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dihw MAGAZIN 3/2021

Fachartikel aus Forschung und Industrie bilden die Grundlage für eine Berichterstattung im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Beschichtungen.

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Werkzeuge<br />

Schleifprozess beteiligt. Somit<br />

ist jedes einzelne Schleifkorn höher<br />

belastet, resultierend erfolgt<br />

eine stärkere Abflachung der<br />

Körner. Jedes Schleifkorn besitzt<br />

dabei eine größere spezifische<br />

Energie und führt so zu einem<br />

effizienteren Schleifprozess. Die<br />

geringere Anzahl an abrasiven<br />

Körnern in der Schleifscheibe<br />

C-50-K führt weiterhin zu kleineren<br />

Kräften (Bild 7).<br />

Tabelle 3<br />

Messung des<br />

Reflexionsanteils<br />

der abgeflachten<br />

Schleifkörner nach<br />

dem Abrichten und<br />

den Schleifversuchen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Vorschüben<br />

(C-50-K).<br />

Bild 7<br />

Reflexionszahl<br />

(Anzahl abgeflachter<br />

Körner) mit<br />

Schleifnormalkräften<br />

in Abhängigkeit<br />

des Vorschubs mit<br />

Schleifscheiben mit<br />

(C-50-K) und ohne<br />

Kühlkanälen (C-50).<br />

körnern reflektiert und als grüne<br />

Flächenbereiche in der Aufnahme<br />

dargestellt. Nach dem Abrichten<br />

sind nur wenige Reflexionsflächen<br />

zu erkennen, da die<br />

Schleifkörner noch scharf sind.<br />

Mit zunehmender Vorschubgeschwindigkeit<br />

erhöht sich die<br />

Anzahl der abgeflachten Körner<br />

und Gesamtfläche. Bei einem<br />

Vorschub von 1.000 mm/min ist<br />

der größte Reflexionsanteil zu<br />

erkennen.<br />

Die Abflachung der Körner führt<br />

zu einer Erhöhung des Reibanteils<br />

und der plastischen Verformung<br />

des Werkstückstoffs und<br />

damit zu steigenden Schleifkräften<br />

und -temperaturen. Während<br />

des Schleifprozesses wurden<br />

die Schleifkräfte aufgezeich-<br />

net. Bild 7 zeigt die Ergebnisse<br />

der Reflexionsanzahl in Verbindung<br />

mit den Schleifnormalkräften<br />

für beide Schleifscheiben. Es<br />

sind deutliche Korrelationen zwischen<br />

dem Reflexionsanteil aus<br />

den verschleißbedingten Veränderungen<br />

der Oberflächentopografie<br />

und den Schleifkräften<br />

sichtbar. Dadurch kann auf<br />

den aktuellen Verschleißzustand<br />

geschlossen werden.<br />

Vergleicht man die Schleifscheiben<br />

miteinander, ist ersichtlich,<br />

dass die Schleifscheibe mit Kühlkanälen<br />

trotz kleinerer Bearbeitungsfläche<br />

eine höhere Reflexionszahl<br />

aufweist und damit<br />

mehr Körner abgeflacht<br />

sind (Tabelle 4). Bei Scheibe<br />

C-50-K sind weniger Körner am<br />

Vergleichsuntersuchungen<br />

an gehärtetem<br />

Stahl<br />

An gehärtetem Stahl (100Cr6)<br />

und Aluminium wurden vergleichende<br />

Schleifuntersuchungen<br />

mit der additiv hergestellten<br />

Schleifscheibe C-50-K durchgeführt.<br />

In Bild 8 sind die Konfokalaufnahmen<br />

der Oberflächentopografien<br />

von 100Cr6 (60 HRc)<br />

und Aluminium gegenübergestellt.<br />

Die bearbeitete Oberfläche<br />

des gehärteten Stahls hat<br />

eine feinere Oberflächenstruktur<br />

mit der Rauheit Ra von 0,2 µm,<br />

da durch die höhere Werkstoffhärte<br />

eine geringere plastische<br />

Verformung erfolgt und somit<br />

weniger Pflügevorgänge beim<br />

Materialabtrag stattfinden.<br />

Bild 9 zeigt Mikroskopaufnahmen<br />

der additiv gefertigten<br />

Schleifscheiben mit und ohne<br />

Kühlschmierkanäle nach den<br />

Schleifversuchen an gehärtetem<br />

Stahl (100Cr6). Nach wenigen<br />

Schleifzyklen wurde eine großflächige<br />

Zusetzung der Oberfläche<br />

der Schleifscheibe C-50<br />

ohne Kühlkanäle festgestellt.<br />

Bei der Schleifscheibe mit Kühlschmierkanälen<br />

fand dagegen<br />

kaum Zusetzung statt.<br />

Zusetzungen an der Oberfläche<br />

der Schleifscheibe (Anhaftungen<br />

von Werkstückstoff) werden<br />

als weiterer Verschleißmechanismus<br />

angesehen. Die Zusetzungen<br />

ändern die Mikrotopografie<br />

der Schleifscheibe<br />

und verursachen starke Reibung<br />

und eine Erhöhung der<br />

Bearbeitungskräfte und -temperaturen<br />

in der Schleifkontakt-<br />

32 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>

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