dihw MAGAZIN 1/2021
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News & Facts Interview<br />
Automotive-Bereich, um die Daten<br />
aus der Produktion mittels KI<br />
auszuwerten und daraus Optimierungsmöglichkeiten<br />
abzuleiten.<br />
Unser Ziel ist es, dass dies in<br />
Kombination mit CAD/CAM-Simulationen<br />
in Zukunft bereits ab<br />
Losgröße 1 funktioniert.<br />
Durch die Krise wurde die Digitalisierung<br />
bei CERATIZIT aber<br />
auch in der Kommunikation sowohl<br />
innerhalb des Unternehmens<br />
als auch nach außen massiv<br />
vorangetrieben. Präsenzveranstaltungen<br />
und Dienstreisen<br />
sind in vielen Fällen der digitalen<br />
Kommunikation gewichen und<br />
wir haben gesehen, dass es auch<br />
so sehr gut funktioniert. Unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
konnten dadurch in vielen<br />
Fällen Zeit gewinnen und kurzfristig<br />
resultierte daraus sogar<br />
manchmal mehr und regelmäßigere<br />
Kommunikation.<br />
Eine sehr interessante Neuigkeit<br />
war unsere Life-Show „It’s Tool<br />
Time“, die sich Zuschauer aus 45<br />
Ländern online angesehen haben.<br />
Die Kombination aus Unterhaltung<br />
und Informationen über<br />
innovative Produkte und Serviceleistungen<br />
kam gut an. Wir haben<br />
aber auch festgestellt, dass<br />
Kontakte von Angesicht zu Angesicht<br />
für wichtige Themen<br />
letztlich unabdingbar sind.<br />
Im Kontakt mit den Kunden bieten<br />
die digitalen Vertriebswege<br />
derzeit natürlich eine wichtige<br />
Möglichkeit, um mit ihnen<br />
in Kontakt zu bleiben und weiter<br />
Produkte verkaufen zu können.<br />
Bei verschiedenen Serviceleistungen<br />
führt aber auch hier<br />
längerfristig kein Weg am persönlichen<br />
Kontakt vorbei. Remote-Support-Lösungen<br />
wie unsere<br />
LiveTech-Pro-App helfen allerdings<br />
dabei, die Lücke zwischen<br />
Telefonkontakt und dem persönlichen<br />
Besuch kleiner werden zu<br />
lassen.<br />
Markus Horn: In der aktuellen<br />
Diskussion um COVID-19<br />
bezieht sich Digitalisierung vor<br />
allem auf das mobile Arbeiten<br />
und die Nutzung von Kommunikationssoftware,<br />
beispielweise<br />
für Videotelefonie. Hier gab<br />
es eine spürbare Zunahme aufgrund<br />
der durch die Pandemie<br />
entstandenen Notwendigkeit.<br />
Die Digitalisierung in produzierenden<br />
Unternehmen ist getrieben<br />
durch das Schlagwort Industrie<br />
4.0 und wird seit Jahren<br />
vorangetrieben – selbstverständlich<br />
auch bei uns. Im Fokus stehen<br />
bei uns vor allem der Vertrieb,<br />
das Marketing beispielweise<br />
bzgl. ISO 13399 und unsere<br />
Produktion. Wichtig ist, dass Digitalisierung<br />
immer einen Nutzen<br />
schafft. Digitalisierung als<br />
Selbstzweck hilft nicht weiter.<br />
Stefan Zecha: In diesem Fall<br />
eindeutig ein Segen. Trotz wegfallenden<br />
Messen, Vertriebsbesuchen<br />
und verschiedenen Arbeitsgruppen-<br />
und Schichtmodellen<br />
wie etwa Home-Office muss<br />
ein Wissens- und Kommunikationsaustausch<br />
stattfinden. Corona<br />
hat somit den Fortschritt bei<br />
digitalen Kommunikationsmitteln<br />
vorangetrieben und digitale<br />
Meetings sind nun ein fester Bestandteil<br />
unseres Arbeitsalltags –<br />
schnell, unkompliziert und vor<br />
allem gesundheitsschützend.<br />
Worin besteht aus Ihrer Sicht<br />
die größte Herausforderung<br />
und wie wird sie gemeistert?<br />
Gerhard Melcher: Die Reisebeschränkungen<br />
sind die größte<br />
Herausforderung derzeit. Durch<br />
die vielen Videokonferenzen<br />
werden die meisten Themen gemeistert.<br />
Neue Themen können<br />
aber leider sehr schwierig ohne<br />
persönlichen Kontakt abgehandelt<br />
werden.<br />
Thierry Wolter: Die kontinuierliche<br />
Weiterbildung des Personals<br />
und das Abholen der Kunden<br />
beim Thema Digitalisierung<br />
erfordern kontinuierlichen Einsatz<br />
und eine ständige Anpassung<br />
an die neuesten Entwicklungen.<br />
Intern gilt es beispielsweise<br />
auch den bereits seit 30<br />
Jahren an der Maschine stehenden<br />
Techniker und das Personal<br />
in der Verwaltung an die neuen<br />
Erfordernisse digitaler Lösungen<br />
heranzuführen, um in den internen<br />
Abläufen maximal von<br />
den Vorteilen digitaler Lösungen<br />
profitieren zu können. Die Arbeitsplätze<br />
gewinnen dadurch<br />
an Qualität und werden interessanter.<br />
Zugleich ist eine Weiterqualifizierung<br />
der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter notwendig.<br />
Deshalb ist das Thema lebenslanges<br />
Lernen aktueller als<br />
je zuvor.<br />
Gleiches gilt natürlich aufseiten<br />
unserer Kunden. Als Lieferant haben<br />
wir darüber hinaus jedoch<br />
die Aufgabe, unseren Kunden<br />
die Vorteile digitaler Lösungen<br />
aufzuzeigen und – noch mehr<br />
als bei einem klassischen Werkzeug<br />
– sie bei der Implementierung<br />
zu unterstützen. Ein Produkt<br />
wie ToolScope kann eine<br />
mächtige Lösung sein. Doch damit<br />
der Kunde es optimal nutzen<br />
kann, müssen wir ihn entsprechend<br />
unterstützen. Ein gutes<br />
Produkt zu erfinden und zu entwickeln<br />
genügt nicht. Um richtige<br />
Mehrwerte zu schaffen,<br />
muss man den Kunden auch<br />
beim Einsatz begleiten.<br />
Markus Horn: Wir als Hersteller<br />
von Präzisionswerkzeugen<br />
gehören zu einer höchst innovativen<br />
Branche. Innovationen fanden<br />
seit Beginn der Pandemie<br />
im üblichen Umfang statt. Das<br />
Thierry Wolter<br />
Vorstandsmitglied<br />
Ceratizit<br />
Stefan Zecha<br />
Geschäftsführer der<br />
ZECHA Hartmetall-<br />
Werkzeugfabrikation GmbH<br />
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