Südtirol Magazin Winter 2021/22 - WamS
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6 November <strong>2021</strong> EGGENTAL<br />
Foto © Rendergraph Architekt Tscholl<br />
Ab der Frommer Alm führt die<br />
neue Umlaufbahn hinauf zur<br />
Kölner Hütte und ins Reich von<br />
König Laurin. Ganz oben angekommen<br />
verschwindet die Bahn wieder<br />
im Felsen. Denn die Bergstation ist<br />
von außen unsichtbar. Eine Öffnung<br />
im Felsen lässt die Gondeln ein- und<br />
ausfahren und bei einer weiteren<br />
kommen die Skifahrer heraus. Wer<br />
sich vor der Abfahrt in der Laurins<br />
Lounge Carezza stärken oder ganz<br />
einfach das sagenhafte Panorama<br />
genießen will, fährt ganz einfach mit<br />
der Rolltreppe im Stations inneren<br />
hinauf.<br />
Für die Skifahrer warten 40 bestens<br />
präparierte Pistenkilometer für<br />
Anfänger, Familien und Experten<br />
inmitten einer beeindruckenden<br />
Dolomitenlandschaft im Dolomiti<br />
Superskigebiet im <strong>Südtirol</strong>er Eggental<br />
darauf, erkundet zu werden. Für<br />
Abwechslung sorgen aber auch das<br />
tolle Langlauf-Loipennetz, <strong>Winter</strong>wanderwege,<br />
Rodelbahnen und der<br />
Snowpark Carezza.<br />
Keine architektonischen<br />
Denkmäler setzen<br />
Architekt Werner Tscholl, 2016 in Italien<br />
zum „Architekten des Jahres“ gewählt,<br />
hat seine ersten hochalpinen Erfahrungen<br />
nach eigenen Aussagen mit den alpinen<br />
Skulpturen entlang der Timmelsjoch-<br />
Pass-Straße gemacht. „Als ich zum<br />
König-Laurin-Projekt eingeladen wurde,<br />
war ich sofort Feuer und Flamme dafür.<br />
In diesem hochalpinen Umfeld, wo jede<br />
Spitze, jeder Turm mit einem Mythos<br />
behaftet ist, im sagenumworbenen Reich<br />
des König Laurin mit den unterirdischen<br />
Kristallpalästen tätig zu sein, das war eine<br />
neue Dimension. Die Dolomiten-Sagen<br />
samt der König-Laurin-Sage kannte ich<br />
natürlich, aber nach der ersten Besichtigung<br />
als Architekt sieht man diese Location<br />
dann mit ganz anderen Augen. Für<br />
mich war es von vornherein klar, in diese<br />
großartige Bergwelt kein architektonisches<br />
Denkmal zu setzen, sondern mich<br />
dem Mythos des Zwergenreiches und der<br />
unterirdischen Paläste anzupassen und<br />
demnach auch die Talstation der Seilbahn<br />
Tiers genau wie die Berg station der<br />
König-Laurin-Bahn von außen unsichtbar<br />
zu machen. Das war natürlich im Tal<br />
wesentlich einfacher, als auf 2.300 Meter<br />
Höhe im felsigen Gelände.“<br />
Höhlenartige Ein- und Ausgänge für<br />
Gondel und Skifahrer<br />
Die Bergstation ist als eigenständiges<br />
architektonisches Objekt nicht sichtbar.<br />
Nur die Ein- und Ausfahrtshöhle, durch<br />
welche die Kabinen in die unterirdisch<br />
angelegte Station ein- und ausfahren,<br />
sowie der Zugangstunnel für Wanderer<br />
und Skifahrer sind als sichtbare Zeichen<br />
in den Hang eingeschnitten. Von hier<br />
kann der Skifahrer direkt auf die Skipiste<br />
ausfahren und die Wanderer können auf<br />
die bestehenden Wanderwege gelangen.<br />
Eine Rolltreppe und ein Aufzug führen<br />
direkt von der Ankunftsebene auf die<br />
Ebene der Laurins Lounge mit großer<br />
Aussichtsterrasse. Die ganze Anlage stellt<br />
einen Bezug zur Laurin-Sage her, die<br />
Skifahrer und Wanderer kommen im<br />
unterirdischen Palast von König Laurin<br />
am Rosengarten an. Gemäß der Sage:<br />
„Vergessen sind heute die Zugänge zu