HANSA 10-2018
Fährhäfen | DFDS & Stena | Marktkompass | Offshore-Wind-Flotte | SMM Review | Maritime Future Summit | HANSA-Report Motoren | Sulphur Cap & Scrubber | Schiffahrtsregatta
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Schifffahrt | Shipping<br />
»Kein Abschied von Containerschifffahrt«<br />
Die Hartmann AG will sich nach dem Verkauf zahlreicher Schiffe und einiger Tochterfirmen<br />
wieder neuen Projekten zuwenden, vor allem auf eigener Bilanz. Diversifikation und Risiko-<br />
Streuung sind dabei weiter wichtig, sagt Vorstandschef Niels Hartmann im <strong>HANSA</strong>-Interview<br />
Als Sie vor <strong>10</strong> Jahren die Führung der<br />
Gruppe übernahmen, brach die schwerste<br />
Krise der Nachkriegszeit aus. Auch die<br />
Hartmann AG hatte schwer zu kämpfen.<br />
Welche Bilanz ziehen Sie?<br />
Niels Hartmann: Aus meiner Sicht sind<br />
wir sehr gut durch die Krise gekommen.<br />
Wir haben natürlich viele organisatorische<br />
Umbauten vorgenommen, die aber<br />
nicht alle krisengetrieben waren. Das<br />
größte Projekt war der Verkauf von Feederlines,<br />
unserem holländischen Arm<br />
für das Stückgutgeschäft im Shortsea-<br />
Bereich. Das war eine strategische Entscheidung,<br />
weil wir dieses Geschäft in der<br />
Größe ohnehin nicht weiterführen wollten.<br />
Tatsächlich ist unsere Flottenverkleinerung<br />
von 200 Schiffen in Spitzenzeiten<br />
auf jetzt 150 hauptsächlich durch<br />
den Verkauf von Feederlines bedingt.<br />
Natürlich hatten wir darüber hinaus<br />
auch zu kämpfen. Aber wir waren, und<br />
wir sind gut aufgestellt mit unserer Flottendurchmischung.<br />
In allen Bereichen, in<br />
denen wir aktiv sind, sind wir stark und<br />
wollen das auch vorantrieben. Eine Ausnahme<br />
ist Offshore. Da war der Markt<br />
dermaßen in die Knie gegangen, dass Offshore-Firmen<br />
überall refinanziert oder<br />
verkauft werden mussten. Zusammen mit<br />
der Bank haben wir einen guten Investor<br />
gefunden, der nicht nur Interesse an Assets<br />
hat, sondern auch am Management.<br />
So konnten die Firmen gerettet werden.<br />
Für uns selbst ist das Thema erledigt.<br />
Wir haben jetzt ein sauber aufgestelltes<br />
Unternehmen, so wie ich es mir vorstelle:<br />
mit den beiden Einheiten Zypern<br />
und Leer mit Gastankern, Bulk-Carriern<br />
und Produktentankern als Hauptpfeilern.<br />
Dazu kommen noch Containerschiffe,<br />
Zement-Carrier sowie kleine<br />
MPP, die wir in gewissen Umfang behalten.<br />
Für deren Befrachtung haben wir uns<br />
mit Schulte & Bruns Chartering als Joint<br />
Venture neu aufgestellt, das läuft sehr gut.<br />
Im Containersegment haben Sie eine<br />
Reihe von Schiffen verkauft, erst kürzlich<br />
die »Frisia Bonn« und »Frisia Nuernberg«.<br />
Ist für Sie noch die kritische<br />
Masse vorhanden?<br />
Niels Hartmann<br />
Foto: Hollmann<br />
24 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. <strong>10</strong>