pro aurum Magazin 03/2021
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Weißmetallreport<br />
WEISSMETALLE IM MINUS<br />
IST DER BLUES BEI SILBER,<br />
PLATIN UND PALLADIUM<br />
VON KURZER DAUER?<br />
Das Jahr neigt sich dem Ende zu – und es wird kurz vor Weihnachten und Silvester<br />
deutlich, dass <strong>2021</strong> als ein durchwachsenes Jahr für Edelmetall-Investoren in die<br />
Geschichte eingehen wird. Silber stand Ende November mit minus drei Prozent in<br />
Euro und minus elf Prozent in US-Dollar deutlich niedriger als zu Jahresbeginn, Platin<br />
hat in diesem Jahr in Euro kaum dazugewonnen und in US-Dollar sogar<br />
rund neun Prozent verloren.<br />
D<br />
ie schlechteste Performance hat <strong>2021</strong><br />
ausgerechnet ein Investment-Superstar<br />
hingelegt: Palladium ist in Euro satte 14,10<br />
Prozent und in US-Dollar sogar 20 Prozent<br />
günstiger als im Januar. Auch wenn sich<br />
diese Zahlen bis zum Jahresende noch geringfügig<br />
verändern können, steht fest: Es<br />
war kein gutes Jahr für die Weißmetalle.<br />
Die Schwäche des Jahres <strong>2021</strong> lässt sich<br />
bei genauerer Betrachtung jedoch leicht<br />
erklären: Nachdem Gold als wichtigstes<br />
Edelmetall in den vergangenen Monaten<br />
verstärkt unter Druck stand, sind auch die<br />
Weißmetalle in den Abwärtssog geraten.<br />
Gold konnte trotz seines guten Rufes als<br />
klassischer Inflationsschutz nicht von<br />
der steigenden Teuerungsrate <strong>pro</strong>fitieren,<br />
woraufhin der Pessimismus auch auf die<br />
sonstigen Edelmetalle übergriff. Und wie<br />
es in der Vergangenheit fast immer der Fall<br />
war, verlieren Silber, Platin und Palladium<br />
überdurchschnittlich stark, wenn Gold<br />
unter Druck steht.<br />
Bei Platin und Palladium gibt es zudem<br />
handfeste ökonomische Gründe: So freuen<br />
sich die Autohersteller einerseits über eine<br />
Rekordnachfrage nach ihren Produkten. Sie<br />
haben aufgrund des anhaltenden Chipmangels<br />
jedoch Probleme, diese Nachfrage zu<br />
bedienen. Somit können sie Hunderttausende<br />
von Fahrzeugen weniger als geplant<br />
<strong>pro</strong>duzieren und in der Folgezeit sinkt die<br />
Nachfrage nach Platin und Palladium. Denn<br />
beide Metalle werden vor allem in der Fertigung<br />
von Katalysatoren verwendet. Und<br />
ab Oktober sowie November wurde von Tag<br />
zu Tag immer deutlicher, dass die Corona-<br />
Pandemie noch lange nicht überstanden ist.<br />
Die Folge: Die Sorgen um einen zweiten Corona-Crash<br />
an den Finanzmärkten zog auch<br />
die Weißmetalle herunter, die vor allem in<br />
der Industrie gefragt sind.<br />
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