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Magazin Welli der Südtiroler Bauernjugend

04 2021

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Dezember 2021

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se. „Die Bedeutung dieser Genossenschaften zeigt sich

etwa daran, dass rund 70 % der heimischen Weinmenge

aus genossenschaftlicher Produktion stammt, in der

Obstwirtschaft der genossenschaftliche Anteil fast 95 %

beträgt und die in Südtirol produzierte Milch nahezu zu

100 % genossenschaftlich verwertet und vermarktet wird“,

sagt Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes.

Insgesamt konnten die Obst-, Kellerei- und Molkereigenossenschaften

im Jahr 2020 für die angelieferten

Waren in Summe 700 Mio. Euro (ohne Mwst.) an

ihre Mitglieder und Lieferanten ausbezahlen. Sie bilden

damit ein starkes Rückgrat der kleinstrukturierten

landwirtschaftlichen Betriebe. Zudem weisen diese

großen Warengenossenschaften aufgrund ihrer ständigen

Marktpräsenz eine enorme Innovationskraft auf.

„GEnossenschaften Schaffen Wohlstand,

sichern Arbeitsplätze und beleben und

erhalten den ländlichen Raum.“

Herbert Von Leon

» Michael Joas

ist 1. Obmannstellvertreter

der

Sennerei Drei

Zinnen

„Die genossenschaftlich organisierte Landwirtschaft

nimmt eine tragende Rolle für die Schaffung von Wohlstand,

die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Belebung

bzw. den Erhalt des ländlichen Raumes ein“, sagt Herbert

Von Leon.

Junge Mandatarinnen und Mandatare gefragt

Von den rund 700 gewählten Mandataren der verschiedenen

landwirtschaftlichen Genossenschaften und deren

Verbände sind an die 90 Mandatare unter 35 Jahre alt.

Einer von ihnen ist Michael Joas vom Stöfflerhof in

Vierschach.

Der 29-Jährige setzt sich seit mehreren Jahren als gewählter

Mandatar im Genossenschaftswesen ein. Der

Milchbauer im Vollerwerb ist 1. Obmannstellvertreter

der Sennerei Drei Zinnen – Schaukäserei und Verwaltungsrat

im Südtiroler Braunviehzuchtverband. „Es geht

um die Zukunft und den wirtschaftlichen Erfolg unserer

Betriebe, da ist es wichtig, dass auch die Jüngeren in Verantwortung

tätig sind“, sagt der jüngste Mandatar der

Sennerei. Joas betont den Stellenwert der Genossenschaft

für die Landwirte, die vorwiegend Milchbauern sind: „Die

Genossenschaft bildet einen großen Mehrwert für das

ganze Einzugsgebiet“.

Die Zahl der Mandatarinnen unter 35 Jahren in den

landwirtschaftlichen Genossenschaften ist noch sehr

gering und lässt sich an zwei Händen abzählen. Vorwiegend

handelt es sich um Verwaltungsrätinnen in Kellerei-,

Obst- und Viehwirtschaftsgenossenschaften.

Zu diesen „Exotinnen“ gehört auch Magdalena Matzneller

aus Tramin, die im familieneigenen Obst-, Weinbau- und

Rebschulbetrieb tätig ist. Vor zwei Jahren wurde sie als

erste Frau – und mit der zweithöchsten Stimmenanzahl

– in den Verwaltungsrat der Obstgenossenschaft ROEN

gewählt. Magdalena Matzneller: „Ich habe mich sehr

über dieses große Vertrauen gefreut“. Als einzige Frau in

einer Männerriege ist sie im Vorstand gut aufgenommen

worden, hat viel dazugelernt und einen Einblick in die

Abläufe der Genossenschaft und der Vermarktung erhalten,

wie ihn ein „normales“ Mitglied nicht so unmittelbar

bekommt. Die junge Mandatarin ist von den Vorteilen

der genossenschaftlichen Unternehmensform überzeugt:

„Die Obstgenossenschaft ermöglicht es erst, dass sich

die Bauern voll auf die Apfelproduktion konzentrieren

können, und nicht auch noch an die Lagerung und

Vermarktung denken müssen“.

Für den Landwirt stellt die Genossenschaft einen Hilfsund

Ergänzungsbetrieb zu seinem eigenen Unternehmen

dar. „Das heißt, der landwirtschaftliche Betrieb produziert

und die Genossenschaft besorgt in Ergänzung zum autonomen

Betrieb des Mitgliedes die Be- und Verarbeitung

und vor allem den Absatz der Produkte. Dadurch sind für

den Mitgliedsbetrieb eine größere wirtschaftliche Effizienz

und Sicherheit gegeben“, erklärt Johannes Stauder,

Ansprechpartner für die landwirtschaftlichen Genossenschaften

im Raiffeisenverband. Die Verwaltungsrätin

Magdalena Matzneller würde sich aber vor allem noch

eines wünschen. „Es wäre gut, wenn sich noch mehr

junge Frauen wählen lassen und sich damit aktiv in den

Genossenschaften einbringen“, ist Matzneller überzeugt.

» Magdalena

Matzneller aus

Tramin ist die

erste Frau mit der

zweithöchsten

Stimmenanzahl in

der Obstgenossenschaft

ROEN

WELLI

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