Laserbearbeitung, Luft- und<br />

Raumfahrt, Metrologie sowie Prüf- und Messtechnik. „Unsere<br />

Niederlassungen in Großbritannien und Deutschland sind von<br />

entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, unseren<br />

Kunden einen erstklassigen regionalen Vertriebs-, Anwendungs-<br />

und technischen Support zu bieten“, betont Aerotech-<br />

Präsident Dr. Robert Novotnak. „Auch in Zukunft werden unsere<br />

europäischen Standorte eine wichtige und nachhaltige<br />

Rolle spielen – nicht nur für unseren eigenen Geschäftserfolg,<br />

sondern auch für den unserer Kunden.“<br />

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News & Facts Markt<br />

Mehr Flexibilität beim Reinigen<br />

Die dritte neue Anlage im Zuge der Fortsetzung des Investitionsprogramms<br />

von Boehlerit ist eine automatische Mehrkammerreinigungsanlage<br />

der Firma Novatec. Sämtliche<br />

Boehlerit-Werkzeuge und -Werkstücke müssen vor oder nach<br />

bestimmten Produktionsschritten beziehungsweise nach ihrer<br />

Fertigstellung von Verunreinigungen verschiedenster Art befreit<br />

werden. Durch den Umstieg von einer Hub-Schub-Anlage<br />

mit fixen Prozessabläufen auf ein System mit zwei unabhängigen<br />

Übersetzern können dafür nun individuelle Waschprogramme<br />

realisiert werden. So ist zum Beispiel jetzt das<br />

Wiederholen oder Auslassen einzelner Reinigungsbecken flexibel<br />

möglich – ganz an die jeweilige Anforderung angepasst.<br />

Dafür stehen der Anlage insgesamt neun Becken, genau genommen<br />

vier Reinigungs- und fünf Spülbecken, zur Verfügung.<br />

In einigen Reinigungsbecken ist ein Ultraschall verbaut<br />

und den Becken wird ein saures oder basisches Reinigungsmittel<br />

zugesetzt, „jeweils mit eigenen Spülbecken dazwischen,<br />

um die einzelnen Reinigungsflüssigkeiten nicht zu<br />

verschleppen“, erklärt Andreas Königshofer, Leitung Schleiferei.<br />

Die Qualität und Intensität der einzelnen Reinigungsflüssigkeiten<br />

wird ständig automatisiert überwacht, was nicht zuletzt<br />

auch zum sparsamen und umweltschonenden Betrieb<br />

beiträgt. Insgesamt ließ sich die Reinigungsqualität auf ein<br />

neues Niveau heben. Und diese kommt direkt der Haftfähigkeit<br />

der Hartstoffschicht zugute, eine Voraussetzung, von der<br />

Boehlerit-Kunden direkt profitieren.<br />

Gerüstet für die Zukunft<br />

Durch die hohe Kapazität der Reinigungsanlage – im Vergleich<br />

zu früher wurde eine Verdoppelung erzielt – sieht man<br />

sich bei Boehlerit bestens für die Zukunft aufgestellt. Die Flexibilität<br />

bei den einzelnen Reinigungsprozessen sowie die Möglichkeit,<br />

den Durchlauf zu optimieren und gegebenenfalls zu<br />

beschleunigen, tragen zu einer Kostenreduktion bei. Zudem<br />

stieg gegenüber der bisherigen Anlage der Wirkungsgrad.<br />

Das Einlesen der Aufträge und Warenkörbe mit Unterstützung<br />

eines Barcodesystems in Verbindung mit der Prozess- und Datenaufzeichnung<br />

der einzelnen Reinigungsprozesse gewährleistet<br />

die Rückverfolgbarkeit jeder Wendeschneidplatte. Diese<br />

Daten können, dank Ausstattung mit OPC UA-Schnittstelle,<br />

mittels eines MRP-Systems ausgewertet, weiterverarbeitet und<br />

die Erkenntnisse daraus in die Erhaltung eines dauerhaft hohen<br />

Qualitätsstandards einfließen.<br />

Die automatische Mehrkammerreinigungsanlage bietet höchste<br />

Flexibilität: Reinigungsprozesse lassen sich nun individuell anpassen.<br />

weitere Infos: www.boehlerit.com<br />

Durchbruch in Sachen<br />

Geschwindigkeit<br />

Bau der vielleicht schnellsten Tunnelbohrmaschine<br />

Die „Not-a-Boring Competition“ ist ein Wettbewerb<br />

von Tesla-Gründer Elon Musk: Studierenden-Teams entwickeln<br />

und bauen Tunnelbohrmaschinen, bei denen im Finale<br />

Schnelligkeit und Genauigkeit der Anlagen über den Sieg entscheiden.<br />

Dabei ist auch ein Team der Technische Universität<br />

München (TUM). Unterstützung erhalten die Studierenden<br />

von TUM Boring unter anderem von Spanflug Technologies.<br />

Das Start-up ist selbst eine Ausgründung der TUM und bietet<br />

auf seiner Fertigungsplattform einen automatisierten Bestellprozess<br />

für CNC-Dreh- und Frästeile.<br />

So sieht die Tunnelbohrmaschine von TUM Boring aus.<br />

„Wir sehen im Tunnelbau eine Zukunftstechnologie, die wir<br />

aktiv mitgestalten wollen“, sagt Dmitry Burlakov, Management<br />

& Technology-Student an der Technischen Universität<br />

München. Seine Leidenschaft für die unterirdischen Gänge<br />

teilt er mit rund 60 anderen Studierenden mit ganz verschiedenen<br />

akademischen Hintergründen, Herkünften und Fähigkeiten<br />

im TUM Boring – Innovation in Tunneling e. V. Das ist<br />

ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, an<br />

einer grüneren Zukunft zu arbeiten: Um diesem Ziel näherzukommen,<br />

will TUM Boring die schnellste Tunnelbohrmaschine<br />

der Welt bauen und damit in Elon Musks „Not-a-Boring Competition“<br />

gegen andere Teams antreten.<br />

Unterstützung erhalten die Studierenden vom Gründernetzwerk<br />

der TUM – dazu gehört auch das Start-up Spanflug<br />

Technologies. „Als Studententeam verfügen wir bisher<br />

nicht über ein eigenes Lieferantennetzwerk. Die Suche nach<br />

den passenden Lieferanten ist gerade angesichts der aktuell<br />

sehr guten Auslastung der Fertigungsbetriebe schon eine Herausforderung“,<br />

erläutert Burlakov. „Deswegen sind wir gezielt<br />

auf Spanflug zugegangen und freuen uns, dass wir sie<br />

als Partner gewinnen konnten.“ Das junge Unternehmen bietet<br />

auf seiner Fertigungsplattform einen vollständig automatisierten<br />

Bestellprozess für CNC-Dreh- und Frästeile. TUM Boring<br />

kann basierend auf einem CAD-Modell und einer technischen<br />

Zeichnung online sofort Dreh- und Frästeile bestellen,<br />

ohne auf Rückmeldungen warten zu müssen. „Der Bestellprozess<br />

lässt sich von oft mehreren Tagen auf wenige Minuten<br />

10 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


News & Facts Markt<br />

verkürzen“, beschreibt Dr. Markus Westermeier, Geschäftsführer<br />

der Spanflug Technologies GmbH und selbst ehemaliger<br />

TUM-Student.<br />

Die Dreh- und Frästeile für die Tunnelbohrmaschine bestehen<br />

überwiegend aus Stahl und wurden in kleinen Stückzahlen<br />

gefertigt. „Wir haben zuerst die Machbarkeit abgeschätzt und<br />

unterstützen auch bei der Konstruktion“, berichtet Westermeier.<br />

Spanflug verfügt über ein Netzwerk aus etwa 100 Fertigungsbetrieben.<br />

„Damit konnten wir dem Team für die unterschiedlichen<br />

Fräs- und Drehteile den passenden Partner zur<br />

Seite stellen“, sagt der Geschäftsführer. Bei der Wahl der Fertiger<br />

sind bei diesem Projekt neben Zuverlässigkeit und Termintreue<br />

auch die Nähe zu München entscheidend.<br />

Schneller bohren als eine Schnecke kriecht<br />

Den Wettbewerb hat Elon Musk im Herbst 2020 ausgeschrieben.<br />

Ziel: Entwicklung und Bau einer Tunnelbohrmaschine,<br />

die schneller bohrt als eine Schnecke kriecht. Die Tunnelbohrmaschine<br />

der teilnehmenden Teams bohren dazu einen Tunnel<br />

mit einem Durchmesser von einem halben Meter und einer<br />

Länge von 30 Metern. TUM Boring musste schon im Vorfeld<br />

beweisen, dass der Verein das Zeug dazu hat. Im Januar<br />

konnten die Studierenden nach knapp drei Monaten das Final<br />

Design, also die detaillierte technische Beschreibung, fertigstellen<br />

und einreichen. Im Februar war dann einer der wichtigsten<br />

Meilensteine geschafft: „Wir haben uns zusammen<br />

mit elf weiteren aus 400 internationalen Teams für den Wettbewerb<br />

qualifiziert“, freut sich Dmitry Burlakov.<br />

Das Finale wird in den USA ausgetragen. Die Jury bewertet<br />

die Tunnelbohrmaschinen etwa danach, wie schnell diese die<br />

Tunnel bohren können oder auch wie präzise das Führungssystem<br />

ist. Die Teile sind bereits gefertigt. Die Tunnelbohrmaschine<br />

wurde von den Studierenden in München zusammengebaut<br />

und wird gerade in die USA verschickt.<br />

weitere Infos: www.spanflug.de<br />

MAPAL arbeitet erfolgreich an<br />

Zukunftsthemen<br />

Seit jeher ist MAPAL stark mit der Automobilindustrie verbunden.<br />

Entsprechend groß ist der Einfluss der Branche auf<br />

das Unternehmen. Bereits seit 2018 hat die Automobilindustrie<br />

mit sinkenden Absatzzahlen an PKW zu kämpfen. Das lag<br />

zum einen an weltweiten Themen wie dem Brexit, dem Dieselskandal,<br />

Handelskonflikten und politischen Instabilitäten. Zum<br />

anderen an der Frage der Mobilität der Zukunft, dem Wandel<br />

hin zu alternativen Antriebskonzepten.<br />

MAPAL traf der Rückgang etwas zeitversetzt im zweiten Halbjahr<br />

2019 mit voller Wucht. Besonders die für das Unternehmen<br />

so wichtigen Projektaufträge brachen zu großen Teilen<br />

weg. Im ersten Halbjahr wuchs MAPAL noch, so wurde ein Teil<br />

des Rückgangs auf das Gesamtjahr gesehen kompensiert. Der<br />

Umsatz der Gruppe ging in Summe im Jahr 2019 nur gering<br />

um drei Prozent auf 620 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr<br />

zurück. Hinzu kam im Jahr 2020 die globale Corona-Krise.<br />

Zuerst musste MAPAL China für mehrere Wochen schließen,<br />

immerhin der zweitgrößte Standort der Unternehmensgruppe.<br />

Anschließend erreichte das Virus alle weiteren Märkte. Das<br />

Herunterfahren der Produktionen weltweit ließ Aufträge für<br />

MAPAL ausbleiben. Die Lage der bereits krisengeschüttelten<br />

Automobilindustrie verschlechterte sich weiter. Die Produktionszahlen<br />

fielen ins Bodenlose. Auch der zweite große Markt<br />

für MAPAL Werkzeuge – die Luftfahrtindustrie – geriet durch<br />

Corona in die Krise. Flugzeuge weltweit blieben am Boden,<br />

Bestellungen für Flugzeuge wurden massenweise storniert,<br />

die Branche hatte mit Umsatzrückgängen bis 90 Prozent zu<br />

kämpfen. Entsprechend kommen auch aus diesem Bereich<br />

nur wenige Aufträge bei MAPAL an.<br />

Zusammengefasst treffen die Konjunkturkrise, der Strukturwandel<br />

im Automobilbereich sowie die Corona-Krise MAPAL<br />

in erheblichem Maße. Die Situation heute ist deutlich dramatischer,<br />

als sie während der Finanzkrise 2008/2009 war.<br />

Denn sie ist nicht nur durch äußere Umstände verursacht,<br />

sondern auch durch markt- und branchenspezifische Themen.<br />

Folglich reduzierte sich der Gruppenumsatz 2020 auf<br />

460 Millionen Euro. Stand heute geht die Geschäftsführung<br />

unter optimistischen Gesichtspunkten davon aus, dass MAPAL<br />

frühestens im Jahr 2023 wieder ein ähnliches Umsatzniveau<br />

wie vor der Corona-Krise erreichen wird. Für das Jahr <strong>2021</strong><br />

rechnet MAPAL aus heutiger Sicht mit einer Umsatzsteigerung<br />

von zehn bis 15 Prozent.<br />

Indikationen für diese Prognose liegen in einer erkennbaren<br />

Marktbelebung innerhalb der letzten Monate sowie in zusätzlichen<br />

Potenzialen aus neuen Branchen wie beispielweise im<br />

Bereich Werkzeug- und Formenbau. Auch für den Technologiewandel<br />

in der Automobilindustrie ist MAPAL bestens gerüstet.<br />

„Lösungen für sämtliche Antriebskonzepte sowie für die<br />

erforderlichen Nebenaggregate kommen bereits heute nahezu<br />

bei allen E-Mobilitätsherstellern zum Einsatz“, so Dr. Jochen<br />

Kress. Darüber hinaus hat MAPAL die Zeit der Pandemie intensiv<br />

genutzt, um neue Produkte und Lösungen auch im digitalen<br />

Umfeld zu entwickeln. Diese haben sich beim Kunden<br />

bewährt und bilden die Basis für ein zusätzliches Wachstum.<br />

weitere Infos: www.mapal.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 11


News & Facts Markt<br />

Sandvik Coromant Center in<br />

Renningen öffnet seine Türen<br />

Sandvik Coromant hat sein neues Sandvik Coromant Center<br />

in Renningen eröffnet. Als Teil eines globalen Netzwerks<br />

von Sandvik Coromant Centern, die sich der Forschung, Innovation,<br />

Ausbildung und Zusammenarbeit widmen, erhalten Besucher<br />

Zugang zu den neuesten Technologien und Lösungen<br />

sowie aktuellen Schulungen und Veranstaltungen. Sie können<br />

mit den Experten in Gelb sowohl physisch als auch virtuell zusammenkommen<br />

und gemeinsam die Grenzen des Machbaren<br />

im Bereich der Fertigung ausloten und verschieben.<br />

Am 22. Juni <strong>2021</strong> wurde das neue Sandvik Coromant Center<br />

in Renningen mit einem exklusiven Live-Streaming-Event<br />

offiziell eröffnet. Josse Coudré, General Manager Sales Area<br />

Central Europe, und Sandvik Coromant Präsidentin Helen<br />

Blomqvist führten durch die Veranstaltung. Dank eines virtuellen<br />

Rundgangs und Live-Interviews konnten sich die teilnehmenden<br />

Gäste von den exzellenten fortschrittlichen Möglichkeiten<br />

überzeugen, die der neue Innovations- und Knowledge-Hub<br />

bietet.<br />

Neuer Raum für Innovationen,<br />

Wissen und Zusammenarbeit<br />

Der 4.000 m² große Bau umfasst ein Trainingscenter, flexible<br />

Schulungsräume, einen die dortige Fertigung erweiternden<br />

Produktionsbereich sowie rund 50 Büroarbeitsplätze. Das moderne,<br />

inspirierende Umfeld bietet somit genügend Raum für<br />

Kommunikation und Interaktion, Live-Produktvorführungen,<br />

Präsenz-Schulungen und digitale Trainings. Neben einem Auditorium,<br />

einem integrierten Showroom und einer Ausstattung<br />

mit modernsten Werkzeugmaschinen beherbergt das<br />

neue Sandvik Coromant Center ein Digital-Live-Machining-<br />

System für die Übertragung von Schulungen und Bearbeitungsdemonstrationen,<br />

das eine Kooperation mit dem globalen<br />

Sandvik Coromant-Netzwerk in Echtzeit unterstützt. Insbesondere<br />

die weitreichenden digitalen Lösungen, mit denen<br />

das Sandvik Coromant Center ausgestattet ist, machen deutlich,<br />

dass das schwedische Unternehmen seinen Kunden auf<br />

dem Weg hin zu Industrie 4.0 und digitaler Fertigung erfolgreich<br />

zur Seite steht.<br />

weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />

Berufsbegleitender Master-<br />

Studiengang<br />

Die Hochschule Furtwangen bietet seit dem Sommersemester<br />

2020 einen berufsbegleitenden Master-Studiengang<br />

„Precision Manufacturing and Management (PMM)“ an. Die<br />

praktischen Inhalte werden im Labor des Kompetenzzentrums<br />

für Spanende Fertigung (KSF) in Tuttlingen vermittelt; die<br />

Vorlesungen finden am Campus der Hochschule in Schwenningen<br />

an einem Arbeitstag je Woche statt. So lässt sich das<br />

Studium optimal mit beruflichen Tätigkeiten vereinbaren. Darüber<br />

hinaus werden fast 60 Prozent der Studienleistungen<br />

durch Forschungsprojekte, die entweder direkt im Unternehmen<br />

oder am KSF durchgeführt werden können, erbracht.<br />

Die vorgesehenen Managementmodule bereiten die Studierenden<br />

für zukünftige Leitungspositionen in der Industrie vor.<br />

Im Sommersemester 2020 starteten elf Studierende mit dem<br />

auf drei Semester angelegten Masterstudium; sie schließen in<br />

diesem Sommer ihr Studium erfolgreich ab.<br />

Zugangsvoraussetzung ist ein Bachelor-Abschluss im ingenieurwissenschaftlichen<br />

Bereich (insbesondere Maschinenbau/<br />

Mechatronik). Bewerbungsschluss für das Sommersemester<br />

2022 ist der 15. Januar 2022. Die Studiengebühren belaufen<br />

sich auf 2.600,- Euro pro Semester. Da die Anzahl der Studienplätze<br />

begrenzt ist, ist eine frühzeitige Rückmeldung/Bewerbung<br />

empfehlenswert.<br />

weitere Infos: www.hs-furtwangen.de/studiengaenge/precisionmanufacturing-and-management-master/<br />

100 Jahre Leidenschaft für<br />

Präzision<br />

„Während Unternehmen heute so kurzlebig sind wie<br />

nie zuvor, ist CHIRON 100 Jahre alt geworden. Während die<br />

Hälfte aller börsennotierten Unternehmen heute binnen eines<br />

Jahrzehnts verschwindet, gehört CHIRON seit mittlerweile<br />

drei Generationen zur Hoberg & Driesch Gruppe.“ Mit diesen<br />

Worten beginnt Dr. Armin Schmiedeberg, Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrates der CHIRON Group SE, sein Grußwort<br />

zum Jubiläum.<br />

In der Tat ist es die 1957 vollzogene Übernahme durch die<br />

damalige Hoberg & Driesch GmbH und die seitherige Zugehörigkeit<br />

zur Unternehmensgruppe, die Perspektiven auf<br />

lange Sicht eröffnet und die Entwicklung von CHIRON Richtung<br />

Maschinenbau maßgeblich befördert hat. Und, nicht<br />

zuletzt, die Basis für den Erfolg der heutigen CHIRON Group<br />

bildet.<br />

Blick für Möglichkeiten<br />

In den Anfangsjahren sind das die neuen Möglichkeiten, die<br />

sich durch den Werkstoff Edelstahl für die Herstellung hochwertiger<br />

chirurgischer Instrumente ergeben. Stabil und prä-<br />

12 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


zise: diese beiden Begriffe prägen die ersten Jahrzehnte und<br />

sind bis heute Synonym für CHIRON-Qualität.<br />

Potenziale erkennen, Perspektiven geben<br />

Peter Hoberg und Toni Driesch – zur Zeit der Übernahme Inhaber<br />

der Hoberg & Driesch GmbH in Düsseldorf – erkennen<br />

die vertiefte Kompetenz im Maschinenbau, die CHIRON „nebenher“<br />

aufgebaut hat, sehen das Fachwissen, die Innovationskraft<br />

und Flexibilität der Mitarbeitenden und geben den<br />

entscheidenden Impuls, das vorhandene Know-how auf den<br />

Bau von Maschinen zu transferieren. Über erste Vorschub-Einheiten<br />

zum Bearbeiten von Metall führt der Weg evolutionär<br />

zu Sondermaschinen für die spanende Fertigung, zu Revolverbohrmaschinen,<br />

zum ersten „Fertigungszentrum“ FZ 32.<br />

Und 1982 zur Revolution im Werkzeugmaschinenbau: der legendären<br />

FZ 16 mit innovativen Korb-Werkzeugwechsler. Der<br />

Werkzeugwechsel dauert gerade mal 1 Sekunde – und begründet<br />

den „Vorsprung in Sekunden“.<br />

auffallend...<br />

Eine Erfolgsgeschichte … mit Fortsetzung<br />

Heute steht der Name CHIRON für CNC-Bearbeitungszentren<br />

und Turnkey-Lösungen, für maximale Produktivität, höchste<br />

Dynamik und Präzision bei minimalen Stückkosten. Seit Ende<br />

2020 ist CHIRON eine der vier starken Marken in der neuen,<br />

übergreifenden Unternehmensstruktur der CHIRON Group SE.<br />

Die im letzten Jahr begonnene Neuausrichtung ist abgeschlossen,<br />

gemeinsam geht die Gruppe unter CEO Carsten Liske<br />

neue Wege für die agile und erfolgreiche Zusammenarbeit: Das<br />

Innovationsprogramm wird konsequent fortgeführt, man investiert<br />

unverändert in die Produktoffensive und den Bereich<br />

Digitalisierung, um die wieder erfreulich hohe Nachfrage noch<br />

besser und gezielter bedienen zu können.<br />

weitere Infos: www.chiron-group.com<br />

...brilliant<br />

Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH<br />

Übergabe der Festschrift an die Eigentümer Toni Driesch (Bildmitte)<br />

und Stephan Hoberg (5. von rechts) durch Dr. Armin<br />

Schmiedeberg, Vorsitzender des Verwaltungsrats der CHIRON<br />

Group SE (6. von rechts) und durch die Geschäftsführung sowie<br />

Verwaltungsratsmitglieder der CHIRON Group SE.<br />

Höchste Ingenieurskunst.<br />

Made in Germany.<br />

Starker Partner.<br />

www.diamanttesch.de


News & Facts Veranstaltungen/Messe-Infos<br />

Werkzeugschleifen i 3 – informativ,<br />

innovativ, intelligent<br />

Moderne Prozesslösungen, automatisierte Produktion sowie<br />

nachhaltige Technologien – die Teilnehmer des Wernesgrüner<br />

Werkzeugsymposiums erwarten fesselnde Vorträge<br />

und aufschlussreiche Fachgespräche rund um das Thema<br />

Werkzeugschleifen. Unter der inhaltlichen Klammer „Werkzeugschleifen<br />

i 3 – informativ, innovativ, intelligent“ trifft sich<br />

die Branche vom 26. – 28. Januar 2022 nach dann zweijähriger<br />

Abstinenz endlich wieder persönlich, um sich auszutauschen<br />

und über Neuerungen der Branche zu informieren.<br />

„Der fachliche Beirat des Symposiums und das Orga-Team des<br />

Veranstalters Fachverband der Präzisionswerkzeugmechaniker<br />

e. V. (kurz: FDPW) haben ihre Arbeit aufgenommen und bereiten<br />

das Symposium inhaltlich und organisatorisch mit viel Liebe<br />

zum Detail vor“, berichtet FDPW-Geschäftsführer Prof. Dr.<br />

Wilfried Saxler.<br />

Wernesgrüner Werkzeugsymposium – das steht für zahlreiche<br />

Vorträge im Fachforum und die anschließenden vertiefenden<br />

Gespräche im Ausstellungsbereich mit über 30 Ausstellern.<br />

Gesellige Abendveranstaltungen in den Räumlichkeiten der<br />

Wernesgrüner Brauerei bieten vielfältige Möglichkeiten zum<br />

ungezwungenen Austausch.<br />

Das Vortragsprogramm ist aktuell in Bearbeitung und wird in<br />

den kommenden Monaten veröffentlicht.<br />

all aus besucht werden. Die Messeplattform bleibt zudem bis<br />

zum 9.11.<strong>2021</strong> „on demand“ geöffnet. Sie bietet Raum für<br />

Unternehmer, Aussteller und Referenten ihre Produkte, Lösungen<br />

und Dienstleistungen zu präsentieren, um ein internationales<br />

Publikum zu erreichen. Neben der virtuellen Messeplattform,<br />

den Messeständen und den Konferenzräumen wird<br />

es eine online Networking Lounge geben. In verschiedenen<br />

Bereichen können Teilnehmende sich dort spontan über diverse<br />

Themen per Audio-, Video- und Chatfunktion austauschen.<br />

Außerdem erhalten Aussteller einen Zugang zur BAW<br />

Community, die bereits vor dem Messebeginn eine Möglichkeit<br />

zum Austausch bietet.<br />

Wälzlagerhauptstadt Schweinfurt<br />

Die Zukunft der BAW liegt am Standort Schweinfurt: Hier soll<br />

eine Leitmesse zum Thema Wälzlagertechnik etabliert und<br />

eine beständige Community aufgebaut werden. Zum einen<br />

sollen damit kleine und mittlere Unternehmen in der Region<br />

unterstützt werden, die mit der dort ansässigen Wälzlagerbranche<br />

stark verwachsen sind. Zum anderen bietet die Community<br />

die Möglichkeit, den Markt international zu vernetzen.<br />

Außerdem ist die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

(FHWS) dort ansässig. Die FHWS ist eine der größten Hochschulen<br />

für angewandte Wissenschaften in Bayern und bildet<br />

die Ingenieure von morgen aus. Zudem wird an der Hochschule<br />

ein deutschlandweit einzigartiger Masterstudiengang<br />

namens Produkt- und Systementwicklung mit der Vertiefungsrichtung<br />

Wälzlagertechnik angeboten.<br />

weitere Infos: www.bearing-application.com<br />

weitere Infos: www.werkzeug-symposium.de<br />

Bearing Application World<br />

Internationale digitale Messe für Wälzlagertechnik<br />

Von der Praxis für die Praxis: Aussteller und Besucher<br />

können sich auf aktuelle und zukunftsnahe Themen und Lösungen<br />

rund um das Thema Wälzlagertechnik freuen.<br />

Das Steinbeis-Transferzentrum Wälzlagertechnik veranstaltet<br />

vom 26. – 28. Oktober <strong>2021</strong> zum ersten Mal die Bearing<br />

Application World (BAW) – eine digitale Messe für Wälzlagertechnik.<br />

Das Rahmenprogramm beinhaltet sowohl Fachvorträge<br />

von Experten als auch virtuelle Messestände einer Vielzahl<br />

von Ausstellern. Mit der praxisnahen Ausrichtung „Application<br />

– Operation – Solution“ spricht die BAW vor allem Unternehmen<br />

des internationalen Wälzlagermarktes, Arbeitnehmer<br />

und Forschende an. Auch Studierende, Absolventen und<br />

Interessierte sind herzlich willkommen. Für Besucher ist die<br />

Messe kostenfrei.<br />

Aufgrund der aktuellen Messesituation ist die Bearing Application<br />

World als rein digitale Veranstaltung konzipiert. Dank<br />

neuester technischer Möglichkeiten werden damit die Vorteile<br />

einer physischen Messe mit denen der Digitalisierung verbunden:<br />

Die Live-Tage vom 26. – 28. Oktober können von über-<br />

14 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


News & Facts Messe-Infos<br />

4. Leitmesse für Entgrat-<br />

technologien und Präzisions-<br />

oberflächen<br />

Entgraten und Oberflächenfinish sichern<br />

Produktqualität<br />

Die DeburringEXPO wird vom 12. – 14. Oktober <strong>2021</strong><br />

als Präsenzveranstaltung auf dem Messegelände Karlsruhe<br />

durchgeführt. Anwender aus den verschiedenen Branchen<br />

mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen in den Fertigungsschritten<br />

Entgraten und Herstellung von Präzisionsoberflächen<br />

können sich nun endlich wieder im direkten Gespräch<br />

mit Anbietern austauschen und deren neue sowie weiterentwickelte<br />

Lösungen live kennenlernen. Das integrierte Fachforum<br />

mit simultan übersetzen Vorträgen (Deutsch Englisch)<br />

ermöglicht darüber hinaus den wichtigen Wissenstransfer<br />

zu aktuellen Entwicklungen und Trends in diesen Fertigungsbereichen.<br />

Ob Automobil- und Zulieferindustrie, Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Medizin- und Pharmatechnik, Mess-, Feinwerk- und<br />

Sensortechnik, Werkzeug- und Formenbau oder Energieund<br />

Umwelttechnik – in vielen Industriebereichen boomt die<br />

Nachfrage wieder. Allerdings steht die Bauteilfertigung durch<br />

Transformationsprozesse, veränderte Fertigungstechnologien<br />

wie additive Manufacturing, optimierte und neue Werkstoffe,<br />

den Trend zur Automatisierung und Digitalisierung von Produktionsprozessen<br />

sowie regulatorische Vorgaben vor neuen<br />

und veränderten Aufgabenstellungen. So unterschiedlich diese<br />

in den verschiedenen Branchen auch sein mögen, gratfreie<br />

und produktspezifisch optimal bearbeitete Oberflächen spielen<br />

zunehmend eine wichtigere Rolle.<br />

Als ganz klar auf Entgrattechnologien und die Herstellung von<br />

Präzisionsoberflächen fokussierte Informations- und Kommunikationsplattform<br />

ermöglicht die Leitmesse den gezielten<br />

und effizienten Technologie- und Leistungsvergleich, wie<br />

er bei keiner anderen Fachmesse möglich ist. Dies zeigt sich<br />

auch daran, dass auf der DeburringEXPO nahezu alle Marktund<br />

Technologieführer vertreten sind.<br />

weitere Infos: www.deburring-expo.de<br />

IN.STAND <strong>2021</strong><br />

Die IN.STAND, Messe für Instandhaltung und Services,<br />

entwickelt sich zu einem festen Dreh- und Angelpunkt für die<br />

Branche. Angebot und Nachfrage treffen hier passgenau aufeinander.<br />

Noch wichtiger erscheint die Bedeutung für Anwender.<br />

Denn die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf<br />

der IN.STAND sind einmalig in ihrer Breite. Dr. Walter Rogg,<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart<br />

GmbH (WRS), unterstreicht: „Technischer Service und Instandhaltung<br />

werden angesichts einer rasant fortschreitenden<br />

Digitalisierung immer dynamischer, auch mit Blick auf die<br />

Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz. Zudem verschiebt sich<br />

die Margenentwicklung zunehmend in Richtung Service, was<br />

nicht selten mit neuen Geschäftsmodellen einhergeht. Wegen<br />

dieser steigenden Komplexität ist es wichtig, dass sich UnternehmerInnen<br />

auf Fachmessen wie der IN.STAND austauschen<br />

und dadurch die Wirtschaft in der Region Stuttgart und darüber<br />

hinaus durch innovative Ideen stärken.“ Neu ist das Angebot,<br />

im Rahmen der IN.STAND-Akademie gezielt spezifisches<br />

Fachwissen aufzubauen. Die beiden fachlichen Partner<br />

der Akademie sind der FIR e.V. an der RWTH Aachen und das<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung.<br />

An beiden Messetagen (26. und 27. Oktober) besteht<br />

die Möglichkeit kostenpflichtige, eineinhalbstündige Lehrmodule<br />

zu buchen, an deren Ende ein Zertifikat erhältlich ist und<br />

zusätzlich die Fachmesse besucht werden kann.<br />

weitere Infos: www.in-stand.de<br />

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<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 15


Werkstoffe<br />

„Poly – poly – oder was?“<br />

15. Teil: Diamant contra Diamant? – Eine Betrachtung der vielseitigen Möglichkeiten<br />

Horst Lach, Geschäftsführer und<br />

CEO von LACH DIAMANT hat sich bereit<br />

erklärt, über die Entwicklung von<br />

Diamant- und CBN-Werkzeugen und<br />

-Schleifscheiben in einer modernen<br />

Industrie in einer fortlaufenden Serie<br />

zu berichten.<br />

Horst Lach gilt als wahres Urgestein<br />

der Branche und wir freuen uns, dass<br />

der Pionier aus seiner über 60-jährigen<br />

Berufserfahrung in der Welt der<br />

Diamant-Werkzeugindustrie plaudern<br />

wird. Dieses Mal betrachtet er die vielseitigen<br />

Möglichlichkeiten des Diamanten.<br />

Erwarten Sie bitte heute nicht die Aufstellung<br />

einer neuen These zum Thema<br />

DIAMANT, dem (noch) härtesten aller<br />

Dinge. Als Natur-Diamant – auch Adamas,<br />

der Unbezwingbare genannt – in<br />

Jahrmillionen unter Druck und Hitze in<br />

unserer Mutter Erde gewachsen und<br />

von Menschen aus der Tiefe ans Licht<br />

dieser Welt geholt.<br />

Ingenieurskunst machte es in den<br />

1950er Jahren möglich, diesen Natur-<br />

Prozess in der Synthese nachzustellen.<br />

Dem Hersteller General Electric gelang<br />

es unter fast 6.900 bar Atmosphärendruck<br />

und 3.500° Celsius erfolgreich,<br />

den sogenannten „Man Made“ Diamant<br />

zu züchten. Eine Entwicklung, die<br />

für die im schnellen Ausbau begriffene<br />

serienherstellende Industrie zu einer<br />

weiteren industriellen Revolution führen<br />

sollte.<br />

„Diamanten“ sind aus unserer heutigen<br />

Welt also nicht mehr wegzudenken. Wegen<br />

ihrer Härte und Unbezwingbarkeit –<br />

als entscheidender Kostensenker für unzählige<br />

Werkzeuganwendungen in der<br />

Industrie – und wegen ihrer brillierenden,<br />

unvergänglichen Schönheit als Schmuck<br />

für die so wertgeschätzten Frauen.<br />

Es beginnt beim Schmuckstein<br />

Folge ich der Fragestellung „Diamant<br />

contra Diamant?“ werde ich heute im<br />

Jahre <strong>2021</strong> bereits bei Diamant als begehrter<br />

Schmuckstein (leider) fündig.<br />

Beispielsweise wird kein Käufer eines ge-<br />

Diamant contra Diamant – am Beispiel Natur-Diamant zu polykristallinen Diamant-<br />

Schneiden (PKD).<br />

schliffenen Diamanten (Brillanten) mit<br />

einem Gewicht eines halben Karates<br />

(1 ct = 0,2 Gramm) erwarten, dass er<br />

für einen ganzen Karäter „nur das Doppelte“<br />

auf den Tisch legen muss – abgesehen<br />

von der Karat-Größe und Reinheit<br />

dieses Steins wird er auch für die Seltenheit<br />

gefundener großer Diamanten bezahlen<br />

müssen. Soweit das bisherige<br />

Diamant-Schmuckgeschäft, das von Natur-Diamanten<br />

seit Generationen geprägt<br />

wurde.<br />

Das „Contra“ bietet jetzt ausgerechnet<br />

ein dem vormals „de Beers“ zugerechnetes<br />

Unternehmen. Aus der Synthese –<br />

man spricht hier von „im Labor“ erzeugten<br />

Diamanten mit einer Reinheit<br />

von color und clarity (der Klassifizierung<br />

von geschliffenen Natur-Diamanten<br />

(Brillianten) nachempfunden); wobei<br />

sich die Farbe dieser Diamanten sogar<br />

noch wählen lässt: weiß, blau oder rosa.<br />

Und dazu das Beste: den Preis kann sich<br />

jeder beim Kauf direkt bei diesem Konsortium<br />

ab 0,25 bis 2,0 ct selbst ausrechnen.<br />

Ein Beispiel:<br />

Preis 0,25 ct = 200 US-Dollar<br />

0,5 ct = 400 US-Dollar<br />

1,0 ct = 800 US-Dollar<br />

und so weiter, sodass ein Zwei-Karäter<br />

entsprechend 1.600 US-Dollar kosten<br />

würde.<br />

Für die geplagten Verkäufer in den Diamant-Börsen<br />

Antwerpen und London<br />

und für die Juweliere der Hinweis, dass<br />

alle diese „Labor-Diamanten“ mit Laser<br />

mikroskopisch klein als solche gekennzeichnet<br />

werden, um „betrügerische“<br />

Verwechslung mit Natur-Diamanten zu<br />

verhindern.<br />

Das „Contra“ in der Industrie<br />

spielt sich derzeit nicht so<br />

drastisch ab<br />

Im Jahr 1957 – nach der ersten Verfügbarkeit<br />

synthetischer Diamanten – zunächst<br />

als Diamant-Körnung für die<br />

Entwicklung neuer kunstharzgebundener<br />

Diamant-Schleifscheiben erstmals<br />

auch für das Vorschleifen von Hartmetall<br />

genutzt, wurde die Industrie in den<br />

1960er, 1970er und 1980er Jahren von<br />

einer Vielzahl von Innovationen „überrannt“,<br />

die sie sich teils erst mit Verzögerung<br />

erschließen konnte.<br />

Denken wir hierbei besonders an die<br />

seit 1973 verfügbaren polykristallinen<br />

synthetischen Diamanten (Kürzel PKD).<br />

16 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

Dabei handelt es sich einfach ausgedrückt<br />

um synthetische Diamant-Körner<br />

in einer zylindrischen Form, die unter<br />

Druck und Hitze auf eine runde Hartmetallplatte<br />

(als Träger) und unter Beifügung<br />

von Wolfram und Kobalt als Katalysator<br />

aufgepresst werden, ähnlich der<br />

Diamant-Synthese.<br />

Die ersten PKD-Platten hatten nur einen<br />

Durchmesser von 3,2 mm. Doch mechanisch<br />

aufgeteilt in Rechtecke waren<br />

sie Grundlage von sogenannten PKD-<br />

Zerspanungswerkzeugen, die das Unternehmen<br />

LACH DIAMANT 1973 auf der<br />

Hannover Frühjahrsmesse zum Beispiel<br />

für die erstmals damit mögliche wirtschaftliche<br />

Drehbearbeitung von Kupferkollektoren<br />

(und deren eingebackener<br />

Kunststoffglimmer) erfolgreich präsentierte.<br />

Wiederum war eine neue Technologie<br />

geboren. Kompakte Diamant-Blöcke –<br />

PKD – als Grundlage für die Entwicklung<br />

hartmetallüberlegener Zerspanungswerkzeuge<br />

für „schnelleres Drehen,<br />

Bohren und Fräsen mit Synthesediamanten“.<br />

Das Überdrehen der Kupfer-Kollektoren<br />

ist ein weiteres „Contra“ in dieser<br />

Betrachtung. Bis zum Einsatz der ersten<br />

PKD-dreborid ® -Drehstähle wurden<br />

Kupfer-Kollektoren in der Feinbearbeitung<br />

ausschließlich mit Natur-Diamanten<br />

überdreht. Mit dem Ergebnis, ich erinnere<br />

mich an mein erstes Auto, dass<br />

ich wegen der Scheibenwischanlange<br />

alle 750 km die Werkstatt aufsuchen<br />

musste, um den Scheibenwischer-Motor<br />

zu wechseln; andernfalls hätte der<br />

Scheibenwischer beim nächsten Regen<br />

stehen bleiben können.<br />

Bereits ab 1973 lösten polykristalline Drehwerkzeuge das Überdrehen der Kupferlamelle<br />

von roh- und feingedrehten Kupferkollektoren ab.<br />

Der Einzug polykristalliner Schneidwerkzeuge<br />

in die Aluminium verarbeitende<br />

Automobilindustrie brachte auch<br />

hier das „Contra“ in der Kolbenfertigung<br />

und die Erkenntnis, dass die beim Drehen<br />

mit polykristallinen Schneidstoffen<br />

erzeugte Oberflächengüte – entgegen<br />

der bisher eingesetzten Natur-Diamanten<br />

– die Grundlage für einen perfekten<br />

Schmierfilm schuf, der „Kolbenfresser“<br />

ab sofort weitestgehend verhinderte.<br />

Ein weiteres „Diamant contra Diamant“<br />

rückt Composite- und Holz-Werkstoffe<br />

und deren Industrie in den Fokus.<br />

Indirekt ist Hartmetall bei diesem Beispiel<br />

zum Teil im „Contra“, da Diamant<br />

in der Schleifscheibe für Hartmetall auch<br />

präsent ist: Pars pro Toto.<br />

Schon früh nach dem erfolgreichen Einsatz<br />

von PKD-Dreh-, PKD-Bohr- und<br />

PKD-Fräswerkzeugen wurde neben NE-<br />

Werkstoffen, wie Aluminium und Kupfer,<br />

auch mit Materialien aus dem Bereich<br />

der Kunststoffe experimentiert.<br />

Beispielsweise Weich- und Hartkunststoffe,<br />

Glasfaser und Kohlenstoff-Faser-<br />

Materialien, Elektrografit-Kohlen und diverse<br />

Holzwerkstoffe.<br />

Aus dieser experimentierfreudigen Zeit<br />

stammt auch das linke Foto eines PKD-<br />

Schaftfräsers bei der spangebenden Bearbeitung<br />

eines GFK-Bauteils.<br />

Und heute? Probleme mit Scheibenwischer-Motoren?<br />

Nein danke. PKD überdreht<br />

sollten diese mehrere Auto-Leben<br />

aushalten.<br />

Ähnliches „Contra“ – klar für PKD – lässt<br />

sich auch vom Überdrehen von Motor-Kolben<br />

berichten. Noch bis in die<br />

1970er Jahre konnte ich bei meiner Fahrt<br />

zur Messe in Hannover Autos gehobener<br />

Klassen am Fahrzeugrand – offenbar mit<br />

„Kolbenfresser“ – stehen sehen. Kundige<br />

Fahrer waren seinerzeit überzeugt, ihre<br />

Neuwagen auf dieser Strecke so „richtig<br />

einfahren“ zu müssen. Hielt der Motor<br />

durch, war es ein gutes Auto…<br />

Spangebendes PKD-Fräsen von glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff (GFK) anlässlich<br />

eines Versuchs 1974 – im Vergleich zu diamantbesetzten<br />

galvanischen Werkzeugen<br />

wenig Staubentwicklung.<br />

Als 1977 die zweite productronica in<br />

München anstand, wurden PKD-Werkzeuge<br />

zum Sägen/Ritzen/Fräsen/Bohren<br />

auf einer eigens beschafften Amacher-<br />

Leiterplatten-Maschine einem erstaunten<br />

Publikum vorgeführt. Mit so großem<br />

Erfolg, dass zunächst – bis zur Entdeckung<br />

der Funkenerosion – die Erwartung<br />

der einschlägigen Industrie enttäuscht<br />

werden musste.<br />

Andere Industrien wurden zwischenzeitlich<br />

ebenso neugierig und es wurde<br />

ebenso fleißig weiter experimentiert<br />

beziehungsweise konstruiert. Zum Beispiel<br />

für die Luftfahrzeug-Industrie –<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 17


Werkstoffe<br />

Zerspanung von Kohlestoff-Faser-Bauteilen<br />

–, die insbesondere bei einem Hersteller<br />

umwälzende Erfolge in der Entwicklung<br />

spiralisierter Bohrer mit sich bringen<br />

sollte. Ein echtes „Contra“ sollte sich bei<br />

der Bearbeitung der Composite-Materialien<br />

ergeben. Und bei anstehenden Problemlösungen<br />

ein Für und Wider. Unterschiedliche<br />

Fertigungs- beziehungsweise<br />

Werkzeug-Technologien schufen bei dem<br />

gleichen verwendeten Material „Diamant“<br />

ein Pro und Contra. Erstmals standen<br />

sich PKD-Werkzeuge und die bereits<br />

„traditionsreichen“ diamantbelegten galvanischen<br />

Werkzeuge gegenüber.<br />

Besondere Vorteile der Galvanik<br />

Fast alle auf Stahlkörper projizierten Profile<br />

können mit Diamant belegt und<br />

nach Abnutzung im Service wiederbelegt<br />

werden. Die auf der Oberfläche des<br />

Stahlkörpers aufgetragenen Diamant-<br />

Körner ermöglichen – je nach Korngröße<br />

– gute Abtragsraten, was auch<br />

für Entgrataufgaben besonders empfehlenswert<br />

ist. Sie sind vielseitig einsetzbar,<br />

wie Trennscheiben bis zu hohem<br />

Durchmesser, zum Beispiel um GFK<br />

und andere Hartmaterialien zu trennen.<br />

Der Nachteil: Staubentwicklungen, die<br />

abgesaugt werden müssen. LACH DIA-<br />

MANT hält beispielsweise für Hohlbohrer<br />

eine besondere Lösung für die Absaugung<br />

am Werkzeug bereit.<br />

Besondere Vorteile von PKD<br />

Diamant contra Diamant – am Beispiel eines Einzel-Natur-Diamant-Abrichters zu einer<br />

Diamant-Abrichtrolle.<br />

Soweit es die Geometrien der zu bearbeitenden<br />

Composite-Bauteile (GFK/CFK<br />

etc.) erlauben, sind Dreh- oder Fräs-Operationen<br />

problemlos und wirtschaftlich<br />

durchführbar und entsprechend zu empfehlen.<br />

Profil- und Bohr-Werkzeuge können<br />

je nach Bauteil mit PKD-Schneiden<br />

konstruktiv ausgelegt werden, was für<br />

größere Fertigungs-Auflagen empfehlenswert<br />

ist. Weitere Vorteile ergeben<br />

sich im Vergleich zu galvanisch belegten<br />

Diamant-Werkzeugen beispielsweise bei<br />

Einstich-Werkzeugen mit exakt vorgegebenen<br />

Toleranzen für Ecken und Radien<br />

für die Serienfertigung. Bei der<br />

Zerspanung erzeugte Späne sind sehr<br />

gut absaugbar. PKD-Schneiden können<br />

mehrfach im Service nachgeschliffen<br />

werden.<br />

Wenn wir zuletzt nun den Diamanten<br />

selbst betrachten – wird er in naher Zukunft<br />

das härteste aller Dinge bleiben?<br />

Da bin ich mir persönlich nicht ganz so<br />

sicher. Das „Contra“ könnte auch hier<br />

bereits im Kommen sein.<br />

Dieser Tage war in der Presse von einem<br />

„Glas“ die Rede, mit dessen Härte man<br />

sogar die Oberfläche von Diamant ritzen<br />

könnte…<br />

Horst Lach<br />

Galvanisch mit Diamant belegte Diamant-<br />

Trennscheibe beim Trennen eines Bauteils<br />

aus Glasfaser-Materialien (GFK).<br />

Diamant-Werkzeuge haben sich in der<br />

Welt der Technik, vor allem in den letzten<br />

50 Jahren einen festen unumstößlichen<br />

Platz erobert. Die Reihe der aufgezeigten<br />

Beispiele ließe sich leicht erweitern<br />

– Erfindergeist und (positives) Querdenken<br />

werden in vielen Branchen beziehungsweise<br />

für viele Anwendungen das<br />

„Pro und Contra“ zusätzlich bereichern.<br />

Denken wir als Anstoß hierbei an den<br />

Natur-Diamant als Einzel-Werkzeug für<br />

das Abrichten und Profilieren von Schleifscheiben<br />

– er wurde als Einzel-Abrichtwerkzeug<br />

selbst durch eine Kette von Innovationen<br />

in der Serienfertigung abgelöst.<br />

Etwa in der Reihenfolge dieser Entwicklungen:<br />

durch den Vielkorn-Abrichter,<br />

die Diamant-Fliese beziehungsweise<br />

Abrichtplatte und – up to date –<br />

durch Diamant-Abricht-Rollen.<br />

PKD-Werkzeug beim Glanzdrehen einer<br />

Aluminium-Felge.<br />

Weitere Infos: www.lach-diamant.de<br />

18 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

PKD- und PcBN-Werkzeugherstellung<br />

Neue Bindungstechnologie bringt härteste Werkzeuge in Form<br />

Freischneidend bei kühlem Schliff –<br />

mit der Norton Winter Keramikbindung<br />

PCX bietet der führende Schleifmittelhersteller<br />

Saint-Gobain Abrasives Premium-Schleifmittel<br />

an, um PKD- und<br />

PcBN-Werkzeuge qualitativ hochwertig,<br />

produktiv und wirtschaftlich zu schleifen.<br />

Mit der neuen PCX PRIME wird nun<br />

das Leistungsniveau dieser effizienten<br />

Diamant-Keramik-Bindungsmatrix nochmals<br />

deutlich angehoben, was die Herausforderungen<br />

in diesem leistungsorientierten<br />

Marktumfeld nach mehr<br />

Produktivität und besseren Schneidkantenqualitäten<br />

optimal meistert.<br />

Die Bearbeitung superharter Materialien<br />

ist eine der anspruchsvollsten, kostspieligsten<br />

und zeitaufwändigsten Schleifoperationen.<br />

So ist die Herstellung der<br />

PKD- und PcBN-Werkzeuge nicht nur<br />

aufgrund der hohen Härte dieser Werkstoffe<br />

schwierig. Einige PKD- und auch<br />

viele cBN-Sorten sind sehr spröde und<br />

benötigen dafür besonders freischleifende<br />

Schleifscheibensysteme, um gute<br />

Schneidqualitäten zu erzeugen. Deshalb<br />

ist die Wahl des richtigen Schleifwerkzeugs<br />

der Schlüssel zur Verbesserung<br />

der Prozesseffizienz.<br />

In der PKD- und PcBN-Werkzeugindustrie<br />

steigen die Anforderungen nach<br />

verbesserter Oberflächengüte bei geringeren<br />

Schleifkräften. Mit dem „Upgrade“<br />

von PCX auf PCX PRIME erfüllt<br />

Norton Winter diese und künftige Herausforderungen.<br />

Dank der optimalen<br />

Kombination aus Freischleifverhalten<br />

und Kantenstabilität von PCX PRIME-<br />

Werkzeugen können nun auch schwierigste<br />

Schleifaufgaben wirtschaftlich<br />

und mit feinen Oberflächen realisiert<br />

werden.<br />

Das Geheimnis der Leistungsexplosion<br />

ist der gelungene Spagat, die Bindungsstruktur<br />

porös und gleichzeitig die Gesamtmatrix<br />

trotzdem extrem fest und<br />

robust zu gestalten. So optimiert die<br />

besondere poröse Keramikstruktur der<br />

PCX PRIME-Bindung einerseits die Kühlmitteldiffusion,<br />

sodass die entstehende<br />

Freischneidend bei kühlem Schliff – mit der Norton Winter Keramikbindung PCX bietet der<br />

führende Schleifmittelhersteller Saint-Gobain Abrasives Premium-Schleifmittel an, um PKDund<br />

PcBN-Werkzeuge qualitativ hochwertig, produktiv und wirtschaftlich zu schleifen.<br />

Hitze in der Kontaktzone schneller und<br />

besser abgeführt wird. Das erzeugt einen<br />

kühlen Schliff, die Werkzeuge halten<br />

länger und lassen sich mit schnelleren<br />

Schleifgeschwindigkeiten und höheren<br />

Vorschüben fahren. Die gesteigerte<br />

Bindungsfestigkeit andererseits sorgt<br />

für reduzierte Werkstückbelastung und<br />

längere Werkzeugstandzeiten. Die besonders<br />

freischleifende Eigenschaft verbessert<br />

das Schleifverhalten zusätzlich.<br />

Hinzu kommen die homogene Kornverteilung<br />

für äußerst gleichbleibende Abnutzung<br />

der Diamantkörner.<br />

PCX PRIME ist in allen gängigen Korngrößen,<br />

Formen und Abmessungen<br />

als Topf- und Umfangsscheibe erhältlich.<br />

Für spezielle Anforderungen können<br />

auch maßgeschneiderte Werkzeuge<br />

hergestellt werden. Die Vorteile zeigen<br />

sich laut Norton Winter in der Praxis,<br />

etwa beim Schleifen von PcBN bestückten<br />

Profil-Stechplatten: Gegenüber<br />

Vergleichswerkzeugen aus dem Mark-<br />

tumfeld hatte das PCX PRIME-Werkzeug<br />

eine 300 Prozent längere Standzeit bei<br />

sehr stabilem Freischleifverhalten und<br />

deutlich verkürzten Schleifzeiten. Beim<br />

Schleifen eines PcBN-bestückten Fräsers<br />

war der Verschleiß des PCX PRIME-<br />

Werkzeugs, bei verbesserter Kantenqualität,<br />

um 60 Prozent niedriger als beim<br />

Vergleichswerkzeug. 50 Prozent Stanzeiterhöhung<br />

erreichte das PCX PRIME-<br />

Werkzeug gegenüber dem Wettbewerb<br />

beim Schleifen einer PKD-bestückten<br />

Stechplatte.<br />

Ronald Hörmann: „Unsere neue PCX<br />

Prime-Bindung ist die marktführende<br />

Lösung für das Bearbeiten von superharten<br />

Werkstoffen. Sie bietet eine optimierte<br />

Leistung und ermöglicht den<br />

Herstellern, den Ausstoß zu erhöhen<br />

und die Teilequalität zu verbessern. Das<br />

neue PCX PRIME kann einfach und ohne<br />

zusätzliche Prozessanpassungen eingesetzt<br />

werden und bietet sofortige Produktivitätssteigerungen."<br />

Weitere Infos: www.saint-gobain-abrasives.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 19


Werkstoffe<br />

PCBN-Pulver: DBN-B11<br />

Neues Produkt für Hon- und Präzisionsschleifwerkzeug<br />

Trotz seiner herausragenden Stellung<br />

unter den Schneidstoffen ist Diamant<br />

nicht universal anwendbar und<br />

nicht zwangsläufig die beste Lösung.<br />

Beim Honen und Präzisionsschleifen<br />

hat polykristallines kubisches Bornitrid<br />

(PCBN)-Pulver durch seine idealen Materialeigenschaften<br />

einen festen Platz<br />

unter den Schneidstoffen eingenommen.<br />

Seine Herstellung gilt als äußerst<br />

kompliziert, nur wenige Hersteller weltweit<br />

können PCBN-Pulver prozesssicher<br />

herstellen. Seit Kurzem zählt auch Dialux<br />

aus Südkorea zu jenen Herstellern,<br />

welcher mit seinem neuen PCBN-Pulver<br />

„DBN-B11“ die Vormachtstellung der<br />

Konkurrenz aufbrechen will.<br />

Als härtestes kommerziell verfügbares<br />

Material nimmt Diamant eine Sonderstellung<br />

unter den Werkstoffen ein. Einerseits<br />

fungiert er aufgrund seiner außerordentlichen<br />

Härte als Referenzpunkt<br />

für die Härteskala; anderseits lässt sich<br />

Diamant als „Naturprodukt“ kaum mit<br />

den gleichen Eigenschaften (feinste Kristallisationsebenen)<br />

synthetisieren. Deshalb<br />

ist Diamant auch als Schneidstoff<br />

sehr begehrt. Seine Vorteile liegen vor<br />

allem in seiner kubisch flächenzentrierten<br />

Gitterstruktur, die ihm neben der<br />

besonderen Härte und Schärfe auch<br />

eine gute Wärmeleitfähigkeit verleiht.<br />

Allerdings muss man konstatieren, dass<br />

der Anwendungsbereich vov Diamanten<br />

als Schneidstoff sehr begrenzt ist: Einerseits<br />

limitiert die chemische Reaktionsfreudigkeit<br />

des im Diamanten gebundenen<br />

Kohlenstoffes mit in Eisenmetallen<br />

enthaltenen Sauerstoff den Anwendungsbereich<br />

auf Nichteisenmetalle,<br />

Kompositmaterialen, Glas und Keramik<br />

etc. Anderseits ist Diamant als Schneid-<br />

DBN-B11: Das neue PCBN-Pulver von<br />

Dialux.<br />

stoff auch thermisch<br />

nur bedingt<br />

stabil und neigt<br />

bei erhöhter Temperatur<br />

zur Oxidation.<br />

Für klassische<br />

Anwendungen<br />

in der<br />

Automobilindustrie,<br />

wie zum Beispiel<br />

dem Honen<br />

von Zylindern von<br />

Verbrennungsmotoren<br />

aus Grauguss,<br />

oder der Bearbeitung<br />

anderer<br />

Komponenten aus<br />

gehärtetem Stahl<br />

ist Diamant also<br />

ungeeignet.<br />

Wurde dieser Anwendungsbereich bis<br />

in die 1970er-Jahre vorwiegend mit<br />

Schneidkeramik (vor allem Korund und<br />

Siliziumkarbid) abgedeckt, so nahm der<br />

Anteil von CBN als alternativer Schneidstoff<br />

seit seiner Entwicklung und kommerziellen<br />

Nutzung stetig zu. Besonders<br />

beim Honen von Grauguss (wenn die<br />

Grafitlamellen geschnitten und offen<br />

gehalten werden sollen) und beim Präzisionsschleifen<br />

von gehärtetem Stahl ist<br />

CBN als Schneidstoff heute nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

Dabei ist CBN weitaus mehr als ein Substituent<br />

für Schneidkeramik oder bloß<br />

der „kleine Bruder“ des Diamanten. Im<br />

Vergleich zur Schneidkeramik zeichnet<br />

CBN eine vergleichsweise hohe Zähigkeit<br />

bei sehr hoher Härte aus. Im Vergleich<br />

zum Diamanten ist insbesondere<br />

die chemische Beständigkeit gegenüber<br />

in Eisen enthaltenen Sauerstoff zu nennen,<br />

wodurch die Bearbeitung von Eisenmetallen<br />

möglich ist. Auch die hohe<br />

thermische Beständigkeit bis 1.400 °C<br />

bei gleichzeitig hoher Härte ist ein großer<br />

Vorteil des CBN gegenüber dem Diamanten.<br />

So ist CBN bei einer Einsatztemperatur<br />

von 1.000 °C sogar härter<br />

als Diamant in selbigem Versuchsaufbau.<br />

Da die Wärmeleitfähigkeit des CBN<br />

genau wie beim Diamanten hoch ist, ist<br />

in der Praxis Flüssigkühlung (Wasser-Öl-<br />

Emulsion) möglich, womit sich das CBN<br />

30-fach vergrößerte optische Aufnahme von PCBN-Korn der<br />

Mesh-Größe 100/120.<br />

auch von der Schneidkeramik deutlich<br />

abgrenzt. Darüber hinaus besteht außerdem<br />

ein Unterschied im Bruchverhalten<br />

des CBN-Korns gegenüber dem<br />

des Diamanten: Es bleibt bei größerer<br />

Bereitschaft zu feinen Absplitterungen<br />

schneidfreudiger als Diamant.<br />

Dass sich CBN als Schneidstoff speziell<br />

beim Honen und Präzisionsschleifen<br />

etablieren konnte, ist also nicht verwunderlich.<br />

Zwar ist der Preis von CBN ähnlich<br />

hoch wie der von Diamant, doch<br />

durch seine eingangs erwähnten technischen<br />

Vorteile ist die Nachfrage stetig<br />

gestiegen. Speziell das in Schleifmitteln<br />

als Pulver verarbeitete polykristalline<br />

(P)CBN gilt als kompliziert in der<br />

Herstellung. Dass weltweit nur sehr wenige<br />

Unternehmen dieses Produkt prozesssicher<br />

herstellen können, ist mit ein<br />

Grund für das hohe Preisniveau.<br />

Vor dem begehrten Endprodukt steht<br />

ein komplizierter Fertigungsprozess.<br />

Als Ausgangsmaterial für polykristallines<br />

CBN-Pulver dient monokristallines<br />

CBN. Als kristallines Produkt hat<br />

es anisopische Materialeigenschaften<br />

(Spannungszustand ist richtungsabhängig),<br />

wodurch es beim Schleifen<br />

mit geometrisch unbestimmter Schneide<br />

(Honen, Schleifen etc.) ungeeignet<br />

ist. Ein solches Schleifkorn würde<br />

im Schleifprozess ein äußerst heterogenes<br />

Schnittbild erzeugen, keinen kontrollierten<br />

Spanabtrag ermöglichen und<br />

20 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

ZEN-Mikroskopaufnahme von PCBN-Korn in 150-facher Vergrößerung<br />

offenbart scharfe Kanten.<br />

2.000-fach vergrößerte ZEN-Mikroskopaufnahme zeigt die kantige<br />

Struktur des PCBN-Schleifkorns im Detail.<br />

den gewünschten Selbstschärfungseffekt<br />

durch kontrollierte Spankornausbrüche<br />

nicht gewährleisten können. Um<br />

die gewünschten isotropen Materialeigenschaften<br />

(Spannungszustand ist<br />

unabhängig von Richtung) zu erhalten,<br />

wird das mikro- bzw. nanofeine CBN-<br />

Pulver durch Hochdrucksintern miteinander<br />

verschmolzen, wodurch polykristalline<br />

(mehrkristalline) Strukturen<br />

entstehen, die unabhängig von ihrer<br />

Ausrichtung über scharfe Kanten verfügen.<br />

Die Synthese von polykristallinem<br />

CBN gegenüber monokristallinem CBN<br />

ist deshalb so kompliziert, weil einerseits<br />

weitaus mehr Druck und Hitze im<br />

Sinterprozess benötigt wird, anderer-<br />

seits aber auch, weil beide Parameter<br />

sehr feinfühlig gesteuert werden müssen.<br />

Darüber hinaus ist die richtige Auswahl<br />

des Ausgangsmaterial von größter<br />

Bedeutung.<br />

Nach intensiver Entwicklungsarbeit ist<br />

es dem südkoreanischen Hersteller Dialux<br />

Co., Ltd. nun gelungen, ein konkurrenzfähiges<br />

PCBN-Pulver zur Marktreife<br />

zu bringen. Das unter dem Produktnamen<br />

„DBN-B11“ gehandelte PCBN-<br />

Pulver verfügt über hohe Bruchfestigkeit<br />

bei gleichzeitig exzellenten Splittereigenschaften,<br />

die für einen hohen Abtrag<br />

und ein homogenes Schnittbild<br />

sorgen. Das in den Größen ab Mesh<br />

20/40 bis Mesh 400/500 verfügbare<br />

Produkt ist speziell fürs Honen und Präzisionsschleifen<br />

mit metallischer, keramischer<br />

sowie vakuumgelöteter Bindung<br />

entwickelt worden. Besonders<br />

gute Ergebnisse ließen sich laut Hersteller<br />

beim Honen von Zylinderlaufbahnen<br />

sowie beim Schleifen von Wälzlagern<br />

erzielen. Mit seinem DBN-B11-<br />

Produkt hofft Dialux die Vormachtstellung<br />

der Konkurrenz aufzubrechen.<br />

Dass mit Dialux in Zukunft zu rechnen<br />

ist, glaubt auch die südkoreanische Provinzregierung.<br />

Diese ernannte das Unternehmen<br />

jüngst zum „Export Frontier<br />

Enterprise“, also einem wachstumsstarken<br />

Exportunternehmen.<br />

Weitere Infos: www.dialux.co.kr/eng/<br />

KLEIN UND TIEF, SCHNELL UND PRÄZIS<br />

– Bohren bis 50 x d<br />

– ab Ø 0.3 mm<br />

– Kurze Bearbeitungszeit<br />

– Hohe Flexibilität<br />

SCHWER ZERSPANBARE MATERIALIEN<br />

– Rostfreie Stähle<br />

– Titan und Titanlegierungen<br />

– Hitzebeständige Legierungen<br />

– CrCo Legierungen<br />

– Stähle, legiert und unlegiert<br />

– Alu, Messing, Kupfer<br />

Mikron Switzerland AG<br />

Division Tool<br />

Agno, Schweiz<br />

mto@mikron.com<br />

www.mikrontool.com<br />

Mikrotieflochfräsen auch<br />

in rostfreien Stählen<br />

deep drilling


Werkstoffe<br />

Immer, wenn es darauf ankommt<br />

Schleifen mit galvanisch gebundenen CBN-Werkzeugen<br />

Totgesagte leben länger – so könnte<br />

ein Resümee des letzten Jahrzehnts in<br />

Bezug auf das Verzahnungs- und Profilschleifen<br />

mit abrichtfreien galvanisch<br />

gebundenen Werkzeugen mit dem<br />

Schneidstoff CBN (Kubisch kristallines<br />

Bornitrid) lauten.<br />

Denkt man an abrichtbare Schleifverfahren,<br />

hat es natürlich Vorteile, sowohl<br />

Profilfehler schnell zu korrigieren als<br />

auch die Schleifscheibe wieder schnittfreudig<br />

zu konditionieren. Darüber hinaus<br />

hat man natürlich auch die Möglichkeit,<br />

spontan eine Profiloptimierung<br />

durchzuführen. All das sind klare<br />

Vorteile gegenüber galvanisch gebundenen<br />

abrichtfreien CBN-Scheiben.<br />

Aber dennoch, die CBN-Scheibe behauptet<br />

ihren Platz in der täglichen Getriebefertigung.<br />

Denn speziell dort, wo<br />

geometrisch bedingt nur wenig Platz<br />

für die Schleifscheibe zur Verfügung<br />

steht oder auch spezielle Profilmodifikationen<br />

gefragt sind, wo kollisionsoder<br />

bauteilspezifisch bedingt eine Veränderung<br />

des Werkzeugdurchmessers<br />

durch das Abrichten nicht infrage<br />

kommt, wo gleichzeitig eine hohe und<br />

konstant bleibende Qualität zwingend<br />

erforderlich ist und wo die Vermeidung<br />

von Schleifbrand groß geschrieben<br />

wird, dort ist die galvanisch gebundene<br />

CBN-Scheibe immer noch der unangefochtene<br />

Spitzenreiter.<br />

messer gearbeitet wird, da dieser sich<br />

durch Abnutzung nicht reduziert. Ist der<br />

Schleifprozess mit einer solchen Scheibe<br />

erst einmal eingerichtet, bleibt er über<br />

die gesamte Standzeit formstabil. Damit<br />

erfüllen die CBN-Schleifscheiben<br />

die Forderung der Industrie nach einem<br />

konstanten und nachvollziehbaren Bearbeitungsprozess<br />

in höchster Qualität.<br />

KAPP ist schon seit 1980 absoluter Vorreiter<br />

auf dem Markt mit der Entwicklung<br />

und Fertigung von Profilschleifscheiben<br />

mit dem Schneidstoff CBN.<br />

Seit nunmehr 40 Jahren gehört es für die<br />

Werkzeugspezialisten von KAPP NILES<br />

zur Routine, sich mit den kompliziertesten<br />

Bauteilen, unterschiedlichsten Profilen<br />

und den höchsten Qualitätsanforderungen<br />

auseinanderzusetzen. Mittlerweile<br />

wurden einfachere CBN-Schleifaufgaben<br />

gerade in der Automobilindustrie<br />

durch kostengünstigere abrichtbare<br />

Lösungen ersetzt. Dennoch gibt es eine<br />

Vielzahl von Anwendungsbereichen, in<br />

denen abrichtfreie CBN-Lösungen nicht<br />

wegzudenken sind. Ein Beispiel hierfür<br />

ist die Roboter-Industrie und speziell die<br />

dort zum Einsatz kommenden Zykloid-<br />

Getriebe, welches in Bild 1 auf dem Verzahnungszentrum<br />

KX 300 P bearbeitet<br />

wird. Hier sind vor allem die hohe Positioniergenauigkeit,<br />

die statische und dynamische<br />

Robustheit des Antriebs und<br />

das geringe Verschleißverhalten bei<br />

gleichzeitig hoher Beanspruchung die<br />

relevanten Kriterien.<br />

Diese speziellen Anforderungen an Zykloidgetriebe<br />

können nur garantiert<br />

werden, wenn die rotierenden Bauteile<br />

hochgenau geschliffen sind. Die zugehörigen<br />

Profile der zykloidischen Innenund<br />

Außenverzahnungen müssen bei<br />

der Rotation exakt dem bestimmenden<br />

Bolzendurchmesser folgen. Kleinste Abweichungen<br />

im Abrollverhalten können<br />

letztendlich dazu führen, dass im Einsatz<br />

wichtige Winkel-Positionen nicht<br />

exakt angefahren werden, der Verschleiß<br />

im Getriebe steigt und dadurch<br />

dessen Lebensdauer abnimmt.<br />

Entscheidendes Kriterium für die Bauteilqualität<br />

ist dabei der exakt geschliffene<br />

Profilverlauf der zykloidischen Außen-<br />

und der radienförmigen Innenprofile.<br />

Bei hochqualitativen Endprodukten<br />

werden heute Formabweichungen über<br />

den gesamten Profilverlauf von deutlich<br />

kleiner als 5 µm in der Serienproduktion<br />

erwartet, wie in Bild 2 zu sehen ist. Natürlich<br />

nicht nur beim ersten geschliffenen<br />

Teil, sondern über den gesamten<br />

Die Basis der abrichtfreien CBN-Scheiben<br />

bildet ein hochgenauer gehärteter<br />

Stahlgrundkörper, in den das aktiv<br />

schleifende Profil des Werkzeuges eingearbeitet<br />

wird. Das bedeutet, dass neben<br />

der Kornäquidistante auch die gewünschten<br />

Modifikationen der Verzahnung<br />

wie Profilkorrekturen und Zahnfußform<br />

im Stahlgrundkörper mitberücksichtigt<br />

werden müssen. Dieser<br />

Grundkörper wird nun mittels galvanischen<br />

Prozesses mit einem einschichtigen<br />

CBN-Belag versehen, der beim<br />

späteren Bearbeitungsprozess das geforderte<br />

Profil in höchster Genauigkeit<br />

(µm-Bereich) abbildet. Dieser Belag ist<br />

abrichtfrei. Das bedeutet, dass während<br />

der gesamten Lebensdauer der Scheibe<br />

mit einem konstanten Werkzeugdurch-<br />

Bild 1: Außen-Zykloidbearbeitung auf dem KAPP NILES-Verzahnungszentrum KX 300 P.<br />

22 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Planetenstufen, die zwischen langsam<br />

drehendem Hauptrotor und schnell drehender<br />

Turbine sitzen und für verbesserte<br />

Effizienz und damit einen höheren<br />

Wirkungsgrad sorgen. Wie im Bild 3 ersichtlich,<br />

beträgt bei der sogenannten<br />

Pfeilverzahnung des Planetengetriebes<br />

der Abstand zwischen den beiden Verzahnungen<br />

nur wenige Millimeter und<br />

lässt bei der Bearbeitung wenig Raum<br />

für den Überlauf der Schleifscheiben.<br />

Dies hat zur Folge, dass der maximal<br />

mögliche Außendurchmesser der Werkzeuge<br />

stark begrenzt ist, um nicht bei<br />

den Schleifhüben in die zweite Verzahnung<br />

zu schleifen.<br />

<br />

Bild 2: Profilverlauf einer zykloidischen<br />

Außenverzahnung im Toleranzband von<br />

5 µm.<br />

Verlauf der zugesagten Standmenge der<br />

Schleifscheibe, die je nach Bauteilgeometrie<br />

weit über 1.000 Werkstücke reichen<br />

kann. Ein zeitintensiver Abrichtvorgang<br />

zur Schärfung und Profilierung der<br />

Schleifscheibe entfällt. KAPP NILES als<br />

Werkzeughersteller garantiert die Profilqualität<br />

durch die hochgenau gefertigte<br />

Profilform der galvanisch gebundenen<br />

CBN-Scheiben.<br />

Weitere Beispiele für Einsatzgebiete<br />

von CBN-Werkzeugen sind Schleifaufgaben<br />

in der Luftfahrtindustrie:<br />

‣ Die Bearbeitung der Zahnräder<br />

von doppelschrägverzahnten<br />

‣ Bei Innenverzahnungen wird der<br />

maximal mögliche Außendurchmesser<br />

der CBN-Scheiben durch den zur Verfügung<br />

stehenden Freiraum im Bauteil<br />

begrenzt. Dieser kann von ausreichend<br />

groß, wie bei den Hohlrädern<br />

der Planetengetriebe, bis zu sehr klein<br />

bei Steckverzahnungen ausfallen. Bild 4<br />

zeigt die Gegenüberstellung der unterschiedlichen<br />

Scheiben-Außendurchmesser.<br />

‣ Die Landeklappen an den Tragflächen<br />

eines Flugzeuges dienen der Vergrößerung<br />

des Auftriebs bei Start und<br />

Landung. Beim Ein- und Ausfahren werden<br />

die Klappen über sogenannte Aktuatoren<br />

gestellt, welche über ein gemeinsames<br />

Zentralgetriebe von Tandem-Motoren<br />

angetrieben werden. Dabei kommen<br />

im Getriebe auch sogenannte Drei-<br />

Bild 3: Bearbeitung eines doppeltschrägverzahnten Planetenrades.


Werkstoffe<br />

Bild 4: Gegenüberstellung der unterschiedlichen Scheiben-Außendurchmesser.<br />

fachritzel zum Einsatz. Die Verzahnungen<br />

links und rechts am Ritzel sind baugleich.<br />

Die Verzahnung in der Mitte unterscheidet<br />

sich zu den anderen beiden hinsichtlich<br />

der Verzahnungsdaten, wie zum Beispiel<br />

der Zähnezahl. Aus Bild 5 ist ersichtlich,<br />

dass aufgrund der geringen Baugröße<br />

und der Störkonturen durch die jeweils<br />

benachbarte Verzahnung auch hier<br />

nur Schleifscheiben mit sehr kleinem Außendurchmesser<br />

eingesetzt werden können.<br />

Durch die hohe Formstabilität der<br />

CBN-Scheiben ist trotz des kleinen Werkzeugdurchmessers<br />

eine sehr gute Schleifqualität<br />

über die gesamte Standmenge<br />

gegeben.<br />

Je nach geforderter Genauigkeit und<br />

Qualität der vorgelagerten Fertigungskette<br />

in Bezug auf Profil-, Linien- und<br />

speziell Rundlauffehler kann der CBN-<br />

Schleifprozess alternativ ein- oder mehrstufig<br />

ausgeführt werden. Typischerweise<br />

kommen heute zweistufige Prozesse<br />

mit grob belegten Schrupp- und fein<br />

belegten Schlichtscheiben zum Einsatz,<br />

die durch den sequentiellen Einsatz sowohl<br />

eine hohe Abtragleistung von Material<br />

als auch eine hohe finale Qualität<br />

der geschliffenen Verzahnung ermöglichen.<br />

(Bild 6)<br />

Bild 5: Bearbeitung eines Dreifachritzels.<br />

Bild 6: Galvanisch gebundene CBN-Scheiben in Schrupp- und Schlicht-Ausführung.<br />

Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt,<br />

dass ein zugleich hochqualitativer<br />

und wirtschaftlicher Fertigungsprozess<br />

nur unter Berücksichtigung wirklich aller<br />

Parameter möglich ist. Dazu zählt<br />

neben den hochqualitativen galvanisch<br />

gebundenen CBN-Scheiben auch die<br />

entsprechende Schleiftechnologie. Nur<br />

so kann die tatsächliche Leistungsfähigkeit<br />

der galvanisch gebundenen CBN-<br />

Scheiben nicht nur in Hinblick auf die<br />

Profilqualität und das Standmengenverhalten,<br />

sondern auch mit der im Vergleich<br />

zum abrichtbaren Profilschleifen<br />

merklich geringeren Bearbeitungszeit<br />

zum Vorteil des Anwenders umgesetzt<br />

werden.<br />

KAPP NILES stellt sich dieser Herausforderung<br />

mit jeder Anwendung abrichtfreier<br />

CBN-Schleifwerkzeuge aufs Neue<br />

und übernimmt als Systemlieferant von<br />

Maschine, Werkzeug und Technologie<br />

auch Gesamtverantwortung für Performance<br />

und Wirtschaftlichkeit ihrer Bearbeitungsaufgaben.<br />

Weitere Infos: www.kapp-niles.com<br />

24 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

Für jede Anwendung die passende Sorte<br />

Schneidstoffe werden stetig weiterentwickelt<br />

Ein stabiles Fundament entscheidet<br />

über die Sicherheit eines Hauses. Das ist<br />

bei der Herstellung von Schneidwerkzeugen<br />

nicht anders – der eingesetzte<br />

Schneidstoff bildet das Fundament des<br />

Werkzeugs. Damit Anwender mit ihren<br />

Werkzeugen sicher und produktiv arbeiten<br />

können, entwickelt Werkzeugspezialist<br />

ISCAR seine Schneidstoffe ununterbrochen<br />

weiter.<br />

Hartmetall, PKD, CBN, HSS oder Keramik<br />

– Schneidstoffe gibt es in verschiedenen<br />

Arten und Ausführungen. Die Einführung<br />

eines neuen Schneidstoffes führte bisher<br />

zu einer deutlichen Veränderung der<br />

Zerspanung, mit meist höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />

und gesteigerter Produktivität.<br />

Das war vor allem in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts zu beobachten.<br />

Und heute? Auf den ersten Blick<br />

lassen sich keine signifikanten Veränderungen<br />

feststellen. Hat die Entwicklung<br />

von neuen Werkzeugmaterialien etwa ihren<br />

Höhepunkt erreicht? Stagniert sie?<br />

Natürlich nicht. Neue Entwicklungen<br />

sind nur nicht so offensichtlich. Sie betreffen<br />

meist die Struktur und spielen sich<br />

tief im Inneren der Substrate ab. Neue-<br />

Der am weitesten verbreitete Schneidstoff ist Hartmetall, auch „Wolframkarbid“ oder<br />

schlicht „Karbid“ genannt. Zum Einsatz kommt es meist beschichtet. Mit Blick auf seine<br />

Leistung bietet Hartmetall ein gutes Verhältnis von Effizienz, Standzeit und Kosten.<br />

rungen können meist nur noch mit Hilfe<br />

der Rasterelektronenmikroskopie (SEM),<br />

Röntgendiffraktometrie (XRD) oder Elektronenrückstreubeugung<br />

(EBCD) festgestellt<br />

werden, weil sie oft die hochkomplexe<br />

Welt der Beschichtungen betreffen.<br />

Sie sind zwar nur wenige Mikrometer<br />

dick, haben es aber in sich.<br />

Entwicklung mit Blick auf<br />

aktuelle Herausforderungen<br />

Der am weitesten verbreitete Schneidstoff<br />

ist Hartmetall, auch „Wolframkarbid“<br />

oder schlicht „Karbid“ genannt.<br />

Zum Einsatz kommt es meist beschichtet.<br />

Mit Blick auf seine Leistung bietet<br />

Hartmetall ein gutes Verhältnis von<br />

Effizienz, Standzeit und Kosten. Die<br />

Kombination aus Hartmetall, Beschichtung<br />

und Nachbehandlung der Beschichtung<br />

bildet eine Schneidstoffsorte.<br />

Nur eine dieser Komponenten –<br />

das Hartmetall – ist ein essenzielles Element<br />

der Schneidstoffsorte. Die anderen<br />

sind optional.<br />

Die beiden neuen PVD-beschichteten Schneidstoffsorten IC1010 und IC1030 werden bei<br />

den Schneideinsätzen der TANG-GRIP- und DO-GRIP-Familien genutzt.<br />

Der Verbundwerkstoff besteht aus harten<br />

Metall-Partikeln, die mit Hilfe eines<br />

anderen Metalls, meistens Kobalt, verbunden<br />

werden. Die meisten Hartmetallsorten<br />

in Schneidwerkzeugen sind<br />

zudem verschleißresistent beschichtet.<br />

Dazu kommen verschiedene Nachbehandlungsverfahren,<br />

etwa für Spanflächen<br />

von Wendeschneidplatten. Neue<br />

Entwicklungen konzentrieren sich auf<br />

drei Sparten: Hartmetall-Produktionstechnologien,<br />

neue Beschichtungsmethoden<br />

und Techniken, um Beschichtungen<br />

nachzubehandeln. Die Fülle an<br />

neuen Produkten, die jedes Jahr auf den<br />

Markt kommt, beweist die erfolgreiche<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 25


Werkstoffe<br />

Weiterentwicklung der Schneidstoffe.<br />

Anwender stellen oft nur eine gesteigerte<br />

Produktivität, längere Standzeiten<br />

und eine höhere Leistung ihrer Werkzeuge<br />

fest. Dabei steckt hinter den Entwicklungen<br />

viel mehr.<br />

ISCAR konzentriert sich stets auf die<br />

Trends und Herausforderungen in der<br />

metallverarbeitenden Industrie. Seit einigen<br />

Jahren lässt sich beispielsweise<br />

ein Trend zu schwer zerspanbaren<br />

Werkstoffen wie Titan, hitzebeständigen<br />

Stählen oder exotischen Super-Legierungen<br />

beobachten. Neben der Luftfahrtindustrie,<br />

einem traditionellen Abnehmer<br />

dieser Materialien, sind diese<br />

auch immer öfter in der Energietechnik,<br />

Automobilindustrie sowie in der Öl- und<br />

Gaswirtschaft zu finden. Dies verlangt<br />

technologische Lösungen für ihre Bearbeitung.<br />

Basis für die benötigte Schneidengeometrie<br />

beispielsweise sind passende<br />

Substrate. Dafür bietet ISCAR seine<br />

neuen effektiven Schneidstoff-Bausteine.<br />

Für jeden Anwendungsfall die<br />

passende Schneidstoffsorte<br />

Für das Fräsen von Titan, hoch hitzebeständigen<br />

Legierungen und rostbeständigem<br />

Stahl hat ISCAR die PVD-beschichtete<br />

Schneidstoffsorte IC882 und<br />

die CVD-beschichtete Schneidstoffsorte<br />

IC5820 im Programm. Der Werkzeugspezialist<br />

hat die Beschichtung beider<br />

Schneidstoffsorten nachbehandelt.<br />

Damit ist diese beständiger gegenüber<br />

Abplatzungen, Kerbverschleiß sowie<br />

Aufbauschneidenbildung und ermöglicht<br />

längere Standzeiten. Die Schneidstoffsorte<br />

IC882 kommt bei schwierigen<br />

Schnittbedingungen zum Einsatz, die<br />

Schneidstoffsorte IC5820 bei einfacheren<br />

Schnitten und dem Fräsen mit Jetkühlung.<br />

Für das Bohren stellte ISCAR die<br />

Schneidstoffsorte IC5500 vor. Ihre neue<br />

mehrschichtige CVD-Beschichtung mit<br />

spezieller Nachbehandlung ermöglicht<br />

längere Standzeiten. Nachdem sich die<br />

Schneidstoffsorte beim Bohren bewährt<br />

hat, setzt ISCAR sie nun auch für Fräswerkzeuge<br />

ein. Die neuen Rundwendeplatten<br />

zum Fräsen von 3D-Oberflächen,<br />

wie etwa Turbinenblätter, werden<br />

ISCAR hat seine Schneidstoffauswahl kontinuierlich erweitert – beispielsweise durch die<br />

Keramik-Sorten IS25 und IS35 für die Bearbeitung von hoch hitzebeständigen Legierungen<br />

sowie die CBN-Schneidstoffsorte IB20H zum Hartdrehen.<br />

ausschließlich in dieser Schneidstoffsorte<br />

ausgeführt.<br />

Speziell zum Drehen von hoch hitzebeständigen<br />

Superlegierungen hat ISCAR<br />

die PVD-beschichtete Schneidstoffsorte<br />

IC806 entwickelt. Dank der guten Resonanz<br />

von Herstellern aus der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie fertigt ISCAR aus<br />

dieser Schneidstoffsorte jetzt auch Gewindeschneidplatten.<br />

Erweitertes Angebot bei<br />

anderen Schneidstoffen<br />

Neben Hartmetall nutzt die metallverarbeitende<br />

Industrie auch harte Schneidstoffe<br />

wie Keramik, Diamant oder kubisches<br />

Bornitrid (CBN). Bei der Bearbeitung<br />

von schwer zerspanbaren Materialien<br />

steigern diese die Produktivität<br />

deutlich. ISCAR hat seine Schneidstoffauswahl<br />

deshalb kontinuierlich erweitert<br />

– beispielsweise durch die Keramik-Sorten<br />

IS25 und IS35 für die Bearbeitung<br />

von hoch hitzebeständigen Legierungen<br />

sowie die CBN-Schneidstoffsorte<br />

IB20H zum Hartdrehen.<br />

Zugleich sind die Kundenanforderungen<br />

nicht nur auf die effektive Bearbeitung<br />

von Superlegierungen oder Titan beschränkt,<br />

denn in Deutschland wird vorwiegend<br />

Stahl bearbeitet. Auch in diesem<br />

Bereich sucht ISCAR stets nach neuen<br />

oder weiterentwickelten Lösungen,<br />

etwa zum Ab- und Einstechen. Die beiden<br />

neuen PVD-beschichteten Schneidstoffsorten<br />

IC1010 und IC1030 werden<br />

bei den Schneideinsätzen der TANG-<br />

GRIP- und DO-GRIP-Familien (Abb. 2.)<br />

genutzt. Die Schneidstoffsorten sind für<br />

die Bearbeitung von (rostfreiem) Stahl<br />

konzipiert. Während die harte Schneidstoffsorte<br />

IC1010 für das produktive Abund<br />

Einstechen mit hoher Schnittgeschwindigkeit<br />

empfohlen wird, ist die<br />

zähe Sorte IC1030 eher für unterbrochenen<br />

Schnitt und schwierige Zerspanungsbedingungen<br />

geeignet.<br />

Weitere Infos: www.iscar.de<br />

26 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

Hochwertige Diamantschichten vorgestellt<br />

Oerlikon Balzers, führende Anbieterin<br />

von Oberflächenlösungen, hat ihr<br />

neues BALDIA-Portfolio an Diamantbeschichtungen<br />

vorgestellt. Diamant hat<br />

besondere Eigenschaften: Er ist extrem<br />

verschleißfest aufgrund seiner unübertroffenen<br />

Härte, bietet eine hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

und ist chemisch inert.<br />

Damit ist er die beste Wahl für die Bearbeitung<br />

hochabrasiver Grundwerkstoffe.<br />

Die Diamantbeschichtungen des<br />

neuen BALDIA-Portfolios verbessern<br />

die Zerspanungsleistung und ermöglichen<br />

bei der Teileproduktion engste Toleranzen,<br />

um eine bestmögliche Fertigungsgenauigkeit<br />

zu erreichen.<br />

Das neue Diamantschicht-Portfolio<br />

deckt das gesamte Spektrum anspruchsvoller<br />

Zerspanungsanwendungen ab<br />

und ist in zwei Gruppen unterschiedlicher<br />

Grundwerkstoffe unterteilt. Die<br />

erste enthält Beschichtungen für das Bearbeiten<br />

von hochabrasiven kompaktierten<br />

und gesinterten Werkstoffen wie<br />

Grafit im Formenbau und Keramiken<br />

für den Dentalbereich. Die Schichten<br />

BALDIA COMPACT und BALDIA<br />

COMPACT DC erzielen für diese Anwendungen<br />

die optimale Zerspanungsleistung.<br />

pe bieten BALDIA NANO und BALDIA<br />

COMPOSITE DC die ideale Lösung. In<br />

beiden Gruppen steht die Endung „DC“<br />

für maximale Beschichtungsqualität bei<br />

konstant hoher Werkzeugleistung und<br />

engste Toleranzen bei Werkzeugdurchmesser<br />

und Schichtdicke.<br />

Wolfgang Kalss, Head of Cutting Tools<br />

bei Oerlikon Balzers, sagt: „Die Übernahme<br />

von D-Coat im vergangenen<br />

Jahr gab uns die Möglichkeit, unser<br />

Know-how zu bündeln und die besten<br />

Lösungen zu entwickeln. Das Ergebnis<br />

ist das neue BALDIA-Portfolio, das<br />

auf die besonderen Bedürfnisse beim<br />

Zerspanen anspruchsvoller Werkstoffe<br />

zugeschnitten ist. Mit unseren neuen<br />

BALDIA-Schichten können unsere Kunden<br />

diese wirtschaftlich bearbeiten und<br />

die Standzeiten Ihrer Zerspanungswerkzeuge<br />

deutlich verlängern.“<br />

Oerlikon Balzers betreibt Kompetenzzentren<br />

für Diamantbeschichtungen auf allen<br />

Kontinenten, auf denen das Unternehmen<br />

Produktionsstätten hat. In den<br />

Hauptzentren in Niedercorn (Luxemburg),<br />

Erkelenz (Deutschland; ehemals<br />

D-Coat), Lake Orion (USA), Busan<br />

(Korea) und demnächst in weiteren Ländern<br />

Asiens beraten Experten ihre Kunden<br />

bei der Auswahl der idealen BALDIA-<br />

Schicht.<br />

Die zweite Gruppe wurde für faserverstärkte<br />

Kunststoffe, Stack-Materialien<br />

und hochabrasive Aluminiumlegierungen<br />

entwickelt, die in der Luft- und<br />

Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie<br />

eingesetzt werden. Für diese Grup-<br />

BALDIA ist das neue Portfolio an Diamantbeschichtungen von Oerlikon Balzers. Engste<br />

Toleranzen bieten verbesserte Zerspanungsleistung beim Bearbeiten hochabrasiver Werkstoffe<br />

und damit einen entscheidenden Mehrwert für Kunden.<br />

Weitere Infos: www.oerlikon.com/balzers/de<br />

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Werkzeuge<br />

B. Azarhoushang, H. Kitzig-Frank, Q. Ai<br />

Potenzial der additiven Fertigung<br />

kunstharzgebundener Schleifscheiben<br />

Kunstharzgebundene abrasive Zerspanungswerkzeuge werden aufgrund ihrer vorteilhaften<br />

Eigenschaften, wie z. B. geringer Prozesskräfte und vorteilhaftem Selbstschärf-<br />

Verhalten und den dadurch möglichen hohen Materialabtragsraten häufig in der Industrie<br />

eingesetzt. Nach dem aktuellen Stand der Technik werden diese in Pressformen und<br />

mitunter stundenlanger Aushärtung bei hohem Druck und hohen Temperaturen von<br />

ca. 200° C hergestellt. Das geforderte geometrische Profil wird durch die Bereitstellung<br />

der entsprechenden Pressformen erzeugt oder alternativ in einem zusätzlichen Schritt<br />

durch mechanische Bearbeitung mit verschiedenen Abrichtwerkzeugen eingebracht. Zur<br />

Verbesserung der Schleifleistung können unterschiedliche Strukturen durch mechanische<br />

Bearbeitung oder Laserabtrag und Erodieren auf dem Schleifwerkzeug erzeugt werden.<br />

Neben dem hohen Kosten- und Zeitaufwand gibt es bei subtraktiven Bearbeitungsverfahren<br />

für die zu erzeugenden Profile und Strukturen auch technische Limitierungen.<br />

So können zum Beispiel komplexe Geometrien wie konkave Formen oder Strukturen mit<br />

großem Aspektverhältnis nicht mechanisch hergestellt werden.<br />

Die additive Verfahrenstechnologie<br />

wurde in den letzten Jahren<br />

auf vielen Gebieten weiterentwickelt,<br />

so auch in der Herstellung<br />

von Schleifscheiben. In allen bisherigen<br />

Untersuchungen wurden<br />

jedoch entweder Formwerk-<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Bahman Azarhoushang<br />

Institutsleiter am<br />

Kompetenzzentrum für<br />

Spanende Fertigung,<br />

Hochschule Furtwangen<br />

Dr.-Ing. Heike Kitzig-Frank<br />

Stellvertretende Institutsleiterin<br />

am Kompetenzzentrum<br />

für Spanende Fertigung,<br />

Hochschule Furtwangen<br />

Dr.-Ing. Qingfeng Ai<br />

Akademische Mitarbeiterin<br />

am Kompetenzzentrum<br />

für Spanende Fertigung,<br />

Hochschule Furtwangen<br />

zeuge verwendet, in das UV-<br />

Harz schichtweise injiziert und<br />

ausgehärtet wurde oder es wurden<br />

per Handapplikation dünne<br />

Harzschichten manuell aufgetragen<br />

und ausgehärtet, sodass der<br />

Vorteil der additiven Fertigung<br />

nicht vollständig ausgenutzt<br />

wurde [1 – 3] .<br />

Am KSF wurde die additive<br />

Herstellung kunstharzgebundener<br />

Schleifwerkzeuge auf Basis<br />

des Digital Light Processing<br />

(DLP)-Verfahrens untersucht.<br />

Über dieses Verfahren lassen<br />

sich kunstharzgebundene<br />

Schleifwerkzeuge schnell, flexibel<br />

und wirtschaftlich herstellen.<br />

Hierbei lassen sich auch frei<br />

wählbare Geometrien und Strukturen,<br />

wie z. B. integrierte Kühlschmierzufuhr-Kanäle<br />

realisieren,<br />

die mit herkömmlichen Herstellungsverfahren<br />

nicht hergestellt<br />

werden können.<br />

DLP-basierte Herstellung<br />

von Schleifscheiben mit<br />

maximaler Flexibilität<br />

Beim Digital Light Processing<br />

(DLP)-Projektionsverfahren<br />

wird eine Kunstharz-SiC-<br />

Mischung über kurzzeitige Beleuchtung<br />

auf einer Bauplattform<br />

schichtweise ausgehärtet.<br />

Die Bauplattform bewegt<br />

sich während des Druckprozesses<br />

Schicht für Schicht nach<br />

oben aus der Flüssigkeit, sodass<br />

nach und nach ein festes Objekt<br />

der gewünschten Form entsteht.<br />

Zur Abbildung der Geometrie<br />

ist kein Formwerkzeug erforderlich,<br />

sodass sich die unterschiedlichsten<br />

Formteile direkt<br />

aus CAD-Dateien erzeugen lassen<br />

(Bild 1).<br />

Zur additiven Fertigung von<br />

kunstharzgebundenen Schleifwerkzeugen<br />

wurde ein Laborprozess<br />

entwickelt, der in Bild 2<br />

schematisch dargestellt ist. Um<br />

ein homogenes Gemisch aus<br />

Schleifkörnern (Siliziumkarbid<br />

SiC F220, ca. 60 µm, Bild 3) und<br />

Kunstharz (Photopolymer, ultraviolet-curable<br />

resin) zu erzeugen,<br />

müssen die Bestandteile zunächst<br />

homogen gemischt werden.<br />

Um eine Entmischung zu<br />

unterbinden, wird ein Antisedimentationsmittel<br />

zugesetzt, das<br />

das Absinken der Körner verhindert.<br />

Das Gemisch wird in einen<br />

Behälter mit transparenter Unterseite<br />

gefüllt, einzelne Schichten<br />

des CAD-Modells durch<br />

Projizieren jeweils einer dünnen<br />

Schicht der Suspension aus-<br />

28 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

Bild 1<br />

Schematische Darstellung<br />

des DLP-<br />

Verfahrens. Aus<br />

dem digitalen Entwurf<br />

(CAD) entsteht<br />

Schicht für Schicht<br />

die additiv gefertigte<br />

Schleifscheibe.<br />

gehärtet, die Trägerplattform<br />

schichtweise nach oben bewegt,<br />

bis das gesamte 3-D-gedruckte<br />

Modell ausgehärtet ist. Das flächige<br />

Aushärten der Schichten<br />

beim DLP-Verfahren ermöglicht<br />

eine erhöhte Geschwindigkeit<br />

gegenüber einer seriellen Rasterung<br />

über einen Laserstrahl, die<br />

bei vielen anderen additiven Verfahren<br />

eingesetzt wird. Die additiv<br />

gefertigten Schleifscheiben<br />

werden nach dem Drucken gespült,<br />

getrocknet und anschließend<br />

in einer UV-Bestrahlungkammer<br />

(405 nm, 30 W, 60° C)<br />

vollständig ausgehärtet.<br />

In einige der additiv hergestellten<br />

Schleifwerkzeuge wurden<br />

Kühlschmierkanäle mit einem<br />

Durchmesser von 0,6 mm eingebracht.<br />

Über diese wird eine<br />

Kühlschmierzufuhr direkt in die<br />

Schleifkontaktzone ermöglicht,<br />

um eine optimale Wärmeabfuhr<br />

zu gewährleisten. Entsprechende<br />

Kühlkanäle lassen sich<br />

mit herkömmlichen Pressverfahren<br />

nicht in Schleifscheiben einbringen.<br />

Folgende Schleifscheiben<br />

(d s = 60 mm b s = 5 mm) wurden<br />

additiv gefertigt (Tabelle 1).<br />

Schleifuntersuchungen<br />

an Aluminium<br />

Mit den Scheiben wurden<br />

Schleifuntersuchungen auf<br />

einem CNC-Bearbeitungszentrum<br />

(Müga R4530) durchgeführt.<br />

Der Versuchsaufbau ist in<br />

Bild 4 dargestellt.<br />

Die additiv hergestellten Schleifscheiben<br />

wurden vor den<br />

Schleifversuchen mit einem stehenden<br />

Abrichter (Abrichtplat-<br />

te mit einem Diamantstäbchen)<br />

abgerichtet. Anschließend wurde<br />

ein Aluminiumblock mit unterschiedlichen<br />

Prozessparametern<br />

geschliffen (Tabelle 2).<br />

Es wurden Untersuchungen im<br />

Pendelschleif- und Tiefschleifverfahren<br />

durchgeführt. Während<br />

des Abrichtens wurde Emulsion<br />

zur Kühlung verwendet. Während<br />

der Schleifversuche wurden<br />

die Schleifkräfte mit einem Dynamometer<br />

gemessen.<br />

Zur Ermittlung des Verschleißes<br />

der Schleifscheibe (nach [4] ) wurde<br />

nach bestimmten Schleifzyklen<br />

ein dünnes Blech mit<br />

der Scheibe geschliffen (Bild 4,<br />

rechts). Die Änderung des geschliffenen<br />

Profils (Stufenhöhe)<br />

in diesem Blech wird gemessen<br />

(Konturmessgerät, Hommel-<br />

Werke: T-8000) und damit auf<br />

die Änderung der Belagshöhe<br />

der Schleifscheibe rückgeschlossen.<br />

Der geschliffene Alublock<br />

wurde bzgl. Rauheit mit einem<br />

Rauheitsmessgerät (Hommel-<br />

Werke: T-8000) gemessen. Zur<br />

Begutachtung der Werkstücke<br />

Bild 2<br />

Schematische Darstellung<br />

des Herstellungsprozesses<br />

der<br />

additiven Schleifwerkzeuge.<br />

Bild 3<br />

Mikroskopaufnahmen<br />

der SiC-Körner.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 29


Werkzeuge<br />

Tabelle 1<br />

Spezifikationen der<br />

additiv gefertigten<br />

Schleifscheiben.<br />

Bild 4<br />

Versuchsaufbau.<br />

Tabelle 2<br />

Schleifparameter.<br />

und Werkzeuge wurde ein digitales<br />

Mikroskop (Keyence VHX)<br />

und ein Konfokalmikroskop<br />

(µsurf mobile plus) verwendet.<br />

Weiterhin wurden mit einem<br />

am KSF entwickelten Bildverarbeitungssystem<br />

[5] der Körnerzustand,<br />

die Mikro- und Makrotopografie<br />

von Schleifwerkzeugen<br />

nach dem Abrichten bzw.<br />

nach dem Schleifen analysiert<br />

und der aktuelle Verschleißzustand<br />

bzw. die Zerspanungsfähigkeit<br />

bewertet. Bei den additiv<br />

gefertigten Schleifscheiben sind<br />

nach dem DLP-Prozess und anschließenden<br />

Abrichten die Körner<br />

größtenteils komplett oder<br />

teilweise in Kunstharz eingebettet<br />

(Bild 5). Einzelne Körner<br />

besitzen einen größeren Kornüberstand<br />

(Bild 5, rechts).<br />

In Bild 6 sind die Ergebnisse der<br />

Tiefschleif-Untersuchungen mit<br />

den additiv gefertigten Schleifscheiben<br />

mit und ohne Kühlschmierstoffkanäle<br />

dargestellt.<br />

Gemessen wurde der Verschleiß<br />

in Abhängigkeit vom Vorschub,<br />

jeweils nach 300 mm³ abgetragenem<br />

Werkstückvolumen. Der<br />

Vorteil der KSS-Kanäle ist deutlich<br />

zu erkennen, da die Schleifscheibe<br />

mit den Kühlkanälen<br />

(C-50-K) einen deutlich geringeren<br />

radialen Verschleiß<br />

als die gedruckte Schleifscheibe<br />

ohne Kühlkanäle (C-50) aufweist.<br />

Bei einem Vorschub von<br />

200 mm/min trat bei C-50-K fast<br />

kein Verschleiß auf, während bei<br />

der C-50-Scheibe ein Verschleiß<br />

von mehr als 20 µm zu messen<br />

war. Die hohe Kontaktlänge<br />

beim Tiefschleifen führt zu einer<br />

verschlechterten Kühlung und<br />

Schmierung in der Kontaktzone<br />

und deutlich höheren Schleiftemperaturen<br />

als beim Pendelhubschleifen.<br />

Beim Tiefschleifen<br />

30 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

Bild 5<br />

Oberflächentopografie<br />

der Werkzeuge<br />

nach dem<br />

Abrichten.<br />

mit einer Zustellung von 100 µm<br />

wirken hohe Kräfte, resultierend<br />

daraus wird viel Wärme freigesetzt.<br />

Die in die additiv hergestellte<br />

Schleifscheibe eingebrachten<br />

Kühlkanäle führen zu<br />

einer besonders guten Wärmeabfuhr<br />

an den Kontaktflächen,<br />

weiterhin treten Schmiereffekte<br />

auf, sodass der Verschleiß deutlich<br />

reduziert werden kann. Bei<br />

einem identischen Schleifprozess<br />

wirken bei der Schleifscheibe<br />

mit KSS-Kanälen kleinere Kräfte<br />

als bei der Schleifscheibe ohne<br />

eingebrachte Kanäle. Dies kann<br />

mit der geringeren Anzahl von<br />

Schneidkanten, geringeren Reibung<br />

und effektiveren Schneidprozessen<br />

erklärt werden.<br />

Der Einfluss der Prozessparameter<br />

auf den Verschleiß der additiv<br />

hergestellten Schleifscheiben<br />

entspricht in der Tendenz dem<br />

konventioneller Schleifscheiben.<br />

Die eingebrachten KSS-Kanäle<br />

bewirken bei hohen Kräften<br />

bzw. Reibung und Temperaturen<br />

in der Schleifkontaktzone eine<br />

Reduktion der Kräfte und des<br />

Verschleißes.<br />

Das Verschleißverhalten der<br />

Werkzeuge ist von besonderer<br />

Bedeutung für einen effektiven<br />

Schleifprozess. Ein wichtiger Verschleißmechanismus<br />

ist die Abflachung<br />

der abrasiven Körner<br />

durch Reibung und Abrasion.<br />

Mit zunehmendem Verschleiß<br />

des Schleifwerkzeuges ändern<br />

sich somit die Mikro- und letztlich<br />

auch die Makrotopografie<br />

der Schleifscheibe und dies beeinflusst<br />

wiederum die auftretenden<br />

Prozesskräfte [6] . Zur Beur-<br />

teilung wurde ein am KSF entwickeltes<br />

Bildverarbeitungssystem<br />

GrainVision eingesetzt, welches<br />

die Mikro- und Makrotopografie<br />

von Schleifwerkzeugen mittels<br />

bildverarbeitender Methoden<br />

analysiert und den aktuellen<br />

Verschleißzustand bewertet.<br />

Ein Kamerasystem fertigt<br />

nach einigen Schleifzyklen und<br />

einer Reinigung des zu betrachtenden<br />

Oberflächenbereichs direkt<br />

an der Maschine eine Aufnahme<br />

der Oberfläche an. Das<br />

Bildverarbeitungssystem wertet<br />

diese über digitale Bildverarbeitung<br />

aus. Hierbei wird eine bestimmte<br />

Beleuchtungscharakteristik<br />

angewendet, um einzelne<br />

Oberflächenbereiche bzw.<br />

Oberflächenmerkmale wie verschleißbedingte<br />

Abflachungen<br />

der Schleifkörner und die Reflektion<br />

der abgeflachten Bereiche<br />

hervorzuheben. Die Analysesoftware<br />

erkennt diese Reflexionsflächen<br />

und wertet diese entsprechend<br />

aus. Die Reflexionsanteile,<br />

welche durch abgeflachte<br />

Schleifkörner verursacht werden,<br />

können ermittelt und ausgegeben<br />

werden [5] .<br />

Die Messung des Reflexionsanteils<br />

durch abgeflachte<br />

Schleifkörner fand sowohl nach<br />

dem Abrichten als auch nach<br />

dem jeweiligen Schleifversuch<br />

bei unterschiedlichen Vorschüben<br />

statt. Die Ergebnisse sind in<br />

Tabelle 3 zusammengefasst. Die<br />

Schleifkörner werden durch ein<br />

Ausbrechen der scharfen Ecken<br />

und Kanten abgeflacht, das<br />

senkrecht einfallende Licht wird<br />

von den abgeflachten Schleif-<br />

Bild 6<br />

Verschleiß und<br />

Schleifkräfte in Abhängigkeit<br />

des Vorschubs<br />

mit Schleifscheiben<br />

mit und<br />

ohne Kühlkanälen.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 31


Werkzeuge<br />

Schleifprozess beteiligt. Somit<br />

ist jedes einzelne Schleifkorn höher<br />

belastet, resultierend erfolgt<br />

eine stärkere Abflachung der<br />

Körner. Jedes Schleifkorn besitzt<br />

dabei eine größere spezifische<br />

Energie und führt so zu einem<br />

effizienteren Schleifprozess. Die<br />

geringere Anzahl an abrasiven<br />

Körnern in der Schleifscheibe<br />

C-50-K führt weiterhin zu kleineren<br />

Kräften (Bild 7).<br />

Tabelle 3<br />

Messung des<br />

Reflexionsanteils<br />

der abgeflachten<br />

Schleifkörner nach<br />

dem Abrichten und<br />

den Schleifversuchen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Vorschüben<br />

(C-50-K).<br />

Bild 7<br />

Reflexionszahl<br />

(Anzahl abgeflachter<br />

Körner) mit<br />

Schleifnormalkräften<br />

in Abhängigkeit<br />

des Vorschubs mit<br />

Schleifscheiben mit<br />

(C-50-K) und ohne<br />

Kühlkanälen (C-50).<br />

körnern reflektiert und als grüne<br />

Flächenbereiche in der Aufnahme<br />

dargestellt. Nach dem Abrichten<br />

sind nur wenige Reflexionsflächen<br />

zu erkennen, da die<br />

Schleifkörner noch scharf sind.<br />

Mit zunehmender Vorschubgeschwindigkeit<br />

erhöht sich die<br />

Anzahl der abgeflachten Körner<br />

und Gesamtfläche. Bei einem<br />

Vorschub von 1.000 mm/min ist<br />

der größte Reflexionsanteil zu<br />

erkennen.<br />

Die Abflachung der Körner führt<br />

zu einer Erhöhung des Reibanteils<br />

und der plastischen Verformung<br />

des Werkstückstoffs und<br />

damit zu steigenden Schleifkräften<br />

und -temperaturen. Während<br />

des Schleifprozesses wurden<br />

die Schleifkräfte aufgezeich-<br />

net. Bild 7 zeigt die Ergebnisse<br />

der Reflexionsanzahl in Verbindung<br />

mit den Schleifnormalkräften<br />

für beide Schleifscheiben. Es<br />

sind deutliche Korrelationen zwischen<br />

dem Reflexionsanteil aus<br />

den verschleißbedingten Veränderungen<br />

der Oberflächentopografie<br />

und den Schleifkräften<br />

sichtbar. Dadurch kann auf<br />

den aktuellen Verschleißzustand<br />

geschlossen werden.<br />

Vergleicht man die Schleifscheiben<br />

miteinander, ist ersichtlich,<br />

dass die Schleifscheibe mit Kühlkanälen<br />

trotz kleinerer Bearbeitungsfläche<br />

eine höhere Reflexionszahl<br />

aufweist und damit<br />

mehr Körner abgeflacht<br />

sind (Tabelle 4). Bei Scheibe<br />

C-50-K sind weniger Körner am<br />

Vergleichsuntersuchungen<br />

an gehärtetem<br />

Stahl<br />

An gehärtetem Stahl (100Cr6)<br />

und Aluminium wurden vergleichende<br />

Schleifuntersuchungen<br />

mit der additiv hergestellten<br />

Schleifscheibe C-50-K durchgeführt.<br />

In Bild 8 sind die Konfokalaufnahmen<br />

der Oberflächentopografien<br />

von 100Cr6 (60 HRc)<br />

und Aluminium gegenübergestellt.<br />

Die bearbeitete Oberfläche<br />

des gehärteten Stahls hat<br />

eine feinere Oberflächenstruktur<br />

mit der Rauheit Ra von 0,2 µm,<br />

da durch die höhere Werkstoffhärte<br />

eine geringere plastische<br />

Verformung erfolgt und somit<br />

weniger Pflügevorgänge beim<br />

Materialabtrag stattfinden.<br />

Bild 9 zeigt Mikroskopaufnahmen<br />

der additiv gefertigten<br />

Schleifscheiben mit und ohne<br />

Kühlschmierkanäle nach den<br />

Schleifversuchen an gehärtetem<br />

Stahl (100Cr6). Nach wenigen<br />

Schleifzyklen wurde eine großflächige<br />

Zusetzung der Oberfläche<br />

der Schleifscheibe C-50<br />

ohne Kühlkanäle festgestellt.<br />

Bei der Schleifscheibe mit Kühlschmierkanälen<br />

fand dagegen<br />

kaum Zusetzung statt.<br />

Zusetzungen an der Oberfläche<br />

der Schleifscheibe (Anhaftungen<br />

von Werkstückstoff) werden<br />

als weiterer Verschleißmechanismus<br />

angesehen. Die Zusetzungen<br />

ändern die Mikrotopografie<br />

der Schleifscheibe<br />

und verursachen starke Reibung<br />

und eine Erhöhung der<br />

Bearbeitungskräfte und -temperaturen<br />

in der Schleifkontakt-<br />

32 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

zone sowie Form- und Profilverlust<br />

und bewirken eine Verschlechterung<br />

der Oberflächenqualität.<br />

Sie verschweißen mit<br />

dem Werkstückstoff und reißen<br />

kleine Teile davon heraus. Um<br />

dies zu vermeiden, werden in<br />

der industriellen Praxis Schleifscheiben<br />

oft in kurzen Intervallen<br />

abgerichtet [6 – 8] . Durch die<br />

Integration von KSS-Kanälen in<br />

Schleifscheiben werden die Zuführung<br />

des Kühlschmierstoffs<br />

erhöht, eine verbesserte Schmierung<br />

in der Kontaktzone erreicht<br />

und damit Schleifkräfte<br />

und -temperaturen reduziert.<br />

Entsprechend kann eine Zusetzung<br />

der Oberfläche nahezu<br />

verhindert werden. Dies führt<br />

zu einem stabilen Schleifprozess,<br />

dessen Qualität, Stabilität und<br />

Effizienz gesteigert werden<br />

kann. Es ergeben sich damit<br />

wirtschaftliche Vorteile durch<br />

geringere Abrichtintervalle.<br />

Vergleichsuntersuchungen<br />

mit<br />

unterschiedlichen<br />

Kornkonzentrationen<br />

Zur Untersuchung des Einflusses<br />

der Kornkonzentration im Harz<br />

wurden Vergleichsversuche zwischen<br />

der Schleifscheibe C-25-K<br />

und C-50-K durchgeführt (siehe<br />

Tabelle 1). Die Ergebnisse der<br />

Verschleißuntersuchungen für<br />

verschiedene Schleifprozesse<br />

sind in Bild 10 zusammengestellt.<br />

Bei allen Prozessparametern<br />

zeigt die Schleifscheibe mit<br />

einer höheren Kornkonzentration<br />

von 50 Gew.-% (C-50-K)<br />

eine bessere Schleifleistung. Bei<br />

höheren Vorschüben und hohen<br />

Zustellungen (hohe Materialabtragsrate),<br />

d. h. 30-6000-30,<br />

30-6000-300, 30-200-120<br />

und 30-200-300 in Bild 10 ist<br />

der Unterschied im Verschleiß<br />

Tabelle 4<br />

Messung des Reflexionsanteils<br />

der abgeflachten<br />

Schleifkörner<br />

nach den Schleifversuchen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Vorschüben<br />

(C-50 und<br />

C-50-K).<br />

Bild 8<br />

Oberflächentopografien<br />

von links<br />

100Cr6 und rechts<br />

Aluminium nach<br />

dem Schleifen mit<br />

der additiv gefertigten<br />

Schleifscheibe<br />

C-50-K.<br />

KREBS & RIEDEL<br />

Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG<br />

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Innovative Schleiftechnik seit 1895!<br />

Wir beraten Sie bei jeder<br />

Schleifaufgabe und entwickeln<br />

gemeinsam mit Ihnen Ihre<br />

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hv08di21<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 33


Werkzeuge<br />

trie und speziellen Strukturen<br />

einfach, schnell und wirtschaftlich<br />

hergestellt werden. Schleifversuche<br />

mit unterschiedlichen<br />

Prozessparametern wurden zur<br />

Bewertung der Schleifleistung<br />

der additiv gefertigten Schleifscheiben<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

sind im Folgenden zusammengefasst.<br />

Bild 9<br />

Mikroskopaufnahmen<br />

der additiv gefertigten<br />

Schleifscheiben<br />

nach dem<br />

Schleifen von Stahl<br />

(100Cr6).<br />

Links ohne (C-50)<br />

und rechts mit<br />

Kühlkanälen<br />

(C-50-K).<br />

der Schleifscheibe deutlich zu<br />

sehen. Durch eine höhere Anzahl<br />

der abrasiven Körner konnte<br />

der Verschleiß um das 3-fache<br />

bis 30-fache reduziert werden.<br />

Die Unterschiede sind auf die erhöhte<br />

Anzahl der Schleifkörner<br />

auf der Werkzeugoberfläche und<br />

die höhere Härte der Scheibe<br />

mit 50% Schleifmittelanteil zurückzuführen.<br />

Eine höhere Anzahl<br />

von Schleifkörnern bewirkt<br />

eine geringere Einzelkraft pro<br />

Korn, was den Werkzeugverschleiß<br />

reduziert.<br />

Zusammenfassung<br />

Kunstharzgebunde<br />

Schleifwerkzeuge aus SiC-Körnern<br />

und Photopolymeren konnten<br />

über einen DLP-basierten<br />

additiven Fertigungsprozess erfolgreich<br />

hergestellt werden. Die<br />

abrasiven Körner wurden in diesem<br />

Flüssig-3-D-Druckverfahren<br />

ohne Entmischung gut in das<br />

UV-Harz eingebettet und fixiert.<br />

Mit dem neuartigen Fertigungsverfahren<br />

konnten Schleifscheiben<br />

mit frei wählbarer Geome-<br />

‣ Bei den Tiefschleifversuchen<br />

mit gleichen Prozessparametern<br />

war der gemessene Verschleiß<br />

der Schleifscheibe mit KSS-Kanälen<br />

jeweils kleiner als bei einer<br />

Scheibe ohne Kanäle. Die<br />

KSS-Kanäle zeigen besonders in<br />

Schleifprozessen, in denen große<br />

Wärmemengen entstehen, eine<br />

positive Wirkung, da die entstehende<br />

Wärme gut abtransportiert<br />

werden kann. Zusätzlich<br />

bewirkt die gute Schmierwirkung<br />

eine Reduzierung des Verschleißes<br />

und weiterhin kleinere<br />

Schleifkräfte im Vergleich zu der<br />

Schleifscheibe ohne Kühlkanäle.<br />

‣ Beim Schleifen von gehärtetem<br />

Stahl 100Cr6 (60 HRc)<br />

wurde gezeigt, dass durch die<br />

Integration von KSS-Kanälen<br />

aufgrund einer verbesserten<br />

Schmierung und Kühlung in der<br />

Kontaktzone eine Zusetzung der<br />

Oberfläche nahezu verhindert<br />

werden konnte. Dies trägt zu<br />

einem kühlenden und stabilen<br />

Schleifprozess bei, erhöht die<br />

Profilgenauigkeit und spart Abrichtintervalle.<br />

In dieser Untersuchung<br />

konnten durch die integrierten<br />

KSS-Kanäle stabilere<br />

Schleifprozesse mit optimierter<br />

Performance der Schleifscheiben<br />

erzielt werden. Dennoch traten<br />

bei einigen Pendelschleifprozessen<br />

nicht immer bessere Ergebnisse<br />

als bei Scheiben ohne KSS-<br />

Kanäle auf. Um den positiven<br />

Einfluss der KSS-Kanäle auf den<br />

Schleifprozess bei gleichzeitig<br />

hoher Stabilität der Schleifscheibe<br />

zu gewährleisten, sollten die<br />

Anordnung und die Anzahl der<br />

Kühlkanäle angepasst und optimiert<br />

werden.<br />

Bild 10 Verschleißuntersuchungen der Schleifscheibe mit 25% (C-25-K) und 50% (C-50-K) Korngehalt<br />

bei unterschiedlichen Prozessparametern.<br />

‣ Mit dem am KSF entwickelten<br />

Bildverarbeitungssystem GrainVi-<br />

34 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

sion wurde die Oberflächentopografie<br />

der Schleifwerkzeuge erfasst<br />

und auf Verschleißmerkmale,<br />

wie abgeflachte Schleifkörner,<br />

analysiert. Es wurden hierbei<br />

deutliche Korrelationen zwischen<br />

den erhaltenen Reflexionsanteilen<br />

der abgeflachten Körner und dem<br />

verschleißbedingten Anstieg der<br />

Schleifkräfte ermittelt. In dieser<br />

Studie wurden die Einflüsse von<br />

Struktur, Anordnung und Anzahl<br />

der KSS-Kanäle und der Kornart<br />

nur begrenzt untersucht. Die Zusammensetzung<br />

der Schleifkörper<br />

kann somit je nach Einsatzzweck<br />

stark variieren. z. B. wird bei der<br />

Präzisionsbearbeitung von harten<br />

und spröden Materialien eine relativ<br />

geringe Schleifmittelkonzentration<br />

bevorzugt. Je nach Anwendungsfall<br />

kann ein entsprechender<br />

Körneranteil eingemischt<br />

und Schleifscheiben nach individuellen<br />

Vorgaben additiv hergestellt<br />

werden. Weitere Untersuchungen<br />

sind geplant.<br />

Weitere Infos: www. ksf.hs-furtwangen.de<br />

Bildnachweis: Verfasser<br />

Danksagung: Die Autoren danken dem „Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg“ für die finanzielle<br />

Unterstützung im Programm „Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten an HAWen – Innovative Projekte/Kooperationsprojekte,<br />

IP2018“ und der Firma Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH für die fruchtbare Zusammenarbeit, die<br />

diese Arbeit erst ermöglichte.<br />

Literaturnachweis: [1] Guo, L.; Zhang, X.; Chen, S.; Hui, J.: „An Experimental Study on the Precision Abrasive Machining<br />

Process of Hard and Brittle Materials with Ultraviolet-Resin-Bond Diamond Abrasive Tools“ (eng), Materials (Basel, Switzerland),<br />

Jg. 12, Nr. 1, 2019, doi: 10.3390/ma12010125 [2] Huang, Q.; Guo, L.; Marinescu, I. D.: „Research on the Properties<br />

of Resin-Bond Wheel Cured by Ultraviolet Light“, Procedia Manufacturing, Jg. 5, S. 259 – 269, 2016, doi: 10.1016/j.promfg.2016.08.023<br />

[3] Marinescu, I.; Guo, L.; Wei, P.: „Basic Research for the UV Fixed Abrasive Lapping Plate“, AMM, Jg. 371,<br />

S. 95 – 100, 2013, doi: 10.4028/www.scientific.net/AMM.371.95 [4] Verkerk, J.: „Wheelwear control in grinding“. Diss.,<br />

Delft University of Technology, The Netherlands, 1976 [5] Ludwig, S.; Azarhoushang, B.: „Effizienter Schleifprozess durch Prozessmonitoring“,<br />

Moderne Schleiftechnologie und Feinstbearbeitung: 12. Seminar 2018 Konferenzband, B. Azarhoushang,<br />

Hg., Vulkan Verlag, 2018[6] Azarhoushang, B.: „Das Abrichten als ein integraler Bestandteil des Schleifprozesses, Teil 1: Mechanische<br />

Abrichtprozesse“ (de), Diamond Business, Nr. 02, S. 64 – 71, 2014 [7] Azarhoushang, B.: „Intermittent grinding<br />

of ceramic matrix composites: Unterbrochenes Schleifen von keramischen Faserverbundwerkstoffen“, Aachen: Shaker, 2011<br />

[8] Klocke, F.; König, W.: Fertigungsverfahren, 4. Aufl., Düsseldorf: VDI Verlag, 2005.<br />

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gesamten Drehprozesses<br />

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optimalen Vibrationsunterdrückung sowie<br />

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Werkzeuge<br />

Selbst konfigurieren<br />

Solid-Wendeschneidplatten aus PcBN und Keramik<br />

Für eine hohe Produktivität in der<br />

spanenden Fertigung von gehärteten<br />

Bauteilen sind eine optimale Bearbeitungsgeschwindigkeit,<br />

hohe Fertigungssicherheit<br />

und Reproduzierbarkeit ausschlaggebend.<br />

Unter einer ganzheitlichen<br />

Betrachtung des Fertigungsprozesses<br />

ist es CeramTec möglich, Schneidstoffe<br />

und Bearbeitungsstrategien an die<br />

Gegebenheiten des Bearbeitungsfalls anzupassen<br />

und Fertigungskosten zu optimieren.<br />

Maßgeschneiderte Produkte im<br />

Bereich der Schneidwerkzeuge können<br />

ab sofort auch ganz einfach digital in wenigen<br />

Schritten mit CeramCreator selbst<br />

konfiguriert werden.<br />

Das Drehen von gehärtetem Stahl hat<br />

sich in vielen Anwendungsgebieten der<br />

Antriebstechnik gegenüber anderen Bearbeitungsverfahren<br />

durchgesetzt. In<br />

Abhängigkeit der vom Kunden geforderten<br />

Qualitätsstandards wie Oberflächengüte,<br />

Form- und Maßgenauigkeit<br />

sowie Bauteilhärte kann das Hartdrehen<br />

das Schleifen substituieren. Mit modernen<br />

Werkzeugen und Schneidstoffen,<br />

wie PcBN und Mischkeramiken, werden<br />

gehärtete Werkstücke daher zunehmend<br />

durch das Hartdrehen in kürzeren<br />

Prozessketten fertig bearbeitet. Dennoch:<br />

Eine Optimierung der Hartdreh-<br />

prozesse auf technischer und wirtschaftlicher<br />

Ebene ist unerlässlich.<br />

Solid-Wendeschneidplatten aus<br />

PcBN und Keramik<br />

Die Basis für die optimale Zerspanung<br />

eines Werkstücks ist das Leistungsvermögen<br />

eines Schneidstoffs. PcBN-<br />

Schneidstoffe punkten in den Bereichen<br />

Warmhärte, Zähigkeit und chemische<br />

Stabilität. In Kombination mit<br />

CeramTec-Schneidplatten wie zum Beispiel<br />

die Solid-Wendeschneidplatten aus<br />

PcBN und Keramik, die auch für Hart-<br />

Weichübergänge geeignet sind, lassen<br />

sich der jeweilige Hartdrehprozess optimal<br />

gestalten und neue Bearbeitungsstrategien<br />

realisieren.<br />

Neue Bearbeitungsstrategien<br />

mit Solid-PcBN-Wendeschneidplatten<br />

Solid-Wendeschneidplatten aus PcBN<br />

verfügen im Vergleich zu eckenbestückten<br />

PcBN-Schneidplatten über eine deutlich<br />

gesteigerte Prozesssicherheit, da<br />

das Ablöten der Schneidecke, das bei<br />

hohen thermischen Belastungen auftritt,<br />

vermieden werden kann. Vor allem<br />

bei Bauteilen mit großen Abmessungen<br />

bzw. Schnittlängen ist dies von Vorteil.<br />

Die nun voll nutzbare Kantenlänge der<br />

Schneidplatte ermöglicht neue Bearbeitungsstrategien<br />

wie „ziehender Schnitt“<br />

bzw. „Brahmen“, womit sich die Anzahl<br />

der benötigten Bearbeitungsschnitte auf<br />

ein Minimum reduzieren lässt. Der „ziehende<br />

Schnitt“ arbeitet mit einem sehr<br />

kleinem Einstellwinkel bei einem größeren<br />

Vorschub. Hierdurch können bei<br />

stabilen Voraussetzungen bis zu 60 Prozent<br />

kürzere Bearbeitungszeiten realisiert<br />

werden. Beim Brahmen mit Stechdrehung<br />

verteilt sich auch die Verschleißbildung<br />

gleichmäßiger über die gesamte<br />

Eingriffskante, womit ein Kolkverschleiß<br />

und somit der Hauptgrund für Mikroausbrüche<br />

vermieden wird. Dies wiederum<br />

wirkt sich positiv auf die Qualität der<br />

Oberflächengüte aus. Die Verwendung<br />

von Solid-PcBN-Wendeschneidplatten<br />

in Kombination mit dem „ziehenden<br />

Schnitt“ führt zu einer flexiblen Gestaltung<br />

der Fertigungsprozesse und einer<br />

deutlichen Steigerung der Produktivität<br />

beim Hartdrehen. Durch die erhöhte Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />

werden Maschinenkapazitäten<br />

freigesetzt, die für<br />

Folgeaufträge genutzt werden können.<br />

Somit erhöht sich die Wirtschaftlichkeit<br />

bei längeren Standzeiten und einer höheren<br />

Prozesssicherheit. Folglich werden<br />

auch die die Fertigungsstückkosten pro<br />

Bauteil verringert.<br />

Einfacher und schneller zum<br />

richtigen Produkt<br />

Neue Bearbeitungsstrategien beim Hartdrehen dank Solid-PcBN- und Keramik-Wendeschneidplatten.<br />

Mit CeramCreator, dem neuen Online-<br />

Konfigurator, stellt CeramTec das Produktportfolio<br />

für Schneidwerkzeuge<br />

komplett online zur Verfügung. Das Angebot<br />

im Konfigurator ist nach Merkmalen<br />

und Spezifikationen strukturiert, sodass<br />

die Suche nach dem richtigen Produkt<br />

und dem passenden Werkstoff einfacher,<br />

intuitiver und schneller ist. Produkt-<br />

und Materialanforderungen, wie<br />

zum Beispiel Schneidstoff, Geometrie,<br />

Oberflächenqualität, Toleranz, Eckradius<br />

und Bearbeitungseigenschaften können<br />

manuell eingegeben werden, um zur individuellen<br />

Schneidplatte zu gelangen.<br />

Weitere Infos: www.ceramtec.de<br />

36 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Einzigartige Kompressionsgeometrie<br />

Der neueste VHM-Fräser aus der<br />

CERATIZIT-Innovationsschmiede macht<br />

Anwender unabhängig. Denn die zum<br />

Patent angemeldete Geometrie des<br />

MonsterMill FRP CR bietet eine Faserkompression<br />

über die gesamte Schneidlänge.<br />

Durch die maximale Ausnutzung<br />

der Schneidkante werden Werkzeugkosten<br />

gesenkt, Programmieraufwende reduziert<br />

und Standwege erhöht. Alles<br />

gute Gründe, um sich dieses Werkzeug<br />

genauer anzusehen. Faserverstärkte<br />

Kunststoffe halten immer mehr Einzug<br />

in die verschiedensten Technologiebereiche<br />

und werden bevorzugt dort eingesetzt,<br />

wo hohe Festigkeit und Steifigkeit<br />

bei gleichzeitig geringem Gewicht<br />

gefordert ist. Herausragende Werkstoffeigenschaften<br />

stellen aber die Hersteller<br />

von Präzisionswerkzeugen vor<br />

großen Herausforderungen. Die Werkzeuge<br />

müssen der hohen Abrasion<br />

standhalten und auch hinsichtlich der<br />

Bauteilqualität optimal performen. Mit<br />

dem neuen MonsterMill FRP CR hat sich<br />

CERATIZIT diesen Herausforderungen<br />

gestellt. Aufgrund seiner Kombination<br />

aus leistungsstarkem Hartmetall und<br />

marktführender Diamantbeschichtung<br />

erfüllt der VHM-Fräser nicht nur die hohen<br />

Anforderungen bei der Bearbeitung<br />

von kohlefaserverstärkten Kunststoffen.<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen Routern<br />

mit festgelegter Kompressionszone erzeugen<br />

die Links- und Rechtsschneiden<br />

auf jedem Schneidelement des FRP CR<br />

eine längenunabhängige Faserkompression,<br />

was Anwendern weitere entscheidende<br />

Vorteile bietet.<br />

Saubere Schnittkanten in alle<br />

Faserrichtungen<br />

Mit gleichmäßigen Links- und Rechtsschneiden<br />

auf jedem Schneidelement<br />

und der damit einhergehenden Faserkompression<br />

über die gesamte Schneidlänge<br />

werden Fasern in jeder Richtung<br />

sauber abgetrennt, ohne dabei das Bauteil<br />

zu beschädigen. Delamination und<br />

Faserüberstände werden somit stark reduziert.<br />

Je nach Bauteildicke und Vorrichtung<br />

kann der FRP CR mehrfach ein-<br />

gesetzt werden, da die Faserkompression<br />

über die gesamte Schneidlänge gegeben<br />

ist. Dem Kunden bietet sich somit<br />

eine Möglichkeit der Kosteneinsparung:<br />

Ein Werkzeug kann je nach Bauteildicke,<br />

-form und Spannvorrichtung<br />

mehrere Male eingesetzt werden. Verglichen<br />

mit dem Einsatz eines marktüblichen<br />

Routers mit einer festgelegten<br />

Kompressionszone wird beim Fräsen<br />

und Besäumen von geformten Bauteilen<br />

mit dem MonsterMill FRP CR keine<br />

Zone am Bauteil ausgerichtet. Das reduziert<br />

den Programmieraufwand erheblich,<br />

spart Zeit und damit auch Kosten.<br />

Die zum Patent angemeldete Geometrie des<br />

MonsterMill FRP CR bietet eine Faserkompression<br />

über die gesamte Schneidlänge.<br />

Erhöhung des Standwegs durch<br />

Pendelbewegung<br />

Je nach Bauteildicke und Form kann der<br />

Standweg des FRP CR signifikant erhöht<br />

werden. Die längenunabhängige<br />

Kompressionszone erlaubt das Oszillieren<br />

des Werkzeugs in Achsrichtung. Dadurch<br />

wird die Staubabfuhr unterstützt<br />

und die Abkühlung der Schneiden begünstigt.<br />

Dies ist ein großer Vorteil gegenüber<br />

marktüblichen Routern mit<br />

festgelegter Kompressionszone.<br />

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for the needs of<br />

mechanical engineering,<br />

automotive, aerospace and<br />

energy industries,<br />

medical technology,<br />

plastics and the furniture industry<br />

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Weitere Infos: www.ceratizit.com<br />

F hpt@harnisch.com


Werkzeuge<br />

Effizienzpaket für Aluminium und ISO N<br />

Mit den Plan-, Eck- beziehungsweise<br />

Bohrnutenfräsern MP060, MP160<br />

und MP260 mit eingelöteten PKD-<br />

Schneiden stellt Walter ein Produktprogramm<br />

zur Bearbeitung von Aluminium,<br />

Al-Si-Legierungen, Magnesium<br />

und Magnesiumlegierungen sowie für<br />

Kunststoffe und Faserverbund-Werkstoffe<br />

vor. Der Planfräser MP060 mit hoher<br />

Zähnezahl (z) 10 – 22 ab Ø 40 mm<br />

dient zum Schruppen und Schlichten<br />

von großen Flächen und flachen Schultern.<br />

Die Eck- und Nutfräser MP160<br />

(z = 3 – 4) und MP260 (z = 2 – 3) mit<br />

Zylinderschaft oder ScrewFit-Aufnahme<br />

und Ø 16 – 40 mm beziehungsweise<br />

4 – 20 mm eignen sich für kleinere<br />

Planflächen, zum Plungen (MP260) und<br />

Vollnuten sowie (beim MP160 begrenzt)<br />

für Ramping-, Bohr- und Aufbohroperationen.<br />

Alle drei Fräser sind mit Innenkühlung<br />

ausgeführt und sowohl mit<br />

Emulsion als auch MMS einsetzbar. Entscheidende<br />

Vorteile besitzen die Fräser<br />

vor allem hinsichtlich Standzeit, erzeugter<br />

Oberflächenqualität und Wirtschaftlichkeit.<br />

Die im Vergleich zu VHM-<br />

Walter PKD-Fräser MP060, MP160 und MP260.<br />

Werkzeugen erheblich höheren Standzeiten<br />

resultieren, neben der Innenkühlung,<br />

vor allem aus der verschleißfesten<br />

Walter-Sorte WDN20 sowie reduzierten<br />

Schnittkräften und einer vibrationsarmen<br />

Mikrogeometrie. Die präzise<br />

Bearbeitung ermöglicht hohe Oberflächengüten.<br />

Die Wirtschaftlichkeit<br />

der Fräser ergibt sich aus sehr hohen<br />

Schnittgeschwindigkeiten und den kürzeren<br />

Bearbeitungszeiten, die daraus resultieren.<br />

Hinzu kommen verhältnismäßig<br />

geringe Schneidstoffkosten, reduzierte<br />

Werkzeugwechsel aufgrund der<br />

höheren Standzeit und die Reconditioning-Fähigkeit<br />

der Fräser (ab Ø 6 mm),<br />

die ebenfalls die Standzeit erhöht. Das<br />

größte Potenzial der Fräser sieht Walter<br />

im allgemeinen Maschinenbau und<br />

in der Automobilindustrie, zum Beispiel<br />

beim Überfräsen kleinerer Flächen von<br />

Alu-Bauteilen, sowie bei ISO N-Bauteilen,<br />

beispielsweise aus Magnesium, in<br />

der Elektronik-Industrie.<br />

Weitere Infos: www.walter-tools.com<br />

Neue Wendeplattenfräser-Plattform für<br />

Fräsbearbeitungen mit hohen Schnitttiefen<br />

WIDIA TM gab die Einführung des<br />

neuen Wendeplattenfräsers M8065HD<br />

für die Fräsbearbeitung mit hohen<br />

Schnitttiefen von Stahl und Gusseisen<br />

bekannt. Ausgestattet mit achtschneidigen<br />

Wendeschneidplatten und extra<br />

großen Spankammern, kann der<br />

M8065HD große Schnitttiefen bei hohen<br />

Spanvolumen erreichen.<br />

„Planfräsen ist ein besonders häufig eingesetztes<br />

Bearbeitungsverfahren. Daher<br />

haben wir für unsere Kunden eine vielseitige<br />

und kostengünstige Lösung entwickelt,<br />

mit der sich bei der Bearbeitung<br />

von Stahl und Guss erhebliche Verbesserungen<br />

in puncto Zeitspanvolumen erzielen<br />

lassen“, erklärt Christine Schneider,<br />

WIDIA Senior Global Portfolio Manager.<br />

„Interessant ist der M8065HD als Komplettlösung<br />

für Kunden aus dem allgemeinen<br />

Maschinenbau, dem Energiesek-<br />

Der neue Wendeplattenfräser M8065HD ermöglicht bei schweren Planfräsbearbeitungen<br />

zuverlässig ein hohes Zerspanungsvolumen.<br />

38 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

tor und der Automobilindustrie, die ihren<br />

Bestand an Werkzeugen zum Planfräsen<br />

reduzieren, gleichzeitig aber ihre Zerspanungsleistung<br />

erhöhen wollen.“ Die<br />

Wendeschneidplatten des Messerkopfes<br />

M8065HD sind 6,35 mm dick, auf einen<br />

Einstellwinkel von 65° ausgelegt, aufgrund<br />

ihrer Geometrie vielseitig einsetzbar<br />

und können in drei verschiedenen<br />

Sorten geliefert werden: WP35CM, WK-<br />

15CM und WU20PM. Die Sorte WP35CM<br />

eignet sich für alle Arten von Stählen. Die<br />

Sorte WK15CM hingegen wurde speziell<br />

für Gusseisenwerkstoffe, hier vor allem für<br />

die Trockenbearbeitung ausgelegt. Daneben<br />

ist aber auch die Nassbearbeitung<br />

möglich. Die Sorte WU20PM schließlich<br />

ist für die Bearbeitung von Stahl, rostfreiem<br />

Stahl und hochwarmfesten Legierungen<br />

gedacht und findet sowohl in der<br />

Trocken- als auch in der Nassbearbeitung<br />

Verwendung. Alle Wendeschneidplatten<br />

sind mit einer 2,37 mm Breitschlichtfase<br />

(Wiper) ausgestattet, um eine hohe<br />

Zuverlässigkeit und eine qualitativ hochwertige<br />

Oberfläche zu gewährleisten.<br />

Aufgrund dieser konstruktiven Besonderheiten<br />

jeder einzelnen Wendeschneidplatte<br />

und dank der acht Schneidkanten<br />

können Kunden den Fräser für mehrere<br />

Bearbeitungen einsetzen und dadurch<br />

Maschinenrüstzeiten sowie Lagerkosten<br />

reduzieren. Der M8065HD ist in neun<br />

Durchmessern in einem Bereich von 50<br />

bis 315 mm und einer universellen Wendeschneidplattengeometrie<br />

erhältlich.<br />

Bestellungen für die M8065HD-Messerköpfe,<br />

die dazu gehörenden Wendeschneidplatten<br />

und andere WIDIA-Zerspanungswerkzeuge<br />

können über die autorisierten<br />

WIDIA-Vertriebspartner aufgegeben<br />

werden.<br />

Seit mehr als 90 Jahren<br />

Die Marke WIDIA für hochwertige<br />

Werkzeuge zur Metallbearbeitung.<br />

Die anspruchsvollen Werkzeugsysteme<br />

zum Fräsen, Drehen, Bohren<br />

und Gewindeschneiden werden von<br />

Kunden auf der ganzen Welt eingesetzt.<br />

Von der Auswahl des passenden<br />

Werkzeugs bis hin zum Support<br />

nach der Lieferung erweist sich<br />

WIDIA als zuverlässiger Geschäftspartner:<br />

Die Produkte sind schnell<br />

verfügbar, zeichnen sich durch eine<br />

gute digitale Konnektivität aus und<br />

können über ein umfassendes Netzwerk<br />

von autorisierten Vertriebspartnern<br />

bestellt werden.<br />

Weitere Infos: www.widia.com<br />

Präzision beim Schleifen ist für uns<br />

mehr als ein Anspruch – es ist unsere<br />

gelebte Mentalität.<br />

Entdecken Sie die innovativen TYROLIT<br />

Schleifwerkzeuge für Anwendungen in der<br />

Automobilindustrie unter www.tyrolit.com<br />

Premium-Schleifwerkzeuge seit 1919<br />

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Werkzeuge<br />

Beste Oberflächengüten und stabile Prozesse<br />

Engineering-Profis entwickeln gemeinsam diamantbeschichtete High-End-Werkzeuge<br />

CFK und GFK, Aluminium- und Titan-Stacks,<br />

Peek, glasfaserverstärktes<br />

Aluminium – wer moderne Werkstoffe<br />

prozesssicher und zugleich schneller,<br />

präziser und mit weniger Bearbeitungsschritten,<br />

also produktiver zerspanen<br />

will, braucht werkstoffoptimierte Werkzeuge<br />

und Prozesse. Die HUFSCHMIED<br />

Zerspanungssysteme GmbH ist dafür<br />

genau der richtige Partner. Präzisionswerkzeuge<br />

für neue Werkstoffe sind die<br />

Spezialität des Familienunternehmens<br />

aus Bobingen. Kompromisslose Qualitätsansprüche<br />

sind hier bei jedem Detail<br />

Pflicht. Mit der abgestimmten Diamant-Beschichtung<br />

DIP ® – beispielsweise<br />

für die CFK-Bearbeitung – setzt<br />

HUFSCHMIED deswegen auf das Knowhow<br />

von CemeCon, dem weltweiten<br />

Technologieführer in der Diamant-Beschichtungstechnologie.<br />

„Standardwerkzeuge und -prozesse haben<br />

enge Grenzen – gerade, wenn es<br />

um die Zerspanung von Hightech-Materialien<br />

geht. Deswegen entwickeln wir<br />

für Anwender angepasste High-End-Lösungen<br />

für die spanende Bearbeitung.<br />

Um hierbei an allen Stellschrauben drehen<br />

zu können, haben wir ein eigenes<br />

Kompetenzzentrum geschaffen: unser<br />

Engineering-Center in Bobingen. Neben<br />

hochwertigen Engineering Tools<br />

und Messgeräten haben unsere erfahrenen<br />

Spezialisten dort die Möglichkeit,<br />

auf zahlreichen Werkzeugmaschinen<br />

die wichtigen Parameter der relevanten<br />

Prozesse nachzubilden, zu analysieren<br />

und schließlich zu optimieren.<br />

Das macht den Unterschied am Span<br />

und sorgt für kürzere Zykluszeiten, hohe<br />

Prozesssicherheit, bessere Bearbeitungsergebnisse<br />

und niedrigere Fertigungskosten“,<br />

beschreibt Dr. Javier Fuentes,<br />

stellvertretender Entwicklungsleiter bei<br />

HUFSCHMIED, die Arbeit der Werkzeugexperten.<br />

Experten für prozessoptimierende<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

Die 1991 gegründete HUFSCHMIED<br />

Zerspanungssysteme GmbH hat sich<br />

schon frühzeitig auf die spanende Bearbeitung<br />

von Kunststoffen, Glasfaserwerkstoffen<br />

und Carbonfasern spezialisiert<br />

und zählt heute in Europa zu den<br />

führenden Herstellern von Zerspanungswerkzeugen<br />

für neue Werkstoffe. Produziert<br />

werden die abgestimmten Werkzeuge<br />

mit modernsten Fertigungsmethoden<br />

in Deutschland selbst. Hochpräzise<br />

3-D-Messmaschinen der neuesten<br />

Generation sichern die hohe Qualität.<br />

Im kontinuierlichen Dialog mit Hochschulen,<br />

Maschinenbauern und Anwendern<br />

treibt das Familienunternehmen<br />

aus Bobingen die Entwicklung prozessoptimierender<br />

Werkzeuge weiter voran.<br />

Bei der Entwicklung und Herstellung der<br />

individuell angepassten Werkzeuge ist<br />

hohe Qualität immer Pflicht. Daneben<br />

ist gerade bei speziellen Projekten beispielsweise<br />

für die Automobilindustrie<br />

oder die Medizintechnik die Rückverfolgung<br />

der Produktionskette ein wichtiger<br />

Faktor in der Fertigung. Dazu Dr. Javier<br />

Fuentes: „Hier setzen wir verstärkt auch<br />

digitale Zwillinge unserer Werkzeuge<br />

ein, bei denen zum Beispiel Prüfzeugnisse<br />

und die Historie des Werkzeuges<br />

dokumentiert werden. Das vereinfacht<br />

nicht nur die Verwaltung der Werkzeuge,<br />

sondern eröffnet neue Möglichkeiten<br />

im Prozess-Monitoring: So können<br />

wir Performance und Lebensdauer<br />

der Werkzeuge sowie die Prozesssicherheit<br />

überwachen und weiter verbessern.“<br />

Abgestimmte Diamant-<br />

Beschichtungen für herausragende<br />

Ergebnisse<br />

Diamantbeschichtete Werkzeuge kommen in vielen Anwendungen zum Einsatz: im<br />

Werkzeug- und Formenbau zur Graphitbearbeitung, beim Zerspanen von faserverstärkten<br />

Kunststoffen (Foto) oder Aluminium. Maßgeschneiderte Lösungen bringen hier klare<br />

Wettbewerbsvorteile.<br />

Mit der E-Mobilität und dem damit verbundenen<br />

Leichtbau von Fahrzeugkomponenten<br />

wird in der Automobilindustrie<br />

die Bearbeitung von CFK und GFK<br />

immer wichtiger. Hier stellt sich häufig<br />

die Frage, was besser ist – PKD-bestückte<br />

oder diamantbeschichtete Werkzeuge.<br />

Diamantbeschichtungen haben<br />

einige Vorteile gegenüber PKD,<br />

weiß Dr. Michael Woda, Technologie-<br />

Entwicklung bei CemeCon: „Mit Diamantbeschichtungen<br />

lassen sich komplexere<br />

Geometrien und damit deutlich<br />

vielfältigere Bearbeitungslösungen<br />

als mit PKD umsetzen. Neben gedrallten<br />

Schneiden, die mit PKD nur bedingt<br />

machbar sind, ermöglichen Diamantbeschichtungen<br />

zum Beispiel auch komplexe<br />

Spanbrecher, Kompressions- oder<br />

Schruppschneiden sowie Mehrschneidigkeit.<br />

Auch erlauben diamantbe-<br />

40 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

schichtete Werkzeuge höhere Vorschubgeschwindigkeiten<br />

und Drehzahlen. Ein<br />

weiteres Plus: Die Kosten für PKD sind<br />

in der Regel um ein Vielfaches höher als<br />

für Diamantbeschichtungen.“<br />

Dabei kommt der Kombination aus Geometrie,<br />

Substrat und Beschichtung eine<br />

besondere Rolle zu. Hier ist individuelle<br />

Abstimmung gefragt. „Auch bei Ceme-<br />

Con ist wie bei uns der Engineering-Prozess<br />

zentraler Bestandteil bei der Entwicklung<br />

maßgeschneiderter Lösungen<br />

für spezielle Anwendungen. Unsere Diamantbeschichtung<br />

DIP ® ist das Ergebnis<br />

unserer erfolgreichen Zusammenarbeit:<br />

Sie erlaubt uns eine individuelle<br />

Abstimmung zwischen Werkzeug<br />

und Beschichtung und sorgt so für beste<br />

Oberflächengüten“, freut sich Dr.<br />

Javier Fuentes. Die nanokristalline und<br />

glatte Oberflächenstruktur verhindert<br />

Staubanhaftungen und sorgt für hohe<br />

Standzeiten. Dabei sind die Fräser auch<br />

optimal gegen chemische Einflüsse<br />

und vor aggressiven Mechanismen geschützt,<br />

die bei abrasiven und inhomogenen<br />

Werkstoffen wie dem CFK entstehen<br />

können.<br />

Erfolgreich im Einsatz<br />

Auch für die Elbe Flugzeugwerke GmbH<br />

(EFW), Experte für die Entwicklung und<br />

Herstellung von Leichtbaukomponenten<br />

für die Luftfahrt und Partner von<br />

Präzisionswerkzeuge von HUFSCHMIED sorgen für herausragende Ergebnisse bei der<br />

Zerspanung von Hightech-Materialien wie faserverstärkten Kunststoffen. Ein entscheidender<br />

Faktor dafür ist die zusammen mit CemeCon entwickelte Diamantbeschichtung<br />

DIP ® .<br />

Airbus, hat HUFSCHMIED abgestimmte<br />

Werkzeuge für die Bearbeitung von faserverstärkten<br />

Kunststoffen (FVK) entwickelt,<br />

die sich in der Praxis schon vielfach<br />

bewährt haben: „Mit Werkzeugen<br />

von HUFSCHMIED konnten wir bei der<br />

Bearbeitung von verstärkten CFK-Fußbodenträgern<br />

für den Airbus A350 den<br />

Zerspanungsprozess wesentlich verbessern.<br />

Im Hinblick auf unbedingtes Vermeiden<br />

von Delamination, gut vorhersehbares<br />

Werkzeugverhalten und sanftere<br />

Bearbeitung sind HUFSCHMIED-<br />

Werkzeuge in diesem speziellen Prozess<br />

für uns die erste Wahl.“ Grund genug<br />

für EFW, den Werkzeughersteller für alle<br />

Anwendungen, in denen Grenzen des<br />

bisher Möglichen erreicht werden, als<br />

Entwicklungspartner und Werkzeuglieferanten<br />

weiterzuempfehlen.<br />

Weitere Infos: www.cemecon.de; www.hufschmied-tools.com<br />

Standfest in NE-Metallen<br />

Für Kapp- und Gehrungsschnitte<br />

in Nichteisenmetallen (NE) gibt es<br />

einen neuen Favoriten: das Sägeblatt<br />

HW TR-F-K von LEUCO. Es erreicht außerordentliche<br />

Standzeiten bei einwandfreier<br />

Qualität. Für die Serienproduktion<br />

von Aluprofilen ermöglicht es<br />

Einsparungen bei den Werkzeugkosten.<br />

Das neue Sägeblatt ist eine sehr<br />

gute Wahl für Unternehmen, die Aluprofile<br />

oder Teile aus anderen NE-Metallen<br />

in großem Umfang herstellen. Es<br />

gehört zur Topline-Familie von LEUCO,<br />

die Werkzeuge des höchsten Qualitätsniveaus<br />

dieses Herstellers umfasst. Herausragende<br />

Merkmale dieses Sägeblatts<br />

sind die sehr langen Standwege<br />

der Hartmetallschneiden in Kombination<br />

mit absolut grat- und riefenfreier<br />

Kantenqualität. Das führt zu günstigen<br />

Werkzeugkosten, da das Sägeblatt vergleichsweise<br />

selten zu wechseln ist.<br />

Das Sägeblatt HW TR-F-K ist nutzbar<br />

auf Kapp- und Gehrungskreissägen sowie<br />

Tischkreissägen. Es trennt NE-Metalle<br />

wie Aluminium, Kupfer und Magnesium.<br />

Die Wandstärken können bis 5 mm<br />

betragen. Besonders effizient arbeitet<br />

das Sägeblatt bei Wandstärken von<br />

2 bis 3 mm. Der typische Anwendungsfall<br />

für dieses Sägeblatt ist das Trennen<br />

von Aluprofilen. Solche Profile verarbeiten<br />

Fenster- und Fassadenbauer sowie<br />

Maschinen- und Anlagenbauer in hohen<br />

Stückzahlen. Auch Hersteller von Fördertechnik,<br />

Lineartechnik, Fahrzeuganhängern<br />

und Messebauten verwenden<br />

solche Profile für ihre Konstruktionen.<br />

Das HW TR-F-K ist lieferbar mit Durchmessern<br />

von 350 bis 600 mm. Mit der<br />

LEUCO easyFix-Bohrung lässt es sich<br />

sehr einfach auf der Welle von Kreissägen<br />

positionieren.<br />

Weitere Infos: www.leuco.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 41


Bearbeitungsverfahren<br />

Als Spezialist für definierte Entgratung gefragt<br />

Das innovative „Back-Burr Cutter &<br />

Path Entgratsystem“ überzeugt auch<br />

bei schwierigsten Voraussetzungen. Um<br />

die Herstellung eines Automobilbauteils<br />

serienreif zu gestalten, sollten zwei<br />

schwer zugängliche Innenkonturen entgratet<br />

werden. Die zunächst noch manuell<br />

durchgeführte Entgratung musste<br />

deshalb komplett maschinell erfolgen.<br />

Als Partner für Entgratlösungen für die<br />

Ohm & Häner Metallwerke, die als Hersteller<br />

und Komplettdienstleister für Aluminiumgussteile<br />

auch die Automobilindustrie<br />

mit hochspeziellen Teilen beliefert,<br />

konnte KEMPF die Entgratung des<br />

entsprechenden Bauteils so ausrichten,<br />

dass diese zukünftig komplett gratfrei<br />

vom Band laufen. Der gesamte Zeiteinsatz<br />

der Komplettbearbeitung konnte<br />

dadurch signifikant gesenkt und die<br />

Qualität sowie die Standzeit gleichzeitig<br />

verbessert werden.<br />

Als Spezialist für NE-Gussteile ist das<br />

Familienunternehmen Ohm & Häner<br />

Metallwerk GmbH & Co. KG aus dem<br />

beschaulichen Olpe im Sauerland seit<br />

der Gründung im Jahre 1961 ein weltweit<br />

gefragter Dienstleister und Lieferant<br />

für die Medizintechnik, Bahntechnik,<br />

Baumaschinen und zu etwa 30 Prozent<br />

für den Automobil-Sektor. Was damals<br />

mit dem Bau der ersten Werkshalle<br />

und dem ersten Aluminium-Schmelzofen<br />

in Eigenleistung begann, hat sich<br />

über die Jahrzehnte hinweg zu einem<br />

Unternehmen mit mittlerweile 580 Mitarbeitern<br />

entwickelt, das heute als Spezialist<br />

für kleine und mittlere Serien fungiert.<br />

Gefertigt wird ab Stückzahl 1 bis<br />

durchschnittlich 40.000 Stück Jahresbedarf<br />

im Bereich der Aluminium-Komplettfertigung.<br />

Die Strukturen des Unternehmens<br />

bieten so viel Flexibilität,<br />

dass pro Jahr bis zu 400 Neuteile entwickelt<br />

und produziert werden, darunter<br />

viele Prototypen und Kleinstserien,<br />

beispielsweise auch für hochmotorisierte<br />

Sportautos, die in überschaubaren<br />

Stückzahlen hergestellt werden.<br />

Im Grunde eine unmögliche Entgratung mit herkömmlichen, sich rotierenden Entgratwerkzeugen.<br />

Nur im Zusammenspiel von Entgratfräser und CNC-Programm lässt sich<br />

eine solche asymmetrische Kontur entgraten. Häufig bieten dabei Aluminiumgussteile<br />

nicht die nötigen Toleranzen, um eine definierte Entgratung mit dem „Back-Burr<br />

Cutter & Path Entgratsystem“ replizierbar durchzuführen. In diesem Fall war der Kunde<br />

begeistert und kein anderes Entgratwerkzeug konnte die gewünschte Entgratung dieser<br />

innenliegenden Bohrungsüberschneidung in der vorausgesetzten Qualität innerhalb des<br />

Bearbeitungsprozesses durchführen.<br />

Vor allem Bauteile, die in diesem Bereich<br />

zum Einsatz kommen, müssen<br />

sehr hohe Qualitätsstandards vorweisen<br />

und diese auch über den kompletten<br />

Produktionszyklus einhalten. Da eine<br />

Leichtbauweise für solche Fahrzeuge<br />

bzw. auch für die zukünftige E-Mobilität<br />

obligatorisch ist, ist natürlich auch<br />

der Werkstoff Aluminium gefragt, der<br />

von den Spezialisten von Ohm & Häner<br />

in die gewünschte Form gebracht wird.<br />

Komplette 3-D-Simulationen des Gießprozesses,<br />

eigene Spannvorrichtungen<br />

und eine eigene Abteilung für die Optimierung<br />

und Konstruktion sind Voraussetzungen,<br />

die geschaffen wurden,<br />

um diese Standards zu garantieren.<br />

Für ein komplexes Automobilbauteil<br />

aus Aluminium-Guss, das in einer<br />

mittelgroßen Serie von etwa 400.000<br />

Stück über sieben Jahre hinweg produziert<br />

werden soll, fehlte für die endgültige<br />

Freigabe zunächst die geforderte<br />

definierte Entgratung von zwei innenliegenden<br />

Querbohrungen, die eine asymmetrische<br />

Kontur aufweisen. Außerdem<br />

sollte, aufgrund der vergleichsweise hohen<br />

Stückzahl, die komplette Bearbeitung,<br />

also auch die Entgratung, vollautomatisch<br />

direkt in der Maschine erfolgen.<br />

Trotz einer Vielzahl von Tests mit<br />

unterschiedlichen Werkzeugen auf dem<br />

Markt konnten keine den Anforderungen<br />

entsprechende Entgratergebnisse<br />

erzielt werden.<br />

„Back-Burr Cutter & Path Entgratsystem“<br />

als einzige Lösung<br />

Erst nach Kontaktaufnahme zum Außendienstmitarbeiter<br />

Max Staab des<br />

Entgratspezialisten KEMPF GmbH aus<br />

Reichenbach-Fils konnte tatsächlich eine<br />

geeignete Lösung gefunden werden.<br />

Durch den Einsatz des „Back-Burr<br />

Cutter & Path Entgratsystems“, welches<br />

aus einem spiralisierten und hochwarmfesten<br />

Kugelfräser und einem speziell für<br />

die Anwendung generierten NC-Datensatz<br />

besteht, lassen sich Bohrungsüberschneidungen,<br />

Gewindeausgänge und<br />

nahezu beliebig komplexe Konturen<br />

definiert und über eine lange Bearbeitungsdauer<br />

replizierbar entgraten.<br />

Gerade dann, wenn Bauteile kosteneffizient,<br />

vollautomatisiert und ohne manuelle<br />

Nachbearbeitung vom Band laufen<br />

sollen, ist das „Back-Burr Cutter & Path<br />

Entgratsystem“ die erste Wahl. Denn<br />

im Gegensatz zu den oft eingesetzten<br />

Entgratwerkzeugen, die eine lineare<br />

Bewegung in Bezug auf die Querbohrung<br />

ausführen und dabei rotieren,<br />

nutzt das Entgratsystem eine effektivere<br />

Variante – nämlich das konturparallele<br />

Entgraten entlang der zu bearbeitenden<br />

Kante bzw. Kontur. So sind für verschiedene<br />

Bohrungsdurchmesser nicht zwingend<br />

andere Werkzeugdurchmesser<br />

und dadurch einhergehende, zeitintensive<br />

Werkzeugwechsel notwendig, denn<br />

mit einem Kugelfräser lassen sich im<br />

Idealfall mehrere Bohrungsdurchmesser<br />

bereits ab 0,9 mm bearbeiten. Durch<br />

die individuelle Erstellung des Datensatzes,<br />

fährt der Fräser hochpräzise die<br />

42 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Kontur des zu entgratenden Bauteils<br />

ab und entfernt somit sicher und rückstandslos<br />

entstandene Grate, auch auf<br />

der Rückseite von Bohrungen. Dabei ist<br />

es prinzipiell unerheblich, wie groß der<br />

Grat der Vorbearbeitung ist und welche<br />

Konturform entgratet werden soll.<br />

Alle Erwartungen übertroffen<br />

Ein Novum und ein Alleinstellungsmerkmal<br />

des „Back-Burr Cutter & Path Entgratsystems“<br />

liegt dabei im NC-Datensatz,<br />

der standardmäßig während der<br />

Bearbeitung gleichzeitig den Fräser-<br />

Schnittpunkt zum Bauteil verlagert, sodass<br />

einem punktuellen Verschleiß vorgebeugt<br />

und eine immense Standzeiterhöhung<br />

erreicht wird.<br />

Auch bei Ohm & Häner konnte das Entgratsystem<br />

gänzlich überzeugen und<br />

übertraf mit den Leistungen jegliche Erwartungshaltung.<br />

Die gewünschten Bearbeitungen<br />

konnten prozesssicher und<br />

mit gleichbleibender Qualität über viele<br />

tausend Bauteile hinweg bewerkstelligt<br />

und die Gesamtzeit der Bauteilbearbeitung<br />

signifikant verbessert werden.<br />

Die Gesamtlaufzeit stieg zwar geringfügig<br />

an, wurde jedoch durch den Wegfall<br />

sämtlicher manueller Tätigkeiten (z. B.<br />

zur Entgratung und zur Prüfung) kompensiert.<br />

Aufgrund der technischen Entgratlösung<br />

konnte der gesamte lösbare<br />

Grat ohne zeitintensive Zwischenschritte<br />

in der Maschine entfernt werden, was<br />

einen immensen Kostenvorteil einherbrachte.<br />

Der technische Außendienst von KEMPF: Max Staab, Winfried<br />

Schulte und Raimund Hütte von Ohm & Häner, die in der<br />

Prototypenentwicklung auch viele Bauteile für die Automobilindustrie<br />

entwickeln. Nach mehreren Versuchen mit<br />

Werkzeugen von Mitbewerbern konnte letzten Endes nur<br />

das von KEMPF gelieferte Entgratsystem überzeugen.<br />

Für das Bauteil (links im Bild) kommt von KEMPF nicht nur das „Back-Burr Cutter &<br />

Path Entgratsystem“ (Kugelfräser links) zum Einsatz. Für weitere Entgratbearbeitungen<br />

am Flansch des Bauteils wird ein federgelagerter Fräser verwendet (mittleres Werkzeug).<br />

Ebenso wurde von KEMPF nach Begutachtung des Bearbeitungsprozesses kurzfristig ein<br />

PKD-Glockenwerkzeug entwickelt (rechts), welches gratarm arbeitet und somit keine weitere<br />

Nachbearbeitung notwendig ist.<br />

KEMPF mit Alleinstellungsmerkmal<br />

Der Entgratspezialist KEMPF beweist<br />

nicht nur mit diesem innovativen System,<br />

dass es fast keine Entgrataufgaben<br />

gibt, die nicht direkt an der Maschine<br />

durchgeführt werden können. Weitere<br />

Entgratungen mit Werkzeugen von<br />

KEMPF wurden schließlich auch am Anbauflansch<br />

des Bauteils durchgeführt<br />

und mit Hilfe eines federgelagerten Entgratfräsers<br />

ebenfalls prozesssicher und<br />

schnell durchgeführt. Zusätzlich zu den<br />

eingesetzten Entgratwerkzeugen überzeugte<br />

zudem ein von KEMPF ausgelegtes<br />

PKD-Glockenwerkzeug,<br />

das zur Bearbeitung<br />

des Einfüllstutzens<br />

mehrere Arbeitsgänge<br />

zusammenfasst.<br />

Das kurzfristig<br />

von Ohm & Häner georderte<br />

Werkzeug wurde<br />

von KEMPF innerhalb<br />

kürzester Zeit konzipiert<br />

und geliefert, sodass<br />

der geplante Produktionsstart<br />

eingehalten<br />

und dem Kunden,<br />

auch durch die gratminimale<br />

Bearbeitung des<br />

Werkzeugs, unnötiger<br />

Zeit- und Kostendruck<br />

erspart werden konnte.<br />

Gratfrei direkt von der Maschine<br />

Seit dem Einsatz der Werkzeuglösungen,<br />

vor allem im Bereich des Entgratens,<br />

kann das Bauteil bei Ohm & Häner<br />

ohne jegliche Handarbeit und somit<br />

in gleichbleibender Qualität hergestellt<br />

werden. Dies sorgt in erster Linie<br />

nicht nur für weniger Kosten und<br />

eine schnellere Durchlaufzeit, sondern<br />

auch für weniger Reklamationen.<br />

KEMPF als Lieferant dieser Werkzeuge,<br />

greift dabei auf die jahrzehntelange Erfahrung<br />

in diesem Bereich und ein entsprechend<br />

großes Sortiment an Werkzeuglösungen<br />

zurück. Das Bearbeitungsspektrum<br />

ist vielfältig, doch die<br />

Werkzeuge sind es auch. Denn abseits<br />

der zum Großteil „einfachen“ Anwendungen<br />

gibt es dennoch immer wieder<br />

Anfragen von Kunden, die aufgrund<br />

von fast nicht zugänglichen Bohrungsüberschneidungen<br />

oder komplexen<br />

Konturen auf kein Standardwerkzeug<br />

zurückgreifen können oder die bisherigen<br />

Werkzeuglösungen einfach kein<br />

prozesssicheres, definiertes und vor<br />

allem sekundärgratfreies Ergebnis liefern.<br />

KEMPF stellte sich hierbei auch bei<br />

Ohm & Häner als kompetenter Lösungsfinder<br />

abseits des Standardportfolios<br />

vieler Mitbewerber heraus und verhalf<br />

dem Kunden, trotz schwieriger Voraussetzungen,<br />

zum gratfreien Bauteil direkt<br />

von der Maschine.<br />

Weitere Infos: www.kempf-tools.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 43


Bearbeitungsverfahren<br />

Bearbeiten mit dem Roboter<br />

Mehr Effizienz durch automatisiertes Entgraten<br />

Scharfe Kanten, Unebenheiten oder<br />

Überstände müssen in der spanenden<br />

Bearbeitung und bei Gießverfahren zuverlässig<br />

entfernt werden, um ein sauberes<br />

Endprodukt zu erzielen. Die erforderliche<br />

Feinfühligkeit konnte bisher<br />

meist nur die manuelle Bearbeitung bieten.<br />

Mit automatisierten Verfahren können<br />

Anwender den Entgratprozess nun<br />

auf ein neues Level heben: Der Kompetenzführer<br />

für Greifsysteme und Spanntechnik<br />

SCHUNK hat sein Portfolio um<br />

Werkzeuge für die robotergestützte Bearbeitung<br />

erweitert.<br />

In der verarbeitenden Industrie wird das<br />

Entgraten meist als zusätzlicher Arbeitsschritt<br />

mit entsprechend erhöhtem Logistik-<br />

und Personalaufwand ausgeführt.<br />

Gleichzeitig werden aber bereits<br />

viele Roboteranlagen zur Be- und Entladung<br />

von Werkzeugmaschinen eingesetzt.<br />

Die neuen SCHUNK-Produkte setzen<br />

genau dort an. Denn mit Hilfe der<br />

neuen SCHUNK-Werkzeuge kann der<br />

Roboter künftig nicht nur für das Beund<br />

Entladen, sondern auch für das automatisierte<br />

Entgraten genutzt werden.<br />

Das Entgraten der Werkstücke kann zeitgleich<br />

zur Bearbeitung des nächsten<br />

Werkstücks durchgeführt werden, sodass<br />

ein zusätzlicher Arbeitsschritt eingespart<br />

wird. Das parallele Entgraten<br />

verringert damit die Durchlaufzeit der<br />

Bauteile, senkt die Stückkosten und lastet<br />

bereits vorhandene Be- und Entladungs-Roboter<br />

besser aus. Die Wiederholgenauigkeit<br />

des Roboters garantiert<br />

zudem durchweg reproduzierbare Ergebnisse.<br />

Durch den Wegfall schmutziger,<br />

monotoner Tätigkeiten ist auch ein<br />

Mehr an Sicherheit und Ergonomie für<br />

die Belegschaft gegeben. Mit den neuen<br />

SCHUNK-Werkzeugen können Anwender<br />

diese Vorteile profitabel nutzen.<br />

SCHUNK hat mit CRT, RCV und CDB<br />

gleich drei Einheiten für unterschiedliche<br />

Entgrataufgaben entwickelt und bietet<br />

somit für jeden Anwendungsfall das optimale<br />

Werkzeug. Die pneumatisch angetriebene<br />

Feile CRT bietet sich speziell<br />

für schmale und enge Werkzeuggeome-<br />

trien an. Selbst an schwer zugänglichen<br />

Stellen wie Schlitzen, Ecken und Nuten<br />

lassen sich überflüssige Kanten präzise<br />

und rückstandsfrei säubern. Der Ausgleichswinkel<br />

von +/– 1,8 mm gleicht<br />

Lageungenauigkeiten, Werkstücktoleranzen<br />

und Toleranzen des Roboters zuverlässig<br />

aus. Weil die Feile mit handelsüblichen<br />

Feilenblättern bestückt werden<br />

kann, lässt sich vorhandenes Material<br />

weiterverwenden und der Umstieg auf<br />

das automatisierte Verfahren erfolgt völlig<br />

unkompliziert.<br />

Die pneumatische Entgratspindel RCV<br />

ist das derzeit robusteste Produkt am<br />

Markt, das seine Fähigkeiten vor allem<br />

beim Säubern von Roh- und Frästeilen<br />

beweist. Da unterschiedliche rotierende<br />

Werkzeuge verwendet werden können,<br />

lässt sich die RCV flexibel für verschiedene<br />

Entgrataufgaben nutzen. Dank der<br />

Zur Automatisierung von Entgrataufgaben<br />

bietet SCHUNK nun Werkzeuge für jeden<br />

Anwendungsfall an. Das Ergebnis: perfekte<br />

Entgratergebnisse bei mehr Effizienz,<br />

geringeren Kosten und ergonomischeren<br />

Arbeitsplätzen.<br />

Robustheit und hohen Qualität der RCV<br />

können konstant gute Bearbeitungsergebnisse<br />

erzielt werden. Mit hohem<br />

Drehmoment und kurzer Nachlaufzeit<br />

verkürzt der Lamellenmotor die Bearbeitungszeit<br />

und stellt somit einen höheren<br />

Output sicher. Der Wechsel vom manuellen<br />

zum automatisierten Verfahren<br />

fällt auch mit der Einheit CDB besonders<br />

leicht. Erstmals ist hier der Einsatz bewährter,<br />

handgeführter Entgratklingen<br />

möglich, zusätzliche Investitionen in<br />

neue Materialien sind nicht erforderlich.<br />

Durch die einheitliche Werkzeugaufnahme<br />

und den optional auch automatisierbaren<br />

Klingenwechsel fällt die Rüstzeit<br />

erfreulich kurz aus. Selbst bei Kleinserien<br />

kann somit wirtschaftlich gearbeitet<br />

werden. Die Einheit ist in axialer und<br />

radialer Richtung regelbar nachgiebig<br />

und eignet sich zum Entgraten diverser<br />

Werkstücke. Materialien wie Kunststoff,<br />

Aluminium, Stahl oder Messing etc. lassen<br />

sich ebenso problemlos bearbeiten<br />

wie unterschiedliche Geometrien.<br />

Alle genannten Produkte sind kardanisch<br />

gelagert. Durch Beaufschlagung<br />

mit pneumatischem Druck lässt sich die<br />

Nachgiebigkeit der Werkzeuge regeln.<br />

Damit ist eine variable Ausgleichsfunktion<br />

gewährleistet, die den Programmieraufwand<br />

für den Roboter spürbar<br />

reduziert. Die Inbetriebnahme erfolgt<br />

damit rasch und unkompliziert. Mit der<br />

optionalen Fixierung der Y-Achse können<br />

Anwender zwischen pendelndem<br />

und radialem Ausgleich wechseln. Diese<br />

Flexibilität ermöglicht ein effizientes<br />

Bearbeiten selbst bei unterschiedlichen<br />

Werkstückgeometrien. Mit weniger Ausschuss,<br />

deutlich reduzierten Ausfallzeiten<br />

und einem geringen Ersatzteilbedarf<br />

macht sich das automatisierte Verfahren<br />

schließlich auch in puncto Kosteneinsparung<br />

positiv bemerkbar. Mit<br />

den neuen Entgratwerkzeugen ergänzt<br />

SCHUNK sein End-of-Arm-Portfolio um<br />

weitere Bausteine. Anwender werden<br />

zudem bei der optimalen Prozessauslegung<br />

unterstützt: Im neuen SCHUNK-<br />

CoLab können Kunden ihre Anwendungen<br />

vorab testen lassen.<br />

Weitere Infos: www.schunk.com<br />

44 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Der neue Leistungsstandard<br />

GearSkiving mit prozesssicherer Simulation<br />

Für das Wälzschälen liefert der Verzahnungsspezialist<br />

LMT Fette leistungsstarke<br />

und prozesssichere Werkzeuge,<br />

die dank ihrer besonderen Kombination<br />

aus exzellenter Schneidkantenpräparation<br />

und individueller Prozesssimulation<br />

Höchstleistungen bei der Fertigung von<br />

Innen- und Außenverzahnungen garantieren.<br />

Beim Wälzschälen (engl. Gear Skiving)<br />

steht das Werkzeug schräg zur Achse<br />

des zu bearbeitenden Werkstücks.<br />

Durch diesen sogenannten Achskreuzwinkel<br />

in Verbindung mit einer synchronen<br />

Bewegung zwischen Werkzeugund<br />

Werkstückachse sowie einem axialen<br />

Vorschub wird die Verzahnung ausgebildet.<br />

Es ist ein sehr präzises und<br />

schnelles Verfahren, stellt aber hohe Anforderungen<br />

an die eingesetzten Werkzeuge.<br />

Sind diese nicht optimal ausgelegt,<br />

kommt es verfahrensbedingt sehr<br />

schnell zum Verschleiß. Als führender<br />

Spezialist für Verzahnungswerkzeuge<br />

treibt LMT Fette jetzt die Entwicklung<br />

leistungsstarker Lösungen voran. Eine<br />

eigens entwickelte Simulationssoftware<br />

unterstützt dabei den Weg von der Kundenzeichnung<br />

bis zum sicheren und erfolgreichen<br />

Werkzeugeinsatz.<br />

Simulation schafft Sicherheit<br />

Die verfahrenstypischen komplexen<br />

Mehrschnittstrategien führen häufig zu<br />

einem aufwändigen Weg bis zum finalen<br />

Gutteil. Die Software erlaubt bereits<br />

in der Designphase eine detaillierte Beurteilung<br />

der relevanten Prozesskennwerte<br />

unter Berücksichtigung der jeweiligen<br />

Kundenanforderungen. So können<br />

alle Schwierigkeiten im Vorfeld beseitigt<br />

und schon im Simulationsprozess das<br />

ideale Werkzeug entwickelt und kreiert<br />

werden. Das schafft Sicherheit, sowohl<br />

für den Werkzeughersteller als auch für<br />

den Kunden, und führt zu leistungsfähigeren<br />

Werkzeug- und Prozesslayouts.<br />

Das Wälzschälen erfordert besonders<br />

haltbare und gleichzeitig leistungsfähige<br />

Schneiden, denn die kontinuier-<br />

Die Wälzschälräder von LMT Fette setzen Maßstäbe hinsichtlich Bearbeitungszeit,<br />

Fertigungskosten, Bauteilqualität, Werkzeugstandzeit und Prozesssicherheit.<br />

lich wechselnden Eingriffsbedingungen<br />

führen zu sehr hohen Belastungen an<br />

der Werkzeugschneide. LMT Fette setzt<br />

daher beim Wälzschälen auf ein innovatives<br />

Verfahren für die Schneidkantenpräparation.<br />

Eine gezielte Verrundung<br />

sorgt für eine höhere Schnittfreudigkeit<br />

und wirkt sich zudem positiv<br />

auf das Verschleißverhalten und damit<br />

die Standzeit aus. In Kombination mit<br />

einer speziell ausgelegten Schneidengeometrie,<br />

einer schützenden Hartstoffbeschichtung<br />

sowie einem Substrat aus<br />

pulvermetallurgischem Stahl setzen die<br />

maßgeschneiderten Werkzeuglösungen<br />

Maßstäbe hinsichtlich Effizienz und Bearbeitungssicherheit.<br />

Neue Leistungsstandards beim<br />

Wälzschälen<br />

Mit seiner Performancestärke und Anwendungsbreite<br />

bietet das Wälzschälen<br />

großes Potenzial für die Fertigung<br />

von Innen- sowie Außenverzahnungen<br />

und ist herkömmlichen Fertigungsverfahren<br />

in vielen Fällen klar überlegen. So<br />

ermöglicht es schnellere Bearbeitungszeiten<br />

als das Wälzstoßen, bietet breitere<br />

Einsatzmöglichkeiten als das Wälzfräsen<br />

und ist dank geringerer Werkzeugkosten<br />

sowie dem Wegfall von Son-<br />

dermaschinen auch gegenüber dem<br />

Räumen im Vorteil. LMT Fette fertigt alle<br />

Wälzschälräder im Closed-Loop-Verfahren<br />

(Schleifprozess, Messung, Berechnung<br />

der Korrekturwerte). Das Ergebnis<br />

ist ein hochpräzises Schneidrad, das<br />

passgenau auf den kundenspezifischen<br />

Prozess abgestimmt ist und höchste Anforderungen<br />

an Qualität, Wirtschaftlichkeit<br />

und Prozesssicherheit erfüllt.<br />

LMT Tools ist einer der renommiertesten<br />

Spezialisten für die Entwicklung<br />

und Produktion von Präzisionswerkzeugen.<br />

Das Unternehmen<br />

sorgt mit seinem leidenschaftlichen<br />

Einsatz für Präzision dafür, dass seine<br />

Kunden in der Industrie an der entscheidenden<br />

Schnittstelle zwischen<br />

Maschine und Werkstück überlegene<br />

Qualität zum Einsatz bringen.<br />

Und damit ihrerseits exzellente, im<br />

Markt erfolgreiche Produkte anbieten<br />

können. LMT Tools bündelt die<br />

Kompetenzen führender Spezialisten<br />

der Präzisionswerkzeugtechnik und<br />

besteht aus den produzierenden Unternehmen<br />

LMT Belin, LMT Fette,<br />

LMT Kieninger und LMT Onsrud sowie<br />

weltweit tätigen Vertriebsgesellschaften.<br />

Weitere Infos: www.lmt-tools.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 45


Bearbeitungsverfahren<br />

Geballte Kompetenz für das präzise Abrichten<br />

Frequenzumrichter mit hoher Regelgüte für optimale Bearbeitungsergebnisse<br />

Wenn zwei Unternehmen miteinander<br />

kooperieren, die absolute Experten<br />

auf ihren jeweiligen Gebieten sind, dann<br />

kann das nur in hochwertigen Ergebnissen<br />

resultieren. Eine solche Partnerschaft<br />

besteht zwischen der DR. KAISER DIA-<br />

MANTWERKZEUGE GmbH & Co. KG<br />

und der SIEB & MEYER AG: Die leistungsfähigen<br />

Abrichtspindeln aus Celle<br />

lassen sich mit den hoch performanten<br />

Frequenzumrichtern aus Lüneburg besonders<br />

präzise und dynamisch betreiben.<br />

Die hohe Kompetenz und die enge<br />

Zusammenarbeit der beiden Unternehmen<br />

gewährleisten erwiesenermaßen<br />

beste Ergebnisse beim Abrichten, speziell<br />

auch mit geberlosen Spindeln, was<br />

für die Endkunden einen großen Mehrwert<br />

darstellt.<br />

Im Jahr 1977 startete Dr.-Ing. Michael<br />

Kaiser mit seinem „Einzelhandel mit Diamantwerkzeugen“<br />

und baute das Unternehmen<br />

in den folgenden Jahrzehnten<br />

konsequent aus: Heute fertigen rund<br />

360 hochqualifizierte Mitarbeiter/innen<br />

in Celle Produkte aus den Bereichen<br />

Abrichtwerkzeuge, Abrichtspindelsysteme,<br />

Verschleißschutz und Schleifscheiben.<br />

Mittlerweile hat sich DR. KAISER<br />

weltweit als Problemlöser bei allen Fragen<br />

„rund um die Schleifzone“ etabliert.<br />

„Wir sind seit jeher bestrebt, unseren<br />

Kunden eine hochpräzise Komplettlösung<br />

für ihre Schleif- und Abrichtaufgaben<br />

zu bieten“, betont Dipl.-<br />

Ing. (FH) Stephan Grote, Produktbereichsleiter<br />

Abrichtspindelsysteme bei<br />

DR. KAISER. „Neben den keramisch gebundenen<br />

CBN- und Diamantschleifscheiben<br />

stehen hier insbesondere unsere<br />

rotierenden Diamantabrichtwerk-<br />

zeuge im Fokus, welche individuell für<br />

den Kundenprozess entwickelt werden.“<br />

Frequenzumrichter für ein<br />

optimales Laufverhalten<br />

DR. KAISER empfiehlt seinen Kunden je nach Anwendung unterschiedliche Frequenzumrichter<br />

der SD2x-Geräteserie. (Quelle: SIEB & MEYER AG)<br />

Einsatz der DR. KAISER Werkzeuge in einer Flachschleifmaschine: das Abrichtspindelsystem<br />

von DR. KAISER performant angetrieben vom SIEB & MEYER SD2S-Umrichter.<br />

(Quelle: DR. KAISER DIAMANTWERKZEUGE GmbH & Co. KG)<br />

Die Werkzeuge werden idealerweise<br />

auf den passenden DR. KAISER-Abrichtspindeln<br />

montiert und feinstgewuchtet.<br />

Für den Antrieb der meist mit<br />

Hochfrequenz-Asynchronmotoren ausgestatteten<br />

Abrichtspindeln sind spezielle<br />

Frequenzumrichter notwendig,<br />

die ein optimales Laufverhalten realisieren<br />

können. Der Frequenzumrichter<br />

ist das Bindeglied zwischen Abrichtspindel<br />

und Maschinensteuerung. Neben<br />

der Ansteuerung der Abrichtspindel<br />

gibt er auch relevante Prozessdaten<br />

an die Steuerung weiter. Hier kommt<br />

SIEB & MEYER ins Spiel: DR. KAISER<br />

empfiehlt seinen Kunden je nach Anwendung<br />

unterschiedliche Frequenzumrichter<br />

der SD2x-Geräteserie. Sie sind<br />

für hohe Drehfeldfrequenzen optimiert<br />

und gewährleisten eine nur sehr geringe<br />

Motorerwärmung.<br />

Genau das ist beim Abrichten von Vorteil:<br />

Es ist extrem wichtig, dass die Spindeltemperatur<br />

niedrig gehalten wird,<br />

denn eine Temperaturentwicklung in<br />

der Spindel bedeutet auch ein Längenwachstum<br />

und dadurch eine Positionsverlagerung<br />

des Werkzeugs. Das gilt<br />

es zu verhindern. Die Frequenzumrichter<br />

von SIEB & MEYER bieten konstante<br />

Spindeltemperaturen und können<br />

gleichzeitig unterschiedliche Lastsituationen<br />

dynamisch regeln. Denn beim<br />

Abrichten hochharter Schleifscheiben<br />

kommt es auch auf eine hohe Drehzahlkonstanz<br />

und das maximal mögliche<br />

Drehmoment an – Faktoren, bei<br />

denen die Geräte von SIEB & MEYER<br />

auf ganzer Linie überzeugen würden,<br />

46 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

so Stephan Grote. „Sowohl wir als auch<br />

unsere Endkunden haben in allen Aspekten<br />

sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />

Auch Tests bringen immer wieder optimale<br />

Ergebnisse.“<br />

Gemeinsam an individuellen<br />

Lösungen arbeiten<br />

Entscheidend für die optimale Umsetzung<br />

ist die Parametrierung der Frequenzumrichter.<br />

Dabei unterstützt das<br />

Serviceteam von SIEB & MEYER die Experten<br />

von DR. KAISER: Gemeinsam<br />

führen die Partner Optimierungen an<br />

den einzelnen Spindelkennlinien durch.<br />

Bei weit über 400 unterschiedlichen Abrichtspindeltypen<br />

und mehr als 50 unterschiedlichen<br />

Motoren ist eine solche<br />

technische Unterstützung von entscheidender<br />

Bedeutung. Erleichtert wird der<br />

Support durch die geographische Nähe<br />

der beiden Unternehmen. Sie macht es<br />

möglich, bei Bedarf kurzfristig gemeinsam<br />

Lösungen für Endkunden zu erarbeiten.<br />

Auch wenn sich viele Themen<br />

mittlerweile auch über digitale Kommunikationswege<br />

bearbeiten lassen, hat<br />

sich die konstruktive Zusammenarbeit<br />

vor Ort schon in vielen Fällen bewährt.<br />

SVC-Regelung auch von<br />

Asynchronmotoren<br />

Um die Anforderungen von Kunden<br />

wie DR. KAISER zu erfüllen, erweiterte<br />

SIEB & MEYER die Systemsoftware in<br />

den SD2x-Frequenzumrichtern um eine<br />

SVC-Regelung für Asynchronmotoren.<br />

Der Hintergrund: In vielen der Abrichtspindeln<br />

sind Asynchronmotoren verbaut.<br />

Diese Motoren müssen entsprechend<br />

angesteuert und vor allem muss<br />

die Drehzahl bei unterschiedlichen Lastsituationen<br />

konstant gehalten werden.<br />

„Sensorlose Vektorregelung kam bislang<br />

überwiegend bei Synchronspindeln<br />

zum Einsatz“, so Markus Finselberger,<br />

Key Account Manager Antriebselektronik<br />

bei SIEB & MEYER. „Für Asynchronmotoren<br />

haben wir ebenfalls eine Lösung<br />

parat, die sich mittlerweile im<br />

Hause DR. KAISER vornehmlich beim<br />

Abrichten mit geberlosen Asynchronspindeln<br />

etabliert und bewährt hat.“<br />

Eine hochgenaue Drehzahlregelung ist<br />

in diesem Fall deshalb so wichtig, weil<br />

ein konstantes Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten<br />

von Diamantabrichtrolle<br />

zur Schleifscheibe nötig ist. Das bedeutet<br />

konkret, dass die Abrichtspindel<br />

im Einsatz von der vorgegebenen Drehzahl<br />

nur minimal abweichen sollte. Insbesondere<br />

beim Gleichlaufabrichten<br />

mit Geschwindigkeitsverhältnissen von<br />

qd > 1 empfiehlt DR. KAISER den Einsatz<br />

von integrierten Sin-Cos-Encodern,<br />

die eine exakte Drehzahlrückführung ermöglichen<br />

und so die geforderte Drehzahl<br />

auch bei größeren Kräften konstant<br />

halten können. Des Öfteren ist<br />

aus platztechnischen oder finanziellen<br />

Gründen ein solcher Sensor nicht integrierbar.<br />

In diesem Fall setzt DR. KAISER<br />

auf die sensorlose Vektorregelung SVC<br />

in den Umrichtern von SIEB & MEYER.<br />

Durch eine intelligente Ermittlung der<br />

Ist-Drehzahl über gemessene Stromund<br />

ausgegebene Spannungswerte lässt<br />

sich eine performante Drehzahlregelung<br />

ohne Drehsensor aufbauen. Dadurch ergeben<br />

sich zwei wesentliche Vorteile:<br />

Einerseits eine Kostenreduktion der Gesamtlösung,<br />

andererseits kann der Konstrukteur<br />

„kürzer“ bauen. Das ist besonders<br />

hilfreich, wenn der Platz in einer<br />

Maschine beengt ist – der Anwender<br />

kann den frei werdenden Bauraum anderweitig<br />

nutzen. Obwohl DR. KAISER<br />

mit den Frequenzumrichtern der SD2x-<br />

Serie sehr zufrieden ist, blickt man bereits<br />

gespannt auf die nächste Generation:<br />

Derzeit entwickelt SIEB & MEYER<br />

nämlich die SD4x-Serie mit vielen Verbesserungen<br />

bezüglich Leistung und<br />

Ausstattung. „Wir stehen in engem Kontakt<br />

mit der Entwicklungsabteilung und<br />

werden die neuen Geräte definitiv testen“,<br />

so Stephan Grote abschließend.<br />

„Wenn die Ergebnisse gut sind, wovon<br />

wir ausgehen, werden wir diese Frequenzumrichter<br />

in unser Portfolio aufnehmen.“<br />

Der nächste gemeinsame<br />

Schritt in einer Partnerschaft also, die<br />

auch in Zukunft mit viel Know-how und<br />

Engagement Erfolge feiern wird.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Stephan Grote, Produktbereichsleiter Abrichtspindelsysteme bei<br />

DR. KAISER, hat mit den Geräten und dem Service von SIEB & MEYER gute Erfahrungen<br />

gemacht. (Quelle: DR. KAISER DIAMANTWERKZEUGE GmbH & Co. KG)<br />

Weitere Infos: www.sieb-meyer.de; www.drkaiser.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 47


Bearbeitungsverfahren<br />

Werkzeugverschleiß vorhersagbar<br />

Keine Überraschungen beim Bearbeiten von Verbundwerkstoffen<br />

Laut einer aktuellen Umfrage will<br />

ein Drittel der Fertigungsunternehmen<br />

seine Investitionen in Automatisierungswerkzeuge<br />

beschleunigen. Wie lässt sich<br />

das auf die schwierige Bearbeitung von<br />

Verbundwerkstoffen übertragen? Aaron<br />

Howcroft, Global Product Manager<br />

bei Sandvik Coromant, erklärt wie der<br />

CoroDrill ® 863 Fertigungsunternehmen<br />

hilft, diese besonderen Zerspanungsprozesse<br />

zu optimieren.<br />

Beim Bohren der meisten Luft- und<br />

Raumfahrt-Komponenten haben Fertigungsunternehmen<br />

drei Chancen, die<br />

Bohrung korrekt herzustellen – danach<br />

ist es unmöglich, diese innerhalb der erforderlichen<br />

Konstruktionsspezifikationen<br />

nachzubearbeiten. Und wenn nur<br />

bei einer einzigen Bohrung der Durchmesser<br />

oder die Oberflächengüte verfehlt<br />

werden oder Delamination auftritt,<br />

muss das gesamte Bauteil verschrottet<br />

werden. Angesichts des enormen<br />

Wertes dieser Komponenten ist<br />

das Bohren somit eine überaus riskante<br />

Tätigkeit. Und das gilt insbesondere bei<br />

Bohrungen in Verbundwerkstoffen, die<br />

nochmal andere Anforderungen an die<br />

Bearbeitung stellen.<br />

Die Herausforderung<br />

Verbundwerkstoffe<br />

Die Herstellung von Bohrungen ist einer<br />

der häufigsten Bearbeitungsprozesse<br />

bei Verbundwerkstoffen. Beim Bohren<br />

dieser besonderen Werkstoffe, die zwei<br />

oder mehr Materialien mit unterschiedlichen<br />

physikalischen und chemischen<br />

Eigenschaften enthalten, wird der Faseranteil<br />

des Materials durchtrennt oder<br />

gebrochen. Dabei können sich Schichten<br />

des Verbundwerkstoffs ablösen. Dieser<br />

als Delamination bekannte Fehler ist<br />

nach Aussage von Kunden von Sandvik<br />

Coromant eine der schwierigsten Herausforderungen<br />

in der Produktion.<br />

Delamination wirkt sich auf die Präzision<br />

und Wiederholbarkeit der Bohrungen,<br />

die Qualität und Intaktheit des<br />

Endprodukts und damit auf den Gewinn<br />

aus. Vor allem die Intaktheit des Bauteils<br />

wird stark von Bearbeitung- oder Nachbearbeitungsprozessen<br />

bestimmt, weshalb<br />

eine hohe Qualität der Bohrungen<br />

entscheidend dazu beiträgt, Bauteildefekte<br />

zu vermeiden.<br />

Wie viel Wärme bei der Bearbeitung von<br />

Verbundwerkstoffen entsteht, ist ebenfalls<br />

ein wichtiger Faktor. Die schlechte<br />

Wärmeleitung des Materials und das<br />

Fehlen von Spänen bedeuten ein Risiko<br />

für das Harz, das die Fasern des Materials<br />

zusammenhält. Die Bearbeitung<br />

von Verbundwerkstoffen beleuchtet<br />

somit Schwachstellen im Bearbeitungsprozess,<br />

die ansonsten nicht gesehen<br />

würden. Und die Schwachstellen<br />

treten umso häufiger zu Tage, je mehr<br />

neue Verbundwerkstoffe genutzt werden.<br />

Das ist auch der Grund dafür, dass<br />

eine hochwertige und wettbewerbsfähige<br />

Bearbeitung dieser Teile so herausfordernd<br />

ist.<br />

Vorhersagbarer Verschleiß<br />

Die Qualität von Bohrungen ist aktuell<br />

wichtiger denn je. Laut einer Umfrage<br />

von Euromonitor International planen<br />

rund 50 Prozent der Unternehmen, ihre<br />

digitalen Strategien neu zu gestalten.<br />

Und ein Drittel der Befragten der „Voice<br />

of the Industry 2020“-Studie will seine<br />

Investitionen in Automatisierungstools<br />

beschleunigen. Das bedeutet: Bohrungen<br />

müssen künftig auch in unbemannten<br />

Produktionsszenarien korrekt<br />

gefertigt werden. Daher müssen Hersteller<br />

ihr Vorgehen beim Bohren von<br />

Verbundwerkstoffen überdenken.<br />

Wie können Werkzeuge dazu beitragen,<br />

diese Herausforderungen zu meistern?<br />

Könnte ein leistungsfähigerer Bohrer die<br />

Automatisierungsstrategie eines Fertigungsbetriebs<br />

unterstützen? Die Erwartungen<br />

der Hersteller sind klar: Bohrungen<br />

sollen hochwertig, konsistent<br />

und wiederholbar sein. Natürlich nutzt<br />

sich jedes Werkzeug irgendwann ab,<br />

aber dieser Verschleiß muss von Werkzeug<br />

zu Werkzeug gleichmäßig und vorhersagbar<br />

sein. Ein vorhersagbarer Verschleiß<br />

ist entscheidend, weil CNC-Maschinen<br />

normalerweise so programmiert<br />

sind, dass das Werkzeug zum Ausfallzeitpunkt<br />

herausgezogen wird. Ist der Lebenszyklus<br />

des Bohrers nicht konsistent,<br />

kann dies dazu führen, dass die Werkzeugstandzeit<br />

um bis zu 50 Prozent reduziert<br />

wird. Wenn also ein Bohrer ausgeliefert<br />

wird, muss bei jedem einzelnen<br />

Werkzeug garantiert sein, dass er unter<br />

allen Umständen eine vorhersagbare<br />

Zeit lang hält.<br />

Optimiertes Design<br />

Die Herstellung von Bohrungen ist entscheidend für die Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

von Bauteilen in der Luft- und Raumfahrt.<br />

Für Branchen wie die Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

die besonders häufig<br />

Verbundwerkstoffe einsetzen und Bohrungen<br />

darin vornehmen müssen, hat<br />

Sandvik Coromant den Hochleistungsbohrer<br />

CoroDrill 863 entwickelt. Er eig-<br />

48 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Bohrwerkzeuge wie der CoroDrill ® 863-O<br />

können Fertigungsunternehmen bei der Automatisierung<br />

ihrer Prozesse unterstützen.<br />

net sich für Verbundwerkstoffe, einschließlich<br />

kohlenstofffaserverstärkter<br />

(CFK) und glasfaserverstärkter (GFK)<br />

Materialien.<br />

Bei der Entwicklung des hochspezialisierten<br />

CoroDrill 863-O-Werkzeugs –<br />

das O steht für „composite only“-Anwendungen<br />

– hat Sandvik Coromant vor<br />

allem die Materialien berücksichtigt, die<br />

am anfälligsten für Delamination sind.<br />

Dieses sind etwa unidirektionales Laminat<br />

ohne Abreißgewebe oder gewebte<br />

Rückseite, das in der Luft- und Raumfahrt<br />

am häufigsten in Tragflächen und<br />

Flugzeugrümpfen verwendet wird.<br />

Um genau zu bestimmen, wie viel Delamination<br />

über die Standzeit hinweg auftritt,<br />

wurde das Ablösen der Schichten<br />

digital simuliert. Hierbei sind die Entwickler<br />

von sehr geringen Toleranzen<br />

ausgegangen, also von einem akzeptablen<br />

Maß an Delamination bei einer<br />

Bohrung. Anhand der daraus resultierenden<br />

Daten konnten sie wesentliche<br />

Aspekte des Werkzeugdesigns optimieren:<br />

etwa den Steigungswinkel oder die<br />

Spiralnut des Bohrers. Eine etwas höhere<br />

Helix begünstigt die Spanabfuhr<br />

und kann so dazu beitragen, die Delamination<br />

an der Austrittsseite zu reduzieren.<br />

Eine zu hohe Helix kann allerdings<br />

Schichten des Verbundwerkstoffs<br />

auf der Eingangsseite voneinander abtrennen.<br />

In beiden Fällen kann dies dazu<br />

führen, dass Schichten oder Fasern über<br />

die Bohrung hinausragen.<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

Weitere wichtige Merkmale des<br />

CoroDrill 863-O sind sein Profil und<br />

seine Sorte. Verbundwerkstoffe sind<br />

nicht homogen, und jedes neue Material<br />

bringt neue Herausforderungen<br />

mit sich – unter anderem aufgrund seiner<br />

Schichtdicke und seiner Zusammensetzung.<br />

Die überlegenen Eigenschaften<br />

des CoroDrill 863-O sind somit darauf<br />

ausgelegt, jedes Material zu bearbeiten.<br />

Hartmetallbohrer eignen sich<br />

gut für die Bearbeitung von Bauteilen in<br />

der Luft- und Raumfahrt, da Hartmetall<br />

das Werkzeug durch die Schneidengeometrie<br />

und den Schaft stärkt. Das optimiert<br />

die Schneidwirkung und maximiert<br />

die Freifläche und den Materialabtransport.<br />

Aufgrund der abrasiven Eigenschaft<br />

von Verbundwerkstoffen verschleißt<br />

jedoch auch Hartmetall schnell.<br />

Das ist vor allem in automatisierten Produktionseinrichtungen<br />

problematisch.<br />

Um diese Schwierigkeit zu überwinden,<br />

verfügt der CoroDrill 863-O über die<br />

Chemical Vapor Deposition (CVD)-Tech-<br />

Überzeugend im Labor- und Feldversuch<br />

nologie. CVD ist ein sehr hartes Werkzeugmaterial,<br />

das sich ideal für die Bearbeitung<br />

von Verbundwerkstoffen und<br />

gestapelten Materialien eignet. Das Aufbringen<br />

von CVD-Schichten über die<br />

gesamte Schneide kann die Standzeit<br />

des Werkzeugs deutlich erhöhen. Aufgrund<br />

des niedrigen Reibungskoeffizienten<br />

von CVD und der hohen Wärmeleitfähigkeit<br />

ist das Werkzeug weniger<br />

anfällig für Aufbauschneidbildung.<br />

Da CVD scharf bleibt, führt es Wärme<br />

ab und hat eine geringe Reibung – auch<br />

das minimiert Probleme bei Bohrungen.<br />

Überall wo viele Bohrbearbeitungen nötig<br />

sind und eine höhere Produktivität<br />

angestrebt ist, bietet die CVD-Sorte somit<br />

klare Vorteile.<br />

Die erweiterte CoroDrill 863 Serie bietet<br />

Fertigungsunternehmen mit automatisierten<br />

Produktionseinrichtungen klare<br />

Vorteile – sowohl beim Einsatz in CNC-<br />

Maschinen als auch in Robotern am<br />

Fließband. Da die Bohrer in Hartmetall,<br />

in polykristallinem Diamant (PKD) und<br />

mit CVD-Beschichtung erhältlich sind,<br />

können sie für die unbemannte Bearbeitung<br />

aller Arten von schwer zerspanbaren<br />

Materialien eingesetzt werden:<br />

von Verbundwerkstoffen über Aluminium,<br />

Titan und hitzebeständigen Superlegierungen<br />

bis zu rostfreien Stählen.<br />

Die Leistungsfähigkeit des CoroDrill 863-O wurde bei Bohrungen in einem Kohlefaserwerkstück<br />

getestet. Kohlefaser ist ein beliebtes Material in der Luft- und<br />

Raumfahrt, da es dank eines hervorragenden Festigkeits-Gewichtsverhältnisses<br />

leichtere Flugzeugkonstruktionen ermöglicht. Bei dem Test wurden die Bohrungen<br />

in einem Bauteil mit einer durchschnittlichen Schichtdicke von 6,35 mm vorgenommen.<br />

In zwei unterschiedlichen Bohrdurchgängen wurde jeweils mit einem<br />

CoroDrill 863-O und der Sandvik Coromant-eigenen CVD-Variante namens O1AD<br />

für verbesserte Verschleißfestigkeit in Verbundwerkstoffen zerspant. Zunächst wurde<br />

das Werkstück mit einem Bohrer mit einem Durchmesser von 6,37 mm bearbeitet,<br />

zum Vergleich kam ein Werkzeug mit einem Durchmesser von 4,85 mm<br />

zum Einsatz. In beiden Durchgängen zeigte der CoroDrill 863-O hervorragende<br />

Ergebnisse: Mit dem größeren Durchmesser (6,37 mm) konnten 400 Bohrungen,<br />

mit dem kleineren Durchmesser (4,85 mm) sogar 560 Bohrungen hergestellt werden.<br />

Und trotz des frühen Stadiums hinsichtlich der Werkzeugstandzeit stimmten<br />

die Ergebnisse bemerkenswert gut mit den Labortests überein. Mithilfe des<br />

Kapazitätsdaten-Managementsystems von Sandvik Coromant, einem System zur<br />

Vorhersage und Prognose der Werkzeugstandzeit, konnte die Standzeit exakt eingeschätzt<br />

werden. Die Labor- und Praxistests belegen die Vorteile des CoroDrill<br />

863-O: eine hervorragende Standzeit, weniger Werkzeugwechsel und eine wiederholbare<br />

und zuverlässige Leistung bei der Bearbeitung von Verbundwerkstoffen.<br />

Zudem wiesen sämtliche Bohrungen in beiden Testläufen nur ein geringes<br />

Maß an Delamination an den Ein- und Austrittstellen auf.<br />

Weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 49


Komponenten/Zubehör<br />

So klein und schon so stark<br />

Zentrischspanner ZSG mini von CERATIZIT packt kräftig zu<br />

Wer sie einmal genutzt hat, möchte<br />

sie nie mehr missen: Zentrischspanner<br />

sind Helferlein, die den Zerspaneralltag<br />

oftmals deutlich vereinfachen. Um deren<br />

Vorteile auch für besonders filigrane<br />

Werkstücke uneingeschränkt nutzen zu<br />

können, nimmt CERATIZIT den Kleinteilespanner<br />

ZSG mini ins Portfolio auf.<br />

Der Bedarf an kleinen Bauteilen ist ungebrochen:<br />

Ob in der Elektronik-, Medizin-<br />

oder Uhrenindustrie, sie gehören<br />

zum Tagesgeschäft für Zerspaner –<br />

mit all ihren Tücken und Herausforderungen.<br />

Eine solide Basis in Form eines<br />

hochpräzisen und flexibel verwendbaren<br />

Spannsystems erhöht an den passenden<br />

Stellen die Spannung, um an<br />

den zeit- und qualitätskritischen Prozessschritten<br />

den Druck zu nehmen. Dafür<br />

sorgen seit Juli <strong>2021</strong> die neuen Kleinteile-Zentrischspanner<br />

ZSG mini aus der<br />

WNT Performance-Serie von CERATIZIT.<br />

Hochspannend und doch kein<br />

Investitions-Krimi<br />

Feste Verbindungen sind beim Kleinteilespannen<br />

besonders wichtig. Vor<br />

allem, weil dort meist extrem enge Toleranzen<br />

gefordert werden. „Die Wege<br />

dahin sind vielfältig: Zum Beispiel kann<br />

man dazu das Werkstück vor dem ei-<br />

gentlichen Einspannen mit einer speziellen<br />

Maschine vorprägen und erreicht<br />

mit dem Negativ des Prägeprofils in<br />

der Spannbacke schließlich eine formschlüssige<br />

Verbindung. Allerdings setzt<br />

das entsprechende Investitionen sowie<br />

einen vorgelagerten Prozessschritt voraus,<br />

den wir mit unserem neuen ZSG<br />

mini problemlos einsparen können.<br />

Dank sehr hoher Spannkräfte von 16 kN<br />

heißt es bei uns: einspannen, festspannen,<br />

loslegen!“, so Christoph Retter,<br />

Produktmanager Spannwerkzeuge bei<br />

CERATIZIT.<br />

Bäckchen wechsel dich –<br />

in Sekundenschnelle!<br />

Im Rennen um die kürzesten Nebenzeiten<br />

sind schnelles und unkompliziertes<br />

Handling oftmals entscheidend.<br />

Auch dort punktet der ZSG mini, da er<br />

von allen Seiten gut zugänglich ist und<br />

sich damit perfekt für die Rohteil- und<br />

Fertigteil-Bearbeitung, Mehrfachspannungen<br />

und Automationsanwendungen<br />

anbietet. „Was aber wirklich enorme<br />

Zeitersparnis mit sich bringt, ist das<br />

Schnellwechselsystem für die Spannbacken:<br />

Komplett ohne Werkzeug lassen<br />

sie sich in Sekundenschnelle tauschen,<br />

indem sie einfach schräg über die Mitte<br />

herausgezogen werden! Ansonsten<br />

Extrem klein und dabei enorm stark: Der<br />

ZSG mini aus der WNT Performance-Reihe<br />

von CERATIZIT ist die Idealbesetzung zum<br />

Spannen kleiner Werkstücke.<br />

sitzen sie dank integriertem Niederzug,<br />

der über zwei Federdruckstücke erreicht<br />

wird, bombenfest im Grundkörper und<br />

garantieren absolute Bearbeitungspräzision<br />

und Qualität!“, erläutert Christoph<br />

Retter.<br />

Erhältlich sind die Kleinteile-Zentrischspanner<br />

ZSG mini in den Längen<br />

80 mm bzw. 100 mm mit 45 mm und<br />

70 mm breiten Schnellwechselbacken –<br />

alle einsatzgehärtet auf HRC 54 – 56.<br />

Diese gibt es wiederum in unterschiedlichen<br />

Ausführungen, allesamt gehärtet,<br />

mit glatter Stufe sowie als Grip-Varianten.<br />

„Der Clou dabei: Sämtliche Backen<br />

sind auf allen ZSG mini uneingeschränkt<br />

einsetzbar. Das macht das System ausgesprochen<br />

flexibel“, ergänzt Christoph<br />

Retter. Zudem verspricht der rostfreie<br />

und auf 45 HRC gehärtete Grundkörper<br />

die lange und zuverlässige Einsatzdauer<br />

des Spannsystems.<br />

Klein, stark, robust<br />

Dank seiner Schnellwechselbacken hält er die Nebenzeiten erfreulich kurz, sein rostfreier<br />

Grundkörper sichert dem Nutzer lange Einsatzzeiten.<br />

Man sollte Dinge nie nach ihrer Größe<br />

beurteilen, findet Christoph Retter:<br />

„Sie sehen zwar niedlich und unscheinbar<br />

aus, unsere ZSG mini, haben es aber<br />

faustdick hinter ihrem Edelstahlkörper.<br />

Denn mit einer Spannkraft von 16 kN<br />

packen sie ordentlich zu, lassen jedoch<br />

zum Backenwechsel schnell wieder locker:<br />

Für kurze Nebenzeiten und entspanntes<br />

Zerspanen!“<br />

Weitere Infos: www.ceratizit.com<br />

50 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Komponenten/Zubehör<br />

Borsäurefrei in die Zukunft<br />

Borsäurehaltige wassermischbare Kühlschmierstoffe aus dem Sortiment genommen<br />

Zeller+Gmelin geht seinen Weg<br />

„weg von borsäurehaltigen Produkten<br />

und hin zu mehr Nachhaltigkeit“ konsequent<br />

weiter. Mit einem wachsenden<br />

Portfolio an borsäurefreien Alternativen<br />

unterstreichen die Eislinger Schmierstoffexperten<br />

einmal mehr ihre Herstellerpflicht<br />

in Sachen Gesundheits-, Arbeitsschutz<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Freie Borsäure als Kühlschmierstoff-<br />

Komponente wird wohl schon bald vollständig<br />

vom Markt verschwunden sein.<br />

Grund ist die von der EU-Kommission<br />

veranlasste, unlängst in Kraft getretene<br />

17. Anpassung an den technischen und<br />

wissenschaftlichen Fortschritt (ATP) der<br />

CLP-Verordnung. CLP steht für „Classification,<br />

Labelling and Packaging“, also<br />

für die Einstufung, Kennzeichnung und<br />

Verpackung von chemischen Stoffen<br />

und Gemischen. Durch den Wegfall<br />

des stoffspezifischen Grenzwertes von<br />

≥ 5,5 % für freie Borsäure werden diese<br />

ab einer Konzentration von ≥ 0,3 % als<br />

reproduktionstoxisch, Kat. 1B. („Kann<br />

die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann<br />

das Kind im Mutterleib schädigen.“)<br />

eingestuft und gekennzeichnet.<br />

Die Verordnung ist bereits am<br />

16. Juni <strong>2021</strong> in Kraft getreten. Es gilt<br />

jedoch ein Übergangszeitraum von 18<br />

Monaten bis zum 17. Dezember 2022,<br />

damit Lieferanten und Hersteller die<br />

Kennzeichnung und Verpackung von<br />

Stoffen und Gemischen anpassen und<br />

noch vorhandene Bestände verkaufen<br />

können.<br />

Thorsten Wechmann, Produktmanager<br />

bei Zeller+Gmelin, betont diesbezüglich:<br />

„Damit ist klar, dass wir den bereits<br />

vor Jahren eingeschlagenen Weg konsequent<br />

weitergehen und borsäurehaltige<br />

wassermischbare Kühlschmierstoffe bei<br />

uns restlos aus den Regalen verschwinden<br />

werden. Unsere Entwickler*innen<br />

arbeiten permanent daran, den Anteil<br />

an nachhaltigen, ressourcen- und vor<br />

allem auch gesundheits- und umweltschonenden<br />

Schmierstoffen kontinuierlich<br />

zu erhöhen.“<br />

Fakt: Auch borsäurefreie Kühlschmierstoffe<br />

erfüllen höchste<br />

Anforderungen<br />

Dass zudem wassermischbare Kühlschmierstoffe<br />

ohne Borsäure nicht im<br />

Widerspruch zu maximaler Leistungsfähigkeit<br />

stehen, konnten die Eislinger<br />

Schmierstoffexperten bereits vielfach<br />

in der Praxis untermauern. So sind bereits<br />

heute borsäure- und formaldehyddepotstofffreie<br />

Hochleistungskühlschmierstoffe<br />

im Produktportfolio, die<br />

geradezu prädestiniert für schwierigste<br />

Zerspanungsprozesse sind.<br />

Schließlich hat Zeller+Gmelin mit borsäurefreien<br />

Zubora-Produkten, wie der<br />

65er- oder der 67er-Reihe, bereits in<br />

den letzten Jahren gezeigt, dass wasser-<br />

mischbare Kühlschmierstoffe ohne Borsäure<br />

keinen Widerspruch zu maximaler<br />

Leistungsfähigkeit darstellen, ohne Einbußen<br />

bei Langzeitstabilität, pH-Beständigkeit<br />

und Korrosionsschutz.<br />

Hochleistungsschmierstoffe<br />

und Fluidmanagement aus<br />

einer Hand<br />

Wie umfassend der Service der Schmierstoffexperten<br />

ist, zeigt das ZG Fluidmanagement.<br />

Damit der Schmierstoff arbeitssicher<br />

und lückenlos fließen kann,<br />

übernimmt das Tochterunternehmen<br />

ZG Fluidmanagement den kompletten<br />

Service von der Prozessoptimierung bis<br />

hin zur innerbetrieblichen Logistik.<br />

Hohe Standzeit garantiert: Mit optimal abgestimmten<br />

Formulierungen und einem<br />

ausgezeichneten Preis-Leistung-Verhältnis<br />

will Zeller+Gmelin seine Kunden von borfreien<br />

Kühlschmierstoffen überzeugen.<br />

Weitere Infos: www.zeller-gmelin.de<br />

Neues von Vargus<br />

V-CAP Werkzeughalter für Innen & Außen<br />

Vargus Ltd., weltweiter Führer in der<br />

Gewindedrehbearbeitung, kündigt die Erweiterung<br />

der V-CAP-Werkzeughalter an.<br />

Die neuen V-CAP-Werkzeughalter passen<br />

zu den IC 1/2” (22) Wendeschneidplatten<br />

und wurden mit einem polygonförmigen<br />

Schaft konzipiert. Sie wurden entsprechend<br />

ISO 26623 entwickelt, passen zu ei-<br />

ner großen Bandbreite an Maschinen und<br />

werden in vielen unterschiedlichen Industrie-Sektoren<br />

genutzt. Die V-CAP besitzen<br />

Hochdruckkühlmittelzufuhren (HPC)<br />

für bis zu 70 bar (PSI 1015). Das führt zu<br />

einer besseren Spanabfuhr und einer erhöhten<br />

Standzeit. Innen- und Außen-<br />

V-CAP-Werkzeughalter sind verfügbar für<br />

die folgenden Schaftgrößen: V-CAP40,<br />

V-CAP50, V-CAP60 und V-CAP80. Spezielle<br />

Werkzeuge sind auf Anfrage verfügbar.<br />

Die Neuen V-CAP-Werkzeughalter<br />

sind in der VARGUS GENius TM Software<br />

verfügbar, dem meistgenutzten Werkzeugauswahl-<br />

und CNC-Programm-Generator<br />

der Zerspanungsindustrie.<br />

Weitere Infos: www.vargus.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 51


EMO Milano<br />

Dynamisches HPC-Fräsen<br />

Die Paul Horn GmbH erweitert das<br />

Portfolio seiner Vollhartmetall-Schaftfräser<br />

des Typs DS um eine neue Hochleistungsgeometrie.<br />

Diese zielt auf das<br />

HPC-Fräsen (High Performance Cutting)<br />

von hochfesten Stählen mit hohen Zeitspanvolumen<br />

ab. Insbesondere bei dynamischen<br />

Schruppbearbeitungen sowie<br />

bei klassischen Schruppzyklen spielt<br />

das System seine Stärken aus. Die ungleichen<br />

Drallwinkel und die daraus resultierende<br />

ungleiche Zahnteilung ermöglichen<br />

eine hohe Laufruhe im Einsatz.<br />

Die optimierte Stirngeometrie der<br />

Werkzeuge reduziert den Schnittdruck<br />

beim Eintauchen in einer Helix oder in<br />

der Rampe. Die verbesserten Spanräume<br />

bieten im Einsatz eine hohe Prozesssicherheit<br />

in der Spanformung und in<br />

der Spanabfuhr. Auch beim Schlichten<br />

zeigt das System seine Stärken. Durch<br />

die hohe Laufruhe lassen sich beispielsweise<br />

beim Umsäumen hohe Oberflächengüten<br />

erzeugen.<br />

Das HPC-Fräsen<br />

mit hohen<br />

Zeitspanvolumen<br />

in<br />

hochfesten<br />

S t ä h l e n<br />

stellt hohe<br />

Anforderungen<br />

an die<br />

eingesetzten<br />

Werkzeuge.<br />

Neue Hartmetall-Sub-<br />

Das Horn-System DS zum dynamischen HPC-Fräsen spielt insbesondere<br />

bei dynamischen Schruppbearbeitungen sowie bei klassischen Schruppzyklen<br />

seine Stärken aus.<br />

strate sowie neue Technologien in der<br />

Werkzeugbeschichtung ermöglichen<br />

dies. Horn setzt bei den Fräsern auf die<br />

Sorte ES3P mit einer HiPIMS-Beschichtung.<br />

Die High-Power-Impulse-Magnetron-Sputtering-Technologie<br />

bringt folgende<br />

Vorteile und neue Möglichkeiten<br />

in der Beschichtung von Präzisionswerkzeugen.<br />

Sie ermöglicht den Aufbau von<br />

sehr dichten und kompakten Beschichtungen,<br />

welche gleichzeitig sehr hart<br />

und zäh sind. Die Schichten besitzen<br />

eine sehr homogene Struktur und zeigen<br />

auch bei komplexen Werkzeug-Geometrien<br />

eine gleichmäßige Schichtdicke<br />

auf. Die Beschichtung weist eine<br />

sehr hohe Schichthaftung auf und sorgt<br />

daher für eine hohe Schneidkantenstabilität.<br />

Durch die hohe Temperaturbeständigkeit<br />

dient die Schicht als Hitzeschild,<br />

um die Wärmeeinleitung in das<br />

Hartmetall zu verringern.<br />

Weitere Infos: www.phorn.de<br />

Halle 4, Stand D15<br />

UNITED GRINDING präsentiert Weltneuheit<br />

Die UNITED GRINDING Group, Hersteller<br />

von Präzisionsmaschinen für das<br />

Schleifen, Erodieren, Lasern, Messen<br />

und die Kombinationsbearbeitung, präsentiert<br />

auf der EMO <strong>2021</strong> in Mailand<br />

eine revolutionäre Neuheit: UNITED<br />

GRINDING C.O.R.E. Alle Marken der<br />

Gruppe – MÄGERLE, BLOHM, JUNG,<br />

STUDER, SCHAUDT, MIKROSA, WALTER,<br />

EWAG und IRPD – sind involviert, wenn<br />

die Neuentwicklung der Öffentlichkeit<br />

am ersten Messetag, 4. Oktober <strong>2021</strong><br />

um 12 Uhr lokaler Zeit, vorgestellt wird.<br />

Ein Meilenstein<br />

in der Entwicklung<br />

Vor der offiziellen Markteinführung werden<br />

keine Details darüber preisgegeben,<br />

was sich hinter C.O.R.E. genau verbirgt.<br />

Stephan Nell, CEO der UNITED<br />

GRINDING Group, verrät nur so viel:<br />

„Wir haben vor und auch während der<br />

Corona-Pandemie unbeirrt in Forschung<br />

und Entwicklung investiert und damit<br />

in die Zukunft – nicht nur in unsere Zukunft,<br />

sondern vor allem in die unserer<br />

Kunden. Und wenn wir von der Zukunft<br />

sprechen, dann ist diese heute untrennbar<br />

mit der Digitalisierung verbunden<br />

und mit einer zunehmenden Arbeitserleichterung<br />

in der Produktion.“ So<br />

wird mit C.O.R.E. der Mensch nochmals<br />

mehr ins Zentrum gerückt – und zwar<br />

auf eine durchaus revolutionäre Art. Das<br />

steht auch im Markennamen: C.O.R.E. –<br />

Customer Oriented REvolution.<br />

Gruppenübergreifendes<br />

Projekt<br />

Experten aus allen drei Technologiebereichen<br />

der Gruppe – Flach- und Profilschleifen,<br />

Rundschleifen und Werkzeugbearbeitung<br />

– haben als gemeinsames<br />

Team an dieser wegweisenden<br />

Entwicklung gearbeitet. „Unsere gebündelte<br />

Entwicklungskompetenz steckt in<br />

diesem Projekt“, erklärt Christoph Plüss,<br />

CTO der UNITED GRINDING Group.<br />

„Mit C.O.R.E. legen wir den Grundstein<br />

für eine neue Generation von Werkzeugmaschinen,<br />

die den Weg in das digitale<br />

Zeitalter ebnet“. Das Ergebnis<br />

ist eine Weltneuheit, die alle Marken<br />

und Maschinentypen der Gruppe einschließt.<br />

Weitere Infos: www.grinding.ch/emo-<strong>2021</strong><br />

Halle 3, Stand D16 E31<br />

52 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


EMO Milano<br />

Vollmer zeigt in Mailand neue Maschinen<br />

Wenn die Tore der EMO <strong>2021</strong> in<br />

Mailand öffnen, ist der Biberacher<br />

Schärfspezialist Vollmer erstmals seit der<br />

Corona-Auszeit wieder auf einer Messe<br />

in Europa mit von der Partie. Besucher<br />

erhalten am Messestand Einblicke in das<br />

aktuelle Vollmer-Portfolio an Schärfmaschinen<br />

und Dienstleistungen.<br />

VGrind 360S heißt die Neue<br />

Die Neue unter den Vollmer Schleifmaschinen<br />

ist die VGrind 360S, mit der sich<br />

Hartmetallwerkzeuge produktiv bis zu<br />

25,4 Millimeter Durchmesser bearbeiten<br />

lassen. In Abhängigkeit von der Maschinenkinematik<br />

und der Bestückung der<br />

Schleifscheibenpakete sind auch Werkzeuge<br />

bis zu 150 mm Durchmesser möglich.<br />

Dank verschleißfreier Linearmotoren<br />

an allen drei Achsen werden die Wartungskosten<br />

der Maschine gesenkt und<br />

die Oberflächengüte am Werkzeug erhöht.<br />

Das bewährte Doppelspindelkonzept<br />

ist erstmals mit orientiertem Spindelhalt<br />

ausgestattet, der die Spindel stets<br />

an einer bestimmten Position stoppt –<br />

diese Funktion ist auch als Spindelindexierung<br />

bekannt. Dadurch wird der Planund<br />

Rundlauffehler nochmal reduziert<br />

und ein Verschleiß des HSK-Aufnahmesystems<br />

kompensiert. Neu ist zudem ein<br />

Plattenwärmetauscher, um Motoren und<br />

Spindeln effektiv zu kühlen, was wiederum<br />

zu einer hohen thermischen Stabilität<br />

führt. Die VGrind 360S verfügt über<br />

das bewährte Vollmer-Bedienkonzept<br />

und lässt sich über Automatisierungen<br />

wie Palettenmagazin, Freiarmroboter<br />

oder Kettenmagazin mannlos und rund<br />

um die Uhr einsetzen.<br />

Premiere für die VLaser 370<br />

Auch die Vollmer-Maschine VLaser 370<br />

feiert coronabedingt in Mailand ihre<br />

Premiere – sie ist erstmals auf einer Messe<br />

live zu sehen. Die VLaser 370 schärft<br />

mit der Kraft des Lasers kontaktlos die<br />

Schneidkanten von Zerspanwerkzeugen,<br />

die aus PKD oder anderen ultraharten<br />

Werkstoffen gefertigt sind. Herzstück<br />

der Maschine ist eine feste Laserstrahlführung<br />

mit präziser Maschinen-<br />

kinematik: Die fünf Achsen sind so angeordnet,<br />

dass die Bearbeitung des Werkzeugs<br />

stets im Drehpunkt der C-Achse<br />

liegt. Dadurch ist es möglich, Werkzeuge<br />

mit minimaler Achsbewegung zu<br />

schärfen und eine stabile Prozessführung<br />

zu gewährleisten.<br />

Präzises Schleifen und<br />

Erodieren mit der VHybrid 260<br />

Mit dabei ist auch die Schleif- und Erodiermaschine<br />

VHybrid 260, mit der<br />

Werkzeughersteller unterschiedlichste<br />

Hartmetall- und PKD-Werkzeuge kombiniert<br />

in einer Aufspannung schleifen<br />

und erodieren können. Die VHybrid 260<br />

vereint Technologien und Erfahrungen,<br />

die Vollmer seit vielen Jahrzehnten in<br />

den Bereichen Schleifen und Erodieren<br />

gemacht hat. Herzstück für das Erodieren<br />

ist der Erodiergenerator Vpulse<br />

EDM, mit der sich Effizienz und Oberflächengüte<br />

optimieren lassen. Für das<br />

Schleifen verfügt die VHybrid 260 über<br />

das bewährte Maschinenkonzept der<br />

VGrind-Baureihe.<br />

Weitere Infos: www.vollmer-group.com<br />

Halle 2, Stand E16 F13<br />

Neue Märkte mit individuellen Beschichtungskonzepten<br />

und Technologievorteilen erobern<br />

Die Zerspanungsindustrie erlebt einen<br />

Paradigmenwechsel: Die Automobilindustrie<br />

verändert sich, die neuen<br />

Antriebskonzepte erfordern weniger<br />

Zerspanung. Auch andere herausfordernde,<br />

lang etablierte Industrien, wie<br />

etwa die Luftfahrt, sind im Wandel.<br />

Neue Märkte wollen nun erobert werden.<br />

Das stellt Zerspaner wie Werkzeughersteller<br />

vor große Herausforderungen,<br />

bietet aber auch einmalige Chancen,<br />

sich für die Zukunft zu etablieren. Mit<br />

Technologie und Beschichtungen von<br />

CemeCon erhalten Anwender den entscheidenden<br />

Vorsprung. Auf der EMO<br />

in Mailand zeigen die Beschichtungsexperten,<br />

welches Potenzial ihre Technologie<br />

in bestehenden wie neuen Zerspan-Märkten<br />

bietet. Die Experten präsentieren<br />

Lösungen, wie Materialien der<br />

Zukunft erfolgreich bearbeitet werden<br />

können – unter anderem mit Schicht-<br />

werkstoffen zum Bearbeiten von gehärtetem<br />

Stahl für Spritzgießformen, zum<br />

Fräsen von gesintertem Hartmetall für<br />

Formen und Stempel oder für die Gewindefertigung<br />

in Stahl, Aluminium und<br />

Gusseisen.<br />

Die Anforderungen aus dem täglichen<br />

Beschichtungsservice liefern alle erforderlichen<br />

Hinweise zur Evolution<br />

der von CemeCon entwickelten, gebauten<br />

und angebotenen Beschichtungsanlagen.<br />

So entstand beispielsweise<br />

auch die CC800 ® HiPIMS. Diese<br />

Beschichtungsanlage vereint – wie keine<br />

andere Anlage auf dem Markt – Vorteile,<br />

für die früher verschiedene Beschichtungsverfahren<br />

oder gar mehrere<br />

Anlagen benötigt wurden: Abscheideraten<br />

von 2 µm/h, bis zu fünf Chargen<br />

mit je unterschiedlichen Beschichtungs-Spezifikationen<br />

an einem ein-<br />

Die CC800 ® HiPIMS ist das Ergebnis der<br />

jahrzehntelangen Erfahrung von Ceme-<br />

Con. Sie ist sehr schnell, enorm flexibel,<br />

wirtschaftlich und die perfekte Plattform<br />

für die Entwicklung individueller Beschichtungslösungen.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 53


EMO Milano<br />

zigen Tag, Schichtdicken von 1 µm bis<br />

aktuell 12 µm und unter anderem eine<br />

offene Editor-Software.<br />

Transparenz als Erfolgsfaktor<br />

Wer sich von den unschlagbaren Vorteilen<br />

der CC800 ® HiPIMS selbst überzeugen<br />

will, hat dazu Gelegenheit bei<br />

einem Live Batch – vor Ort im größten<br />

Beschichtungszentrum der Welt in Würselen<br />

und weltweit in den CemeCon-<br />

Niederlassungen oder auch als Online-Event.<br />

Jede Session ist ein 1:1-Dialog<br />

mit einem Kunden und individuell<br />

auf seine Werkzeuge zugeschnitten.<br />

In entspannter Atmosphäre werden so<br />

alle Fragen der Werkzeugexperten konzentriert<br />

beantwortet. Die Spezialisten<br />

zeigen den Teilnehmern, was beim Beschichten<br />

von Präzisionswerkzeugen<br />

heute möglich ist. So erleben sie live<br />

und sehr transparent, wie die HiPIMS-<br />

Anlagen von CemeCon arbeiten, wie<br />

schnell zum Beispiel der Wechsel zwischen<br />

einer Charge Wendeschneidplatten<br />

mit einer FerroCon ® Quadro-<br />

Beschichtung von 12 μm hin zu einer<br />

Charge mit Mikrowerkzeugen und einer<br />

Schichtdicke von 1 μm erledigt<br />

wird. Hier wird deutlich, wie selbstverständlich<br />

glatte, harte und zugleich<br />

zähe Beschichtungen mit sehr geringen<br />

Druckeigenspannungen hergestellt<br />

werden und wie einfach sich der gesamte<br />

Arbeitsablauf gestaltet.<br />

Weitere Infos: www.cemecon.de<br />

Halle 2, Stand G05<br />

TSCHUDIN präsentiert die CUBE 350 mit<br />

kollaborativem Roboter<br />

Das schweizer Technologieunternehmen<br />

TSCHUDIN AG wird an der<br />

EMO Milano die innovative Spitzenlosschleifmaschine<br />

CUBE 350 mit einem<br />

kollaborativen Roboter präsentieren. Die<br />

Weltleitmesse für Werkzeugmaschinen<br />

und Metallbearbeitung steht dieses Jahr<br />

unter dem Motto „Die magische Welt<br />

der Metallbearbeitung“. „Daher trifft es<br />

sich gut, dass Besucher am TSCHUDIN-<br />

Stand auch etwas Magie bewundern<br />

können – wir werden eindrucksvolle<br />

Automationslösungen vorführen,<br />

die die CUBE 350 noch effizienter machen“,<br />

sagt Iwan von Rotz, CEO der<br />

TSCHUDIN AG.<br />

Produktivitätsschub durch<br />

Automation<br />

Durch den Einsatz von Robotik kann ein<br />

autonomer Betrieb rund um die Uhr sichergestellt<br />

werden. Flexible Be- und Entladelösungen<br />

sowie schnellere Rüstzeiten<br />

bedeuten eine optimierte Effizienz.<br />

Die kompakte, spitzenlose Außenrundschleifmaschine<br />

CUBE 350, die 2020 mit<br />

dem Red Dot Designpreis ausgezeichnet<br />

wurde, besticht durch ihr elegantes Erscheinungsbild.<br />

Das Konzept stellt den<br />

Anwender in den Mittelpunkt und überzeugt<br />

durch seine Ergonomie, Effizienz<br />

und die breite Palette an Prozessmöglichkeiten.<br />

Die dreiachsige CNC-Schleifmaschine<br />

hat eine kleine Aufstellfläche.<br />

Sie wurde speziell für die Bearbeitung<br />

Im Zusammenspiel mit einem kollaborativen Roboter verschafft die TSCHUDIN<br />

CUBE 350 den Anwendern einen Produktivitätsschub.<br />

kleiner Werkstücke mit einem Durchmesser<br />

bis 20 mm entwickelt.<br />

Breites Spektrum<br />

Vielseitigkeit ist beim Schweizer Schleifspezialisten<br />

Trumpf. Daher wird<br />

TSCHUDIN nicht nur die angesprochene<br />

CUBE 350, sondern auch Informationen<br />

zu den Spitzenlosschleifmaschinen<br />

400 ecoLine/proLine und<br />

600 ecoLine/proLine präsentieren. Auf<br />

den TSCHUDIN-Maschinen können<br />

Werkstücke in unterschiedlichsten Größen<br />

bearbeitet werden: von kleinsten<br />

Drähten für die Medizinaltechnik, deren<br />

Form nur unter einer Lupe erkennbar ist,<br />

bis hin zu Lastwagenachsen.<br />

Genauso vielseitig wie die Einsatzgebiete<br />

sind auch die bearbeiteten Werkstoffe<br />

wie z. B. Stahl, Aluminium, Glas,<br />

Titan, Karbon, Keramik, Germanium<br />

oder Silizium.<br />

Weitere Infos: www.tschudin.swiss<br />

Halle 3, Stand E30<br />

54 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


EMO Milano<br />

„Feel the Magic of Okuma”<br />

Europapremiere der MB-80V<br />

Die Okuma Europe GmbH, europäischer<br />

Hauptsitz des weltweit renommierten<br />

CNC-Maschinenherstellers, zündet<br />

auf der EMO Milano <strong>2021</strong> ein Premierenfeuerwerk:<br />

Unter dem Messemotto<br />

„Feel the Magic of Okuma“ feiert das<br />

Unternehmen mit der Live-Präsentation<br />

des innovativen vertikalen Bearbeitungszentrums<br />

MB-80V eine Europapremiere.<br />

Mit dem größten Modell der bewährten<br />

MB-V-Serie eröffnet Okuma seinen Kunden<br />

neue Dimensionen: Der Arbeitsbereich<br />

der weltweit stark nachgefragten<br />

MB-80V umfasst Tischabmessungen<br />

von 2.000 x 800 Millimetern. Somit<br />

empfiehlt sich die Maschine unter anderem<br />

für die Anforderungen von Automobilzulieferern<br />

und anderen Industrien<br />

mit großen Werkstücken. Aufgrund der<br />

besonderen Wiederholgenauigkeit und<br />

hohen Dynamik profitieren Kunden bei<br />

der Bearbeitung von maximaler Qualität<br />

und Präzision. Letztere wird – ebenso<br />

wie enge Toleranzen – auch durch die<br />

große thermische Stabilität unterstützt.<br />

Durch das optimierte Maschinendesign<br />

steigt außerdem die Produktivi-<br />

Europapremiere auf der EMO Milano <strong>2021</strong>: Vorstellung des neuen Bearbeitungszentrums<br />

MB-80V von Okuma.<br />

tät: Die Maschine ist so konzipiert, dass<br />

eine maximale Maschinenauslastung erreicht<br />

wird. Dafür sorgt zum Beispiel die<br />

leistungsstarke und optional angeordnete<br />

Spänespülung im Zusammenspiel<br />

mit den integrierten, breiten Scharnierband-Späneförderern.<br />

Dank des optional<br />

erhältlichen Plattenwechslers ist ein<br />

längerer unbeaufsichtigter Betrieb ebenfalls<br />

möglich.<br />

Weitere Infos: www.okuma.eu<br />

Halle 7, Stand E04 F03<br />

CHIRON Group präsentiert innovative Lösungen<br />

Today for tomorrow, heute für morgen, oggi per domani<br />

Auf der EMO MILANO <strong>2021</strong> ist die<br />

CHIRON Group mit allen vier starken<br />

Marken vertreten: CHIRON, STAMA,<br />

FACTORY5 und den Retrofit-Spezialisten<br />

CMS. Sie präsentieren ein umfassendes<br />

Portfolio an Lösungen, die heute schon<br />

die Vorgaben von morgen erfüllen. Wie<br />

die aussehen können, ist an zwei Bearbeitungszentren<br />

live unter Span zu sehen:<br />

der DZ 25 P five axis für das doppelspindlige<br />

Bearbeiten komplexer,<br />

großvolumiger Bauteile und der Micro5<br />

für Mikrobearbeitung der smarten Art,<br />

auf kleinstem Raum und mit sehr niedrigem<br />

Energieeinsatz.<br />

Ob in der boomenden E-Mobilität<br />

oder beim Strukturwandel in der Luftfahrt:<br />

Hier wie dort ist maximale Effizi-<br />

Signifikant kürzere Zykluszeiten, beste Qualität, hohe Flexibilität: die DZ 25 P five axis für<br />

das doppelspindlige Fertigen von Aluminiumbauteilen für Automobilindustrie und Luftfahrt.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 55


EMO Milano<br />

Extrem kompakt und hochdynamisch: Das<br />

Fertigungszentrum Micro5 sorgt für höchste<br />

Effizienz in der Mikrobearbeitung, mit 50-<br />

mal niedrigerem Energieverbrauch im Vergleich<br />

zu konventionellen Maschinen.<br />

enz beim Bearbeiten großer und komplexer<br />

Teile das Kriterium. Je produktiver<br />

ein Bearbeitungszentrum Bauteile<br />

fertigt, je kürzer die Taktzeiten, desto<br />

sparsamer der Einsatz an Fläche, Energie<br />

und Rohstoffen. Noch effizienter<br />

und damit nachhaltiger sind mehrspindlige<br />

Systeme wie die neuen CHIRON-<br />

Baureihen 25 und 28 mit Spindelabständen<br />

von 800 oder 1.200 mm. „Erklärtes<br />

Ziel ist es, dass eine DZ 25 oder DZ 28<br />

zwei Werkstücke in derselben Zeit fertigt,<br />

die eine einspindlige Maschine für<br />

ein Werkstück benötigt – natürlich mit<br />

ebenfalls bester Qualität. Das zahlt sich<br />

nicht nur im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit<br />

aus, sondern auch bei den Investitionskosten“,<br />

so Dr. Claus Eppler, Geschäftsführender<br />

Direktor (CTO) der<br />

CHIRON Group.<br />

Wie die neuen Baureihen Leistung, Präzision<br />

und Dynamik perfekt und zukunftsweisend<br />

kombinieren, können<br />

die Besucher in Mailand live verfolgen,<br />

an der DZ 25 P five axis mit Palettenwechsler<br />

für hohe Stückzahlen mit<br />

kurzen Taktzeiten. Die Baureihe 28 und<br />

die Baureihe 22 mit Spindelabstand<br />

600 mm präsentieren die Experten in<br />

der Anwendung und im Detail im interaktiven<br />

Showroom.<br />

Die smarte Zukunft der Mikrobearbeitung:<br />

Micro5<br />

Besonders interessant für Besucher aus<br />

der hochpräzisen Mikrobearbeitung:<br />

Micro5, ein extrem kompaktes, dynamisches<br />

Fertigungszentrum der Marke<br />

FACTORY5. Die 5 im Namen steht für<br />

fünf Achsen, für das ideale Verhältnis<br />

5:1 von Maschinengröße zu Werkstück,<br />

für das 5-mal geringere Gewicht. Und –<br />

Stichwort Nachhaltigkeit – für höchste<br />

Effizienz, der Energieverbrauch ist im<br />

Vergleich zu konventionellen Anlagen<br />

50-mal niedriger. Auf der EMO zeigt die<br />

CHIRON Group die Micro5 live unter<br />

Span und erstmals mit dem neuen, automatischen<br />

Handlingsystem Feed5.<br />

Sechs Seiten komplett<br />

bearbeiten: die neue<br />

CHIRON-Baureihe 715<br />

Jüngster Zugang im Produktportfolio<br />

und im interaktiven Showroom der<br />

CHIRON Group, den das Fachpublikum<br />

über große Screens „besuchen“ kann:<br />

die neue Baureihe 715 für das multifunktionale<br />

Bearbeiten von Werkstücken, für<br />

das Fräsen und Drehen mit oder ohne<br />

Stange bzw. als Profilbearbeitung. Konsequent<br />

auf das autonome Bearbeiten<br />

aller sechs Seiten ausgelegt, rundet die<br />

Baureihe 715 das Portfolio der CHIRON<br />

Group im Bereich Stangenbearbeitung<br />

ab und schließt überzeugend die Lücke<br />

zwischen der CHIRON FZ 08 S mill<br />

turn precision+ und der STAMA MT 733.<br />

Die Einheit aus Grundmaschine und<br />

Werkstückautomation ermöglicht kurze<br />

Durchlaufzeiten, das hauptzeitparallele<br />

Be- und Entladen des Werkzeugmagazins<br />

zahlt ebenfalls auf die günstige<br />

Ökobilanz ein.<br />

Weitere Infos: www.chiron-group.com<br />

Halle 4, Stand B05<br />

Produktives Werkzeugschleifen<br />

In der Zerspanungswerkzeugindustrie<br />

geht der Weg immer weiter fort<br />

von Standardwerkzeugen hin zu komplexeren<br />

Geometrien, die speziell auf<br />

die Anwendung angepasst sind. Damit<br />

Hersteller die Sonderwerkzeuge auch<br />

wirtschaftlich fertigen können, sind<br />

smarte Lösungen gefragt. ANCA präsentiert<br />

auf der EMO Milano <strong>2021</strong> die<br />

Technologie, Software und Automatisierung,<br />

die es den Werkzeugherstellern<br />

ermöglicht, mehrere Werkzeugtypen<br />

zu konstruieren und in einer<br />

Charge zu schleifen. So wird auch die<br />

Produktion von Sonderwerkzeugen zu<br />

einer profitablen Strategie.<br />

Neue Märkte erschließen mit<br />

der GCX Linear<br />

Angetrieben durch die beispiellose<br />

Wachstumsrate von 28 bis 36 Prozent<br />

bei Elektro-Fahrzeugen, sind die Vollhartmetall-Schälfräser,<br />

die in den Hochgeschwindigkeits-Schälprozessen<br />

eingesetzt<br />

werden, sehr gefragt. Für eine<br />

stabile und wiederholgenaue Produktion<br />

der komplexen Geometrien ist eine<br />

Reihe von Technologie- und Prozessentwicklungen<br />

erforderlich. ANCA vereint<br />

diese in seiner GCX Linear-Schleifmaschine<br />

und setzt damit neue Maßstäbe<br />

für die Produktion von Schälfräsern. Auf<br />

der EMO können Interessierte die Komplettlösung<br />

für die Herstellung von Vollhartmetall-Schälfräsern<br />

hautnah erleben<br />

und sich von der Spitzenqualität der<br />

produzierten Werkzeuge überzeugen.<br />

Weitere Infos: www.anca.com<br />

Halle 2, Stand F10 G09<br />

56 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


Unternehmen/Inserenten<br />

Unternehmen<br />

Aerotech 9<br />

ANCA 56<br />

ARNO 8<br />

Boehlerit 10<br />

CemeCon AG 40, 53<br />

CeramTec 36<br />

CERATIZIT 37, 50<br />

CHIRON Group 12, 55<br />

Dialux Co., Ltd. (KOTRA Hamburg) 20<br />

DR. KAISER DIAMANTWERKZEUGE 46<br />

DVS TECHNOLOGY GROUP 8<br />

fairXperts GmbH & Co. KG 15<br />

FDPW 14<br />

Hochschule Furtwangen 12<br />

HUFSCHMIED Zerspanungssysteme GmbH 40<br />

ISCAR Germany GmbH 25<br />

KAPP NILES 22<br />

Kempf GmbH 42<br />

KSF Furtwangen 28<br />

Kyocera Unimerco 8<br />

Lach Diamant 16<br />

Landesmesse Stuttgart 15<br />

LEUCO 41<br />

LMT Tools 45<br />

Mahr Gruppe 9<br />

MAPAL Dr. Kress KG 11<br />

Oerlikon Balzers 27<br />

Okuma 55<br />

Paul Horn GmbH 6, 52<br />

Saint-Gobain Abrasives 19<br />

Sandvik Coromant 12, 48<br />

SCHUNK GmbH & Co. KG 44<br />

Seco Tools 8<br />

SIEB & MEYER AG 46<br />

Spanflug Technologies GmbH 10<br />

Steinbeis Transfer GmbH 14<br />

TSCHUDIN AG 54<br />

United Grinding Group 52<br />

VARGUS 51<br />

Vollmer Group 53<br />

Walter AG 38<br />

WIDIA 38<br />

Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG 51<br />

Inserenten<br />

Boehlerit GmbH & Co. KG 35<br />

CERATIZIT Deutschland GmbH<br />

U2<br />

Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 13<br />

ISCAR Germany GmbH 3<br />

KEMPF GmbH 23<br />

Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik 33<br />

Lach Diamant<br />

U4<br />

Mikron Switzerland AG 21<br />

MKU ® -Chemie GmbH 57<br />

oelheld GmbH 9<br />

Paul Horn GmbH<br />

Titel<br />

TYROLIT Schleifmittelwerke 39<br />

Vollstädt-Diamant GmbH 15<br />

ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrik 27<br />

Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />

für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen<br />

mit Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />

Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich<br />

die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den<br />

Anwendungsbereichen<br />

• Ingenieur-Keramiken<br />

• Schneidkeramiken<br />

• Magnetkeramiken<br />

• Cermets<br />

• Halbleiter-Werkstoffe<br />

• Ferrite<br />

• Glas-Werkstoffe<br />

• Quarze<br />

sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt<br />

und neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen<br />

für die unteren und mittleren Leistungsbereiche<br />

ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den<br />

Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten<br />

bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.<br />

Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen<br />

Weißölen und Esterölen, die in angepassten<br />

Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den<br />

höchsten Stand der Technik repräsentieren.<br />

Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene<br />

Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.<br />

MKU ® -Chemie GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark<br />

Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38<br />

Internet: http://www.mku-chemie.de<br />

E-Mail: info@mku-chemie.de<br />

<br />

<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 57


Impressum/Termine<br />

Impressum Terminvorschau (Stand: 06.09.<strong>2021</strong>)<br />

ISSN 1868-4459<br />

ZKZ 30498<br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-0<br />

Telefax: + 49 (0) 911 2018-100<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

www.harnisch.com/<strong>dihw</strong><br />

Publisher<br />

Benno Keller<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-200<br />

E-Mail: keller@harnisch.com<br />

Redaktion<br />

Eric Schäfer<br />

Telefon: +49 (0) 911 5 04 98 82<br />

E-Mail: eric.schaefer@harnisch.com<br />

Objektleitung<br />

Tanja Pinke<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-130<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

Mediaberatung (D, A, CH)<br />

Thomas Mlynarik<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-165<br />

Telefon: +49 (0) 9127 90 23 46<br />

Mobil: +49 (0) 151 5481 8181<br />

E-Mail: mlynarik@harnisch.com<br />

Mediaberatung (Europa)<br />

Britta Steinberg<br />

Telefon: + 49 (0) 2309 5744 740<br />

Mobil: +49 (0) 176 4786 0138<br />

E-Mail: steinberg@harnisch.com<br />

Mediaberatung (USA, Kanada)<br />

Bill Kaprelian<br />

Telefon: + 1 262 729 2629<br />

E-Mail: kaprep@harnisch.com<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich<br />

22. – 23. September <strong>2021</strong> 30. Aachener Werkzeugmaschinen-<br />

Kolloquium, Aachen<br />

»Turning Data into Sustainability« Hybrider Informations-Hub für die Trends der<br />

Produktionstechnik<br />

Weitere Infos: www.awk-aachen.com<br />

29. – 30. September <strong>2021</strong> 9. Dortmunder Schleifseminar, Dortmund<br />

Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Forschung<br />

Weitere Infos: https://isf.mb.tu-dortmund.de<br />

04. – 09. Oktober <strong>2021</strong> EMO Milano <strong>2021</strong>, Mailand<br />

The Magic World of Metalworking<br />

Weitere Infos: www.emo-milano.com<br />

12. – 14. Oktober <strong>2021</strong> DeburringEXPO, Karlsruhe<br />

4. Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen<br />

Weitere Infos: www.fairxperts.de<br />

26. – 27. Oktober <strong>2021</strong> IN.STAND, Stuttgart<br />

Die Messe für Instandhaltung und Services<br />

Weitere Infos: www.messe-stuttgart.de<br />

26. – 28. Oktober <strong>2021</strong> BEARING APPLICATION WORLD, virtuell<br />

Internationale digitale Messe für Wälzlagertechnik<br />

Weitere Infos: www.bearing-application.com<br />

10. – 11. November <strong>2021</strong> 14. Schmalkalder Werkzeugtagung,<br />

Schmalkalden<br />

Werkzeugtechnik der Zukunft: Smart – Digital – Zukunftsweisend<br />

Weitere Infos: www.gfe-net.de<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Bezugspreise<br />

Einzelheft:<br />

Inland: 15,00 Euro + Versandkostenanteil<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 15,00 Euro Netto + Versandkostenanteil<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland: 50,00 Euro + Versandkosten 8,00 Euro<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 50,00 Euro Netto + Versandkosten 12,00 Euro<br />

Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />

HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE<br />

Mediadaten 2022<br />

58 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>


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