10.11.2021 Aufrufe

dihw MAGAZIN 3/2021

Fachartikel aus Forschung und Industrie bilden die Grundlage für eine Berichterstattung im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Beschichtungen.

Fachartikel aus Forschung und Industrie bilden die Grundlage für eine Berichterstattung im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Beschichtungen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titelstory<br />

Am richtigen Rädchen drehen<br />

So wird der Zerspanungsprozess noch wirtschaftlicher und produktiver<br />

Zeit ist Geld – Dieser Spruch hat eine<br />

hohe Bedeutung in der zerspanenden Industrie.<br />

Insbesondere bei den Zulieferern<br />

und bei kleineren Lohnfertigern zählt<br />

dies zur täglichen Arbeit. Hier stellt sich<br />

immer die Frage: An welchen Rädchen<br />

kann man drehen, damit die Zerspanungsprozesse<br />

noch wirtschaftlicher und<br />

produktiver werden? Diese Frage stellte<br />

sich auch der Geschäftsführer von LVS<br />

Zerspanungstechnik, Viktor Lunin. Der<br />

Aalener ist ständig auf der Suche nach<br />

besseren Zerspanungslösungen für seine<br />

Bauteile. Für das Fräsen von vier Längsnuten<br />

an einer Welle konnte er zusammen<br />

mit dem Präzisionswerkzeughersteller<br />

Horn die Bearbeitungszeit von rund<br />

sechs Minuten auf eine Minute reduzieren.<br />

Die Lösung brachte das sechsschneidige<br />

Horn-Zirkularfrässystem Typ 611.<br />

Im Jahr 2012 gründete Viktor Lunin sein<br />

Unternehmen LVS Zerspanungstechnik<br />

im schwäbischen Aalen. Als reiner Lohnfertiger<br />

hat sich Lunin mit seinen vier<br />

Mitarbeitern auf die Fertigung von feinmechanischen<br />

Dreh- und Frästeilen unterschiedlicher<br />

Abmessungen und Losgrößen<br />

spezialisiert. Ob Einzelteile,<br />

Klein-, Mittel-, oder Großserie von über<br />

100.000 Teilen, Lunin garantiert seinen<br />

Kunden eine wirtschaftliche Produktion<br />

und kurze Lieferzeiten. Das Unternehmen<br />

hat sich auf keinen speziellen Kundenkreis<br />

festgelegt. Lunin ist mit seinem<br />

Unternehmen ein Allrounder in der<br />

Lohnfertigung und sieht sein Know-how<br />

in der Zerspanung von Präzisionsteilen<br />

aus allen zerspanbaren Werkstoffen.<br />

Für ein Bauteil der Zulieferindustrie sah<br />

Lunin das Potenzial zur Verbesserung.<br />

Lunin fertigt die Welle in Losgrößen von<br />

2.500 Stück aus dem Werkstoff 1.4104<br />

(X14CrMoS17). Dieser martensitischer<br />

Chrom-Stahl eignet sich durch den Zusatz<br />

von Schwefel gut für die spanende<br />

Bearbeitung. Er findet hauptsächlich<br />

Einsatz bei elektronischen Bauteilen in<br />

der Automobilindustrie, in der Energietechnik,<br />

im Maschinenbau sowie für<br />

Verbindungselemente.<br />

Insbesondere beim Fräsen der vier<br />

Längsnuten setzte er die Stellschrauben<br />

an und kontaktierte den technischen<br />

Berater von Horn, Stephan Weiss. Die<br />

Vorgabe von Lunin: Zeiteinsparung, erhöhen<br />

der Qualität und die Erhöhung<br />

der Werkzeugstandzeit. Darüber hinaus<br />

legt Lunin einen hohen Stellenwert auf<br />

die Maßhaltigkeit des Werkzeugs bei<br />

der eng tolerierten Nut in der Serienfertigung<br />

sowie einer hohen Oberflächengüte<br />

am Nutgrund.<br />

Stabil trotz hohem<br />

Schnittdruck<br />

Die Nuten fertigte Lunin mit einem<br />

VHM-Schaftfräser. Jede Nut ist 3 mm<br />

breit, 2 mm tief und hat eine Länge von<br />

Zirkularfrässystem von Horn<br />

Das Zirkularfrässystem von Horn bietet<br />

dem Anwender eine Reihe von<br />

Verfahrensvorteilen: Es ist schnell,<br />

prozesssicher und erzielt gute Oberflächenergebnisse.<br />

Dabei taucht das<br />

auf einer Helixbahn geführte Werkzeug<br />

schräg oder sehr flach in das<br />

Material ein. Dadurch lassen sich beispielsweise<br />

Gewinde in reproduzierbar<br />

hoher Qualität herstellen. Im Vergleich<br />

zur Bearbeitung mit Wendeschneidplatten<br />

bei größeren Durchmessern<br />

oder VHM-Fräsern bei kleineren<br />

Durchmessern ist Zirkularfräsen<br />

in der Regel wirtschaftlicher. Zirkularfräser<br />

haben ein breites Einsatzgebiet.<br />

Sie bearbeiten Stahl, Sonderstähle,<br />

Titan oder Sonderlegierungen.<br />

Die Präzisionswerkzeuge eignen<br />

sich besonders für die Prozesse<br />

Nutfräsen, Bohrzirkularfräsen, Gewindefräsen,<br />

T-Nutfräsen und Profilfräsen.<br />

Sie überzeugen aber auch<br />

in Sonderanwendungen wie dem<br />

Fräsen von Dichtnuten oder bei der<br />

Pleuelbearbeitung.<br />

45 mm. Lunin fräste jede Nut in drei<br />

Schnitten. Die Fertigungszeit der Nuten<br />

belief sich auf rund sechs Minuten. Die<br />

Standzeit des Schaftfräsers beschränkte<br />

sich auf 150 Bauteile beziehungsweise<br />

600 Nuten. Der Horn-Techniker schlug<br />

vor, die Frässtrategie auf das Zirkularfräsen<br />

umzustellen. Aufgrund der geringen<br />

Nuttiefe von 2 mm, setzte Weiss auf<br />

die sechsschneidige Fräsplatte des Typs<br />

611 mit einer Schneidbreite von 3 mm.<br />

Die Werkzeuge weisen, trotz des hohen<br />

Schnittdrucks durch die sechs Schneiden,<br />

eine hohe Stabilität auf. „Die sechs<br />

Schneiden bieten uns eine höhere Fräsleistung<br />

und die Möglichkeit, höhere<br />

Vorschubgeschwindigkeiten zu fahren“,<br />

sagt Weiss. Das waren Argumente, welche<br />

Lunin überzeugten, worauf er ein<br />

Testwerkzeug bei Weiss anforderte.<br />

Einen Zeitvorteil von rund fünf Minuten erbrachte die Umstellung auf das<br />

HORN-Zirkularfrässystem.<br />

Die Zirkular-Fräswerkzeuge von Horn<br />

zeichnen sich durch ihre hohe Stabilität<br />

aus. Die Ausführung mit VHM-Werkzeugschaft<br />

gewährleistet über die Stei-<br />

6 <strong>dihw</strong> 13 · 3 <strong>2021</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!