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dihw MAGAZIN 3/2021

Fachartikel aus Forschung und Industrie bilden die Grundlage für eine Berichterstattung im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Beschichtungen.

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News & Facts Markt<br />

verkürzen“, beschreibt Dr. Markus Westermeier, Geschäftsführer<br />

der Spanflug Technologies GmbH und selbst ehemaliger<br />

TUM-Student.<br />

Die Dreh- und Frästeile für die Tunnelbohrmaschine bestehen<br />

überwiegend aus Stahl und wurden in kleinen Stückzahlen<br />

gefertigt. „Wir haben zuerst die Machbarkeit abgeschätzt und<br />

unterstützen auch bei der Konstruktion“, berichtet Westermeier.<br />

Spanflug verfügt über ein Netzwerk aus etwa 100 Fertigungsbetrieben.<br />

„Damit konnten wir dem Team für die unterschiedlichen<br />

Fräs- und Drehteile den passenden Partner zur<br />

Seite stellen“, sagt der Geschäftsführer. Bei der Wahl der Fertiger<br />

sind bei diesem Projekt neben Zuverlässigkeit und Termintreue<br />

auch die Nähe zu München entscheidend.<br />

Schneller bohren als eine Schnecke kriecht<br />

Den Wettbewerb hat Elon Musk im Herbst 2020 ausgeschrieben.<br />

Ziel: Entwicklung und Bau einer Tunnelbohrmaschine,<br />

die schneller bohrt als eine Schnecke kriecht. Die Tunnelbohrmaschine<br />

der teilnehmenden Teams bohren dazu einen Tunnel<br />

mit einem Durchmesser von einem halben Meter und einer<br />

Länge von 30 Metern. TUM Boring musste schon im Vorfeld<br />

beweisen, dass der Verein das Zeug dazu hat. Im Januar<br />

konnten die Studierenden nach knapp drei Monaten das Final<br />

Design, also die detaillierte technische Beschreibung, fertigstellen<br />

und einreichen. Im Februar war dann einer der wichtigsten<br />

Meilensteine geschafft: „Wir haben uns zusammen<br />

mit elf weiteren aus 400 internationalen Teams für den Wettbewerb<br />

qualifiziert“, freut sich Dmitry Burlakov.<br />

Das Finale wird in den USA ausgetragen. Die Jury bewertet<br />

die Tunnelbohrmaschinen etwa danach, wie schnell diese die<br />

Tunnel bohren können oder auch wie präzise das Führungssystem<br />

ist. Die Teile sind bereits gefertigt. Die Tunnelbohrmaschine<br />

wurde von den Studierenden in München zusammengebaut<br />

und wird gerade in die USA verschickt.<br />

weitere Infos: www.spanflug.de<br />

MAPAL arbeitet erfolgreich an<br />

Zukunftsthemen<br />

Seit jeher ist MAPAL stark mit der Automobilindustrie verbunden.<br />

Entsprechend groß ist der Einfluss der Branche auf<br />

das Unternehmen. Bereits seit 2018 hat die Automobilindustrie<br />

mit sinkenden Absatzzahlen an PKW zu kämpfen. Das lag<br />

zum einen an weltweiten Themen wie dem Brexit, dem Dieselskandal,<br />

Handelskonflikten und politischen Instabilitäten. Zum<br />

anderen an der Frage der Mobilität der Zukunft, dem Wandel<br />

hin zu alternativen Antriebskonzepten.<br />

MAPAL traf der Rückgang etwas zeitversetzt im zweiten Halbjahr<br />

2019 mit voller Wucht. Besonders die für das Unternehmen<br />

so wichtigen Projektaufträge brachen zu großen Teilen<br />

weg. Im ersten Halbjahr wuchs MAPAL noch, so wurde ein Teil<br />

des Rückgangs auf das Gesamtjahr gesehen kompensiert. Der<br />

Umsatz der Gruppe ging in Summe im Jahr 2019 nur gering<br />

um drei Prozent auf 620 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr<br />

zurück. Hinzu kam im Jahr 2020 die globale Corona-Krise.<br />

Zuerst musste MAPAL China für mehrere Wochen schließen,<br />

immerhin der zweitgrößte Standort der Unternehmensgruppe.<br />

Anschließend erreichte das Virus alle weiteren Märkte. Das<br />

Herunterfahren der Produktionen weltweit ließ Aufträge für<br />

MAPAL ausbleiben. Die Lage der bereits krisengeschüttelten<br />

Automobilindustrie verschlechterte sich weiter. Die Produktionszahlen<br />

fielen ins Bodenlose. Auch der zweite große Markt<br />

für MAPAL Werkzeuge – die Luftfahrtindustrie – geriet durch<br />

Corona in die Krise. Flugzeuge weltweit blieben am Boden,<br />

Bestellungen für Flugzeuge wurden massenweise storniert,<br />

die Branche hatte mit Umsatzrückgängen bis 90 Prozent zu<br />

kämpfen. Entsprechend kommen auch aus diesem Bereich<br />

nur wenige Aufträge bei MAPAL an.<br />

Zusammengefasst treffen die Konjunkturkrise, der Strukturwandel<br />

im Automobilbereich sowie die Corona-Krise MAPAL<br />

in erheblichem Maße. Die Situation heute ist deutlich dramatischer,<br />

als sie während der Finanzkrise 2008/2009 war.<br />

Denn sie ist nicht nur durch äußere Umstände verursacht,<br />

sondern auch durch markt- und branchenspezifische Themen.<br />

Folglich reduzierte sich der Gruppenumsatz 2020 auf<br />

460 Millionen Euro. Stand heute geht die Geschäftsführung<br />

unter optimistischen Gesichtspunkten davon aus, dass MAPAL<br />

frühestens im Jahr 2023 wieder ein ähnliches Umsatzniveau<br />

wie vor der Corona-Krise erreichen wird. Für das Jahr <strong>2021</strong><br />

rechnet MAPAL aus heutiger Sicht mit einer Umsatzsteigerung<br />

von zehn bis 15 Prozent.<br />

Indikationen für diese Prognose liegen in einer erkennbaren<br />

Marktbelebung innerhalb der letzten Monate sowie in zusätzlichen<br />

Potenzialen aus neuen Branchen wie beispielweise im<br />

Bereich Werkzeug- und Formenbau. Auch für den Technologiewandel<br />

in der Automobilindustrie ist MAPAL bestens gerüstet.<br />

„Lösungen für sämtliche Antriebskonzepte sowie für die<br />

erforderlichen Nebenaggregate kommen bereits heute nahezu<br />

bei allen E-Mobilitätsherstellern zum Einsatz“, so Dr. Jochen<br />

Kress. Darüber hinaus hat MAPAL die Zeit der Pandemie intensiv<br />

genutzt, um neue Produkte und Lösungen auch im digitalen<br />

Umfeld zu entwickeln. Diese haben sich beim Kunden<br />

bewährt und bilden die Basis für ein zusätzliches Wachstum.<br />

weitere Infos: www.mapal.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong> 11

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